Controlling in der öffentlichen Versorgung
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Controlling in der öffentlichen Versorgung Dr. Francsovics Anna Budapest Tech 1084 Budapest, Tavaszmező u. 15-17. francsovics.anna@kgk.bmf.hu Abstract: Nachstehend fasse ich die bei der Planung und Entwicklung des Controllingsystems des als Muster gewählten öffentlichen Versorgungsunternehmens, der Fővárosi Közterület-Fenntartó Rt. (Gesellschaft für die Pflege der öffentlichen Plätze der Hauptstadt AG), gesammelten Erfahrungen zusammen.1 1. Controlling in Ungarn An der Verbreitung, Erforschung der einheimischen Systemelemente und Systeme des Controllings waren zahlreiche namhafte einheimischen Forscher beteiligt. Der Verdienst von Horváth Péter und Dobák Miklós ist in der Verbreitung der einheimischen Controllingdefinition und des Controllingmodells unbestreitbar. Die ungarischen Ergebnisse können mit historischem Überblick nur langfristig geprüft werden. Der Grundgedanke der strategischen Managementrechnungslegung ist im Werk von H. Fayol zu finden. Fayol wollte die Rechnungslegung aus der grundsätzlich die Vergangenheit erfassende Tätigkeit wie folgt herausbringen: „Die Rechnungslegung soll die allgemeine Informationsorganisation des Unternehmens sein. Sie soll zu jeder Zeit mitteilen, wie man steht, und in welche Richtung man auf Grundlage der Zahlen geht. Deswegen ist die klare und einfache Rechnungslegung, die immer einen präzisen Überblick über die Wirtschaftslage des Unternehmens geben kann, ein unschätzbares Instrument des Managements“ [H. Fayol, 1918.].2 Die ungarische Übersetzung des Werks hat ewige Verdienste 1 An der Arbeit habe ich im Auftrag der Capitaly Kft. teilgenommen. 2 Henri Fayol (1984): Ipari és általános vezetés Tervezés-szervezés-közvetlen irányítás- koordinálás-ellenőrzés. (Industrie- und allgemeines Management. Organisierung der Produktion – direkte Leitung – Koordinierung – Kontrolle) Produktion KJK, Budapest. Ursprünglicher Titel des Buches: Administration industrielle et générale Dunod, Pári, 1918. Cooper-Kaplan benutzt den Ausdruck strategische Managementrechnungslegung, 1987, Cooper-Kaplan 1988, Cooper 1990, Johnson – Kaplan 1987.
beim Kennenlernen von Fayols Arbeit [Tari, 1984 p. 38.] Eine ähnliche Meinung vertritt Ladó: Demzufolge hat er die handelsrechtliche Arbeit nicht nur als sich auf die Buchführung, die Bilanz konzentrierende Informationstätigkeit betrachtet, sondern als eine, die die Ausübung der verschiedenen Führungsfunktionen fördert, so z. B. die der Handels-, der Sicherheitsfunktion. [Ladó, 1979. p. 134] Ladó László hat mit der Analyse der ÁKFN-Strukturen (Umsatzerlös-Kosten-DB- Gewinn) auf dem Gebiet der Managementrechnungslegung ein Werk geschaffen, die eine Schule gegründet hat. Die Prüfung der Elemente des Controllingsystems ist in den Arbeiten hervorragender einheimischer Fachleute zu finden.3 Illés Mária schreibt in ihrem Buch: „Mehrmals wurde das Bedürfnis formuliert, dass die Theorie einen methodischen Hintergrund ausarbeiten soll, der sich neben jedem beliebigen Wirtschaftsregulierungssystem bewährt.” [Illés, 2000, p. 14.] Die theoretischen Forscher, die Fachleute aus der Praxis haben das permanente Streben und Bedürfnis, solche Managementgrundsätze, Methoden und Standards auszuarbeiten, die helfen, in der Mikrosphäre klar zu sehen. Die Notwendigkeit der bei der Entscheidungsvorbereitung erfolgenden Anwendung von Normen oder Grenzwerten ist leicht einzusehen. In der Praxis ist – wegen des großen Zeit- und Arbeitsbedarfs – nur die Ausarbeitung einer begrenzten Zahl von Entscheidungsvarianten möglich. Wenn man ihre voraussichtlichen Wirkungen methodisch vergleicht, kann man feststellen, welche die beste ist. Aber sogar auch die als die beste erscheinende Variante kann unwirtschaftlich, evtl. verlustbringend sein. Die Normen oder Grenzwerte helfen auch in solchen Fällen, um klar zu sehen, bzw. sich schnell zu orientieren. [Illés, 2000, p. 14.] Die Mitwirkenden des Forschungsprogramms „Im Wettbewerb mit der Welt“ fassen ihre Aussagen in folgenden Kapiteln zusammen: − Lage und Leistung der Unternehmen, − Strategien und strategisches Management, − Merkmale der Organisation und des Management, − Betrieb und Beziehungssystem der Unternehmen, − Methodik des Wirtschaftens der Unternehmen.4 3 Ladó [1981], Bordáné [1986], Mészáros [1997], Dobák [1988], Marosi [1988], Szintay [1989], Bordáné [1990], Botos [1990], Radó [1990], Kapitány [1991], König [1991], Koltai [1992, 1994], Körmendi [1993], Jenei-Ugrai [1994], Francsovics [1995, Bodnár [1997], Wimmer [2000], Lázár [2003]] 4 Das Forschungsprogramm wurde von drei Lehrstühlen (Unternehmenswirtschaftslehre, Marketing und Unternehmensorganisation) der Budapester Wirtschaftsuniversität ins Leben gerufen, die erste Umfrage wurde 1996, die zweite 1999 durchgeführt. Die nachstehende Datenbasis und die
Der untersuchte Unternehmenskreis hält aus Sicht des Erfolgs des Betriebes die traditionellen Unternehmensfunktionen für maßgebend. Die erste Phase der Probeentnahme und der Umfrage fand 1996 statt. Die Umfrage wurde vom Forschungszentrum für die Wettbewerbsfähigkeit 1999 wiederholt. Das die Entwicklung der Wettbewerbsfähigkeit des Jahres 2004 untersuchende Forschungsprogramm ist im Inhalt, Umfang und in der Datenbank ähnlich. Die Unternehmen waren auch vor 1992 tätig, haben mehr als 50 Mitarbeiter beschäftigt und führen ihre Bücher nach den Vorschriften der doppelten Buchführung. Die Fragensteller haben von 319 Unternehmen bewertbare Fragebogen bekommen. Bei den befragten Unternehmen haben sich die Verhältnisse zu Gunsten der kleinen und mittelständischen unternehmen verschoben. Dieser Verschiebung folgt die Aufteilung des Wertes der Aktiva und des Umsatzerlöses. Ein weiteres Merkmal ist, dass die auf den einheimischen Markt produzierenden Unternehmen auf dem Lande typisch sind. Die Daten mitteilenden Befragten beurteilen die Bedingungen des Betriebes auf den ausländischen Märkten günstiger als auf dem einheimischen Markt. Ihre Erfolge auf den ausländischen Märkten schreiben sie der Produktqualität und dem Service zu. Den Gewinngehalt ihrer Preise beurteilen sie günstiger als bei der Konkurrenz. Die weniger gute Leistung der Antwortenden im Vergleich zu den anderen Konkurrenten wird auf das Fehlen des integrierten Informationssystems zurückgeführt. Ein zu entwickelndes Gebiet ist die Verbesserung der Kosteneffizienz. Die Verfasser der Studie stellen fest, dass die geringe Ertragskraft ein Hindernis für das Wachstum darstellt. Die Messung der Leistung, ihr Vergleich mit der Konkurrenz ist ein Schlüsselfaktor der Wettbewerbsfähigkeit. Die Kosten, die Qualität und der Zeitfaktor sind Quelle des Wettbewerbsvorteils. Die traditionelle Funktion der Rechnungslegung befriedigt die Unterstützung der Entscheidungsfindung nicht. Die Messung der Finanzleistung stellt im Allgemeinen kurzfristige Ziele in den Vordergrund, so entspricht sie nicht immer den strategischen Zielen. Die auf Unternehmensebene ausgelegten Kennzahlen über die Finanzlage können schwer bei der Beurteilung der Effizienz der einzelnen Tätigkeiten angewandt werden. Arbeitsmaterialien hat mir Czakó Erzsébet, Direktorin des Forschungszentrums, zur Verfügung gestellt. Vorliegende Umfrage aus dem Jahr 2004 wurde von Chikán Attila geleitet. Mitwirkende: András Krisztina, Antal Zsuzsa, Balaton Károly, Bartók István, Berács József, Bodnár Viktória, Buzády Zoltán, Chikán Attila, Czakó Erzsébet, Demeter Krisztina, Dobák Miklós, Drótos György, Helei Andrea, Incze Emma, Jenei István, Juhász Péter, Kiss János, Kolos Krisztina, Kováts Klaudia, Lesi Mária, Milicz Ákos, Móricz Péter, Neményi Máté, Szántó Richárd, Tóth Krisztina, Wimmer Ágnes, Zoltayné Paprika Zita
Die zu externen Zwecken erstellten handelsrechtlichen Berichte sind nicht geeignet, um die zur Begründung der Managemententscheidungen erforderlichen Informationen sicherzustellen. [Csányi-Dolgos-Wimmer, 1999]5 In der Probe des Jahres 2004 sind in erster Linie für den einheimischen Markt produzierende mittelständische Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes enthalten. Aus Sicht der Wettbewerbsfähigkeit wird die Kosteneffizienz als wichtigstes Entwicklungsgebiet bezeichnet. Die befragten Topmanager halten den Beitrag der auch die Modernität des Unternehmensbetriebes ausdrückenden Funktionen, wie Controlling, Informationsmanagement und Logistik zum Erfolg für weniger wichtig. Nach der Meinung der Manager spielen das Topmanagement und der Vertrieb die wichtigste Rolle aus Sicht des Erfolgs der Tätigkeit des gesamten Unternehmens. Abbild Nr. 1.: Rolle der einzelnen Funktionen im Erfolg des gesamten Unternehmens [VKK, 2004.]6 Topmanagement Vertrieb Handel/Marketing Kostenwirtschaft Produktion Qualitätssicherung Human Ressources Strategische Planung Technische Entwicklung Controlling Vorratswirtschaft Rechnungslegung Logistik Informationsmanagement Finanzen Einkauf Lohnwirtschaft Entwicklung der Organisation 2 2,5 3 3,5 4 4,5 5 Der Erfolg der Kostenwirtschaft, des Vertriebes wird von den realen Prozessen und den Prozessen der Informationstechnologie beeinflusst. Die am häufigsten benutzten Plantypen [VKK, 2004.]7 5 Csányi Tamás, Dolgos Olga, Wimmer Ágnes: Költséggazdálkodás, teljesítménymérés és hatékonyság a magyar vállalati gyakorlatban, (Kostenwirtschaft, Leistungsmessung und Effizienz in der ungarischen Unternehmenspraxis) Versenyben a világgal, 1999 6 Versenyképesség Kutató Központ: Fókuszban a verseny – gyorsjelentés a 2004. évi kérdőíves felmérés eredményeiről, (Forschungszentrum für die Wettbewerbsfähigkeit: Wettbewerb im Fokus – Schnellbericht über die Fragebogenumfrage 2004) Budapest, 2004 p. 43. 7 Versenyképesség Kutató Központ: Fókuszban a verseny – gyorsjelentés a 2004. évi kérdőíves felmérés eredményeiről (Forschungszentrum für die Wettbewerbsfähigkeit: Wettbewerb im Fokus – Schnellbericht über die Fragebogenumfrage), Budapest, 2004. p. 43.
Abbild Nr. 2.: Die am häufigsten benutzten Plantypen im Prozent der Antwortgeber Wartungsplan Unternehmensstrategie Cashflow-Plan Produktionsplan Liquiditätsplan Vertriebsplan Investitionsplan Jahresplan des Unternehmens Geschäftsplan 50% 55% 60% 65% 70% 75% 80% 85% 90% Das Controlling als Methode hat sich nach den Ergebnissen des Forschungsprogramms des Jahres 2004 wie folgt verändert: Die Controllingsysteme erfüllen die Berichterstattungspflicht (Soll-Ist- Abweichung) Die mit monatlicher Regelmäßigkeit erstellten Berichte sind die typischsten, Etwa 50% der Berichte schlagen Maßnahmen vor, Die Rechnungslegung ist die Quelle der in den Controllingberichten enthaltenen Informationen (97,3%), In den Controllingberichten sind zu wesentlich geringerem Anteil Informationen über die realen Prozesse enthalten, als in den Rechnungslegungs- und Finanzanalysen. Abbild Nr. 3.: Typ der in den Controllingberichten enthaltenen Informationen und ihre Wichtigkeit in der Entscheidungsfindung des Unternehmens [VKK, 2004.]8 8 Versenyképesség Kutató Központ: Fókuszban a verseny – gyorsjelentés a 2004. évi kérdőíves felmérés eredményeiről (Forschungszentrum für die Wettbewerbsfähigkeit: Wettbewerb im Fokus – Schnellbericht über die Fragebogenumfrage), Budapest, 2004. p. 51.
100% 4,6 90% 4,5 80% 4,4 70% 60% 4,3 50% 4,2 Aus Leistung im Kennzahlen überKostenanalysenInformationen überErtragskraft der handelsrechtlichen Vergleich zum Plan die Finanzen die Vertriebsmenge Produkte Aufstellungen Hänfigkert des Informationstyps(%) Wichtigkeit (Durchschmitt) Der Informationsgehalt der Berichte und die unterschiedlichen Analysemethoden sind synchron, Kennzahlensysteme über die Finanzen und die Rechnungslegung Die am häufigsten verwendeten Analyseinstrumente: Abbild Nr. 4.: Die am häufigsten verwendeten Analyseinstrumenten und Aufstellungen [VKK, 2004.]9 Kostensensibilitätsprüfung ABC - Umsatzerlösanalyse Kapitalkosten bei den Kostenrechnung auf Tätigkeitenbasis Deckungspunktrechnung Analyse der Einahme - und Zahlungszeiten Analyse der Kennzahlen zur Trennung der Fix- und der variablen Kosten Cashflow -Aufstellung Analyse der Kennzahlen über die Finanzen 50% 55% 60% 65% 70% 75% 80% 85% 90% Die Integrationsfunktion des Controllings funktioniert auf dem Gebiet des Einkaufs und des Vertriebes nur begrenzt, ihr Entwicklungstempo hat sich verlangsamt. 9 Versenyképesség Kutató Központ: Fókuszban a verseny – gyorsjelentés a 2004. évi kérdőíves felmérés eredményeiről (Forschungszentrum für die Wettbewerbsfähigkeit: Wettbewerb im Fokus – Schnellbericht über die Fragebogenumfrage), Budapest, 2004. p. 52.
2. Controlingsystem der FKF Rt. 2.1 Notwendigkeit, Ziel des Controllings. Das Controlling- Audit Die gegenüber dem Controlling gestellten wichtigeren Anforderungen des Managements waren die Folgenden: − abgestimmteres, effizienteres Funktionieren des Informationssystems, − Möglichkeit der fundierteren und schnelleren Entscheidungen, − Kosteneinsparung auf den einzelnen Fachgebieten, − überschaubarerer, effizienterer Betrieb, − als enge Folge dessen die Verbesserung der Kennzahlen der Wirtschaftstätigkeit. Als Vorbereitung für den Ausbau des Controllingsystems haben wir den gegenwärtigen Mechanismus des Funktionierens der Controllingfunktionen, -aufgaben im Rahmen eines das Controlling vorbereitenden Audits untersucht. Die Erfahrungen haben wir in nachstehender funktionaler Gliederung, Gruppierung zusammengefasst: − Planungsprozesse, − Messung und Kontrolle der Leistungen, Aufwendungen, − Auswertung von Planangaben und Aufgaben. − Reguliertheit der Prozesse, − Informationssystem, − Beziehung der Organisationseinheiten, − Motivierung. Die abgestimmte Zusammenarbeit all dieser Tätigkeiten stellt die Voraussetzung der Gestaltung des Controllingsystems. Die wesentlichen Feststellungen des Audits können wie folgt zusammengefasst werden: Auf den einzelnen Fachgebieten entspricht die Planung den Einzelbesonderheiten der gegebenen Branche und hat eine Basisbetrachtungsweise. Im Planungsprozess ist die Summe der zur Verfügung stehenden Mittel maßgebend. Der Jahresplan wird auf Perioden aufgeteilt, in natürlichen Maßeinheiten, Naturalien und Forint gemessenen Angaben, schriftlich erstellt. Die Umrechnung
der in Naturalien ausgedrückten Planangaben (Tonne, Kubikmeter, Quadratmeter) beruht in erster Linie auf Erfahrungen und periodisch durchgeführten Probemessungen. Es gibt Fachgebiete, wo aus dem Charakter der Tätigkeit nur die Jahresrahmenzahlen geplant werden können, Konkretes, die periodische Aufteilung können nicht angegeben werden, weil die Aufgabe von solchen, nicht planbaren externen Bedingungen abhängt, wie z.B. dem Wetter, der Menge des gefallenen Schnees, aber dazu können auch die außerordentlich aufgetretenen Fehler auf dem Gebiet der Fahrzeugreparaturen gerechnet werden. Die Möglichkeit der Messung, Kontrolle der Leistungen und Aufwendungen ist im Allgemeinen gewährleistet. Die Kontrolle ist zum Teil in den Prozess eingebaut, zum Teil wird sie mittels Managerkontrolle durchgeführt. Bei der Mülldeponie wird das Messergebnis des eingegangenen Mülls direkt maschinell erfasst. Auf den Schlüsselgebieten werden die Leistungen täglich, schriftlich gemeldet. Das sind jedoch nur in Naturalien gemessenen Informationen, die in erster Linie zur Begründung der operativen Maßnahmen geeignet sind. Die Kontrolle der Leistungen ist gelöst. Bei kontinuierlicher oder länger andauernder Arbeitsverrichtung gibt es neben den regelmäßigen Kontrollen auch stichprobenartigen Kontrollen. Die Messung der Erfüllung der Sollangaben erfolgt auf der Ebene der gegebenen Einheit, Branche in Naturalien, und in der Nachkalkulation mit Wert. Abweichungen vom Plan – darunter versteht man die Kosteninformationen – werden wegen der langsamen und zeitlich verschobenen Rückkopplung dieser Informationen spät erfasst. Diese Zeitliche Verschiebung schließt die Möglichkeit des operativen Eingriffs aus. In diesem Fall können nur Untersuchungen zur Aufdeckung der Ursachen und Analyse im Interesse der Gewinnung von Erfahrungen und ihrer späteren Verwendung durchgeführt werden. Die Kenntnis der momentanen Finanzlage der Gesellschaft stellt eine wichtige Information dar, um einen Teil der operativen Entscheidungen (z. B. Beschaffungen, Bestellungen) zu treffen. Die Organisationseinheiten können nur auf informellen Kanälen und mit viel Aufwand diese Informationen bekommen. Die Organisationseinheiten sammeln und bearbeiten die zum eigenen Funktionieren und zum Fällen von Entscheidungen erforderlichen Informationen und liefern zum Teil dieselben Daten in einer ein wenig abweichenden Gruppierung auch an die Unternehmensführung. Das Topmanagement sieht die Erfüllung der Planaufgaben und ihr Voranschreiten kontinuierlich und klar aus Informationen, die aus einem gut entwickelten und funktionierenden Berichtssystem gewonnen werden.
Das Funktionieren der Gesellschaft ist geregelt. Die Geregeltheit wird in erster Linie durch die internen Ordnungen gewährleistet, die mit den für die Gesellschaft bzw. ihre einzelnen Organisationseinheiten geltenden Gesetzen, Verfügungen im Einklang stehen. Die Gesellschaft verfügt über die ISO 9002 Zertifizierung. Das Informationssystem funktioniert zum Teil auf Grundlage von Ordnungen, zum Teil von Traditionen und Ad-hoc-Anweisungen. Die sekundären Informationskanäle haben eine wichtige Rolle bekommen. Bei der Gesellschaft und der als Eigentümer fungierenden Selbstverwaltung ist die Langsamkeit des Informationsflusses gleichermaßen zu beobachten. Das gegenwärtige Informationssystem war ein Schwachpunkt der Gesellschaft. Seine Modernisierung wurde mit der Entwicklung des inzwischen gestarteten integrierten Informationssystems begonnen. Die innerhalb der Gesellschaft verwendete EDV und Informationsverarbeitung beruht nicht auf einem einheitlichen Konzept, sondern auf lokalen, individuellen Lösungen. Die lokalen Netze befriedigen die Bedürfnisse eines engen Kreises. Die Netze waren eigenständig, zwischen ihnen gab es weder physisch noch auf Eben des Datenbankkonzepts eine Beziehung. So wurden einerseits Arbeiten parallel verrichtet (z. B. Dateneingabe), andererseits wurden Daten parallel verarbeitet und mehrfach gespeichert (Redundanz). Im Rahmen des Informationssystementwicklungsprojekts befindet sich die einheitliche Gestaltung des IT-Hintergrundes auf Hardware- und Softwareebene auf dem Wege der Umsetzung. Die Beziehung der miteinander in Abhängigkeitsverhältnis stehenden Organisationseinheiten weicht von der Beziehung der voneinander unabhängigen, nebengeordneten Organisationen, was sinngemäß begründet sein kann. In den auf niedrigeren Hierarchieebenen befindlichen Organisationen widerspiegeln sich die Zeichen eines jahrzehntelangen „halbmilitärischen“ Funktionierens. Es ist eher die Angst um den Arbeitsplatz zu spüren als das gemeinsame Interesse zwecks Erreichung des gegebenen Ziels. Die Mängel des Informationssystems, seine fallweise beobachtbaren Verzerrungen haben diesen Zustand verstärkt. Die Beziehung der voneinander unabhängigen Organisationen ist von einer guten Zusammenarbeit gekennzeichnet. Das Interessensystem der leitenden Angestellten der Gesellschaft ist eng mit der Erfüllung der Planaufgaben des gegebenen Fachgebietes sowie den Kennzahlen der von der Organisation realisierten Wirtschaftstätigkeit, darunter insbesondere der Einhaltung des Kostenrahmens verbunden
2.2 Entwicklung des Controllingsystems der FKF Rt. Passend zur Organisationscharakteristik der FKF Rt. haben wir die Entwicklung eines Controllingsystems empfohlen, dessen Planung und Entwicklung kontinuierlich, mit Schaffung der erforderlichen Bedingungen aus miteinander verbundenen Teilsystemen, Modulen aufgebaut umgesetzt werden kann. Das geplante und das empfohlene Controllingsystem besteht grundsätzlich aus zwei Teilsystemen: − Prozesscontrolling, − Finanzcontrolling. Die zwei Teilsysteme sind aufeinander aufgebaut – das Prozesscontrolling stellt die Grundlage für das Finanzcontrolling und aus der Wechselwirkung der beiden resultiert das zur effizienten Managertätigkeit erforderliche, einheitliche Controllingsystem. Zur Entwicklung des Systems ist die Ausarbeitung und Einführung der in der Anlage in groben Zügen dargestellten Kapitel. Die Hauptmerkmale der einzelnen Kapitel und die ihnen gegenüber gestellten Anforderungen können wie folgt zusammengefasst werden. Das Unternehmensinformationssystem stellt die Basis des Controllingsystems dar. Ohne dieses funktioniert das Controllingsystem nicht. Das Planungssystem muss für die Prozesse, Kosten und Geldbewegung möglichst nach einer einheitlichen, aber mindestens gut abgestimmten Methode und einem Verfahren entwickelt und betrieben werden. Darauf werden alle weiteren Funktionen des Controllings aufgebaut. Für die Planung, danach für die weiteren Schritte ist die genaue Messung der Prozesse und Geschehnisse in natürlichen Maßeinheiten, danach gemäß den entsprechenden Angaben und dem Algorithmus im Wert unerlässlich, d. h. auf die Ressourcen und Leistungsnormen basierend muss eine zu den Besonderheiten der Gesellschaft gut passende Kalkulations- und Selbstkostenrechnungsmethode entwickelt werden. Das System der Berichte und Abschlüsse stellt das zentrale, spezifische Kapitel des Controllings im alltäglichen Sinne dar. Dabei müssen der Inhalt und die Häufigkeit der zu den einzelnen Managementebenen gehörenden Berichtspflichten für die ganze Gesellschaft festgelegt werden. Das ist ein sehr wichtiges Instrument der effizienten Managerarbeit. Die Auswertung und der Eingriff verwirklichen im Controllingsystem die Rückkopplung, auch ihre Ordnung ist zu regeln. Zur Unterstützung des Controllingsystems und des effizienten Betriebes der ganzen Gesellschaft dient die entsprechende Entwicklung der Motivations- und
Interessenbeziehungen, die das Prozesscontrolling und das Finanzcontrolling eng miteinander verbindet. Der Modulaufbau bedeutet, dass wir ein Controllingsystem empfohlen haben, das auf die gegenwärtigen und die im Reorganisationsplan demnächst zu formulierenden – eventuell abweichenden – Einheiten der Geschäftsbereiche, Divisionen, aber auf jeden Fall die gut abgrenzbaren Organisationseinheiten des funktionellen Betriebes als Module aufgebaut werden kann. Diese Lösung liegt für das Prozesscontrolling auf der Hand, aber auch das Finanzcontrolling kann so entwickelt werden, dass es die Anforderungen des auf diese Weise formulierten Modulaufbaus erfüllt. 2.3 Möglichkeiten und Voraussetzungen der Entwicklung des Controllingsystems Die Möglichkeiten der Entwicklung des empfohlenen Controllingsystems lassen sich – mit den Feststellungen des durchgeführten Audits belegt – wie folgt zusammenfassen: − die Elemente des Prozesscontrollings sind zum Teil anzutreffen, − die persönliche Eignung ist zum Prozesscontrolling günstig, − die Herstellung und Verwaltung von Daten unterstützt das Finanzcontrolling, − die Betriebsordnung der Organisation ist zur Aufnahme eines neuen Systems geeignet, − wir haben eine Kooperationsbereitschaft beobachtet. Aus Sicht der Entwicklung des Prozesscontrollings als Subsystem scheinen die im Zusammenhang mit dem Gegenstand und der Rechtstellung der Gesellschaft entstandene Informationslieferung und Betriebsordnung eine günstige Möglichkeit, Gegebenheit zu sein. Die Erfassung der Ereignisse trägt im Allgemeinen, die Planung und Auswertung in den einzelnen Profilsegmenten bereits Merkmale des Controllings, bildet jedoch kein System. Die Bezeichnung „halbmilitärische“ Organisation und „halbmilitärischer“ Betrieb, die man innerhalb der Gesellschaft trifft, ist ein Faktor, der die personelle und organisatorische Eignung stärkt. Aus Sicht der Entwicklung des Finanzcontrollings als das andere Subsystem ist festzustellen, dass die Herstellung und Verwaltung von Daten das Controlling unterstützen. Die Betriebsordnung der Organisation ist bezüglich der Hauptprozesse entwickelt, sie kann für die Aufnahme des neuen Systems geeignet sein. Die von der Reorganisierung zu erwartenden, sinnvollen Änderungen der Organisation und des
Betriebes verstärken weiter die Notwendigkeit der Entwicklung des Controllings, und verhindern ihre Umsetzung wegen des bereits erwähnten Modulcharakters nicht. Bei der Vorbereitungsarbeit haben wir meistens Hilfsbereitschaft erfahren, sogar eine Erwartung gegenüber der die Effizienz steigernden und die Informationsversorgung verbessernde Wirkung des Controllings. Die Voraussetzung der Entwicklung und Einführung des Controllingsystems geben der Gesellschaft und den Mitgliedern des das Controllingsystem entwickelnden Teams – auch neben den vorher erwähnten günstigen Möglichkeiten – zahlreiche Aufgaben. Die Erfüllung der Voraussetzungen ist zum Erfolg des Controllings unerlässlich. Diese Voraussetzungen lassen sich wie folgt zusammenfassen: − Engagiertheit seitens des Managements bis zum Abschluss des vollständigen Projekts, − Schaffung der personellen und organisatorischen Voraussetzungen, − Einheitliches und dokumentiertes Informationssystem, − Entwicklung neuer Informationskontakte, − Unterstützung durch ein PC-Informationssystem, − Überprüfung der Kostenstellen und der Kostenträger, − Anpassung der Kalkulationsmethode und -praxis an das Controlling, − Controllingmotivations- und -beteiligungssystem. Seitens des Managements haben wir die Engagiertheit für natürlich und auch als weiterhin maßgebend betrachtet. Zum Weitergehen war die Schaffung der personellen und Organisationsbedingungen, die zur Entwicklung des Controllinginformationssystems, dann zur Einführung und Betreibung des Controllingsystems notwendig sind, unbedingt erforderlich. Das Unternehmens- und das Controllinginformationssystem können voneinander nicht getrennt werden. Also das Informationssystem muss zur Bedienung der neuen Bedürfnisse geeignet gemacht werden, damit das Controllingsystem aufgebaut werden kann. Zur Erfüllung der Controllingfunktionen, insbesondere auf dem Gebiet des Finanzcontrollings mussten die Kalkulationsmethode und -praxis, die Ordnung der Selbstkostenrechnung überblickt und korrigiert werden, weiterhin wurden die Überprüfung der Kostenstellen und Kostenträger sowie ihre Anpassung an das Controllingsystem in den Vordergrund gestellt.
Die Erwartete Effizienzsteigerung hat verlangt, dass ein Controllingmotivierungs- und -beteiligungssystem entwickelt wird, welches gerade deshalb als organischer Teil des Controllingsystems betrachtet wird. Abbild Nr. 5. :Controllingsystem des FKF Rt. (grober Entwurf) Prozesscontrolling Finanzcontrolling Informationsbasis Informationsbasis Planungssystem Kosten- und Liquditätsplanung Messung Kalkulation Normen, Normativen Kostenstellen Selbstkostenrechnung Berichte, Abschlüsse Berichte, Abschlüsse Managementebene, Managementebene, Inhalt, Inhalt, Häufigkeit Häufigkeit Ordnung des Eingriffs Ordnung des Eingriffs Motivierung und Beteiligung Literaturverzeichnis [1] Anthony, Robert N. [2003]: Management Accounting: A Personal History. Journal of Management Accounting Research. [2] BKÁE szerzőkollektívája [2000]: Versenyben a világgal, 1999. Jelentés a magyar vállalati szféra versenyképességéről a Gazdasági minisztérium számára. Budapesti Közgazdaságtudományi és Államigazgatási Egyetem, Versenyképességi Kutatóközpont. (Autorenkollektiv des Budapester Wirtschafts- und Verwaltungsuniversität: Im Wettbewerb mit der Welt, 1999. Bericht über die Wettbewerbsfähigkeit der ungarischen Unternehmenssphäre für das Wirtschaftsministerium. Budapester Wirtschafts- und Verwaltungsuniversität, Forschungszentrum für Wettbewerbsfähigkeit) [3] Bodnár Viktória – Drótos György [2000]: A közszolgálati szervezetek strukturális jellemzői, tipikus szervezeti formák. (Strukturelle Merkmale der öffentlichen Organisationen, typische Organisationsformen). Egyetemi jegyzet, Budapesti Közgazdaságtudományi és Államigazgatási Egyetem Vezetési és Szervezési Tanszék.
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