Ergebnis-bericht - Bundesministerium für wirtschaftliche ...

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Ergebnis-
 bericht
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     INHALT

 3   WO KOMMEN WIR HER?

 6   WAS HABEN WIR ERREICHT?
 8   Wir richten die deutsche Entwicklungspolitik
     konsequent an der Agenda 2030 aus
12   Wir setzen klare Prioritäten mit dem Partnerschafts­
     modell und der Länderliste
14   Wir stärken die multilaterale Zusammenarbeit und
     gebergemeinschaftliches Handeln
16   Wir fokussieren verantwortungsvoll und nachhaltig
16   Wir steuern mit kohärenten Strategien
18   Wir planen aus einem Guss
19   Wir stärken unsere Datengrundlage für eine
     evidenz­basierte Politik
20   Wir erhöhen die Wirkungsorientierung

22   WIE GEHT ES WEITER?
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Wo
kommen
wir
her?
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Entwicklungspolitik gibt Antworten auf die glo-        ihren 17 Nachhaltigkeitszielen (Sustainable De-
balen Zukunftsfragen und ist in diesem Sinne           velopment Goals, SDGs), das Pariser Klimaab-
deutsche und europäische Interessenpolitik. Ar-        kommen und das Internationale Übereinkom-
mut und Hunger, Klimakrise, Verlust an Biodi-          men über die biologische Vielfalt sind die
versität, wachsende Ungleichheit, Konflikte und        Richtschnur für die deutsche Entwicklungspoli-
weltweite Fluchtbewegungen sowie nicht zuletzt         tik. Denn der Druck auf unseren Planeten, auf die
Pandemien gehen uns alle an – das zeigt ganz           natürlichen Ressourcen und das Klima hat in den
dramatisch die weltweite Covid-19-Pandemie.            vergangenen Jahren weiter zugenommen.

Diese Herausforderungen lassen sich nur gemein-        Deswegen müssen wir jetzt im globalen sowie im
sam und durch eine verstärkte internationale Zu-       wohlverstandenen eigenen Interesse die Weichen
sammenarbeit bewältigen. Die Agenda 2030 mit           für eine bessere Entwicklungszusammenarbeit
                                                       stellen und bei der internationalen Zusammen-
                                                       arbeit vorangehen. Als zweitgrößter Geber welt-
   Trotz der bisherigen Anstrengungen sind             weit spielt Deutschland dabei eine zentrale Rolle
   die weltweiten Herausforderungen für                und erreicht 2021 das 0,7-Prozent-Ziel für öf-
   die Erreichung der SDGs weiterhin groß.             fentliche Entwicklungsausgaben (gemäß Official
   Wichtigstes Ziel bleibt die Überwindung             Development Assistance, ODA).
   von Hunger und Armut:
                                                       Als BMZ können wir mit einem Haushalt von
                                                       13,4 Milliarden Euro (2021) einen spürbaren Un-
                                                       terschied für die Menschen in den Entwicklungs-
                                                       ländern erreichen. Jüngstes Beispiel ist das Sorg-
                                                       faltspflichtengesetz zur Einhaltung grundlegender
   Jeder neunte         Mensch,                        Menschenrechtsstandards in Lieferketten.
   rund 820 Millionen weltweit, hat keinen
   ausreichenden Zugang zu Nahrung.                    Die Lösung globaler Herausforderungen erfor-
                                                       dert ein engagiertes Vorgehen mit klarer politi-
   Zwar haben über eine Milliarde Men­                 scher Zielsetzung und ein schlagkräftiges, inno-
   schen die extreme Armut überwunden,                 vatives BMZ. Im engen Schulterschluss mit
   es zeigen sich jedoch große regiona­                europäischen und internationalen Partnern so-
   le Unterschiede – in manchen Ländern                wie der Zivilgesellschaft muss das BMZ schnell
   in Subsahara-Afrika leben noch immer                und flexibel auf neue Herausforderungen reagie-
   mehr als 70 Prozent der Menschen in                 ren können. Deshalb haben wir mit „BMZ 2030“
   Armut. Durch die Covid-19-Pandemie                  die deutsche Entwicklungspolitik strategisch neu
   steigt die Armut nun zum ersten Mal seit            ausgerichtet und damit den Auftrag aus den Ko-
   über 20 Jahren wieder an.                           alitionsvereinbarungen von 2017 für mehr Wirk-
                                                       samkeit umgesetzt.
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Reformprozess BMZ 2030:
gemeinsam weiter Zukunft denken

                                                                                                  WO KOMMEN WIR HER?
Im Herbst 2018 startete das BMZ die Reform           Ergebnis des Reflexionsprozesses waren
der deutschen Entwicklungspolitik mit ei­            30 Empfehlungen. Die Umsetzung dieser
nem hausinternen Reflexionsprozess. Unab­            Reformen erfolgt seit März 2020 und
hängig von Funktion und Zuständigkeiten              konnte bereits wei­testgehend abgeschlos­
erarbeiteten die Mitarbeiterinnen und Mit­           sen werden. Die „BMZ 2030-Umsetzungs­
arbeiter des BMZ in mehreren Teams Vor­              architektur“, bestehend aus Fachreferaten,
schläge für eine zukunftsfähige Entwick­             Unterabteilungsleitungen, Abteilungslei­
lungspolitik. Dabei wurde bewusst auf die            tungen und Staatssekretär, hält die Re­
Expertise der Mitarbeiterinnen und Mitarbei­         formschritte systematisch nach und be­
ter gesetzt und auf die inhaltliche Unterstüt­       richtet regelmäßig an den Bundesminister.
zung von Beratungsunternehmen verzichtet.            Durch neue Formate wie digitale „Town­
Der Reflexionsprozess wurde durch einen              hall“-Meetings wurden zudem auch die
fachlichen Austausch mit Expertinnen und             Kolleginnen und Kollegen im In- und Aus­
Experten aus Politik, internationalen Organi­        land eingebunden.
sationen, den Durchführungsorganisationen,
wissenschaftlichen Einrichtungen und Nicht­
regierungsorganisationen begleitet.

Austausch zum Reformprozess BMZ 2030 im Rahmen einer Führungskräfteklausur
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Was
haben
wir
erreicht?
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Wir haben die Steuerungsfähigkeit und Wirksamkeit des BMZ durch
eine deutliche Fokussierung bei den Themen und Partnerländern und
durch neue Planungs- und Strategieprozesse gestärkt.

                    Entwicklungspolitische Prioritäten setzen:

                                                                                      WAS HABEN WIR ERREICHT?
                    Einführung des Agenda 2030-Themen­modells und des
                    Partnerschaftsmodells mit neuer Länderliste, Konsolidierung von
                    Länder- und Themenportfolios, verantwortungs­­voller Ausstieg
                    aus der bilateralen Zusammenarbeit mit einigen Ländern.

                    Instrumente der deutschen Entwicklungspolitik strategischer
                    einsetzen und die Zusammenarbeit mit multilateralen
                    Akteuren und anderen Gebern besser koordinieren,
                    zum Beispiel mit der Europäischen Union.

                    Durch Strategien steuern:
                    systematischere Strategien für Themen und Länder.

                    Aus einem Guss planen:
                    neuer Prozess zur integrierten Planung und Allokation der
                    Finanzmittel, Verbesserung der Reaktionsfähigkeit in Sonder­
                    situationen (zum Beispiel im Falle einer globalen Pandemie).

                    Wirkungen erzielen, messen und kommunizieren:
                    flächendeckende Einführung von Standardindikatoren,
                    Verbesserung der Wirkung von Vorhaben sowie Daten­­erfassung
                    der Beiträge zu den SDGs.
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WIR RICHTEN DIE DEUTSCHE ENTWICKLUNGS-
POLITIK KONSEQUENT AN DER AGENDA 2030 AUS

Mit dem neuen „Agenda 2030-Themenmodell“ ge-             Über das Kernthema „Frieden und gesellschaft-
ben wir Antworten auf die dringenden Zukunfts-           licher Zusammenhalt“ und die BMZ-Krisenin­
themen. Fünf Kernthemen sind unsere langfristi-          strumente (unter anderem Titel für Krisenbewäl-
gen Schwerpunkte und die „DNA“ der deutschen             tigung und Wiederaufbau, Infrastruktur [KWI],
Entwicklungspolitik. Darin sind auch die Ziele           Sonderinitiative Flucht) können wir kurz- und
der Sonderinitiativen abgebildet, beispielsweise         langfristige Maßnahmen systematisch verknüp-
die Sonderinitiative „Eine Welt ohne Hunger“ mit         fen. Dadurch können wir beispielsweise in unse-
den Aktionsfeldern Ernährungssicherung, ländli-          ren Partnerländern Bedarfe zur Förderung von
che Entwicklung und Landwirtschaft. Die The-             Frieden und gesellschaftlichem Zusammenhalt
men Gesundheit und Grundbildung bearbeiten               adressieren und zur Prävention von Krisen und
wir nun insbesondere multilateral.                       Gewalt beitragen.

Fünf Kernthemen als „DNA“ der deutschen Entwicklungspolitik

Schutz unserer Lebensgrundlagen – Umwelt und natürliche Ressourcen
→ Biodiversität
→ Waldschutz
→ Wasser

Verantwortung für unseren Planeten – Klima und Energie
→ Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel
→ Erneuerbare Energie und Energieeffizienz
→ Nachhaltige Stadtentwicklung

Eine Welt ohne Hunger 
→ Ernährungssicherung
→ Ländliche Entwicklung
→ Landwirtschaft

Ausbildung und nachhaltiges Wachstum für gute Jobs
→ Berufliche Bildung
→ Privatsektor- und Finanzsystementwicklung
→ Handel und wirtschaftliche Infrastruktur

Frieden und gesellschaftlicher Zusammenhalt
→ Gute Regierungsführung
→ Friedensentwicklung und Krisenprävention
→ Flucht und Migration
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  Kernthema

„Verantwortung für unseren Planeten – Klima und Energie“

Für mehr Klimaschutz und Anpassung an den           wandels und Umsetzung des Pariser Klimaab­        WAS HABEN WIR ERREICHT?
Klimawandel braucht es eine soziale, ökologi­       kommens. Dadurch können wir transformative
sche und wirtschaftliche Transformation, die        Veränderungsprozesse zukünftig noch besser
nur über politische Weichenstellungen und           gemeinsam mit unseren Partnerländern, der
strukturelle Änderungen, etwa der Energie­          Europäischen Union, internationalen Organi­
systeme und in der Stadtentwicklung, erreicht       sationen, der Wirtschaft, Zivilgesellschaft und
werden kann.                                        Wissenschaft anstoßen. Die verschiedenen
                                                    entwicklungspolitischen Ansätze ergänzen
Mit der Kernthemenstrategie „Verantwortung          sich dabei systematisch, zum Beispiel Klima­
für unseren Planeten – Klima und Energie“           finanzierungsinstrumente, Maßnahmen zur
verfolgt das BMZ einen thematisch übergrei­         Stärkung von Resilienz und zur Verbesserung
fenden Ansatz zur Bekämpfung des Klima­             politischer Rahmenbedingungen.
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Als Gütesiegel für eine werteorientierte und            Das Themenmodell ist verbindlich für unsere
nachhaltige Entwicklungspolitik haben wir               Durchführungsorganisationen. Es gilt für Sektor-
sechs übergreifende Qualitätsmerkmale einge-            vorhaben zur Beratung des BMZ sowie für bilate-
führt. Diese sind in unserer gesamten Arbeit            rale, regionale und globale Umsetzungsvorhaben.
und für alle Maßnahmen handlungsleitend.                Auf diese Weise können wir unsere entwicklungs-
                                                        politische Gestaltungskraft national, internatio-
Mit zehn Initiativthemen setzen wir zudem für           nal und auf europäischer Ebene stärken.
eine bestimmte Zeit entwicklungspolitische Im-
pulse um und greifen neue Themen auf. Damit
können wir sowohl strategisch-vorausschauend
als auch flexibel agieren.

Sechs Qualitätsmerkmale als „Gütesiegel“

    →  Menschenrechte, Geschlechtergleich­stellung und Inklusion
    →  Armutsbekämpfung und Reduzierung der Ungleichheit
    → Umwelt- und Klimaverträglich­keitsprüfung
    →  Digitalisierung
    →  Anti-Korruption und Integrität
    → Konfliktsensibilität

Zehn Initiativthemen

→  Marshallplan mit Afrika

→ Gesundheit, Pandemiebekämpfung und One Health

→ Nachhaltige Lieferketten und Grüner Knopf

→ Bevölkerungsentwicklung und Familienplanung

→ Digitalzentren und Digitalisierung

→ Perspektive Heimat

→ Allianz für Entwicklung und Klima

→ Grüne Bürgerenergie

→ Grüner Wasserstoff und Folgeprodukte

→ Medienfreiheit, Kreativwirtschaft, Sport für Entwicklung
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  Initiativthema

„Gesundheit, Pandemiebekämpfung und One Health“
Mit dem Corona-Sofortprogramm schnelle Unterstützung leisten

Mit dem Corona-Sofortprogramm ist das BMZ             → Mit einem ganzheitlichen interdisziplinä­
internationaler Vorreiter bei der Bekämpfung          ren „One-Health-Ansatz“ trägt die Entwick­
der Corona-Pandemie und stellt 2020/21                lungspolitik dazu bei, die Ausbreitung neuer
rund 4,7 Milliarden Euro für Gesundheit und           Infektionskrankheiten und Pandemien zu

                                                                                                       WAS HABEN WIR ERREICHT?
internationale Krisenfinanzierung bereit. Dar­        verhindern.
über hinaus stellt Deutschland dem globalen
Netzwerk „Access to COVID-19 Tools Acce­              → Neben Menschen beziehen Gesundheits­
lerator“ für einen gerechten globalen Zugang          maßnahmen auch Nutz-, Haus- und Wildtiere
zu Covid-19-Impfstoffen, Therapeutika und             sowie Ökosysteme ein. Dazu ist die interdis­
Diagnostika sowie zur Gesundheitssystem­              ziplinäre Vernetzung zwischen Human- und
stärkung zusätzliche Mittel zur Verfügung             Veterinärmedizin, Agrarökologie, Ernährungs-,
(2020/21 rund 2,2 Milliarden Euro).                   Hygiene-, Sozial- und Umweltwissenschaften
                                                      essentiell, die bereits mit konkreten Vorhaben
Mit dem neuen Initiativthema „Gesundheit,             an den Schnittstellen von Mensch, Tier und
Pandemiebekämpfung und One Health“ hat                Umwelt bearbeitet wird.
das BMZ schnell und flexibel auf die Covid-
19-Pandemie reagiert und zudem direkte                → Die Gesundheitssysteme unserer Partner­
Unterstützung für unsere Partnerländer be­            länder werden gestärkt, damit diese besser
reitgestellt. Mit der neuen „Initiativthemen­         für den Krisenfall gerüstet sind.
strategie One Health“ verfolgt das BMZ mit­
tel- bis langfristige Ziele:
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WIR SETZEN KLARE PRIORITÄTEN MIT DEM
PARTNERSCHAFTSMODELL UND DER LÄNDERLISTE

Mit dem „BMZ 2030-Partnerschaftsmodell“ und              Durch neue Vorgaben für unser entwicklungs-
der Länderauswahl haben wir die bilaterale staat-        politisches Engagement werden wir strategischer
liche Zusammenarbeit mit unseren Partnerlän-             und abgestimmter auftreten: Von unseren Part-
dern neu ausgerichtet. Das Partnerschaftsmodell          nerländern fordern wir noch stärker messbare
ermöglicht eine noch bessere Unterstützung un-           Fortschritte bei ihrer Entwicklungsorientierung
serer Partnerländer bei der Umsetzung der Agen-          ein. Gleichzeitig bieten wir eine enge Zusam-
da 2030 und der Erreichung der SDGs. Mit drei            menarbeit bei den Themen an, wo die Expertise
Länderkategorien gehen wir zielgerichteter auf           der deutschen Entwicklungszusammenarbeit be-
die jeweiligen Rahmenbedingungen vor Ort ein             sonders gefragt ist. Dafür konsolidieren wir die
und können so die Kooperationsinteressen unse-           bilaterale Zusammenarbeit anhand des Themen-
rer Partner besser berücksichtigen, beispielswei-        modells gemeinsam mit unseren Partnerländern.
se um die Menschen in Konflikt- und Flücht-
lingsgebieten schneller zu unterstützen. Um in           Die Kernthemen bilden die langfristigen Schwer-
unseren Partnerländern weiterhin signifikant zu          punkte unserer Zusammenarbeit mit den Part-
sein, setzen wir die vorhandenen Ressourcen              nerländern, während wir mit kurz- bis mittelfris-
noch fokussierter ein. Mit der neuen Länderliste         tigen Initiativthemen flexibel auf akute politische
haben wir deshalb die Anzahl der bilateralen             Bedarfe reagieren können. Mit BMZ 2030 setzen
Partnerländer von 85 auf 60 Länder reduziert.            wir die Sonderinitiativen und Kriseninstrumente
                                                         noch kohärenter entsprechend den Zielen unse-
                                                         rer Länderstrategien ein.

  1    Mit den Bilateralen Partnern fokussieren wir die Zusammenarbeit auf drei Kernthemen,
       um langfristig auf die Erreichung der SDGs in unseren Partnerländern hinzuarbeiten. Be­
  sonders reformorientierte Partnerländer (Reformpartner) werden bei der strukturellen Weiter­
  entwicklung von politischen Rahmenbedingungen und Institutionen unterstützt. In der Gruppe
  der Transformationspartner begleiten wir politische und wirtschaftliche Transformationsprozes­
  se und die Annäherung an die Europäische Union.

  2    Mit Globalen Partnern verfolgen wir die gemeinsame Lösung globaler Zukunftsfragen und
       wollen grenzüberschreitende Ziele für eine nachhaltige und klimaneutrale Entwicklung auf
  globaler Ebene erreichen.

  3    Mit Nexus- und Friedenspartnern arbeiten wir an dem übergreifenden Ziel „Krisenprä­
       vention und -bewältigung, Stabilisierung der Lebensgrundlagen, zivile Konfliktbewältigung
  sowie Friedensförderung“. Daher müssen unsere Maßnahmen in diesen Partnerländern zu Frie­
  den und Sicherheit beitragen. Die Zusammenarbeit mit Nexus- und Friedenspartnern erfolgt in
  Kohärenz zum Instrumentarium des Auswärtigen Amts und orientiert sich am Konzept zur Ge­
  meinsamen Analyse und abgestimmten Planung (GAAP) des Auswärtigen Amtes und des BMZ.
13

Côte d’Ivoire
Im engen Dialog die Reformpartnerschaft umsetzen
Das BMZ ist mit Côte d’Ivoire als besonders re­        ohne Hunger“ systematisch in das bilaterale
formorientiertem Land im Rahmen der „Com­              Portfolio integriert.
pact with Africa“-Initiative 2017 eine Reform­
partnerschaft eingegangen. Diese Initiative            → Zum Schutz der Biodiversität und der

                                                                                                     WAS HABEN WIR ERREICHT?
der G20-Staaten wurde unter deutscher Prä­             Wälder wurde das Kernthema „Schutz unse­
sidentschaft als eine neue Partnerschaft mit           rer Lebensgrundlagen – Umwelt und natür­
Afrika etabliert, um die Bedingungen für pri­          liche Ressourcen“ gewählt. Im Aktionsfeld
vate Investitionen und Beschäftigungsmög­              Waldschutz wird unter anderem eine ent­
lichkeiten zu verbessern.                              waldungsfreie, nachhaltige Kakaoproduktion
                                                       durch die Sonderinitiative „Eine Welt ohne
Das BMZ hat seine finanzielle Unterstützung            Hunger“ gefördert.
und den politischen Dialog mit der ivorischen
Regierung deutlich intensiviert. Nach einer            → Mit dem Aktionsfeld „Gute Regierungs­
umfangreichen Auswertung der bisherigen                führung“ wird die Transparenz staatlichen
Umsetzungserfahrungen wurde die Zusam­                 Handelns und die Rechenschaftspflicht der
menarbeit neu ausgerichtet. Im Juni 2021 wur­          öffentlichen Verwaltung gestärkt. Über das
den folgende neuen Kern- und Initiativhemen            Initiativthema „Bevölkerungsentwicklung und
mit der ivorischen Regierung vereinbart:               Familienplanung“ sollen die selbstbestimmte
                                                       reproduktive Gesundheit sowie die Gesund­
→ Côte d’Ivoire hat sich zum Ziel gesetzt,             heitsversorgung von Müttern und Neugebo­
über den Energiesektor zur Erfüllung der Kli­          renen verbessert werden.
maziele beizutragen. Das Kernthema „Verant­
wortung für unseren Planeten – Klima und
Energie“ mit dem Aktionsfeld „Erneuerbare
Energien und Energieeffizienz“ ist der Schwer­
punkt der Reformpartnerschaft und wird vom
BMZ mit einem besonders engen politischen
Dialog begleitet.

→ Da die Schaffung von Arbeitsplätzen eine
der Prioritäten der ivorischen Regierung ist,
wird als neues Kernthema „Ausbildung und
nachhaltiges Wachstum für gute Jobs“ und als
Teil der Reformpartnerschaft bearbeitet. Ein
Engagement zur Förderung des Privatsektors
und zum Ausbau der beruflichen Bildung soll
der jungen Bevölkerung Perspektiven bieten.
Damit werden die Sonderinitiativen „Ausbil­
dung und Beschäftigung“ sowie „Eine Welt
14

WIR STÄRKEN DIE MULTILATERALE
ZUSAMMENARBEIT UND
GEBERGEMEINSCHAFTLICHES HANDELN

Globale, grenzüberschreitende Herausforderun-             ausgerichtet. Auch bei der Bekämpfung von In-
gen sind nur gemeinsam und mit europäischen               fektionskrankheiten oder der Grundbildung steht
und multilateralen Partnern zu lösen. Deutsch-            die Zusammenarbeit mit multilateralen Organi-
land ist drittgrößter Beitragszahler an das multi-        sationen im Vordergrund.
laterale System sowie größter Geber unter den
Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Das              Zudem haben wir die Voraussetzungen für ge-
BMZ investiert rund ein Drittel seines Haushalts          bergemeinschaftliches Handeln gestärkt. Wir
in die Zusammenarbeit mit der Europäischen                stimmen uns noch intensiver mit anderen Ge-
Union, der Weltbank, den regionalen Entwick-              bern ab, insbesondere mit den Mitgliedsstaaten
lungsbanken und den Vereinten Nationen und                und der Kommission der Europäischen Union
engagiert sich in den G7 und G20.                         im Rahmen der „Team Europe“-Initiative, und
                                                          erhöhen so die Effektivität und Sichtbarkeit der
                                                          deutschen und europäischen Entwicklungszu-
  Dabei sind drei Ziele handlungsleitend:                 sammenarbeit.

     Wir wollen das multilaterale System                  Gemeinsame Finanzmittel und Ziele bedeuten
     stärken und weiter gezielt auf die                   für unsere Partner vor Ort weniger Koordinie-
     globale Nachhaltigkeitsagenda 2030                   rungsaufwand und übersichtlichere Strukturen.
     ausrichten.                                          Gebergemeinschaftliches Handeln stärken wir
                                                          durch folgende Maßnahmen:
     Wir wollen unsere thematischen
     Schwerpunkte noch stärker multi­                     → Wir stärken die gemeinsamen Strategien der
     lateral anbinden und Synergien auf                     EU-Geber (Joint Programming): Wir prüfen
     euro­­pä­i­scher Ebene nutzen.                         systematisch, ob sie BMZ-Länderstrategien er-
                                                            setzen können. Bei der Erstellung von BMZ-
     Wir setzen uns für mehr Transparenz,                   Strategien und bei der Planung unserer Mittel
     Effizienz, Wirksamkeit und Kohärenz                    stimmen wir uns noch stärker mit anderen
     im multilateralen System ein.                          Gebern ab.

                                                          → Wir erleichtern die gemeinsame Umsetzung
                                                            von Maßnahmen mit anderen Gebern durch
Mit BMZ 2030 haben wir auch unser multilatera-              die Zusammenlegung von Finanzmitteln (Ko-
les Engagement noch stärker an den SDGs, dem                und Kombifinanzierungen), durch Multige-
Pariser Klimaabkommen und dem Internationa-                 berpartnerschaften sowie durch gemeinsame
len Übereinkommen über die biologische Vielfalt             Implementierung (Joint Implementation).
15

→ Wir unterstützen die „Team Europe“-Initiati-           Unsere Ziele erreichen wir auch durch die Ent-
  ven als europäische Antwort auf die Covid-19­-         sendung von hoch qualifiziertem BMZ-Personal
  Pandemie im südlichen Afrika, in Asien, im             an zentrale Stellen in europäischen und multila-
  Pazifik sowie in Lateinamerika und der Karibik.        teralen Institutionen.

→ Wir stärken Dreieckskooperationen als ge-
  meinsame Vorhaben des BMZ mit einem
  begünstigten und einem unterstützenden
  Partner: Damit ermöglichen wir unseren

                                                                                                            WAS HABEN WIR ERREICHT?
  Partnerländern Zugang zu mehr Ressourcen,
  Expertise und Kapazitäten.

   Madagaskar
   Mehr erreichen durch gemeinsames Engagement
   Deutschland, Frankreich, die EU-Kommission            Regierungsführung, dem Kampf gegen Kor­
   und die Europäische Investitionsbank arbei­           ruption, dem Schutz der weltweit einmaligen
   ten in Madagaskar vertrauensvoll zusammen             Biodiversität und dem Ausbau von erneuer­
   und stimmen sich eng untereinander ab. Im             baren Energien erreicht werden.
   Rahmen des Joint Programming der EU wur­
   de eine gemeinsame Analyse der drängends­             Mit den „Team Europe“-Initiativen „Erneuer­
   ten Entwicklungsherausforderungen im Land             bare Energien“ und „Green Deal – Umwelt­
   erstellt. Gegenüber der Partnerregierung wur­         schutz und Landwirtschaft“ bündeln die drei
   den gemeinschaftlich Reformvorstellungen              EU-Partner und die Europäische Investitions­
   formuliert und die eigene Wertegrundlage              bank ihre Expertise, Finanzierungen und
   für die Zusammenarbeit dargelegt – etwa die           Ansätze. Dadurch spricht Europa mit einer
   Achtung, der Schutz und die Gewährleistung            Stimme und erleichtert den Partnern die Ge­
   der Menschenrechte sowie der Schutz unse­             berkoordinierung. Beispielsweise berät die
   rer Umwelt und Lebensgrundlage. Auf dieser            Deutsche Gesellschaft für Internationale Zu­
   Basis konnten sichtbare Fortschritte bei der          sammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des
                                                         BMZ das Energieministerium zu notwendigen
                                                         Reformen im Energiesektor, das BMZ finan­
                                                         ziert über die KfW zwei Wasserkraftwerke,
                                                         die „Französische Entwicklungsagentur“ (AFD)
                                                         investiert in ländliche Elektrifizierung und die
                                                         Europäische Investitionsbank ermöglicht den
                                                         Bau von Stromübertragungsleitungen. Dieses
                                                         Engagement wird in der „Team Europe“-Ini­
                                                         tiative gebündelt und kohärent mit einem Fi­
                                                         nanzierungsvolumen von über 200 Millionen
                                                         Euro (Darlehen und Zuschüsse) umgesetzt.
16

WIR FOKUSSIEREN VERANTWORTUNGSVOLL
UND NACHHALTIG

Mit der neuen BMZ-Länderliste musste das BMZ                Dafür wurden die betroffenen Partnerländer
auch schwierige Entscheidungen treffen und die              durch das BMZ und die deutschen Botschaften
bilaterale staatliche Zusammenarbeit mit 27 Län-            vor Ort informiert: Laufende Vorhaben sollen bis
dern mittelfristig beenden. Noch laufende Vor-              spätestens 2025 abgeschlossen werden oder – wo
haben werden wir verantwortungsvoll und nach-               möglich und sinnvoll – an andere bilaterale Ge-
haltig abschließen. Deutschland bleibt in den               ber, die Europäische Union, Weltbank, internati-
Ausstiegsländern jedoch über andere Ressorts,               onale Organisationen oder an zivilgesellschaftli-
die Kirchen und die Zivilgesellschaft sowie die             che Organisationen übergeben werden. Dazu
EU und multilaterale Institutionen weiterhin                wurden 2021 letztmalige finanzielle Zusagen auf
engagiert und fördert Investitionen der Privat-             Grundlage von individuellen Ausstiegsplänen er-
wirtschaft.                                                 möglicht, in denen das BMZ insbesondere auch
                                                            die Covid-19-Situation in den betroffenen Part-
                                                            nerländern berücksichtigt.

WIR STEUERN MIT KOHÄRENTEN STRATEGIEN

Vorausschauendes und strategisches Handeln                     mit anderen europäischen und internationa-
wird für die Entwicklungspolitik immer wichti-                 len Gebern berücksichtigt werden.
ger. Dafür haben wir die Qualitätsstandards für
unsere Strategiepapiere weiterentwickelt: Bei der           → Die Länder- und Regionalstrategien sind un-
Erstellung werden die bisherigen Arbeitsschwer-               ser zentrales Instrument zur strategischen
punkte kritisch reflektiert und mit Beteiligung der           Planung und politischen Steuerung der bila-
Zivilgesellschaft, der Kirchen, politischen Stiftun-          teralen Zusammenarbeit. Zur Verzahnung mit
gen und der Wissenschaft regelmäßig überprüft.                den Kernthemenstrategien übernehmen sie
                                                              die jeweiligen thematischen Ziele, angepasst
Unsere Strategien bauen nun noch systemati-                   an den spezifischen Länderkontext.
scher aufeinander auf, sie gelten verbindlich für
die Durchführungsorganisationen der staatli-                → Wir prüfen systematisch, ob die Joint-Pro-
chen Zusammenarbeit und sind Orientierung für                 gramming-Strategien der EU die BMZ-Länder-
nicht-staatliche Träger:                                      strategien ersetzen können, um unser Engage-
                                                              ment noch besser mit anderen europäischen
→ Neue Themenstrategien überführen die Kern-                  Akteuren abzustimmen.
  und Initiativthemen und Qualitätsmerkmale
  in das gesamte Engagement des BMZ. Dabei                  Bei der Erstellung von Länderstrategien sind die
  setzen wir uns mit Nachdruck dafür ein, dass              bisherigen Umsetzungserfahrungen zentral. Mit
  unsere Themen auch in der Zusammenarbeit                  dem „Länderportfolio-Review“ hat das Deutsche
17

Evaluierungsinstitut der Entwicklungszusam-             Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) um.
menarbeit (DEval) ein Instrument entwickelt, das        Bis zum Vorliegen der Länder-, Regional- oder
die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit vor           EU-Joint-Programming-Strategien erfolgt die
Ort analysiert und Optionen für ihre zukünftige         strategische Steuerung auf der Basis von Portfo-

                                                                                                           WAS HABEN WIR ERREICHT?
strategische Ausrichtung aufzeigt („Tun wir im          lioübersichten, die die Entwicklungs- bzw. Kon-
Land noch das Richtige?“). Damit setzt das BMZ          solidierungsbedarfe durch die Umsetzung von
eine entsprechende Empfehlung des Prüfbe-               BMZ 2030 abbilden.
richts 2015 der Organisation für wirtschaftliche

    Neue Systematik für unsere Strategien

                               BMZ-Strategie „Entwicklungspolitik 2030“
                          Operationalisierung durch Reformprozess „BMZ 2030“

                           Strategien für 5 Kernthemen mit Standardindikatoren
                                           und 10 Initiativthemen

                                   Strategien für 6 Qualitätsmerkmale
                                           („Leistungsprofile“)

                                               Positionspapiere
                                       (multilaterale Zusammenarbeit,
                                        Partner­schafts­kategorien etc.)

                                           Länder-, Regional-
                                             und EU-Joint-
                                             Programming-
                                               Strategien
18

WIR PLANEN AUS EINEM GUSS

                                                                 Länder-
    Business-                    Planungs-                                                 Allokations-
                                                                planungs-
     pläne                         gipfel                                                     gipfel
                                                                gespräche

Wir haben die systematische Planung unserer                tung des BMZ über die Gesamtplanung und
Mittel weiterentwickelt: Mit der „integrierten Pla-        Verteilung der verfügbaren Mittel (Allokation).
nung und Allokation“ (iPA) werden alle relevanten          Das Ergebnis des Planungsprozesses wird dem
Titel und Instrumente der staatlichen Entwick-             Parlament im Rahmen des Haushaltsaufstel-
lungszusammenarbeit in einem mehrstufigen                  lungsverfahrens vorgelegt.
Verfahren an den jährlichen politischen Prioritä-
ten ausgerichtet. Dazu gehören neben der bilate-           Im Pilotjahr 2020 wurden die Verfahren und
ralen technischen und finanziellen Zusammen-               technischen Anforderungen hierfür weiterent-
arbeit die Sonderinitiativen und – soweit möglich          wickelt. Dabei wurde der Planungsprozess ange-
– der Titel „Krisenbewältigung und Wiederauf-              passt, um die Covid-19-Situation angemessen zu
bau, Infrastruktur“. Um weiter zu konsolidieren,           berücksichtigen. Die Erfahrungen des ersten iPA-
wurde die Sonderinitiative MENA („Middle East              Durchlaufs werden bei der nächsten Planung
and North Africa“) ausgesteuert.                           (iPA 2022) berücksichtigt.

Die iPA beginnt mit einer „Businessplanung“, bei
der die thematischen und regionalen Perspekti-
ven verzahnt und die übergeordneten Ziele des
BMZ für das aktuelle Planungsjahr konkretisiert
werden. Auf dieser Grundlage legt die Leitung
des BMZ bei einem „Planungsgipfel“ zentrale
Leitplanken fest. In den folgenden „Länder­
planungsgesprächen“ werden die verschiedenen
Instrumente und Themen in ein politisch-strate-
gisches Länderprogramm integriert. Im abschlie-
ßenden „Allokationsgipfel“ entscheidet die Lei-
19

WIR STÄRKEN UNSERE DATENGRUNDLAGE
FÜR EINE EVIDENZBASIERTE POLITIK

Aussagekräftige Daten sind eine unverzichtbare            Dies umfasst unter anderem:
Voraussetzung für die Steuerung der Entwick-
lungspolitik. Mit dem „Aktionsplan Daten“ ha-             → Modernisierung des Datenaustauschs mit
ben wir konkrete Maßnahmen eingeleitet, um                  den Durchführungsorganisationen

                                                                                                            WAS HABEN WIR ERREICHT?
Daten systematisch als Grundlage für Entschei-
dungen und für eine evidenzbasierte Politikge-            → automatisierte Qualitätssicherung der
staltung zu nutzen und Ressourcen so effizient              ODA- und IATI (International Aid Transpa-
wie möglich einzusetzen.                                    rency Initiative)-Meldungen

                                                          → Integration der IT-Systeme für die Projekt­
      Ziele des „Aktionsplans Daten“
                                                            bearbeitung

       Breitere Datenbasis                                Neben Daten aus den Vorhaben der deutschen
                                                          Entwicklungszusammenarbeit stehen zuneh-
       Erhöhte Datenqualität
                                                          mend auch externe Satelliten-, Klima- und Sen-
       Nutzerfreundliche Bereitstellung                   sordaten zur Verfügung, mit denen wir unsere
       von Daten                                          Arbeit noch effizienter und wirksamer gestalten
                                                          können. Zum Beispiel werden Satellitendaten ge-
       Effizienteres Datenmanagement                      nutzt, um Entwaldung und Landnutzungsände-
                                                          rungen in Partnerländern zu überwachen. Dies
                                                          dient der Erfolgskontrolle laufender Entwick-
                                                          lungsmaßnahmen und als zusätzliche Grundlage
In einem ersten Schritt haben wir das Agenda              für zukünftige Förderentscheidungen. Dabei ar-
2030-Themenmodell und das Partnerschaftsmo-               beitet das BMZ mit den Durchführungsorganisa-
dell in die IT-Strukturen eingearbeitet, damit be-        tionen, dem Deutschen Institut für Entwick-
reits die laufenden Planungen und finanziellen            lungspolitik (DIE) und DEval zusammen.
Zusagen entlang der BMZ 2030-Vorgaben gesteu-
ert werden können. Erstmals werden auch die
Beiträge des BMZ zur Erreichung der jeweiligen
SDGs aus vorhandenen Projektinformationen
ausgewertet. Diese SDG-Beiträge sollen mög-
lichst ab 2022 auch im Rahmen der ODA-Mel-
dung veröffentlicht werden. Zudem werden Pro-
zesse im Datenmanagement verbessert und bis
2023 umgesetzt.
20

WIR ERHÖHEN DIE
WIRKUNGSORIENTIERUNG

Für die Planung, Steuerung und Evaluierung von         Wir verbessern die Qualitätsstandards, insbeson-
Vorhaben sind aussagekräftige Ziele und Indika-        dere von projektspezifischen Indikatoren. Darü-
toren entscheidend. Mit dem „Aktionsplan Wir-          ber hinaus führen wir zum 1. Januar 2022 Stan-
kungen“ richten wir die deutsche Entwicklungs-         dardindikatoren ein, die zukünftig flächendeckend
zusammenarbeit auf mehr Wirksamkeit aus.               in den Auftragsverfahren ergänzend zu den pro-
                                                       jektspezifischen Indikatoren eines Vorhabens
                                                       festgelegt werden.
      Ziele des „Aktionsplans Wirkungen“

                                                       Mit wissenschaftlichen Begleitstudien („rigoro-
       Erhöhung der Qualitätsstandards                 sen Wirkungsevaluierungen“) kann statistisch
       für projektspezifische Indikatoren              belegt werden, ob Maßnahmen wirksam sind.
                                                       Derzeit werden Möglichkeiten und Hürden für
       Flächendeckende Einführung von
                                                       eine systematischere Nutzung solcher Evaluie-
       Standardindikatoren für eine
                                                       rungen in der Entwicklungspolitik analysiert
       übergreifende Ergebnisbericht­
                                                       und eine Datenbank zur Sammlung und Bereit-
       erstattung
                                                       stellung der Untersuchungsergebnisse aufge-
       Stärkung der rigorosen Wirkungs­                baut. Zudem wird ein Förderprogramm erarbei-
       evaluierungen                                   tet, um Partnerschaften zwischen Vorhaben und
                                                       Forschungseinrichtungen für rigorose Wirkungs-
                                                       evaluierungen zu fördern.
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Daten und Wirksamkeit: institutionelle Stärkung
und modernes Wissensmanagement

                                                                                                    WAS HABEN WIR ERREICHT?
Mit einer neuen Unterabteilung hat das BMZ           liche Personalressourcen für die Modernisie­
die Themen Daten und Wirksamkeit institu­            rung des Datenmanagements bereitgestellt.
tionell gestärkt. Die Qualitätssicherung im          Mit Fortbildungen und Wissensmanagement
Auftragsprozess des BMZ wird weiter opti­            qualifizieren sich die Mitarbeiterinnen und
miert. Zukünftig sollen Erkenntnisse aus Eva­        Mitarbeiter im BMZ weiter für einen noch ef­
luierungen und wissenschaftlicher Forschung          fizienteren Umgang mit Wirksamkeitsfragen
noch stärker in die Beauftragung von neuen           und Daten.
Vorhaben einfließen. Zudem wurden zusätz­

Diskussion in einer Arbeitsgruppe zu BMZ 2030
22

Wie
geht
es
weiter?
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Mit BMZ 2030 haben wir die zentralen Weichen für eine zukunftsfähige
Entwicklungspolitik mit einem starken und innovativen BMZ gestellt.
Nun gilt es, diese Reformen in der Praxis zu leben und mit der
strategischen Neuausrichtung der deutschen Entwicklungspolitik
noch bessere Wirkungen zu erzielen.

→	Die Länder- und Themenportfolios werden               Im Rahmen unserer Zuständigkeit haben wir die
   entlang der thematischen und regionalen Pri-          Grundlage für ein kohärentes entwicklungspoli-
   oritäten weiter konsolidiert. Aufbauend auf           tisches Außenhandeln geschaffen und wollen
   den Portfoliodarstellungen werden Länder-,            auch künftig über ressortgemeinsame Ansätze

                                                                                                            WIE GEHT ES WEITER?
   Regional- oder Joint-Programming-Strategien           auf kohärentes Handeln in unseren Partnerlän-
   erstellt und an den Zielen der neuen Themen-          dern hinwirken. Indem die Bundesregierung ge-
   strategien aus­gerichtet. Dabei wird geberge-         meinsam mit anderen bilateralen, europäischen
   meinschaftliches Handeln insbesondere mit             und multilateralen Gebern vor Ort mit einer
   der EU, zum Beispiel über die Mitwirkung in           Stimme spricht, erhöhen wir Sichtbarkeit und
   „Team Europe“-Initiativen, gestärkt. Die be-          Wirkung. Denn wirksame Entwicklungspolitik
   gonnene „Ausphasierung“ der bilateralen Zu-           bedeutet auch, den Koordinierungs- und Ab-
   sammenarbeit mit 27 Ländern wird verant-              stimmungsaufwand für unsere Partner zu ver-
   wortungsvoll und nachhaltig in enger Abstim-          ringern. Damit setzen wir unsere Mittel noch
   mung mit den Partnerregierungen bis 2025              effizienter für die Menschen in unseren Partner-
   abgeschlossen.                                        ländern und den Schutz unseres Planeten ein.

→	Bei der Erstellung und Fortentwicklung der
   Strategien für Kernthemen, Qualitätsmerkma-
   le, Partnerländer und Regionalorganisationen
   werden die Zivilgesellschaft und andere Geber
   konsultiert und damit die Transparenz des
   entwicklungspolitischen Handelns erhöht.

→	Wirksamkeits- und Datenfragen werden wei-
   terentwickelt, unter anderem durch eine ge-
   sonderte Erfassung der Beiträge zu den einzel-
   nen SDGs sowie die flächendeckende Einfüh-
   rung von Standardindikatoren.
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HERAUSGEBER
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung (BMZ), Kommunikationsstab –
Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungen

REDAKTION
Referat Grundsatzfragen der sektoralen
und bilateralen Zusammenarbeit – Schwellenländer

GESTALTUNG
wbv Media, Bielefeld

DRUCK
BMZ
Gedruckt auf Blauer-Engel-zertifiziertem Papier

FOTOS
Michael Tröster/BMZ (S. 5, 21); Thomas Imo/photothek.net (S. 9);
Ute Grabowsky/photothek.net (S. 13 u.); iStock (S. 13, S. 15);
deruneinholbare, via flickr, CC BY-NC 2.0 (S. 15 u.); Shutterstock (S. 17)

STAND
Juni 2021
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