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Wie der Lakers-Goalie Melvin Nyffeler Energie tankt. Seite 6 Wie die Grafikerin Salome Ziegler ihre Um- weltbilanz verbessert. Seite 7 Bio-Eier fahren bei Hosberg Nr. 10 | Oktober 2021 mit Biogas Seite 2
. 10 | 20 2 1 2 EN ER G Y NR EZL aus dem Ei gepellt Wie Eier aus Fägswil die Schweiz eroberten Vor knapp 30 Jahren stellten Alfred und Esther Reinhard ihren Bauernhof bei Rüti auf Bio-Eier um. Mittlerweile hat die Firma Hosberg über 100 Mitarbeitende und beliefert die ganze Schweiz mit nachhaltig produzierten Lebensmitteln. Der Energieträger Gas spielt dabei eine wichtige Rolle. Im Rütner Industriequartier Neuhof stehen zwei ternet bestellen. Wahrscheinlich werde ich sie Gebäude, die man nicht erwartet in dieser Welt wie die letzten beim lokalen Schreiner machen der Zweckarchitektur aus Profilblech und Beton- lassen.» elementen. Die Fassaden sind aus unbehandel- Einen halben Kilometer entfernt vom heuti- tem Schweizer Lärchenholz. Auf dem Dach des gen Firmensitz, am östlichen Ende des Weilers einen Gebäudes erzeugen 600 Quadratmeter Fägswil, begann die Erfolgsgeschichte. Hier be- Solarzellen den Strom für Kühlaggregate, auf gannen Alfred und Esther Reinhard 1992 mit der dem anderen wuchert eine bunte Dachbepflan- Produktion von Bio-Eiern. 1996 richteten sie zung. Auf dem Parkplatz der Firma Hosberg einen Raum ein, in dem sie Eier pasteurisierten stehen mehrere Autos mit CNG-Antrieb. Auch und verpackten. 25 Jahre und eine Generation der neue, schneeweisse Iveco-Sattelschlepper, später beschäftigt Hosberg über 100 Mitarbei- der gerade an die Rampe dockt, läuft mit Biogas tende. Sie verpacken und verarbeiten täglich aus dem EZL-Netz. eine halbe Million Eier und decken damit die Hälfte des Schweizer Bedarfs an Bio-Eiern. Pult vom lokalen Schreiner Der Holzrost auf der Terrasse vor der Adminis Nachhaltige Kreisläufe tration ist morsch geworden. Jetzt überlegt sich Das schnelle Wachstum hat Werte und Philo der Geschäftsführer Jonas Reinhard, wie er ihn sophie nicht verändert. «Wir sind im Biolandbau ersetzen könnte. Klar ist, dass es weder Teakholz verankert», sagt Reinhard. «Die Themen Nach- noch Kunststoff geben wird. «An Ökologie und haltigkeit und Kreislauf haben mich schon als Sozialverträglichkeit denken wir bei allem, was Kind begleitet.» Deshalb hofft er, dass EZL und wir machen», sagt Reinhard. «Bald brauchen wir AXPO die geplante Biogas-Anlage in Rappers- neue Pults. Die kann ich nicht einfach im In wil-Jona bald bauen werden. «Dort könnten wir unsere Abfälle aus der Produktion zu Biogas ver- gären und unsere Fahrzeuge damit betanken. Genau solche Kreisläufe streben wir an.» Das Herz der Firma ist ein 700 Quadratmeter grosser Raum. Hier werden die Eier von Produ- zenten aus der ganzen Schweiz angeliefert, ge- prüft, gewogen, sortiert und verpackt. Nach wenigen Stunden verlassen sie das Haus in Rich- tung Detailhandel, Gastronomie und Verarbei- ter. «Man nimmt hier nicht wahr, was Hosberg wirklich ausmacht», sagt Reinhard. «Alles, was vor und nach diesem Raum kommt, macht uns einzigartig.» Der Betriebswirt meint damit die Richtlinien zur Nachhaltigkeit und Tierfreund- lichkeit, die jeder Lieferant und Abnehmer ein- zuhalten hat. Oder die Chauffeure, Einkäufer und Berater, die alle Lieferanten regelmässig besuchen, kontrollieren und bei der Einhaltung Täglich werden bei Hosberg eine halbe Million Eier der Richtlinien unterstützen. Oder die Tochter- kontrolliert, sortiert und verpackt. firmen: Gallina in Malans vermarktet langsam
Editorial Stark durch Vertrauen Liebe Leserinnen, liebe Leser Im Sommer ist das Leben wieder zurückgekehrt! Langsam, mit noch unsicheren Schritten, aber zusehends trittsicherer. Man trifft sich wieder, persönliche Gespräche und sozialer Austausch wecken verkümmerte Gefühle. Verkümmert ist auch das Vertrauen: Der Handschlag als jahrhundertealtes Zeichen von Vertrauen ist noch nicht zurück. Das Vertrauen in unser Gegenüber muss wieder wachsen, wie es auch gegenüber dem Staat und der Politik wieder gestärkt werden muss. Der Entzug von Verantwortung Geschäftsführer Jonas Reinhard (mitte) und Freiheit hat bei vielen Bürgern Skepsis erzeugt. und Manuel Hofstetter (Leiter Logistik, rechts) beim Beladen des neuen CNG-Lastwagens. In der westlichen Welt erholt sich die Wirtschaft, davon profitiert auch unsere Region. Die Sparüberschüsse der Haushalte dürften zunehmend in den Wirtschaftskreislauf zurückfliessen. Die wachsende Hühner, Suppenhühner und Bruder- Nachfrage nach Energie ist in diesem Jahr hoch, bedingt durch hähne, die bei der «normalen» Eierproduktion einen kühlen Winter und die anziehende Wirtschaft. Die Preise als Eintagesküken entsorgt werden. Bibro in für Gas und Strom steigen kontinuierlich. Diese Entwicklung Sempach ist die erste biologische Kükenbrüterei werden Sie im zweiten Halbjahr stärker spüren. der Schweiz. Der Kanton St. Gallen hat im Juli das neue Energiegesetz in Kraft Gas für Fahrzeuge, Heizung und Dampf gesetzt. Es bringt einige Änderungen, doch unser Energieträger Seit vier Jahren produziert Hosberg auch Sand- Gas wird auch künftig eine wichtige Aufgabe im Wärmemarkt wiches, Wraps, Salate, Desserts und Getränke. einnehmen. Das CO2-Gesetz wurde knapp verworfen, trotzdem Damit haben Erdgas und Biogas an Bedeutung spüren wir eine grosse Nachfrage nach effizienten Energielösungen. gewonnen. Neben der Gebäudeheizung wird Neu betreuen wir unsere Kunden noch umfassender mit unserem nun Gas auch zur Produktion von Dampf ge- Energieberater. nutzt. Mit den CNG-Autos – vier Skoda Octavia Wir von EZL planen diverse innovative und nachhaltige Energie- und ein Opel Zafira – sind die Berater und Ein- verbünde in mehreren Gemeinden. Damit wollen wir die Wärme- käufer der Firma in der ganzen Schweiz unter- versorgung auf eine neue Basis stellen. Diese Projekte werden wegs. Ob das CNG-Antriebskonzept auch für die mit hohen Investitionen verbunden sein. Es ergeben sich dafür grossen Fahrzeuge taugt, soll in den kommen- viele Chancen, aber auch Risiken. Wir wollen verantwortungs- den Monaten mit dem Iveco-Sattelschlepper geprüft werden. und vertrauensvoll handeln, zugunsten der heutigen und zukünf Bleibt noch die Frage: Wie isst der Bio-Eier tigen Kunden. Wir danken Ihnen, dass Sie uns auf diesem Weg könig der Schweiz Eier am liebsten? Reinhard begleiten! denkt nicht lange nach: «Teigwaren mit pochier- tem Ei, Trüffel und Rahm. Das Ei geht mit dem Trüffel eine geschmackliche Symbiose ein, das ist die Krönung.» Sein Rezept für das Sonntags- Herzliche Grüsse Ei ist einfacher: «Ich bin ein Fan von knusprig gebratenen Spiegeleiern.» • www.hosberg.ch Ernst Uhler www.cng-mobility.ch/lastwagen CEO . 10 | 20 21 3 EN ER G Y NR
. 10 | 20 2 1 4 EN ER G Y NR EZL demokratisch «In den Bergkantonen erleben wir den Klimawandel stark» Die Glarner Landsgemeinde hat beschlossen, dass Gebäude künftig nicht mehr mit fossilen Brennstoffen geheizt werden dürfen. «ENERGY» sprach mit dem Glarner Energie- und Umweltminister Kaspar Becker über Konse quenzen und Alternativen. Wir wissen nicht, ob wir Sie beglückwünschen oder bedauern sollen, weil die Landsgemeinde Regierungsrat Kaspar Becker an der beim Klimaschutz weiter gehen wollte als von denkwürdigen Glarer Landsgemeinde. Ihnen vorgesehen … Die Landsgemeinde hat das Potenzial für Über- raschungen. Für mich war es undenkbar, solche Massnahmen auf dem politischen Weg ins Ziel fossilen Brennstoffen gehören. Wir müssen aber zu bringen, weil sie in der Vernehmlassung zer- ehrlich sein: Wir kämpfen schon heute, damit rissen worden wären. Die Landsgemeinde hat wir 20 Prozent Biogas im Netz haben. Auch jetzt gefordert: Wir müssen vorwärts machen wenn wir im Kanton jede Rüeblischale vergären, im Kampf gegen die Klimaveränderungen. Jetzt ist das zu wenig für eine sinnvolle Biogaspro- freuen wir uns, dass wir das Energiegesetz ins duktion. Ich frage mich, ob wir das vorhandene Ziel gebracht haben. Biogas nicht besser im Gewerbe und in der In- dustrie verwenden, die weiterhin Gas brauchen Sind die Glarner so fortschrittlich, weil es in die- werden. sem Bergtal mehr rumpelt als im Mittelland? In den Bergkantonen erleben wir den Klima- Naheliegend ist, dass in Zukunft mehr mit Wärme- wandel stark. Die Schutzwälder haben sich ver- pumpen, Holzpellets, Erdsonden und Solarzellen ändert, es gab Wald- geheizt wird. Gibt es weitere Alternativen zum brände und extreme «Wind ist in der Heizen ohne fossile Brennstoffe? Niederschläge, die Schweiz schwierig Ich sehe viele Herausforderungen. Und ich bin Murgänge auslösten. froh, dass wir Leute um uns haben wie den Wenn wir alle 30 Jahre umzusetzen» EZL-CEO Ernst Uhler. ein Jahrhundertereig- Sie arbeiten mit Hoch- «Ich sehe viele nis haben, müssen wir über die Bücher. Das Be- druck an diesen Fra- wusstsein für die Natur ist bei uns ausgeprägter gen, und das eine oder Herausforderungen» geworden. andere wird sich dar- aus ergeben – zum Beispiel Fernwärme. Wie werden Sie den Willen des Volkes umsetzen? Wir werden die zum Energiegesetz gehörende Was macht der Kanton mit seinen eigenen Ge- Verordnung anpassen und die Details und bäuden? Ausnahmen regeln. Dann werden sie in den Unser nächstes Grossprojekt ist das Zeughaus. politischen Prozess gehen und vom Landrat ver- Dort haben wir für 2022 den Ersatz der Ölhei- abschiedet. Wir werden klären, wie wir mit zung durch eine neue Wärmepumpe mit Grund- Unterstützungsbeiträgen umgehen. Ich denke, wasser budgetiert. Wir wollen auch Wärmever- dass Gesetz und Verordnung in den nächsten bunde nutzen, besser dämmen und wenn immer 12 bis 15 Monaten in Kraft treten werden. möglich Solarzellen auf den Dächern haben. Auf der Turnhalle der Kantonsschule wird es eine Wird es weiterhin möglich sein, mit Biogas zu Gemeinschafts-Solaranlage geben. Wir nahmen heizen? unsere Vorbildfunktion schon vor dem Be- Ich interpretiere das neue Gesetz so, dass Biogas schluss der Landsgemeinde wahr. Sie entspricht und vielleicht auch andere Gase nicht zu den unserem politischen Willen.
Mehr Wärmepumpen und Elektro-Mobilität be- Der Beschluss der Landsgemeinde stellt Politik, deuten einen höheren Stromverbrauch. Woher soll Wirtschaft und Bevölkerung vor Herausforderun- dieser Strom kommen? gen. Aber er macht auch Mut: Junge Menschen Die Szenarien des Bundes gehen davon aus, haben die Zukunft in die Hände genommen und dass der Bedarf nicht zunehmen wird. Ich etwas bewegt. zweifle daran: Wir haben ein Bevölkerungs- Es macht mir Freude, dass wir in Glarus eine wachstum, die Wirtschaft wächst, und wir Klimabewegung haben. Noch mehr Freude decken immer mehr mit Strom ab. Ich glaube, macht es mir, dass die jungen Menschen ge- es wird eine grosse Herausforderung, den nöti- merkt haben, welche demokratischen Möglich- gen sauberen Strom zu produzieren. Wind ist keiten wir speziell im in der Schweiz schwierig umzusetzen: Solar Kanton Glarus haben. «Der Entscheid gibt ist besser akzeptiert, hat aber auch Defizite, weil Wir können mehr als uns Rückenwind» wir vor allem im Winter Strom brauchen. Es Kartontafeln hochhe- stehen in der kommenden Zeit Konzessions ben, auf denen steht erneuerungen für die Wasserkraftwerke an. «Die Eisbären sterben!». Der Entscheid der Aufgrund der neuen Vorgaben der Restwasser- Landsgemeinde war ein Zeichen der Bevölke- menge werden wir aus diesen Kraftwerken rung: Wir müssen und wollen etwas machen! weniger Strom gewinnen. Der Bau von neuen Das gibt uns Rückenwind auf dem politischen Stauseen ist aber nicht zuletzt aufgrund des Weg. Nach der Abstimmung über das CO2-Ge- Widerstandes von Umweltverbänden eine setz hatte ich Angst, dass uns der Rückenwind grosse Herausforderung. Hier wünschte ich fehlen wird. Ich bin überzeugt, dass wir uns auf mir, dass wir bei der Abwägung von Vor- und der technischen Seite weiterentwickeln werden, Nachteilen die Gewichte etwas verschieben und dass die jüngeren Generationen dem noch könnten. mehr Gewicht geben werden. • EZL checkt «Wenn es gurgelt, entlüften wir» Der Service-Techniker Thomas Kühne von der «Es ist wie beim Auto: Vor dem Winter oder einer langen Reise sollte man einen Check machen», EZL-Tochter Lampert + Walker sorgt mit sagt Thomas Kühne. «So hat man die Kompo- Heizungs-Checks für zuverlässige Wärme. nenten kontrolliert und ist parat für die kalte Jahreszeit.» Eine knappe Stunde braucht der Service-Techniker für diese Dienstleistung. Unter anderem kontrolliert er dabei den Druck des Heizsystems, die Umwälzpumpe, die Venti- le, das Expansionsgefäss und die Dichtheit der Leitungen. Je nach Typ der Heizung kommen Kontrollen der Erdsonde oder des Öltanks dazu. Ein Check der Steuerung und das Richten der Systemuhr sind weitere Punkte, die den siche- ren Betrieb der Heizung garantieren. Für die optimale Verteilung der Wärme im Haus sind der Druck und das Entlüften sehr wichtig. Zu viel Luft in den Heizungskörpern, ein falscher Druck in der Anlage oder ein klem- mendes Ventil werden oft nicht auf Anhieb be- merkt und können einen höheren Energiever- brauch bei kleinerem Heizeffekt bewirken. «Wenn es gurgelt, entlüften wir und kontrollie- ren die Ventile», sagt Kühne, der in seinen 25 Berufsjahren viel Erfahrung gesammelt hat. Als langjähriger Mitarbeiter der Walker AG gehört Thomas Kühne beim Heizungs-Check. er nun neu zur EZL-Familie. • . 10 | 20 21 5 EN ER G Y NR
. 10 | 20 2 1 6 EN ER G Y NR EZL mental In Melvin Nyffelers Tunnel ist es still Melvin Nyffeler bringt Leistung, wenn es darauf das, was ich kann. Wenn der Puck eingeworfen ist, schalte ich den Kopf aus und spiele mein ankommt. «ENERGY» sprach mit dem Lakers- Spiel. Goalie über Ziele, Ängste und den Tunnel, in den Körper und Geist überlisten: Der Prozess fängt er sich an den Match-Tagen begibt. am Tag vor dem Spiel an. Wenn ich in die Halle komme, begebe ich mich in einen Tunnel und Ziele setzen: Damit du langfristige Ziele er spreche mit niemandem mehr. reichen kannst, brauchst du viele kleine Ziele. Heute im Training war das Tracking des Pucks Rituale: Vielleicht ist das Trinken in den Unter- ein kleines Ziel. Grosse Ziele? Diese Saison will brüchen mein einziges Ritual. Damit kann ich ich an die Olympischen Spiele und die WM – mich gut resetten. Eigentlich ist es eine Sau und mit den Lakers in die Playoffs. mode, weil ich das meiste wieder ausspucke. Veränderungen: Mein Job verändert sich Jahr Mit Ängsten auseinandersetzen: Hockey ist für Jahr. Letzte Saison nahm ich eine Verände- existenziell: Wenn ich keine Leistung bringe, rung vor, seitdem arbeite ich mit einem Mental- muss ich vielleicht mit der Familie umziehen trainer. Dies war der Schlüssel zu den Playoffs oder verdiene nichts mehr. Deshalb arbeite ich und zur WM. fokussiert, damit rücken Ängste in den Hinter- grund. Auf den Punkt Leistung bringen: Ich war immer sehr überzeugt von mir. Ich verlasse mich auf Bilder und Gefühle aktivieren: Als es schlecht lief, schaute ich Videos vom Cup-Sieg und vom Aufstieg. Normalerweise gehe ich die einfachen Sachen durch. Ich sehe mich vor meinem inne- ren Auge verschieben und fangen. Regeneration: Seit einem Jahr bin ich Vater, es ist anspruchsvoller geworden. Aber noch immer kann ich zu Hause im Helfermodus sein, ich muss nichts organisieren. Schlafen: Manchmal halten mich Sachen, die mich beschäftigen, vom Schlafen ab. Ich schrei- be auf, wie und wann ich diese Sachen lösen kann. So kann ich sie loslassen. Meist meditiere ich vor dem Schlafen. Motive und Sinnhaftigkeit: Als ich elf war, sagten sie beim EHC Kloten, es reiche nicht zu einem guten Hockeyspieler. Ich wollte allen be- weisen, dass ich ein guter Goalie bin – und habe viel Spass dabei. Vorbereitung, Arbeit: Ich lebte lange von mei- nem Talent, lief in eine Wand und hatte keinen Vertrag mehr. Ich erkannte, dass ich für den Er- folg härter arbeiten muss. Dies hat mich innert vier Jahren vom Arbeitslosen zum Nati-Goalie gemacht. • Melvin Nyffeler hat seinen Vertrag mit den Lakers bis 2026 verlängert. EZL ist seit vielen Jahren Sponsor der SC Rapperswil-Jona Lakers. www.lakers.ch
EZL ökologisch Zwei Schritte in die Zukunft Salome Ziegler fährt mit Biogas und heizt Ein weiterer Zufall hat Salome Zieglers ökolo gischen Fussabdruck verkleinert: Weil EZL zu mit Abwasser. Mit diesen EZL-Produkten hat ihren Kunden gehört, wurde sie auf CNG-Mobi- die Grafikerin aus Rapperswil-Jona ihren öko lität und EZL-Biogas-Tankstellen aufmerksam. Als vor einem Jahr der Kauf eines neuen Autos logischen Fussabdruck stark verkleinert. anstand, entschieden sie und ihr Partner sich für den Skoda Octavia 1.5 TSI G-Tec. «Wenn wir Salome Ziegler bewegt sich gerne in der Natur. das Auto brauchen, geht’s meist in die Berge», Sie steigt oft aufs Velo – sei es für eine Tour in den sagt Ziegler. «Mit unseren Kollegen vom Skiclub Bergen oder die zehnminütige Fahrt zu ihrem bilden wir jeweils Fahrgemeinschaften. Der Arbeitsplatz in der Grafikagentur fritz. Manch- Octavia ist dazu ideal: Vier Leute mit vier Paar mal klettert sie auf höhere Berge – zuletzt auf Ski passen gut rein.» Ideal ist auch, dass es we- den 3210 Meter hohen Piz Medel. Im Winter geht nige Meter entfernt von Zieglers Wohnung eine sie gerne auf Skitouren. Biogas-Tankstelle gibt. «Falls du mal weiter Sie weiss, dass die Menschheit zu viele Res- fahren willst, zeigt dir das Navi zuverlässig die sourcen braucht und zu viele Schadstoffe aus- CNG-Tankstellen an, die meist nicht weit ent- stösst. Speziell in der Schweiz leben wir weit fernt sind.» über unseren Verhältnissen und verbrauchen Ihren ökologischen Fussabdruck hat Ziegler die Ressourcen von drei Planeten. Immer wieder mit den beiden EZL-Angeboten Energieverbund stellt sich die Frage, was wir dagegen unterneh- und Biogas von 2,6 auf 1,9 Planeten reduziert. men könnten. Ziegler vermeidet weite Reisen Damit braucht sie über einen Drittel weniger und bildet Fahrgemeinschaften. Sie bezieht Ge- Ressourcen als der Durchschnittsschweizer. müse vom Joner Auhof und kauft auch sonst Weitere Innovationen der EZL, wie zum Beispiel bewusst ein. Sie reduziert Abfall und sortiert ihn die geplante Biogasanlage Engelhölzli in Rap- gewissenhaft. perswil-Jona, werden dafür sorgen, dass es künf- Nun hat ihr das Schicksal zwei richtig gute tig noch weniger werden. • Karten zugespielt: «Mein Bruder ist Architekt, und ich konnte in eine Wohnung ziehen, die er geplant und gebaut hat.» Gut für den Fussab- druck: Die betreffende Überbauung befindet www.agentur-fritz.ch sich im Langrüti-Quartier und ist an den Joner Energieverbund der EZL angeschlossen. Sie wird Ermitteln auch Sie Ihren ökologischen nahezu klimaneutral geheizt mit Abwasser aus Fussabdruck: www.wwf.ch/de/ der Kläranlage und mit Wärmepumpen. nachhaltig-leben/footprintrechner Salome Ziegler vor dem Wohnhaus im Langrüti-Quartier. . 10 | 20 21 7 EN ER G Y NR
. 10 | 20 2 1 8 EN ER G Y NR EZL fördert Regional, nachhaltig und verpackungsfrei einkaufen EZL fördert das nachhaltige Einkaufen mit einer Gläser, Flaschen oder Dosen und schreibt sie mit ihrem Gewicht an. Anschliessend geht er durch Patenschaft der Abfülleraj in Rapperswil-Jona. den Laden und füllt seine Behälter mit Produk- ten, die wenn möglich aus der Region kommen «Du hast ein Rezept mit Linsen, kaufst ein Pack und oft das Bio-Label tragen. Zum Beispiel Ein- und brauchst 200 Gramm – der Rest wird alt im siedler Mehle, Glarner Dinkelflocken oder Eschen- Schrank», sagt Yvonne Sutter. «Bei uns kannst bacher Aroniasaft. Es gibt auch Produkte aus dem du so viel einkaufen, wie du brauchst.» Auch Ausland wie Kürbiskerne aus Österreich oder Martina Fischli weiss, warum Rapperswil-Jona Risottoreis aus Italien. Im Sortiment sind zudem die Abfülleraj braucht: «Ich koche jeden Tag, Öle, Essige, Gewürze und diverse Hygienepro- und viel Abfall nervt mich. Der grösste Teil dukte. «Für uns ist es sehr wichtig, dass wir meines Kehrichts kam von den Lebensmittel- möglichst viel aus der Region haben», sagt Sutter. verpackungen. Jetzt habe ich ein Regal mit Glä- «Was nicht aus der Schweiz kommt, versuchen sern in der Küche. So vermeide ich nicht nur wir, im grenznahen Ausland zu beschaffen.» Abfall. Ich habe etwas Schönes in meiner Küche Zum Abschluss wiegt eine Mitarbeiterin der und lasse mich von den Produkten inspirieren.» Abfülleraj die gefüllten Gläser. Viele Kunden runden den Einkauf mit einer Einkehr im ge- Viel Bio aus der Region mütlichen «Kafi» ab. Hier gibt es Getränke, haus- Wer in der Abfülleraj einkauft, bringt seine gemachten Kuchen und Snacks. Verpackungen mit – oder kauft sie beim ersten Besuch. Der Kunde wiegt zuerst seine leeren Viel Unterstützung Das nachhaltige Einkaufserlebnis verdankt Rap- perswil-Jona fünf Frauen, die sich im Winter 2020 gefunden haben. Für das Eröffnen eines Unverpackt-Ladens fehlte Yvonne Sutter, Mar tina Fischli, Simone Berger, Feride Dogum und Priska Gätzi jedoch das Kapital. Also lancierten sie vor einem Jahr ein Crowdfunding. Es fanden sich hunderte von Spendern, die das Patronat eines Produktes übernahmen. Firmen und Privatpersonen – darunter auch EZL – wurden Paten des Ladens. Insgesamt kamen so 74 000 Franken zusammen. Weitere Unterstützung leisteten ehrenamtliche Helfer bei der Einrich- tung des Ladens. Bereits arbeiten die fünf Frauen der Abfülleraj an der Erweiterung des Sortiments. Auf ihrer Liste der Wunschprodukte stehen unter ande- rem Curry, Chiasamen, Hirseflocken, Konfitü- ren und Sirupe. • Yvonne Sutter, Feride Dogum, Martina Abfülleraj, St. Gallerstrasse 57, Jona Fischli und Simone Berger in der Abfülleraj. geöffnet Dienstag bis Samstag www.abfuelleraj.ch IMPRESSUM ENERGY erscheint zweimal jährlich mit einer Auflage von 4000 Exemplaren Herausgeber und Kontakt Energie Zürichsee Linth AG, T 055 220 80 50, info@ezl.ch, www.ezl.ch Grafik, Layout und Produktion ERNi Druck und Media AG, www.ernidruck.ch Inhalt, Redaktion und Texte Martin Mühlegg, martin.muehlegg@me.com Fotografie Stefan Bienz, bienz-photography.ch, Seite 4 Markus Timo Rüegg.
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