CFO Insights Deloitte PMI Finance Framework - Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Post Merger Integration

Die Seite wird erstellt Stefan-Albert Gärtner
 
WEITER LESEN
CFO Insights Deloitte PMI Finance Framework - Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Post Merger Integration
CFO Insights
Deloitte PMI Finance Framework –
Der Schlüssel zu einer erfolgreichen
Post Merger Integration
Die aktuelle Entwicklung im M&A-Markt zeigt: Das           ges beiträgt. Die Integration der Finanzfunktion bietet
weltweite Volumen an M&A-Deals hat seit 2012               neben der Einführung einheitlicher Strukturen zwischen
kontinuierlich an Fahrt gewonnen und überstieg im          Käufer- und Verkäuferunternehmen gleichzeitig auch
Jahr 2014 erstmals den Wert aus 2008. Für 2014 lag         die Möglichkeit zur Umsetzung von Finance-Transforma-
das M&A-Volumen damit nur noch geringfügig unter           tionen. Um Integrationsziele und daraus resultierende
dem Vorkrisenniveau aus 2007. Dieser Anstieg des           potenzielle Transformationsanforderungen bereits im
M&A-Transaktionsvolumens führt dazu, dass neben            Pre-Closing erfassen zu können, hilft das Deloitte PMI
Due-Diligence-Prüfungen auch die Post Merger Integ-        Finance Framework. Dies ermöglicht es, den Scope zu
rations (PMIs) immer stärker in den Fokus rücken. Denn     definieren und konkrete PMI-Szenarien bzw. PMI-Maß-
schlechtes Integrationsmanagement kann massiv Werte        nahmen herzuleiten.
vernichten und dazu führen, dass die im Übernahmeplan
abgebildeten Szenarien mitunter nicht vollständig reali-   Abgrenzung PMI Finance
siert werden können.                                       Grundlegende Überlegungen zu PMI Finance beginnen
                                                           im Zeitraum des Pre-Closing mit der Due Diligence.
Neben der Zusammenführung bedeutender operativer           Aufgabe einer solchen ist es, Risiken zu identifizieren,
Prozesse liegt der Fokus des Integrationsmanagements       die den Unternehmenswert beeinflussen können. Dies
auf einer erfolgreichen Einbindung der Finanzfunktion,     betrifft Informationen in Bezug auf die Finanz- und
da diese als Querschnittsfunktion über alle primären       Ertragslage, die steuerliche Ausgangssituation oder die
Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette wesentlich     Nachhaltigkeit der Cashflows des Zielunternehmens.
zur Erhaltung und Steigerung des Unternehmenserfol-        Aber auch aus der Perspektive der PMI Finance müssen
                                                           bereits in diesem Zeitpunkt viele Fragen beantwortet
                                                           werden: Wie funktioniert das Finance Target Operating
                                                           Model des Zielunternehmens und wie müsste dieses
                                                           bei Übernahme angepasst werden? Sind die Accoun-
                                                           ting- und Reporting-Strukturen des Zielunternehmens im
                                                           Einklang mit denen des Käuferunternehmens? Sind die
                                                           Informationssysteme leicht in die Systeme des Käufer-
                                                           unternehmens integrierbar? Wie hoch wären die Imple-
                                                           mentierungskosten?

                                                           Häufig sind solche Fragen aus Pre-Closing-Perspektive
                                                           nicht leicht zu beantworten. Gründe hierfür sind, dass
                                                           Finanzorganisationen in den vergangenen Jahren
                                                           massiven Veränderungen unterworfen waren. Ziel
                                                           solcher Transformationsvorhaben waren Komplexitäts-
                                                           reduktionen und die Vereinheitlichung grundlegender
                                                           Finanzprozesse bei gleichzeitiger Realisierung von
                                                           Kostensenkungspotenzialen. Erreicht wurde dies meist
                                                           über eine Neuausrichtung des Finance Target Operating
                                                           Model (TOM) hin zur Implementierung von „Business
                                                           Partnering“-Strukturen (sog. Shared-Services-Modellen).
Darüber hinaus lag ein weiterer Fokus auf der Konsoli-                 Gleiches gilt für die Querschnittsfunktionen „Content“,
                                    dierung von Systemlandschaften im Financial Reporting                  „Policies & Processes“, „System & Information“ und
                                    sowie in den lokalen ERP-Systemen. Auch eine Verän-                    „Organization & People“. So kann es zum Beispiel Sinn
                                    derung hinsichtlich der Zentralisierung von Governance-                machen, lediglich die Workstreams „Transaction Pro-
                                    Funktionen konnte beobachtet werden.                                   cessing“, „Closing & External Reporting“ sowie „Internal
                                                                                                           Audit & Compliance“ für den Bereich „Content“ zu
                                    All diese Trends stellen Ziel- und Käuferunternehmen in                betrachten, wenn dies bspw. für die „Day 1 Readiness“
                                    Bezug auf eine PMI Finance gleichermaßen vor große                     zu definieren ist.
                                    Herausforderungen. Im Rahmen einer Transaktion emp-
                                    fiehlt es sich daher, frühestmöglich den Scope einer PMI               Einordnen in PMI-Szenarien
                                    Finance zu definieren und somit kritische Erfolgsfaktoren              Ist durch die Definition des Scope geklärt, „was“ im
                                    der Integration zu identifizieren.                                     Rahmen der PMI Finance erreicht werden soll, ist im
                                                                                                           Anschluss die Integrationstiefe zu bestimmen. Zur Beant-
                                    Definieren des Scope einer PMI Finance                                 wortung dieser Frage können die Inhalte des Scope in
                                    Der Definition des Scope dient das Deloitte Finance                    eines von vier PMI-Szenarien eingeordnet werden.
                                    Integration Framework. Mit diesem können Finanzthe-
                                    men einem von sieben Workstreams zugeordnet und                        Die vier Szenarien können gemäß den Kriterien „Prio-
                                    gleichzeitig einem von vier Querschnittsfunktionen                     risierung“ und „Zeithorizont“ in eine 2x2-Matrix ein-
                                    untergeordnet werden (siehe Abbildung 1). Die Spalten                  geordnet werden. Priorisierung bezeichnet in diesem
                                    bezeichnen darin die Workstreams, während die Zeilen                   Zusammenhang die Bedeutung für eine erfolgreiche
                                    einen Überblick der Querschnittsfunktionen geben.                      Integration. Unter dem Zeithorizont wird dagegen
                                                                                                           unterschieden, ob kurzfristig geplant und damit auf die
                                    Bei der Definition des Scope ist es denkbar, einzelne                  „Day 1 Readiness“ abgezielt wird oder aber eine lang-
                                    Finance-Themen aus den Workstreams herauszuneh-                        fristige Betrachtung zugrunde gelegt werden soll und
                                    men und auszuschließen. Alternativ können auch ganze                   somit die „Day 2 Readiness“ im Fokus steht.
                                    Workstreams außerhalb des Scope platziert werden.

Abb. 1 – Deloitte Finance Integration Framework

                                                                                     Finance Integration

                                              Closing &                                  Planning,                                                        Internal
                      Transaction                                     Cost
                                               External                                 Forecast &                   Tax                Treasury          Audit &
                      Processing                                   Accounting
                                              Reporting                               Mgmt. Reporting                                                    Compliance

                   • Accounts             • Close sub-ledgers   • Cost allocation     • Performance &        • Direct tax           • Financing        • Regulation,
Content              receivables/           & GL                • Cost & variance       decision support       Compliance           • Cash Mgmt./FX      Controls &
                     payables             • B/S, P&L and CF       analyses            • Forecasting          • Reporting for                             Governance
                                                                                                                                    • Liquidity
                   • Fixed assets         • Statutory           • Analysis &          • Strategic              income taxes           planning         • Corporate
Policies &
                   • Production             reporting local       Business support      Planning and         • Statutory tax                             Compliance
Processes                                                                                                                           • Bank manage-
                     (inventories)          and group           • (Inventory)           budgeting              reporting              ment             • SOX Compliance
                   • General ledger       • Notes &               Reporting           • Mgmt. reporting      • Transfer pricing                          and controls
System &                                                                                                                            • Delivery model
Information        • Local GAAP vs.         disclosure          • Standard cost       • Consolidation        • Customs &                               • Regulatory
                     Group GAAP           • Intercompany                                                       INTRASTAT                                 reporting
                                                                                      • KPI calculations
Organization &     • Delivery model         reconciliation
People                                    • Consolidation
                   • Opening B/S
                                          • Delivery model

                                                Deloitte proven framework utilized to ensure that all short- and long-term topics with relevance
                                                        for Finance are covered during planning exercise and burning issue identification.

2
Die sich aus diesem Aufriss ergebenden Szenarien tragen                             Um eine „Day 1 Reporting Readiness“ sicherzustellen,
die Bezeichnungen „Survive“, „Adapt“, „Establish“                                   sind für das monatliche Closing und den Planungspro-
und „Fully Integrate“ (siehe Abbildung 2). Jedes dieser                             zess innerhalb der ersten 90 Tage „Quick Wins“ zu reali-
Szenarien lässt sich hinsichtlich der kumulierten Syner-                            sieren. Darüber hinaus müssen neue Compliance-Anfor-
gieerreichung im Rahmen der Integration unterschei-                                 derungen ermittelt werden. In diesem Zusammenhang
den. Während im Anschluss an „Survive“ nur geringe                                  haben insbesondere die Themen Tax und Accounting
Gesamtsynergien realisiert sind, wird durch die Fertig-                             Compliance einen wesentlichen Einfluss auf die „Day 1
stellung von „Fully Integrate“ das volle Synergiepotenzial                          Readiness“.
der Integration ausgeschöpft. Um dies zu erreichen, sind
demnach alle vorhergehenden Szenarien zu durchlaufen.                               2) „Adapt“
                                                                                    Das Szenario „Adapt“ zielt ebenfalls auf die „Day 1 Rea-
Abb. 2 – Überblick über die PMI-Finance-Szenarien                                   diness“ ab. Als Folge von „Survive“ wird nun eine erste
                                                                                    Anpassung existierender Prozesse im Zielunternehmen
 hoch
                        1                                                  4        anvisiert, um so die erste Anbindung zum Käuferunter-
                                                                                    nehmen weiter vereinfachen bzw. automatisieren zu
                                                                                    können.
                                                               „Fully
                                  „Survive”
                                                             Integrate”
                                                                                    Dies kann zum Beispiel eine erste Überprüfung des
                                                                                    vorhandenen Service-Delivery-Modells des Zielunter-
    Priorisierung

                                                                                    nehmens sein. Aus dieser wird dann das Potenzial zur
                                                                                    Entwicklung eines Integrationspfads bspw. in die Shared
                                                                                    Services des Käuferunternehmens abgeleitet. Optionen
                                                                                    können ein Aktivitäten-Split zwischen Ziel- und Käufe-
                                  „Adapt”                    „Establish”            runternehmen sein oder auch die vollständige Integra-
                                                                                    tion der Aktivitäten des Zielunternehmens in die Shared
                                                                                    Services des Käuferunternehmens.
                        2                                                  3
niedrig
                                                                                    3) „Establish“
                    kurzfristig               Zeithorizont            Langfristig
                    („Day 1”)                                          („Day 2”)    Dem Szenario „Establish“ liegt ein langfristiger Zeitho-
                                                                                    rizont zugrunde, wodurch auf die „Day 2 Readiness“
                         Geplante kumulierte Synergien                              abgezielt wird. Hier sind über die Anpassung existieren-
                         Erzielte kumulierte Synergien                              der Prozesse hinaus auch Überlegungen zum Design der
                                                                                    zukünftigen Finanzfunktion sowie zur Entwicklung einer
                                                                                    „Day 2“-Organisation enthalten.
1) „Survive“
Dieses Szenario zielt auf die „Day 1 Readiness“ ab und                              Ausgangspunkt sind grundlegende Überlegungen zur
besitzt eine hohe Relevanz für den kurzfristigen Integ-                             Implementierung einer einheitlichen Finance Gover-
rationserfolg. Darüber hinaus werden hier die Weichen                               nance für Ziel- und Käuferunternehmen. In diesem
für alle nachfolgenden Szenarien gestellt und damit die                             Zusammenhang sollten auch neue Prozess- und Sys-
Grundlage für eine erfolgreiche Integration gelegt. Für                             temschnittstellen etabliert werden, welche zukünftig zu
jedes Thema aus dem Scope ist demnach mindestens                                    einer Vereinfachung der operativen Schritte des Target
das Szenario „Survive“ zu durchlaufen.                                              Operating Model führen.

Die zentrale Herausforderung ist dabei die Sicherstel-                              4) „Fully Integrate“
lung der „Business Continuity“. Dies bedeutet, dass das                             Dieses Szenario zielt ebenfalls auf die „Day 2 Readiness“
Kerngeschäft weitergeführt werden muss, während die                                 ab und beinhaltet den maximalen Realisierungsgrad
Integration parallel vorangetrieben wird. Es müssen Inte-                           der geplanten Gesamtsynergien einer Transaktion. Im
rimslösungen für die wichtigsten Finance-Aktivitäten ein-                           Rahmen dessen stehen insbesondere Prozess- und Tech-
geführt werden. Zudem müssen notwendige Ressourcen                                  nologievereinfachungen im Fokus. Dabei stellen Letztere
bzw. notwendiges Know-how zum Zielunternehmen                                       meist einen der Hauptgründe für Finance-Transformatio-
transferiert und erste Schnittstellen zwischen Ziel- und                            nen bei einer Transaktion dar.
Käuferunternehmen etabliert werden.

		3
Für Finanzorganisationen kann eine Transformation z.B.         Stets sollte vor Durchführung einer „As is“-Analyse für
                                  eine Rationalisierung der rechtlichen Struktur, eine Ver-      jedes Thema im Scope der Ziel-Zustand definiert werden.
                                  einheitlichung der Kontrollverfahren, eine Umwandlung          Dadurch können potenzielle Gaps innerhalb einzelner
                                  in ein Shared-Services-Modell oder eine Umwandlung             Workstreams im Rahmen der Analyse aufgedeckt und
                                  der werttreibenden Prozesse, die das Unternehmen vor-          priorisiert werden. Insbesondere Engpässe im Hinblick
                                  anbringen, bedeuten. Auch die Ablösung existierender           auf „Day 1/Day 2“-Planungsaktivitäten oder die Res-
                                  ERP- und Konsolidierungssysteme durch die Einführung           sourcenplanung sind dann bereits in diesem Schritt zu
                                  der Systeme des Käuferunternehmens beim Zielunter-             berücksichtigen.
                                  nehmen sind denkbar.
                                                                                                 2) „Day 1/Day 2“-Planung
                                  Ableiten konkreter PMI-Finance-Maßnahmen                       Gemäß dem gewählten PMI-Szenario müssen konkrete
                                  Wurde für jedes Thema im Scope („was?“) das zuge-              Aktivitäten für die „Day 1/Day 2 Readiness“ gestaltet
                                  hörige Szenario („wohin?“) spezifiziert, sind im letzten       werden. Im Hinblick auf die Planung von „Day 1“-Aktivi-
                                  Schritt genaue Pläne („wie?“) zu entwickeln. Das               täten sind Themen wie Closing und Reporting Readiness
                                  Ableiten konkreter PMI-Finance-Maßnahmen unterteilt            relevant, während Themen wie Compliance Readiness
                                  sich in vier sequenzielle Schritte (siehe Abbildung 3).        bereits starken Einfluss auf die „Day 2 Readiness“ haben
                                  Zunächst sollte demnach mit einer „Standortbestim-             können.
                                  mung“ begonnen werden, gefolgt von einer „Day 1/
                                  Day 2“-Planung, einer „Ressourcenplanung“ und der              Zur Sicherstellung einer Reporting Readiness müssen
                                  Erstellung einer „Integrierten Roadmap“.                       Aktivitäten zur Erstellung einer Eröffnungsbilanz und zur
                                                                                                 Einführung von kurzfristigen (Vor-)Konsolidierungslö-
                                  1) Standortbestimmung                                          sungen auf Group-Accounting-Ebene geplant werden.
                                  Die Standortbestimmung wird im Zielunternehmen                 Dazu zählt die Angleichung der Abschlusskalender
                                  durchgeführt und bildet die Grundlage zur Ableitung            oder der Kontenstrukturen (durch Konten-Mappings,
                                  konkreter PMI-Finance-Maßnahmen. Ausgangspunkt                 Chart of Accounts etc.) zwischen Ziel- und Käuferunter-
                                  sind die Ergebnisse einer „As is“-Analyse, wobei die           nehmen. Zudem liegt der Fokus auch auf einer ersten
                                  Tiefe der Analyse durch den Scope und das zugehörige           Angleichung von Procure-to-Pay- oder Order-to-Cash-
                                  PMI-Finance-Szenario bestimmt wird.                            Prozessen, Prozessen der Gehaltsabrechnung sowie
                                                                                                 Prozessen der Handhabung von I/C-Forderungen und
                                                                                                 Verbindlichkeiten.

Abb. 3 – Ableiten von Maßnahmen für eine erfolgreiche PMI Finance

                                                                                                                            4

                                                                                                                                Integrierte Roadmap

                                                                                    3
                                                                                                                        Entwickeln einer integrierten Roadmap –
                                                                                                                          unter Abstimmung mit anderen Work-
                                                                                        Ressourcenplanung
                                                                                                                         streams wie Human Resources, IT etc. –
                                                                                                                             zur Erzielung geplanter Synergien
                                             2
                                                                                  Planen der notwendigen Ressourcen
                                                                                       für die Sicherstellung einer
                                              „Day 1”/„Day 2” Planung
                                                                                       „Day 1“/„Day 2“ Readiness
    1
                                           Planung konkreter „Day 1“/„Day 2“
                                           Aktivitäten mit Fokus auf besonders
        Standortbestimmung
                                                     kritische Themen

   „As-is“-Analyse zur Identifikation
    kritischer Erfolgsfaktoren unter
Einbeziehung der Erkenntnisse aus dem
Deloitte Finance Integration Framework

4
Zur Sicherstellung einer Compliance Readiness ist          Aus Sicht von HR spielen Themen wie das HR Operating
zwischen Aktivitäten bei inländischen und ausländi-        Model und die HR-Organisation im Zusammenhang
schen Transaktionen zu unterscheiden. Bei inländischen     mit Shared Services bzw. der „People Dimension” einer
Deals müssen die Accounting Policies von Käufer- und       Transformation eine wichtige Rolle. Talent-Strategien
Zielunternehmen angeglichen werden, um die Bericht-        zur Erkennung, Entwicklung und Bindung von Talenten
erstattung nach neuem Konzern-GAAP gewährleisten           sollten daher frühzeitig im Rahmen des PMI-Finance-
zu können. Im Falle von grenzüberschreitenden Trans-       Prozesses angestoßen werden. Hier trägt der CFO der
aktionen müssen zusätzliche Berichterstattungs- und        neuen Finanzorganisation eine große Verantwortung, da
Compliance-Anforderungen der betreffenden Rechts-          er Rollenänderungen bei der Modifikation des Finance-
räume geprüft werden. Dies impliziert, dass Prozesse       Operating-Modells aktiv steuern kann.
und Rahmenbedingungen vorhanden sind, um bspw.
die Unterschiede zwischen deutschen und US-GAAP-           Fazit
Sachverhalten bzw. generell internationale Offenle-        Die Integration der Finanzfunktion als Herzstück des
gungspflichten behandeln zu können.                        Unternehmens bildet häufig den Engpass für eine
                                                           erfolgreiche PMI und muss parallel zum Tagesgeschäft
Ebenfalls sind konkrete Aktivitäten für das Design der     vorangetrieben werden. Um bereits in der Due Diligence
zukünftigen „Day 2“-Organisation zu planen. Über eine      die Weichen für eine erfolgreiche Finance-Integration
erste Angleichung bereits bestehender Prozesse hinaus      stellen zu können, empfiehlt sich die Verwendung des
sind auch Aktivitäten zur Entwicklung von vollständig      Deloitte PMI Finance Framework. Dieses ermöglicht die
harmonisierten und einheitlichen Prozessen (z.B. in        Definition des Scope einer Integration, die Ableitung von
einem Shared Services Center) oder zur Standardisierung    Integrationsanforderungen sowie die Festlegung kon-
von ERP-Systemlandschaften denkbar.                        kreter Maßnahmen für eine „Day 1 Readiness“. Darüber
                                                           hinaus können mithilfe dieses Framework auch Möglich-
3) Ressourcenplanung                                       keiten zur Umsetzung von Finance-Transformationen im
Sind die ersten Aktivitäten für „Day 1“ geplant, müssen    Rahmen einer Finance-Integration abgeleitet werden.
die zur Umsetzung benötigten Ressourcen beschafft
und allokiert werden. Für die Bewältigung der Aufgaben
im Zeitraum bis „Day 90“ kann es zu einem personellen
Engpass innerhalb der Organisation kommen, da für die
Integration neben dem Tagesgeschäft nicht genügend
Kapazitäten vorhanden sind.

Gleiches gilt für alle geplanten Aktivitäten ab „Day 2“.
Dabei kann es zudem sein, dass die Organisation
nicht über die notwendigen Management-Fähigkeiten
verfügt, um die Integration nebst Finance.Transfor-
mation erfolgreich umzusetzen. In solchen Fällen ist
es ratsam, Ressourcen und Know-how durch externe
Expertenteams ins Haus zu holen.

4) Integrierte Roadmap
Im letzten Schritt muss eine integrierte Roadmap zur
Abstimmung aller finanzübergreifenden Synergien
erstellt werden. Diese hilft, den Workload und die
Schnittstellen mit anderen Funktionen wie z.B. HR
oder IT abzustimmen. Aus Perspektive der IT sind IT-
Transformationen, die z.B. Änderungen im Financial
und Management Accounting bzw. Performance-
Management betreffen, hinsichtlich der einzusetzenden
Reporting-, Planungs- und Konsolidierungstechnologie
abzustimmen.

		5
Ihre Ansprechpartner

Für mehr Informationen
Mario Schmitz                                  Markus Seeger
Partner | Finance                              Director CFO Programm
Tel: +49 (0)211 8772 3130                      Tel: +49 (0)69 97137 421
marschmitz@deloitte.de                         mseeger@deloitte.de

Weitere interessante Artikel finden sie auf unserer CFO Programmseite
http://www2.deloitte.com/de/de/pages/finance-transformation/articles/cfo-insights.html

Die Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft („Deloitte”) als verantwortliche Stelle i.S.d. BDSG und, soweit gesetzlich zulässig,
die mit ihr verbundenen Unternehmen und ihre Rechtsberatungspraxis (Deloitte Legal Rechtsanwaltsgesellschaft mbH) nutzen Ihre Daten im
Rahmen individueller Vertragsbeziehungen sowie für eigene Marketingzwecke. Sie können der Verwendung Ihrer Daten für Marketingzwecke
jederzeit durch entsprechende Mitteilung an Deloitte, Business Development, Kurfürstendamm 23, 10719 Berlin, oder kontakt@deloitte.de
widersprechen, ohne dass hierfür andere als die Übermittlungskosten nach den Basistarifen entstehen.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited („DTTL“), eine „private company limited by guarantee“ (Gesellschaft mit beschränkter
Haftung nach britischem Recht), ihr Netzwerk von Mitgliedsunternehmen und ihre verbundenen Unternehmen. DTTL und jedes ihrer Mitglieds-
unternehmen sind rechtlich selbstständig und unabhängig. DTTL (auch „Deloitte Global“ genannt) erbringt selbst keine Leistungen gegenüber
Mandanten. Eine detailliertere Beschreibung von DTTL und ihren Mitgliedsunternehmen finden Sie auf www.deloitte.com/de/UeberUns.

Deloitte erbringt Dienstleistungen aus den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance für Unterneh-
men und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen; Rechtsberatung wird in Deutschland von Deloitte Legal erbracht. Mit einem weltweiten
Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150 Ländern und Gebieten verbindet Deloitte herausragende Kompetenz mit erstklassigen
Leistungen und steht Kunden so bei der Bewältigung ihrer komplexen unternehmerischen Herausforderungen zur Seite. Making an impact
that matters – für mehr als 210.000 Mitarbeiter von Deloitte ist dies gemeinsame Vision und individueller Anspruch zugleich.

Diese Veröffentlichung enthält ausschließlich allgemeine Informationen, die nicht geeignet sind, den besonderen Umständen des Einzelfalls
gerecht zu werden und ist nicht dazu bestimmt, Grundlage für wirtschaftliche oder sonstige Entscheidungen zu sein. Weder die Deloitte &
Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft noch Deloitte Touche Tohmatsu Limited, noch ihre Mitgliedsunternehmen oder deren verbun-
dene Unternehmen (insgesamt das „Deloitte Netzwerk“) erbringen mittels dieser Veröffentlichung professionelle Beratungs- oder Dienstleistun-
gen. Keines der Mitgliedsunternehmen des Deloitte Netzwerks ist verantwortlich für Verluste jedweder Art, die irgendjemand im Vertrauen auf
diese Veröffentlichung erlitten hat.

© 2015 Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Stand 06/2015
Sie können auch lesen