Checklisten in der Hausarztpraxis - eine Entwicklungsstudie mit Vorher/Nachher-Vergleich

 
WEITER LESEN
18   ORIGINALARBEIT / ORIGINAL ARTICLE

     Checklisten in der Hausarztpraxis –
     eine Entwicklungsstudie mit
     Vorher/Nachher-Vergleich
     Checklists in Family Medicine –
     a Developmental Study with Before/After-Comparison
     Korbinian Saggau, Anina Höfle, Angela Schedlbauer, Susann Hueber, Marco Roos,
     Thomas Kühlein, Stefan Heinmüller

     Hintergrund                                                                       Background
     In Deutschland lässt Qualitätsmanagement (QM) die eigentli-                       Quality assurance in Germany focuses on support processes
     che medizinische Versorgung meist unberücksichtigt. Ein QM                        (requirements of hygiene etc.) rather than on quality of care
     medizinischer Prozesse nennen wir klinische Qualitätssteuerung                    (QOC). Systems that do focus on QOC are referred to as “clini-
     (KQ). Wir verstehen KQ als professionelle Selbstreflexion und                     cal governance” (CG). We understand CG as a process of pro-
     Management. Am Beispiel der chronisch obstruktiven Lungen-                        fessional self-reflection and management. An electronic check-
     erkrankung (COPD) sollte eine elektronische Checkliste (eCL)                      list (eCL) for Chronic Obstructive Lung Disease (COPD) was
     für eine KQ erprobt werden. Wir beschreiben die Entwicklung                       developed reminding doctors of important aspects of care, as-
     einer eCL und ihre Auswirkungen auf die Prozessqualität der                       suring adequate documentation, and generating data at the
     Versorgung von COPD-Patienten in einer Hausarztpraxis.                            same time. We describe the development of the eCL and a be-
     Methoden                                                                          fore/after analysis of process-QOC for COPD-patients in a
     Entwicklungs- sowie Vorher/Nachher-Studie. Zur Erhebung                           single group family practice.
     des Ausgangszustands der Versorgungsqualität (t0) wurden                          Methods
     die Akten aller COPD-Patienten der Praxis anhand eines leitlini-                  Developmental study with a before/after-analysis. To capture
     enbasierten Fragebogens untersucht. Die Intervention be-                          QOC at baseline (t0) electronic health records (EHR) of COPD-
     stand in der Einführung einer eCL, die über das Praxisverwal-                     patients were surveyed using a guideline-based questionnaire.
     tungssystem (PVS) der Praxis genutzt werden kann. Ärzte und                       Our intervention was an eCL, which can be used within the
     Medizinische Fachangestellte wurden in der Anwendung der                          EHR. Doctors and practice assistants were trained in the appli-
     eCL geschult, die Nutzung blieb freiwillig. Ein und vier Jahre                    cation of the eCL, its use remained optional. One year (t1) and
     nach Einführung der eCL fand eine erneute Analyse der Versor-                     four years (t2) after implementation QOC was reanalysed.
     gungsqualität (t1 und t2) statt.                                                  Results
     Ergebnisse                                                                        At t0 103 COPD patients were identified. For 58 % a spiro-
     Zum Zeitpunkt t0 wurden 103 COPD Patienten identifiziert. Bei                     metry was documented. Smoking status was recorded in 56 %
     58 % war eine Spirometrie dokumentiert. Der Raucherstatus                         and 34 % were vaccinated against influenza. After introduc-
     war bei 56 % erfasst, 34 % wiesen einen aktuellen Impfschutz                      tion of the eCL due to some changes in the practice 80 patients
     gegen Influenza auf. Nach Einführung der eCL konnten bedingt                      at t1 and 49 patients at t2 were identified. For 71 % (t1) and
     durch einige Veränderungen der Praxis nur noch 80 (t1) bzw. 49                    63 % (t2) a spirometry was documented. Smoking status was
     (t2) Patienten identifiziert werden. Bei 71 % (t1) bzw. 63 % (t2)                 documented in 75 % (t1) and 90 % (t2). Influenza vaccination
     lagen aktuelle Spirometriedaten vor. Der Raucherstatus war bei                    was documented in 33 % (t1) and 55 % (t2) of patients.
     75 % (t1) bzw. 90 % (t2) dokumentiert, bei 33 % (t1) bzw. 55 %                    Conclusions
     (t2) war ein Impfschutz gegen Influenza gegeben.                                  Development and implementation of an eCL in the setting of
     Schlussfolgerungen                                                                our office within the EHR was possible. Our results indicate that
     Die Entwicklung und Implementierung einer eCL mit den ge-                         the provision of an eCL together with a short introduction can
     gebenen Mitteln unseres PVS war möglich. Unsere Ergebnisse                        help improve QOC. The eCL allows doctors to perform CG
     deuten darauf hin, dass die Bereitstellung einer eCL und eine                     autonomously.
     kurze Einführung in ihre Nutzung die Versorgungsqualität ver-                     Keywords
     bessern könnten. Über die eCL werden Ärzte befähigt, KQ                           checklist; chronic disease; evidence-based medicine; family
     eigenständig zu praktizieren.                                                     medicine; general practice
     Schlüsselwörter
     Checkliste; chronische Krankheit; evidenzbasierte Medizin;
     Familienmedizin; Allgemeinmedizin

     Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Erlangen
     Peer reviewed article eingereicht: 24.06.2020, akzeptiert: 10.10.2020
     DOI 10.3238/zfa.2021.0018–0023

     © Deutscher Ärzteverlag | ZFA | Zeitschrift für Allgemeinmedizin | 2021; 97 (1)
Saggau et al.:
Checklisten in der Hausarztpraxis – eine Entwicklungsstudie mit Vorher/Nachher-Vergleich
Checklists in Family Medicine – a Developmental Study with Before/After-Comparison                                                                       19

Hintergrund                                eine KQ geeignet. So fehlt beispiels-             den QI für die COPD-Versorgung ent-
In den 2000er Jahren wurde die deut-       weise die Zuordnung der einzutra-                 wickelt. Da diese bereits 2012 ablief,
sche Ärzteschaft verstärkt gesetzlich      genden Lungenfunktionswerte und                   wurde bei Bedarf auf die internatio-
zu qualitätssichernden Maßnahmen           Exazerbationen zum entsprechenden                 nale Leitlinie der Global Initiative for
verpflichtet. Dazu gehörten Nachwei-       COPD-Grad, aus dem sich dann die                  Chronic Obstructive Lung Disease
se über kontinuierliche Fortbildung,       Therapieempfehlung ergeben würde.                 (GOLD) zurückgegriffen [8]. In einem
ein einrichtungsinternes Qualitäts-        Auch fehlt die Frage nach der jähr-               Diskussions- und Einigungsprozess
management (QM) sowie die Einfüh-          lichen Influenzaimpfung.                          wurde ein QI-Set festgelegt. Die QI
rung von Disease-Management-Pro-               Checklisten wurden in der Medi-               bilden die entscheidenden Aspekte
grammen (DMP). Dies geschah im             zin vielfach gewinnbringend einge-                des COPD-Managements ab. Zur in-
Rahmen von als neoliberal bezeich-         setzt [6]. Der große Vorteil einer elek-          ternationalen Vergleichbarkeit wurde
neten gesellschaftlichen Umbaupro-         tronischen Checkliste (eCL) ist, dass             unser QI-Set mit dem der englischen
zessen der Gesundheitsversorgung [1,       sie gleichzeitig eine Erinnerungs- und            nicht-kommerziellen Organisation
2]. Im Vereinigten Königreich wurde        Dokumentationsfunktion übernimmt                  Optimum Patient Care (OPC) [9] abge-
unter ähnlichen politischen Bedin-         sowie direkt der Datenerhebung                    stimmt. Die QI sind in Tabelle 1 auf-
gungen das Quality and Outcomes Fra-       dient. Eine qualitativ bessere Versor-            gelistet.
mework (QOF) eingeführt, ein System        gung bedeutet fast unvermeidlich                      Aufgrund der begrenzten tech-
klinischer Qualitätssteuerung (KQ,         mehr Zeitaufwand. Dieser Zeitauf-                 nischen Möglichkeiten des elektro-
engl.: clinical governance), indem Ärz-    wand könnte durch die Nutzung ei-                 nischen Praxisverwaltungssystems
te für erwünschtes Handeln mit Geld        ner eCL geringgehalten werden. Die                (PVS) unseres Medizinischen Versor-
belohnt wurden (pay for performance).      eCL soll dabei nicht Versorgung stan-             gungszentrums (MVZ) „Medistar“
Eine strukturierte Dokumentation           dardisieren, sondern nur verhindern,              wurden die für die QI nötigen Daten
und Analyse von Versorgungsdaten           dass bei COPD-Patienten wichtige                  über ein Formular der Software „Epi
ermöglichte die Versorgungsqualität        Entscheidungen vergessen werden.                  Info“ erhoben. „Epi Info“ wird von
zu kontrollieren und Honorare ent-         Mit den durch Anwendung der eCL                   den amerikanischen Centers for
sprechend auszuzahlen. Das QOF             entstehenden Daten wird die Abbil-                Disease Control and Prevention (CDC)
entspricht einem Top-down-Verfah-          dung der eigenen Versorgungsquali-                kostenlos bereitgestellt. Es lassen
ren, das der britischen Ärzteschaft        tät über Qualitätsindikatoren (QI)                sich damit Formulare erstellen und
auferlegt wurde. Kritiker bezeichne-       stark vereinfacht. Im Folgenden soll              die Daten in eine Datenbank able-
ten es als eine „Industrialisierung der    der Entwicklungsprozess einer KQ am               gen [10]. Über unser PVS wurde eine
Primärversorgung“ [3]. Viele Ärzte         Beispiel von COPD-Patienten dar-                  Liste aller COPD-Patienten generiert,
empfanden es als einen frustrieren-        gestellt, die ermittelten QI der Ver-             die folgendermaßen definiert waren:
den Eingriff in ihre Therapiefreiheit      sorgung in unserer Praxis berichtet               alle Patienten in deren elektro-
[4].                                       und deren Veränderung infolge der                 nischer Akte in den vorangegange-
     Eine Profession wie der Arztberuf     eCL-Anwendung beschrieben wer-                    nen zwölf Monate mindestens ein-
trägt Verantwortung für die Verwen-        den. Die Studienfragen lauteten: Wel-             mal die gesicherte COPD in der Zeile
dung der Gelder einer Solidargemein-       che Schwierigkeiten und Möglichkei-               Diagnose oder Dauerdiagnose doku-
schaft und sollte nachweisen, dass sie     ten ergeben sich bei der Einführung               mentiert wurde. Es wurden keine
sinnvoll ausgegeben wurden. Sie soll-      von KQ? Und kann die Einführung                   Ausschlusskriterien definiert. An-
te selbst wissen, wie gut sie ihre Pa-     einer eCL zu einer Verbesserung der               hand dieser Definition wurde in der
tienten versorgt. Deshalb beschäftig-      Prozessqualität in Versorgung der                 Suchmaske des PVS ein Suchalgo-
ten wir uns im Rahmen dieser Studie        COPD Patienten in einer Hausarzt-                 rithmus entwickelt. Als Abfrageda-
mit den Möglichkeiten KQ bottom-up,        praxis beitragen?                                 tum des Ist-Zustandes wurde der
also in Eigenregie zu betreiben.                                                             1.1.2016 gewählt. Eine elektronische
     Als Thema wählten wir die Ver-        Methoden                                          Abfrage der Daten direkt aus dem
sorgung von Patienten mit chro-            Zur Beantwortung der Studienfrage                 PVS heraus war aus technischen
nisch obstruktiver Lungenerkran-           führten wir in einer bayrischen Haus-             Gründen und aufgrund geringer Do-
kung (COPD). Die COPD ist häufig.          arztpraxis mit mehreren Ärzten eine               kumentationsqualität nicht mög-
Ihr Management wäre hausärzt-              Vorher/Nachher-Studie durch. Da wir               lich. Deshalb mussten zur Daten-
licherseits gut zu leisten, ist aber oft   inhaltlich wie technisch kaum auf                 sammlung die Akten aller COPD-Pa-
lückenhaft [5]. Für die COPD gibt es       vorhandenes Material zurückgreifen                tienten aufgerufen und mittels des
ein Disease-Management-Programm            konnten, steckt ein großer Teil der               Fragebogens untersucht werden. So
(DMP). Obwohl wir DMPs grundsätz-          Studie im Sinne einer Entwicklungs-               entstand die Erhebung des Aus-
lich für die richtige Ergänzung zur        studie in der Erarbeitung dieses Mate-            gangszustandes (t0).
individuellen Patientenversorgung          rials.
halten, sehen wir einige Schwächen:                                                          Intervention in Form der eCL
Erstens erfolgt die Dokumentation          Erhebung des Ausgangszustan-                      Die Intervention bestand in der Be-
außerhalb der eigentlichen Doku-           des über einen Fragebogen                         reitstellung einer selbst entwickelten
mentation und zweitens ist sie in-         Auf Basis der Nationalen Versor-                  eCL, die alle wichtigen Fragen und
haltlich nicht ausreichend gut für         gungsLeitlinie (NVL) COPD [7] wur-                Entscheidungen enthielt, die bei ei-

                                                                       © Deutscher Ärzteverlag | ZFA | Zeitschrift für Allgemeinmedizin | 2021; 97 (1)
Saggau et al.:
     Checklisten in der Hausarztpraxis – eine Entwicklungsstudie mit Vorher/Nachher-Vergleich
20   Checklists in Family Medicine – a Developmental Study with Before/After-Comparison

                                                                                                       t0 (n = 103)     t1 (n = 80)    t2 (n = 49)

       Spirometrie erfolgt (innerhalb der letzten 24 Monate)                                                58 %           71 %           63 %
       Raucherstatus dokumentiert (jemals)                                                                  56 %           75 %           90 %
       Influenza-Impfung gegeben (innerhalb letzter 12 Monate)                                              34 %           33 %           55 %
       Pneumokokken-Impfung gegeben (innerhalb letzter 10 Jahre)                                            17 %           26 %           47 %
       Inhalationstechnik überprüft (jemals dokumentiert)                                                   9%             31 %           22 %
       Peak-Flow-Messgerät verordnet (jemals)                                                               1%             15 %           18 %
       Teilnahme an COPD-Schulung (jemals)                                                                  7%             9%             16 %
       Körpergewicht dokumentiert (innerhalb der letzten 24 Monate)                                         69 %           76 %           88 %
       Medikamenteneinnahmeplan angelegt (jemals)                                                           54 %           68 %           90 %
       Inhalative Corticosteroide verordnet (innerhalb der letzten 12 Monate)                               36 %           20 %           16 %

     Tabelle 1 Gegenüberstellung der angewendeten Qualitätsindikatoren bei Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung zu
     den Zeitpunkten t0 (01.01.2016), t1 (01.04.2017) und t2 (01.01.2020)

     nem COPD-Routinetermin bedacht                                raus erhoben und in „Epi Info“ ge-         Patienten. Laut der Ethikkommission
     werden sollten. Inhaltlich folgte die                         sammelt werden. Die Erhebung wur-          der Universität Erlangen war kein for-
     eCL den im Fragebogen zur Erhebung                            de teilweise händisch überprüft. Es        males Ethikvotum nötig (Registrie-
     des Ausgangszustandes festgelegten                            wurden alle COPD-Patienten zum             rungsnummer: 277 14 Bc).
     QI und damit den Vorgaben der Leit-                           Zeitpunkt t0 mit denen zum Zeit-
     linien. Es handelt sich um eine ge-                           punkt t1 verglichen. Diese Erhebung        Ergebnisse
     kürzte Version des „Epi Info“-Formu-                          wurde zum Zeitpunkt 1.1.2019 (t2)          Im Folgenden gehen wir vor allem
     lars. Die eCL wurde innerhalb des                             noch einmal durchgeführt. Auch für         auf die numerischen Veränderungen
     PVS als Makro programmiert und war                            die Datenauswertung und -darstel-          der Parameter ein, wie sie durch die
     bei COPD-Routineterminen jederzeit                            lung wurde „Epi Info“ verwendet.           eCL erfasst werden. Die mit ihrer Ein-
     anwendbar. In der eCL werden bei-                             Der gewählte Nenner ist die soge-          führung verbundenen Schwierigkei-
     spielsweise    Lungenfunktionswerte                           nannte Jahreskontaktgruppe. Zu ihr         ten und Erfahrungen werden in der
     und Exazerbationen abgefragt, aus                             zählen alle Patienten, die mindestens      Diskussion abgehandelt.
     denen sich direkt der Schweregrad                             einmal im Jahr Kontakt zur Praxis
     der COPD ergibt. „Epi Info“-Formular                          hatten (ohne Vertreterscheine). Die        Ergebnisse zum Zeitpunkt t0
     und eCL sind online abrufbar und                              Jahreskontaktgruppe ist ein interna-       Zum Zeitpunkt t0 wurden unter 3270
     stehen zur freien Nutzung und Wei-                            tional anerkannter Näherungswert an        Patienten der Praxis 103 COPD-Pa-
     terentwicklung zur Verfügung.                                 die in Ländern mit Primärarztsystem        tienten identifiziert (3 %). Diese wie-
         Alle Ärzte der Praxis wurden im                           und Einschreibeliste verfügbare Pa-        sen ein mittleres Alter von 73 Jahren
     Frühjahr 2016 in der Anwendung der                            tientenliste [11, 12].                     auf (Standardabweichung (SD) 10,7;
     eCL geschult und ermutigt, sie zu                                                                        47 % weiblich; 96 % gesetzlich ver-
     nutzen. Die freiwillige Nutzung der                           Weitere Aspekte                            sichert).
     eCL wurde zum 1.4.2016 im PVS frei-                           Diese Arbeit war Teil des Projekts             Bei 58 % der Patienten war inner-
     geschaltet.                                                   „Modellpraxis MVZ Eckental – Bes-          halb der zurückliegenden 24 Monate
                                                                   sere Arbeitsbedingungen für den            eine Spirometrie erfolgt. Der Raucher-
     Analyse nach Intervention und                                 hausärztlichen Nachwuchs“, geför-          status war bei 56 % Patienten doku-
     Vergleich                                                     dert vom Bayerischen Landesamt für         mentiert. Bei 34 % war innerhalb der
     Um unsere Frage nach den Auswir-                              Gesundheit und Lebensmittelsicher-         vorangegangenen zwölf Monate eine
     kungen der eCL-Anwendung auf die                              heit (GE6-2495-16-V14). Die Arbeit         Influenza-Impfung, bei 17 % in den
     QI beantworten zu können, wurde                               wurde zur Erfüllung der Vorausset-         letzten zehn Jahren eine Pneumokok-
     die Analyse zum Zeitpunkt 1.4.2017                            zungen zur Erlangung des Titels „Dr.       ken-Impfung erfolgt. Bei 9 % der Pa-
     (t1) ein Jahr nach der Einführung der                         med.“ an der Friedrich-Alexander-          tienten hatte eine Überprüfung der
     eCL erneut durchgeführt. Bei der Er-                          Universität Erlangen-Nürnberg (FAU)        Inhalationstechnik      stattgefunden,
     stellung der COPD-Patientenliste                              erstellt. Im Rahmen dieser Arbeit wur-     1 % hatte ein Peak-Flow-Messgerät
     wurde analog zu t0 vorgegangen. Für                           den persönliche Daten der Patienten        verordnet bekommen. Sieben Prozent
     die Erfassung der QI war es nicht                             nur innerhalb der Praxis gesammelt         hatten an einer COPD-Schulung teil-
     mehr nötig, jede Akte einzeln zu öff-                         und ausgewertet. Sie verließen diese       genommen. Das Körpergewicht war
     nen. Die Daten konnten einfach mit-                           nur in aggregierter Form. Therapie-        in 69 % der Fälle in den letzten 24
     tels einer Suche nach Buchstabenket-                          entscheidungen oblagen vollständig         Monaten dokumentiert worden. Me-
     ten (strings) der eCL aus der PVS he-                         den behandelnden Ärzten mit ihren          dikamenteneinnahmepläne waren

     © Deutscher Ärzteverlag | ZFA | Zeitschrift für Allgemeinmedizin | 2021; 97 (1)
Saggau et al.:
Checklisten in der Hausarztpraxis – eine Entwicklungsstudie mit Vorher/Nachher-Vergleich
Checklists in Family Medicine – a Developmental Study with Before/After-Comparison                                                                    21

für 54 % der Patienten angelegt. Um       gefunden, 18 % hatten ein Peak-Flow-            getroffen werden [13]. In einer wei-
die Qualität der Pharmakotherapie         Messgerät verordnet bekommen. An                teren Studie wurden Checklisten für
abzuschätzen, nutzen wir den Anteil       einer COPD-Schulung hatten 16 %                 die Versorgung von Patienten mit
der Patienten mit verordneten inha-       teilgenommen. Das Körpergewicht                 Herzinsuffizienz entwickelt und in
lativen Corticosteroiden (ICS), dieser    war in 88 % der Fälle in den letzten            Telefoninterviews und Hausbesuchen
lag bei 36 %.                             24 Monaten dokumentiert worden.                 getestet. Es wurde 97 Patienten mit
                                          Medikamenteneinnahmepläne waren                 Herzinsuffizienz für zwölf Monate
Ergebnisse zum Zeitpunkt t1               für 90 % der Patienten angelegt. Der            überwacht. Die Erhebung dauerte im
Zum Zeitpunkt t1 konnten unter            Anteil von Patienten mit verord-                Mittel zehn Minuten als Telefoninter-
2681 Patienten der Praxis 80 COPD-        netem ICS lag bei 16 %.                         view und 53 Minuten als Haus-
Patienten identifiziert werden (3 %).         Zusammengefasst zeigte sich bei             besuch. Plausibilität und praktische
Sie waren im Mittel 68 Jahre alt (SD      neun unserer zehn QI eine Verbes-               Anwendbarkeit konnten bestätigt
11,3; 51 % weiblich; 98 % gesetzlich      serung im Zeitraum von t0 bis t2, wo-           werden. Es wurde kein Vorher/Nach-
versichert). Darunter befanden sich       bei der sinkende Anteil der Patienten           her-Vergleich angestellt. [14] Andere
37 Patienten, die bereits zum Zeit-       mit inhalativen ICS als Verbesserung            Versuche die Versorgungsqualität zu
punkt t0 enthalten gewesen waren.         zu sehen ist. Die Ergebnisse werden             beschreiben, allerdings top-down, lie-
Bei 71 % war innerhalb der voran-         auch in Tabelle 1 zusammengefasst.              fen über die QI-Indikatoren AQUIK
gegangenen 24 Monate eine Spirome-                                                        und QISA mit dessen QuATRo-Subset,
trie erfolgt, für 21 % war eine Bron-     Diskussion                                      welches sich auf Routinedaten der
chodilatationstestung dokumentiert.       Nach Einführung der eCL und deren               Krankenkasse stützt. Die notwendige
Bei 75 % der Patienten war ein Rau-       freiwilliger Nutzung durch die Ärzte            Datenerfassung über die Routine-
cherstatus dokumentiert. Eine Influ-      des MVZ-Eckental verbesserte sich die           daten hinaus gestaltete sich als
enza-Impfung hatten 33 % innerhalb        Versorgung der COPD-Patienten. Die-             schwierig. Da es sich meist um Be-
der vorangegangenen zwölf Monate          se Veränderung ist sicher nicht allein          schreibungen der Versorgungsquali-
erhalten, 26 % waren innerhalb der        auf die eCL zurückzuführen. Durch               tät der gesamten Praxis handelt, sind
vorangegangenen zehn Jahre gegen          den erheblichen Wechsel an Personal             die QI für die Beschreibung der Ver-
Pneumokokken geimpft worden. Bei          und Patienten im Untersuchungszeit-             sorgungsqualität      von    einzelnen
31 % hatte eine Überprüfung der In-       raum sind unsere Ergebnisse nur mit             Krankheitsbildern wenig geeignet
halationstechnik stattgefunden, 15 %      großer Vorsicht zu interpretieren. Das          [15]. Die publizierten Daten des oben
der Patienten hatten ein Peak-Flow-       Wesen einer Checkliste ist jedoch,              genannten englischen OPC, mit dem
Messgerät verordnet bekommen. An          dass sie zunächst einmal unabhängig             der Fragebogen abgeglichen war, be-
einer COPD-Schulung hatten 9 %            von Arzt und Patient die Erhebung               ziehen sich auf eine Subpopulation,
teilgenommen. Das Körpergewicht           wesentlicher Versorgungsaspekte ge-             deren Diagnose gesichert und deren
war in 76 % der Fälle in den letzten      währleisten soll. Sie kann und soll             Daten vollständig waren. Es lagen al-
24 Monaten dokumentiert worden.           keine Entscheidungen festlegen, son-            so für alle Patienten Spirometriedaten
Medikamenteneinnahmepläne waren           dern bestenfalls das Vergessen von              und der Raucherstatus vor. Der Fokus
für 68 % der Patienten angelegt. Der      Entscheidungen verhindern. Nur die-             lag dort auf Pharmakotherapie bei ge-
Anteil von Patienten mit verord-          se sehr basale Art von Versorgungs-             sicherter Diagnose. Es zeigte sich,
netem ICS lag bei 20 %.                   qualität könnte durch ihre Einfüh-              dass ein großer Teil der Verschreibun-
                                          rung verbessert worden sein. Die Er-            gen nicht leitliniengerecht war. Ins-
Ergebnisse zum Zeitpunkt t2               fahrungen, die wir bei ihrer Entwick-           besondere ICS wurden bei 49 % der
Zum Zeitpunkt t2 konnten unter 3578       lung und Einführung gemacht ha-                 Patienten mit COPD GOLD II ohne
Patienten der Praxis 49 COPD-Patien-      ben, sehen wir ebenfalls als wesentli-          Exazerbation im letzten Jahr und so-
ten identifiziert werden (1 %). Die Pa-   ches Ergebnis unserer Arbeit. Diese             mit übermäßig verordnet [16]. Die
tienten waren im Mittel 69 Jahre alt      Erfahrungen werden im Folgenden                 Rate der ICS-Verordnungen unserer
(SD 11,4; 45 % weiblich; 100 % ge-        mitdiskutiert werden.                           Praxis lag deutlich niedriger.
setzlich versichert). Darunter befan-         Es fanden sich zwei Arbeiten zum                In unserer Untersuchung zeigte
den sich 17 Patienten, die bereits zum    Einsatz von (e)CL in der allgemein-             sich keine weitere Steigerung der QI
Zeitpunkt t0 enthalten gewesen wa-        medizinischen Versorgung von Pa-                für Spirometrie und Erfassung des
ren. Innerhalb der vorangegangenen        tienten mit chronischen Erkrankun-              Raucherstatus. Das Erreichen von
24 Monate war bei 63 % eine Spiro-        gen in Deutschland. In einer Arbeit             100 % eines Parameters ist weder
metrie erfolgt. Bei 75 % war ein Rau-     wurde durch Hausärzte eine CL-ba-               möglich noch sinnvoll. Unter unse-
cherstatus dokumentiert. Eine Influ-      sierte Konsultation mit durch Poly-             ren Bedingungen scheint unter Nut-
enza-Impfung hatten 55 % innerhalb        pharmazie gefährdeten Patienten                 zung der eCL das Mögliche an Quali-
der vorangegangenen zwölf Monate          durchgeführt. Das Ergebnis war eine             tät für die Parameter Spirometrie und
erhalten, 47 % waren innerhalb der        hohe Zufriedenheit von Hausärzten               Raucherstatus erreicht worden zu
vorangegangenen zehn Jahre gegen          und Patienten sowie eine sehr gute              sein. Sollten die Ärzte der Praxis mit
Pneumokokken geimpft worden. Bei          Interrater-Reliabilität. Der Zeitauf-           dem Ergebnis nicht zufrieden sein,
22 % der Patienten hatte eine Über-       wand war wenig erhöht, zu Outco-                müssten sie entsprechend der Logik
prüfung der Inhalationstechnik statt-     me-Parametern konnte keine Aussage              des Qualitätsmanagements Maßnah-

                                                                    © Deutscher Ärzteverlag | ZFA | Zeitschrift für Allgemeinmedizin | 2021; 97 (1)
Saggau et al.:
     Checklisten in der Hausarztpraxis – eine Entwicklungsstudie mit Vorher/Nachher-Vergleich
22   Checklists in Family Medicine – a Developmental Study with Before/After-Comparison

     men über die Checkliste hinaus er-                            hatten. Dies hat, wie es scheint, zu ei-   PVS umsetzbar. Allerdings führte die
     greifen, um weiter zu kommen.                                 nem erheblichen Wandel in der Pa-          Einführung erster Schritte einer KQ
          Die eCL sorgt für eine eindeutige                        tientenstruktur und damit zu dem be-       zu erheblichen Verwerfungen in un-
     Dokumentation und erleichtert so                              obachteten Rückgang der Praxispräva-       serer Praxis. Auch der Wandel hin zu
     die Koordination mehrerer Behand-                             lenz der COPD beigetragen. Patienten       verbesserter Qualität stellte einen
     ler. Für die Zusammenarbeit im Pra-                           scheinen die Qualität ihrer Versor-        Bruch in der Kontinuität zur bisheri-
     xisteam kann es hilfreich sein, ge-                           gung an anderen Kriterien festzuma-        gen Versorgung dar. Im Rahmen der
     meinsame Versorgungsziele festzule-                           chen als an der wie von uns verstan-       Einführung einer eCL verbesserte sich
     gen, diese mit der eCL umzusetzen                             denen Versorgungsqualität [19]. Zu         die Versorgung von COPD-Patienten
     und die Zielerreichung zu messen. So                          diesen Kriterien gehört vor allem die      in unserer Praxis. Es ist zu vermuten,
     kann ein gemeinsamer Prozess der                              Kontinuität der Versorgung, die durch      dass ein Teil hiervon auf die eCL
     KQ angestoßen werden, der zu Dar-                             den Weggang der Ärzte unterbrochen         selbst zurückzuführen ist. Ein wesent-
     stellbarkeit und kontinuierlicher Ver-                        wurde [20]. Jede Veränderung der ge-       liches Problem sehen wir in den be-
     besserung führt [17]. Für Praxen, in                          wohnten Versorgungsformen scheint          grenzten Möglichkeiten der PVS, Da-
     denen Studierende und junge Ärzte                             zunächst eine Belastung der Patienten      ten über eine Checkliste in alltags-
     ausgebildet werden, sehen wir einen                           und des Versorgungsteams zu sein. Es       tauglicher Weise zu erfassen. Deshalb
     großen zusätzlichen Nutzen der eCL.                           ist also möglich, dass eine Verbes-        planen wir als nächsten Schritt die
     Inzwischen nutzen wir auch eine eCL                                                                      Integration einer eigenständigen Da-
     für die Vorbereitung von Patienten                                                                       tenbank in das PVS, die in eleganterer
     für DMPs durch die Medizinischen                                                                         Weise das Prinzip der Checkliste als
     Fachangestellten.                                                                                        Versorgungsleitfaden, Dokumentation
          Auffallend in unseren Ergebnis-                                                                     und Datenerfassung ermöglicht.
     sen ist die stark schwankende Präva-
     lenz der COPD. Diese entsteht vor al-                                                                    Zusatzmaterial im Internet
     lem durch den stark schwankenden                                                                         (www.online-zfa.de)
     Nenner, bei dem es sich wie in der                                                                       eAnhang 1 Datenblatt COPD „Epi
     Methodik beschrieben, um die jewei-                                                                      Info“
     lige Jahreskontaktgruppe handelt.                                                                        eAnhang 2 Elektronische Checkliste
     Die Jahreskontaktgruppe ist für stabi-                                                                   COPD
                                                                   Korbinian Saggau …
     le Praxispopulationen ein guter Nä-
                                                                   … studierte an der Friedrich-Alexan-       Interessenkonflikte:
     herungswert für die einer Praxis zuge-
                                                                   der-Universität Erlangen-Nürnberg          Das Projekt Modellpraxis MVZ Eckental
     hörigen Patienten, nicht aber in ei-                          (FAU) Humanmedizin. Währenddes-            wurde durch das bayerisches Staatsminis-
     nem MVZ wie dem unseren mit stark                             sen war er am Institut für Allgemein-      terium für Gesundheit und Pflege geför-
     fluktuierenden Patienten. Da es kei-                          medizin beschäftigt und arbeitete          dert. Ansonsten wurden keine Interessen-
     nen besseren Nenner gibt, haben wir                           vor allem an der Qualitätssteuerung        konflikte angegeben.
                                                                   und Versorgung von PatientInnen
     die angegebenen Jahreskontaktgrup-
                                                                   mit chronischen Erkrankungen in
     pen belassen. Dadurch sind die ange-                          der Modellpraxis Eckental. Aktuell         Literatur
     gebenen Prävalenzzahlen jedoch mit                            absolviert er seine Facharztweiterbil-     1. Maio G. Geschäftsmodell Gesund-
     großer Vorsicht zu betrachten.                                dung in Wiesbaden.                            heit. Wie der Markt die Heilkunst ab-
          Zu den Schwächen unserer Studie                          Foto: Rainer Windhorst
                                                                                                                 schafft. In: Hontschik B (Hrsg.). Ber-
     gehört, dass zum Zeitpunkt t0 als Da-                                                                       lin: Suhrkamp Verlag, 2014
     tengrundlage nur die vorhandene Do-                                                                      2. Han BC. Transparenzgesellschaft. Ber-
     kumentation im PVS zur Verfügung                                                                            lin: Matthes & Seitz, 2012
     stand. Es besteht die Möglichkeit,                            serung der Versorgungsqualität so-         3. Iliffe S. From general practice to pri-
     dass Dokumentation und tatsächliche                           wohl durch Personal- als auch durch           mary care: the industrialization of fa-
     Versorgungsqualität nicht überein-                            Patientenwechsel bedingt ist. Da aber         mily medicine. Oxford: Oxford Uni-
                                                                                                                 versity Press, 2013
     stimmen [18]. Ein weiterer Schwach-                           die eCL ohne ihre Anwendung durch
     punkt ist die geringe und abnehmen-                           Ärzte nicht wirken kann und dazu ei-       4. McCartney M. Margaret McCartney:
     de Fallzahl von 103, 80 und 49                                ne entsprechende Motivation nötig             The great QOF experiment. BMJ
                                                                                                                 2016; 353: i1763
     COPD-Patienten. Zwischen den ers-                             ist, lässt sich die erreichte Verbes-
     ten beiden Erhebungszeiträumen                                serung der Versorgungsqualität ohne-       5. www.euro.who.int/en/countries/germa
                                                                                                                 ny/publications/ambulatory-care-sen-
     fand ein erheblicher Wechsel von Ärz-                         hin nicht allein auf die eCL zurück-
                                                                                                                 sitive-conditions-in-germany-2015
     ten und Patienten statt. Die zunächst                         führen. Es bleibt eine Schwäche der           (letzter Zugriff am 15.05.20)
     bei Übernahme der Praxis in ihr arbei-                        Studie, inwieweit sie im Sinne der
                                                                                                              6. Haynes AB, Weiser TG, Berry WR, et
     tenden Ärzte waren, wie es scheint,                           Motivation auf andere Praxen über-            al. A surgical safety checklist to redu-
     nicht bereit, von ihren Routinen ab-                          tragbar wäre.                                 ce morbidity and mortality in a glo-
     zuweichen und verließen die Praxis.                                                                         bal population. N Engl J Med 2009;
     Dies führte konsekutiv zum Weggang                            Schlussfolgerungen                            360: 491–499
     einiger, insbesondere älterer Patien-                         Eine eigenständige KQ ist auch mit         7. www.leitlinien.de/nvl/copd (letzter
     ten, die sich an diese Ärzte gewöhnt                          den dürftigen Mitteln bestehender             Zugriff am 15.05.20)

     © Deutscher Ärzteverlag | ZFA | Zeitschrift für Allgemeinmedizin | 2021; 97 (1)
Saggau et al.:
Checklisten in der Hausarztpraxis – eine Entwicklungsstudie mit Vorher/Nachher-Vergleich
Checklists in Family Medicine – a Developmental Study with Before/After-Comparison                                                                              23

8. Vogelmeier CF, Agusti A, Anzueto A,             Multimorbidity in general practices                    Med Inform Assoc 2006; 13:
   et al. Global strategy for the diagno-          (PRIMUMpilot). BMJ 2016; 6:                            197–205
   sis, management, and prevention of              e011613
                                                                                                    18. Miller RH, Sim I. Physicians‘ use of
   chronic obstructive pulmonary disea-
                                               14. Freund T, Baldauf A, Muth C, et al.                  electronic medical records: barriers
   se (2018 report). In: Global Initiative
                                                   Practice-based home visit and tele-                  and solutions. Health Aff (Millwood)
   for Chronic Obstructive Lung Disea-
                                                   phone monitoring of chronic heart                    2004; 23: 116–126
   se; 2018
                                                   failure patients: rationale, design and
                                                                                                    19. Lee DS, Tu JV, Chong A, Alter DA. Pa-
9. www.optimumpatientcare.org (letz-               practical application of monitoring
                                                                                                        tient satisfaction and its relationship
   ter Zugriff am 15.05.20)                        lists in the HICMan trial. Z Evid Fort-
                                                                                                        with quality and outcomes of care af-
10. www.cdc.gov/epiinfo (letzter Zugriff           bild Qual Gesundhwes 2011; 105:
                                                                                                        ter acute myocardial infarction. Cir-
    am 15.05.20)                                   434–445
                                                                                                        culation 2008; 118: 1938–1945
11. Bartholomeeusen S, Kim CY, Mertens         15. Andres E, Bleek J, Stock J, et al. Mea-          20. Hjortdahl P, Laerum E. Continuity of
    R, et al. The denominator in general           suring, assessing, acting: a practice                care in general practice: effect on pa-
    practice, a new approach from the              test of quality indicators for coronary              tient satisfaction. BMJ 1992; 304:
    Intego-database. Fam Pract 2005;               heart disease. Z Evid Fortbild Qual                  1287–1290
    22: 442–447                                    Gesundhwes 2018; 137: 9–19

12. Szecsenyi J, Engelhardt N, Wessel M,       16. Price D, West D, Brusselle G, et al.
    et al Eine Methode zur Bestimmung              Management of COPD in the UK pri-                Korrespondenzadresse
    des Denominators in Allgemeinpra-              mary-care setting: an analysis of real-          Korbinian Saggau
    xen – Ergebnisse einer Pilotstudie.            life prescribing patterns. Int J Chron           Institut für Allgemeinmedizin
    Gesundheitswesen 1993;                         Obstruct Pulmon Dis; 2014: 9:                    Universitätsklinikum Erlangen
    55(1 Suppl): 32–36                             889–905                                          Friedrich-Alexander-Universität
13. Muth C, Harder S, Uhlmann L, et al.        17. Pare G, Sicotte C, Jacques H. The ef-            Erlangen Nürnberg
    Pilot study to test the feasibility of a       fects of creating psychological                  Universitätsstraße 29
    trial design and complex intervention          ownership on physicians‘ acceptance              91054 Erlangen
    on PRIoritising MUltimedication in             of clinical information systems. J Am            korbinian.saggau@web.de

                                       DEGAM im Netz
                                       www.degam.de
                                       www.degam-leitlinien.de
                                       www.degam-patienteninfo.de
                                       www.tag-der-allgemeinmedizin.de
                                       www.degam-kongress.de
                                       www.online-zfa.de
                                       www.degam-famulaturboerse.de

                                                                              © Deutscher Ärzteverlag | ZFA | Zeitschrift für Allgemeinmedizin | 2021; 97 (1)
Sie können auch lesen