CLIENT II Internationale Partnerschaften für nachhaltige Innovationen - FONA
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Ihre Ansprechpartnerin Titel der Fördermaßnahme CLIENT II – Internationale Partnerschaften Projektträger Jülich für nachhaltige Innovation Anke Krüger Laufzeit Telefon: 030 20199-3455 2016–2023 E-Mail: an.krueger@fz-juelich.de Internet bmbf-client.de Bildnachweis ©istockphoto.com/STEEX bmbf.de Internationale Partnerschaften für nachhaltige Innovationen CLIENT II
CLIENT II - Internationale Partnerschaften für nachhaltige Innovationen Projektblätter der Forschungsprojekte Themenfeld Rohstoffeffizienz und Kreislaufwirtschaft ADRIANA – Fernerkundungsbasierte Detektion industrieller Wertstoffe in Bergbautailings; Mongolei 6 BestBioPLA - Vollständig bio-basierte PLA-Verbundwerkstoffe mit Langzeitbeständigkeit; Brasilien 8 BrineMine - Gewinnung von Wertstoffen und Trinkwasser aus Geothermalquellen in Chile 10 CaMona – Gewinnung Seltener Erden aus monazithaltigem Sekundärrohstoff der Großregion Catalão; Brasilien 12 LINOKAS – Koppelnutzung Öllein-Samen und Faserstroh; Kasachstan 14 MoCa – Entwicklung einer Produktionskette für Seltenerd-Elemente in Brasilien 16 ReCaLl -Katalysatoren aus Reststoffen für die Erdölraffinerie in Vietnam 18 REGINA – Globale Industrie der Seltenen Erden und neue Anwendungen in Brasilien 20 ReWoRK – Recycling von Wolfram aus Rückständen der Erzkonzentration in Brasilien 22 SAND! – Alternative Sandproduktion und Risikoreduzierung des Nassbaggerns in Vietnam 24 SecMinTec –Rückgewinnung von wirtschaftsstrategischen Elementen und Wertmetallen in Chile 26 SmartH2OEnergy – Hydroelektrisches Wasserkraftpotenzial von Rohstoffgewinnungsbetrieben; Peru 28 TRABBIO – Transformation brasilianischer Biorestmassen zu Stoff- und Energieträgern; Brasilien 30 Ansprechpartnerin: BMBF-Referat Ressourcen, Kreislaufwirtschaft; Geoforschung, 53170 Bonn Projektträger Jülich Anke Krüger Telefon: 030 20199-3455 E-Mail: an.krueger@fz-juelich.de
Themenfeld Wassermanagement AquaViet – Masterplan Uferfiltration zur Trinkwasserversorgung in Vietnam 32 IntenKS – Intensivierte Klärschlammbehandlung unter Einsatz thermaler Verfahren; China 34 KEYS – Beiträge zur Umsetzung des Schwammstadt-Konzepts in China 36 PIRAT-Systems – Energie- und ressourceneffiziente Abwasserbehandlung in China 38 SIGN-2 – Deutsch-chinesische Zusammenarbeit für sauberes Trinkwasser; China 40 ViWaT – Integrierte Lösungen für eine nachhaltige Entwicklung im Mekong Delta; Vietnam 42 Ansprechpartner: BMBF-Referat Ressourcen, Kreislaufwirtschaft; Geoforschung, 53170 Bonn Projektträger Karlsruhe Dr. Rüdiger Furrer Telefon: 0721 608-23003 E-Mail: ruediger.furrer@kit.edu Themenfeld Klimaschutz und Energieeffizienz BiNiFe – Entwicklung einer Low-Cost bipolaren Ni-Fe-Batterie für die Energiespeicherung; Südafrika 44 CAMaRSEC – Klimaangepasste Materialforschung für den sozioökonomischen Kontext in Vietnam 46 SinoTrough – Parabolrinnen-Technologie für ein nachhaltiges Energiesystem in China 48 Ansprechpartner: BMBF-Referat Globaler Wandel – Klima, Biodiversität, 53170 Bonn Projektträger DLR Roland Keil Telefon: 0228 3821-1578 E-Mail: roland.keil@dlr.de
Themenfeld Anpassung an den Klimawandel CLIMAFRI – Anpassungsstrategien zur Reduktion des Hochwasserrisikos in Togo und Benin 50 DECIDER – Strategien zur Minderung des Hochwasserrisikos Stadt-Land-Systemen; Vietnam 52 FarmImpact – Entwicklung nachhaltiger Wasser und Energielösungen für Farmen in Südafrika 54 INFRACOST – Anpassung systemischer Infrastrukturbauwerke aus Beton an Umweltrisiken; Ghana 56 KlimALEZ – Nachhaltige ländliche Entwicklung durch innovative Agrarversicherungsprodukte; Kasachstan, Kirgisistan, Usbekistan 58 RAIN – Technologien in hochwasser- und dürregefährdeten Siedlungsräumen in Ghana 60 Ansprechpartner: BMBF-Referat Globaler Wandel – Klima, Biodiversität, 53170 Bonn Projektträger DLR Roland Keil Telefon: 0228 3821-1578 E-Mail: roland.keil@dlr.de Themenfeld Landmanagement DUB-GEM – Kartierung aus der Luft – radioaktive Kontaminationen in Zentralasien; Kirgisistan, Tadschikistan, Usbekistan 62 KASHEMP – Gewinnung hochwertiger textiler Hanffasern in Südkasachstan; Kasachstan, Kirgisistan 64 Lin4Future – Planungsinstrumente für eine nachhaltige Forstwirtschaft China 66 Locust-Tec – Technologien für das Heuschrecken-Management in Kasachstan 68 Mercury-AMF – Phytoremediation kontaminierter Abbaustätten in Ghana und Burkina Faso; Burkina Faso, Ghana 70 ÖkoFlussPlan – Erhalt ausgewählter Ökosystemleistungen in den Flussauen Kirgisistans 72 ReKKs – Landwirtschaftliche Klimaanpassung in Trockensteppen Kasachstans und Südwestsibiriens; Kasachstan, Russland 74 Ansprechpartner: BMBF-Referat Globaler Wandel – Klima, Biodiversität, 53170 Bonn Projektträger DLR Roland Keil Telefon: 0228 3821-1578 E-Mail: roland.keil@dlr.de
Themenfeld nachhaltige Energiesysteme EnerSHelf – Energieversorgung für Gesundheitseinrichtungen in Ghana 76 LoSENS – Lokale nachhaltige Energiesysteme in Senegal 78 PROCEED – Nachhaltige Energieversorgung für entlegene Gebiete Namibias 80 YESPV-NIGBEN – PV-unterstützte Nahrungsmittelerzeugung und -trocknung in Nigeria-Benin 82 Ansprechpartner: BMBF-Referat Energie, 53170 Bonn Projektträger Jülich Dr. Stefan Weitemeyer Telefon: 02461 61-2798 E-Mail: s.weitemeyer@fz-juelich.de Themenfeld Naturrisiken CaTeNA – Klimatische und tektonische Naturrisiken in Zentralasien; Kirgisistan, Tadschikistan 84 DAMAST – Technologien für den sicheren und effizienten Betrieb von Wasserreservoiren; Georgien, Armenien 86 Inform@Risk – Stärkung der Resilienz informeller Siedlungen gegen Hangbewegungen; Kolumbien 88 MI-DAM – Beobachtung und Echtzeit-Risikobewertung von Wasserkraftwerken in Kirgisistan 90 RIESGOS – Multi-Risiko-Analyse und Informationssystemkomponenten für die Andenregion; Chile, Ecuador, Peru 92 TRANSPOND – Grenzüberschreitendes Umweltsystem für radioaktive Kontamination; Kirgisistan, Usbekistan 94 Ansprechpartnerin: BMBF-Referat Ressourcen, Kreislaufwirtschaft; Geoforschung, 53170 Bonn Projektträger Jülich Dr. Susanne Fretzdorff Telefon: 0381 20356-28 E-Mail: s.fretzdorff@fz-juelich.de Stand September 2019
ADRIANA – Fernerkundungsbasierte Detektion industrieller Wertstoffe in Bergbautailings CLIENT II – Internationale Partnerschaften für nachhaltige Innovationen Der weltweite Bedarf an Rohstoffen steigt stetig, weshalb die Themen Recycling und die effiziente Nutzung von werthaltigen Reststoffströmen immer wichtiger werden. Im deutsch-mongolischen Forschungsprojekt ADRIANA wird innovative Technik zur Fernerkundung in Verbindung mit den Möglichkeiten der 3D-Lagerstättenmodellierung eingesetzt, um die Wertstoffpotenziale einer Industriellen Absetzanlage nutzbar zu machen. Dabei handelt es sich um eine Absetzanlage zur Ablagerungen von Rückständen aus der Kupfererzaufbereitung in Erdenet/Mongolei. Erzaufbereitung aus Rückstoffen Rahmen von ADRIANA innovative Verfahren der luft- Bei der Erzaufbereitung fallen Rückstände an, die üblicher- gestützten Fernerkundung angewandt und die Ergebnisse weise in Form von Schlammteichen oder Haldenschüt- gemeinsam mit vorhandenen Daten und konventionellen tungen abgelagert werden. Diese Ablagerungen bergen Erkundungsergebnissen in eine 3D-Ressourcenmodellierung mitunter einen erheblichen Restgehalt an Wertstoffen. einfließen. Zudem wird eine Aufbereitungstechnologie Eine wirtschaftliche Nutzung dieser Ablagerungen zur für abgelagerte Tailings entwickelt und erprobt. Insgesamt Wertstoffgewinnung wird als möglich erachtet, ist jedoch wird die Erkundung optimiert – Einschätzungen zur Wirt- aktuell nur in wenigen Ausnahmefällen etabliert. Um diese schaftlichkeit sind dann schneller möglich. durchführen zu können, besteht die Notwendigkeit, den Wertstoffgehalt der Ablagerung möglichst genau zu kennen. Innovative Methodik So kann die wirtschaftliche Machbarkeit bewertet werden. Ein wesentliches Projektziel besteht zunächst in der Erprobung moderner Fernerkundungstechnologien. Bei der zu erprobenden Technik handelt es sich sowohl um aktuellste hyperspektrale und hyperthermale Sensoren als auch um neu entwickelte polarimetrische Hyperspek- tralsensorik. Die Auswahl der Sensorik soll für vergleich- bare Fragestellungen optimiert werden. Weiterhin soll im Rahmen des Projektes ein optimierter Workflow zur Prozessierung und Auswertung der erhobenen Daten entwickelt werden. Absetzanlage Erdenet mit den typischen feinsandigen Tailings. Die Ergebnisse der Fernerkundung sollen mit denen konventioneller Erkundungsarbeiten kombiniert werden. Zentraler Bestandteil des Projektes ADRIANA ist eine luft- Hierzu werden zusätzlich Bohrungen im Tailingskörper gestützte Fernerkundung einer Absetzanlage von Tailings geteuft und Probenahmen zur chemischen und mineralo- – Rückständen – aus der Kupfererzaufbereitung. Im gischen Analyse der Tailings durchgeführt. Auch das kon- Projekt soll untersucht werden, welchen Beitrag innovative ventionelle Untersuchungsprogramm wird entsprechend Methoden der Fernerkundung bei der Erkundung von den Charakteristika einer anthropogenen Tailingsablagerung Wertstoffpotenzialen von Absetzanlagen und vergleich- optimiert. Die Kombination der Ergebnisse der Fern- baren anthropogenen Ablagerungen leisten können und erkundung und konventionellen Erkundung erfolgt im inwieweit diese Methoden die konventionellen Erkundungs Rahmen einer 3D-Ressourcenmodellierung. Die Vorgehens- maßnahmen und die Erarbeitung von Lagerstättenmodellen weise hierzu wird im Rahmen des Projekts entwickelt. ergänzen können. Zur Ermittlung des nutzbaren Wert- stoffpotenzials von Tailingsablagerungen am Beispiel Parallel zur Erkundungsmethodik wird die nochmalige der Tailingsanlage im mongolischen Erdenet sollen im Aufbereitung der abgelagerten Tailings erprobt. Im
Labormaßstab soll untersucht werden, ob eine Kupfer- gewinnung mittels erneuter Aufbereitung mit optimierten Fördermaßnahme CLIENT II – Internationale Partnerschaften für nachhaltige Verfahren technisch möglich ist. Das erarbeitete Lagerstätten- Innovationen modell soll zur Ermittlung der Menge und Qualität geeig- neter Tailingsvarietäten herangezogen werden. Damit Projekttitel werden auch Aussagen zur Wirtschaftlichkeit möglich. ADRIANA – Fernerkundungsbasierte Detektion industrieller Wertstoffe in Bergbautailings Laufzeit 01.04.2019–31.03.2022 Förderkennzeichen 033R213A-D Fördervolumen des Verbundes 1.110.000 Euro Kontakt Dr. René Kahnt G.E.O.S. Ingenieurgesellschaft mbH Beispiel einer Karte der Oberflächenmineralisation als Ergebnis der Erkundung mit Hyperspektralsensoren. Schwarze Kiefern 2 09633 Halsbrücke Telefon: 03731 369-407 Internationale Partnerschaft E-Mail: r.kahnt@geosfreiberg.de Das Projekt wird von der G.E.O.S. Ingenieurgesellschaft ko- ordiniert. Am Projekt sind mit der Martin-Luther-Universi- Projektpartner tät eine deutsche Universität, mit dem German-Mongolian Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg; Dimap-Spectral GmbH; CBM Gesellschaft für Consulting, Business und Institute for Resources and Technology (GMIT) eine mon- Management mbH; GMIT – Deutsch-Mongolische Hoch- golische Universität, mit der Erdenet Mining Company (EMC) schule für Rohstoffe und Technologie; Erdenet Mining ein mongolischer Bergbaubetrieb mit einer mongolischen Corporation; Erdenet Institut of Technology Lehr- und Forschungseinrichtung (EiT Institute of Tech- nology named after Sh.Otgonbileg) beteiligt und mit der Internet CBM Gesellschaft für Consulting, Business und Manage- bmbf-client.de ment mbH und der Dimap-Spectral GmbH zwei weitere Herausgeber deutsche mittelständische Ingenieurunternehmen. Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Referat Ressourcen, Kreislaufwirtschaft; Geoforschung Das Projekt ist in Arbeitspakete unterteilt, wobei jedes von 53170 Bonn einem Projektpartner geleitet wird. Die Arbeitsschwer- Redaktion und Gestaltung punkte sind wie folgt verteilt: Projektträger Jülich (PtJ), Forschungszentrum Jülich GmbH; • G.E.O.S. Ingeniergesellschaft mbH: Projektkoordination, adelphi research gGmbH Datenrecherche, Ressourcenmodellierung • Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg: Opti- Bildnachweise mierung Fernerkundung, Datenprozessierung und S. 1: G.E.O.S. GmbH -auswertung S. 2: Dimap-Spectral GmbH • Dimap-Spectral GmbH,: Vorbereitung und Durch- Stand führung der Befliegung, Datenprozessierung Juli 2019 • GMIT: Aufbereitungstechnologie • EMC Erdenet Mining Company: Bereitstellung von Daten, Bohrarbeiten, Aufbereitungstechnologie • EiT: Datenbereitstellung, Aufbereitungstechnologie • CBM: Untersuchungen zur Wirtschaftlichkeit, Umwelt- und Sicherheitsaspekte bmbf.de
BestBioPLA – Vollständig bio-basierte PLA-Verbundwerkstoffe mit Langzeitbeständigkeit CLIENT II – Internationale Partnerschaften für nachhaltige Innovationen Die Automobilindustrie ist als wichtiger Industriezweig in Deutschland und Brasilien aufgefordert, ihre Klimabilanz zu verbessern. Ökoeffiziente Faserverbundkunststoffe (FVK) bieten mit einer verbesserten CO2- und Energiebilanz eine Alternative im Leichtbau. Das Projekt BestBioPLA hat zum Ziel, mit lokal angebauten Ressourcen aus Europa und Südamerika neue polymere Matrixsysteme zur Herstellung naturfaserverstärkter Kunststoffe zu entwickeln. Verwendet werden dabei Polylactide (PLA) und regionale Fettsäuren wie Lein- und Sojaöl sowie Sisal- und Flachs- fasern. Neben der positiven ökologischen Wirkung wird so die Wertschöpfung in beiden Ländern erhöht. Die CO2-Einsparungen durch Leichtbau werden im Projekt BestBioPLA nachwachsende Rohstoffe Der Klimawandel stellt die Automobilindustrie als einen aus den Zielregionen Brasilien und Deutschland zum Ein- der wichtigsten Industriezweige in Deutschland und satz kommen. Brasilien vor die Herausforderung, Treibstoffeinsparungen und die Reduktion von CO2-Emissionen durch nachhal- tigen Leichtbau zu erreichen. Konventionelle FVK basieren jedoch auf fossilen Ressourcen und stellen aufgrund ihrer Energie- und CO2-Bilanz während der Produktion und fehlender Recyclingkonzepte bei der Entsorgung keine nachhaltigen Werkstoffe dar. Pflanzenfasern wie Flachs haben sich aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften in Kombination mit konventionellen Thermoplasten vor allem im Automobilinterieur in der Serienproduktion etabliert. Im Gegensatz dazu konnten sich bio-basierte Beispiel eines Automobilinerierubauteils. Polymere wie z. B. maisstärkebasiertes Polylactid (PLA) bisher nicht durchsetzen, da die Materialkosten und Für den Zugang zu vollständig bio-basierten Verbund- -eigenschaften im Vergleich zu konventionellen Polymer- werkstoffen, die beständig und gleichzeitig biologisch systemen nicht den in der Automobilindustrie herr- abbaubar sind, werden Forschungsarbeiten im Bereich schenden Anforderungen entsprechen. Es besteht daher der Polymerchemie (IFAM), der Naturfasern (Fraunhofer zwingender Forschungsbedarf nach ökoeffizienten IFAM, Sisalgomes), der Fertigungsverfahren (Fraunhofer Werkstoffen, die in Bezug auf das Recycling sowie die IFAM, Invent GmbH) und Materialcharakterisierung CO2- und Energiebilanz großserientauglich und nach- (Fraunhofer IFAM, UFPB, UFCG) durchgeführt. haltig sind. Für die Polymerentwicklung werden PLA und die regio- Ökoeffiziente Werkstoffe nalen Pflanzenöle zu Grunde gelegt. Der chemische Ansatz Das Projekt BestBioPLA hat zum Ziel, alternative Polymere zielt darauf ab, teilweise vernetzte Polymersysteme zu zur Herstellung nachhaltiger naturfaserverstärkter Kunst- generieren, die die gewünschten Materialeigenschaften stoffe für den Einsatz im Automobilbereich zu entwickeln. hervorbringen werden. Flachs aus Europa und Sisal aus Diese Leichtbauwerkstoffe sollen sich einerseits durch Brasilien werden als Verstärkungsfasern zum Einsatz Beständigkeit im Laufe des Lebenszyklus auszeichnen und kommen, die hohe spezifische Festigkeiten und Steifig- andererseits ein Recycling durch biologische Abbaubarkeit keiten aufweisen. Die eingesetzten Rohstoffe, Zwischen- ermöglichen. PLA und Pflanzenöle sollen die Basis für die produkte und gefertigten Verbundwerkstoffe werden nachhaltigen Polymere als Matrixsystem für naturfaser- materialwissenschaftlich charakterisiert und mit der basierte FVK bilden. Mit dem Ziel, die Ökoeffizienz zu biologischen Abbaubarkeit korreliert (UFCG, UFPB, verbessern und neue Wertschöpfungsketten aufzuzeigen, Fraunhofer IFAM).
Die Nachhaltigkeit und die wirtschaftliche Tragfähigkeit der Entwicklungen werden durch entsprechendes Life-Cycle- Fördermaßnahme CLIENT II – Internationale Partnerschaften für nachhaltige Assessment und durch eine technologisch-ökonomische Innovationen Evaluierung sichergestellt. Die vielversprechendsten Werk- stoffzusammensetzungen werden für die Auslegung und Projekttitel Erstellung eines Demonstrator-Bauteils aus dem Interieur- Biodegradierbarkeit – vollständig bio-basierte bereich des Automobils verwendet. Am Ende des Projekts PLA-Verbundwerkstoffe mit Langzeitbeständigkeit BestBioPLA sollen neue polymere Matrixsysteme für Laufzeit naturfaserverstärkte Kunststoffe zur Verfügung stehen, 01.02.2019–31.01.2022 mit denen im Anschluss an die Projektlaufzeit gemeinsam mit den Industriepartnern vermarktungsreife Produkte Förderkennzeichen entwickelt werden können. 033R209A-B Fördervolumen des Verbundes 1.001.779 Euro Kontakt Dr. Katharina Haag Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM Wiener Straße 12 28359 Bremen Telefon: 0421 2246-7643 E-Mail: katharina.haag@ifam.fraunhofer.de Projektpartner INVENT GmbH; Universidade Federal da Paraíba; Universidade Federal da Campina Grande; SisalGomes LTDA Internet bmbf-client.de Verwendete Rohstoffe: Lactid, Pflanzenöl und Naturfasern sowie eine Zwischenstufe der Polymersynthese im Reaktionskolben. Herausgeber Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Referat Ressourcen, Kreislaufwirtschaft; Geoforschung Lokale Wertschöpfung und Akzeptanz stärken 53170 Bonn Der Ansatz des BestBioPLA-Projekts, lokal angebaute Ressourcen wertschöpfend zu verwenden, trägt zu einer Redaktion und Gestaltung nachhaltigen Entwicklung der jeweiligen Zielregion bei. Projektträger Jülich (PtJ), Forschungszentrum Jülich GmbH; adelphi research gGmbH Brasilianische und deutsche Unternehmen entlang der gesamten Prozesskette, vom landwirtschaftlichen Anbau Bildnachweis der Rohstoffe bis hin zum industriellen Einsatz, können Fraunhofer IFAM durch die Projektergebnisse Produktlinien aufbauen und daraus Wertschöpfung erzielen. Stand Juli 2019 Neben ökonomischen Aspekten ist zu erwarten, dass die neuartigen FVK den ökologischen Einfluss sowohl während der Produktion als auch bei der Entsorgung am Ende des Produktlebens reduzieren, was zu einer höheren Akzeptanz dieser Werkstoffklasse auf dem Markt und in der Gesellschaft führen kann. bmbf.de
BrineMine – Gewinnung von Wertstoffen und Trinkwasser aus Geothermalquellen in Chile CLIENT II – Internationale Partnerschaften für nachhaltige Innovationen Chile ist weltweit eines der Länder mit den umfangreichsten Geothermie-Ressourcen und einem damit verbundenen Potenzial zur Nutzung von Geothermalquellen zur Stromerzeugung oder zur Wärmenutzung. Zugleich ist es eines der trockensten Länder der Erde. Neben der energetischen Nutzung durch Geothermie-Kraftwerke bieten die in Geothermal quellen zutage geförderten Solen häufig auch ein sehr umfangreiches Angebot an verwertbaren Mineralien wie Lithium, Magnesium oder Kalium. Das deutsch-chilenische Projekt BrineMine verfolgt das Ziel, diese geothermalen Solen mittels eines innovativen Verfahrens für die Gewinnung von Wertstoffen und Trinkwasser nutzbar zu machen. Mineralien- und Frischwassergewinnung detaillierten Aufschluss über Mineraliengehalte verschie Die Nutzung der sehr limitierten Frischwasserressourcen dener Quellen und deren Werthaltigkeit geben, wodurch im Norden Chiles stellt ein sehr großes Konfliktpotenzial eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung des neuen Verfahrens zwischen der indigenen Bevölkerung und vor allem möglich wird. der Bergbauindustrie dar. Die in Chiles umfangreichen Geothermalquellen anfallenden Solen könnten neben Verfahrensentwicklung und erste Umsetzung ihrer Nutzung als Energiequellen auch zur Frischwasser Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines mehrstufigen gewinnung verwendet werden, was einen Beitrag zur Verfahrens zur Mineralgewinnung aus geothermalen Entschärfung der zunehmenden Konflikte leisten könnte. Solen, welches aus einer Vorbehandlungsstufe, einer Um Außerdem enthalten diese Solen häufig verwertbare Wert kehrosmose und einer Membrandestillationsstufe besteht. stoffe. Die Extraktion von Mineralien wie z. B. Lithium, Der innovative Ansatz liegt dabei vor allem im Einsatz der Magnesium, Kalium, Bor oder Gold aus geothermalen Membrandestillation als thermisches Trennverfahren, das Solen ist prozesstechnisch nicht einfach, aber durchaus sich für den Einsatz bei sehr hohen Salzkonzentrationen möglich. In Zukunft ist dies auch unter entsprechenden eignet. Der thermische Energiebedarf kann dabei unmittel Voraussetzungen wirtschaftlich sinnvoll umsetzbar. bar aus der Geothermie gedeckt werden. Dabei wird zunächst Wärme aus der geothermalen Sole ausgekoppelt. Das so abgekühlte und noch relativ schwach konzentrierte Fluid wird anschließend einer Umkehr osmose zugeführt, bei der eine Vorkonzentration statt findet. Gleichzeitig wird hier bereits ein wesentlicher Teil des Frischwassers gewonnen. Das Konzentrat der Umkehr osmose wird dann der Membrandestillation zur weiteren Aufkonzentration bis in den Bereich der Sättigung zuge führt. Im weiteren Verlauf werden Verfahren zur selektiven Feststoffabtrennung untersucht. Geothermiekraftwerk in Soulz. Das Projekt gliedert sich inhaltlich in drei Phasen: In der Ziel von BrineMine ist daher die Entwicklung und ersten Phase werden Voruntersuchungen im Feld und Erprobung eines mehrstufigen Verfahrens, mit dem geo Labor vorgenommen. Dazu zählen die Probennahme und thermale Solen so weit aufkonzentriert werden können, Analyse verschiedener geothermaler Solen sowie Versuche dass Mineralien selektiv abgetrennt und Frischwasser im Labor mit künstlichen und realen Solen zur Unter gewonnen werden kann. Die meisten Geothermalquellen suchung des thermischen und konzentrationsinduzierten in Chile sind bisher nur auf ihre wesentlichsten Elemente Scalings. In der zweiten Phase wird eine Demonstrations hin charakterisiert. Weitere Explorationen sollen deshalb anlage entwickelt und gebaut. Dafür werden potenzielle
Demonstrationsstandorte exploriert sowie das Engineering der Demonstrationsanlageneinbindung durchgeführt. Fördermaßnahme CLIENT II – Internationale Partnerschaften für nachhaltige Außerdem wird die prozesstechnische Auslegung des Innovationen Demonstrationssystems durchgeführt und schließlich die Demonstrationsanlage konstruiert und gebaut. In der Projekttitel dritten Phase wird die Demonstrationsanlage zunächst BrineMine – Gewinnung von Wertstoffen und Trinkwasser in Santiago in einem Technikum in Betrieb genommen. aus Geothermalquellen in Chile Anschließend wird diese an den Demonstrationsstandort Laufzeit überführt und dort betrieben. Die Betriebsergebnisse 01.03.2019–28.02.2022 werden analysiert und ausgewertet. Förderkennzeichen Über alle drei Projektphasen hinweg werden anhand der 033R190A-E Soleanalysen, aktueller und perspektivischer Rohstoffpreise Fördervolumen des Verbundes sowie geplanter Investitions und Betriebskosten der 1.492.714 Euro Gewinnungsanlagen Modelle für die Kommerzialisierung entwickelt. Kontakt Dr.-Ing. Joachim Koschikowski Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme Heidenhofstraße 2 79110 Freiburg im Breisgau Telefon: 0761 4588-5294 E-Mail: joachim.koschikowski@ise.fraunhofer.de Projektpartner Karlsruher Institut für Technologie; SolarSpring GmbH; Geothermie Neubrandenburg GmbH; GTN Latin America; Fraunhofer CSET; Exzellenzcenter für die Geothermie der Anden der Universität; Transmark Voruntersuchungen zur Aufkonzentration von geothermalen Solen mit einer Internet Membrandestillations-Testzelle. bmbf-client.de Herausgeber Umsetzbarkeit und Wirtschaftlichkeitsanalyse Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Das Projekt BrineMine soll zwei wesentliche Erkenntnisse Referat Ressourcen, Kreislaufwirtschaft; Geoforschung liefern: Zum einen soll die technische Umsetzbarkeit des 53170 Bonn neu entwickelten Prozesses erprobt, demonstriert und bewertet werden. Zum anderen soll geklärt werden, ob Redaktion und Gestaltung Projektträger Jülich (PtJ), Forschungszentrum Jülich GmbH; und unter welchen technischen und wirtschaftlichen adelphi research gGmbH Randbedingungen die Gewinnung von Mineralien aus Geothermalquellen sinnvoll sein kann und in welchem Bildnachweise Maße sie zukünftig den konventionellen Bergbau ergänzen S. 1: Thomas Kohl, KIT könnte. Eine wichtige Rolle kann hierbei auch die Frisch S. 2: Fraunhofer ISE wassergewinnung spielen. Weiterhin soll das Projekt die Stand interdisziplinäre und internationale Zusammenarbeit Juli 2019 zwischen deutschen und chilenischen Geohydrologen, Verfahrenstechnikern, GeothermieUnternehmen und Anlagenbauern initiieren sowie die Basis für eine lang fristige Kooperation bilden. Nach 18 Monaten soll ein IndustrieWorkshop erste Ergebnisse aufzeigen und somit das Interesse der Industrie an der BrineMineTechnologie fördern. bmbf.de
CaMona – Gewinnung Seltener Erden aus monazit haltigem Sekundärrohstoff der Großregion Catalão CLIENT II – Internationale Partnerschaften für nachhaltige Innovationen Die konventionelle Gewinnung Seltener Erden geht oft mit erheblichen Umweltauswirkungen durch den Bergbau einher. Eine potenziell nachhaltige und ökonomisch interessante alternative Quelle Seltener Erden stellen Sekundär- rohstoffe dar. Das deutsch-brasilianische Projekt CaMona will anhand von Rückständen aus der Phosphatdüngemittel produktion in der Großregion Catalão eine industrielle Gewinnung von Seltenen Erden aus sekundären Rohstoffen aufbauen. Gewinnung Seltener Erden aus Abfallgipsen Anreicherungsprozesse, wodurch ein Monazitkonzentrat Der mit der konventionellen Gewinnung von Seltenen hergestellt werden kann, das reich an Seltenen Erden ist. Erden verbundene Bergbau verursacht vielerorts erhebliche Bereits im Vorfeld des Projekts ist es gelungen, sowohl Umweltschäden. Die Gewinnung von Seltenen Erden aus ein hochwertiges Monazitkonzentrat mit einem geringen Abfallprodukten anderer Industrien stellt eine umwelt Anteil von Verunreinigungen herzustellen, als auch erste freundlichere Alternative dar und bietet zugleich einen chemische, hydrometallurgische Laugungsversuche Kostenvorteil in der Produktion. In der Phosphatdünge erfolgreich durchzuführen. Diese Verfahren werden mittelproduktion in der brasilianischen Großregion Catalão nun im CaMona-Projekt weiterentwickelt und optimiert. fallen in großem Maßstab mineralische Abfallprodukte an, welche bisher nicht als Sekundärstoffe genutzt werden. Das Projekt CaMona arbeitet an der Erschließung und Entwicklung technischer Grundlagen für eine wirtschaft liche Gewinnung Seltener Erden aus diesen Rohstoffen. Konkret widmet sich das Verbundvorhaben dem Aufbau einer industriellen Gewinnung Seltener Erden aus sekun dären Gipsen, die bei der Phosphatdüngemittelproduktion entstehen. Dazu treibt das Projekt die Entwicklung einer entsprechenden Technologie mit den zugehörigen Prozess- optimierungen bis hin zur Industriereife voran. Vorkonzentrat aus der Aufbereitung und Mineralanreicherung im ersten Innerhalb des CaMona-Projektes soll eine detaillierte Prozessschritt. Monazitpartikel (hier rot markiert) stellen die Träger der wissenschaftlich-technische Entwicklung mit Opti Seltenen Erden dar. mierungen und Innovationen über die gesamte Band breite der Aufbereitung bis hin zu einem verkaufsfähigen Ergebnis von CaMona soll die Entwicklung einer Auf- Produkt erfolgen. bereitung der Seltenerdenhaltigen sekundären Stoff- ströme und die Umsetzung der Erkenntnisse in einer Fortgeschrittene Projektreife kontinuierlich betriebenen Pilotanlage sein. In der Anlage Im Zuge umfangreicher Vorarbeiten wurden Phosphorgipse soll ein Seltenerdenkonzentrat erzeugt werden, das die – ein Abfallprodukt der Düngemittelindustrie – aufgrund Grundlage für die weitere Veredelung zum verkaufsfähigen ihres Gehalts an Seltenen Erden als mögliche Rohstoff Produkt darstellt. Zur Gewinnung der Seltenen Erden quelle mit Potenzial für eine wirtschaftliche Nutzung in wird dieses Konzentrat durch chemische Prozesse aufge der Großregion Catalão identifiziert. Diese Gipse weisen schlossen und gelaugt. Die dabei entstehende Lösung mit als wichtigstes Trägermineral Monazit, ein Seltenerd den Seltenen Erden wird anschließend einer Reinigung phosphat, mit günstigen Korngrößen und Verwachsungs und Weiterverarbeitung in chemischen Downstream-Pro verhältnissen für die Aufbereitung auf. Dies ermöglicht zessen unterzogen. Ziel ist die Herstellung eines hochrei eine Aufbereitung durch kosteneffiziente physikalische nen vermarktungsfähigen Produkts aus seltenen Erden.
Darüber hinaus widmet sich CaMona einer geochemischen und mineralogischen Charakterisierung der Sekundärstoffe Fördermaßnahme CLIENT II – Internationale Partnerschaften für nachhaltige aus der Phosphatdüngemittelproduktion zur Identifikation Innovationen von weiteren Optimierungspotenzialen. Dabei wird neben den Sekundärrohstoffen und Proben aus der Monazitauf Projekttitel bereitung auch das ursprüngliche Phosphaterz, also das CaMona – Wirtschaftliche Gewinnung Seltener Erden aus Primärmaterial für die Düngemittelproduktion, Gegen monazithaltigem Sekundärrohstoff der Großregion Catalão stand der Untersuchungen sein. Laufzeit 01.01.2018–30.06.2020 Förderkennzeichen 033R187A-C Fördervolumen des Verbundes 1.196.966 Euro Kontakt Dr. Jörg Reichert Ceritech AG Klaus-Rothe-Straße 13 04105 Leipzig Ein Seltenerd-Monazit-Konzentrat (Monazite rot markiert) als Produkt der E-Mail: info@ceritech.com Aufbereitung. Projektpartner Nachhaltige Produktion Seltener Erden Technische Universität Clausthal; Martin-Luther-Universität Das im Rahmen von CaMona erarbeitete Know-how soll Halle-Wittenberg; CMOC International Brasil; Universidade Federal de Goiás dem Aufbau einer Seltenerdenproduktion mittels des vor- geschlagenen Verfahrens am Standort Catalão dienen. Internet Dadurch, dass es für diese Art der Seltenerdproduktion bmbf-client.de nicht der Errichtung eines neuen Bergwerks bedarf, würde der Ausschluss entsprechender Kosten- und negativen Um- Herausgeber weltfaktoren eine Gewinnung Seltener Erden aus Sekundär- Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Referat Ressourcen, Kreislaufwirtschaft; Geoforschung stoffen ökonomisch robust und wettbewerbsfähig machen. 53170 Bonn Zudem wird damit ein Beitrag zur Minimierung von Land- und Energieverbrauch geleistet, mit ebenso positiven Redaktion und Gestaltung Wirkungen für den Klimaschutz und der Minderung von Projektträger Jülich (PtJ), Forschungszentrum Jülich GmbH; Umweltrisiken. adelphi research gGmbH Bildnachweise Der Standort Catalão ist durch die unmittelbare Nähe zu S. 1: Ceritech AG; Düngemittelproduzenten bereits voll industriell erschlossen. S. 2: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Zudem besteht die Chance, dass sich Synergien mit an- sässiger Industrie ergeben. Von der industriellen Um Stand setzung des Vorhabens wird durch die Gewinnung von Juli 2019 zusätzlichen und langfristig zuverlässigen Lieferfirmen auch die deutsche Industrie profitieren. bmbf.de
LINOKAS – Koppelnutzung von Ölleinsamen und Faserstroh CLIENT II – Internationale Partnerschaften für nachhaltige Innovationen Sowohl die Baustoffindustrie als auch die Automobilbranche verzeichnen eine steigende Nachfrage nach umwelt- freundlichen, natürlichen Rohstoffen. Im kasachischen Ölleinanbau fällt das Nebenprodukt Ölleinstroh an, welches zu einem industriellen Faserrohstoff verarbeitet werden kann. Bisher bleibt dieser Rohstoff wirtschaftlich jedoch weitestgehend ungenutzt. Das deutsch-kasachische Projekt LINOKAS entwickelt daher ein kostenreduziertes und damit wirtschaftlich tragfähiges Aufbereitungsverfahren für Ölleinstroh und testet Verarbeitungsstufen vor Ort. Vom Problemstoff zum Rohstoff durch deutsche Projektpartner im Bereich der Anpassung Kasachstan hat sich in den letzten Jahren zu einem der der Technik zur Ernte und Bergung des Strohs. Unter Ein- weltweit bedeutendsten Produzenten und Exporteure von beziehung dieser Erkenntnisse entwickelt die deutsche Seite Leinsaat entwickelt. Das kontinentale Klima eignet sich eine, den regionalen Bedingungen angepasste Technologie sehr gut für den Ölleinanbau. Gleichermaßen ermöglicht zur Aufbereitung von Ölleinstroh. Damit soll in der Ziel- die Integration der zusätzlichen Feldfrucht Öllein die region die Voraussetzung geschaffen werden, in land- Auflockerung der bisher vor allem durch Sommerweizen wirtschaftsnaher Wertschöpfung einen transportfähigen dominierten Fruchtfolgen. Allerdings stellt das faserhaltige, Faserrohstoff für den Export bzw. die Weiterverarbeitung schwer verrottende Stängelmaterial des Ölleins (Stroh) die zu einem innovativen Dämmstoff herzustellen und zu Landwirte nach dem Winter vor große Probleme bei der vermarkten. Aussaat der Folgefrucht. Derzeit wird auf einem Großteil der Anbaufläche das Ölleinstroh unkontrolliert auf dem Nachhaltige Ressourcennutzung Feld verbrannt. Sorten- und Anbauversuche der kasachischen Partner erlauben eine gezielte Auswahl von Ölleinsorten und eine entsprechende Anpassung des gesamten Anbauverfahrens an die Erfordernisse der Koppelnutzung von Samen und Stroh. Diese Versuche werden im zweiten und dritten Pro- jektjahr wiederholt, um jahreszeitliche Einflüsse berück- sichtigen zu können. Neben einheimischen Sorten werden auch europäische Ölleinzüchtungen geprüft. Aus der Ernte resultierendes Stroh wird Lagerungsversuchen unterzogen und anschließend mit spezifischen Labormethoden auf- bereitet. Auch die resultierende Faserqualität wird bewertet. Parallel werden vergleichende Technikumsversuche mit Verbrennen von Ölleinstroh auf dem Feld. Erntebiomassen aus dem landwirtschaftlichen Anbau durchgeführt. Hieraus ergeben sich grundlegende Erkennt- Im Rahmen von LINOKAS entwickeln deutsche und nisse zur Entwicklung, Konstruktion und Fertigung kasachische Partner aus Landwirtschaft, Industrie und wesentlicher Komponenten der für die Umsetzung in Forschung über drei Jahre speziell angepasste Verfahren, Kasachstan vorgesehenen Aufbereitungsanlage. Schließ- um aus dem derzeitigen landwirtschaftlichen „Problem- lich soll ein leicht zu verarbeitender Einblas-Dämmstoff stoff“ Ölleinstroh einen industriell nutzbaren Faserroh- aus Ölleinfaser entwickelt sowie Möglichkeiten und tech- stoff für z. B. Bauprodukte herzustellen. In Kooperation nische Konzepte zur entsprechenden Anwendung erprobt mit Partnern in Kasachstan soll ein Anbauverfahren für werden. die Koppelnutzung von Öllein, zum einen zur Gewinnung hochwertiger Samen und zum anderen als Faserrohstoff, Die Praxisrelevanz der Projektergebnisse ergibt sich dar- entwickelt werden. Unterstützt werden diese Arbeiten aus, dass kein spezieller Anbau von Faserpflanzen im
Flächenwettbewerb mit Lebensmittel- oder Futterkulturen erfolgen muss, sondern dass das Ausgangsmaterial Faser- Fördermaßnahme CLIENT II – Internationale Partnerschaften für nachhaltige stroh bereits im Ölleinanbau anfällt. Die Lösung eines Innovationen bisher eminenten Umweltproblems kann, nach erfolg- reicher Fasergewinnung und Verarbeitung zu Zwischen- Projekttitel und Endprodukten, sogar zu zusätzlichen Erlösen für die LINOKAS – Koppelnutzung Öllein-Samen und Faserstroh Landwirte führen. Laufzeit 01.11.2017–30.10.2020 Umsetzungsperspektiven Nach Auswahl von Ölleinsorten, die sowohl zur Samen- Förderkennzeichen als zur auch Strohernte geeignet sind, steht ein entsprechen- 033R192A-F des Anbausystem zur Koppelnutzung zur Verfügung und kann in die bestehenden Fruchtfolgen in Kasachstan inte- Fördervolumen des Verbundes 699.284 Euro griert werden. Nach einer qualitätsorientierten Zwischen- lagerung des faserhaltigen Rohstoffs wird dieser mithilfe Kontakt einer neuen Entholzungstechnik vor Ort zu einem trans- Dipl.-Ing. agr. Torsten Brückner portfähigen bzw. weiterverarbeitbaren Zwischenprodukt Sachsen-Leinen e.V. aufbereitet. Damit werden in Verbindung mit der land- August-Bebel-Straße 2 wirtschaftlichen Produktion in Kasachstan direkt zusätz- 04416 Markkleeberg Telefon: 0341 3503758-0 liche Beschäftigungs- und Einkommensmöglichkeiten E-Mail: t.brueckner@sachsenleinen.de geschaffen. Aber auch über die direkten Partnerschaften im Forschungsvorhaben hinaus werden Multiplikations- Projektpartner effekte in andere Regionen mit entsprechend gestiegenen Temafa Maschinenfabrik GmbH; Kluge GmbH; Hanffaser Exportmöglichkeiten der deutschen Maschinenbaupartner Uckermark eG; Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e. V.; Maschinen- und Systementwicklung erwartet. Dr. René Thielicke Internet bmbf-client.de Herausgeber Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Referat Ressourcen, Kreislaufwirtschaft; Geoforschung 53170 Bonn Redaktion und Gestaltung Projektträger Jülich (PtJ), Forschungszentrum Jülich GmbH; adelphi research gGmbH Dachdämmung mit Bastfasern. Bildnachweise S. 1: David Hill (credit CC BY-ND 3.0) Der deutsche Baustoffsektor sowie die deutsche Auto- S. 2: Hanffaser Uckermark e. G. mobilindustrie sind zunehmend an natürlichen, umwelt- freundlichen Rohstoffen und Naturfasern interessiert. Stand Juli 2019 Verwendet werden bereits Flachs, Hanf und importierte Fasern, beispielsweise zur Herstellung von Kfz-Innen- raumverkleidungen. Bereits zum Einsatz kommende Flachsfasern werden derzeit aus dem genetisch gleichen Faserlein gewonnen, welcher jedoch modebedingt den Preiseinflüssen der Textilindustrie unterliegt. Daher be- trachtet LINOKAS eine Substitution bzw. Ergänzung mit Ölleinfasern in der laufenden Produktion als realistisch. bmbf.de
MoCa – Entwicklung einer Produktionskette für Seltenerd-Elemente in Brasilien CLIENT II – Internationale Partnerschaften für nachhaltige Innovationen Ohne Seltene Erden kommt die High-Tech-Industrie nicht aus. Brasilien besitzt nach China die zweitgrößten Reserven an Seltenen Erden weltweit. Um die Versorgung mit diesen Spezialmetallen langfristig zu sichern, arbeiten brasilianische und deutsche Forschende im Verbundvorhaben MoCa zusammen. Die Partner analysieren das Gewinnungspotenzial von Seltenen Erden aus bisher ungenutzten Bergbaurückständen der brasilianischen Lagerstätte Catalão/Goiás. Die Verfahren werden unter Einbeziehung der Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit entwickelt. Rückgewinnung von Seltenerdelementen am Standort Catalão. Die Wettbewerbsfähigkeit und Nach- Mit 22 Millionen Tonnen besitzt Brasilien die zweitgrößten haltigkeit der entwickelten Prozesse wird durch ökonomi- Reserven an Seltenen Erden weltweit. Trotz dieses großen sche Betrachtungen und Ökobilanzen untersucht. Anhand Potenzials findet derzeit in Brasilien nur eine geringe dieser Analysen sollen die Vorteile der Seltenerdgewinnung Produktion von Seltenen Erden im industriellen Maßstab aus Bergbaurückständen gegenüber der konventionellen statt. Da Brasilien seit einigen Jahren den Aufbau einer Gewinnung aus Primärmaterial herausgearbeitet werden. eigenen Seltenerdproduktion vorantreibt und Deutsch- land einen großen Bedarf an Seltenerdprodukten hat, sind Exploration von Bergbaurückständen beide Länder eine strategische Partnerschaft eingegangen. Moderne Charakterisierungsmethoden für Bergbaurück- Eine der wichtigsten Seltenerdlagerstätten in Brasilien stände basieren auf innovativen Fernerkundungstechno ist der ultramafische Alkali-Karbonatit-Komplex Catalão logien und Sensoren. Im Projekt MoCa liefern neben im Bundesstaat Goiás. Das Unternehmen CMOC Inter- konventionellen Fernerkundungsmethoden Hyperspektral national Brasil baut die Lagerstätte aufgrund ihres Apatit- analysen aus Drohnenüberflügen detaillierte Informationen und Pyrochlorgehalts zur Produktion von Düngern und über Höhenabstufungen und Anreicherungszonen von Ferroniob ab. Neben phosphat- und niobhaltigen Mineralen Seltenen Erden. Des Weiteren wird ein Verfahren aus enthält das Erz Seltenerdminerale. Derzeit werden die Drucksondierung in Kombination mit Röntgenfluoreszenz Seltenerdminerale der Lagerstätte nicht gewonnen analyse weiterentwickelt, um vor Ort eine simultane sondern als Bergbaurückstände abgelagert. Detektion und Quantifizierung der Seltenen Erden durch- zuführen. Basierend auf den Fernerkundungs- und Sensor daten wird ein 3D-Modell des Bergbaurückstands erstellt. Das Modell kann als Grundlage für den zielgerichteten Abbau zur Gewinnung Seltener Erden genutzt werden. Aufbereitung von Bergbaurückständen Auf Grundlage mineralogischer und chemischer Analysen werden für ausgewählte Bergbaurückstände der laufenden Produktion innovative Verfahren zur effizienten Extraktion Seltener Erden entwickelt. Im ersten Schritt sollen die Seltenen Erden in einem Konzen- trat angereichert werden. Aufgrund der zu erwartenden Blick auf die Mine in Catalão im brasilianischen Bundesstaat Goiás sehr geringen Korngrößen und der komplexen Mineral- zusammensetzung werden sich die Versuche zur mecha- Ziel von MoCa ist daher die Untersuchung des Gewinnungs nischen Aufbereitung auf die Verfahren Magnetscheidung, potenzials Seltener Erden sowohl aus Rückständen der lau- Dichtetrennung und Flotation konzentrieren. Darüber fenden Produktion als auch aus abgelagerten Rückständen hinaus werden Lösungen für die Entwässerung der bei der
mechanischen Aufbereitung entstehenden Konzentrate und Abfallströme entwickelt. Basierend auf den Labor- Fördermaßnahme CLIENT II – Internationale Partnerschaften für nachhaltige ergebnissen wird ein Gesamtprozess konzipiert und im Innovationen Kleintechnikumsmaßstab validiert. Projekttitel Im zweiten Schritt wird durch nasschemische Verfahren MoCa – Entwicklung einer Produktionskette für ein reines gemischtes Seltenerdoxid hergestellt. Der Fokus Seltenerd-Elemente aus Tailings des ultramafischen der Verfahrensentwicklung liegt auf der effizienten und Alkali-Karbonatit-Komplexes Catalão/Goiás sicheren Abtrennung von Verunreinigungen. Laufzeit 01.01.2018–31.12.2020 Förderkennzeichen 033R189A-D Fördervolumen des Verbundes 2.265.448 Euro Kontakt Kirstin Schneider Technische Universität Clausthal Institut für Aufbereitung, Deponietechnik und Geomechanik Walther-Nernst-Straße 9 38678 Clausthal-Zellerfeld Im Projekt sind Flotationsuntersuchungen zentraler Bestandteil der Telefon: 05323 72-2961 Verfahrensentwicklung. E-Mail: kirstin.schneider@tu-clausthal.de Projektpartner Strategie zur industriellen Umsetzung Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie; Auf Grundlage der Untersuchungen soll am Ende des Öko-Institut e. V.; FUGRO Germany Land GmbH; CMOC Projekts ein detaillierter Fahrplan für die industrielle International Brasil; Universidade Federal de Goiás; Escola Umsetzung der entwickelten Prozesse zur Gewinnung Politécnica da Universidade de São Paulo von Seltenen Erden aus den Bergbaurückständen der Lagerstätte in Catalão erarbeitet werden. Die Strategie Internet bmbf-client.de wird sowohl relevante Meilensteine enthalten als auch Informationen zu den wesentlichen Herausforderungen Herausgeber sowie möglichen Lösungswegen umfassen. Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Referat Ressoucen, Kreislaufwirtschaft; Geoforschung 53170 Bonn Redaktion und Gestaltung Projektträger Jülich (PtJ), Forschungszentrum Jülich GmbH; adelphi research gGmbH Bildnachweis Technische Universität Clausthal Stand Juli 2019 bmbf.de
ReCaLl – Katalysatoren aus Reststoffen für die Erdölraffinerie in Vietnam CLIENT II – Internationale Partnerschaften für nachhaltige Innovationen Ein weltweit steigender Bedarf an Grundchemikalien wie Propen zwingt vor allem Förder- und Entwicklungsländer zu innovativen Ansätzen. Propen ist ein essenzieller und vielseitig genutzter Grundbaustein zur Herstellung von Alltags- gegenständen wie Automobilarmaturen aus Polypropylen (PP) oder Polyacryl-Textilfasern (PAN). Da Propen in klassischen erdölverarbeitenden Verfahren nicht im ausreichenden Maße gebildet wird und für die Produktion täglich Tonnen gebrauchten Katalysators anfallen, stehen Länder mit eingeschränktem Zugang zu qualitativ hochwertigem Erdöl, wie z. B. Vietnam, vor besonderen Herausforderungen. Für diese Länder ist daher die Eigenproduktion von Propen sowie ein Umstieg zu biogenen Eingangsstoffen essenziell. Das deutsch-vietnamesische Projekt ReCaLl entwickelt dafür modifizierte, technische FCC-Katalysatoren (Fluid Catalytic Cracking) unter Mitnutzung gebrauchten Katalysatormaterials. Recycling von verbrauchten Katalysatoren im Rahmen des Vorhabens direkt im jeweiligen Land Eines der wichtigsten Veredelungsverfahren zur Her- zusammen mit lokal verfügbaren Resourcen zu neuen stellung von Kraftstoffen und Chemieprodukten aus Industriekatalysatoren sowie anderen kommerziell ver- Erdölbestandteilen ist das Fluid Catalyic Cracking (FCC). wertbaren Produkten umgesetzt werden. Für die Verbesserung des Prozesses wird ein Katalysator verwendet. Dieser agiert u. a. durch die Ablagerung von Auch für PetroVietnam, den Betreiber einer Raffinerie in umweltbedenklichen und gesundheitsgefährdenden Dung Quat/Vietnam, stellt die Abdeckung seines steigenden Kohlenwasserstoffen sowie von Metallen wie Nickel, Bedarfs nach Propen eine Herausforderung dar. Zudem Eisen und Vanadium. In Erdölraffinerien fallen täglich steht das Unternehmen durch das Aufkommen von bis mehrere Tonnen verbrauchter Katalysatoren pro Erdöl- zu 18 Tonnen gebrauchtem FCC-Katalysator pro Tag vor raffinerie an. Die Entsorgung der Katalysatoren erfolgt in einem Deponierungs- und Recyclingproblem. vielen Ländern ohne Vorbehandlung in Deponien oder Baustoffen und stellt somit ein hohes Risiko für Mensch Selektive Katalysatoren aus Reststoffen und Umwelt dar. Der steigende Bedarf an Propen bedingt auch die Anpassung der Produktselektivität im FCC-Prozess und kann durch Katalysatoradditive realisiert werden. Als Katalysator- hauptkomponente sowie als Additive werden in ReCaLl verschiedene Alumosilikate verwendet. ReCaLl bemüht sich um die Erforschung spezieller Impfkristalle, um Syn- theselösungen mit geringen qualitativen Mängeln und mit den in Vietnam verfügbaren technischen Gegeben- heiten umzusetzen. In Raffinerien in Vietnam fallen täglich mehrere Tonnen verbrauchter Generell führt der Einsatz von Katalysatoradditiven zu Katalysatoren an. einer Selektivitätsverbesserung und höheren Rohstoff effizienz der verwendeten Katalysatoren, jedoch gleich Verbrauchte FCC-Katalysatoren enthalten noch wichtige zeitig zu einer Verschlechterung von Standzeit und Regene- Rohstoffe wie Metalle der Selten Erden oder Silizium- rierbarkeit. Aus dieser Problemstellung ergibt sich der Bedarf und Alumiumverbindungen. Die Rückgewinnung dieser an innovativen Katalysatoren oder Katalysatoradditiven. Ressourcen ist jedoch bisher kaum etabliert. Das Projekt Die im Rahmen von ReCaLl entwickelten Katalysatoren ReCaLl hat daher zum Ziel, verbrauchte FCC-Katalysatoren sollen den Herausforderungen des FCC-Prozesses, des zu recyclen. Die zurückgewonnen Komponenten sollen steigenden Propenbedarfs und des Ressourcenwechsels
zu leichteren fossilen und biogenen Rohstoffen auch in der technischen Anwendung gewachsen sein. Fördermaßnahme CLIENT II – Internationale Partnerschaften für nachhaltige Innovationen Das Projekt ReCaLl kann Erfahrungswerte aus vorherigen Forschungsvorhaben zu einem industrienahen, nachhaltigen Projekttitel Gesamtkonzept kombinieren und ausweiten. Das Vorhaben ReCaLl – Neuartige Katalysatoren aus Reststoffen für erstreckt sich dabei von Katalysatorrecycling über Kataly die Nutzung fossiler und biogener Rohstoffe in der satordesign bis hin zur Entwicklung technischer Kataly Erdölraffinerie satoren für die Umsetzung fossiler aber auch biogener Laufzeit Rohstoffe. 01.09.2017–31.08.2020 Nachhaltigkeit in der Raffinerie Förderkennzeichen Die Katalysatorforschung und das Katalysatorrecycling 033R188A-B sowie eine anschließende Verwertung der Ergebnisse Fördervolumen des Verbundes für die Katalysatorentwicklung und den Einsatz in der 1.386.334 Euro Raffinerie in Dung Quat sind in Vietnam wirtschaftlich und lokalpolitisch für das öffentliche Ansehen der Erdöl- Kontakt branche von äußerst hohem Interesse. Daher erfolgt die Prof. Dr. Jan J. Weigand Zusammenarbeit mit vietnamesischen Forschungseinrich- Technische Universität Dresden Mommsenstraße 4 tungen und Unternehmen mit internationalen Partnern, 01069 Dresden gefördert durch das vietnamesische Ministry of Science Telefon: 0351 463-42800 und Technology. E-Mail: jan.weigand@tu-dresden.de Projektpartner AIOTEC GmbH; Vietnam Petroleum Institute; Vietnam National University – University of Science; Binh Son Refining and Petrochemical Co., Ltd.; PetroVietnam, Vietnam Oil and Gas Group Internet bmbf-client.de Herausgeber Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Referat Ressourcen, Kreislaufwirtschaft; Geoforschung Katalysatortestanlage zur Untersuchung recycelter Materialien. 53170 Bonn Redaktion und Gestaltung ReCaLl will durch den Zusatz biogener Roh- und Reststoffe Projektträger Jülich (PtJ), Forschungszentrum Jülich GmbH; zu qualitativ minderwertigem Rohöl zur Herstellung von adelphi research gGmbH Grundchemikalien und Kraftstoffen einen Beitrag zu einer bioökonomisch und sozial vertretbaren Versorgung Bildnachweise Vietnams leisten. S. 1: Vietnam Petroleum Institute, Dr. Vu Xuan Hoan S. 2: TU Dresden, AK Weigand, Dr. Oliver Busse Das Recycling von verbrauchten Katalysatoren dient dem Stand Schließen des Stoffkreislaufes für eine umweltfreund- Juli 2019 lichere Katalysatorproduktion. Dies ist als Übergang zur Energie- und Rohstoffwende, insbesondere vor Erreichen der flächendeckenden Elektromobilität, vor allem in Schwellenländern kurz- und mittelfristig relevant. Poten- ziell sind die von ReCaLl entwickelten Verfahren auch in anderen Ländern einsetzbar. bmbf.de
REGINA – Globale Industrie der Seltenen Erden und neue Anwendungen in Brasilien CLIENT II – Internationale Partnerschaften für nachhaltige Innovationen Die konventionelle Herstellung so genannter Hochleistungspermanentmagnete erfordert den Einsatz Seltener Erden. Deren Abbau ist meist mit erheblichen Umwelteingriffen verbunden. Veränderungen vor allem im Mobilitäts- und Energiesektor werden die weltweite Nachfrage nach Hochleistungspermanentmagneten und damit auch nach Seltenen Erden deutlich erhöhen. Die weltweit zweitgrößten Reserven Seltener Erden befinden sich in Brasilien. Allerdings bleibt dieses Potenzial noch weitestgehend ungenutzt. Das Projekt REGINA legt eine Basis für eine ökologisch optimierte brasilianische Magnetindustrie aus einheimischen Ressourcen und entwickelt eine Wert- schöpfungskette für konkurrenzfähige Neodym-Eisen-Bor-basierte Permanentmagnete. Das ungenutzte Potenzial Konkurrenzfähige grüne Hochleistungsmagnete Seit die Elektromobilität und die Bereitstellung von Energie Für die Herstellung grüner Hochleistungsmagnete bemüht aus Windkraft weltweit an Bedeutung gewinnen, kommt sich REGINA um eine ökologische Optimierung der Brasilien mit seinen reichen Vorkommen an wirtschafts- gesamten Wertschöpfungskette. Dafür werden – ausgehend strategischen Rohstoffen national wie international von den in der brasilianischen Mine Araxá vorkommenden eine besondere Rolle zu. Insbesondere im Hinblick auf Seltenerdelementen – zunächst von den Projektpartnern die großen Seltenerdreserven von 22 Millionen Tonnen Neodym/Praseodym-Verbindungen separiert und an hat Brasilien das Potenzial, nach China der zweitgrößte schließend zu Neodym/Praseodym-Metallen, so genanntem Rohstoffproduzent zu werden. Aktuell werden nicht nur Didymium, reduziert. Auf Basis dieser Didymium-Zusam- die für die Magnetherstellung nötigen Rohstoffe sondern mensetzung werden nachfolgend Magnetlegierungen und auch die Magnete selbst vor allem in China produziert. Magnete mit solchen Eigenschaften hergestellt, die eine bestmögliche Kombination aus möglichst hoher Funktio- Für die brasilianischen Minen- und Metallkonzerne nalität und möglichst niedrigen ökologischen Auswirkungen stellen derzeit die nachhaltige Rohstofferschließung der aufweisen. Seltenerdelemente (SEE) sowie ressourceneffiziente Metallherstellung und Endproduktfertigung große Heraus In der Herstellung von Hochleistungspermanentmagneten forderungen dar, insbesondere vor dem Hintergrund aus brasilianischen Quellen zielt REGINA darauf ab, Chinas marktbeherrschender Stellung. Das Ziel von sämtliche Prozesse entlang der Wertschöpfungskette im REGINA ist es daher, eine Grundlage für eine ökologisch Hinblick auf Produktionskosten und ökologische Auswir- optimierte industrielle Umsetzung der Wertschöpfungs- kungen zu optimieren. Dies erfolgt zum einen, um wirt- kette für Hochleistungspermanentmagnete zu schaffen, schaftlich konkurrenzfähig zu sein. Andererseits soll sich ausgehend von gemischten Seltenerdoxiden bis hin das Produkt durch das Alleinstellungsmerkmal „grüner zur Produktion von Neodym-Praseodym-Eisen-Bor- Magnet“ von anderen Magnetherstellern differenzieren. (Nd/Pr-Fe-B-)Magneten. Daher werden die experimentellen Arbeiten durch eine Prozesssimulation und Ökobilanz begleitet. Diese Methodik schafft die Basis für die Realisierung einer ökologisch nachhaltigeren Magnetproduktion. Positionierung am Markt Basierend auf Marktstudien, empirischer Marktforschung und einer SWOT-Analyse werden grundlegende Erkennt- nisse für die Entwicklung von Vermarktungsstrategien der Magnete erarbeitet. Auf Basis dieser Erkenntnisse Mine im brasilianischen Araxá. sollen sich Brasilien und dessen Unternehmen auf dem
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