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Campus Magazin. 2021|22 Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg Ein Campus – vier Institutionen
»Time to Shine« von Jule Bökamp Regie: Jule Bökamp Bühnen- und Kostümbild: 5 Katharina Grof (ABK Stuttgart) Bildregie und Übertragung: Dana Maxim (ATW Gießen) Interaktiver Live-Stream Werkstattinszenierung »Future is Now« zum Thema »Gegenwart« (digital) 4
Mixed Realities 7 Liebe Student*innen, Dozent*innen und Mitarbeiter*innen! Warum spielen? Warum Kunst? Warum Theater? Und wie? Und wo? Für wen? Betrachten wir diese Zeit also nicht als Verlust. Kunst und die Darstellenden Künste Diese Fragen sind umso drängender, weil die Pandemie nun seit mehr als eineinhalb haben sich gerade in dieser Zeit als unerlässlich herausgestellt. Sie erlauben, über unsere Jahren unser Leben, unsere Arbeitsweisen und unsere gesellschaftlichen wie privaten Be- Grenzen hinauszuschauen. Es ergeben sich neue Kunst-Räume für die darstellenden ziehungen bestimmt. Von heute auf morgen mussten wir unser soziales Leben umstellen. Künste, neue Arbeitsmethoden aber gleichzeitig müssen tiefgreifende Überlegungen über Eingefahrene Muster, verkrustete Strukturen wurden schmerzlich sichtbar. Vorurteile, die die zukünftige Beziehung von Kunstproduktion und Publikum angestellt werden. sich in Sprache, Gestus, Lebensgewohnheiten, mit teils bewussten und teils unbewussten Lassen wir uns also auf diese Experimente ein: wo, wenn nicht hier in Ludwigsburg, Priorisierungen über Jahrzehnte eingegraben haben, wurden durch diese pandemischen auf einem Campus, der alle darstellenden Künste an einem Ort zusammenbringt. Zeiten an die Oberfläche gespült. Und mehr denn je müssen wir uns vergegenwärtigen, dass Die ADK bietet eine grundständige Ausbildung für Schauspiel, Regie und einen Master die Menschheit so bunt ist, wie es die Welt mit ihrer Fauna und Flora vorgibt. Nichts und für Dramaturgie. Sie versteht sich als Labor der Möglichkeiten: als lebendiges Forschungs- kein menschliches Wesen hat mehr Recht zu sein als ein anderes. Bei aller Differenz, bei terrain, das angstfrei auf Entdeckungsreise geht in die darstellenden Künste von Morgen. aller wunderbaren Vielfalt geht es um den Respekt und das Staunen vor dieser Vielfalt, Deshalb erweitert die ADK ihre Möglichkeiten der Recherche mit der Gründung eines neuen dem anders Denken, dem anders Sein. Masterstudienganges »ADK LAB International – New Space for Future Art«. Die Zukunft Was Kunst, Kultur und kulturelles Leben im gesellschaftlichen Kontext in diesem Zu- der darstellenden Kunst soll sich hier vertiefend und im internationalen Austausch definie- sammenhang und für die Zukunft bedeuten, muss hier sicher überdacht werden. Aber ren und dem zukünftigen Kunstraum in seiner Transdisziplinarität gerecht werden. Denn immanent bieten sie die Möglichkeit, ganz substantiell an das heranzukommen, was die die ADK erlaubt und gibt sich den kreativen Freiraum, um sich den neuen Herausforderun- Komplexität des Mensch-Seins ausmacht. Welt also begreifbar machen in ihren Zwischen- gen dieser jahrtausendealten dramatischen Kunst zu stellen. tönen, in ihren Unergründlichkeiten, ihren Abgründen und ihren vielfachen Schönheiten Die interdisziplinäre, projekt- und praxisbezogene Zusammenarbeit von Regie, Schau- und vermischten Realitäten. Also Geschichten erzählen, über das, was war, was ist, was spiel, Dramaturgie gekoppelt mit Film, digitalen Medien, Virtual Realities, Künstlicher sein könnte, analog, digital und virtuell. Intelligenz, Animation sowie Bühnen- und Kostümbild ist ein Alleinstellungsmerkmal in Kunst erweist sich hier als wesentlicher Seismograph von gesellschaftlichen Umbrü- Deutschland und zentraler Bestandteil der Ausbildung an der ADK. Dadurch entwickeln sich chen und Prozessen, ist als Daseinsvorsorge zu verstehen. künstlerische Partnerschaften auf einem Campus, auf dem die ADK, die Filmakademie, Sie kann sich im Allgemeinen und in den darstellenden Künsten im Besonderen diesen das Animationsinstitut und das Atelier Ludwigsburg-Paris in ihren Curricula eng zusam- Fragen stellen. Kann auf die Suche gehen nach den Rissen, den ungeklärten Verhältnis- menarbeiten. Ergänzt wird dies durch Kooperationen mit den umliegenden Theatern, Kul- sen, den Möglichkeiten des Miteinanders, kann den Kunstraum behaupten als Ort der Fan- turinstitutionen und freien Künstlerschaften und mit internationalen Partnerinstitutionen, tasie, der Kreativität und deren ästhetischen Umsetzungen, um den kritischen Blick auf wie zum Beispiel mit der Budapester FreeSZFE oder innerhalb unserer Netzwerke. Sie die Welt für einen anderen, eben künstlerischen und emotionalen Dialog zu öffnen. ermöglichen eine frühe Begegnung und Vernetzung. Das ist der Humus für eine intensive Die Student*innen haben in der Zeit der Pandemie mit ihrem kreativen Engagement künstlerische Recherche nach neuen Formen und zukünftigen ästhetischen Realitäten – und dem Willen, sich den Herausforderungen einer komplexen Realität zu stellen, ganz un- von analog bis digital. gewöhnliche erstaunliche Projekte entwickelt, haben sich den viralen Themen unserer Zeit Daher gilt: sich Zeit zu nehmen, nachzuspüren, welche theatralen und ästhetischen gestellt – und uns alle dabei in Frage gestellt, mit unseren Strukturen, unseren Künst- Vorgänge wir brauchen, um die darstellenden Künste als verantwortungsvolles notwendi- ler*innenverhältnissen, unseren Arbeitsverhältnissen. Wir blicken in eine Zukunft, die für ges Instrument für das gesellschaftliche Gefüge erkennbar zu machen. alle unsicher, aber sicher nicht unspannend sein wird, – gerade weil diese Zeit als Chance In diesem Sinne wünsche ich uns allen, Student*innen, Dozent*innen und Mitarbei- wahrgenommen werden kann, sich mit der Sprache und den Mitteln der Kunst an der ter*innen ein spannendes gemeinsames Studienjahr. Umgestaltung und Neugestaltung von Lebens- und Arbeitszusammenhängen aktiv zu beteiligen. Elisabeth Schweeger 6
»Polyphonie« von Mathis Dieckmann und Ensemble Regie: Mathis Dieckmann Bühnen- und Kostümbild: Greta Wilhelm (HfBK Dresden) Werkstattinszenierung »Antike. Zwischen Opferplatz und Utopie« Index Vorwort Seite 06 01 Studienzeiten & Kontakte Seite 10 02 Campus Ludwigsburg Seite 12 03 Studiengänge Seite 28 04 Kooperationen & Stipendien Seite 66 05 Internationales Seite 70 06 Auszeichnungen Seite 78 07 Lehrende Seite 82 08 Räume Seite 102 09 Verwaltung & Mitarbeiter*innen Seite 103 10 Gremien Seite 106 Impressum Seite 108
11 01 Studienzeiten und Kontakte Detaillierte Informationen sind abrufbar auf www.adk-bw.de Beginn 20.09.2021 Studiengang Schauspiel Campus-Eröffnung 20.09.2021 Leitung Benedikt Haubrich Wintersemester 20.09.2021 – 04.03.2022 Mentor 1. Studienjahr Wulf Twiehaus Sommersemester 04.04.2022 – 29.07.2022 Mentor 2. Studienjahr Benedikt Haubrich Tag der Deutschen Einheit 03.10.2021 Mentorin 3. Studienjahr Antje Siebers Allerheiligen 01.11.2021 Mentor*innen 4. Studienjahr Anne G. Weber | Caspar Weimann Weihnachtsferien 23.12.2021 – 09.01.2022 * Semesterferien 08.03.2022 – 02.04.2022 * Studiengang Regie Karfreitag 15.04.2022 Leitung Ludger Engels Ostermontag 18.04.2022 Mentor 1. Studienjahr Tucké Royale Maifeiertag 01.05.2022 Mentor*innen 2. Studienjahr Christof Nel | Carolin Hochleichter Christi Himmelfahrt 26.05.2022 Mentor 3. Studienjahr Ludger Engels Pfingstmontag 06.06.2022 Mentor 4. Studienjahr Tomáš Zielinski Fronleichnam 16.06.2022 * (Verschiebungen möglich) Studiengang Dramaturgie Leitung, Mentor Jens Groß Stellvertretung Elisabeth Schweeger 10
02 Campus Ludwigsburg 02.01 Campus Ludwigsburg 13 Wo zu Beginn der 1990er Jahre verlassene Kasernen- höfe und Parkplatzbrachen das Bild beherrschten, ist ein einzigartiges Ausbildungszentrum für Theater, Film und Medien gewachsen. Die Akademie für Darstellende Kunst, die Filmakademie, deren Animationsinstitut und das Atelier Ludwigsburg-Paris tragen durch die Spitzenstellung, die sie in ihren jeweiligen Bereichen einnehmen, dazu bei, dass hier im fachspezifischen sowie im interdisziplinären Raum auf höchstem Niveau gearbeitet wird. Ein zentrales Merkmal des Ludwigsburger Campus liegt in der Autonomie der vier ansässigen Ausbildungsstätten in der Gestaltung ihrer Studien- inhalte, während sie zugleich auf zahlreichen Ebenen miteinander verwoben sind. Jede Institution verfügt in ihrem Bereich über erstklassige personelle und technische Ausstattung, weitreichende internationale Vernetzung und einen Lehrkörper aus herausragen- den Künstler*innen und Praktiker*innen. Dieses inspirierende Neben- und Miteinander bringt einen interdisziplinären Geist mit sich, der Grenz- überschreitungen zwischen Erzählformen, Genres und Technologien enorm befördert. Die Möglichkeiten umfassen Theater, Film, Animation, neueste digitale Produktionstechniken, transmediale Formate und vieles mehr in einer räumlichen Nähe, die in der euro- päischen Hochschullandschaft ihresgleichen sucht. Ein gemeinsames Credo der Institutionen besteht in der starken Projektorientierung des Studi- ums. Die Student*innen finden neben der Inspiration somit auch die Ressourcen für ihre Vorhaben und sor- gen mit ihren vielfältigen und ambitionierten Projekten für ein pulsierendes Campusleben. Der Ludwigsburger Campus bleibt so ein wich- tiger Knotenpunkt für Student*innen und Dozent*innen, Alumni und auch für alle interessierten Ludwigsbur- ger Bürger*innen u.a. mit »Montags an der ADK«, dem Treffpunkt »Campus International« und der Filmreihe »Open House«. 12
02.01 Campus Ludwigsburg 15 Eröffnung 20.09.2021 Festliche Eröffnung 11 – 13 Uhr: 16.30 – 17.30 Uhr: Steven Appleby by Steven Appleby ADK und Filmakademie Begrüßung durch: »Auftakt nach Maß« »As a kid I loved writing, drawing and Prof. Dr. Elisabeth Schweeger, Ort: Albrecht-Ade-Studio living in an imaginary version of the 20.09.2021 Prof. Thomas Schadt, world… so somehow I lucked into the Prof. Andreas Hykade Ein Campus, vier Institutionen: perfect job for me.« Eröffnungsgast: Die Akademie für Darstellende Kunst, die For almost thirty years Steven Steven Appleby, Filmakademie, das Animationsinstitut Appleby has created, written and drawn Karikaturist, Illustrator und und das Atelier Ludwigsburg-Paris. Im surreal yet personal comic strips for Künstler aus Großbritannien Rahmen der Veranstaltung »Auftakt many newspapers including: New Musi- (Keynote in englischer Sprache) nach Maß« stellen die Akademieleiter*- cal Express, Guardian, Observer, The Ort: Hybrid-Veranstaltung innen den Student*innen des ersten Times, Sunday Telegraph, Die Zeit, live / online: Albrecht Ade Studio und Semesters den Campus vor, stehen für Frankfurter Allgemeine Zeitung and Filmgalerie für Erstsemester der erste Fragen zur Verfügung und über- Berliner Zeitung. He has also written a ADK, FABW und Animationsinstitut geben anschließend an die AStA- comedy series for BBC Radio 4; had (Alle anderen Student*innen Vertreter*innen. his character Captain Star animated for verfolgen die Veranstaltung online) television; written and drawn around 18 – 19 Uhr: 30 books; exhibited prints and paintings 13.30 – 14.30 Uhr: ADK-Vorstellungsrunde mit dem neuen in many exhibitions and seen his secret Immatrikulation und Einführung IT Jahrgang und anschließendem Get- world adapted for the stage as the mu- Ort: Verwaltungsgebäude Jommelli Together sical play »Crocs in Frocks«. Haus, 2. Stock, Student*innen- Ort: Probebühne ADK However strange and bizarre Sekretariat Steven’s world may appear – chairs talk, and cars may feast on pedestrians – it 14.30 – 16 Uhr: is rooted in reality and his personal ob- Speed-Dating sessions. »I look at the world,« he says, Ort: Wiese Akademiehof »and wonder: what’s going on? What on earth is life really all about?« Alle Erstsemester treffen sich auf der His latest book, DRAGMAN, Wiese, welche die Akademie für Dar- stars August Crimp, a man who can fly stellende Kunst und die Filmakademie when he puts on women’s clothes. miteinander verbindet. In einem Grounded in Steven’s own experience Speed-Dating kommen alle zum ersten of the secret world of transvestites, Mal direkt miteinander in Kontakt. DRAGMAN is a multi-layered graphic novel set in a version of the UK in which Steven Appleby science has proved the existence of the human soul and superheroes save only those who can afford superhero in- surance. DRAGMAN has been published in the UK, America, Holland, Germany and France (where it won the PRIX SPÉCIAL DU JURY at the International Angoulême Comic Festival 2021). After secretly dressing in wo men’s clothes for most of his life, Steven came out in the early 2000s and began living full time as a trans-person in 2008. 14
02.01 Campus Ludwigsburg 17 Eröffnungswoche 21.09. – 24.09.2021 »De-Construct Culture?« ADK und Filmakademie eröffnen das De-Construct Culture Tinkertank (www.tinkertank.de) Studienjahr wie auch das Sommerse- Invent new manuals for future narra- ist ein mobiles und stationäres Kreativ Workshop mit mester mit gemeinsamen Workshops tives and conscious culture. labor, das als Initiative der Interactive Tinkertank und Veranstaltungen zu aktuellen und After more than a year of living Media Foundation (www.interactiveme- (Jasmin Mertikat, virulenten Themen der Zeit. In den letz- through a pandemic in which everyone dia-foundation.com) 2013 ins Leben Florian Greth, ten Jahren waren hierfür u. a. das Zent- was closely connected digitally, but so- gerufen wurde – mit dem Ziel, Menschen Johannes May, rum für Politische Schönheit (2019: cially distanced, a new culture of empa- zu kreativen und selbstorganisierten Eva Schlechte, »Widerstand – Künstlerische Strategi- thy emerged. Racism debates at na- Prozessen der Lösungsfindung zu befä- Julian Jungel) en – persönliche Verantwortung«) und tional and international level move us, higen und das im Kontext von Technolo- und Steven Appleby Rimini Protokoll (2020: »Mind the the cultural value of going to the cinema gie, Handwerk, Kultur, Wissenschaft (Karikaturist, Illustrator Gap«) eingeladen. or theatre becomes evident, regional und Digitalisierung. Tinkertank veran- und Künstler) Die Eröffnungswoche des Studi- agriculture and veganizm gains rele- staltet neben Workshops und Sommer- und weiteren Gästen enjahrs 2021|22 gestalten Tinkertank vance and film productions work more camps für Kinder und Jugendliche auch als Impulsgeber*innen und der Karikaturist, Illustrator und sustainably. The beginning of a new Kreativseminare für und mit Partnern Künstler Steven Appleby. Die Eröffnung culture of consciousness has begun. aus Kunst, Kultur und Wirtschaft. Alum- 21. bis 24.09.2021 des Sommersemesters ist in Planung. We want to discover, analyse and ni der ADK und FABW sind Gründungs- jeweils 10 – 17 Uhr rebuild this culture with the students of und Teammitglieder von Tinkertank. Ort: Gelände, Räum- »If we agree that narratives are man- the Akademie für Darstellende Kunst Die Interactive Media Foundation lichkeiten ADK und uals on how to function in life whether Baden-Württemberg and the Filmakad- vereint eine umfassende Expertise in Filmakademie they are films, poems, songs, board emie Baden-Württemberg. We discov- den Bereichen Konzept, Storytelling, games, puzzles or just three sentences er together with the students what Theater, Film, Digitales und Produktion. like a haiku (poem) on a gum wrap- brought them to these schools? Which Die Teams experimentieren mit zeitge- per, then we have to take creation of privileges? Which experiences? Which mäßen Formaten und Ausdrucksformen, narrative as important as a doctor coincidences? Which influences? Which um gesellschaftlich relevante Themen would take a surgery. So I believe as achievements? aus Kunst, Technik, Gesundheit und Öko filmmakers and contentcreators we We believe that it is time to ac- logie publikumswirksam umzusetzen. have so much responsibility not only knowledge all these matters in order to to amplify our own voices but also be able to tell new stories for a narrative creating potentials for intersectional of tomorrow. experiences. (...) How do we design our narratives and tackle the greatest problem of our time: How can we in- clude as many thoughts as possible so that we can start seeing each other and bridge communities.« Roy Wol, Bridging Cultures Through Naratives, SXSW 2021 16
02.02 Campus im Austausch 02.02 Campus im Austausch 19 Gemeinsame Lehrangebote AKA-Pitchings Gemeinsame Lehr- Die Campus-Idee findet ihre konkrete Kurzgeschichtenband »knapp AKA-Pitchings Die AKA-Pitchings dienen der Team- Die Teilnahme an allen fünf Pitchings angebote der ADK und Umsetzung in der Gestaltung der Lehr- daneben« (Termin in Planung) findung und geben einen Überblick ist für Student*innen der Filmakademie der Filmakademie pläne, welche die wechselseitige Teil- Premiere des fünften Kurzgeschichten- 05.11.2021 über aktuelle Themen und Arbeiten. Die und ihres Animationsinstituts Pflicht. nahme an den Lehrveranstaltungen bands der Edition FABW zum Thema 14.01.2022 im Fünf-Minuten-Takt gepitchten Pro- Die Teilnahme ist für Student*innen der vorsehen: »knapp daneben« mit Lesung ausge- 04.02.2022 jekte reichen u. a. von performativen In ADK einmal im Studienverlauf Pflicht. wählter Beiträge von Student*innen und 08.04.2022 stallationen bis hin zu Theaterstücken Ansonsten ist die Teilnahme erwünscht, Filmakademie-Student*innen können Alumni von FABW und ADK mit an- 20.05.2022 oder Festivals, vom Werbe-, Dokumen- insofern kein anderer Unterricht betrof- an der ADK an folgenden Lehrveran- schließendem Get-Together. Schirmherr: tar-, Animations- bis hin zum Theater- fen ist. staltungen teilnehmen: Philipp Keel, Verleger des Diogenes Freitags jeweils film, von Games bis hin zu szenischen • Theoriemontag (Lektürekurs Gegen- Verlags. ab 10 Uhr Filmen. Die AKA-Pitchings schaffen ein Aktive Teilnahme am Pitch kann bis wart & Theatergeschichte / Ästhetik / Zum fünften Mal haben Stu- Bewusstsein für die künstlerische zwei Tage vorher angemeldet werden. Poetologie / Theatergeschichte / Ge- dent*innen und Alumni von Filmakade- Kurzfristige Ankündi- Bandbreite und das kreative Spektrum (pitch@filmakademie.de) schichte der Regie • Machtstrukturen in mie und ADK Kurzgeschichten zu einem gung durch Studienbüro der Projekte, die an der Akademie für Kultur, Wissenschaften und Gender vorgegebenen Thema eingereicht. Bis- Darstellende Kunst, der Filmakademie Organisation: Andrea Macos gerechtigkeit, Diversität und Gleichstel- her erschienen vier Bände in der Edition und ihrem Animationsinstitut entstehen. (andrea.macos@filmakademie.de) lung • Diversität und Methodik des FABW, herausgegeben von Michael digitalen Theaters • Performancetheorie Achilles unter der Schirmherrschaft von • Vergleichende Mediendramaturgie Philipp Keel (Diogenes): Sommer • Autor*innen im Fokus • Grundlagen (2020), Krieg – Vater aller Dinge (2019), Regie (Raum und Bühne / Raum und Neid (2018) und Schluss striche (2017). Klang / Kurzprojekte mit der ABK) • Grundlagen Schauspiel • Sprechen für Regisseur*innen • Praxismodule • Szenisches Arbeiten mit Kai Wessel • Meisner-Technik und Schauspiel- Workshop mit Kai Wessel • Nomadische Recherche / »Adaptionen«-Workshop ADK-Student*innen können an der Details zu den Seminaren siehe ADK: www.adk-bw.de Filmakademie teilnehmen wie folgt: Filmakademie: Online-Kalender Regiestudent*innen an: • Filmgestal- Interessierte werden gebeten, tung 2 (FG 2): Basiskurse und sich vorab bei Angela Staudt / Szenischer Film (ein ganzes Semester) Studienbüro ADK (angela.staudt@adk-bw.de) Schauspiel-Student*innen am: oder Juliane Voigtländer / • Inszenierungsworkshop Studienl eitung (juliane.voigtlaender @filmakademie.de) anzumelden. Alle Student*innen der ADK an: • Filmgeschichte und -theorie (Nataša von Kopp, Maurice Fitzpatrick, Prof. Dr. Marcus Stiglegger, Lioba Schlösser, PD Dr. habil. Andreas Rauscher) • Verschiedene Seminare zu Film- und Mediengeschichte (Teil 1 und Teil 2) 18
02.02 Campus im Austausch 02.02 Campus im Austausch 21 Theorie-Montage Theoretische Grundlagen sind auch an die dann in einzelnen Blockseminaren Animation HiStories In the seminar Animation HiStories we and the generation of empathy, genre besonders praxisbezogenen Ausbil- weiter vertieft werden. Einerseits soll (Start April 2022) look at the history of animation and and audiences, animation from Japan, dungsstätten die Basis jeglicher kon damit der Kontakt und die Vernetzung games from different historical, theo- Eastern Europe and elsewhere, anima- struktiver Auseinandersetzung und der Student*innen untereinander ge- retical and cultural persprectives and tion politics and animation production Ausgangspunkt für künstlerische Be- fördert werden. Zum anderen dient die discuss the impact of animation in to- studies. Film, media and theatre stu- hauptungen und Handschriften. gemeinsame Ausbildung dazu, sich day's media landscape, continuing the dents are invited to reflect on their own So bietet die ADK mit einem eine gemeinsame Sprache (und ein ähn- introduction to the History of Anima- artistic practices through the art and festen Theorietag für die Student*innen liches Wissen) anzueignen, die dem tion Film for students of Film & Media the medium of animation. verschiedener Ausbildungsrichtungen Diskurs und der potentiellen Zusammen- in their first year. Participants of this seminar are Grundlagen- und Übersichtsseminare arbeit auf dem Campus zugutekom- As any history, the history of ani- asked to contribute topics they are aus den Bereichen Ästhetik / Philo men soll. mation film resembles more a struc- interested and actively take part in dis- sophie, Theater-, Film- und Literatur- ture of intersecting lines and individual cussions. geschichte an. Aufgrund der begrenzten Plätze bitten stories than dates on a historical time- This two-semester seminar Die Student*innen des gesamten wir Interessierte, sich vorab bei line. Therefore, we will look at animation starts in April 2022 and is taught in Campus haben die Möglichkeit, ge- Angela Staudt / Studienbüro ADK from various angles: We will look at English. meinsam Grundlagen-, Übersichtsvor- (studienbuero@adk-bw.de) anzumelden. and discuss topics such as the history The course is mandatory for lesungen und Übungen zu besuchen, of animation at Filmakademie, the art students of animation, interactive media and culture of visual effects as a special and animation / effects producing in case of animation, animation and ma- 3rd year (summer term) and 4th year terial cultures, the issue of realism in (winter term). It is open to all students Nomadische Recherche Die »Nomadische Recherche« ist ein animation and games, storytelling and of Filmakademie and ADK after regis- studiengangübergreifendes Projekt un- narration, practices and theories of tration through the Studienleitung of ter der spezifischen Anleitung transdis- immersion, horror in games and films Filmakademie. ziplinär arbeitender Künstler*innen. Ziel and its attraction for audiences, the ist es, spartenübergreifend künstleri- relationship of comics and animation, Course requirements: regular partici- sche Formate, Interventionen und Pro- gender and diversity in the history of pation, audio-visual presentation, writ- betechniken zu erforschen. animation, representation of emotions ten term paper. 2021 fand die »Nomadische Re- cherche« als transdisziplinäres Projekt der ADK und des Animationsinstituts der Filmakademie im ehemaligen Franck- Areal statt und ist eine Veranstaltung im Rahmen von NEULAND, einem gemein- samen Projekt der Stadt Ludwigsburg und der Wüstenrot Stiftung. 18 Stu- dent*innen (Regie, Dramaturgie, Schau- spiel) der ADK erarbeiteten im Juni 2021 in Zusammenarbeit mit 11 Student*in- nen der Filmakademie und ihres Anima- tionsinstituts (Motion Design, Interaktive Medien) performative Projekte für das Areal der ehemaligen Zichorien-Rös- terei. Die Arbeiten werden nun im Sep- tember 2021 öffentlich präsentiert. Die Nomadische Recherche ist ein künstle- rischer Rundgang durch verschiedene Räume des Quartiers. 20
02.03 Campus vernetzt 02.03 Campus vernetzt 23 Campusabende | Open Stage Hochschulkooperation Campusabende Um die bestehenden Netzwerke zu ver- So entsteht Raum für ungezwungene Hochschulkooperation PH-Student*innen können an folgen- • Lynne Ramsay, Filmregisseurin Open Stage stärken und das Potential des Campus Begegnungen, den Austausch von Ge- mit der Pädagogischen den Veranstaltungen teilnehmen: und Drehbuchautorin noch weiter auszubauen, findet pro Se- danken, Visionen, Projektideen und Hochschule (PH) im (Prof. Dr. Marcus Stiglegger): 12.11.2021 mester ein Campusabend statt. Das -vorstellungen, die Möglichkeit, das Feld WS 2021|22 ADK: 21.04.2022 (17 – 20 Uhr) 22.04.2022 Programm dieser Veranstaltung stellen weiter zu öffnen, Neues oder Gemeinsa- • Theatergeschichte: 22. & 23.04.2022 (10 – 17 Uhr) 17 – 21 Uhr die Student*innen gemeinsam mit den mes entstehen zu lassen: Raum zur Aus- Im Rahmen des Master- Beginn 27.09.2021 • Spiel / Film – Konvergenzen AStAs der ADK und der Filmakademie weitung des kreativen Felds zu einem studiengangs »Kulturelle montags (14.45 – 16.15 Uhr zwischen Leinwand und Bildschirm zusammen. Zeitgleich finden keine Lehr- Campus der vielfältigen Möglichkeiten. Bildung« setzen die ADK bzw. 16.30 – 18.00 Uhr) (Dr. Andreas Rauscher): veranstaltungen statt. und die Filmakademie die • Internationales Politisches Theater: 07.07.2022 (17 – 20 Uhr) Zusammenarbeit mit der 22. & 23.04.2022 08. & 09.07.2022 (10 – 17 Uhr) PH Ludwigsburg fort. 29. & 30.04.2022 • Reihe ETHISCHE FILMWAHR 06. & 07.05.2022 NEHMUNG (Workshops, Panels freitags (9 – 13.30 Uhr) und Seminare an FABW / PH) samstags (17 – 21 Uhr) Anmeldung per E-Mail an Anmeldung und weitere Infos per E-Mail studienbuero@adk-bw.de juliane.voigtlaender@filmakademie.de Filmakademie: • Queer Cinema History – Zur Theorie ADK-Student*innen und Filmakademie- und Entwicklung des Queer Cinema Student*innen können an folgenden (Lioba Schlösser): Veranstaltungen der PH teilnehmen: 11.11.2021 (17 – 20 Uhr) 12. & 13.11.2021 (10 – 17 Uhr) Vorlesungszeitraum: • Ingmar Bergman, Drehbuchautor, 18.10.2021 – 4.2.2022 Film- und Theaterregisseur (Maurice Fitzpatrick) – dieses Seminar • Soziologie der Lebensalter findet in englischer Sprache statt: donnerstags (08.15 – 09.45 Uhr) 02.12.2021 (17 – 20 Uhr) Anmeldung per E-Mail an 03. & 04.12.2021 (10 – 17 Uhr) selina.rau@ph-ludwigsburg.de • Heldinnen mit Schwert: Entwicklung • Theorien der Medienbildung der Frauenfiguren in den sogenannten donnerstags (10.15 – 11.45 Uhr) Samurai-Filmen: Von Zuschauerinnen Anmeldung per E-Mail an zu Kämpferinnen. Emanzipation im ja- thomas.wilke@ph-ludwigsburg.de panischen Kino? Entwicklung und Ein- fluss auf das amerikanische Kino Die Veranstaltungen im Sommerse- (Nataša von Kopp): mester werden von den Studienbüros 20.01.2022 (17 – 20 Uhr) bekannt gegeben. 21. & 22.01.2022 (10 – 17 Uhr) Für weitere Informationen kann das Details zu den Seminaren siehe ADK : www.adk-bw.de Studienbüro kontaktiert werden. Filmakademie: Online-Kalender 22
02.04 Campus für Ludwigsburg 02.04 Campus für Ludwigsburg 25 »Montags an der ADK« Aussichten. Einsichten. Gespräche. Der offene Campus »Montags an der ADK« Als öffentliches Nachdenken über aktu- Meredith Haaf (Journalistin und Autorin), Treffpunkt »Campus An ausgewählten Terminen pro Semes- insbesondere für internationale Stu- elle Debatten und Diskurse verstehen Josef Hader (Kabarettist und Schau- International« ter werden die ADK und die Filmakade- dent*innen einen Treffpunkt für interkul- 04.10.2021 sich die Abende mit hochrangigen Künst- spieler), Dorothea von Hantelmann mie zu einem Ort der Begegnung und turelle Begegnungen. In enger Abstim 15.11.2021 ler*innen, Wissenschaftler*innen oder (Kunsthistorikerin, Autorin und freie Ku- Raum für interkulturelle des Kennenlernens unterschiedlicher mung mit der Internationalen Fachschaft 13.12.2021 Expert*innen. Die Veranstaltungen wer- ratorin), Lisa Jopt (Schauspielerin und Begegnungen Kulturen und Künstler*innen. Verschie- und den AStAe der FABW und der ADK 17.01.2022 den zukünftig digital und analog geplant. Mitbegründerin des Ensemble-Netz- dene Veranstaltungsformen – Vorträge, setzt sich der »Treffpunkt Campus Inter- 21.02.2022 Für das Wintersemester 2021|22 werks), Philipp Keel (Künstler, Filme- Eine Initiative der Stu- Diskussionen, Musik und Get-Togethers national« für eine stärkere Integration Jeweils 20 Uhr sind u. a. Oberstaatsanwalt Thomas macher, Autor und Verleger), Ulrich dent*innen der ADK, – bieten die Gelegenheit, sich auszu- und bessere Kommunikation auf dem Will (Leiter der Zentralen Stelle zur Auf- Khuon (Intendant Deutsches Theater Filmakademie und ihres tauschen und Netzwerke weiter zu ver- Campus und darüber hinaus ein: Er ver- klärung nationalsozialistischer Verbre- Berlin, Vorsitzender des Bühnenver- Animationsinstituts. knüpfen. Der einzigartige, kreative steht sich als Einladung an alle Men- chen), Kulturanthropologe und Drama- eins), Christopher-Fares Köhler (Regis- Campus und die internationale Ausrich- schen, die sich für einen internationalen turg Julian Warner (Künstlerischer seur, Dramaturg, Übersetzer), Aino tung der Institutionen bieten mit dem kulturellen und künstlerischen Aus- Leiter der KulturRegion Stuttgart), Kul- Laberenz (Bühnen- und Kostümbildne- »Treffpunkt Campus International« tausch interessieren. turwissenschaftlerin und Schriftstellerin rin, Leiterin des Operndorfs von Chris- Mithu Sanyal, Romanautorin Olivia toph Schlingensief), Matthias Lilienthal Wenzel (»1000 Serpentinen Angst«), (Intendant der Münchner Kammerspiele), Schauspielerin Maya Alban-Zapata so- Tina Lorenz (Projektleiterin für digitale Der offene Campus Studien- und Semesterarbeiten der alle zwei Jahre das von den Student*in- wie Joy Kristin Kalu, Theaterwissen- Entwicklung, Staatstheater Augsburg), Student*innen laden dazu ein, die nen ausgerichtete internationale, junge schaftlerin und leitende Dramaturgin Peter W. Marx (Theaterwissenschaft- Ein kreatives, zukünftige Künstler*innenschaft in ihrer Theaterfestival »FURORE« statt. Im der Sophiensæle, zu verschiedenen ler), Herfried Münkler (Politikwissen- vielfältiges Labor Entwicklung zu entdecken und zu Juni 2022 wird an der ADK erstmals das Gesprächsformaten eingeladen. schaftler), Elke aus dem Moore (Kunst- begleiten: Öffentliche filmische Semes- bundesweite Schauspielschultreffen Kuratiert wird »Montags an der historikerin, Kuratorin und Direktorin terpräsentationen, 10 bis 15 Werk ausgerichtet, sodass »FURORE« erst ADK« im Wintersemester 2021|22 der Akademie Schloss Solitude), Hemal stattinszenierungen aus dem »Labor« wieder 2023 stattfinden wird. von der Dramaturgie-Absolventin Sarah Naik (Doktorand der Abt. Kollektivver- der ADK-Student*innen, Bachelorar Der offene Campus mit ca. 60 Charlotte Becker und Elisabeth halten am Max Planck Institut für Ver- beiten und Inszenierungen der zweimal öffentlichen Veranstaltungsabenden Schweeger. haltensbiologie in Konstanz), Dan Thy jährlich stattfindenden Themenmodule. gewährt Einblicke in ein kreatives, viel- Nguyen (freier Theaterregisseur, Zum Ende eines Studienjahres findet fältiges interdisziplinäres Labor. Bisherige Gäste u. a.: Aleida Assmann Schauspieler, Schriftsteller und Sänger), (Anglistin und Literatur- und Kultur- Christiane Nüsslein-Volhard (Nobel- wissenschaftlerin), Annett Baumast preisträgerin für Medizin), Susanne (Änderungen vorbehalten) (Expertin für Nachhaltigkeit auf dem Pfeffer (Direktorin Museum für Moderne Aktuelle Veranstaltungen erfahren Informationen zum Programm Sie über die Websites der Akademien. siehe www.adk-bw.de Gebiet der Kultur), Inés de Castro (Di- Kunst (MMK) Frankfurt), Pro Quote rektorin Linden-Museum Stuttgart), Bühne. Eva Jankowski & France-Elena Wolfgang Engler (Soziologe, Philosoph Damian (Gründerinnen Pro Quote und langjähriger Rektor der Hochschule Bühne), Jenny Schrödl (Professorin für Schauspielkunst »Ernst-Busch«), für Theaterwissenschaft, FU Berlin), Ariclenes Agostinho Garcia (Performer / Wilfried Schulz (Intendant Staatsschau- Tänzer, Voguing-Szene), Marc Grand- spiel Dresden), Wolf Singer (Hirnfor- montagne (Geschäftsführender Direk- scher), Kay Voges (Intendant Schauspiel tor des Bühnenvereins), Ulrike Groos des Theaters Dortmund) und André (Direktorin, Kunstmuseum Stuttgart), Wilms (Schauspieler). 24
»doch an uns wird manche:r sich erinnern später noch« von Jule Bökamp und Ensemble frei nach Euripides 27 Regie: Jule Bökamp Bühnen- und Kostümbild: Wiebke Breitenfeld (HfBK Dresden) Werkstattinszenierung »Antike. Zwischen Opferplatz und Utopie« 26
03.01 Schauspiel 29 Zeitgenössisches Theater, Film, Performancepraktiken Leitung: Benedikt Haubrich, stellv. Wulf Twiehaus (Bachelor of Arts) (links und mitte) »Polyphonie« von Mathis Dieckmann Mentor*innen: Benedikt Haubrich, Antje Siebers, und Ensemble | Regie: Mathis Dieckmann | Werkstatt Wulf Twiehaus, Anne Greta Weber und Caspar inszenierung | »Antike. Zwischen Opferplatz und Utopie« Weimann (rechts) »Time to Shine« von Jule Bökamp | Regie: Jule Bökamp | Interaktiver Live-Stream | Werkstattinszenie- rung | »Future is Now« zum Thema »Gegenwart« (digital) Wesentliche Ziele der Schauspielausbildung In der theoretischen Auseinandersetzung mit der Ge- Einen weiteren Baustein bildet die Filmschauspielaus- Getreu dem Gründungsmotto der ADK »Bildet Banden« an der ADK schichte des Theaters, der Musik, den Bildenden bildung. Theater, Film und digitale Medien stellen überschneidet und ergänzt sich die Arbeit der Schau- Künsten und der Philosophie geht es um die Bildung zum Teil sehr unterschiedliche Anforderungen an die spielstudent*innen regelmäßig mit den Ausbildungs- Das Schauspielcurriculum der ADK ist so aufgebaut, des Intellekts, die Fähigkeit zur Reflexion, zur Abstrak- Schauspieler*innen, und somit ist es von großem Vor- jahrgängen Regie, Dramaturgie und Bühnenbild / dass die Student*innen am Ende des Studiums tion und zur geistigen Auseinandersetzung mit politi- teil, schon in der Ausbildung Kompetenzen und Fähig- Kostümbild (Akademie der Bildenden Künste Stuttgart). (8 Semester) eine Befähigung für eine professionelle schen, historischen und ästhetischen Fragen als eine keiten in beiden Bereichen zu professionalisieren. Regie-, Dramaturgie- und Schauspielstudent*innen Ausübung des Schauspielberufes erlangt haben. Die notwendige Voraussetzung für die Entwicklung und Zudem ist es eine Tatsache, dass sich im Theater die belegen zu Beginn der Ausbildung dieselben Basisun- Ausbildung trägt dabei auch den aktuellen Herausfor- Positionierung einer eigenständigen Künstler*innen- Auseinandersetzung mit Film und digitalen Medien terrichte, Schauspielstudent*innen spielen ab dem derungen des sich wandelnden Berufsbildes sowie persönlichkeit. längst etabliert und zu sehr eigenen ästhetischen Er- 2. Studienjahr regelmäßig in den Regieübungen und neu entstandenen Arbeitsfeldern für Schauspieler*in- zählweisen geführt hat und weiter führen wird. Es ist Abschlussinszenierungen ihrer Regie-Kommiliton*in- nen Rechnung. Sie orientiert sich im weitesten Sinne Die Schauspielausbildung ist in den künstlerischen also notwendig, dass die Student*innen Fertigkeiten nen. Diese Zusammenarbeit hat auch das Ziel, dass an den vielfältigen Ausdrucks- und Organisationsfor- Hauptfächern einerseits in Lehrveranstaltungen auf- und einen freien, künstlerischen Umgang mit Film und sich in der gemeinsamen Forschung eigene Formate, men des zeitgenössischen Sprechtheaters, den An- gebaut, die Produktionszyklen nachempfunden sind digitalen Medien entwickeln. Die Filmschauspielaus- Theatersprachen und neue Ideen vom Organismus forderungen des Filmmarkts und Fernsehgeschäfts, (Szenenstudium, Szenische Werkstatt, Abschlussin- bildung durchzieht alle acht Semester und reicht von Theater und anderen Arbeitszusammenhängen bilden, der Kameraarbeit und der Diversität von Performan- szenierung) und beinhaltet andererseits in den Grund- Grunderfahrungen vor der Kamera, über Filmkunde, unabhängig von bereits bestehenden Modellen und cepraktiken. Darunter sind sowohl das zeitgenössi- lagenfächern (Sprechen, Körpertraining, Gesang) Einsatz von digitalen Medien bis zum Mitwirken in pro- Strukturen. sche Regietheater als auch kollektive Arbeitsweisen zu fortlaufende Unterrichte. Das gewährleistet in den fessionellen Fernseh- oder Kinofilmformaten. Dabei verstehen, die in den klassischen Ensembletheater- künstlerischen Hauptfächern die Integration aktiver begegnen die Student*innen erfahrenen und internati- Die Schauspielausbildung wird ergänzt durch Impulse strukturen an Staats- und Stadttheatern oder in freien Künstler*innen in den Ausbildungsprozess. Die Arbeits- onal arbeitenden Filmschaffenden und Medienkünst- in Form von Arbeitserfahrungen, die auf andere Strukturen vorkommen. begegnung mit hervorragenden zeitgenössischen ler*innen. In der Filmschauspielausbildung inbegriffen Theaterformen verweisen. Physical Theatre, Tanz, Künstler*innenpersönlichkeiten ermöglicht den Stu- sind Begegnungen mit den Student*innen der Film Clown, Performance-Formate, Dokumentartheater, Es ist ein besonderes Merkmal der Schauspielausbil- dent*innen einen Praxisbezug auf hohem Niveau. akademie. So werden Arbeitszusammenhänge etc. Diese Impulse finden verteilt über die acht Semes- dung an der ADK, künstlerische Identität, Autor*in- Zum anderen werden sie zu einer aktiven Auseinander- gefördert und initiiert, die über die Ausbildung hinaus ter des Studiums statt. nenschaft und Eigenverantwortlichkeit zu fördern und setzung mit vielfältigen zeitgenössischen Theater- Bestand haben. zu trainieren. Die Selbständigkeit der Schauspie- ästhetiken befähigt. Eignungsprüfung, Dauer und Abschluss der Ausbil- ler*innen im Arbeitsprozess, das Interesse an Stoffen dung: Nach bestandener Aufnahmeprüfung, in der sich und Themen und deren fortwährende Prüfung und die Lehrenden der ADK von ausreichender schauspie- Erweiterung sowie Kritikfähigkeit, Reflexionsvermögen lerischer Begabung und einer Entwicklungsfähigkeit und das Interesse und grundlegende Verständnis für dieser Begabung überzeugt haben, werden acht bis die Ensemblearbeit sind wesentliche Elemente der zwölf Schauspielstudent*innen über acht Semester schauspielerischen Arbeit und dementsprechend der im Jahrgangsverbund ausgebildet. Am Ende des schauspielerischen Ausbildung an der ADK. Die künst- Studiums haben die Student*innen die Möglichkeit, lerischen Hauptfächer gewährleisten fundierte sich in einem großen Abschlussprojekt, verschiedenen Kompetenzen und Sicherheit im Umgang mit Texten, Inszenierungen ihrer Regie-Kommiliton*innen und im klassischen Monolog- und Szenenstudium, in dem Absolvent*innenvorspiel im 7. Semester Theater Jahrgangsinszenierungen und Projektentwicklungen. leiter*innen, Regisseur*innen, Produzent*innen und Agenturen vorzustellen. Die Schauspielausbildung an Das Ausbilden und Trainieren der Stimme, das Erlernen der ADK wird nach acht Semestern mit dem Bachelor von Sprech- und Atemtechniken, die Entwicklung of Arts abgeschlossen. musikalischer Begabungen und das Trainieren körperli- cher Fähigkeiten sind eine handwerkliche Vorausset- zung für die Arbeit der Schauspieler*innen. Diese ziehen sich in regelmäßigen, fortlaufenden Unterrich- ten durch die gesamte Ausbildungszeit. Es wird großer Wert auf den Transfer der erworbenen Kompetenzen aus den kontinuierlichen Unterrichten in die künstleri- schen Hauptfächer gelegt. 28
Vorsprechen Absolvent*innen Schauspiel 2021, v. li.n.re.: Anna Zeilhofer, Stella Hanheide, 31 Marcel Gisdol, Jannik Süselbeck, Henning Mittwollen, Dominik Tippelt 30
03.01 Schauspiel- 33 ausbildung Film Leitung und Dozent Kai Wessel Die Schauspielausbildung Film ist integrativer Bestand- Darüber hinaus geht es auch um den Umgang mit teil des Schauspielstudiums in Ludwigsburg und in visuellen Medien allgemein und den Einsatz von Video ihrer Vielschichtigkeit und Tiefe eine Besonderheit in auf der Bühne und in künstlerischen Prozessen. der Landschaft der Hochschulen für Darstellende Besonderes Augenmerk und ein Schwerpunkt Kunst. Theater und Film stellen heute sehr unterschied- der Schauspielausbildung Film liegt auf der Selbst liche Anforderungen an die Schauspieler*innen. Es ist ständigkeit und Eigenverantwortlichkeit der Schau- somit von großem Vorteil, schon in der Ausbildung spieler*innen, da immer enger werdende Produktions- Kompetenzen und Fähigkeiten in beiden Bereichen zu zyklen eine intensive und eigenständige Vorbereitung professionalisieren. der Filmschauspieler*innen verlangen. Des Weiteren ist es eine Tatsache, dass sich im Die umfassende Schauspielausbildung an der Theater die Auseinandersetzung mit den Neuen Medien ADK Baden-Württemberg stellt sich ganz allgemein (Videos, Livestreamings, Animation und Film) längst dem Anspruch, der Zukunft des Schauspiels gerecht etabliert und zu sehr eigenen ästhetischen Erzählwei- zu werden, den Weg in die Praxis frühzeitig zu ermög sen geführt hat und weiter führen wird. Es ist also not- lichen, sowohl im Film, im Theater, in neuen digitalen wendig, dass die Student*innen Fertigkeiten und einen Formaten als auch in interdisziplinären Projekten. freien, künstlerischen Umgang mit dem Film und den neuen digitalen Medien entwickeln. Die unmittelbare Nähe zur weltweit anerkannten Filmakademie ermöglicht es den Student*innen, er- fahrenen und international arbeitenden Filmschaffen- den zu begegnen und verschiedenste Kooperationen einzugehen. Das lässt mitunter bereits Arbeitskollekti- ve und Netzwerke entstehen, welche weit über das Studium hinausgehen und Bestand haben. Die Schauspielausbildung Film verteilt sich in Blöcken über alle Semester, ist eng an die generelle Ausbildung angeschlossen und reicht von Grund erfahrungen vor der Kamera, über Filmkunde bis zum Mitwirken in professionellen Fernseh- oder Kinofilm- formaten. Erfahrungen und Erlerntes werden adaptiert und die Besonderheiten der Arbeit im Film herausge- arbeitet. Dies geschieht in theoretischen Seminaren und in praktischen Workshops: Arbeiten vor und mit der Kamera, Meisner- und Chubbuck-Technik, Film- coaching, filmszenisches Arbeiten, Drehbuchanalyse, Dreharbeiten, Filmgeschichte, Schauspieler*innen- gespräche, Casting und individuelle Beratung. 32
35 »das war’s nicht | não foi isso« Eine dokumentarische Recherchearbeit 3. Studienjahr Schauspiel 34 Leitung: Adeline Rosenstein Bühnen- und Kostümbild: Yvonne Harder Werkstattinszenierung
Die Lehre. Im Fokus 37 Was noch erlaubt ist »i have a cry inside of me« von Mathis Dieckmann und Ensemble | Regie: Mathis Dieckmann | Bühnen- und Kostümbild: Christina Sauer (Kunstakademie Düssel- d orf) | Werkstattinszenierung »Future is Now« zum Thema »Gegenwart« (digital) Du darfst dich fragen, wo sie hin sind die guten alten Zeiten, in denen du im Foyer wild zu Britney Spears besten Songs getanzt hast. Darfst dir wünschen, wie- der den Schweiß deiner Kommiliton:innen an den Knien zu spüren, wenn ihr euch noch schnell in die ausver- kaufte Vorstellung auf die Probebühne schmuggelt. Du darfst erschöpft sein, auch wenn du in letzter Zeit an- geblich gar nicht so viel geschafft hast. Du darfst dich mit dir selbst beschäftigen. Du darfst große Reden schwingen und mit süßen Worten versuchen die Welt zu verändern. Du darfst auf der Bühne alles sein, was du willst. »Alles, wirklich alles?« Naja. »Verbot, Zensur, Identitätspolitik.« Weiße sollen nur noch Weiße spielen dürfen, Geschlechterverhält- nisse sind plötzlich immer genuin verdächtig, Kostüme, Bewegungen und Akzente tauft man kulturell als An- eignung. »Es reicht«, tönt es aus vielen Ecken, »jetzt ist aber mal genug, das Theater muss doch ein Raum mit unendlichen Möglichkeiten bleiben dürfen«. Das war er nur leider nie. Daran muss ich mich selbst auch ziemlich oft erinnern, daran dass durch neue Sensibi- litäten kein bestehendes Gleichgewicht ins Wanken gerät, sondern Ungleichheiten und miese Machtver- hältnisse eben jetzt erst für alle sichtbar werden. Zu akzeptieren, dass Körper durch privilegierte Blicke zu Käfigen werden können, und stereotype Zuschreibun- gen Emanzipationen verhindern, das kann weh tun, aber auch befreien. Wer repräsentiert wen, wie und warum? Wir müssen darauf keine eindeutige Antwort finden, wir dürfen probieren, scheitern, ausstellen, was uns heute noch nicht gelingt. Das identitätspolitische Theater (den Begriff claime ich hiermit übrigens) ist ein Ge- schenk an uns alle, denn es versucht, die Bedingungen unter denen es existiert ständig selbst zu untergra- ben: »Was uns heute unterdrückt, soll morgen keine Rolle mehr spielen, oder empowern, oder irgendwie beides!« Es verneint sich, ist widersprüchlich und hat den tollkühnen Anspruch, den Gegensatz zwischen Individuum und Gesellschaft aufzulösen. Wir dürfen keine Angst haben, dürfen mutig sein, dürfen uns gegenseitig wohlgesonnen unterstüt- zen und aufs Heftigste diskutieren, dürfen abwarten, dürfen vorpreschen, dürfen beleidigt sein und uns be- rappeln, wir dürfen viel von uns erwarten. Julian Mahid Carly (Absolvent Regie, 4. Studienjahr) 36
39 »ich bin ein naturschutzgebiet« Regie: Jule Bökamp 38 Biografisches Projekt Regie 3. Studienjahr
03.02 Dramaturgie 41 (Masterstudiengang) Leitung: Jens Groß Vertretung: Elisabeth Schweeger 1. Der zweijährige Master-Studiengang Dramaturgie sowie für die Zufriedenheit aller Angestellten (z.B. für an der ADK richtet sich an Student*innen, die eine Information und größtmögliche Transparenz aller universitäre Ausbildung in einem geisteswissenschaft- Entscheidungen und optimale Beschäftigungspolitik). lichen Fach bereits durchlaufen haben, über einen Ba- Dramaturg*innen sind vom Vorschlag eines Stückes / chelorabschluss oder Ähnliches verfügen, nachweis- Projektes, über die Vergabe an die Regie oder ein Lei- lich praktische Erfahrungen an Theatern mitbringen tungsteam, über die Erarbeitung einer Konzeption, die und eine weitere Qualifizierung als Dramaturg*in Besetzung mit Schauspieler*innen usw., direkt an oder in anderen leitenden Positionen im Theaterbe- allen Phasen einer Produktion beteiligt und betreuen sie trieb anstreben. bis weit über die Premiere hinaus. Sie sollten Produkti- onsabläufe koordinieren und Kosten kalkulieren kön- 2. Dramaturg*in als Mittler*in und Multi-Tasker*in: nen, sollen Verbindungen und Vernetzungen schaffen, Das Berufsbild hat sich in den letzten Jahrzehnten sollen gleichzeitig durchsetzungsfähige Produktionslei- rasant verändert. Historisch waren Dramaturg*innen ter*innen und verständnisvolle Psycholog*innen sein zuerst lediglich für das Theater schreibende und und für alle Probleme und Schwierigkeiten ein offenes literarisch bewanderte Berater*innen der Theaterlei- Ohr und Ratschläge haben und dennoch auch eine tung. Im Laufe der Jahre rückten die Dramaturg*innen konstruktive, kritische Distanz zum entstehenden Werk zum einen immer näher an die Produktionen heran bewahren. Kurz gesagt, der Berufsalltag als Drama- und wurden zum anderen selber fester Bestandteil der turg*in heißt Überforderung. Theaterleitung und des Theatermanagements. Mit Gesucht werden also junge Menschen, die kritischer Distanz sollen sie einerseits auf die Produk- Lust haben, alles gleichzeitig zu tun und dennoch be- tion und ihre künstlerische Absicht und Entwicklung scheiden aus dem Hintergrund heraus zu agieren. blicken, andererseits sollen sie den Anspruch von Dramaturg*innen sind und werden in erster Linie keine gesellschaftlichen und politischen Kontexten sowohl eigenständigen Künstler*innen sein. Sie sind vor allem innerhalb des Hauses aber auch nach außen hin ver- Zuarbeiter*innen, Ermöglicher*innen, Berater*innen treten. Dramaturg*innen sind durch und durch (Ver-) und im besten Falle Geburtshelfer*innen eines Mittler*innen – vermittelnd zwischen gesellschaftsre- Theaterereignisses. Den Applaus dafür erhalten die levanten Themen und künstlerischen Träumen, zwi- anderen. schen Autor*innen und Regisseur*innen, zwischen Dennoch, der Beruf des*der Dramaturg*in ist Regie und Schauspiel, zwischen Produktion und Tech- einer der abwechslungsreichsten, anspruchsvollsten nik, zwischen Produktion und Öffentlichkeit. Drama- und schönsten, da man es ständig mit sehr vielen ver- turg*innen sind Scouts, um Talente jeglicher Couleur schiedenen Menschen und sehr unterschiedlichen zu finden, gleichzeitig sollen sie eine erfolgsverspre- Aufgaben und Themen zu tun hat. chende und gesellschaftsrelevante Spielplanpolitik Dramaturg*innen können Richtungen vorgeben, gestalten und dabei auch höchstes Verantwortungs- um gemeinsam die ein oder andere gesellschaftliche bewusstsein für die Ausgabe von öffentlichen Geldern und / oder künstlerische Grenze zu überwinden. Um haben. Dramaturg*innen sollen geschützte Freiräu- dies alles leisten zu können, brauchen Dramaturg*in- me schaffen für künstlerische Prozesse, aber ebenso nen neben den Kenntnissen als Spezialist*innen vor in der Lage sein, Vertragsverhandlungen mit Künst- allem die Grundtugenden jedes Kunstschaffenden: Sie ler*innen, Verlagen oder anderen Partner*innen zu sollten neugierig sein, lesen, schauen, denken, hören, führen. Dramaturg*innen sind in gleicher Weise für reden und schreiben können und den Mut haben, sich die Ausstrahlung des Hauses (z.B. Inhalts- und Werbe- des eigenen Verstandes zu bedienen, und in der Lage strategien) also für das große Ganze zuständig, sein, in und mit Teams zusammenzuarbeiten. »Das große Welttheater« Ein Laborbesuch in drei Tagen | frei nach Calderón de la Barca, nach einer Idee von Felix Bieske | Bühnenbild: Maike Simon (Hochschule Hannover) | Kostümbild: Anna Haller (HfBK Dresden) | Bachelorinszenierung 40
03.02 Dramaturgie 43 3. Zukunftsorientierte und interdisziplinäre Ausbil- 4. Praxisnähe und Praxisbezug: Etwas theoretisch zu 5. Die zweijährige Ausbildung des Masterstudien- 6. Diesen Modulen sind verschiedene Lehrveranstal- dung: Die Ausbildung im Masterstudiengang Drama- wissen, hilft da allerdings noch wenig weiter. Zur Ver- gangs erfolgt in zehn thematischen Schwerpunkten tungen zugeordnet, die eine ausgewogene Mischung turgie trägt den tief greifenden Veränderungen im tiefung der theoretischen Kenntnisse besteht das oder auch Modulen: zwischen theoretisch-wissenschaftlichem Fundament Bereich Dramaturgie und Theater Rechnung. Die Hauptaugenmerk der Ausbildung an der ADK auf der und angewandter, praktischer Ausbildung garantie- Ausbildung wird versuchen, durch praktische Übungen Anwendung und Anbindung des Erlernten an prakti- 1. Theorie und Geschichte des Theaters ren sollen. Dazu werden sowohl externe Lehrkräfte aus möglichst viele Anforderungsprofile kennen und be- sche Arbeitserfahrungen und Arbeitsprozesse. D. h., 2. Kulturtheorien anderen wissenschaftlichen Einrichtungen eingeladen herrschen zu lernen. Am Ende des Studiums soll der / dass die Student*innen möglichst schnell in künstleri- 3. Textanalyse, Inszenierungsanalyse als auch erfahrene Lehrkräfte aus der künstlerischen die angehende Dramaturg*in relevante Themen, sche Projekte der Akademie, aber auch außerhalb 4. Dramaturgische Verfahren Praxis verschiedener Theater bzw. der Freien Szene. Ästhetiken und Strukturen aus der uns umgebenden an Theatern und anderen künstlerischen Einrichtungen 5. Dramaturgische Praxis Begleitet wird dieser Ansatz durch Module ge- Realität in künstlerische Produktionen zu übertragen einbezogen werden. Das Besondere der Ausbildungs- 6. Grundlagen Regie und Schauspiel meinsamer studentischer Projekte und Workshops. wissen, sollte Grundkenntnisse und Einblicke in die möglichkeit besteht einerseits in der unmittelbaren, 7. Produktionsdramaturgie Hier entwickeln Student*innen ausgehend von einem Möglichkeiten und Zwänge der Theaterführung er- engen Zusammenarbeit mit den hauseigenen Studi- 8. Mediendramaturgie, Medientheorie thematischen Schwerpunkt eigene kreative Modelle, halten haben, soll in der Lage sein, idealerweise nicht engängen Regie und Schauspiel, andererseits in der 9. Dramaturgische Tätigkeiten in anderen wobei sich selbständig studiengangs- und hochschul- nur reflektierend, sondern auch modellhaft projizie- Vernetzung mit Lehrangeboten der Filmakademie Bereichen, z.B. Freie Szene, Festivals, übergreifende Teams bilden sollen. rend zu wirken. Und vor allem sollen Dramaturg*innen Baden-Württemberg (u.a. Einführungskurs Drehbuch, Film, Fernsehen und Hörfunk usw. Der Abschluss des Studiums besteht aus einer über den schmalen Tellerrand des Theatergenres hin- Adaptionen) und mit dem Studiengang Bühnen- und 10. Künstlerisches Management / Artistic praktischen, selbständigen Dramaturgie in einem pro- ausblicken können. Sie sollen nicht lernen, was alles Kostümbild der Staatlichen Akademie der Bildenden Producing: Produktions- und Theaterleitung, fessionellen Kontext (etwa an einem Theater wie dem nicht geht, sondern Ideen entwickeln, wie es geht. Künste Stuttgart. Mit all diesen Studiengängen wer- Budgetplanung, Fundraising, Vertragsrechte, Schauspiel Stuttgart, aber auch eigene Projekte und Daher will der Ludwigsburger Studiengang nicht nur den regelmäßig gemeinsame künstlerische Projekte Bühnenrechte, Versicherungen, Presse- und größere Produktionen der Akademie oder freie Pro- Studieninhalte vermitteln, die die Student*innen für und Inszenierungen auf dem Akademiegelände selbst Öffentlichkeitsarbeit u.a. duktionen sind dazu geeignet) und einer schriftlichen den bereits existierenden Theateralltag benötigen, geplant und realisiert, und es bestehen daher schon Arbeit (sie kann mit der praktischen Dramaturgie ver- sondern auch auf ein noch unbekanntes, zukünftiges während der Ausbildungszeit beste Chancen, zu bunden sein, muss es aber nicht). Theater vorbereiten. Neben der Kenntnis des real exis- schlagkräftigen künstlerischen Teams für die Zukunft Unsere Vision ist es, Student*innen auszubil- tierenden Theaterbetriebes, Theaterkollektiven und zusammenzufinden. Außerdem gibt es Kooperations- den, die sich gemeinsam den neuen Anforderungen an ihren Bedingungen soll auch das politische Verantwor- verträge mit Theatern und kulturellen Einrichtungen in die Darstellende Künste stellen, um mit Lust neue, tungsbewusstsein und die soziale Fantasie angeregt, der Region, die bereit sind, mit den Student*innen der zeitgemäße Formen des Theaters zu entdecken bzw. das Wissen um andere künstlerische Möglichkeiten Akademie partiell und temporär zusammenzuarbei- zu erfinden. ausgebaut, die Sensibilität für das Unkonventionelle, ten. Und nicht zuletzt sind fast alle Dozent*innen neben Unbekannte geschärft, die Fähigkeit, es auf Begriffe ihrer Lehrtätigkeit fest am Theater angestellt und zu bringen, und die Bereitschaft, es gegen die ökono- können somit auch Praktikums- bzw. Arbeitsstellen mischen und politischen Hindernisse des Betriebs und an unterschiedlichen Theatern vermitteln. der Gesellschaft durchzusetzen, geschult werden. »Das große Welttheater« Ein Laborbesuch in drei Tagen | frei nach Calderón de la Barca, nach einer Idee von Felix Bieske | Bühnenbild: Maike Simon (Hochschule Hannover) | Kostümbild: Anna Haller (HfBK Dresden) | Bachelorinszenierung 42
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