COPD Früh erkennen - wirksam behandeln - Lunge Zürich
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Übersicht Rund 400 000 Menschen in der Schweiz leiden an der chronisch ob- struktiven Lungenkrankheit COPD, die kaum bekannt ist. COPD engt fortschreitend die Luftwege ein. Die körperliche Leistungsfähigkeit Für eine sichere COPD-Diagnose ist häufig eingeschränkt. Meist ver- ist neben der Befragung und ursacht Rauchen die unheilbare einer körperlichen Untersuchung Krankheit. ein einfacher Lungenfunktions- test – die sogenannte Spirometrie – 4 Was ist COPD unabdingbar. 8/9 Diagnose COPD entwickelt sich schleichend und bleibt meist lange Zeit unbemerkt. Häufig ignorieren die Betroffenen die ersten Symptome: teils Auswurf, Husten und Atemnot. In der Regel Ursache für eine Erkrankung mit wird die Krankheit zwischen dem COPD ist fast immer das Einatmen 40. und 55. Lebensjahr entdeckt. von Schadstoffen über lange Zeit. Sind die Schleimhäute der Atemwege 6/7 Symptome und die Lungenbläschen durch diese Dauerbelastung geschädigt, kommt es zu den typischen COPD- Symptomen. 10/11 Ursachen
Ein frühzeitiges Erkennen von COPD ist wichtig. Das Fortschreiten der Krankheit lässt sich durch einen Rauchstopp verlangsamen. Medi- kamente lindern Beschwerden, und körperliches Training erhöht die Leistungsfähigkeit. Das Netz an Sauerstoff-Tankstellen wird stetig ausgebaut. So können 12/13/14 Behandlung auch Menschen, die auf eine Sauer- stofftherapie angewiesen und mit einem mobilen Tank unterwegs sind, Ausflüge machen und reisen. 15 Leben mit COPD
Was ist COPD Was man über COPD wissen sollte Rund 400 000 Menschen in der Schweiz leiden an der chronisch obstruktiven Lungenkrankheit COPD. Trotzdem ist die Krankheit wenig bekannt. COPD engt fortschreitend die Luftwege ein. Die körperliche Leistungsfähigkeit ist häufig eingeschränkt. Meist verursacht Rauchen die unheilbare Krankheit. Symptome werden oft verharmlost Früherkennung ist wichtig COPD – abgekürzt vom englischen «Chronic Wenn die Diagnose COPD gestellt wird, ist Obstructive Pulmonary Disease» – ist eine die Krankheit oft weit fortgeschritten, heimtückische, weit verbreitete Lungen- weil Betroffene zu spät zur Ärztin oder krankheit. Im Frühstadium bleibt sie oft zum Arzt gehen. Das Lungengewebe ist unentdeckt, weil Erkrankte die Symptome dann meist schon zur Hälfte zerstört. Des- Husten, Auswurf und Atemnot verharm- halb spielen die Früherkennung mittels losen oder ignorieren. Jede Person kann Lungenfunktionstest und die erste Be- COPD bekommen. Auch wenn Schadstoffe handlung – zum Beispiel ein Rauchstopp aus Landwirtschaft und Industrie COPD – eine wichtige Rolle. COPD ist nicht heil- verursachen, sind meist Raucherinnen und bar. Bronchienerweiternde Medikamente Raucher ab 45 Jahren betroffen. Deswegen erleichtern jedoch das Atmen. Regelmäs- wird COPD im Volksmund häufig als siges Training fördert die körperliche Lei- «Raucherlunge» bezeichnet. stungsfähigkeit. In einem fortgeschritte- nen Stadium der Krankheit kann zusätz- Das Atmen fällt immer schwerer licher Sauerstoff Linderung verschaffen. Vorbote der COPD ist meist eine dauernde Entzündung der Atemwege (chronische In der Schweiz leiden mehr als fünf Pro- Bronchitis). COPD geht oft auch mit einer zent der Erwachsenen, etwa 400 000 überblähten Lunge, einem sogenannten Menschen, an COPD. Die Weltgesund- Lungenemphysem, einher. COPD engt die heitsorganisation (WHO) schätzt, dass Atemwege langsam, aber stetig ein, bis COPD im Jahr 2020 weltweit die dritthäu- hin zu starker Atemnot. Die Betroffenen figste Todesursache sein wird (nach Herz- können körperlich immer weniger leisten. Kreislauf-Krankheiten und Hirnschlägen). In schweren Fällen reicht ihr Aktionsradius lunge zürich ist es deshalb ein wichtiges gerade noch bis zur Haustüre. Anliegen, die Bevölkerung für die Krank- heit zu sensibilisieren und die Früherken- nung zu fördern. 4
5
Symptome Wie äussert sich COPD? COPD entwickelt sich schleichend und bleibt meist lange Zeit unbemerkt. Häufig ignorieren die Betroffenen die ersten Symptome: Auswurf, Husten und Atemnot. In der Regel wird die Krankheit zwischen dem 40. und 55. Lebensjahr entdeckt. Welche Symptome können auf eine Husten COPD hinweisen? COPD-Betroffene husten vor allem am Typisch für eine COPD sind die Morgen. Meist haben sie sich an diesen «AHA-Symptome»: täglichen Husten gewöhnt und stören • teils Auswurf sich nicht daran. Erst bei einer Erkältung • Husten oder einer Atemwegsinfektion gehen sie • Atemnot bei Anstrengung zum Arzt oder zur Ärztin. COPD kann sich bei den Patienten Atemnot unterschiedlich zeigen. Die einen leiden Atemnot ist die schlimmste Folge von unter starker Atemnot, haben aber keinen COPD. Der zähe Schleim und die chro- Auswurf. Andere dagegen weisen einen nische Entzündung verengen die Atemwe- starken Husten mit Auswurf auf, oft emp- ge (Obstruktion), was sich anfühlt, als finden sie jedoch in Ruhe keine Atemnot. atme man durch einen Strohhalm. Hat der oder die Betroffene ein Lungenemphysem Auswurf (siehe Seite 10), ist die Aufnahme von Sau- Erkrankte Lungen produzieren mehr erstoff aus der Atemluft in das Blut zusätz- Schleim als gesunde. Über Jahre eingeat- lich behindert. In der Folge sind die Betrof- mete Schadstoffe lähmen oder zerstören fenen körperlich weniger belastbar: Erst die Flimmerhärchen der Atemwege, spüren sie bei grösseren Anstrengungen sodass diese den Schleim nicht mehr aus Atemnot, bei fortgeschrittener Krankheit den Lungen befördern: Der zähflüssige treten Atembeschwerden schon im Ruhe- Schleim muss durch Husten «ausgewor- zustand auf. fen» werden. 6
Symptome Weitere Gefährdungen durch COPD Wie hoch ist mein COPD-Risiko? Infektionen der Atemwege und Lungen- • Rauche ich oder habe ich früher entzündungen komplizieren häufig den geraucht? Verlauf einer COPD. Da die Lungen von Er- • Huste ich häufig, auch wenn ich kei- krankten angegriffen sind, richten Infekti- ne Erkältung habe? onen bei ihnen mehr Schaden an als bei • Habe ich am Morgen Husten mit gesunden Menschen. Bei fortgeschrittener Auswurf? COPD erhöht sich die Gefahr des Lungen- • Leide ich an Atemnot, besonders bei versagens während einer Infektion der körperlicher Belastung? Atemwege. • Habe ich eine pfeifende Atmung? • Bin ich über 45 Jahre alt? • Leide ich an Asthma? «Je früher COPD erkannt wird, desto besser sind die Aussichten für den Wenn Sie mindestens drei Fragen mit weiteren Krankheitsverlauf. Aller- Ja beantworten, sollten Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt auf COPD ansprechen. dings muss unbedingt das Rauchen Sie können den COPD-Risikotest auch gestoppt werden.» online ausfüllen: Prof. Dr. med. Jörg D. Leuppi, Lungenfacharzt www.lunge-zuerich.ch/copd-test Weitere Informationen zu COPD finden Die dauerhafte Verengung der Atemwege Sie unter www.lunge-zuerich.ch/copd. und der Sauerstoffmangel belasten auch das Herz. Es muss mehr Arbeit leisten, um Blut durch die kranken Lungen zu pumpen und den Körper mit genügend Sauerstoff zu versorgen. Das Herz wird schwächer: Die Patientinnen und Patienten ermüden rasch, was ihre Leistungsfähigkeit immer weiter einschränkt. 7
Diagnose Lungenfunktionstest: der Schlüssel zur Diagnose Für eine sichere COPD-Diagnose ist neben der Befragung und der körperlichen Untersuchung ein einfacher Lungenfunktionstest – die sogenannte Spirome- trie – unabdingbar. Habe ich COPD? pers mit Sauerstoff durch eine fortgeschrit- Zeigen Raucherinnen und Raucher über tene COPD hindeuten. In diesem Fall ist eine 45 Jahre Symptome wie Husten mit Aus- Blutuntersuchung zur Messung von Sauer- wurf und Atemnot bei körperlicher An- stoff und Kohlendioxid durch die Lungenfach- strengung, ist die Diagnose COPD wahr- ärztin oder den Lungenfacharzt nötig. scheinlich. Es kann sich aber auch um Asthma handeln, das allerdings meist vor Wer soll seine Lungenfunktion testen lassen? dem 40. Altersjahr beginnt. Aber auch Eine Spirometrie lässt sich einfach, schmerz- Nichtraucherinnen und Nichtraucher kön- frei und innerhalb weniger Minuten durch- nen an COPD erkranken. führen. Sie misst, wie gut jemand atmen kann, und weist obstruktive Lungenkrank- Was Ärzte untersuchen heiten wie COPD nach. Eine körperliche Untersuchung, das Ab- hören der Lunge und die Interpretation von Eine Spirometrie empfiehlt sich für Röntgenbildern können zur Vermutungs- Personen, die diagnose COPD beitragen. Die wichtigste • oft husten, Methode zur Diagnose ist jedoch die Lungen- • rauchen und über 45 sind, funktionsprüfung (Spirometrie), die auch • bei raschem Gehen Atemnot bekommen, die Hausärztin oder der Hausarzt durchfüh- • sich um die Gesundheit ihrer Lungen sorgen, ren kann. Blaue Lippen oder Fingerspitzen • bereits wegen einer Lungenkrankheit in können auf eine Unterversorgung des Kör- Behandlung sind. COPD Asthma • Betrifft meist Raucherinnen und Raucher • etrifft oft Allergiker B • Krankheit beginnt meist nach dem • Krankheit beginnt meist schon in der Kindheit 45. Lebensjahr • Symptome treten anfallsweise auf • Symptome werden langsam schlimmer • Atemnot auch im Ruhezustand • Atemnot während Belastung • Lungenfunktion kann sich nach einem Asthma- • Lungenfunktion nimmt stetig ab anfall wieder normalisieren 8
Diagnose Wie läuft eine Spirometrie ab? Fluss-Volumen-Kurve Die Testperson atmet über ein Mundstück Die Abbildung der Lungenfunktion in das Spirometer. Nach einem tiefen Einat- men wird rasch und explosionsartig in das 10 kleine Gerät ausgeatmet, bis die Luft so weit normal wie möglich aus den Lungen entwichen ist. Fluss (Liter/Sek.) COPD Für sichere Resultate wird der Test ge- wöhnlich zwei- bis dreimal wiederholt. 5 Das bedeuten die Resultate Der Spirometer misst zum einen die maxi- male Luftmenge, welche die Testperson 0 einatmet, und zum anderen den Atemstrom 0 1 2 3 4 beim Ausatmen. Beträgt der Anteil der aus- Volumen (Liter) geatmeten Luft in der ersten Sekunde we- niger als 70 Prozent der eingeatmeten Die Spirometrie misst Volumen und Fluss des Atem- Luft, sind die Atemwege verengt. Da so- stroms. Die Resultate werden in der Fluss-Volumen- wohl COPD als auch Asthma die Ursache Kurve dargestellt: COPD-Erkrankte können durch die sein können, findet ein zweiter Test statt: dauerhaft verengten Bronchien in einer Sekunde nicht mehr so viel Luft ausatmen wie Gesunde. Die Patientin oder der Patient inhaliert zu- Charakteristisch ist der Knick in der Kurve. vor ein Medikament, das die Atemwege er- weitert. Dieses zeigt nur bei Asthma- Betroffenen Wirkung. Bei COPD reagieren die Atemwege nicht und bleiben verengt. Der LuftiBus, der Lungentestbus von lun- Durch die Spirometrie lassen sich auch der ge zürich, führt an verschiedenen Stand- Verlauf und die Wirkung der Therapie von orten kostenlose Lungenfunktionstests chronischen Lungenkrankheiten beobachten. durch: www.luftibus.ch. Lungenfunktionstests können ausserdem in den Beratungsstellen von lunge zü- rich durchgeführt werden. 9
Ursachen Warum die Luft wegbleibt Ursache für eine Erkrankung mit COPD ist fast immer das Einatmen von Schadstoffen über lange Zeit. Sind die Schleimhäute der Atemwege und die Lungenbläschen durch diese Dauerbelastung geschädigt, kommt es zu den typischen COPD-Symptomen. Chronische Bronchitis dafür Kohlendioxid (CO2) auf. Als Folge der Zusammen mit der Luft atmet man stän- chronischen Entzündung kann es jedoch zu dig winzige Schmutzteilchen ein. Um die- einem Lungenemphysem kommen, einer se wieder zu entfernen, sind die Atem- sogenannten Überblähung der Lunge. Da- wege mit einer Schleimhaut ausgekleidet, bei sind viele Lungenbläschen zerstört und die mit Flimmerhärchen besetzt ist. Diese können keinen Sauerstoff mehr an das arbeiten ähnlich wie Besen: Sie «kehren» Blut abgeben. Die Atemluft entweicht die eingeatmeten Schadstoffe wieder nach nicht vollständig; so kann weniger frische aussen. Jahrelanges Einatmen von Tabak- Luft in die Lungen einströmen. rauch und anderen Schadstoffen schädigt die Flimmerhärchen und die Schleimhaut Risikofaktoren: Rauchen und Schadstoffe der Atemwege. im Staub Etwa 90 Prozent aller COPD-Patientinnen Bei COPD-Betroffenen funktionieren die und Patienten rauchen oder haben ge- «Besen» deshalb ungenügend oder gar raucht. Allerdings erkranken nicht alle, die nicht: Die Schadstoffe bleiben in den Bron- rauchen, an COPD. Auch Menschen, die bei chien hängen, vermischen sich mit über- ihrer Arbeit in der Landwirtschaft oder schüssigem Schleim und müssen ausge- Industrie Staub ausgesetzt sind und hustet werden. So entsteht der Raucher- Schadstoffe einatmen, können erkranken. husten. Nicht nur Schadstoffe haften an Vermutlich spielen auch genetische Fak- der Schleimhaut, sondern auch Erreger, toren eine Rolle bei der Entstehung der die eine dauernde Entzündung (chro- Krankheit. Es gibt keinen Test, der voraus- nische Bronchitis) verursachen können. sagen lässt, ob jemand eine COPD entwi- Wird eine chronische Bronchitis nicht be- ckeln wird. handelt, entwickelt sich daraus meist eine COPD. Weitere Risikofaktoren: • starke Luftverschmutzung Lungenemphysem • Asthma Am Ende der Atemwege geben die Lun- • schwere Atemwegsinfektionen genbläschen den Sauerstoff aus der Atem- in der Kindheit luft in die Blutgefässe ab. Sie nehmen 10
Ursachen Die Verengung der Atemwege erhöht den Druck auf die Lungenbläschen, in denen der Austausch von frischer und verbrauchter Luft stattfindet. Wenn sie platzen, bilden sich grosse, schlaffe, funktions- unfähige Blasen (Lungenemphysem). Selten kann ein angeborener Mangel des schützenden Proteins Alpha-1-Antitrypsin COPD verursachen. Fehlt dieses Protein, wird Lungengewebe zerstört und es ent- steht ein Lungenemphysem. 11
Behandlung Weniger Beschwerden trotz COPD Ein frühzeitiges Erkennen von COPD ist wichtig. Das Fortschreiten der Krank- heit lässt sich durch einen Rauchstopp verlangsamen. Medikamente lindern Beschwerden, und körperliches Training erhöht die Leistungsfähigkeit. Unabdingbar: der Rauchstopp wird das Medikament einmal oder mehr- COPD ist nicht heilbar. Nur durch einen mals pro Tag inhaliert. Diese Behandlung Rauchstopp wird die weitere Zerstörung verhilft zu einer verbesserten Lungenfunk- der Lunge aufgehalten. Wer noch keine Be- tion, zu grösserer Leistungsfähigkeit und schwerden hat, tut sich schwer damit, die steigert so die Lebensqualität. In fortge- Sucht aufzugeben. Wer jedoch bereits schrittenen Stadien wird die Entzündung spürt, wie sehr die COPD das eigene in den Bronchien mit inhalierbaren Korti- Leben behindert, ist meist motiviert, das sonpräparaten behandelt. Rauchen aufzugeben. Training erhöht Leistungsfähigkeit COPD-Patientinnen und -Patienten sind Raucherinnen und Raucher über oft untrainiert. Sie vermeiden körperliche 45 Jahre sollten regelmässig ihre Anstrengung, weil sie zu Atemnot führt. Lungenfunktion von der Ärztin oder Der Trainingszustand ist folglich schlecht, dem Arzt testen lassen, um eine und so führen immer geringere Belastungen zu immer stärkerer Atemnot. Regelmäs- COPD früh zu erkennen. siges Ausdauertraining verhindert oder vermindert den Abbau der Leistungsfähig- Impfungen schützen vor Komplikationen keit entscheidend. lunge zürich organi- Menschen mit COPD sollten sich zur Vor- siert deshalb diverse Kurse für Patien- beugung von Atemwegsinfektionen imp- tinnen und Patienten mit Atemwegser- fen lassen: einmal jährlich gegen Grippe krankungen: und zudem alle fünf bis sechs Jahre gegen www.lunge-zuerich.ch/kurse. einen verbreiteten Erreger der Lungenent- zündung – die Pneumokokken. Pulmonale Rehabilitation Chronisch kranke Patientinnen und Pati- Medikamente lindern Beschwerden enten haben nicht nur körperliche Be- Atemwegserweiternde Medikamente kön- schwerden, auch die Psyche leidet unter der nen die Beschwerden und die Atemnot Erkrankung. Oft folgen soziale Probleme. bei körperlicher Anstrengung lindern. Meist Die chronische Atemnot kann sich negativ 12
Behandlung auf die Ernährung auswirken, weil das Es- oder aus einem Behälter mit Flüssigsauer- sen Mühe bereitet. Die pulmonale Rehabi- stoff. Mit der heutigen Technik lässt sich litation wird deshalb von einem interdiszi- die Sauerstoffbehandlung gut zu Hause plinären Team durchgeführt, dem Spezial- durchführen. istinnen und Spezialisten aus Medizin, Pfle- ge, Physiotherapie, Ernährungsberatung Tipps für Betroffene und Psychologie genauso angehören kön- Das tut Ihnen gut: nen wie Sozialarbeiterinnen oder Sozialar- • Verzichten Sie auf das Rauchen. Sie beiter. können damit das Fortschreiten der Krankheit aufhalten oder wenigstens Je nach Schwere der Erkrankung wird die verlangsamen. pulmonale Rehabilitation stationär oder • Halten Sie sich nicht an verrauchten ambulant durchgeführt. Im stationären Orten auf. Programm sind zwischen vier und sechs • Lassen Sie regelmässig Ihre Stunden tägliche Aktivitäten geplant, im Lungenfunktion prüfen. ambulanten jeweils zwei bis drei Stunden • Lassen Sie sich jeden Herbst gegen pro Therapietag. Körperliche Aktivitäten Grippe impfen. und Übungen werden individuell auf die • Trainieren Sie Ihren Körper täglich Fähigkeiten und Bedürfnisse der Betrof- 30 Minuten lang; setzen Sie auf fenen abgestimmt, damit sie den grösst- Bewegung im Alltag. möglichen Nutzen daraus ziehen können. • Ernähren Sie sich gesund. Achten Sie auf Ihr Körpergewicht. Sauerstoff-Heimtherapie erleichtert das Atmen Nützliche Internet-Adressen zum Thema Bei fortgeschrittener COPD mit dauern- Rauchstopp dem Sauerstoffmangel brauchen die www.lunge-zuerich.ch/rauchstopp Betroffenen eine Sauerstoff-Heimtherapie. www.lungenliga.ch/rauchstopp Die Patientin oder der Patient erhält über www.stop-tabac.ch eine Nasenbrille mindestens 16 Stunden www.at-schweiz.ch pro Tag Sauerstoff aus einem Konzentrator www.smokefree.ch 13
Behandlung Eingriff durch bronchoskopische Verfahren Leiden Patienten trotz optimaler medizi- nischer Versorgung unter Atemnot, haben sich zwei bronchoskopische Verfahren zur Lungenvolumenreduktion etabliert: Endobronchial-Ventile (EBV) Coil-Behandlung EBV sind kleine Einwegventile, die so im überbläh- Coils sind kleine Spiralen aus Nitinol. Das Material ten Lungenbereich platziert werden, dass Luft und ist gut verträglich und für den Verbleib im Körper Sekret aus-, aber nicht wieder eintreten können. vorgesehen. Sie werden in das erkrankte Gewebe Das Volumen des betroffenen Lappens wird redu- eingesetzt und ziehen es zusammen. Dadurch ziert und die gesünderen Bereiche können wieder stellen sie die Dehnbarkeit wieder her, reduzieren effizienter arbeiten, was zu einer Verbesserung Luftansammlungen und erleichtern damit die der Lungenfunktion, Belastungsfähigkeit sowie Atmung. Lebensqualität führen kann. Voraussetzung für ein bestmögliches Ansprechen Eine Coil-Behandlung dauert normalerweise bis zu auf die Therapie ist das Fehlen von Luftaustausch 45 Minuten und wird unter Vollnarkose durchge- zwischen den Lungenlappen (kollaterale Ventila- führt. Danach erfolgt ein kurzer Spitalaufenthalt. tion). Dies wird im Vorfeld vom behandelnden Arzt Coils können bei Patienten mit oder ohne kollate- abgeklärt. Die Ventile können bei Bedarf wieder rale Ventilation eingesetzt werden. entfernt werden, wodurch künftige Therapieoptio- nen erhalten bleiben Chirurgischer Eingriff bei schweren Fällen entfernt, damit das benachbarte Bei Patientinnen und Patienten mit funktionsfähige Lungengewebe wieder schwerem Lungenemphysem kommt ein genügend Platz hat. Bei sehr schwerer chirurgischer Eingriff in Frage. Dabei wird COPD kann in seltenen Fällen eine das zerstörte Lungengewebe gezielt Lungentransplantation notwendig sein. 14
Leben mit COPD Mehr Mobilität – auch Ferien sind möglich! Das Netz an Sauerstoff-Tankstellen wird stetig ausgebaut. So können auch Menschen, die auf eine Sauerstofftherapie angewiesen und mit einem mobilen Tank unterwegs sind, Ausflüge machen und reisen. Eine unbeschwer- te und entspannte Zeit können Betroffene und Angehörige an den «Luft- holtagen» geniessen. Unterwegs mit dem Sauerstofftank übernimmt die Organisation der Sauer- Zusätzlicher Sauerstoff ist bei schweren stoffversorgung der Betroffenen während Lungenkrankheiten nicht nur lebensver- der Anreise und am Durchführungsort. längernd, er erhöht auch die Lebensquali- Gymnastik und Atemtherapie gehören tät: Die Betroffenen können sich mit ebenso zum Programm wie Informationen einem mobilen Sauerstofftank leichter be- und Austausch über die Bewältigung des wegen und ihr Leben selber gestalten. Alltags mit der Sauerstofftherapie. Und Trotzdem beschränkt sich die Mobilität für natürlich kommt mit gemütlichen Spazier- die meisten auf kurze Spaziergänge oder gängen, Ausflügen in die Natur oder klei- den Arztbesuch. lunge zürich will den Be- nen Shoppingtouren auch das Vergnügen troffenen längere Reisen ermöglichen. nicht zu kurz. Das Tankstellen-Netz finden Sie unter Tankstellen bereits in 31 Schweizer Städten www.lunge-zuerich.ch/tankstellen Wer Flüssigsauerstoff benötigt, kann sei- Termine und Ziele der nächsten Reisen nen mobilen Tank kostenlos an gut zu- finden Sie unter www.lungenliga.ch/ gänglichen Orten in der Nähe von Bahnhö- luftholtage fen oder in Spitälern in rund 31 Schweizer Weitere Informationen zum Thema Städten auffüllen. Dieses Tankstellen- Reisen: www.lunge-zuerich.ch/reisen Netz wird ständig erweitert. Damit die Be- troffenen oder ihre Begleitpersonen die Behälter selbstständig füllen können, wird es in der Schweiz künftig nur noch ein ein- ziges Anschlusssystem geben. Rundum sorglos: an «Luftholtagen» in der Schweiz und im Ausland An den «Luftholtagen» können sich Betrof- fene und Angehörige in einem unbe- schwerten Rahmen an schönen Ferienor- ten erholen. Die Lungenliga Schweiz Auf Reisen mit dem mobilen Sauerstofftank. 15
Engagement Das Engagement von lunge zürich bei COPD COPD ist eine verbreitete, aber weitgehend unbekannte Lungenkrankheit. lunge zürich setzt auf Information, Prävention und konkrete Hilfestellung für Betroffene. lanten pulmonalen Rehabilitation (APR). Information und Prävention Dabei werden die Patienten von einem Mehr Menschen sollen über die Lungen- Team von Fachleuten aus den Bereichen krankheit COPD, ihre Symptome und ihre Lungenheilkunde, Physiotherapie und Ursachen Bescheid wissen oder sich recht- Ernährungslehre angeleitet und betreut. zeitig testen lassen. • Als wichtiger Bestandteil der APR bietet • lunge zürich klärt die breite Öffentlich- lunge zürich die Broschüre «Besser le- keit über die Symptome und Folgen von ben mit COPD» an. COPD auf. • Betroffene Menschen und deren Ange- hörige werden leicht verständlich über Beratung und Begleitung im Umgang mit Diagnose und Therapiemethoden infor- der Krankheit miert. • lunge zürich führt Erfahrungsaustausch- • lunge zürich bietet gemeinsam mit Gruppen durch. Der Austausch mit ande- dem UniversitätsSpital Zürich individu- ren Betroffenen kann eine wichtige Un- elle Rauchstoppberatungen an und in- terstützung im Umgang mit einer formiert über weitere Rauchstopp-Me- schwierigen Situation sein. thoden. • In den Kursen «Atmen und Bewegen» erlernen lungenkranke Menschen Atem- Betreuung in der Therapie übungen, die stärken, beruhigen, Selbst- In enger Zusammenarbeit mit der verord- vertrauen und Lebensfreude fördern. nenden Ärztin oder dem verordnenden Arzt • In den Luftholtagen für Schweratembe- unterstützt lunge zürich die Behandlung. hinderte können Betroffene und Ange- • Betroffene erhalten bei lunge zürich hörige unter fachlicher Betreuung Ferien Inhalationsgeräte und lernen, mit die- machen. Dabei werden Ausflüge und sen richtig umzugehen. Aktivitäten wie Atemtherapie und Gym- • Ist eine Sauerstofftherapie nötig, organi- nastik angeboten. siert lunge zürich Apparate und Sauer- • Schweizweit existiert ein Netz von Sauer- stofflieferungen, und Fachpersonen unter- stofftankstellen. Atembehinderte Men- stützen die Patientinnen und Patienten im schen können dort ihre mobilen Sauer- Umgang mit der Therapie und im Alltag. stoffbehälter kostenlos auffüllen und so • lunge zürich informiert über verschie- ihre Mobilität erhöhen. dene Angebote im Bereich der ambu- 16
Weitere Informationen: www.lunge-zuerich.ch/tankstellen www.lunge-zuerich.ch/copd www.lunge-zuerich.ch/rauchstopp www.lungenliga.ch/copd Haben Sie noch Fragen? Bitte zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Kostenloses Info- und Beratungstelefon: 0800 07 08 09.
Kantonale Ligen Wir sind in Ihrer Nähe Aargau Bern Glarus Tel. 062 832 40 00 Tel. 031 300 26 26 Tel. 055 640 50 15 lungenliga.aargau@llag.ch info@lungenliga-be.ch lungenligaglarus@bluewin.ch www.lungenliga-ag.ch www.lungenliga-be.ch www.lungenliga-gl.ch Appenzell (AR/AI) Fribourg Graubünden Tel. 071 228 47 47 Tél. 026 426 02 70 Tel. 081 354 91 00 info@lungenliga-sg.ch info@liguepulmonaire-fr.ch info@llgr.ch www.lungenliga-sg-appenzell.ch www.liguepulmonaire-fr.ch www.llgr.ch Basel (BS/BL) Genève Jura Tel. 061 927 91 22 Tél. 022 309 09 90 Tél. 032 422 20 12 info@llbb.ch info@lpge.ch direction@liguepj.ch www.llbb.ch www.lpge.ch www.liguepulmonaire.ch SH TG BL AG ZH JU SO AR AI SG ZG LU SZ NE GL BE NW OW UR FR GR VD TI GE VS 18
Impressum Luzern Unterwalden (NW/OW) Verlag und Redaktion Tel. 041 429 31 10 Tel. 041 429 31 10 Lungenliga Schweiz info@lungenliga-zentralschweiz.ch info@lungenliga-zentralschweiz.ch Chutzenstrasse 10 www.lungenliga-zentralschweiz.ch www.lungenliga-zentralschweiz.ch 3007 Bern Neuchâtel Uri Tel. 031 378 20 50 Tél. 032 720 20 50 Tel. 041 870 15 72 Fax 031 378 20 51 info@lpne.ch lungenliga.uri@bluewin.ch info@lung.ch www.lpne.ch www.lungenliga-uri.ch www.lungenliga.ch St. Gallen und Valais Fürstentum Liechtenstein Tél. 027 329 04 29 Text Tel. 071 228 47 47 info@psvalais.ch Mareike Fischer, Klarkom AG, Bern info@lungenliga-sg.ch www.liguepulmonaire.ch Medizinische Beratung www.lungenliga-sg-appenzell.ch Vaud Prof. Dr. med. Jörg D. Leuppi, Basel Schaffhausen Tél. 021 623 38 00 Bilder Tel. 052 625 28 03 info@lpvd.ch Rolf Siegenthaler, Bern info@lungenliga-sh.ch www.lpvd.ch Roland Blattner, Jegenstorf www.lungenliga-sh.ch Zug Konzept und Layout Schwyz Tel. 041 429 31 10 in flagranti communication, Lyss Tel. 055 410 55 52 info@lungenliga-zentralschweiz.ch Korrektorat pfaeffikon.llsz@hin.ch www.lungenliga-zentralschweiz.ch Syntax Übersetzungen AG, Zürich www.lungenligaschwyz.ch Druck LUNGE ZÜRICH Solothurn Tel. 0800 07 08 09 Druckerei gdz AG Tel. 032 628 68 28 beratung@lunge-zuerich.ch 4. Auflage, August 2018, 1500 Exemplare info@lungenliga-so.ch www.lunge-zuerich.ch www.lungenliga-so.ch Beratungsstelle Thurgau Zürich Pfingstweidstrasse Tel. 071 626 98 98 Pfingstweidstrasse 10, 8005 Zürich info@lungenliga-tg.ch www.lungenliga-tg.ch Beratungsstelle Zürich Wilfriedstrasse Ticino Wilfriedstrasse 7, 8032 Zürich Tel. 091 973 22 80 info@lpti.ch Beratungsstelle Uster www.legapolmonare.ch Amtsstrasse 3, 8610 Uster Beratungsstelle Winterthur Rudolfstrasse 29, 8400 Winterthur 19
LUNGE ZÜRICH Pfingstweidstrasse 10, 8005 Zürich T 0800 07 08 09, F 044 268 20 20 beratung@lunge-zuerich.ch www.lunge-zuerich.ch, Spendenkonto: 80-1535-7
Sie können auch lesen