Cloud-First mit hybrider Integration im SAP-Umfeld
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04/2021 Fachartikel: Cloud-First mit hybrider Integration im SAP-Umfeld Cloud-First mit hybrider Integration im SAP-Umfeld Moderne IT gibt es nicht zum Nulltarif Vollen Durchblick schaffen Fielmann-Produkte bereits seit 1972. Nicht ganz so alt sind die eingesetzten SAP- Systeme, aber mehr als 20 Jahre haben einige Module schon auf dem Buckel. In dieser Zeit sind Systeme und Schnittstellen entstanden, die dringend einer „Frischzellenkur“ bedürfen. Mit der neuen Integrationsplattform und der Cloud-First-Strategie bringen wir Schwung in die bestehende Landschaft. wir zu Beginn unsere Ausgangslage und anschließend unser Vorgehen sowie die Ziele der neuen Integrationsplattform und veränderten Arbeitsweise darlegen. Bestehende SAP-Landschaft geht vollständig in die Cloud Seit der Gründung der Fielmann AG sind wir sehr erfolgreich im stationären Ge- schäft. Diesen Erfolg konnten wir mit ei- ner Reihe eigenentwickelter Systeme und SAP Module gut unterstützen. Im Laufe der Jahre hat die Komplexität, Anzahl und Vernetzung der Systeme zugenom- men, mit dem Resultat einer heterogenen und unflexiblen IT-Landschaft. Als Reak- tion darauf und aus der Notwendigkeit, sich dem Marktgeschehen anpassen zu können, wird verstärkt auf die Individual entwicklung von Cloud-basierten Micro- services gesetzt. Im Folgenden liegt der Schwerpunkt auf dem SAP-Bereich, dabei betrachten wir die Integration zahlreicher interner und externer Systeme sowie auch cloudba- sierten SaaS-Lösungen, die zunehmend relevant werden. Zwischen den SAP-Sys- temen und den Microservices kommuni- zieren wir aktuell überwiegend per KAF- KA, zukünftig werden REST APIs und der „Data Ocean“ eine größere Rolle spielen. Im Jahr 1995 sind wir mit ersten SAP FI-Systemen live gegangen. Kurz danach Um die Geschäftsziele bei Fielmann ■ Inwieweit muss die Integration neu ge- haben wir auch die Logistik mithilfe von (Schwerpunkte sind eine Omnichannel- staltet werden? SAP-Modulen unterstützt. Vor einigen Strategie, E-Commerce, Digitalisierung ■ Welche Bestandteile einer typischen Jahren wurde ein zusätzlicher Digitalisie- und Internationalisierung) zu unterstüt- SAP-Landschaft und welche Standard- rungsbereich geschaffen, um die digitale zen, müssen wir unsere IT-Infrastruktur komponenten lassen sich dabei (wie- Transformation und den E-Commerce an vielen Stellen modernisieren und teil- der-)verwenden? schneller voranzubringen. In der Folge weise neu denken. Dabei stehen die Ver- ■ Wie kann das Zusammenspiel mit sind die Anforderungen an den Integrati- tikalisierung der Organisation, eine agile Nicht-SAP-Lösungen besser realisiert onsbereich deutlich komplexer geworden Arbeitsweise und ein Cloud-First-Ansatz werden? und es entstanden viele aus heutiger Sicht im Vordergrund. ■ Welche organisatorischen und methodi- nicht mehr zielführende Schnittstellen schen Veränderungen sind notwendig? gepaart mit einer Vielfalt an Tools unter- Ziel unserer Initiative schiedlicher Hersteller. Anhand dieser Punkte möchten wir unse- Unsere bisherige Systemlandschaft (siehe Elementare Herausforderungen und zu re Ideen skizzieren und die Erfahrungen Abbildung 1) ist geprägt durch eine histo- lösende Fragestellungen sind bei uns: bei der Umsetzung teilen. Dafür werden risch gewachsene Vielzahl an Werkzeugen 49
04/2021 Fachartikel: Cloud-First mit hybrider Integration im SAP-Umfeld Abb. 1: Auszug aus der aktuellen Integrationslandschaft mit unterschiedlichen Protokollen bei der tomischen Daten mit der ausgewählten sierung der Systeme mit neuen Versionen Übertragung und eine starke Kopplung Sonnenbrille ab. und Patches. der Systeme und Prozesse untereinander. Die Migration von Legacy-Systemen ist Wir wollen vor allem schneller und pro- Wir binden heute eine Reihe von Syste- sehr zeitaufwendig. Um auch in Zukunft fessioneller bei der Entwicklung, dem Test men und Partnern an: Dazu zählen Lie- eine erfolgreiche Integration gewährleisten und dem Go-live von neuen Integrationen feranten, Payment-Dienstleister, staatliche zu können, haben wir uns entschlossen, auf werden. Das werden wir mit CI/CD, Test- Stellen, nationale und internationale Pro- Basis des SAP-Cloud-Technologie-Stack Automatisierung und Standard-Patterns duktionsstandorte oder unsere Niederlas- und neuen S/4HANA-Systemen eine mo- für wiederkehrende Probleme erreichen. sungen. Da diese Schnittstellen über Jah- derne, cloud- und eventbasierte API-Inte- Um schnell voranzukommen, haben wir re, oft unter Termin- und Kostendruck, grationslandschaft zu etablieren. Kasten 2 uns entschieden, im Sinne des Prototy- entwickelt worden sind, ist eine hetero- fasst die Ziele der neuen cloudbasierten pings zu experimentieren und anhand von gene Landschaft entstanden, zum Beispiel SaaS-Integrationsplattform zusammen. Workshops und Proof of Concepts (PoC) für die Kommunikation mit Lieferanten, Basierend auf den genannten Eckpfeilern zu bestimmten Themen strukturiert Er- mehrere SFTP-Server für einen sicheren schaffen wir den „Zoo“ an Tools ab und fahrungen zu sammeln. Dateitransfer oder Tools für die Übertra- lösen ihn durch eine moderne Integrati- gung von EDIfact-Nachrichten. onsplattform ab. Dabei rechnen wir nach Prototyping/PoC als Startpunkt Das Zentrum der SAP-Integration bildet dem Projekt mit signifikanten Einsparun- für unsere Cloud Story heute die Middleware „SAP Process Or gen durch wegfallende Lizenz- und War- chestration“, die die bestehenden SAP tungskosten, aber auch mit geringeren Der Weg in Richtung der neuen Integrati- (R/3)- und die neuen S/4-Systeme miteinan- Kosten für den Betrieb und die Aktuali- onsplattform begann im Herbst 2020 mit der sowie mit anderen Systemen verbindet. Mit den Microservices-basierten Systemen tauschen wir Events per KAFKA aus. ■ Komplexität: Integration aufgrund gewachsener Altsysteme sehr kompliziert, Systemland- schaft und Tools fragmentiert. Herausforderungen und Start- ■ Betriebskosten: Hoher Wartungsaufwand der Schnittstellen, sowohl IT-seitig als auch bezüglich der Einarbeitung neuen Personals. schuss für die Modernisierung ■ Verfügbarkeit: Die Downtimes für Upgrades, neue Releases und Anpassungen der be- Die beschriebene Tool-Landschaft und die schriebenen Tools stören die Geschäftsprozesse. Komplizierte Wiederanlaufprozeduren sehr operativ geprägte Arbeitsweise ha- sind notwendig. ben wenig Platz für eine Modernisierung ■ Governance: Schnittstellenentwicklung abhängig von individuellen Fähigkeiten und gelassen und sind für die Herausforderun- Know-how, Wissenstransfer herausfordernd. gen der Zukunft nicht mehr leistungsfähig genug. In Kasten 1 sind die vier Themen- Kasten 1: Aktuelle Herausforderungen gebiete dargestellt, die die Kernpunkte un- seres Modernisierungsvorhabens bilden. Mithilfe von neuen Technologien ermög- ■ Ablösung von Dateien durch KAFKA-Events sowie proprietärer SAP-Formate durch REST- oder Open-Data-APIs. lichen wir unseren Kunden beispielsweise eine virtuelle Anprobe von Brillen mittels ■ Nutzung der hohen Verfügbarkeit einer Managed-Cloud-Lösung. modernster Augmented Reality-Techno- ■ Verstärkte Konzentration auf die Entwicklung und Automatisierung. Auflösung des kom- logie. Dabei bieten wir mit der Fielmann- plexen Betriebs in einem eigenen Rechenzentrum. Fit®-Technologie eine Weltneuheit: Sie ■ Erreichen der bestmöglichen Sicherheit für die Backend-Systeme. vermisst das Gesicht anhand von über 18.900 Messpunkten und gleicht die ana- Kasten 2: Eckpfeiler der neuen cloudbasierten SaaS-Integrationsplattform 50
www.objektspektrum.de Abb. 2: Aktuelles SAP-IT-Dashboard einem [SPIKE], der als „Leuchtturm“ für aufzeigen, dass eine Zero-Trust-Lösung Während die bisherige Dokumentation unsere Initiative dient. Als Use-Case ha- – ohne eine manchmal aufwendige VPN- oft isoliert vorgenommen wurde, set- ben wir ein Monitoring für die Prozesse und Firewall-Konfiguration – mit einem zen wir heute auf eine transparente und in den SAP-Systemen umgesetzt. Neben SAP-Backend-System möglich ist. In gleichzeitig pragmatische Dokumentation den nötigen Infrastruktur-Komponenten unserer Zielarchitektur werden wir so für unsere cross-funktionalen Teams aus haben wir dafür einen Microservice mit nicht nur schneller, sondern können un- Fach- und IT-Experten. Wir haben mit dem Cloud Application Programming sere Backend-Systeme in einer hybriden Jira und Confluence eine Lösung gebaut, Model [CAP] gebaut. Dieser versorgt das Architektur auch optimal schützen – mit die eine Schnittstelle von der Anforderung Dashboard in unserem übergreifenden IT- einem API-Management als zentralen bis zum Go-live sowie im Betrieb doku- Monitoring mit den Daten aus den SAP- Zugriffspunkt für SAP-Systeme. Mit mentiert. Dabei werden Ansprechpartner Systemen (siehe Abbildung 2). dem Ansatz [ISA-M], der maßgeblich und strukturierte Daten zusammen mit Das Dashboard wurde sehr schnell rea- von der SAP entwickelt wird, haben wir dem Lifecycle in Jira erfasst und die Do- lisiert, auch da die Anbindung über den eine technologisch offene Zielarchitektur kumentation in Confluence abgelegt. API Enterprise Hub [HUB] sehr einfach entwickelt. Unser Ziel ist es, das Level „Integration und unkompliziert implementiert werden Best Practices“ (siehe Abbildung 3) bis konnte. Mit dem ISA-M eine Strategie Ende 2022 zu erreichen. Dabei liegen die Nach Abschluss des PoC hatten wir ei- Schwerpunkte auf der Bereitstellung kla- und konkrete Guideline entwickeln nen guten Eindruck von der Funktions- rer und standardisierter Patterns für die weise und dem Zusammenspiel der SAP Neben dem Test und dem Aufbau der Umsetzung unterschiedlicher Anforde- BTP-Dienste. Somit war es uns erstmals Plattform haben wir basierend auf dem rungen sowie auf einer modernen Vorge- möglich, das bisher etwas schwer zu- ISA-M unsere Integrationslandschaft der hensweise, Integrationen zu entwickeln, gängliche Monitoring der SAP-Systeme Zukunft skizziert. Dabei geht es nicht nur zu testen und zu betreiben. transparent und auf Augenhöhe mit um technische, sondern auch um organi- Der Fokus liegt ganz bewusst nicht auf der den modernen Cloud-Komponenten zu satorische Fragen und eine transparente schnellen Migration aller Schnittstellen in exponieren. Zudem konnten wir damit und strukturierte Dokumentation. die Cloud, sondern darauf, zuerst eine so- lide Plattform zu bauen und Themen wie CI/CD, Git als zentrales Repository und Möglichkeiten der Automatisierung zu etablieren. Erst wenn wir diese Plattform haben, werden wir die Masse der Schnitt- stellen in der Cloud aufbauen. Im höchsten Level des ISA-M werden Ideen eines Inte- gration Self Service bzw. einer Shared De- veloper Community angesprochen, die für uns sehr spannend klingen. Diese und wei- tere Themen werden wird nach der Etab- lierung der Integrationsplattform angehen. Ein zentrales Pattern dabei ist die Nut- zung eines API-Managements für alle in- ternen und externen Zugriffe: Damit wird erreicht, dass das Ziel einer Schnittstelle immer ein API-Endpunkt ist, um dort unter anderem Authentifizierung und Abb. 3: Stufen des ISA-M (Quelle: [ISA-M]) Autorisierung zentral sicherzustellen und 51
04/2021 Fachartikel: Cloud-First mit hybrider Integration im SAP-Umfeld ein Developer-Portal mit zentraler Doku- mentation zur Verfügung zu haben. Die Open-API-Spezifikation und die direkten Testmöglichkeiten im SAP API Enterprise Hub ermöglichen einen schnellen und ein- fachen Zugriff auf SAP-Daten, Die Kom- plexität und die teilweise nicht sprechen- den Begriffe der SAP-Welt werden für den Aufrufer in der Cloud-Integration abstra- hiert. Mit diesem Pattern orientieren wir uns an der Cloud-native Entwicklung und modernen Architekturprinzipien. Im Zielbild (siehe Abbildung 4) stellt der sogenannte SAP Cloud Connector (SCC) die Verbindung zwischen den Backend- Systemen und den Accounts in der Cloud her. Der SCC bietet dabei umfassende Möglichkeiten der Konfiguration, um den Zugriff auf die Backend-Systeme zu steu- ern. Technisch wird die Kommunikation von „innen nach außen“ aufgebaut und damit die Funktionalität eines Reverse Proxy abgedeckt. Der Web Dispatcher im internen Netzwerk wird für das Load Ba- lancing und als weitere Security-Instanz genutzt. In der SAP Cloud werden die Abb. 4: Aufbau der Integrationsplattform mit einem zentralen API Management APIs über ein Portal bereitgestellt – als (in Anlehnung an [ISA-M]) API Gateway dient eine Lösung, die tech- nisch Apigee von Google als Grundlage dem Ausland, Filialbestellungen oder für bleiben, somit effizienter sind, einfacher hat. Sollten Konvertierungen nötig sein, unterschiedliche Warengruppen, für die gewartet und bedient werden können. Die werden diese in der Cloud-Integration zusätzlich Strecken-Bestellungen bei Lie- Individualentwicklung in der SAP BTP umgesetzt. feranten ausgelöst werden müssen. [BTP] bietet unter anderem den Vorteil, Durch die S/4 HANA-„Clean Core“-Phi- dass moderne Programmiersprachen und Fallbeispiel: losophie können wir wartungsaufwendige Konzepte eingesetzt werden können. Umsetzung der Integration im SAP-Eigenentwicklungen verringern und Mit der Inbetriebnahme (siehe Tabelle 1) damit insgesamt die Effizienz deutlich unserer neuen Integrationsplattform be- Order-to-Cash-Prozess steigern. Der „Clean Core“-Ansatz meint, ginnt jede Entwicklung einer Schnittstelle Mit den SAP-Systemen bilden wir eine dass im SAP-Backend die SAP-eigenen mit einem Eintrag in einem Jira-Formular, Reihe von Capabilities rund um das The- Standardprozesse bedient und möglichst mit dem wir wichtige Informationen di- ma Order-Fulfilment ab. Wir erhalten von selten durch Erweiterungen ergänzt wer- rekt abfragen, um Ansprechpartner zu verschiedenen Systemen bzw. Verkaufska- den. Die kundeneigene Logik wird in der haben und auch direkt ein Integration- nälen Kundenbestellungen in ganz un- SAP BTP implementiert. Pattern ableiten zu können. terschiedlichen Formaten. Das sind zum Der Vorteil dieses Ansatzes für unser Vor- Im dargestellten Szenario haben wir für Beispiel Bestellungen für Kunden aus haben ist, dass die SAP-Backends „sauber“ die eingehenden Kundenbestellungen eine Entwicklung mit bisheriger Landschaft mit der neuen Integrationsplattform Anforderungen per Mail an die Entwicklung zentral über Jira per Standard-Formular Design & Entwicklung unterschiedlich je nach Wissen und Vorlieben der Entwicklung nach Standard-Patterns mit einer Guideline, welche Aufgaben wie gelöst werden Test manuell mit einigen Beispielen automatisiert mit vorher definierten Anforderungen Dokumentation nicht vorhanden oder ggf. in unterschiedlichen Tools in einer einheitlichen Form in Jira & Confluence von der Anforderung bis zum Betrieb Deployment manuell per Datei oder mit SAP-eigenem Tool automatisiert per Pipeline ggf. mit einem manuellen Check Netzwerk individuelle Firewall-Regeln Zero-Trust-Umgebung ohne aufwendige Konfiguration pro Anbindung Betrieb viele unterschiedliche Fehlersituationen möglich, ggf. mit Hot aktives Alerting, schnelle Fehlersuche durch standardisierte Integra- Fixes und ohne automatisierte Test-Unterstützung tions-Patterns sowie Stabilität durch Regressionstests Roll Out jedes neue System muss wieder individuell (neu) angebunden “Just a Click away” mittels Self-Service-Onboarding im API Enterprise werden Hub Tabelle 1: Vergleich der vorherigen und zukünftigen Integrationsplattform 52
www.objektspektrum.de Literatur & Links [BTP] BTP, siehe: https://www.sap.com/germany/products/business-technology-platform.html [CAP] SAP Cloud Application Programming Model, siehe: https://cap.cloud.sap/docs [HUB] Innovation Insight: The Digital Integration Hub Turbocharges Your API Strategy, Gartner, 26.6.2018, siehe: https://www.gartner.com/en/documents/3880263/innovation-insight-the-digital-integration-hub-turbochar [ISA-M] K. Ahsen, New Version of the SAP Integration Solution Advisory Methodology Template released, 14.5.2020, siehe: https://blogs.sap.com/2020/05/14/new-version-of-the-sap-integration-solution-advisory-methodology-template-released [SPIKE] Wikipedia, siehe: https://en.wikipedia.org/wiki/Spike_(software_development) Open-API-Spezifikation erstellt, die unse- lung von SAP-Systemen sehr gut geeignet. Bereitschaft zu einer DevOps-Kultur, um re Entwickler via API Enterprise Hub ein- Dadurch gewinnen wir für die Zukunft zum Beispiel „you build it, you run it“ mit sehen und mit eigenen Beispielen direkt deutlich an Flexibilität: Wann immer Ser- Leben zu füllen. testen können. Dabei handelt es sich um vices durch neue Systeme oder Lösungen Wenn Daten „das neue Gold“ sind, dann ein generisches Format und keine unter- in der Cloud abgelöst werden, erfolgt ist eine funktionierende und effiziente so- schiedliche Struktur pro System oder spe- die Änderung für das aufrufende System wie effektive Integrationsplattform nicht zifischem Use-Case. transparent in der Plattform. Wir sind nur das Fundament für innovative Lösun- Im API-Management setzen wir umfang davon überzeugt, dass wir so die Vorteile gen, sondern gleichzeitig auch der Enabler reiche Security Policies um, da wir uns mit eines integrierten SAP-Systems mit effizi- für Anforderungen in der Zukunft. Daher der Lösung in einer Zero-Trust-Umgebung enten und erprobten Standardprozessen sind wir der Überzeugung, dass jetzt für ohne VPN befinden. In der Cloud-Integ- optimal nutzen können und gleichzeitig viele Unternehmen und Teams im SAP- ration erstellen wir die nötigen Konvertie- in der Lage sind, unsere Microservice- Bereich der Zeitpunkt gekommen ist, sich rungen in die jeweiligen SAP-Formate und Landschaft über die beschriebenen Tech- ernsthaft mit der Cloud und innovativen ermitteln ggf. noch weitere Werte, damit nologien effizient zu integrieren. Integrationslösungen zu beschäftigen, Er- der Beleg in SAP gebucht werden kann. fahrungen zu sammeln und den Mitarbei- Damit bleibt das SAP-System sehr stan- Ausblick tern die Chance zu geben, die Technologi- dardnah. Je nach Anforderung kann über en kennenzulernen. eine Call-Back-URL der Status der Verar- Technisch bietet der Ansatz sehr viel Po- Der Erfolg hängt sicher stark von der beitung über eine API abgerufen werden. tenzial für eine optimale „Integration der Unterstützung und der Bereitschaft für Zukunft“. Für eine Migration auf die „Neues“ im Management der SAP-Berei- Zusammenfassung und Überblick Cloud-basierte Plattform mit der dazu- che in Unternehmen ab, wo in der Ver- gehörigen Änderung von Arbeitsabläufen gangenheit viel auf Kosten und Effizienz Wir haben die Initiative für eine neue In- müssen neue Konzepte, Programmier- geschaut wurde. Eine große Chance kann tegrationsplattform gestartet, da wir mit sprachen sowie agile Methoden gelernt dabei auch der unternehmensübergreifen- der gewachsenen Tool-Landschaft und und verwendet werden. Dafür bedarf es de Austausch zu Ideen und Erfahrungen einer fehlenden Automatisierung an eine neben einer fachlichen Weiterbildung eine sein, auf den wir uns sehr freuen. || Grenze gestoßen sind. Um den Aufwand für den Betrieb zu reduzieren und eine zu- kunftsfähige Lösung zu implementieren, haben wir mit der ISA-M-Strategie eine moderne Architektur, Standard-Patterns und neue Prozesse entwickelt. Technisch Die Autoren haben wir Erfahrungen in einem Trial mit einem konkreten Use-Case gesammelt. Die Plattform entwickeln wir iterativ und inkrementell weiter. Parallel nehmen wir neue Schnittstellen live, um im Betrieb Er- fahrungen zu generieren. In den SAP-Backend-Systemen stellen wir in Zukunft die Schnittstellen auf Events und APIs um. Damit können wir die Vor- teile der Integrationsplattform für eine flexible und performante Integration op- Thorsten Düvelmeyer Dr. Marcel Christ timal nutzen. Zusätzlich zu (a)synchro- (thorsten.duevelmeyer@fielmann.com) (marcel.christ@fielmann.com) nen APIs werden wir auch Push-Events ist seit 20 Jahren im Integrationsumfeld ist seit 13 Jahren im SAP-Umfeld tätig und aus den Backend-Systemen über die neue tätig und aktuell Product Owner für den aktuell Product Owner für SAP Integration. Plattform an Empfängersysteme verteilen. Bereich SAP Cloud Technology. Er arbeitet Seine derzeitige Herausforderung ist die Mo- Dadurch wird ein dauerhaftes Polling, daran, die SAP-Landschaft fit für die Zukunft dernisierung der SAP-Integrationslandschaft zum Beispiel für den Abruf eines Auf- zu machen, und nutzt dafür die Vorteile der inkl. der Etablierung einer SaaS-Integrations- tragsstatus, verhindert. SAP Cloud für eine moderne Integration und Lösung. Der beschriebene Ansatz ist sicher nicht Cloud native Apps. neu, aber für die Anbindung und Kapse- 53
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