Brandschutzbedarfsplan - Gemeinde Wickede (Ruhr) der

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Brandschutzbedarfsplan - Gemeinde Wickede (Ruhr) der
Brandschutzbedarfsplan
                 der
 Gemeinde Wickede (Ruhr)

     für die Jahre 2017 – 2021

    Wickede (Ruhr) im Dezember 2017
Brandschutzbedarfsplan - Gemeinde Wickede (Ruhr) der
Inhalt

1. Rechtliche Grundlagen ........................................................................................................................ 3
    1.1        Aufgaben der Gemeinde ......................................................................................................... 4
    1.2        Aufgaben der Feuerwehr ........................................................................................................ 4
    1.3        Vorbeugender Brandschutz ..................................................................................................... 5
2. Gefährdungspotential ......................................................................................................................... 7
    2.1        Ortsteil/ Ortskern Wickede (Ruhr) .......................................................................................... 7
    2.2        Ortsteil Echthausen ............................................................................................................... 12
    2.3        Ortsteil Schlückingen ............................................................................................................. 15
    2.4        Ortsteil Wiehagen.................................................................................................................. 18
    2.5        Ortsteil Wimbern ................................................................................................................... 21
    2.7        Auflistung „Besondere Gebäude“ ......................................................................................... 24
    2.8        Risiko mit Eintrittswahrscheinlichkeit bezogen auf Einsatzart.............................................. 25
        2.8.1         Brände ........................................................................................................................... 26
        2.8.2         Technische Hilfeleistungen............................................................................................ 28
        2.8.2         Sonstige Einsätze ........................................................................................................... 34
    2.9        Zusammenfassung der Gemeindeanalyse............................................................................. 35
3. Statistische Nachweise für die Freiw. Feuerwehr Wickede (Ruhr) ................................................... 39
4. Leitbilder der Stadtentwicklung ........................................................................................................ 40
5. Szenarien ........................................................................................................................................... 40
6. Schutzzielfestlegung .......................................................................................................................... 41
    6.1        Qualitätskriterium Hilfsfrist ................................................................................................... 41
    6.2        Qualitätskriterium Funktionsstärke....................................................................................... 43
    6.3        Qualitätskriterium Erreichungsgrad ...................................................................................... 44
    6.4        Tagesalarmsicherheit für Brandschutz/ Technische Hilfeleistung ........................................ 44
    6.5        Prüfung der Tagesalarmsicherheit für die Freiwillige Feuerwehr Wickede (Ruhr) ............... 45
7. Soll-Struktur ...................................................................................................................................... 48
8. Ist Struktur ........................................................................................................................................ 53
9. Soll-Ist-Vergleich ............................................................................................................................... 55
10. Bedarfsanalyse .............................................................................................................................. 60
11. Maßnahmen und Zeitlaufplan zur Umsetzung des gemeindlichen Brandschutzbedarfsplanes .. 61
12. Schlussanalyse .............................................................................................................................. 62
Anlagenverzeichnis ................................................................................................................................. III
Abbildungsverzeichnis ............................................................................................................................ IV
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Brandschutzbedarfsplan - Gemeinde Wickede (Ruhr) der
1. Rechtliche Grundlagen
Die rechtliche Grundlage für das Feuerwehrwesen ist das Gesetz über den Brandschutz, die Hilfe-
leistung und den Katastrophenschutz für das Land Nordrhein-Westfalen (BHKG) vom 17.12.2015.

Nach § 3 des Gesetzes ist die Gemeinde verpflichtet, eine den örtlichen Verhältnissen entsprechen-
de, leistungsfähige Feuerwehr als gemeindliche Einrichtung zu unterhalten, um zum Schutz der Be-
völkerung vorbeugende und abwehrende Maßnahmen hinsichtlich des Brandschutzes, der Hilfeleis-
tung und des Katastrophenschutzes zu gewährleisten. Um diesen Anforderungen gerecht werden zu
können, trifft die Gemeinde Maßnahmen zur Verhütung von Bränden und stellt eine den örtlichen
Verhältnissen angemessene Löschwasserversorgung sicher.

Die Gemeinde Wickede (Ruhr) nimmt die Aufgaben des BHKG als Pflichtaufgabe zur Erfüllung nach
Weisung wahr. Die Aufsicht obliegt dem Kreis Soest.

Nach § 3 Abs. 3 BHKG haben die Gemeinden unter Beteiligung ihrer Feuerwehr Brandschutz-
bedarfspläne aufzustellen und fortzuschreiben. Folgende Punkte sollen im Brandschutzbedarfsplan
enthalten sein:

     ·   Beschreibung von allgemeinen und besonderen Gefahren und Risiken im jeweiligen Zu-
         ständigkeitsbereich (Risikoanalyse)
     ·   Festlegung der gewünschten Qualität der von der Feuerwehr zu erbringenden Leistungen
         (Schutzziel)
     ·   Ermittlung des zur Erfüllung dieser Qualität erforderlichen Personals und der Mittel (Res-
         sourcen)

Im Brandschutzbedarfsplan wird die Situation der Feuerwehr analysiert und dem Gefährdungspo-
tenzial in der Gemeinde Wickede (Ruhr) gegenübergestellt. Auf dieser Grundlage werden die zu-
künftig notwendigen Maßnahmen erarbeitet. Der Brandschutzbedarfsplan zeigt die notwendigen
Investitionen und die organisatorischen Veränderungen auf. Die Entscheidungsträger sollen durch
den Plan umfassend über die Belange der Feuerwehr unterrichtet und informiert werden. Zudem
soll eine Hilfestellung und Orientierung bei Entscheidungen, die für das Feuerwehrwesen relevant
sind, gegeben werden.

Bei der Gestaltung des Brandschutzbedarfsplans wird den Kommunen ein großes Ermessen einge-
räumt. Der Gesetzgeber macht weder formelle noch inhaltliche Vorgaben. Im Jahr 2001 hat jedoch
ein Arbeitskreis, in dem Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren in
NRW (AGBF NRW), des damaligen Landesfeuerwehrverbandes NRW und der Bezirksregierungen
vertreten sind, die sog. „Hinweise und Empfehlungen für die Anfertigung von Brandschutzbedarfs-
plänen für die Gemeinden des Landes Nordrhein-Westfalen“ veröffentlicht. An diesen Hinweise und
Empfehlungen orientiert sich der vorliegende Brandschutzbedarfsplan. Zwar sind die Hinweise und
Empfehlungen für die Kommunen nicht bindend, sie sind in Fachkreisen jedoch allgemein anerkannt
und stellen eine gute Grundlage für die Erstellung eines Brandschutzbedarfsplans dar.

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Brandschutzbedarfsplan - Gemeinde Wickede (Ruhr) der
1.1   Aufgaben der Gemeinde

      Die Gemeinde Wickede (Ruhr) unterhält eine Freiwillige Feuerwehr, die in verschiedene
      Löschzüge und Löschgruppen unterteilt ist.

      Der Gesetzgeber legt lediglich fest, dass die Gemeinde eine „den örtlichen Verhältnissen
      entsprechende leistungsfähige Feuerwehr“ vorzuhalten hat. Hinsichtlich der Organisation,
      der Stärke und der Ausstattung ist den Kommunen ein weitreichendes Ermessen einge-
      räumt. Die Gemeinde hat unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten dafür zu sor-
      gen, dass die Feuerwehr hinsichtlich ihrer personellen und sachlichen Ausrüstung den örtli-
      chen Erfordernissen entspricht.

      Es muss sichergestellt sein, dass das örtlich vorhandene Gefährdungspotenzial beherrscht
      werden kann. Das Gefährdungspotenzial entwickelt sich stetig weiter und ist Veränderun-
      gen unterworfen. Änderungen ergeben sich beispielsweise hinsichtlich neuer
      Baugebiete, der Ansiedlung neuer Gewerbe- und Industriebetriebe, der Errichtung neuer
      Sonderbauten, wie z. B. Pflegeheime, Flüchtlingsunterkünfte etc. oder durch geänderte Inf-
      rastruktur. Aus diesem Grund ist der Brandschutzbedarfsplan regelmäßig fortzuschreiben
      und anzupassen.

      In diesem Brandschutzbedarfsplan werden die ortspezifischen Gefahrenpotenziale bewer-
      tet. Die erforderliche Qualität (Soll-Zustand) wird ermittelt und dem Ist-Zustand gegenüber-
      gestellt. Daraus lässt sich ableiten, ob die einzelnen Einheiten aktuell angemessen ausge-
      stattet sind und ob ggf. Veränderungen notwendig sind. Notwendige Maßnahmen und In-
      vestitionen werden so erkannt.

1.2   Aufgaben der Feuerwehr

      Die gesetzlichen Grundlagen finden sich im BHKG. Danach gehören

          1. der Brandschutz,
          2. die Hilfeleistung bei Unglücksfällen und öffentlichen Notständen,
          3. die Mitwirkung im Katastrophenschutz

      zu den Aufgaben der Feuerwehr.

      Die Bekämpfung von Schadenfeuern gehört seit jeher zu den Kernaufgaben der Feuerwehr.
      Die Brandbekämpfung umfasst alle feuerwehrtechnischen Maßnahmen, die erforderlich
      sind, um die durch ein Schadenfeuer drohenden unmittelbaren Gefahren für einen Einzel-
      nen oder eine Vielzahl von Personen oder von Sachen abzuwenden.

      Die Hilfeleistung umfasst die personelle und vor allem die technische Hilfeleistung. Darunter
      versteht man vorrangig die Maßnahmen zur Abwehr von Gefahren für Leben, Gesundheit
      oder Sachen. Die technische Hilfeleistung stellt neben der Brandbekämpfung den überwie-
      genden Anteil der Einsätze der Feuerwehr dar. In den letzten Jahrzehnten haben die Hilfe-
      leistungseinsätze auf Grund der zunehmenden Aufgabenvielfalt der Feuerwehr stark zuge-
      nommen. Neben der Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen ist z. B. die Beseitigung von Ölspu-
      ren von Bedeutung.

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Brandschutzbedarfsplan - Gemeinde Wickede (Ruhr) der
Die Feuerwehr leistet auch Hilfe, wenn eine Gefährdung für die Umwelt vorliegt (z. B. Öl auf
      Gewässer). Für eine Vielzahl von technischen Hilfeleistungen kann die Gemeinde Kosten
      u. a. gegenüber den Verursachern geltend machen. Aufgabe der Feuerwehr ist zudem die
      Hilfeleistung bei öffentlichen Notständen. Als öffentlichen Notstand bezeichnet man eine
      Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung, bei der eine unbestimmte Zahl von Men-
      schen oder zahlreiche Sachen von insgesamt hohem Wert betroffen sind (eine die Allge-
      meinheit betreffende Notlage). Beispielhaft sind hier Naturkatastrophen wie Hochwasser
      oder Sturm zu nennen.

      Im Katastrophenschutz ist die Feuerwehr neben anderen Organisationen tätig. Entspre-
      chende Maßnahmen treffen die Kreise und kreisfreien Städte.

      Weitere Aufgaben, die sich unmittelbar aus dem BHKG ergeben, sind z. B. die Durchführung
      von Brandsicherheitswachen oder die Mitwirkung bei der Aufstellung des Brandschutzbe-
      darfsplans.

      Die Aus-, Fort- und Weiterbildung ist eine weitere wichtige Aufgabe der Feuerwehr. Diese
      ergibt sich aus den Feuerwehrdienstvorschriften. Dazu gehört die Durchführung der Grund-
      lehrgänge, die für jeden Feuerwehrangehörigen verpflichtend sind. Zudem müssen Lehr-
      gänge für spezielle Aufgaben (z. B. Atemschutzgeräteträger, Maschinisten etc.) durchge-
      führt werden. Nicht zuletzt ist auch eine wichtige Aufgabe der Feuerwehr, die Leistungs-
      fähigkeit durch regelmäßige Übungen zu gewährleisten.

      Der Rettungsdienst wird im Bereich der Gemeinde Wickede (Ruhr) nach § 6 des Rettungs-
      dienstgesetzes durch den Kreis Soest wahrgenommen.

1.3   Vorbeugender Brandschutz

      Im BHKG sind zudem Regelungen zum vorbeugenden Brandschutz getroffen:

          1.   Beteiligung der Brandschutzdienststelle auf Grund baurechtlicher Vorschriften,
          2.   Brandverhütungsschau,
          3.   Brandsicherheitswachen,
          4.   Brandschutzerziehung, Brandschutzaufklärung.

      Beteiligung auf Grund baurechtlicher Vorschriften, § 25 BHKG

      Die Belange des vorbeugenden Brandschutzes hinsichtlich baurechtlicher Vorschriften wer-
      den durch die Brandschutzdienstelle wahrgenommen. Brandschutzdienststellen sind die
      kreisfreien Städte und die kreisangehörigen Gemeinden, deren Feuerwehr über geeignete
      hauptamtliche Kräfte verfügt. In den Fällen, in denen keine hauptamtlichen Kräfte vorhan-
      den sind, sind die Kreise Brandschutzdienststellen. Die Beteiligung auf Grund baurechtlicher
      Vorschriften wird dort von Brandschutzingenieuren wahrgenommen. Die Freiwillige Feuer-
      wehr Wickede (Ruhr) sowie die Gemeinde Wickede (Ruhr) sind an baurechtlichen Verfah-
      ren daher nur am Rande beteiligt. Vor Inbetriebnahme eines Industriegebäudes werden die
      Räumlichkeiten von Einsatzkräften der Feuerwehr besichtigt und brandschaurelevante Ein-
      richtungen begutachtet.

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Brandverhütungsschau, § 26 BHKG

In Gebäuden und Einrichtungen, die in erhöhtem Maße brand- oder explosionsgefährdet
sind oder in denen bei Ausbruch eines Brandes oder einer Explosion eine große Anzahl von
Personen oder erhebliche Sachwerte gefährdet sind, ist je nach Gefährdungsgrad in Zeitab-
ständen von längstens sechs Jahren eine Brandverhütungsschau durchzuführen. Diese Auf-
gabe ist von hauptamtlichen Kräften der Feuerwehr oder von Brandschutztechnikern wahr-
zunehmen.
Mangels hauptamtlicher Feuerwehrkräfte haben die Städte Erwitte, Geseke und Warstein
sowie die Gemeinden Bad Sassendorf, Ense, Möhnesee und Wickede im Jahr 1996 durch ei-
ne öffentlich-rechtliche Vereinbarung mit Zustimmung des Kreises Soest die gemeinsame
Aufgabe „Brandschau“ geregelt. Derzeit werden die Brandverhütungsschauen in den v. gt.
Städten und Gemeinden durch einen Brandschutztechniker der Stadt Warstein durchge-
führt. Der Brandschutztechniker erhält dazu regelmäßig aktualisierte Objektlisten durch die
Gemeinde Wickede (Ruhr). Die anfallenden Personal- und Sachkosten werden anteilig von
den beteiligten Städten und Gemeinden getragen.

Brandsicherheitswachen, § 27 BHKG

Für Veranstaltungen, bei denen eine erhöhte Brandgefahr besteht und bei denen bei Aus-
bruch eines Brandes eine große Anzahl von Personen gefährdet ist, können nach den ge-
setzlichen Bestimmungen des BHKG und der Versammlungsstättenvernordnung Brand-
sicherheitswachen angeordnet werden. Ist der Veranstalter nicht in der Lage, eine den An-
forderungen genügende Brandsicherheitswache zu stellen, wird diese Aufgabe durch die
Feuerwehr wahrgenommen. Über die Anordnung entscheidet die örtliche Ordnungsbehör-
de.

Jede Feuerwehreinheit ist personell und materiell in der Lage, eine Brandsicherheitswache
durchzuführen. Der Leiter der Feuerwehr legt den Umfang der Brandsicherheitswache fest.

Brandschutzerziehung, Brandschutzaufklärung, § 3 Abs. 5 BHKG

Die Gemeinde soll ihre Einwohner über die Verhütung von Bränden, den sachgerechten
Umgang mit Feuer, das Verhalten bei Bränden und über Möglichkeiten der Selbsthilfe auf-
klären. Diese Aufgabe wird in der Gemeinde Wickede (Ruhr) von den Mitgliedern der Frei-
willigen Feuerwehr wahrgenommen. Insbesondere werden die Kindergartenkinder und die
Grundschulkinder auf spielerische Art an das Thema „Brandschutz“ herangeführt.

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2. Gefährdungspotential
Die örtlichen Verhältnisse sind anhand des Risikopotentials innerhalb der Gemeinde Wickede (Ruhr)
zu analysieren. Im Folgenden wird die Gemeinde Wickede (Ruhr) in den wesentlichen Punkten vorge-
stellt. Vordergründig werden das mögliche Gefahrenpotential und die Risikofaktoren betrachtet. Zu
berücksichtigen ist das Gefährdungspotential, welches die Summe der Risiken einzelner Schadenser-
eignisse darstellt. Nicht betrachtet werden außergewöhnliche Ereignisse, die eher selten auftreten.
Hier ist verantwortungsbewusst einzuschätzen, ob ein Ereignis wiederkehrend oder außergewöhnlich
ist. Dies betrifft insbesondere Großschadenslagen, Flugzeugabstürze, Terroranschläge u. ä. Derartige
Ereignisse sind auf Grund des Risikopotentiales im Kräfte- und Mittelansatz unberücksichtigt.

Begriffsdefinition „Risiko“

Das Risiko ist die maßgebliche Größe bei der Brandschutzbedarfsplanung. Aus fachlicher Sicht wird
bei der Brandschutzbedarfsplanung ein Konzept zur bedarfsgerechten Abdeckung des ermittelten
Risikos entwickelt.
In der Sicherheitstechnik beschreibt das Risiko zusammenfassend die zu erwartende Häufigkeit des
Eintrittes eines zum Schaden führenden Ereignisses unter Berücksichtigung des zu erwartenden
Schadensausmaßes. Daraus resultiert für die Ermittlung des Risikos folgende Formel:

        Risiko = Eintrittswahrscheinlichkeit x Schadensschwere
                  vorbeugende und abwehrende Maßnahmen
Das Risiko ist demnach durch die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Schadensereignisses und dessen
Schadensausmaß bestimmt. Beide Faktoren lassen sich durch vorbeugende Maßnahmen und durch
Gefahrenabwehrmaßnahmen während des Schadensereignisses reduzieren. Besonders muss darauf
hingewiesen werden, dass ein kleiner häufig eintretender Schaden das gleiche Risiko beinhaltet, wie
ein großes, sehr selten auftretendes Ereignis.
Für die gemeindliche Risikobetrachtung sind zudem Aspekte zu betrachten, die die Eintrittswahr-
scheinlichkeit von Schadensereignissen beinhalten. Dazu gehören z. B. die Einwohnerzahlen, die Ein-
satzzahlen der Feuerwehr aber auch die Topographie sowie die Art der Bebauung und Flächennut-
zung.

Die Beurteilung des brandschutztechnischen Gesamtrisikos – Gefährdungspotential – für die Ge-
meinde Wickede (Ruhr) erfolgt aufgeteilt nach den Gemeindeteilen:

2.1     Ortsteil/ Ortskern Wickede (Ruhr)

        1. Allgemein

            a) Allgemeine Angaben

                Der Ortskern Wickede (Ruhr) ist eindeutiges Zentrum für das Wohnen und Arbeiten
                einschließlich der Versorgungseinrichtungen für das gesamte Gemeindegebiet. Zu
                seinem Nahversorgungsbereich gehören die Ortsteile Echthausen, Wiehagen, Wim-
                bern, Schlückingen, deren Einwohner die entsprechenden privaten und öffentlichen
                Versorgungs- und Dienstleistungseinrichtungen aufsuchen.

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b) Einwohner/ Fläche/ Bevölkerungsdichte/ Entfernung zu den Nachbarstädten/
       Gemeinden

          Einwohner                                              7.909
          Fläche                                             5,57 km²
          Bevölkerungsdichte                              1.419 je km²

          Entfernung zu den Nachbarstädten:
          Werl                                                    7 km
          Arnsberg/ Neheim                                       10 km
          Menden                                                 10 km
          Fröndenberg                                             7 km

    c) Topographie

          Durchschnittliche Höhenlage                 130 – 220 m NN
2. Flächen, Nutzungen

    a) Industrie- und Gewerbegebiete

       Die vorhandenen und ausgewiesenen Industrie- und Gewerbeflächen sowie die grö-
       ßeren Gewerbegebiete sind im beigefügten Plan dargestellt – s. Anlage 1

    b) Waldgebiete/ Naturschutzgebiete/ Wassergewinnungsgebiete

         1. Waldgebiete

             Kleinere Waldgebiete sind in den Bereichen „Unterer Hövel“, „Erbke“
             und am Steilabhang zum Ortsteil Wiehagen vorhanden.
             Im Norden des Ortskerns unmittelbar an der Gemeindegrenze, in unmittelba-
             rer Nachbarschaft des Industrie- und Gewerbegebietes „Westerhaar“, beginnt
             der Werler Stadtwald.

         2. Naturschutzgebiete

             Naturschutzgebiete sind im Ortskern nicht vorhanden.

         3. Wassergewinnungsgebiete

             Im Ortskern befindet sich die Wassergewinnungsanlage der Stadtwerke Frön-
             denberg.

3. Besondere Gebäude

    Vgl. 2.7 Auflistung „Besondere Gebäude“ (S. 24)

4. Verkehrsflächen

    a) Hauptverkehrsader

       Hauptverkehrsachse ist die Bundesstraße B 63, die mit teilweise starkem Gefälle in
       Nord-Süd-Richtung durch den Ortskern führt (bis zu 13 % Gefälle/ Steigung).
                                        8
b) Weitere wichtige Verkehrswege

       Landstraße L 673, die in kurvenreicher Strecke von der Stadt Fröndenberg, vorbeifüh-
       rend an der Randbebauung des Ortsteiles Wiehagen, durch den Ortskern Wickede
       verläuft und das Gemeindegebiet mit der Gemeinde Ense verbindet.

       Landstraße L 732, die in ebenfalls kurvenreicher Strecke den Ortskern Wickede (Ruhr)
       mit dem Ortsteil Echthausen verbindet und sodann zur Stadt Arnsberg/ Neheim wei-
       terführt.

       Die Kirchstraße als Gemeindestraße verbindet den Ortskern Wickede (Ruhr) mit dem
       Ortsteil Wiehagen, verläuft teilweise mit starkem Gefälle/ Steigung (bis zu 17 %).

    c) Bundesbahn

       Wickede (Ruhr) liegt an den Kursbuchstrecken Hagen – Warburg und
       Dortmund – Bestwig/ Winterberg. Der Bahnhof befindet sich im Ortsmittelpunkt der
       Gemeinde. Die Bahnlinie durchschneidet die Gemeinde in der Ortsmitte.

    d) Wasserwege

       Flussverlauf der „Ruhr“,
       Obergraben,
       Untergraben,

       Die Wasserwege sind im beigefügten Plan farblich dargestellt.

    e) Brücken- und Tunnelbauwerke

       Tunnelbauwerk an der L 673 – Überflutungsgefahr – Fahrzeugbrücke über die Ruhr –
       B 63 – Fußgängerbrücke über die Ruhr und den Obergraben als Verbindungsweg zum
       Ortsteil Echthausen.
       Überquerung der Eisenbahnstrecke im Ortskern der Gemeinde als Fahrzeugbrücke
       mit separater Fußgängerbrücke.

    f) Flächen für den Luftverkehr

       Flächen für den Luftverkehr sind im Gemeindekern der Gemeinde Wickede (Ruhr)
       nicht vorhanden.

5. Löschwasserversorgung

    Die Löschwasserversorgung erfolgt über das örtliche Wassernetz der Gelsenwasser AG.
    Die Löschwasserversorgung ist insgesamt als gut zu bezeichnen. Durch den Bau der
    Druckerhöhungsanlage im Industrie- und Gewerbegebiet „Westerhaar“ sind die Druck-
    verhältnisse für diesen Bereich entscheidend verbessert worden. Das Hydrantennetz ist
    ausreichend. Darüber hinaus bietet die Ruhr die Möglichkeit einer offenen Wasserent-
    nahmestelle.

    Spezielle Wasserentnahmestellen sind ebenfalls vorhanden. Es ist eine zusätzliche Zis-
    terne mit einem Inhalt von 100 cbm im Industrie- und Gewerbegebiet „Westerhaar“ in-
    stalliert worden.

                                        9
6. Risiken/ brandschutztechnische Schwerpunkte im Ortskern Wickede (Ruhr)

    a.    Risiken/ brandschutztechnische Schwerpunkte, die sich aus den Flächennutzun-
          gen ergeben

          1. Wohnbebauung

             Auf Grund der Struktur des Ortskerns – in der Ortsmitte dichte Besiedlung mit
             Geschäften und Wohnungen, in den Randbereichen Wohnsiedlungen mit Ein-
             und Zweifamilienhäusern sowie einer dichten Mietwohnbebauung im Bereich
             der „Fichtenstraße“ und der Straße „Am Hövelwald“ und dem hierdurch her-
             vorgerufenen Gefahrenpotential für Personen, ist eine bestmögliche Aus-
             stattung der Wehr vorzunehmen.

          2. Industrie- und Gewerbeflächen

             1. Industrie- und Gewerbegebiet „Westerhaar“

                 Dieser Bereich stellt einen besonderen brandschutztechnischen Schwer-
                 punkt dar.
                 Die Gesamtgröße des Gebietes umfasst eine Fläche von rd. 500.000 qm;
                 dort sind 113 Firmen ansässig.

                 Die einsatztechnischen Schwierigkeiten beruhen auf

                 a. der langen Anfahrt vom Feuerwehrgerätehaus mit dem erheblichen
                    Höhenunterschied 2,3 km/ 80 m,

                 b. der Mischstruktur des Gebietes mit den Schwerpunkten „Galvanik und
                    Lackierung“.

             2. Industrie- und Gewerbegebiet im Ruhrtal

                 Auf Grund der Nähe zu den Wasserwerken und damit auch zu den ausge-
                 wiesenen Wassergewinnungsanlagen stellt die im Ruhrtal vorhandene be-
                 achtliche Industrie einen besonderen brandschutz- und einsatztechni-
                 schen Gefahrenpunkt dar, der in der Ausrüstung der Wehr zu berücksich-
                 tigen ist.

    b.    Risiken, die sich aus den Gebäuden oder Gebäudenutzungen ergeben

          1. Gebäudehöhe

             Einen besonderen brandschutz- und einsatztechnischen Schwerpunkt bilden
             siebengeschossige Häuser im Bereich der „Fichtenstraße“ und im Bereich der
             Straße „Am Hövelwald“. Durch die Beschaffung der Drehleiter ist hier eine ent-
             scheidende Verbesserung in der Ausstattung der Wehr eingetreten. Beide
             Häuser verfügen zudem über einen zweiten Rettungsweg.

                                       10
2. Gebäudeart

  Einen besonderen brandschutz- und einsatztechnischen Schwerpunkt bildet
  das St. Josefs-Altenheim auf Grund der Belegung (alte, schwerpflege-
  bedürftige Menschen) und der Bauweise.

  Eine Auflistung der „besonderen Gebäude“ ist beigefügt (S. 24)

3. Risiken, die sich aus der Verkehrsstruktur und den Unfallschwerpunkten
   ergeben

  Einsatztechnische Schwerpunkte bei den Verkehrswegen:

    1.   Gefällstrecke B 63,
    2.   Gefällstrecke Kirchstraße,
    3.   Ruhrbrücke an der B 63 – einziger Fahrzeugübergang auf einer
         Flusslänge von ca. 15 km.

4. Weitere besondere Risiken

  Einen besonderen einsatztechnischen Schwerpunkt bildet die gesamte Gewäs-
  serstrecke der Ruhr mit den Wassergewinnungsanlagen und den ausgewiese-
  nen Wasserschutzzonen.
  Hier geht es insbesondere um die Einleitung von Schadstoffen (Industrie im
  Ruhrtal); auch dieses Gefährdungspotential muss bei der Ausstattung der
  Wehr beachtet werden.

                             11
2.2   Ortsteil Echthausen

      1. Allgemein

          a) Allgemeine Angaben

             Der Ortsteil Echthausen hat seinen früheren landwirtschaftlichen Charakter verloren
             und ist eine fast freie Wohnsitzgemeinde. Dieser Trend wird durch die Ausweisung
             von neuen Baugebieten verstärkt. Im Bereich der Landstraße gibt es noch einen klei-
             nen gewerblichen Ansatz.

          b) Einwohner/ Fläche/ Bevölkerungsdichte/ Entfernung zu den Nachbarstädten/
             Gemeinden

                Einwohner                                               1.513
                Fläche                                              6,82 km²
                Bevölkerungsdichte                                 221 je km²

                Entfernung zu den Nachbarstädten:
                Arnsberg/ Neheim                                        5 km

          c) Topographie

               Durchschnittliche Höhenlage                   130 – 220 m NN
      2. Flächen, Nutzungen

          a) Industrie- und Gewerbegebiete

             Große Industrie- und Gewerbeflächen sind im Ortsteil Echthausen nicht vorhanden.
             Die im Flächennutzungsplan ausgewiesenen Gewerbeflächen sowie die im Ortsteil
             vorhandenen Gewerbebetriebe sind im beiliegenden Plan ausgewiesen.

          b) Waldgebiete/ Naturschutzgebiete /Wassergewinnungsgebiete

             1. Waldgebiete

               der Ortsteil selbst weist einen Waldbestand von 2,1 km² auf. Die im Westen und
               Osten des Ortsteiles gelegenen Waldflächen gehen unmittelbar in das zusammen-
               hängende Waldgebiet des Arnsberger Waldes über.

             2. Naturschutzgebiete

               Der „Ruhrstau bei Echthausen“ ist gem. Ordnungsbehördlicher Verordnung zur
               Festsetzung von Naturschutzgebieten im Regierungsbezirk Arnsberg unter Natur-
               schutz gestellt.

             3. Wassergewinnungsgebiete

                Im Ortsteil befindet sich die Wassergewinnungsanlage der Wasserwerke Westfa-
                len GmbH.

                                             12
3. Besondere Gebäude

    Vgl. 2.7 Auflistung „Besondere Gebäude“ (S. 24)

4. Verkehrsflächen

    a) Hauptverkehrsader

         Die Landstraße L 732 ist die Hauptverkehrsader des Ortsteils Echthausen und verbin-
         det diesen zum einen mit dem Ortskern Wickede, zum anderen mit dem Stadtteil
         Neheim der Stadt Arnsberg.

    b) Weitere wichtige Verkehrswege

         Die Kreisstraße K 22 verbindet den Ortsteil Echthausen mit dem Stadtteil Voßwinkel
         der Stadt Arnsberg, vorbeiführend am Verkehrslandeplatz Flughafen Arnsberg-
         Menden.

    c) Bundesbahn

         Die Bahnlinie Hagen – Warburg verläuft an der Nordseite des Ortsteils; streckenweise
         unmittelbar an der Ruhr gelegen.

    d) Wasserwege

         Die Ruhr verläuft an der Nordseite des Ortsteils.

    e) Brücken- und Tunnelbauwerke

         Brücken- und Tunnelbauwerke sind im Ortsteil Echthausen nicht vorhanden.

    f) Flächen für den Luftverkehr

         Flächen für den Luftverkehr sind im Ortsteil nicht vorhanden. Unmittelbar an der
         Gemarkungsgrenze zur Stadt Arnsberg befindet sich jedoch der Flughafen Arnsberg-
         Menden.

5. Löschwasserversorgung

    Die Löschwasserversorgung erfolgt über das örtliche Wassernetz der Gelsenwasser AG.
    Sie ist insgesamt als gut anzusehen. Im Waldgebiet ist die Löschwasserversorgung nur
    bedingt gegeben.

6. Risiken/ brandschutztechnische Schwerpunkte im Ortsteil Echthausen

    a.      Risiken/ brandschutztechnische Schwerpunkte, die sich aus den Flächennutzung
            ergeben

            1. Wohnbebauung

            Ein besonderer brandschutz- oder einsatztechnischer Schwerpunkt ist im Bereich
            der Wohnbebauung nicht erkennbar.

                                           13
2. Industrie- und Gewerbeflächen

     Ein besonderer brandschutz- oder einsatztechnischer Schwerpunkt ist nicht er-
     kennbar.

b.   Risiken, die sich aus den Gebäuden oder Gebäudenutzungen ergeben

     Ein besonderer brandschutz- oder einsatztechnischer Schwerpunkt ist nicht er-
     kennbar.

c.   Risiken, die sich aus der Verkehrsstruktur und den Unfallschwerpunkten erge-
     ben

     Bedingt durch die Ausweisung der Wasserschutzzonen im Bereich der Wasser-
     werke Westfalen GmbH – z. T. gelegen in unmittelbarer Nachbarschaft zur Land-
     straße L 732 – stellt der Fahrzeugverkehr auf dieser Landstraße ein erhöhtes Ge-
     fahrenpotential dar.

d.   Weitere besondere Risiken

     1. Waldgebiet

        Das Waldgebiet des Ortsteils Echthausen bildet wegen der unmittelbaren zu-
        sammenhängenden Lage mit dem Arnsberger Wald einen brisanten brand-
        schutz- und einsatztechnischen Schwerpunkt, zumal die Löschwasserversor-
        gung im Wald unzureichend ist.
        Bei der Fahrzeugausstattung der Löschgruppe des Ortsteiles Echthausen muss
        auf dieses Gefahrenpotential geachtet werden.

     2. Wassergewinnungsgebiete

        Die gesamte Gewässerstrecke der Ruhr mit den ausgewiesenen Wassergewin-
        nungsanlagen und den ausgewiesenen Wasserschutzzonen bildet einen be-
        sonderen einsatztechnischen Schwerpunkt. Auf dieses Gefährdungspotential
        muss bei der Ausstattung der Wehr geachtet werden.

                                  14
2.3   Ortsteil Schlückingen

      1. Allgemein

          a) Allgemeine Angaben

             Der Ortsteil Schlückingen liegt nördlich des Haarstranges, hat seinen dörflichen Cha-
             rakter behalten und ist noch immer weitgehend durch Landwirtschaft geprägt.

          b) Einwohner/ Fläche/ Bevölkerungsdichte/ Entfernung zu den Nachbarstädten/
             Gemeinden

                Einwohner                                                  188
                Fläche                                               4,88 km²
                Bevölkerungsdichte                                   38 je km²

                Entfernung zu den Nachbarstädten:
                Werl                                                      3 km

          c) Topographie

                Durchschnittliche Höhenlage                   130 – 220 m NN

      2. Flächen, Nutzungen

          a) Industrie- und Gewerbegebiete

             entfällt

          b) Waldgebiete/ Naturschutzgebiete/ Wassergewinnungsgebiete

             1. Waldgebiete

               Im Ortsteil Schlückingen befindet sich nur ein unerheblicher Waldbestand.

             2. Naturschutzgebiete

               Sind im Ortsteil nicht vorhanden.

             3. Wassergewinnungsgebiete

               Sind im Ortsteil nicht vorhanden.

      3. Besondere Gebäude

          Vgl. 2.7 Auflistung „Besondere Gebäude“ (S. 24)

                                              15
4. Verkehrsflächen

    a) Hauptverkehrsader

       Der Ortsteil Schlückingen ist über die Kreisstraße K 18 mit dem Ortsteil Wiehagen
       und weiter über die „Alte Kirchstraße“ mit dem Ortskern der Gemeinde verbunden.
       Die K 18 verläuft vom Ortskern Schlückingen in den Ortsteil Büderich der Stadt Werl.

    b) Weitere wichtige Verkehrswege

       Die Gemeindestraße „Ostpothe“ führt vom Kern des Ortsteils unmittelbar zur B 63
       und weiter zum Anschlusspunkt Autobahn A 445.

    c) Bundesbahn

       entfällt

    d) Wasserwege

       entfällt

    e) Brücken- und Tunnelbauwerke

       entfällt

    f) Flächen für den Luftverkehr

       entfällt

5. Anlagen zur Energiegewinnung

    Ein Gefahrenpotential geht auch von zahlreichen Anlagen zur Energiegewinnung aus. Im
    Ortsteil Schlückingen ist aktuell eine Windenergieanlage (WEA) installiert.

6. Löschwasserversorgung

    Die Löschwasserversorgung erfolgt über das örtliche Wassernetz der Gelsenwasser AG.
    In den Streusiedlungen und in den außen gelegenen Einzelgehöften stellt die Löschwas-
    serversorgung einen besonderen Gefahrenpunkt dar. Im Kern des Ortsteils ist eine offe-
    ne Wasserentnahmestelle auf dem Hof Prenger gt. Millies vorhanden.

                                        16
7. Risiken/ brandschutztechnische Schwerpunkte im Ortsteil Schlückingen

    a. Risiken/ brandschutztechnische Schwerpunkte, die sich aus den Flächennutzung
       ergeben

         1. Wohnbebauung

           entfällt

         2. Industrie- und Gewerbeflächen

           entfällt

    b.     Risiken, die sich aus den Gebäuden oder Gebäudenutzungen ergeben

           entfällt
    c.     Risiken, die sich aus der Verkehrsstruktur und den Unfallschwerpunkten erge-
           ben

           entfällt

    d.     Weitere besondere Risiken

           In den außen gelegenen Streusiedlungen und den Einzelgehöften stellt die Lösch-
           wasserversorgung einen besonderen brandschutz- und einsatztechnischen
           Schwerpunkt dar. Diese mangelhafte Löschwasserversorgung in den Außenberei-
           chen, verbunden mit der relativ langen Anfahrt des Löschzuges Wickede zum Ein-
           satzort muss bei der Ausstattung des Löschzuges I berücksichtigt werden.

                                        17
2.4   Ortsteil Wiehagen

      1. Allgemein

          a) Allgemeine Angaben

             Wiehagen hat seinen früheren landwirtschaftlichen Charakter gänzlich verloren. Es
             ist städtebaulich eng mit dem Ortsteil Wickede (Ruhr), dem Ortskern der Gemeinde
             verbunden. Der Ortsteil Wiehagen übt heute überwiegend eine Wohnsitzfunktion
             aus.

          b) Einwohner/ Fläche/ Bevölkerungsdichte/ Entfernung zu den Nachbarstädten/
             Gemeinden

                Einwohner                                              1.345
                Fläche                                             4,54 km²
                Bevölkerungsdichte                                296 je km²

                Entfernung zu den Nachbarstädten:
                Fröndenberg                                             8 km
                Werl                                                    6 km
          c) Topographie

               Durchschnittliche Höhenlage                   170 – 220 m NN

      2. Flächen, Nutzungen

          a) Industrie- und Gewerbegebiete

             Regenrückhaltebecken in der Kleingartenanlage Wiehagen. Das Rückhaltebecken
             dient als Sammler des Oberflächenwassers aus dem Industriegebiet „Westerhaar“.

          b) Waldgebiete/ Naturschutzgebiete/ Wassergewinnungsgebiete

             1. Waldgebiete

               Im Ortsteil Wiehagen befindet sich nur ein unerheblicher Waldbestand.

             2. Naturschutzgebiete

               Sind im Ortsteil nicht vorhanden.

             3. Wassergewinnungsgebiete

               Sind im Ortsteil nicht vorhanden.

      3. Besondere Gebäude

          Vgl. 2.7 Auflistung „Besondere Gebäude“ (S. 24)

                                              18
4. Verkehrsflächen

    a) Hauptverkehrsader

         Durch den Ortskern des Ortsteiles Wiehagen verläuft die Kreisstraße K 18, im Orts-
         kern gut ausgebaut. Die K 18 mündet im Westteil des Ortsteils in die L 673, die die
         Stadt Fröndenberg mit der Gemeinde Wickede (Ruhr) verbindet.

    b) Weitere wichtige Verkehrswege

         Die Gemeindestraße „Alte Kirchstraße“ führt in den Ortskern der Gemeinde – Stei-
         gungs-/ Gefällstrecke ist zu beachten.

    c) Bundesbahn

         entfällt

    d) Wasserwege

         entfällt

    e) Brücken- und Tunnelbauwerke

         entfällt

    f) Flächen für den Luftverkehr

         entfällt

5. Anlagen zur Energiegewinnung

    Ein Gefahrenpotential geht auch von zahlreichen Anlagen zur Energiegewinnung aus. Im
    Ortsteil Wiehagen sind aktuell vier Windenergieanlage (WEA) installiert.

6. Löschwasserversorgung

    Die Löschwasserversorgung erfolgt über das örtliche Wassernetz der Gelsenwasser AG
    und ist insgesamt als gut anzusehen.

7. Risiken/ brandschutztechnische Schwerpunkte im Ortsteil Wiehagen

    a.      Risiken/ brandschutztechnische Schwerpunkte, die sich aus der Flächennutzung
            ergeben

            1. Wohnbebauung

                entfällt

            2. Industrie- und Gewerbeflächen

                entfällt

                                         19
b.   Risiken, die sich aus den Gebäuden oder den Gebäudenutzungen ergeben

     entfällt

c.   Risiken, die sich aus der Verkehrsstruktur und den Unfallschwerpunkten
     ergeben

     entfällt

d.   Weitere besondere Risiken

     In der Kleingartenanlage in Wiehagen befindet sich ein Regenrückhaltebecken. Es
     dienst als Durchfluss für das Oberflächenwasser aus dem Industriegebiet „Wes-
     terhaar“. Bei Gefahr ist eine Abschiebung des aufgefangenen Wassers möglich.

                                  20
2.5   Ortsteil Wimbern

      1. Allgemein

          a) Allgemeine Angaben

             Wimbern ist aufgeteilt in den Kern des Ortsteils, durchschnitten von der Bundestraße
             B 7 sowie in den Bereich der Wohnsiedlung „Nachtigall“, in der Nähe der ZUE gele-
             gen.

             Der Ortskern ist nur noch in kleinem Maße durch die Landwirtschaft geprägt: Präg-
             nant für den Ortsteil sind die ZUE und das St. Raphael-Altenheim, die Ruhrtalklinik als
             Reha-Klinik für Behinderte sowie das Heilig-Geist-Kloster. Zusätzlich befinden sich an
             der Ruhr, unmittelbar an der Grenze zum Ortskern, einzelne gewerbliche Betriebe.

          b) Einwohner/ Fläche/ Bevölkerungsdichte/ Entfernung zu den Nachbarstädten/
             Gemeinden

                Einwohner                                                    981
                Fläche                                                 3,39 km²
                Bevölkerungsdichte                                    289 je km²

                Entfernung zu den Nachbarstädten:
                Fröndenberg                                                7 km
                Werl                                                       7 km
          c) Topographie

               Durchschnittliche Höhenlage                       140 – 220 m NN

      2. Flächen, Nutzungen

          a) Industrie- und Gewerbegebiete

             Auf der Gemarkungsgrenze zum Ortskern, am südlichen Ufer der Ruhr, befinden sich
             kleinere gewerbliche Betriebe. Die vorhandenen und ausgewiesenen Gewerbeflä-
             chen sowie die größeren Gewerbebetriebe sind im beiliegenden Plan dargestellt.

          b) Waldgebiete/ Naturschutzgebiete/ Wassergewinnungsgebiete

             1. Waldgebiete

                Im Ortskern Wimbern befindet sich ein Waldbestand von ca. 1 km².

             2. Naturschutzgebiete

                Sind im Ortsteil nicht vorhanden.

             3. Wassergewinnungsgebiete

                Wassergewinnungsgebiete sind im Ortsteil Wimbern nicht vorhanden; allerdings
                sind südlich der Ruhr Wasserschutzzonen ausgewiesen.

                                               21
3. Besondere Gebäude

    Vgl. 2.7 Auflistung „Besondere Gebäude“ (S. 24)

4. Verkehrsflächen

    a) Hauptverkehrsader

       Die Hauptverkehrsachsen sind die Bundesstraßen 63 und 7.

       Die B 63 führt vom Ortskern der Gemeinde entlang des Klosters zum Knotenpunkt
       B63/ B 7, durchschneidet den Mittelpunkt des Ortsteils, zum Ortsteil Voßwinkel der
       Stadt Arnsberg und von dort weiter in den Stadtteil Neheim der Stadt Arnsberg.

    b) Weitere wichtige Verkehrswege

       Die Kreisstraße K 21 verbindet den Ortsteil Wimbern mit der Ortschaft Oesbern der
       Stadt Menden und führt von dort weiter in den Stadtteil der Stadt Arnsberg.

    c) Bundesbahn

       entfällt

    d) Wasserwege

       Der Flussverlauf der Ruhr verläuft an der nördlichen Gemarkungsgrenze des Ortsteils
       Wimbern.

    e) Brücken- und Tunnelbauwerke

       entfällt

    f) Flächen für den Luftverkehr

       entfällt

5. Löschwasserversorgung

    Die Löschwasserversorgung erfolgt über das örtliche Wassernetz der Gelsenwasser AG
    und ist für den geschlossenen Wohnbereich im Kernbereich des Ortsteils sowie für die
    Wohnsiedlung „Nachtigall“ ausreichend gegeben. Unzureichend ist teilweise die Lösch-
    wasserversorgung für die Einzelgehöfte am Rande des Ortsteiles.

    An der ZUE befindet sich ein zusätzlicher Feuerlöschteich.

                                         22
6. Risiken/ brandschutztechnische Schwerpunkte im Ortsteil Wimbern

    a.    Risiken/ brandschutztechnische Schwerpunkte, die sich aus der Flächennutzung
          Ergeben

          1. Wohnbebauung

             entfällt
          2. Industrie- und Gewerbeflächen

               Auf Grund der Nähe zur Ruhr stellen die unmittelbar an diesem Wasserlauf
               gelegenen Industrie- und Gewerbebetriebe im Ortsteil Wimbern einen beson-
               deren Gefahrenpunkt dar.

    b.    Risiken, die sich aus den Gebäuden oder den Gebäudenutzungen ergeben

          Einen besonderen brandschutz- und einsatztechnischen Schwerpunkt bilden:

          a)   ZUE,
          b)   St. Raphael-Altenheim,
          c)   Ruhrtalklinik (Reha-Zentrum),
          d)   Heilig-Geist-Kloster mit angeschlossenem Altenheim und Wohnungen.

          Diese Gebäude stellen auf Grund ihrer Nutzung – u. a. Behinderte/ alte Menschen
          – einen besonderen Gefahrenpunkt dar. Bei der Ausbildung und Ausstattung der
          Wehr ist dieser Gefahrenpunkt zu beachten.

          Eine Auflistung der „besonderen Gebäude“ ist beigefügt (S. 24)

    c.    Risiken, die sich aus der Verkehrsstruktur und den Unfallschwerpunkten
          ergeben

          Der Knotenpunkt B63/ B 7 sowie die K 21 stellen einen besonderen Unfallpunkt
          dar – unfallträchtig.

    d.    Weitere besondere Risiken

          entfällt

                                        23
2.7   Auflistung „Besondere Gebäude“

      Wickede        a)     Hohe Häuser
                            Am Hövelwald 1,
                            Fichtenstraße 1

                     b)     Versammlungsstätten
                            Bürgerhaus (800 Plätze)

                     c)     Schulen/ Kindergärten
                            Engelhard-Grundschule (166 Plätze)
                            Melanchthon-Grundschule (265 Plätze)
                            Gerkenhaupt-/ Sekundarschule (355 Plätze)

                            Antonius-Kindergarten (75 Plätze)
                            Josefs-Kindergarten (75 Plätze)
                            Marien-Kindergarten (75 Plätze)

                     d)     Altenheim/ Krankenhaus
                            St. Josef-Altenheim (70 Plätze)

      Echthausen     a)     Hohe Häuser
                            entfällt

                     b)     Versammlungsstätten
                            Gemeindehalle Echthausen (250 Plätze)

                     c)     Schulen/ Kindergärten
                            Kindergarten (50 Plätze)

                     d)     Altenheim/ Krankenhaus
                            entfällt

      Schlückingen   Im Ortsteil Schlückingen ist die Gebäudeart „Besondere Gebäude“ nicht vor-
                     handen.

      Wiehagen       a)     Hohe Häuser
                            entfällt

                     b)     Versammlungsstätten
                            entfällt

                     c)     Schulen/ Kindergärten
                            Kindergarten (50 Plätze)

                     d)     Altenheim/ Krankenhaus
                            entfällt

                                              24
Wimbern         a)      Hohe Häuser
                              Entfällt

                      b)      Versammlungsstätten
                              Schützenhalle (400 Plätze)

                      c)      Schulen/ Kindergärten
                              KiTa (55 Plätze)

                      d)      Altenheim/ Krankenhaus
                              St. Raphael-Altenheim (81 Plätze)
                              Heilig-Geist-Kloster mit angeschlossenem Pflegeheim (105 Plätze)
                              Ruhrtalklinik (90 Plätze)

                      e)      Sonstige
                              ZUE (480 Plätze)

2.8   Risiko mit Eintrittswahrscheinlichkeit bezogen auf Einsatzart

      Die Eintrittswahrscheinlichkeit ist ein weiterer Schritt der Risikoanalyse im Zuge der Brand-
      schutzbedarfsplanung. Die Bestimmung der Eintrittswahrscheinlichkeit erfolgt nach dem Leit-
      faden „Methode für die Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz“ vom Bundesamt für Bevölke-
      rungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Die Klassifizierung der Eintrittswahrscheinlichkeit
      erfolgt in fünf unterschiedlichen Klassen, von Klasse 1 („sehr unwahrscheinlich“) bis Klasse 5
      („sehr wahrscheinlich“). Die Klassen sowie die statistische Eintrittswahrscheinlichkeit sind in
      der nachfolgenden Tabelle aufgeführt.
      Klassifizierung der Eintrittswahrscheinlichkeit (vgl. BBK)

       Wert     Klassifizierung                                                 Vsl. Eintritt:
                                                                                1x in … Jahren
       5        sehr wahrscheinlich/ sehr plausibel: ein Ereignis, das in
                Deutschland durchschnittlich mehrere Male pro Menschen-
                                                                                ≤ 10
                leben eintritt (Eintritt in den nächsten fünf bis zehn Jahren
                sehr plausibel)
       4        wahrscheinlich/ plausibel: ein Ereignis, das in Deutschland
                durchschnittlich nur ein Mal/ wenige Male pro Menschen-
                                                                                11 – 100
                leben eintritt (Eintritt in den nächsten fünf bis zehn Jahren
                plausibel)
       3        bedingt wahrscheinlich: ein Ereignis, das sich in Deutsch-
                land bereits ereignet hat aber ggf. mehrere Generationen
                                                                                101 – 1.000
                zurückliegt (Eintritt in den nächsten fünf bis zehn Jahren
                teilweise plausibel)
       2        unwahrscheinlich/ noch vorstellbar: ein Ereignis, das
                weltweit mehrmals vorgekommen ist und in Deutschland
                                                                                1.001 – 10.000
                denkbar wäre (Eintritt in den nächsten fünf bis zehn Jahren
                noch vorstellbar)
       1        sehr unwahrscheinlich/ kaum vorstellbar: ein Ereignis, das
                selbst weltweit als selten gilt, Deutschland jedoch nicht
                                                                                > 10.000
                völlig auszuschließen ist (Eintritt in den nächsten fünf bis
                zehn Jahren kaum vorstellbar)
                                                 25
Hinweis: Es handelt sich bei den angegebenen Werten um statistische Jahreswerte, auf deren
     Basis bestimmten Ereignissen Eintrittswahrscheinlichkeiten zugeordnet werden. Ein Jahrhun-
     derthochwasser (HQ100), z. B. ist ein Ereignis, das im statistischen Mittel einmal alle 100 Jah-
     re auftritt. Das bedeutet allerdings nicht, dass es innerhalb von 100 Jahren nicht zu zwei oder
     mehr derartigen Ereignissen kommen kann, unter Umständen auch kurz hintereinander (z. B.
     Jahrhunderthochwasser in Bayern 2005 und 2013, an der Elbe 2002 und 2013, am Rhein
     1993 und 1995).

     Mögliche Einsatzszenarien

     Allgemein ist festzustellen, dass für die Freiwillige Feuerwehr Wickede (Ruhr), genau wie bei
     hauptamtlichen Strukturen, grundsätzlich der gleiche Anspruch der Bevölkerung auf eine pro-
     fessionelle Beratung der Schadensereignisse besteht. Ab der Führungsebene „Verbandsfüh-
     rer“ sind die Ausbildungsinstitute am Institut der Feuerwehr für Berufsfeuerwehrleute und
     freiwillige Führungskräfte ohnehin gleich.
     Erschwerend wirkt sich allerdings die ländliche Struktur des Kreises Soest auf die Abwicklung
     der Einsätze aus, da entgegen der räumlichen Nähe leistungsfähiger Feuerwehren in einem
     Ballungsraum wie das Ruhrgebiet, Spezialgeräte (Feuerwehrkran, Teleskopmastbühne etc.)
     oder Spezialeinheiten wie z. B. Analytische Task Force nur mit Verzögerungen eintreffen. Bis
     dahin müssen die technischen Möglichkeiten der örtlichen Gefahrenabwehr ausreichen.

2.8.1 Brände
     Durch die heterogene Struktur des Einsatzbereiches der Freiwilligen Feuerwehr
     Wickede (Ruhr) ergeben sich die unterschiedlichsten Einsatzszenarien mit dem Einsatzstich-
     wort „Brand“. Die Palette reicht von Entstehungsbränden, die eigentlich auch durch die Be-
     völkerung gelöscht werden könnten (z. B. brennender Papierkorb auf der Straße), bis hin zu
     Bränden in Objekten besonderer Art und Nutzung (z. B. Alten-/ Pflegeheime, Gewerbebetrie-
     be und Industrie).
     Die gefährlichsten Ereignisse sind zweifelsohne Brände in Einrichtungen, deren Bewohner in
     ihrer Mobilität eingeschränkt sind(z. B. Kleinkinder, alte und kranke Menschen sowie mit
     Menschen mit Behinderungen). Auf Grund einer Vielzahl entsprechender Objekte, wie z. B.
     ein Seniorenheim mit zusätzlich ausgelagerten Einrichtungen im Rahmen des betreuten
     Wohnens und Kindertageseinrichtungen, muss die Feuerwehr in die Lage versetzt werden,
     auch umfangreiche Menschenrettungen durchzuführen. Entsprechende Konzepte sind teil-
     weise vorhanden, müssen aber noch ergänzt werden.

     Das Schutzziel für Brandeinsätze zielt lediglich auf den sog. kritischen Wohnungsbrand ab.
     Die dafür zu wertenden Parameter sind in der Schutzzielbeschreibung der Gemeinde Wicke-
     de (Ruhr) enthalten.

     Des Weiteren werden durch die Freiwillige Feuerwehr Wickede (Ruhr) pro Jahr mehrere
     Fahrzeugbrände unterschiedlicher Art gelöscht. Das Spektrum reicht vom Entstehungsbrand
     im Motorraum eines PKW bis zum Vollbrand eines LKW mit der gesamten Palette verschie-
     dener Güter, auch unter Beteiligung von Gefahrgut.

     Brände in Gewerbe- und Industriebetrieben sind auf Grund des vorbeugenden Brandschutzes
     selten geworden. Kleine Feuer werden durch die Belegschaft oft selbst gelöscht, so dass die
     Feuerwehr davon keine Kenntnis erlangt. Kommt es durch fehlerhafte Löschmaßnahmen,
     bauliche Mängel oder Eingriffe in den technischen Brandschutz (z. B. Unterkeilen von Feuer-
     schutztüren, Außerbetriebnahme von Brandschutzeinrichtungen) zu einer Ausbreitung, ist in
     Folge dessen sehr häufig auch mit großen Schäden zu rechnen.
                                               26
Vor allem Zeiträume der Betriebsunterbrechung durch Ausfall der Produktion oder Lagerhal-
tung führen sofort zu einer Bedrohung der Existenz auf dem Markt. Oftmals wechseln jahre-
lange Auftraggeber zu anderen Anbietern und sind für die Zukunft als Kunde verloren. Die Ri-
sikomatrix der zuvor beschriebenen Szenarien wird nachfolgend aufgeführt:

                                                                    kritischer Wohnungsbrand   x

Abbildung 1: Risikomatrix „kritischer Wohnungsbrand“

                                        27
Brand in Gewerbe- und Industriebetrieben   x

     Abbildung 2: Risikomatrix „Band in Sonderobjekten“

2.8.2 Technische Hilfeleistungen

     Das größte Spektrum der Tätigkeiten der Freiwilligen Feuerwehr Wickede (Ruhr) bezieht sich
     auf die verschiedenen Arten technischer Hilfeleistungen. Hier ist eine stetige Zunahme der
     Einsätze erkennbar. Das ist unter anderem dem Selbstverständnis der Bürgerinnen und Bür-
     ger geschuldet, die zum einen darauf bauen, dass die Feuerwehr rund um die Uhr und in al-
     len erdenklichen Lebenslagen hilft, auch in solchen Fällen, in denen die Zuständigkeit nicht
     gegeben ist. Zum anderen geht das Verständnis der gegenseitigen Selbsthilfe gegen Null.
     Selbst zu Schäden, die mit wenig Aufwand selbst beseitigt werden könnten, wird die Feuer-
     wehr gerufen.

     Durch die klimatische Erwärmung nehmen drastische Wetteränderungen deutlich zu. Auf au-
     ßergewöhnlich heiße Perioden folgen regelmäßig Starkregen- oder Sturmereignisse, die zu
     einer Vielzahl von Feuerwehreinsätzen führen. Die Gemeinde Wickede (Ruhr) war in der Ver-
     gangenheit bereits mehrmals betroffen. Das höchste unwetterbedingte Einsatzaufkommen in
     jüngster Vergangenheit war das Sturmtief Kyrill (2007). Die Kräfte der Gefahrenabwehr muss-
     ten innerhalb von 24 Stunden zahlreiche Einsätze abarbeiten.
     Darüber hinaus stellt auch die Ruhr ein Gefahrenpotential für die Gemeinde dar. So tritt der
     Fluss bei Starkregen in unregelmäßigen Abständen über die Ufer, wodurch es stellenweise zu
     erheblichen Überflutungen kommen kann.

     Ein weiterer großer Anteil der technischen Hilfeleistungen ist auf Verkehrsunfälle zurückzu-
                                             28
führen. Auch hier sind Schadensereignisse unterschiedlicher Art zu bewältigen. Von auslau-
    fenden Betriebsstoffen, Öl- bzw. Kraftstoffspuren auf Verkehrsflächen bis hin zu PKW- und
    LKW-Unfällen mit eingeklemmten Personen, deckt die Feuerwehr das gesamte Spektrum ab.

    Eine Zunahme ist auch bei der Unterstützung des Rettungsdienstes zu verzeichnen. Dies
    hängt unter anderem mit den zunehmenden adipösen Ernährungszuständen von Patienten
    zusammen, die durch enge Treppenhäuser transportiert werden müssen und in denen die
    Feuerwehr Tragehilfe leistet.
    Auch der schonende Transport von kranken bzw. verletzten Patienten mit der Krankentrage-
    haltung der Drehleiter gehört zum Bereich der Unterstützung des Rettungsdienstes.
    Bei Personen in Notlagen hinter verschlossener Tür wird diese durch die Feuerwehr mit ge-
    eignetem Gerät geöffnet. Die Risikomatrix der zuvor beschriebenen Szenarien wird nachfol-
    gend aufgeführt:

                                           Person in Notlage (VU mit eingeklemmter Person)   x

    Abbildung 3: Risikomatrix „PKW-Unfall“

-   Die Ausrüstung schwere technische Hilfeleistung ist dem neuesten Stand und der Entwick-
    lung der Automobilindustrie anzupassen. Daher sind auch Geräte aus zu tauschen die noch
    einsatzbereit sind, aber nicht mehr der neuesten Entwicklung der Automobilindustrie ent-
    sprechen.

                                             29
Starkregen, Sturm, Hochwasser etc.   x

Abbildung 4: Risikomatrix „Unwetter“

-   Für das Schadensereignis „Unwetter“ sind Ausrüstungsgegenstände vorhanden
    um Schäden bis zu einer gewissen Größenordnung entgegen zu wirken.

                                       30
Schwere Technische Hilfe Bus-VU mit
                                                                    x
                             mehreren eingeklemmten Personen etc.

Abbildung 5: Risikomatrix „Schwere Technische Hilfe mit mehreren Verletzten
            (Bus-Unfall etc.)“

   -   Der Grundschutz ist durch die Gemeinde Wickede (Ruhr) gesichert. Größere Scha-
       densereignisse werden in Zusammenarbeit mit dem Kreis Soest durch die Beschaf-
       fung des Abrollbehälters (STH+Bahn) umgesetzt

                                          31
Unfälle im Umgang mit gefährlichen Stoffen und Gütern,
                            Gefährdung Bevölkerung, großes Umweltrisiko              x

Abbildung 6: Risikomatrix „ABC-Gefahren“

-   Die Feuerwehr der Gemeinde Wickede (Ruhr) verfügt über den Grundschutz um ABC-
    Gefahren abzuwehren. Das erweiterte Schutzziel ist durch die interkommunale Vereinba-
    rung (ABC-Zug1 des Kreises Soest) gewährleistet.

                                              32
Terror- und Amoklagen   x

    Abbildung 7: Risikomatrix „Terror- und Amoklagen“

-   Beim Alarmstichwort „Terror- und Amoklagen“ werden sämtliche Polizei- und Ordnungsbe-
    hörden benachrichtigt.

                                          33
Gefahrenlage Ruhr,
                                                                     x
                                             Überschwemmung etc.

      Abbildung 8: Risikomatrix „Gefahrenlage Ruhr“

     Hinsichtlich dieser Risikomatrix wird auf den „Ruhralarmplan“ verwiesen. Für den Fall einer
     Gefahrenlage, die von der Ruhr ausgeht (z. B. Überschwemmung), enthält der „Ruhralarm-
     plan“ entsprechende Handlungsvorgaben.

2.8.2 Sonstige Einsätze

     Die Feuerwehr Wickede (Ruhr) ist engmaschig in Landes- und Kreiskonzepte zur Abwehr von
     Großschadenslagen eingebunden. Beispielhaft sind hier zu nennen:

     -   Messzug NRW auf Kreisebene im Verbund mit Messeinheiten anderer Kommunen,
     -   ABC-Zug 1 des Kreises Soest,
     -   Einbindung von Führungskräften der Freiwilligen Feuerwehr Wickede (Ruhr) in den Stab
         der Einsatzleitung auf Kreisebene
     -   Einbindung einer Löschgruppe in die 5. Feuerwehrbereitschaft, Einsätze z. B. in Borken,
         Steinfurt, Düsseldorf und im Landkreis Lüchow-Dannenberg

                                              34
2.9   Zusammenfassung der Gemeindeanalyse

      1. Bildung der Gemeinde Wickede (Ruhr)

         Die Gemeinde Wickede (Ruhr) besteht aus den Ortsteilen Wickede (Ruhr) – Ortskern,
         Echthausen, Schlückingen, Wiehagen und Wimbern.

      2. Wichtige Straßen – Verkehrsanbindungen

        a.    B 63
        b.    B7
        c.    L 732
        d.    L 673
        e.    K 18
        f.    K 21
        g.    K22
        h.    Kirchstraße als innerörtliche Gemeindestraße
              - s. Anlage 2 -

      3. Entfernung zwischen den Ortsteilen

         - s. Anlage 3 -

      4. Einwohnerzahlen der Ortsteile

             Wickede:           7.909
             Echthausen:        1.513
             Schlückingen:        188
             Wiehagen:            135
             Wimbern:             981

      5. Überörtliche Verkehrsanbindung

         Wickede (Ruhr) ist durch die Autobahn Ruhrgebiet – Kassel (A 44) und die A 445 mit der
         Ausfahrt Wickede (Ruhr) – ca. 1,5 km nördlich des Ortskerns Wickede gelegen – verkehr-
         lich erschlossen.
         - s. Anlage 2 -

      6. Steigung und Gefälle

         Die Höhendifferenz der einzelnen Ortsteile ist aus der Anlage 3 zu ersehen. Die B 63 im
         Ortskern Wickede und im Ortskern Wimbern sowie die Kirchstraße im Ortskern Wickede
         weisen eine erhebliche Steigungs- und Gefällstrecke aus.
         - s. Anlage 4 -

      7. Wasserflächen

         Der Wasserverlauf der Ruhr durchschneidet das Gemeindegebiet. Die gesamte Gewässer-
         strecke der Ruhr mit den Wassergewinnungsanlagen und den ausgewiesenen Wasser-
         schutzzonen bildet einen besonderen brandschutz- und einsatztechnischen Schwerpunkt.
         - s. Anlage 5 -

                                               35
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