BTWE Chef-Info - Einzelhandel

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BTWE Chef-Info - Einzelhandel
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Fachinformationen im Auftrag Ihres Einzelhandelsverbandes                                                      09 | 2021

Einzelhandel: Kein erhöhtes Corona-Risiko

Bei der Arbeit im Einzelhandel kommt es nicht zu einer erhöhten Infekti-
                                                                                             infor
onsgefährdung durch das Corona-Virus. Zu diesem Ergebnis kommt eine
gemeinsame Untersuchung der Berufsgenossenschaft für Handel und Wa-
renlogistik (BGHW) und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeits-
                                                                                             matio
medizin (BAuA). Die derzeitigen Regelungen für die technischen,
organisatorischen und persönlichen Schutzmaßnahmen reichen nach
aktueller Kenntnis offensichtlich aus, um einen effektiven Schutz der
                                                                                             n
Beschäftigten vor einer Corona-Infektion am Arbeitsplatz zu gewährleisten.
Die Studie fußt auf den Ergebnissen dreier Untersuchungen: auf der Be-
fragung von Einzelhandels-Unternehmen durch die BGHW, die Analyse
von Daten der Barmer Krankenkasse zu den an Corona erkrankten Berufs-
gruppen sowie der Auswertung von epidemiologischen Daten durch die
BAuA. Allesamt belegen: Das Infektionsrisiko bei der Arbeit im Einzelhan-
del ist nicht erhöht.

Ausgewertet wurden unter anderem Daten aus elf Einzelhandels-
Unternehmen mit rund 331 000 Beschäftigten. Zwischen Mitte März und
Ende Oktober 2020 erkrankten etwa 0,6 Prozent der Beschäftigten an dem
Virus. Demgegenüber infizierte sich im gleichen Zeitraum etwa 0,8 Prozent
der Allgemeinbevölkerung. Somit liegt der Anteil der erkrankten
Beschäftigten sogar unter dem Mittel der entsprechenden Altersgruppe in
der Allgemeinbevölkerung. Dabei habe es keine wesentlichen
Unterschiede in den betrachteten Handelszweigen gegeben. So sei etwa
im Lebensmitteleinzelhandel, der in allen Lockdown-Phasen geöffnet
hatte, die Infektionshäufigkeit unauffällig geblieben. „Eine wesentliche
Rolle für das geringe Infektionsrisiko spielen sehr wahrscheinlich die von
den Handelsunternehmen ergriffenen Schutzmaßnahmen. Dazu zählen
zum Beispiel die Abtrennungen an den Kassen und Bedientheken, die
Abstandsregeln, die Verordnung zum Tragen von Mund-Nasen-
Bedeckungen, die verstärkte Lüftung und die verstärkte Reinigung“, erklärt
Stefan Mayer von der Präventionsabteilung der BGHW.

Bundesverband des Tabakwaren-Einzelhandels e.V. (BTWE)
An Lyskirchen 14 ·50676 Köln | Telefon: +49 221 27166-0 | Fax: +49 221 27166-20 | btwe@einzelhandel-ev.de | www.tabakwelt.de
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Seite 2                                                       BTWE Chef-Info 09 | 2021

Lottoverkaufsstellen halten ihre starke Marktposition

Der terrestrische Vertrieb von Lotto Hessen blieb auch 2020 auf Erfolgs-
kurs: Vom Gesamtumsatz der staatlichen Lotteriegesellschaft in Höhe von
734,7 Millionen Euro entfielen knapp 624 Millionen Euro beziehungsweise
fast 85 Prozent auf die rund 2100 Lottoverkaufsstellen im Land. In den
Monaten des pandemiebedingten Lockdowns mussten in der Spitze nie
mehr als fünf Prozent der hessischen Annahmestellen schließen. „In
Zeiten, in denen nichts wirklich normal ist, bilden unsere Verkaufsstellen
ein wichtiges Stück gewohnte Alltagsnormalität, die uns allen derzeit so
fehlt“, sagt Heinz-Georg Sundermann, Geschäftsführer von Lotto Hessen.
Und er fügt hinzu: „Den Traum vom Glück möchte man sich eben gerade
in diesen schwierigen Zeiten nicht nehmen lassen – er ist vielleicht wichti-
ger denn je.“ Mit fast 735 Millionen Euro Jahresumsatz nach 656,9
Millionen Euro im Vorjahr hat Lotto Hessen 2020 sein mit Abstand bestes
Ergebnis in der über 70-jährigen Unternehmensgeschichte erzielt – noch
nie wurde in Hessen so viel getippt wie im vergangenen Jahr. „Angesichts
der Pandemie ist dieses Rekordergebnis eines, mit dem auch wir nicht
unbedingt gerechnet hatten“, erklärt Sundermann. In erheblichem Maß hat
dazu der deutlich gestiegene Online-Umsatz beigetragen, der um 41
Prozent auf 111 Millionen Euro zulegte und damit einen Anteil von 15,1
Prozent am Gesamtumsatz (2019: 12,7 Prozent) hatte.

Widerstand gegen E-Zigaretten-Besteuerung formiert sich

Auch eine „Interessengemeinschaft E-Zigarette“ fordert jetzt, die
Steuersätze der Bundesregierung zur Anpassung der Tabaksteuer noch
einmal zu überdenken. Die Interessengemeinschaft weist darauf hin, dass
die Tabaksteuer den Spagat zwischen Gesundheitsschutz einerseits und
Einnahmeerzielung andererseits auszutarieren habe. Daher solle sie
„weder das gesundheitspolitisch sinnvollere Produkt aus dem Markt
drängen, noch Anreize für eine Produktion im Ausland, für Schmuggel oder
gar für gepanschte Produkte setzen“. Zudem führen die Initiatoren aus, es
gelte das steuerrechtliche Folgerichtigkeitsgebot, wonach eine einmal
getroffene Belastungsentscheidung – hier das Ausrichten der
Steuerbelastung an der Gesundheitsgefährdung – aufrechterhalten
werden solle; daher müssten E-Liquids deutlich geringer als Tabakerhitzer
oder als Pfeifentabak und natürlich als Tabakzigaretten besteuert werden.
Im Folgenden wird der Markt auf die Anteile offener und geschlossener E-
Zigarettensysteme beleuchtet. Die Verfasser der jetzt vorgelegten Stel-
lungnahme beziffert die Marktanteile mit 98 Prozent für nachfüllbare Sys-
teme und mit gerade zwei Prozent für Kapsel-Systeme wie Myblu
(Reemtsma) oder Vype (BAT). In einem Preisvergleich rechnet die Interes-
sengemeinschaft vor, dass bei offenen Systemen derzeit etwa 60 Euro pro
100 Millilitern Liquid mit einem Nikotingehalt von 20 Milligramm je Milliliter
fällig würden. Bei geschlossenen Systemen seien es dagegen mehr als
Seite 3                                                                 BTWE Chef-Info 09 | 2021

535 Euro. Anschließend widmen sich die Autoren der Stellungnahme den
geschätzten Steuermehreinnahmen, die das Bundesfinanzministerium
durch die Erhöhung der Tabaksteuer erzielen will. Die Rede ist von gut 2,8
Milliarden Euro. Angesichts der aktuellen Branchenumsätze – die
Interessengemeinschaft geht von einem Umsatz bei nikotinhaltigen Liquids
von 120 bis 180 Millionen Euro pro Jahr aus – seien diese jedoch kaum zu
erzielen. Im Gegenteil stehe zu erwarten, dass die Verkäufe deutlich
zurückgehen würden, falls die geplante Reform wie bislang vorgeschlagen
umgesetzt wird. Die Interessengemeinschaft rechnet vor: Während ein
Raucher bei einem Konsum von 20 Zigaretten etwa 210 Euro im Monat
ausgibt, würde die finanzielle Belastung für ausstiegswillige Dampfer von
aktuell nicht einmal 180 Euro auf dann bis zu 930 Euro monatlich
explodieren. Schlussfolgerung: Gerade Menschen mit geringem
Haushaltseinkommen hätten praktisch keine Möglichkeit mehr, mit der E-
Zigarette weg von der Tabakzigarette zu kommen. Schließlich geht es in
der Stellungnahme noch um den erwarteten bürokratischen Mehraufwand
durch das vorgeschlagene Steuermodell. Angesichts von schätzungsweise
500 meist kleineren Herstellern und Importeuren nikotinhaltiger Liquids mit
einer Vielzahl an unterschiedlichen Packungsgrößen und Nikotinstärken
müsste „eine enorme Anzahl von Steuerzeichen verwendet werden“. Hinzu
komme, dass Deutschland mit dem avisierten Weg eine absolute
Insellösung in Europa betreiben würde. In keinem EU-Land gebe es eine
Besteuerung nikotinhaltiger Liquids auf Basis des Gewichts, sondern
vielmehr würden die Abgaben anhand der Flüssigkeitsmenge berechnet.
Der Vorschlag der Interessengemeinschaft E-Zigarette sieht denn auch
vor, dass eine Besteuerung von bis zu 0,10 Euro pro Milliliter Liquid ab 1.
Juli 2022 umgesetzt werden solle. Dabei könne eine Überprüfungsklausel
nach zwei Jahren hinsichtlich der Marktentwicklung der Produkte integriert
werden. Diese Lösung wäre „einerseits wettbewerbsfähig in der EU und
anderseits nicht prohibitiv hinsichtlich dieser deutlich schadstoffminierten
Erzeugnisse“. Der Interessengemeinschaft E-Zigarette haben sich nach
eigenen Angaben bereits mehr als 25 Unternehmen angeschlossen,
darunter Riccardo Retail, Niko Liquids, Ultrabio, Meisterfids und Naam.
Dennoch, so Stephan Endler von Niko Liquids, seien weitere Branchenmit-
glieder     willkommen.       Interessenten      melden      sich     unter:
st.endler@nikoliquids.de.

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                       über die Sortimentsbereiche Tabak, Lotto, Presse und Potenziell Risiko Redu-
                       zierte Produkte (PRRP)
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Hinweise zum DATENSCHUTZ.

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in Zusammenarbeit mit Die Tabak Zeitung (DTZ), Mainz
Chefredakteur: Marc Reisner
Bundesverband des Tabakwaren-Einzelhandels e.V.
An Lyskirchen 14 – 50676 Köln
Tel +49 221 27166-0
Fax +49 221 27166-20
E-Mail btwe@einzelhandel-ev.de
Internet www.tabakwelt.de
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