Blickpunkt - Kirchenkreis Ronnenberg

 
WEITER LESEN
Blickpunkt - Kirchenkreis Ronnenberg
Ev.-luth. Marien-Petri-Gemeinde Wennigsen | Nr. 3/2021 | Okt.- Nov. 2021

                  blickpunkt.
                   Wennigsen, Argestorf, Degersen, Sorsum und Wennigser Mark

Wo ist das Heil?

Assistierter Suizid –   Abschied von       Zusammenarbeit                      Neue Leitung im
ein schwieriges Thema   Dr. Peter Armbrust Kirchengemeinden                    Emmaus-Kiga
Seite 2                 Seite 6            Seite 7                             Seite 10
Blickpunkt - Kirchenkreis Ronnenberg
2       Editorial

                                                      Abseits öffentlicher Aufmerksamkeit ist der Tod    Wenn wir am Ewigkeitssonntag in der Kirche
                                                      jedoch ein Thema, das im Leben vieler Men-         beisammen sind, gehört es für viele Menschen
                                                      schen wenig bis gar nicht vorkommt. Wir wer-       zu den berührendsten Momenten, wenn für die
                                                      den zwar in den Nachrichten beinahe tagtäg-        Verstorbenen eine Kerze angezündet wird.
                                                      lich mit Todesmeldungen konfrontiert, ganz zu
                                                      schweigen von den unzähligen TV-Krimis, in         Nicht von ungefähr ist dieses Zeichen Vielen
                                                      denen der Tod nicht selten auch als „unterhalt-    so wichtig, versinnbildlicht es doch, worauf
                                                      sames“ Ereignis inszeniert wird. Doch dass der     Christ*innen hoffen: dass der Tod nicht das
                                                      Tod einen selbst betreffen könnte – darüber,       letzte Wort hat, dass es eine Kraft gibt gegen
                                                      so heißt es immer wieder, wird in unserer Ge-      Trauer und Traurigkeit, dass Leben und Liebe
                                                      sellschaft viel zu selten offen gesprochen, mehr   stärker sind als der Tod, dass die Hoffnung, die
                                                      noch, es ist ein Thema, das gerne verdrängt        wir Gott nennen, unser Sein in seinen Händen
                                                      wird. Es ist ja auch nicht einfach. Was soll man   hält. Das, was ist, ist eben nicht alles und bleibt
                                                      sagen, wenn einem der Tod begegnet?                nicht alles.

                                                      Der Tod macht Angst und unsicher, bringt in        Und es soll einen neuen Himmel geben und eine
                                                      Verlegenheit oder lässt verstummen. Und die        neue Erde, Gott wohnt nebenan, und er wird
                                                      Suche nach den „richtigen“ Worten wird zu ei-      abwischen alle Tränen von ihren Augen und es
                                                      nem mühseligen Ringen. Radikal stellt der Tod      wird keinen Tod und keine Trauer mehr geben,
                                                      unser Dasein in Frage; kein Wunder, dass es oft    kein Klagegeschrei und keinen Schmerz.
                                                      vermieden wird, über ihn zu sprechen.              			(Offenbarung 21)

                                                      Umso wichtiger, dass es Zeiten gibt, die ganz      Mandy Stark
    Foto: Kurt Wartenberg                             bewusst einen anderen Akzent setzen. In der
                                                      evangelischen Kirche ist das alljährlich im No-
                                                      vember so. Am Ewigkeitssonntag, dem letzten
    Liebe Leserinnen,                                 Sonntag des Kirchenjahres, denken wir an die
    liebe Leser,                                      Verstorbenen der vergangenen 12 Monate. In
                                                      einem besonderen Gottesdienst werden ihre
    erinnern Sie sich noch an den April dieses Jah-   Namen genannt. In Worten und Ritualen ver-
    res? Eines der beherrschenden Themen dieser       suchen wir, den Tod einzuordnen und einen
    Wochen – der Tod von Prinz Philipp. Wie viele     Umgang mit ihm zu finden. Und auch die ei-
    Ereignisse im Leben prominenter Personen er-      gene Sterblichkeit kommt in den Blick.
    fuhren auch sein Tod und sämtliche Ereignisse
    um seine Beerdigung herum einiges an medi-        Gut, dass es diesen Tag gibt, an dem der Tod
    alem Interesse.                                   zur Sprache kommt. – Aber nicht nur er.            Foto: Kurt Wartenberg

    Gedanken zu den neuen                             Farbverlauf erinnert mich an eine Kerze. Sie
                                                      auch? Kerze, dieser Inbegriff des Trostes, we-
    violetten Antependien                             nigstens ein Lichtpunkt, ein wenig Wärme,
                                                      auch wenn alles kalt und dunkel ist. Aber was
    Eine Nahaufnahme unseres neuen violetten          für eine Kerze ist das hier? Durch die Farbge-
    Antependiums. Man sieht jeden einzelnen klei-     bung ist es mehr ein Trugbild, ein Schemen,
    nen Farbtupfer, aus dem sich das Bild zusam-      eine angedeutete Kerze. Heller: ja, aber keine
    mensetzt. Ich bin erstaunt und bewundere die      Wärme. Was müssen wir tun, damit uns diese
    Arbeit, das Können und die Kunst von Frau         Kerze erhellt und wärmt?
    Herrmann, die die Antependien gewoben hat.
    Die violetten Antependien sind die für die        Wo liegt das Heil? Welchen Weg sollen wir ge-
    schwierigen Zeiten im Leben, für die schwieri-    hen, damit es besser wird? Welche Entschei-
    gen Fragen. Auf dem Antependium des Altars        dung bringt uns wohltuenden Fortschritt?
    ist es gelungen, eine grundlegende Ungewiss-
    heit auszudrücken, werden die Wolken sich         Deshalb haben wir dieses Antependium als Ti-
    verziehen und den Blick auf das Licht freige-     telbild ausgesucht. Für schwierige Zeiten und
    ben, oder werden auch noch die letzten kleinen    exemplarisch für das schwierige Thema dieses
    Lichtpunkte verdeckt werden. Das Licht, das       Blickpunktes: wo liegt das Heil bei der Frage
    uns sonst immer so goldgelb entgegen strahlt,     nach dem assistierten Suizid? Von welcher Ent-
    ist hier schon ganz fahl geworden. Wohin wird     scheidung versprechen wir uns eine heilende
    es sich entwickeln?                               Wirkung?
    Auf dem Antependium des Lesepultes stellt
    sich die Frage für mich noch drängender. Der      Carsten Wedemeyer                                  Antependium am Pult, Foto: Kurt Wartenberg
Blickpunkt - Kirchenkreis Ronnenberg
Thema       3

Assistierter Suizid – ein schwieriges Thema
Wir haben uns für diesen Blickpunkt ein            Eindruck als sei die Forderung nach Freiheit vor   los macht diese Situation, wie viele Ängste löst
schwieriges Thema vorgenommen. Es wird so          allem eine Befreiung von Vergangenheit – was       sie aus! Wie furchtbar! Ist dann ein assistierter
emotional diskutiert, weil es Betroffenheit aus-   für einen Gemeindebrief besonders interessant      Suizid nicht sogar ein Gebot der Nächstenliebe?
löst, es berührt unser Verständnis der Grund-      ist – und gegen die Kirche gerichtet. Wie gut,     Es gibt Krankheiten, die dem Menschen nach
rechte und es berührt unsere Ängste. Es ist lei-   dass das nicht stimmt, aber es wird gern zum       seinem Empfinden die Würde rauben, ist der
der auch ein Thema, bei dem immer mal wieder       Polarisieren benutzt.                              assistierte Suizid dann nicht ein Akt der Gna-
polarisiert wird.                                  Eine genaue Betrachtung ist angebracht, un-        de? Aber ist das Leben eine solche Krankheit?
Aber der assistierte Suizid ist eben auch ein      sere Regionalbischöfin, Frau Dr. P. Bahr, zum
sehr wichtiges Thema. In den vergangenen           Beispiel warnt davor, dass dies auch eine Ein-        Darf man Menschen auf ihren eige-
Jahren sind wichtige Entscheidungen gefallen       schränkung des Freiheitsbegriffes sein kann.          nen ausdrücklichen Wunsch hin bei der
und weitere Gesetze werden vorbereitet.            Und damit kommt man zur nächsten hoch um-             Selbsttötung helfen?
Angestoßen wurde die breite Diskussion durch       strittenen Fragestellung, nämlich der nach der        Jedes einzelne Wort ist eine genaue Un-
ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes im       Grenze der persönlichen Freiheitsrechte.              tersuchung wert und jede Überlegung
Februar 2020. Dieses Urteil ändert die Gesetze     Und das bedeutet praktisch auf unsere Frage           wird die Entscheidung so oder so beein-
nur in einem, auf den ersten Blick unscheinba-     bezogen, ist ein geäußerter Wunsch nach ei-           flussen.
ren Punkt, das ist aber Ausdruck einer grund-      nem assistierten Suizid als endgültig anzuse-
legenden Veränderung in unserer Gesellschaft.      hen oder ist dieser Wunsch auch wandelbar,         Dieses Thema fordert uns nicht nur als Staats-
Das BVG hat das Verbot der „geschäftsmäßi-         vielleicht sogar nur vorübergehend? Und was        bürger, sondern auch als evangelisch-luthe-
gen Förderung der Selbsttötung“ aufgehoben.        bedeutet das für die Gesetzgebung?                 rische Kirche und als evangelische Christen
Der Zweite Senat unterstreicht das Recht auf       Der assistierte Suizid ist aber nicht nur eine     heraus. Wie wollen wir die unterschiedlichen
selbstbestimmtes Sterben, das auch die Freiheit    rechtliche Frage. Wir betrachten alle Dinge        juristischen, politischen und theologischen
umfasst, hierfür bei Dritten Hilfe zu suchen       zunehmend, vieles sogar ausschließlich ökono-      Positionen gewichten, wie leisten wir unseren
und anzunehmen. Seitdem setzt sich der Fach-       misch, also auch unser Leben. Wir können uns       Beitrag zur Diskussion und welche Konsequen-
begriff dafür durch: Assistierter Suizid.          dem nicht entziehen. Dadurch kann ein Druck        zen ziehen wir – unabhängig von den entspre-
Was hat sich geändert?                             entstehen, seinem Leben ein Ende setzen zu         chenden Gerichtsurteilen - für unsere kirchliche
Das Recht auf selbstbestimmtes Leben und           wollen, wenn es zu teuer wird, ein Zuviel an       Arbeit?
damit auch Sterben wird höher gewichtet als        Pflege erfordert. Dagegen ist nach christlicher    Drei Artikel beschäftigen sich in diesem Blick-
die Pflicht zur Hilfeleistung zum Erhalt des       Überzeugung ein würdevolles Leben immer            punkt mit diesem Thema, eine Sichtweise aus
Lebens und schließlich auch als die Vorstel-       möglich, auch in Krankheit, Scheitern und          dem Hospiz, theologische Argumente unseres
lung, dass ein Mensch sich nicht selbst töten      Sterben, zu dem man aber niemand zwingen           Bischofes Ralf Meister, der vor einem Jahr das
soll. Die Selbsttötung war in unserer Kultur als   kann. Bestimmt nicht durch eine Pflege, die        Gerichtsurteil anders eingeschätzt hat als ande-
Selbstmord geächtet, unter Strafe stellen kann     profitmaximiert und nicht am Menschen aus-         re Kirchenführer*innen, und Überlegungen von
man sie nicht. Die Grenze der persönlichen         gerichtet ist.                                     Dr. C. Cordemann zu Kirche und Zeitgeist. Er-
Freiheits- und Selbstbestimmungsrechte wurde       Andererseits, wer hat nicht von der wahnsinnig     gänzt wird das Thema durch einige Gedanken
verschoben. Es kommt einem so vor, als sei das     belastenden Situation gehört, wenn ein tot-        zu unseren neuen violetten Paramenten.
Recht an dieser Stelle konsequent weiterge-        kranker, leidender Mensch um Erlösung bittet
dacht worden. Vielleicht entstand dadurch der      und betet, weil er nicht sterben kann. Wie hilf-   Carsten Wedemeyer

   Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes sendete am                große Betroffenheit aus. Auf breiter Ebene wurden Hilfsangebote
   23.11.2020 die ARD ein Kammerspiel von Ferdinand von Schi-               vorgestellt und eingefordert, Erziehungsratschläge erteilt, mögli-
   rach mit dem Titel „Gott“. Darin wurde eine Anhörung im Sti-             che Vorzeichen aufgelistet und die gesellschaftliche Situation der
   le einer Gerichtsverhandlung gespielt und am Ende wurden die             Jugendlichen und besonders der Mobbingopfer wurde zu Recht
   Zuschauer*innen aufgerufen, sich an einer Abstimmung zu be-              beklagt.Der Witwer im Fernsehspiel und die Realität des Suizids
   teiligen. 70% der Abstimmenden entschieden sich dafür, dem               der Jugendlichen haben auf einer Ebene miteinander zu tun,
   im Stück vorgestellten lebensmüden Herrn Gärtner, wie von ihm            denn die Idee der Selbstbestimmung auch über das Sterben gilt
   verlangt, ein tödliches Medikament auszuhändigen. Ein klares             für beide. Ich fände es spannend, wenn im Fernsehspiel der Su-
   Votum für den assistierten Suizid. Im Anschluss gab es dann eine         izidwunsch eines jugendlichen Mobbingopfers zur Abstimmung
   Sendung der Reihe „hart aber fair“, in der über das Kammerspiel          gestellt worden wäre.
   leider nicht sachlich diskutiert wurde.
   Der Beitrag in der ARD war spektakulär, der die Diskussion auch          Ich halte das Fernsehspiel für misslungen, weil schon die litera-
   vorangebracht hat. Die grundsätzliche Frage wurde am Beispiel            rische Vorlage ihrem Anspruch, die Leser und Zuschauerinnen zu
   eines Witwers aufbereitet, der körperlich gesund nach dem Tod            einer Entscheidung zu befähigen, nicht gerecht wird. Mit dieser
   seiner Ehefrau keinen Lebensmut mehr hatte. Kann man ihm das             Analyse stehe ich nicht allein. Ich möchte Sie unbedingt auf die
   Sterben verbieten? Ist das nicht sein Selbstbestimmungsrecht?            17. Folge des Bücher-podcasts „eat-READ-sleep“ des NDR vom
   Müsse nicht ein Gesetz dies allen Menschen, unabhängig von Al-           11.12.2020 hinweisen, die Sie im Internet auf der homepage des
   ter und Gesundheitszustand erlauben? Denn, so ein Argument, die          NDR finden. Dort wird das Buch „Gott“ besprochen und analy-
   Freigabe des assistierten Suizides verhindere, dass andere Men-          siert. Wer sich nicht die ganze Folge anhören möchte, die Bespre-
   schen, z. B. Zugführer*innen, durch Suizide traumatisiert würden.        chung beginnt nach ca 3 Minuten. Und ich kann mich ihrer Kern-
   Nur 10 Tage später begingen in Hannover drei Jugendliche einen           aussage nur anschließen, das Buch ist keine Entscheidungshilfe,
   gemeinsamen Suizid, den eine von ihnen überlebte. Dies löste             sondern eine Kampfschrift.
Blickpunkt - Kirchenkreis Ronnenberg
4
4       Thema

    Die Kirche und
    der Geist der Zeit
    Sätze wie diese höre ich immer mal wieder:          So sehen die einen die Gefahr darin, dass die
    „Erst macht die Kirche die Segnung Gleichge-        Kirche in der Beliebigkeit aufgeht, wenn sie
    schlechtlicher möglich und jetzt sprechen sich      „dem Zeitgeist hinterherläuft“. Die anderen be-
    manche Theologen auch noch für assistierten         fürchten dagegen, dass die Kirche ihre Relevanz
    Suizid aus. Das wird ja alles immer beliebiger.     verliert, wenn sie nicht „moderner“ wird. Der
    Wofür steht die Kirche eigentlich noch? Die         Blick auf unsere Kirche bekommt so ein janus-
    Kirche stand doch mal für die traditionelle Fa-     köpfiges Angesicht. Was dem einen als das Heil
    milie und den Lebensschutz. Jetzt laufen die        erscheint, ist dem anderen gerade der Sünden-
    nur noch dem Zeitgeist hinterher.“ Wenn es          fall. Wie es aussieht, kann sich die Kirche also
    doch so einfach wäre, denke ich mir. Denn ich       nur in die Nesseln setzen. Wie sie es macht,
    höre auch solche Sätze: „Wann lässt die Kirche      macht sie es – zumindest für eine von beiden
    endlich ihr traditionelles Familienbild hinter      Seiten – falsch. Die Frage ist für mich: Ist das
    sich? Die modernen Lebensentwürfe sind doch         schlimm? Muss sie es jedem recht machen?
    viel vielfältiger. Wieso nimmt die Kirche das
    Selbstbestimmungsrecht des Menschen nicht           Sie ahnen es: Das war eine rhetorische Frage.
    ernst und versucht ihm vorzuschreiben, wie          Nein, die Kirche muss es natürlich nicht allen
    er zu leben und zu sterben hat? Aus meiner          recht machen. Jesus hat es auch nicht allen         Dr. Claas Cordemann, Foto: Norman Klaß
    persönlichen Lebensführung soll sich die Kir-       recht gemacht. Im Gegenteil, Jesus war ein
    che gefälligst raushalten. Es wird Zeit, dass die   höchst streitbarer Mensch. Mal hat Jesus mit
    Kirche moderner wird.“                                                                                  sollte die Kirche weder Angst davor haben, dass
                                                        der Tradition argumentiert, mal gegen die Tra-
    In diesen Zwiespalt, der sich in den beiden                                                             ihr Beliebigkeit vorgeworfen wird, noch dass sie
                                                        dition. Aber was folgt daraus für uns heute?
    Blickrichtungen auftut, droht die Kirche hin-                                                           vielleicht irgendwie unmodern wirken könnte.
                                                        Drei Dinge sind mir hier wichtig.
    einzurutschen.                                                                                          Wenn dem aber so ist, dann ist es eminent
                                                                                                            wichtig, wie wir solche Diskussionen führen.
                                                        Zuerst: Was soll das eigentlich sein, dieser
    Die alten Römer hatten für fast alle Begeben-       „Zeitgeist“? Jede Zeit hat ihren Geist. Zu sa-      Und damit bin ich beim Dritten, was mir wich-
    heiten des Lebens ihre eigenen Gottheiten. So       gen, die Kirche folge dem Zeitgeist, ist auch       tig ist: Es geht mir um die Haltung, mit der wir
    hatten sie auch für solch zwiespältigen Situa-      eine Aussage, die aus einem Geist in dieser         einander in solchen Debatten begegnen. Gegen
    tionen einen eigenen Gott: Janus hieß er. Er        Zeit gemacht wird. Es ist vielleicht ein Geist,     alle vorschnelle Harmonisierung sage ich mit
    wurde mit einem Doppelgesicht dargestellt,          der sich nach vergangenen Zeiten sehnt. Die         einem Wort Luthers: „Lasset die Geister aufein-
    wovon das eine nach vorne und das andere            Sehnsucht nach den vermeintlich „guten alten        anderprallen, aber die Fäuste haltet stille.“ Eine
    nach hinten blickt. Mit diesem Doppelgesicht        Zeiten“ ist selbst immer schon ein Ausdruck         robuste Diskussion um Positionen braucht es
    symbolisiert Janus die großen Gegensätze: An-       des Zeitgeists. Mit anderen Worten: Wir leben       in unserer pluralen Gesellschaft – und ebenso
    fang und Ende, Licht und Dunkelheit, Schöp-         immer im Geist dieser Zeit. Genau genommen          in der Kirche. Es braucht eine Streitkultur. Aber
    fung und Zerstörung, Leben und Tod. Das We-         müsste man sagen: Wir leben in den Geistern         bitte sachlich, mit Argumenten, ohne persönli-
    sen solch eines Janusgesichts liegt darin, dass     dieser Zeit. Denn das ist das Typische für die      che Diffamierungen.
    oftmals die Blickrichtung darüber entscheidet,      Zeit, in der wir leben: Den einen Zeitgeist gibt
    auf welcher Seite man das Licht und auf wel-        es nicht mehr.                                      Elementar hat Jesus diese Haltung in der Berg-
    cher Seite man die Dunkelheit sieht.                                                                    predigt formuliert: „Alles nun, was ihr wollt,
                                                        Daraus folgt das Zweite: Wir leben in einer         das euch die Leute tun sollen, das tut ihnen
                                                        Zeit, in der es eine Vielfalt von Geistern gibt.    auch!“ (Mt 7,12) Ich möchte, dass ich mit Re-
                                                        Es geht daher – jedenfalls in einer pluralen und    spekt behandelt werde und dass meine Argu-
                                                        offenen Gesellschaft – nicht anders: Wir müs-       mente gehört werden. Also behandle ich auch
                                                        sen miteinander um den richtigen Weg ringen.        mein Gegenüber mit Respekt und versuche sei-
                                                        Das gilt für die Kirche wie für die Gesellschaft    ne Argumente zu verstehen, auch wenn sie mir
                                                        insgesamt. Der richtige Weg liegt aber nicht        zu kurz gesprungen scheinen. Wenn dann in
                                                        immer offen zu Tage – wie wir jetzt etwa in         einem demokratischen Prozess eine Entschei-
                                                        der Debatte um den assistierten Suizid sehen.       dung getroffen wird, trage ich diese mit, auch
                                                        Diejenigen, die der Kirche „Beliebigkeit“ vor-      wenn ich mir eine andere Entscheidung ge-
                                                        werfen, treffen sich an einem Punkt mit denje-      wünscht hätte.
                                                        nigen, die der Kirche vorwerfen, „nicht modern      Wenn diese Haltung in unsere Gesellschaft
                                                        genug“ zu sein: Sie wissen immer schon, was         tiefer einsickern würde, wäre für den Zeitgeist
                                                        richtig ist und was falsch ist. Auf die Mühen der   wirklich viel gewonnen.
                                                        Diskussion und der Argumente lassen sie sich
                                                        nicht ein. Zu viel „Beliebigkeit“ und zu wenig      Dr. Claas Cordemann
                                                        „Modernität“ sind jedenfalls beides keine Argu-     Leiter der Fortbildung in den ersten Amtsjah-
                                                        mente, sondern bloße Vorwürfe an die jeweils        ren (FEA) der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers;
    Januskopf, Foto: Wipedia von Fubar Obfusco          andere Adresse. Wenn es sachlich begründet ist,     E-mail: claas.cordemann@evlka.de
Blickpunkt - Kirchenkreis Ronnenberg
Thema       5
                                                                                                                            Aus der Gemeinde         5

Über die Grenzen
barmherziger Begleitung
Er begleitet mich alle Tage meines Lebens,           absoluten Lebensschutzes jeden Versuch, vor-
weckt List und Lebensmut, Zweifel und Zorn,          zeitig aus dem Leben zu scheiden, zu diskre-
Tränen und Trost - und steht jedem und je-           ditieren oder ihn als mutlos oder unchristlich
der bevor: Der Tod. Alle Formen, diesen Tod          zu bezeichnen. Eine christliche Haltung sollte
selbst herbeizuführen, stoßen an ein Tabu. Für       doch Lebensmut und -freude wecken und die
Christen jedoch ist der Tod nicht das Ende. Die      Würde des Lebens auch in scheinbar unwürdi-
Gabe des Lebens, die uns das Licht der Welt          gen Lebenslagen zeigen. Doch jeder, der andere
erblicken lässt, ist bezogen auf einen endlichen     Menschen im Sterben begleitet, weiß, dass die-
Aufenthalt in dieser Welt. „Werdet Vorüber-          se großen Worte manchmal nur kleines Gerede
gehende“ sagt Jesus im Thomas-Evangelium.            oder ein paternalistischer theologischer Gestus
So fremd es dem metaphysisch unbehausten,            sind, die mit der Realität totkranker Menschen
modernen Menschen auch erscheint, wir sind           wenig zu tun haben. Ich respektiere die Hal-
Lebende im Übergang in die neue Welt mit             tung von Menschen, die vorzeitig aus dem Le-
Gott. Ihm verdanken wir unsere Herkunft wie          ben scheiden.

                                                                                                       Ralf Meister, Foto: Jens Schulze

                                                                                                       Aufmerksamkeit und Nähe, begleitende Für-
                                                                                                       sorge in kritischen Lebensphasen und durch
                                                                                                       eine allen zur Verfügung stehende, palliative
                                                                                                       Begleitung und Hospizarbeit aufwartet, wird
                                                                                                       verhindern, dass die vom Bundesverfassungs-
                                                                                                       gericht formulierte „Freiheit, sich das Leben zu
                                                                                                       nehmen und hierfür auch bei Dritten Hilfe zu
                                                                                                       suchen und Hilfe, soweit sie angeboten wird,
                                                                                                       in Anspruch zu nehmen“ zu einer geläufigen
                                                                                                       Option werden wird.

                                                                                                       Doch mit welcher Argumentation soll einem
                                                                                                       Sterbenden eingeredet werden, dass jeglicher
Nachdenken und Stille, Foto: pixelio, Rainer Sturm
                                                                                                       Zustand körperlichen und seelischen Verfalls
                                                                                                       akzeptiert werden muss, und jeder Wunsch
unsere Zukunft. Die Gabe des Lebens wird zur         Im Angesicht des Urteils des Bundesverfas-        nach einem vorzeitigen Lebensende ein Verstoß
Aufgabe des Menschen, die er verantwortlich          sungsgerichts über den §217 muss nun aus-         gegen Gottes Gebot sei?
in Freiheit ergreift und als sein Leben gestaltet.   gelotet werden, in welchen Situationen und        Die Ehrfurcht vor dem Leben fordert - da sie
Fortwährend erschließt er in seiner Sozialität       mit welchen Einschränkungen eine Assistenz        immer um das Ende des Lebens weiß - eine
und seinem Selbstverhältnis die Möglichkeiten        im Suizid möglich sein wird. Mein Wort von        Kultur des Ars moriendi. Und in dieser Kunst
und Grenzen dieser Freiheit und bleibt dabei         der „barmherzigen Begleitung“ von Menschen,       des Sterbens darf es eine Möglichkeit sein, am
in einer dreifachen Beziehung: Zu Gott, seiner       die mit Assistenz in den Suizid gehen wollen,     Lebensende mit Begleitung anderer Menschen
Mitwelt und sich selbst. Ob lebenssatt am Ende       bezieht sich auf Menschen, die an einer tödli-    aus dem Leben zu scheiden. Nachfolge heißt,
vieler erfüllter Jahrzehnte oder in einem Sui-       chen Krankheit leiden und nur eine sehr über-     im Glauben seinen eigenen Weg zu finden,
zid in der Mitte des Lebens, immer wird dieses       schaubare Lebens- und von außen nicht ein-        der sich am Leben und an der Botschaft Jesu
Beziehungsgeflecht zu betrachten sein. Gewiss        schätzbare Leidensperspektive haben. Dass das     Christi orientiert. Jesu Leidensgeschichte aber
bleibt es wünschenswert, dass die Selbstbe-          Bundesverfassungsgericht diese Grenze nicht       bleibt einzigartig und heilsgeschichtlich unwi-
stimmung sich nicht nur ans eigene Geschick          zieht, ist in der Logik seiner Begründung nach-   derruflich. Sie ruft uns auf, gegen jede Form
heftet, sondern in einem Verhältnis zu Gott          vollziehbar, dennoch bedauere ich es.             des Leids und des Unrechts einzutreten, nicht
und zu den begleitenden Menschen steht. Da-                                                            aber Jesu Leiden selbst zu kopieren oder un-
bei gewichten wir oft unterschiedlich in die-        Die Form des selbstbestimmten Sterbens mit        abwendbares menschliches Leid, wenn es vom
sen Beziehungen. Jeder kann es bezeugen in           Assistenz wirft Fragen nach den rechtlichen       Leidenden selbst so bestimmt wird, nicht auch
seinem eigenen Leben. Wie beurteilen wir die         Einschränkungen und den verantwortlichen,         zu verkürzen. Hans Küng folgert daraus: „Kreu-
Selbstbestimmung, die sich für einen Zeitpunkt       begleitenden Personen auf, die einer eige-        zesnachfolge und Sterbehilfe schließen sich
des eigenen Todes entscheidet, der nicht alle        nen Betrachtung wert sind. So sehr ein Recht      folglich nicht aus.“
Möglichkeiten der Hochtechnologiemedizin, ja,        auf das eigene Sterben besteht, so wenig be-
noch nicht einmal der palliativen Möglichkei-        steht ein Recht darauf, andere Menschen in        Ralf Meister
ten bis zum Ende ausschöpfen will? Die Ver-          die Pflicht zu nehmen für diesen Dienst. Eine     Landesbischof der Evangelisch-lutherischen
suchung liegt nahe, unter dem Diktum eines           Kultur des Lebensschutzes, die durch soziale      Landeskirche Hannovers
Blickpunkt - Kirchenkreis Ronnenberg
6
6       Thema

    Assistierter Suizid                                  dass seine Schmerzen nicht ins Unermessliche
                                                         steigen müssen. Durch eine engmaschige Kon-
    und Hospizarbeit                                     trolle kann schnell eine Linderung der Sympto-
                                                         me erreicht werden. Bei allem Tun ist die Trans-
    Das Hospiz Luise in Hannover-Kirchrode ist           parenz wichtig. Sowohl mit dem Patienten und
    das älteste Hospiz in Niedersachsen. Auf die         auch mit den Angehörigen wird offen über die
    Frage an Kurt Bliefernicht, Gesamtleiter und         Situation geredet. Wenn die Angst des Patien-
    von Anfang an dabei, wie die Einrichtung mit         ten zu groß ist, wird eine palliative Sedierung
    dem Thema assistierter Suizid umgeht, sagt           angesprochen, die es ermöglicht, dass er seine
    er: „Menschen, die einen solchen Wunsch äu-          letzte Lebensphase im tiefen Schlaf verbringen
    ßern, sind meist in einer großen Not. Sie ha-        kann. „Eine Assistenz zum Suizid verträgt sich
    ben Angst vor dem Leiden. Unsere Aufgabe ist         nicht mit dem Hospizgedanken. Aber aus Res-
    es, die Gründe für diese Angst herauszufinden        pekt vor dem Menschen muss die Entscheidung
    und Lösungswege aufzuzeigen.“ Wichtig sind           des Einzelnen toleriert werden, auch wenn eine     Hospiz Luise, Foto: privat
    Gespräche und das Zuhören. Was bewegt den            Begleitung dann durch ein Hospiz nicht mehr
    Menschen in seiner letzten Lebensphase? Was          möglich ist“ erklärt Kurt Bliefernicht.            Angehörige werden ebenfalls in unseren ambu-
    möchte er eventuell noch erledigen? Dem Men-                                                            lanten und stationären Einrichtungen beraten
    schen wird bei der Aufnahme im Hospiz zuge-          Der Wunsch eines Patienten, in seiner gewohn-      und begleitet - auch durch die Trauerphase.
    sichert, dass er und seine Angehörigen nicht         ten Umgebung zu sterben, ist wichtig. Dazu
    allein gelassen werden. Dieses Wissen kann ihre      bietet das Hospiz Luise einen ambulanten Palli-    „Das Erleben von Sterben und Tod wird aus der
    Situation erleichtern.                               ativdienst und einen ambulanten Hospizdienst       Gesellschaft ausgegrenzt“ sagt Kurt Bliefer-
                                                         an, die wertvolle Beratung und Begleitung          nicht. Nach seiner Auffassung sind diese aber
    Mit Einfühlungsvermögen und palliativem              leisten können.                                    Teil des Lebens. Bereits im Kindergarten und
    Fachwissen können die Mitarbeitenden eine                                                               in der Schule sollte das Thema offen diskutiert
    Vertrauensbasis schaffen. „Nach meiner Auf-          Auf die Frage, wie die hauptamtlichen und eh-      werden. Er wünscht sich mehr Menschen, die
    fassung hängen Menschen auch in der Sterbe-          renamtlichen Mitarbeitenden mit Sterben und        sich mit dem Thema Sterben und Tod ausei-
    phase am Leben. Das Sterben ist so individuell       Tod umgehen, führt Kurt Bliefernicht aus: „Die     nandersetzen und den Hospizgedanken wei-
    wie das Leben. Jeder geht seinen eigenen Weg“        psychischen Belastungen sind hoch. Alle Kolle-     tertragen. Er ermuntert jeden, der Fragen zu
    sagt Kurt Bliefernicht. Welcher Sterbensweg für      gen und Kolleginnen werden durch regelmäßi-        diesem Thema hat, Kontakt mit ambulanten
    den Einzelnen der richtige ist, bei dieser Ent-      ge Supervisionen unterstützt. Dabei stellen wir    und stationären Einrichtungen aufzunehmen.
    scheidungsfindung wird er von den Mitarbei-          uns die Frage: Wie viel Tod verträgt der Hospiz-
    tenden unterstützt. Dem Patienten wird erklärt,      Mitarbeitende - auch das ist sehr individuell.“    Christine Wartenberg

    … noch bist du da –                                                                                     Seine Auseinandersetzung ist daher auch kei-
    Begegnungsräume für                                                                                     ne zwischen Krankheit und Epidemie, Leid und
                                                                                                            Qual, sondern vielmehr eine „Versöhnung zwi-
    einen gesellschaftlichen                                                                                schen zwei unversöhnlichen Zuständen: Leben
    Dialog über Abschied und                                                                                und Tod“, so Uwe Appold.

    Sterben                                                                                                 Termine
    Wanderausstellung mit Bildern des Künstlers                                                             Dienstag, 5. Oktober | 17.00 Uhr
    Uwe Appold tourt durch sechs Sprengel der                                                               Vernissage
    Evangelisch-lutherischen Landeskirche Han-                                                              Dr. Stephanie Springer,
    novers                                                                                                  Präsidentin des Landeskirchenamtes Hannover
                                                                                                            Dr. Petra Bahr, Regionalbischöfin Hannovers
    Die Wanderausstellung handelt von dem Le-                                                               Orgel: Ulfert Smidt
    bensthema Verlangsamung, Älter werden, Ster-                                                            Marktkirche Hannover
    ben und Abschied. Sie wendet sich an Men-
                                                         Unser Retter der Tod, Uwe Appold
    schen, die gehen und Menschen, die bleiben.          Reproduktion: Olff Appold
                                                                                                            Sonntag, 10. Oktober | 10.00 Uhr
    Wir alle tragen dieses Thema in uns und viele                                                           Themengottesdienst
    von uns haben Fragen.                                Appold, der in Flensburg lebt und arbeitet. Der    Pastor Ralf Tyra,
    Die von der Hanns-Lilje-Stiftung, der Klos-          Zyklus heißt "… noch bist du da" nach einem        Direktor des Hauses kirchlicher Dienste
    terkammer Hannover und dem Versicherer im            Gedicht der Lyrikerin Rose Ausländer. Appolds      Marktkirche Hannover
    Raum der Kirchen geförderte Ausstellung wird         Bilderzyklus ist einerseits überzeitlich und
    in 2021 und 2022 an sechs Orten in den sechs         gleichzeitig doch auch eine Antwort auf die        Sonntag, 10. Oktober | 18.00 Uhr
    Sprengeln der Landeskirche zu Gast sein. Sie         aktuelle Situation, in der bis heute 4,2 Millio-   Malerei, Lyrik und Musik im Dialog:
    richtet sich an Interessierte aller Altersgruppen.   nen Menschen weltweit an Corona verstarben.        Jazzkonzert zu ausgewählten Bildern
    Den Auftakt macht die Marktkirche Hannover           Uwe Appolds Bilder sind entstanden auf der         Klavier: Andy Mokrus
    vom 5. bis 27. Oktober 2021.                         Basis der künstlerischen Auseinandersetzung        Gastbeitrag: Dr. Stephanie Springer,
    Für einen Abend gehen sechs Bilder auf die           mit 20 Gedichten berühmter Dichterinnen und        Präsidentin des Landeskirchenamtes
    Reise in die Herrenhäuser Kirche in Hannover.        Lyriker. Dass durch die aktuelle Pandemie eine     Hannover
    Bei den auszustellenden Bildern handelt es sich      neue Dynamik in seine Arbeit kommen wird,          Herrenhäuser Kirche,
    um 20 Werke des norddeutschen Malers Uwe             konnte er zu Beginn nicht wissen.                  Hegebläch 19, 30419 Hannover
Blickpunkt - Kirchenkreis Ronnenberg
Aus der Gemeinde          7

Donnerstag, 14. Oktober | 16.00 – 19.00 Uhr                   Landeskirchenamt Hannover                         Leitung: Dagmar Henze,
Was ich mir wünsche… Hoffnungen und                           Marktkirche Hannover                              Inken Richter-Rethwisch,
Vorstellungen zu Papier bringen.                                                                                Haus kirchlicher Dienste
Eine Schreibwerkstatt                                         Sonntag, 24. Oktober | 11.30 – 16.30 Uhr          Anmeldung über E-Mail:
Leitung: Dr. Katharina Rogge-Balke,                           Erzähl mir deine Geschichte:                      rogge-balke@kirchliche-dienste.de
Haus kirchlicher Dienste,                                     Ein generationsübergreifender Mal-Workshop
Harald Schilbock                                              Leitung: Uwe Appold                               Mittwoch, 27. Oktober | 17.00 Uhr
Anmeldung über E-Mail:                                        Anmeldung über E-Mail:                            Kunst- und Literaturgespräch
rogge-balke@kirchliche-dienste.de                             rogge-balke@kirchliche-dienste.de                 Leitung: Matthias Riemann, Kulturbeauftragter
                                                                                                                im Stadtkirchenverband Hannover
Sonntag, 24. Oktober | 10.00 Uhr                              Montag, 25. Oktober | 17.00 – 20.00 Uhr           Marktkirche Hannover
Themengottesdienst                                            Abschiednehmen – Impulse für die,
OKRin Prof. Dr. Julia Helmke,                                 die gehen und die, die bleiben.                   Dr. Katharina Rogge-Balke

Abschied von                                                  2006 wurde Dr. Peter Armbrust in den Kir-         Corvinus-Zentrum – ein schwieriger, aber am
                                                                                                                Ende sehr erfolgreicher Prozess, den Dr. Peter
                                                              chenvorstand gewählt und gehörte ihm seit-
Dr. Peter Armbrust                                            dem bis zum 31. Mai 2021 ununterbrochen an.       Armbrust mit Geduld und Verhandlungsge-
                                                                                                                schick einfühlsam begleitet hat. Darüber hinaus
aus dem KV                                                    Als 2009 Gesine Meißner in den Europäischen
                                                              Rat nach Brüssel wechselte und ihre kirchlichen   galt sein Einsatz dem Erhalt der Küsterstelle in
Dr. Peter Armbrust scheidet nach 15 Jahren aus                Ehrenämter aufgeben musste, übernahm er die       vollem Stundenumfang und der Gründung der
dem Kirchenvorstand aus.                                      Position als Kirchenvorstandsvorsitzender.        Marien-Petri-Stiftung.
Der Start der Kinderkantine im Kinder- und
Jugendhaus Meriba als Diakonieprojekt, die                     Sein Engagement hat in vielen Bereichen zur      Aus persönlichen und beruflichen Gründen hat
Eingliederung der ehemaligen Kapellenge-                      zukunftsweisenden Entwicklung unserer Kir-        er sich nun schweren Herzens entschieden, aus
meinde Sorsum in die Marien- Petri Gemeinde                   chengemeinde beigetragen: Die Zusammenar-         dem Kirchenvorstand auszuscheiden.
Wennigsen oder die Verhandlungen um die ge-                   beit mit der kommunalen Gemeinde, den Ver-
plante Friedhofserweiterung waren Meilenstei-                 einen, Verbänden und Initiativen vor Ort, der     Mit einem Bibelwort aus dem Römerbrief, Kap.
ne während der Amtszeit von Dr. Peter Arm-                    Klosterkammer, dem Kloster und dem Johanni-       11 wünschen wir Dr. Peter Armbrust weiterhin
brust als Kirchenvorsteher in Wennigsen, zu                   ter-Haus, Kooperationen im Rahmen der Öku-        Kraft aus dem Glauben, Gelassenheit und De-
deren Gelingen er wesentlich beigetragen hat.                 mene und die Begleitung von Menschen mit          mut in unruhigen Zeiten und bedanken uns
Unabhängig davon ist er bereits seit seinem                   Migrationshintergrund lagen ihm am Herzen         herzlich für sein Engagement: „Nicht du trägst
Jugendalter mit unserer Kirchengemeinde ver-                  und haben das Miteinander in und um Wen-          die Wurzel. Die Wurzel trägt dich.“
bunden – als ehrenamtlicher Mitarbeiter in der                nigsen gefördert. In seine Amtszeit fiel auch
Kinder- und Jugendarbeit sowie als Akteur der                 die Entwidmung der Corvinus-Kapelle in der
                                                                                                                Peter Greulich
Klosterbühne.                                                 Wennigser Mark und die Umgestaltung zum
                                                                                                                Kirchenvorstand

                                                                                                                Weitere Veränderungen im
                                                                                                                Kirchenvorstand

                                                                                                                Als Dr. Peter Armbrust aus dem Kirchenvor-
                                                                                                                stand austrat, wurden zwei Plätze frei, ein Sitz
                                                                                                                im Kirchenvorstand und der Platz der oder des
                                                                                                                Vorsitzenden.
                                                                                                                Als neuen Vorsitzenden hat der Kirchenvor-
                                                                                                                stand Peter Greulich gewählt.
                                                                                                                Lieber Peter, dies ist auch Ausdruck für Dein
                                                                                                                großes Engagement und Deine langjährigen
                                                                                                                Erfahrungen. Wir gratulieren Dir und wün-
                                                                                                                schen Dir Gottes Segen für Dein Tun.
                                                                                                                Auf Vorschlag des Kirchenvorstandes hat der
                                                                                                                Kirchenkreisvorstand Christine Wartenberg in
                                                                                                                den Kirchenvorstand berufen – auch Dir herz-
                                                                                                                lichen Glückwunsch und vielen Dank für
                                                                                                                Dein Engagement. Sie ist Ihnen, den Leserin-
                                                                                                                nen und Lesern, durch ihre langjährige Arbeit
                                                                                                                im Redaktionsteam des Blickpunktes bekannt.

                                                                                                                Carsten Wedemeyer
Dr. Peter Armbrust (links) und Peter Greulich, Foto: privat
Blickpunkt - Kirchenkreis Ronnenberg
8       Aus der Gemeinde

    Nachfolger gesucht                                haltung der Gebäude gekümmert einschließlich
    Liebe Leserinnen und Leser,                       der Pfarrhäuser.

    mit dem Gemeindehaus und dem Jugendhaus           Für diese Aufgabe suche ich jetzt einen Nach-
    „Meriba“ verbindet mich inzwischen eine lange     folger. Fachkenntnisse sind dafür nützlich, aber
    Zeit: im Jahr 1996 habe ich als Mitglied des      keine Voraussetzung. Sehr gute Unterstützung
    Kirchenvorstandes erste Planungsgrundlagen        habe ich von den regionalen Handwerksbetrie-
    für den Neubau des Gemeindehauses erstellt.       ben erhalten, die mich beraten und kompe-
    Es folgten Gespräche beim Landeskirchenamt        tente Angebote erstellt haben. Daneben geben
    und der Klosterkammer bis die Genehmigung         Mitarbeiter im Kirchenkreisamt sowie im Amt
    erteilt und die Finanzierung gesichert waren.     für Bau-und Kunstpflege Hilfestellung. Daher
    Die Planungsphase und Bauzeit habe ich maß-       kann sich jeder diese Aufgabe zutrauen.
    geblich begleitet bis zur Einweihung am 1. Ad-    Mir hat diese Arbeit in all den Jahren viel Freu-
    vent 2001. Mit zeitlichem Nachlauf habe ich       de gemacht. Es ist ein gutes Gefühl, in einer
    in gleicher Weise das Jugendhaus „Meriba“ be-     lebendigen Gemeinde etwas konstruktiv mit-
    treut bis zur Einweihung 2005.                    zugestalten.

    Beide Häuser sind mir sozusagen als meine         Interessierte können sich beim Pfarramt, im
    „Kinder“ ans Herz gewachsen. Daher habe ich       Kirchenbüro oder bei mir melden: Klaus Tröbs,
    mich bis heute auch um die bauliche Unter-        Tel.: 05103 / 676, Email: troebs@gmx.de             Klaus Tröbs, Foto: W. Tröbs

                     Zusammenarbeit der Wennigser Kirchengemeinden

    Verbundenes Pfarramt und
    Abschied von Pastor Marcus Lüdde
    In der letzten Ausgabe des Blickpunktes war       von Pastor Marcus Lüdde vor. Nach gut sieben
    die Zusammenarbeit der Kirchengemeinden           Jahren verlässt er die Gemeinde Holtensen-
    Holtensen-Bredenbeck und Wennigsen das            Bredenbeck.
    Titelthema. In dieser Ausgabe können wir von
    der weiteren Entwicklung berichten. Die Kir-      Lieber Marcus, wir vom Pfarramt Wennig-
    chenvorstände beider Gemeinden haben ein          sen wünschen Dir alles Gute und danken Dir
    „Verbundenes Pfarramt“ ab dem 1. September        herzlich für die gute Zusammenarbeit in der
    2021 beschlossen. Und was bedeutet das?           vergangenen Zeit. Du hast immer nochmal
                                                      einen anderen, wertvollen Blick auf die Din-
    In Zukunft werden sich alle Pastorinnen und       ge eingebracht, hast vieles übernommen und
    Pastoren der beiden Gemeinden ihre Arbeit auf-    uns damit vor mancher Bredouille bewahrt.
    teilen und viele Aufgaben werden nicht mehr
    in beiden Gemeinden getrennt erledigt, son-       Da es heute gar nicht so einfach ist, eine Pfarr-
    dern für beide Gemeinden zusammen. Für die        stelle zu besetzen, rechnen alle erstmal mit ei-
    Begleitung der Konfirmandenzeit zum Beispiel      ner Vakanz, das heißt, die Stelle bleibt vorüber-
    ist das ja schon heute so, alle Konfirmandinnen   gehend unbesetzt. Natürlich werden aber alle
    und Konfirmanden aus beiden Gemeinden wer-        Aufgaben wie Taufen, Trauungen, Beerdigun-
    den zusammen unterrichtet. Dafür laufen kurz      gen und Gottesdienste erledigt. Um die Situa-
    vor Redaktionsschluss schon die Planungen.        tion etwas zu entspannen, haben die Kirchen-        Malerei: C.Wartenberg, Foto: K. Wartenberg
    So werden viele Aufgaben nicht mehr doppelt       vorstände der beiden Gemeinden beschlossen,
    gemacht. Das ist, da stimmen alle überein, ein    zukünftig jeden Monat zwei Gottesdienste ge-
    wichtiger Schritt in die richtige Richtung, zu-   meinsam zu feiern. Sie werden die Veränderung          Kirchgeldbrief
    mal weitere Kürzungen im Raum stehen.             im Gottesdienstplan in diesem Heft bemerken.
                                                      Natürlich werden die „Andachten to go“ fort-           Diesem Blickpunkt haben wir unseren
    Das ist im Moment aber wirklich noch Zu-          geführt.                                               Kirchgeldbrief beigelegt. Wir freuen uns
    kunftsmusik, denn wenn dieser Blickpunkt                                                                 über jeden Beitrag, mit dem Sie unsere
    erscheint, bereiten wir gerade den Abschied       Carsten Wedemeyer                                      Kirchengemeinde unterstützen.
Blickpunkt - Kirchenkreis Ronnenberg
Ankündigungen       9

Montagsrunde –
Frauen im Gespräch                                   Andacht to go
                                                     Die beliebten Andachten to go bieten
Es geht wieder los. Wir sind alle doppelt ge-        wir weiterhin im zweiwöchigen Rhyth-
impft, so fühlen wir uns sicher. Am 6. Septem-       mus an. Sie können die Andachten je-
ber treffen wir uns zum ersten Mal. Wir wollen       weils am Samstag ab 18 Uhr von den
uns austauschen, wie es uns in der langen Zeit       Leinen an den Kirchen- und Kapellen-
ergangen ist. Am 4. Oktober haben wir Pas-           türen abnehmen.
tor Matthias Stalmann zu Gast, der uns von           Die nächsten Termine sind:
der Notfallseelsorge erzählen wird. Am 1. No-
vember stellt uns Christine Oppermann-Zapf
das Leben der Hildegard von Bingen vor. Am                        02. Oktober,
                                                                                                Bernward Jaime Rudolph, Foto: privat
6. Dezember ist dann schon unsere Advents-                         16. Oktober,
feier.                                                            30. Oktober,                                                Abends in
                                                                                                                           Abends
Wir treffen uns immer am 1. Montag eines Mo-                     13. November,
nats, jetzt um 15.30 Uhr im Gemeindehaus.                      27. November und
                                                                                                                            der
                                                                                                                            in derKapelle
Wir sind eine Frauenrunde, alle über 60, sehr                                                                              Kapelle
                                                                                                                            Kunst und Kultur
                                                                 11. Dezember                                              Kunst und Kultur
interessiert an vielen Themen. Über neue Ge-                                                                                  an einem
                                                                                                                                  an einem
                                                                                                                            besonderen Ort
sichter freuen wir uns. Wer mehr wissen möch-                                                                                 besonderen Ort
te, kann mich gern anrufen.                          Wir, die Teams der Kirchengemeinden
                                                     aus Holtensen-Bredenbeck und Wen-          Wir setzen unsere erfolgreiche Veranstaltungs-
                                                     nigsen, laden Sie herzlich ein, unsere     reihe in der Friedhofskapelle fort. Am Mittwoch,
Edeltraut Rosenplänter Tel.: 05103/6090801
                                                     kreativen Papierrollen von den Leinen      den 6. Oktober 2021, um 19.00 Uhr begrüßen
                                                     zu pflücken.                               wir Bernward Jaime Rudolph aus Wennigsen
                                                     Feiern Sie Ihre ganz persönliche An-       mit seinen spanischen Gitarren.
       Wir freuen uns über                           dacht!                                     Anmeldungen bitte ab dem 20. September
        Spenden an die                                                                          2021 unter www.gottesdienst-besuchen.de
                                                                                                oder unter Tel.: 05103-925192.
       Kirchengemeinde                               Christine Wartenberg
                                                                                                Der Eintritt ist frei, über Spenden würden wir
            Wennigsen                                                                           uns freuen. Die geltenden Corona-Regelungen
           Für Auskünfte steht das                                                              werden beachtet. Bitte informieren Sie sich
         Kirchenbüro Frau Nandzik,                                                              auch auf unserer Homepage, in den Schaukäs-
             Tel.: 05103-2230,                                                                  ten und in der Presse.
            gern zur Verfügung.
                                                                                                Christine Wartenberg
           Die Bankverbindung der
          Kirchengemeinde lautet:
                                                                                                  ZUSTIFTUNGEN SIND WILLKOMMEN
                    IBAN
       DE74 2519 3331 0601 8718 00
             BIC GENODEF1PAT                                                                      Marien-Petri-Stiftung Wennigsen
                Volksbank eG                                                                      Bitte wenden Sie sich an die Vorsitzende des
        Hildesheim-Lehrte-Pattensen                                                               Kuratoriums Ina Gärtner, Tel: 05103-8085 und
                                                                                                  0176-18083101.
   Für erhaltene anonyme Spenden dan-
    ken wir auf diesem Wege herzlich!                                                             Die Bankverbindung lautet:
                                                                                                  Empfänger: Kirchenkreisamt Ronnenberg
                                                  Andacht to go, Foto: K. Wartenberg
                                                                                                  Evangelische Bank
                                                                                                  IBAN: DE26 52 6 0410 0000 0063 27
                                                                                                  BIC: GENODEF1EK1
    Ökumenische Andachten & Gebete                                                                Verwendungszweck:
    in der Klosterkirche                                                                          Zustiftung 1325-321557,
                                                                                                  Spende 1325-321558
    Montagsandacht
    Die ökumenischen Montagsandachten finden jetzt an jedem 3. Montag im Monat statt.             Johannesstiftung Sorsum
    Die Andachten feiern wir um 18 Uhr im Altarraum der Klosterkirche. Wir freuen uns auf         Bitte wenden Sie sich an die Vorsitzende des
    Sie!                                                                                          Kuratoriums Irmtraud Wissel, Tel.: 05109-3148.
                                                                                                  Die Bankverbindung lautet:
    Friedensgebet
                                                                                                  Empfänger: Kirchenkreisamt Ronnenberg
    Wir laden Sie herzlich zu den ökumenischen Friedensgebeten ein. Der Termin hat sich
                                                                                                  Evangelische Bank
    geändert: jetzt jeden 1. Dienstag im Monat um 18 Uhr in der Klosterkirche. Es ist uns ein
                                                                                                  IBAN: DE26 5206 0410 0000 0063 27
    Anliegen, für den Frieden zu beten, um Stärkung des Glaubens und für die Politiker in
                                                                                                  BIC: GENODEF1EK1
    aller Welt. Beten Sie mit!
                                                                                                  Verwendungszweck:
    Die Hygiene- und Abstandsregeln werden beachtet. Bitte achten Sie auf aktuelle Informa-
                                                                                                  Zustiftung 1325-321555,
    tionen auf unserer Homepage, in den Schaukästen und in der Presse.
                                                                                                  Spende 1325-321556
Blickpunkt - Kirchenkreis Ronnenberg
10       Kinder –Jugend – MERIBA

   „Der Mensch erdenkt sich seinen Weg –
   doch der Herr lenkt seine Schritte“
   Dieser Spruch bewahrheitet sich gerade in so
   vielen Dingen im Kindergarten – insbesondere
   für mich und meine neue Aufgabe:
   Mein Name ist Martina Schneider-Petters, ich
   bin 53 Jahre alt und arbeite bereits seit 2016
   mit Herzblut im Emmaus-Kindergarten. Ich bin
   verheiratet, habe drei erwachsene Kinder und
   ein Enkelkind. Ich wohne im Weserbergland
   in einem kleinen Ort in der Nähe von Hameln
   direkt an der Weser. Seit 1990 arbeite ich als
   Erzieherin und finde, ich habe den schönsten
   Beruf der Welt.

   1995 habe ich das Arbeiten im offenen Kon-
   zept kennen und lieben gelernt. Für mich be-
   deutet das freie Spiel und die Freiheit sich zu
   entscheiden das größte Glück für die Kinder.
   Sie in ihren Gedanken und ihrem Tun zu un-
   terstützen und diese kleinen Persönlichkeiten      Team des Emmaus-Kindergartens, Fotos: Thomas John und Martin Dankert
   als Geschenk Gottes zu sehen, erfüllt mich mit
   Freude. Sie in diesen ersten Jahren ihres Lebens   begleiten zu dürfen, ist schon etwas Besonde-       dachte ich erneut darüber nach. Im Endeffekt
                                                      res und dies in einer kirchlichen Einrichtung zu    war es mein Mann, der es auf den Punkt brach-
                                                      tun, allemal.                                       te, indem er sagte: „Jetzt hast du es schon wie-
                                                      Als Frau Ahrens sich im Sommer 2020 in den          der gesagt!“ Ich: „Was hab ich denn gesagt?“
                                                      Ruhestand verabschiedete, stellte sich mir nicht    Er: „Na, Mein Kindergarten – du hast dich
                                                      die Frage, die Leitung dieses besonderen Kin-       längst entschieden!“ Und damit hat er Recht.
                                                      dergartens zu übernehmen, zumal ich mich            Ich habe mich beworben und bin jetzt offizi-
                                                      gerade in der Weiterbildung zur heilpädagogi-       ell seit dem 01.05.2021 Leiterin des Emmaus-
                                                      schen Fachkraft befand. Also wurde die Stelle       Kindergartens.
                                                      offiziell ausgeschrieben.
                                                      Zum 01.10.2020 wurde dann auch eine Er-             Mir sind dieses Haus und meine Kolleg*innen
                                                      zieherin als Kita-Leitung eingestellt. Leider       so sehr ans Herz gewachsen. Mir ist besonders
                                                      fanden wir nicht zueinander – unsere Vorstel-       wichtig, dass Emmaus Emmaus bleibt. Ich weiß
                                                      lungen und Erfahrungen waren einfach zu un-         sehr wohl, dass mir die Arbeit im Atelier des
                                                      terschiedlich. Seit Mitte Februar 2021 war ich      Kindergartens fehlen wird, aber um so wich-
                                                      also wieder in der Rolle der kommissarischen        tiger ist, dass wir alle fröhlich und gerne im
                                                      Kita-Leitung. Wieder stand ich vor der Ent-         Kindergarten sind – sowohl die Kinder, die uns
                                                      scheidung, aber diesmal fühlte sich das anders      anvertraut sind, als auch die Eltern, aber letzt-
                                                      an. Ich habe mich gefragt: „Was soll mir dieses     endlich geht das Strahlen von uns aus. Und wir
                                                      "Wieder" zeigen?“ Nach vielen Gesprächen mit        strahlen wieder – Gott sei Dank!
                                                      meiner Familie und meinen Kolleg*innen, aber
   Martina Schneider-Peters, Foto: Helena Kropp       auch der pädagogischen Leitung des Verbands,        Martina Schneider-Petters

       Willkommensgruß
       Liebe Martina,
       herzlichen Glückwunsch zu Deiner neuen Aufgabe. Wie schön, dass Du seit einem halben Jahr die Leitung des Emmaus-Kindergartens
       übernommen hast. Wir wissen, Dein Herz schlägt für die Arbeit am Kind wie es bei Euch heißt. Daher bringst Du mit Deiner jahrelangen
       Erfahrung als Erzieherin einen wertvollen Schatz in Dein neues Aufgabenfeld ein. Du bist bestens vertraut mit dem offenen Konzept, kennst
       sämtliche Prozesse und Abläufe in der Kita und bist fest verbunden mit dem Team der Kita-Kolleg*innen. Die gute und wichtige Arbeit des
       Emmaus-Kindergartens wird damit fortgesetzt und die Kontinuität gewahrt.
       Wir wünschen Dir für Deine ‚neue‘ Tätigkeit alles Gute – Kraft, Zuversicht und Freude in Deinen Begegnungen – vor allem aber Gottes
       Segen.

       Mandy Stark und Carsten Wedemeyer
Kinder –Jugend – MERIBA       11

 Einladung                                            kleine Überraschung zum Mitnehmen für Zu-
                                                      hause vorbereiten. Was wir aber sagen können:
 zum                                                  Freddy Fledermaus freut sich sehr auf Euch!
 Kinder-                                              Und wir uns natürlich auch.  ☺
 gottesdienst                                         Jeweils aktuelle Informationen gibt es auf un-
                                                      serer Homepage, im Schaukasten an der Kir-

                                                      che und als Newsletter für alle, die sich hierfür
 Liebe Kinder,
                                                      angemeldet haben. Fragen und Anmeldungen
                                                      zum Kigo oder zum Newsletter können gerne
 hier gibt’s die Termine für die nächsten Kin-
                                                      an mandy.stark@evlka.de geschickt werden.
 dergottesdienste mit Freddy Fledermaus: 16.
 Oktober und 13. November 2021                        Die Erwachsenen, die mit zum Kigo kommen,
 Treffpunkt ist jeweils um 10 Uhr an der Klos-        bitten wir, einen Mund-/Nasenschutz mitzu-
 terkirche.                                           bringen und die Abstandsregeln einzuhalten.
                                                      Danke!
 Wegen Corona können wir noch nicht sagen,
 ob wir in die Kirche gehen oder ob wir uns vor       Bis bald!
 der Kirche treffen oder ob wir für Euch eine         Euer Kigo-Team und Freddy Fledermaus                Foto: Grischa Roosen-Runge

Endlich wieder! Kinder-                                                                                   stand für diesen Sommer die Hoffnung, sich
                                                                                                          wieder in den Reisebus setzen zu können.
freizeit - Abenteuerzeit                                                                                  Deshalb erarbeiteten die beiden Diakone im
                                                                                                          Leitungsteam zusammen mit Felicitas Butzer,
Für alle, die schon einmal auf der Kinderfrei-                                                            Thore Fahrenbach und Jesse Scheumann über
zeit der Evangelischen Jugend in Uslar waren                                                              Monate hinweg ein umfangreiches Test- und
– ob als Kind oder Mitarbeiter*in - war die-                                                              Hygienekonzept. Alle Anwesenden wurden vor
ses Sommererlebnis etwas ganz Besonderes.                                                                 und während der Freizeit mehrfach getestet, in
Seit fast zwei Jahrzehnten findet die Kinder-                                                             den Gebäuden wurden Masken getragen und
freizeit der Evangelischen Jugend im Kirchen-                                                             die Gruppe in kleinere Kohorten eingeteilt.
kreis Ronnenberg im Jugendcamp Uslar statt.                                                               Nicht zuletzt wurde sich auch dafür entschie-
Doch dieses Jahr dürfte selbst langjährigen                                                               den, dieses Mal zwei kürzere Freizeiten mit
Mitarbeiter*innen ganz besonders in Erinne-                                                               kleineren Gruppen von je 54 statt einer län-
rung bleiben. Denn, dass die Freizeit im Som-                                                             geren mit 120 Personen anzubieten. So wur-
mer 2021 trotz Pandemie stattfinden konnte,                                                               de die Anzahl der Anwesenden reduziert, um
ist für alle Beteiligten ein riesengroßer Erfolg.   Fotos: Jesse Scheumann
                                                                                                          auch bei steigender Inzidenz die Ferienfreizeit
Gleich zweimal machten sich in diesem Jahr 34       alle ihre Bücher zieht sich Lindgrens Anspruch,       durchführen zu können. Ein neuer Schritt und
Kinder und rund 20 Mitarbeitende für jeweils        Kinder in ihrer Lebensrealität an und ernst zu        eine ungewohnte Erfahrung, doch der Plan ist
sechs Tage auf den Weg in den Ort Uslar im          nehmen. In ihrer Freude und ihrer Neugier, aber       aufgegangen, beide Freizeiten konnten durch-
Weserbergland. Dort gestalteten sie zwei Frei-      auch in Trauer und Wut“, meint Wulf-Wagner.           geführt werden.
zeiten unter einem Motto: „Mit Michel und           Katrin Wolter ergänzt: „Wir schaffen für weni-        So viel Zeit wie möglich wurde in diesen zwei
Pipi gehen wir zelten“. Bei Bastelworkshops,        ge Tage eine fantastische Welt, in der sich die       Wochen in Uslar an der frischen Luft verbracht.
Lagerfeuer und Geländespielen wurde sich auf        Kinder ausprobieren dürfen und immer wieder           Und da auch das Wetter mitspielte, konnten
die Spuren von Astrid Lindgren begeben. Vom         über sich hinauswachsen. Und wir nehmen sie           die Hygienemaßnahmen die Freude am Spiel
Geist dieser großen Philosophin steckte auch in     dabei an die Hand.“                                   nicht trüben. Dutzende Kinderstimmen hallten
den letzten Jahren schon jede Menge im Kon-         Möglich gemacht wurden diese Erlebnisse               endlich wieder unüberhörbar über das Gelände
zept dieser Kinder- und Jugendfreizeit, stellte     durch das enorme Engagement der ehrenamt-             und ließen jeden wissen: „Wir sind wieder da!“
das Leitungsteam um Diakonin Katrin Wolter          lichen Gruppenleiter*innen des Kirchenkreises.
                                                                                                          Thore Fahrenbach
und Diakon Martin Wulf-Wagner fest. „Durch          Ob in der Küche, in der Werkstatt oder als Zelt-
                                                    Teamer. Die 15- bis 19-Jährigen bilden mit ih-
                                                    rer Leidenschaft, Ausdauer und pädagogischem
                                                    Geschick das Herz der Freizeiten. Ob beim Bau-
                                                    en der Villa Kunterbunt, dem täglichen Thea-
                                                    terprogramm oder beim Schnitzen von Michels
                                                    Holzmännchen mit den Kindern, jeden Tag
                                                    aufs Neue erweckten sie Astrid Lindgrens Wel-
                                                    ten zum Leben und wurden dem Anspruch der
                                                    Schriftstellerin gerecht, mit den Kindern ge-
                                                    meinsam in den Sandkasten zu springen, statt
                                                    bloß daneben zu sitzen.
                                                    Natürlich blieb Corona aber auch im nieder-
                                                    sächsischen „Bullerbü“ nicht unbemerkt. Nach-
                                                    dem im letzten Jahr noch ein Ersatzprogramm
                                                    vor Ort im Kirchenkreis organisiert wurde, be-
12
Die Firmen und Dienstleister auf dieser und
             den folgenden Seiten unterstützen den
                 "Blickpunkt" mit ihrer Anzeige.

        WALTS-
      AN
RECHT KANZL
     S      EI
    B R U ST
ARM ÜLLER-
 & M YSIAK
    T
 MAHannover
     T.0511.1611550
     Wennigsen
     T.05103.7055105
     + 919007

                       seit 1955
 Sorsumer Straße 19
 30974 Wennigsen
 Telefon 05103 / 927 42 77

  www.georgfranz.de

                                              2 x in Wennigsen:
                                              Hauptstrasse
                                                 Tel.: 70 45 46
                                              im REWE-Markt
                                                 Tel.: 50 35 603

                                                                   15
Polsterei mit gläserner Werkstatt
     Meterware & Coupons, Gardinen & Vorhänge,
     Licht-, Sicht-, Sonnen- & Insektenschutz,
     individuelle Kissen, abgepasste Teppiche,
     Wohnraumberatung
                                                                     4
                                                    91 89 98
     STOFFKONTOR Wennigsen                 05103 -              in der
     Degerser Straße 30, 30974 Wennigsen           e un s au ch
                                           Besuchen Si                inghausen:
     info@stoffkontor-wennigsen.de                      e 11A in Bars
                                           Altenhofstraß Reeh|Niemann
                                                         ng
     www.stoffkontor-wennigsen.de           Raumgestaltu

       Praxis für ErgothEraPiE
                  Westhoff & Sieker                                                                                Edeka Ladage
                                                                                                          Hauptstr. 14, 30974 Wennigsen
             therapie mit Kindern und Erwachsenen                                                                 Ö ffnungszeiten:
             Einzel- und gruppentherapie                                                                     Mo.-Sa. von 6:55 bis 21:00
                                                                                                              Kaffee und Bistro auch
             hausbesuche                                                                                       So. von 8:00 bis 17:00
       Bismarckstraße 2a
                                                                                                         Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
       30974 Wennigsen                         Telefon 05103 92 76 881

                     NATURSTEINE
                     Claas Baranowski
                                                                                   Bestattungsinstitut Schröder
      Steinmetz- und Bildhauermeister
                                                                                                  Inh. Gunnar Supper
                                                                                   Erd-, Feuer- und Seebestattungen
              Grabmale                                                             Individuelle Beratung und Bestattungsvorsorge
        Bäder | Böden | Treppen

      Feuerwehrplatz 14 | Wennigsen                                                Festnetz 0 51 03 / 555 73 58 ▪ Fax 0 51 03 / 70 66 83
           www.firstCLAAS.net                                                      bestattungen-supper@web.de
      Tel. 0 51 03 - 70 54 70                                                      Büro Niedernfeldstr. 1 • 30974 Wennigsen/Degersen

14
Werbung für Sie:           Rubriken      15
                                                                               www.pries-werbung.de
                                                                               Tel.: 05103 820316

         Unser Dank gilt allen Inserenten, die den
    Blickpunkt unterstützen und ohne die diese Zeitung
                 nicht erscheinen könnte.

                     Wir bitten alle Leser um freundliche
                          Beachtung der Anzeigen.

                     Graf Bestattungen                                             Hier könnte Ihre
                                                                                   Anzeige stehen ...
                                                        GmbH
                                                                                  ... und Ihr Geschäft
                     Feuerwehrplatz 7 · 30974 Wennigsen                              in der Gemeinde
                     Tel. 05103 2233 · Fax 05103 2289                               bekannt machen!
                     m-graf@t-online.de Tag und Nacht                            Sprechen Sie mich gerne an:
                                                                                          Ina Gärtner
                                                                                     Tel.: 05103 - 8085
Erd-, Feuer- und Seebestattungen, Überführungen, Beisetzung auf                         blickpunkt@
allen Friedhöfen, Bestattungsvorsorge, Beratung im Trauerhaus,                     marien-petri-gemeinde-
Trauerfeiern und Beerdigungen individuell nach Ihren Wünschen und
Möglichkeiten, Beisetzungen im Ruheforst Deister.                                      wennigsen.de

Wennigsen, Gmd. (3097408)                                61787_d

                                                         Zu Gast an einem ganz besonderen Ort
                                                             Wir laden Sie ein: Zelebrieren Sie Ihre Familienfeier,
                                                             Hochzeit und andere besondere Anlässe in stimmungs­
                                                             voller Klosteratmosphäre. Entdecken Sie das Johanniter­
                                                             haus Kloster Wennigsen und seine Möglichkeiten auf
                                                             www.johanniterhaus-wennigsen.de.

                                                             Oder sprechen Sie direkt mit uns: 05103 93980.

                                                                                                                       15
Mode
           Beratung | Pflegeberatungsgespräche
        Grundpflege | Ernährung | Behandlungspflege

                                                                                                                        und mehr …
             Verhinderungspflege | Betreuung

     Pflegedienst                    Monika Jansen
                                                       GmbH
                                                                 Hauptstraße 47/49, 30974 Wennigsen, Tel.: 05103-2280, www.mueller-mode-und-mehr.de
           Beratungsstützpunkt Pflege
       Pflegedienstleitung und Geschäfsführerin: Monika Jansen
        Wennigser Straße 17 | 30974 Wennigsen/Bredenbeck
      Tel. 0 51 09 67 52 51 0 | Fax 0 51 09 563 06 47
      www.pflegedienst-jansen.de | info@pflegedienst-jansen.de

                                                                                                                       EIN BESONDERER ORT
                                                                                                                          DER ERINNERUNG.
                                                                                                                             Mit ehrenvoller
                                                                                                                        Friedhofsbestattung.

                                                                                                    Schr amm
                                                                                                            BESTAT TUNGEN
                                                                                                              Velsterstraße 3 | 30952 Ronnenberg
                                                                                      Neu: Hirtenstr. 7 | 30974 Wennigsen | 0 51 03. 927 96 96

                                                                                          0 51 09. 51 59 59 | www.schramm-bestattungen.de

                                                                                      SPRACHTHERAPIE // ERGOTHERAPIE // LERNTHERAPIE

                                                                                          Sprach- & Lerntherapie           Ergo- & Lerntherapie
                                                                                          Dipl. Päd. Anne Brandt         Cathrin Schwieker M.A.

                                                                                                           Alle Kassen / Privat
                                                                                                   Neustadtstraße 21 · 30974 Wennigsen
                                                                                                        Termine 05103 - 70 47 99

                                                                                                             MALERMEISTER
                                                                                                             P. Becker
                                                                                                             30974 Wennigsen
                                                                                                             Sorsumer Str. 15
                                                                                                             Beratung und Ausführung
                                                                                                             aller Malerarbeiten
                                                                                                            Tel. u. Fax:   0 51 03/17 35
                                                                                                            Mobil:       01 70/160 34 30

16
Freud und Leid       17

Freud und Leid

            Die hier in der Druckausgabe aufgeführten Namen und Daten sind aus
                       datenschutzrechtlichen Gründen entfernt worden.
                                 Wir bitten um Ihr Verständnis.

Datenschutz
Im Blickpunkt veröffentlichen
wir regelmäßig von Gemeinde-
mitgliedern persönliche Daten,
z. B. bei Taufen, Konfirmationen,
Trauungen, Traujubiläen und Be-
stattungen. Ferner werden Fotos
abgebildet.

Wenn Sie dies nicht wünschen,
teilen Sie das bitte dem Kirchen-
büro Frau Nandzik mit.
Telefonisch unter
Tel.: 05103 2230
oder per Mail:
kg.marien-petri.
wennigsen@evlka.de
                                                 Foto: Kurt Wartenberg

Impressum                                        Edeltraut Rosenplänter, Martina Schneider-
                                                 Petters, Mandy Stark, Klaus Tröbs
                                                                                              Nikolaus-Otto-Str.3, 30989 Gehrden
                                                                                              Tel. 05108/7294, info@schroeder-druck.de
Herausgeber:
Kirchenvorstand der Evangelisch-lutherischen     Titelfoto:                                   Layout:
Marien-Petri-Kirchengemeinde Wennigsen           Kurt Wartenberg                              Pries - Print- und Onlinewerbung
(Vorsitzender: Peter Greulich),                                                               Tel. 05103 - 820316
Klosteramthof 3, 30974 Wennigsen                 Email der Redaktion:                         info@pries-werbung.de
Tel.: 05103/2230                                 blickpunkt@marien-petri-gemeinde-
Fax: 05103/925605                                wennigsen.de                                 Redaktionsschluss
                                                                                              für Blickpunkt 4-2021 (Dezember 2021,
Redaktionskreis:                                 Anzeigen:                                    Januar, Februar und März 2022) ist am
Ricarda Fenske, Christine Wartenberg,            Ina Gärtner, Tel.: 05103-8085                Dienstag, den 26. Oktober 2021
Carsten Wedemeyer (V. i. S. d. P.)               Email: blickpunkt@
                                                 marien-petri-gemeinde-wennigsen.de
Weitere Autoren:                                                                              Aktuelle Infos im Schaukasten an der Kirche
Dr. Claas Cordemann, Thore Fahrenbach, Peter       Druckerei:                                 oder im Internet
Greulich, Ralf Meister, Dr. Katharina Rogge-Balke, Schroeder-Druck & Verlag                   www.marien-petri-gemeinde-wennigsen.de
Sie können auch lesen