Covered Bond & SSA View - NORD/LB Markets Strategy & Floor Research

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1 / Covered Bond & SSA View   3. März 2021

                                                  Covered Bond & SSA View
                                                NORD/LB Markets Strategy & Floor Research

                                          3. März 2021 08/2021
                                         Anlage(strategie)empfehlung sowie Marketingmitteilung (ergänzende Hinweise s. Disclaimer)
2 / Covered Bond & SSA View         3. März 2021

Inhalt

                          Marktüberblick

                                         Covered Bonds                                                         3

                                         SSA/Public Issuers                                                    4

                          Rückzahlungsstrukturen am Covered Bond-Markt                                         7

                          EZB unter Zugzwang: Lackmustest für PEPP-Flexibilität und Preview für die        16
                          zweite Zinssitzung des Jahres

                          EZB-Tracker

                                         Asset Purchase Programme (APP)                                    21

                                         Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP)                      26

                                         Aggregierte Ankaufaktivität unter dem APP und PEPP                29

                          Charts & Figures

                                         Covered Bonds                                                     30

                                         SSA/Public Issuers                                                36
                          Ausgaben im Überblick                                                            39

                          Publikationen im Überblick                                                       40

                          Ansprechpartner in der NORD/LB                                                   41

Flooranalysten:
Dr. Frederik Kunze                        Dr. Norman Rudschuck, CIIA          Henning Walten, CIIA
Covered Bonds                             SSA/Public Issuers                  Covered Bonds
frederik.kunze@nordlb.de                  norman.rudschuck@nordlb.de          henning.walten@nordlb.de

NORD/LB:                                 NORD/LB:                NORD/LB:                     Bloomberg:
Markets Strategy & Floor Research        Covered Bond Research   SSA/Public Issuer Research   RESP NRDR
3 / Covered Bond & SSA View               3. März 2021

Marktüberblick
Covered Bonds
Autor: Henning Walten, CIIA

                                 UniCredit Bank platziert Hypothekenpfandbrief
                                 Nachdem in der vergangenen Ausgabe lediglich eine Anleihe der NN Bank als Neuemission
                                 zu verzeichnen war, ist es diese Woche ein Hypothekenpfandbrief der UniCredit Bank, der
                                 als einzige Neuplatzierung im EUR-Benchmarksegment zu berichten ist. Für die Münchener
                                 war es der erste Marktauftritt seit September 2020, als acht Jahre zu ms +7bp (EUR 1,0
                                 Mrd.) platziert wurden. Am gestrigen Dienstag waren es hingegen nur EUR 750 Mio., die zu
                                 ms +3bp begeben werden konnten. Mit 15 Jahren war die Laufzeit im Vergleich zum letz-
                                 ten Marktauftritt hingegen fast doppelt so lang. Mit Nachfrage im Bereich von EUR 2,85
                                 Mrd. war auch dieser Deal erneut deutlich überzeichnet (Bid-to-Cover Ratio: 3,8) und spie-
                                 gelt somit die Lage am Markt für Covered Bonds gut wider: Geringes Angebot trifft auf
                                 weiterhin hohe Nachfrage. Entsprechend lag das Pricing vier Basispunkte enger als die
                                 Guidance. Die Emissionsrendite kratze mit +0,002% an der Nulllinie, was auch am jüngsten
                                 Rückgang der 10y-Swaprendite lag, welche am 25. Februar noch zehn Basispunkte höher
                                 lag, seit Jahresbeginn aber immerhin gut 30 Basispunkte zulegte. Mit Blick auf die geogra-
                                 phische Investorenverteilung erfolgte die größte Zuteilung an Abnehmer in Deutschland
                                 (59%) gefolgt von Österreich und der Schweiz (10%) sowie den Nordics und Asia (jeweils
                                 7%) und UK/Ireland (5%). Bezogen auf Investorengruppen dominierten Banken (60%), ge-
                                 folgt von Central Banks/OI (26%) und Funds (13%). Neben der UniCredit Bank platzierte
                                 auch die RLB Vorarlberg einen Bond am Markt, wenngleich es sich bei der Anleihe um eine
                                 Subbenchmark handelte. Der Deal, der bereits vergangene Mittwoch über die Bühne ging,
                                 umfasste EUR 300 Mio. und wurde für 15 Jahre begeben. Nach einer anfänglichen
                                 Guidance von ms +8bp area konnte das finale Pricing vier Basispunkte enger bei ms +4bp
                                 erfolgen. Die Bücher füllten sich auf über EUR 950 Mio., wodurch die Bid-to-Cover Ratio bei
                                 3,2 lag. 69% des Volumens gingen nach Deutschland und Österreich. Bei der Investorenart
                                 dominierten Banken sowie Fonds (je 38%). Es handelte sich um die erst zweite EUR-
                                 Subbenchmark des laufenden Jahres.
Issuer                      Country       Timing            ISIN                Maturity         Size    Spread      Rating      ESG
UniCredit Bank                DE          02.03.       DE000HV2AYD5              10.0y          0.75bn   ms +1bp   - / Aaa / -     -
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Markets Strategy & Floor Research, (Rating: Fitch / Moody’s / S&P)

                                 Hypo Tirol Bank vor österreichischem ESG-Debüt im EUR-Benchmarksegment
                                 Am gestrigen Dienstag gab es eine bemerkenswerte Ankündigung aus der Alpenrepublik
                                 Österreich. So mandatierte die Hypo Bank Tirol, die aktuell über je eine ausstehende An-
                                 leihe im Benchmark- (LANTIR 0.01 10/19/26) sowie Subbenchmarkformat (LANTIR 0 1/2
                                 05/23/24) verfügt, für einen Social Covered Bond im Volumen von EUR 500 Mio. (no grow)
                                 und einer Laufzeit von zehn Jahren. Zunächst sollen im Vorfeld der Transaktion aber noch
                                 Investoren Calls abgehalten werden. Mit Deal wäre die Hypo Bank Tirol der erste Covered
                                 Bond-Emittent aus Österreich der im EUR-Benchmarksegment eine nachhaltige Anleihe
                                 platziert, jedoch nicht der erste Emittent mit einer öffentlich-platzierten gedeckten ESG-
                                 Anleihe. Denn bereits im Juli 2017 platzierte die Kommunalkredit Austria eine EUR-
                                 Subbenchmark als Social Covered Bond. Wir begrüßen das bevorstehende ESG-Debüt im
                                 EUR-Benchmarksegment aus Österreich ausdrücklich.
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Marktüberblick
SSA/Public Issuers
Autor: Dr. Norman Rudschuck, CIIA

                             Inflationsgespenst oder reelle Gefahr?
                             Die Inflationsrate in Deutschland – gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex
                             (VPI) zum Vorjahresmonat – wird im Februar 2021 voraussichtlich +1,3% betragen. Wie das
                             Statistische Bundesamt nach bisher vorliegenden Ergebnissen weiter mitteilte, steigen die
                             Verbraucherpreise gegenüber Januar 2021 voraussichtlich um +0,7%. Die aktuelle Corona-
                             Krise führte laut Destatis im Februar 2021 erneut zu Schwierigkeiten bei der Preiserhe-
                             bung, da einige Güter am Markt nicht verfügbar waren. Die Qualität der vorläufigen Ge-
                             samtergebnisse sei dennoch weiterhin gewährleistet. Die endgültigen Ergebnisse für Feb-
                             ruar 2021 werden am 12. März 2021 veröffentlicht und damit einen Tag nach der anste-
                             henden EZB-Sitzung, die heute im Fokus unseres Cross Asset-Artikels steht. Das Inflations-
                             gespenst dominiert derzeit die Zinslandschaft und dürfte auch Lagardes Pressekonferenz
                             thematisch prägen.
                             Zweithöchstes Defizit seit der deutschen Vereinigung
                             Die Corona-Krise hat im Jahr 2020 nach vorläufigen Berechnungen zu einem Finanzie-
                             rungsdefizit des Staates in Höhe von EUR 139,6 Mrd. geführt. Das war das erste Defizit seit
                             2011 und das zweithöchste Defizit seit der deutschen Vereinigung, nur übertroffen vom
                             Rekorddefizit des Jahres 1995, in dem die Treuhandschulden in den Staatshaushalt über-
                             nommen wurden. Gemessen am BIP in jeweiligen Preisen errechnet sich für 2020 eine
                             Defizitquote von 4,2%. Der Referenzwert des europäischen Stabilitäts- und Wachstums-
                             pakts – gemeinhin bekannt als Maastricht-Kriterium – in Höhe von 3% wurde wenig über-
                             raschend deutlich verfehlt. Seine Anwendung wurde jedoch für die Jahre 2020 und 2021
                             ausgesetzt. Das Finanzierungsdefizit im Jahr 2020 ergibt sich aus der Differenz zwischen
                             den gegenüber 2019 um 3,0% auf EUR 1.563,0 Mrd. gesunkenen staatlichen Einnahmen
                             (2019: EUR 1.610,6 Mrd.) und den um 9,3% auf EUR 1702,6 Mrd. gestiegenen Ausgaben
                             (2019: EUR 1.558,1 Mrd.). Die gute fiskalische Ausgangslage aus dem Jahr 2019, in dem alle
                             Teilsektoren des Staates einen Überschuss verzeichnen konnten, verschlechterte sich 2020
                             im Zuge der Corona-Krise teilweise drastisch. Insbesondere der Finanzierungssaldo des
                             Bundes verschlechterte sich mit einem Rückgang um mehr als EUR 100 Mrd. erheblich und
                             lag laut Destatis bei EUR -86,6 Mrd. Die Sozialversicherungen wiesen ein Minus von EUR
                             33,7 Mrd. aus und auch die Länder schlossen das Jahr mit einem Defizit von EUR 18,0 Mrd.
                             ab. Die Gemeinden verzeichneten 2020 auch aufgrund höherer Transfers von Bund und
                             Ländern mit EUR -1,3 Mrd. ein vergleichsweise geringes Defizit. Zum Defizit von Bund und
                             Ländern trugen laut Pressemitteilung vor allem die Ausgaben für die staatlichen Sofort-
                             und Überbrückungshilfen sowie die Beschaffung und Bereitstellung von Schutzausrüstung
                             bei. Die gezahlten monetären Sozialleistungen erhöhten sich deutlich um 8,7% auf EUR
                             593,1 Mrd. Hier haben sich neben den deutlichen Steigerungen bei Arbeitslosen- und
                             Kurzarbeitergeld auch höhere Renten- und Kindergeldzahlungen ausgewirkt. Die Sozialver-
                             sicherungen wirkten in der Corona-Krise somit als automatischer konjunktureller Stabilisa-
                             tor. Dagegen dämpfte das weiterhin sehr niedrige Zinsniveau die staatlichen Zinsaufwen-
                             dungen. Sie gingen um 20,7% auf EUR 21,8 Mrd. zurück.
5 / Covered Bond & SSA View   3. März 2021

                       Steuereinnahmen brechen gegenüber 2019 um 6,5% ein
                       Auf der Einnahmenseite blieben insbesondere die Steuereinnahmen mit einem Rückgang
                       von 6,5% deutlich unter dem Vorjahresniveau. Während die Lohnsteuereinnahmen laut
                       Destatis mit -2,3% moderat sanken, gingen die Einnahmen aus Unternehmenssteuern
                       massiv um 13,5% zurück. Infolge des schwachen privaten Konsums und der temporären
                       Senkung der Mehrwertsteuersätze ab dem 01. Juli 2020 nahmen auch die Einnahmen aus
                       Gütersteuern um 6,9% ab. Allein die Einnahmen aus Sozialbeiträgen stiegen leicht um
                       1,7%. Auch ansonsten sind die statistischen Werte für 2020 eher Daten des Schreckens,
                       hier einige kurze Auszüge, welche die schwierige Einnahmesituation zügig auf den Punkt
                       bringen: Tourismus in Deutschland 2020: 39% weniger Gästeübernachtungen als 2019.
                       4,5% weniger Gründungen größerer Betriebe im Jahr 2020. Bierabsatz während der
                       Corona-Krise deutlich gesunken. 74,5% weniger Fluggäste im Jahr 2020. Reisebranche: 61%
                       weniger Umsatz in den ersten drei Quartalen. Gastgewerbeumsatz 2020 real voraussicht-
                       lich 38 % niedriger als 2019. 78,4% weniger Übernachtungen im Dezember 2020 im Ver-
                       gleich zum Vorjahresmonat.
                       Zweiter Global Investor Call der International Investment Bank
                       Für ihre „Größe“ eine überraschend erfrischende Investorenarbeit leistet die in Budapest
                       ansässige International Investment Bank (IIB). Mit ihrem zweiten Global Investor Call (den
                       ersten gab es im September 2020) unterstrichen sie noch einmal ihr Geschäftsmodell und
                       ihre sich stetig verbessernden Ratings: Fitch (A-), Moody‘s (A3) und S&P (A-) mit jeweils
                       stabilem Ausblick. Ein Wermutstropfen bleibt: Je solider die Ratings und das Geschäftsmo-
                       dell, desto niedriger allerdings auch der Pick-up für Investoren, die händeringend Rendite
                       suchen. Ob und wann negative Renditen erzielt werden können, steht in den Sternen. Die
                       IIB besetzt aus unserer Sicht erfolgreich eine Nische, wird aber nie zum Benchmark-
                       Emittenten aufsteigen (können), was zugleich auch nicht erforderlich ist. Der Emittent ist
                       für Private Placements und Währungsdiversifikation ansprechbar.
                       Kanadische Budgets in den Starlöchern – Fiskaljahr beginnt am 01. April
                       Das Fiskaljahr kanadischer Provinzen endet am 31. März. Derzeit herrscht quer über das
                       Land erhöhte Betriebsamkeit. Die Covid-19-Pandemie und die damit verbundenen Auswir-
                       kungen auf die Ausgaben und Einnahmen der Provinzen führen teilweise zu einem größe-
                       ren Defizit als bisher erwartet. Zum Beispiel bedeutet dies für Alberta, dass die Regierung
                       nicht mehr in der Lage sein wird, den Haushalt bis zum Ende ihrer ersten Amtszeit 2022/23
                       auszugleichen. Gleichzeitig beginnt sich die Wirtschaft jedoch zu erholen. Insbesondere bei
                       ALTA, so der Bloombergticker, ist noch mehr Vorsicht geboten als bei anderen Provinzen,
                       da dort die (konservativen) Haushaltsprognosen zusätzlich auf den Rohölpreisen basieren
                       und somit eine zusätzliche Dimension an Eventualitäten beinhaltet. Während die anhal-
                       tende Pandemie dazu geführt hat, dass ein neuer Zeitplan zum Ausgleich des Haushalts
                       noch nicht bekannt gegeben werden kann, bekräftigte der Finanzminister sein Engage-
                       ment, die Verschuldung im Verhältnis zum BIP unter 30% zu halten. Zugleich sollen die Pro-
                       Kopf-Ausgaben an den Durchschnitt anderer großer Provinzen angeglichen werden und ein
                       Zeitplan für die Rückkehr zum Gleichgewicht erarbeitet werden. Ein Faktor für die Erholung
                       und die Zukunftsfähigkeit wird nichtsdestotrotz auch von den Investitionen abhängen,
                       welche im Planungsprozessnoch einmal erhöht wurden. Derzeit haben drei von vier Ratin-
                       gagenturen einen negativen Ratingausblick für die Region. Alberta ist stets ein Kandidat für
                       eine EUR-Benchmark und hat gemessen am BIP immer noch eine der niedrigsten Schulden-
                       lasten unter den kanadischen Provinzen.
6 / Covered Bond & SSA View               3. März 2021

                                 BADWUR goes Green
                                 Das Bundesland Baden-Württemberg hat sich wie bereits letzte Woche angekündigt auf
                                 das grüne Parkett begeben und ihren ersten Green Bond auf EUR 300 Mio. (WNG) taxiert.
                                 Bescheiden wie die Schwaben sind, lagen die IPT bei ms -1bp area, die Guidance bei ms
                                 -2bp area und gepreist wurde schließlich zu ms -4bp. Die Bücher waren mehr als fünffach
                                 überzeichnet. Die bevorstehenden Wahlen und das Downgrade 2020 haben dem erfolgrei-
                                 chen Kapitalmarktauftritt keinen Abbruch getan. Beispielhafte Projekte werden auch ge-
                                 nannt: Mit besonders energieeffizienten Neubauvorhaben, deren Primärenergieverbrauch
                                 mehr als 20% unter dem Standard der Energieeinsparverordnung liegt, werden bei Neu-
                                 bauten die zusätzlichen Klimagasemissionen im Vergleich zum konventionellen Neubau
                                 vermieden. Mit der Förderung kommunaler Breitbandinvestitionen werden die Grundla-
                                 gen geschaffen, um Mobilitätsverhalten zu verändern – sei es durch Home-Office oder
                                 Telemedizin. Waldbauliche Maßnahmen helfen Waldbesitzer:innen dabei, ihre Wälder
                                 klimawandelresistent zu machen und unterstützen bei Aufforstung, was unmittelbar zum
                                 Klimaschutz beiträgt.
                                 Primärmarkt
                                 Die EU hat im Rahmen von SURE seit Herbst bereits EUR 53,5 Mrd. aufgenommen. Dies
                                 entspricht 53,5% geplanten Programmvolumens. Die Orderbücher summierten sich dabei
                                 auf EUR 654 Mrd. und waren somit 12,2-fach überzeichnet. Nun liegt ein weiteres RfP vor,
                                 bis dato kam es zu keiner Mandatierung eines Konsortiums. Die EU ist unserer Meinung
                                 nach in einer komfortablen Situation, da auch eine niedrigere Überzeichnung als 10-fach
                                 noch ein voller Erfolg ist und sie zudem allein vom Volumen her das Marktgeschehen be-
                                 stimmt. Ohnehin wird die EU als Emittentin zeitnah die EIB oder die KfW vom ausstehen-
                                 den Marktvolumen her überholt haben. EUR 46,5 Mrd. werden es wohl nicht mehr ganz
                                 bis Ostern, aber das war auch nur eine Vermutung unsererseits bei guten bis sehr guten
                                 Marktbedingungen. In der ersten Jahreshälfte sollte das SURE-Programm locker seitens der
                                 EU einzusammeln sein. Reden wir über gelegte Eier anstelle von Mandatierungen: Kom-
                                 munekredit, EIB und KfW zeigten sich am Markt. Chronologisch starten wir mit KOMMUN,
                                 die EUR 1 Mrd. zu ms +4bp einwerben konnten. Die Orderbücher betrugen mehr als EUR
                                 2,6 Mrd., sodass gegenüber der Guidance zwei Basispunkte Bewegung verzeichnet werden
                                 konnte (ms +6bp area). Ähnlich erfolgreich, doch ganz anders gelagert, war der Deal der
                                 EIB: In ihrem speziellen EARN-Format wählte sie die 15-jährige Laufzeit und preiste zu ms -
                                 6bp. Aufgrund des größten Orderbuchs der Handelswoche (EUR 21,8 Mrd.) waren auch
                                 hier zwei Basispunkte Einengung gegenüber der Guidance möglich (ms -4bp area). Da wir
                                 BADWUR bereits oben separat betrachtet haben, bleibt uns noch die KfW-Transaktion.
                                 EUR 5 Mrd. wechselten die Besitzer für fünf Jahre. Auch hier waren zwei Basispunkte ge-
                                 genüber der Guidance möglich (ms -9bp area), da das Orderbuch mehr als EUR 19 Mrd.
                                 betrug. Vergangene Woche hatten wir über EURDEV – die Eurasian Development Bank –
                                 länger berichtet und deren erste EUR-Benchmark aufgrund der „Entdollarisierung“ in Aus-
                                 sicht gestellt. Die EDB hat nun am 01. März Investorencalls durchgeführt und sich für die
                                 fünfjährige Laufzeit entschieden. Im Raum stand eine Anleihe bis zu sieben Jahren. Für das
                                 Standardsegment (10y) hat sich Sachsen-Anhalt entschieden. Geplant sind EUR 1 Mrd. (no-
                                 grow).
Issuer                      Country       Timing            ISIN               Maturity         Size     Spread        Rating      ESG
KFW                           DE          02.03.        DE000A3H3E76            5.3y           5.00bn   ms -11bp   - / Aaa / AAA     -
EIB                          SNAT         24.02.        XS2308323661            15.0y          3.00bn   ms -6bp    AAA / - / AAA     -
KOMMUN                       Other        24.02.        XS2308329783            10.0y          1.00bn   ms +4bp    - / Aaa / AAA     -
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Markets Strategy & Floor Research (Rating: Fitch / Moody’s / S&P)
7 / Covered Bond & SSA View         3. März 2021

Covered Bonds
Rückzahlungsstrukturen am Covered Bond-Markt
Autor: Henning Walten, CIIA

                              Drei verschiedene Rückzahlungsstrukturen am Markt etabliert
                              Die unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten mit Blick auf die Rückzahlungsstruktur
                              eines Covered Bonds beschäftigen seit geraumer Zeit den Markt. Während Investoren den
                              spätmöglichsten Rückzahlungstermin ihres Investments im Auge haben, stellen Emittenten
                              oftmals auf eine positive Berücksichtigung verlängerbarer Laufzeitstrukturen durch
                              Ratingagenturen im Rahmen der Ratingbeurteilung ab. Während in der Vergangenheit
                              üblicherweise auf Hard Bullet-Strukturen zurückgegriffen wurde, ist mittlerweile die Soft
                              Bullet-Struktur die am häufigsten gewählte Form für EUR-Benchmarks. Darüber hinaus
                              treten vereinzelt auch Bonds mit der im Jahr 2013 durch die niederländische NIBC einge-
                              führte Conditional Pass-Through-Struktur (CPT) am Markt auf.
                              Hard Bullet-Strukturen: Keine Möglichkeit zur Laufzeitverlängerung
                              Hard Bullet-Strukturen galten bis vor wenigen Jahren als Marktusance, wenn es um die
                              Ausgestaltung der Rückzahlungsmodalität eines Covered Bonds oder – genauer gesagt –
                              um die mögliche Verlängerungsmöglichkeit einer Emission beim Auslösen eines Trigger
                              Events (z.B. Insolvenz eines Emittenten) ging. Das heißt, sofern der jeweilige Covered
                              Bond-Emittent nicht in der Lage ist, seinen ausstehenden Zahlungsverpflichtungen nachzu-
                              kommen, erhalten Investoren – unabhängig von der gewählten Rückzahlungsstruktur –
                              aufgrund des Dual Recourse-Mechanismus über den Trustee bzw. Sachwalter Zugriff auf
                              den Deckungsstock des jeweiligen Covered Bond-Programms. Sofern die Tilgung einer
                              Emission ansteht und die vorhandenen Zahlungsmittel nicht ausreichen, um diese zu be-
                              dienen und auf andere Weise keine Liquiditätsgenerierung möglich ist, kommt es unter
                              einer Hard Bullet-Struktur zur Veräußerung der Sicherheiten im Pool. Investoren können
                              hierdurch einerseits eine zeitnahe Rückzahlung erwarten, andererseits ist diese mit dem
                              Risiko verbunden, dass aufgrund eventueller Marktverwerfungen gegebenenfalls Abschlä-
                              ge auf die Marktwerte der Deckungswerte hinzunehmen sind und im äußersten Fall der
                              vollständige Rückzahlungsbetrag durch den Veräußerungserlös nicht gedeckt ist.
                              Soft Bullet-Strukturen: Laufzeitverlängerung durch Trigger Events
                              Um diesem Risiko entgegenzuwirken, existieren Soft Bullet- und seltener auch CPT-
                              Strukturen. Sofern die Bedienung der Investorenansprüche zur ursprünglichen Fälligkeit
                              möglich ist, ergeben sich für Investoren keine Unterschiede zwischen den drei Rückzah-
                              lungsstrukturen. Da sich am Markt bisher keine einheitlichen Trigger Events zur Auslösung
                              der Verlängerungsoption etabliert haben, sind derzeit verschiedene Varianten möglich, die
                              dazu führen, dass sich der ursprünglich vereinbarte Rückzahlungstermin unter einer Soft
                              Bullet-Struktur verschiebt. Beispiele für verschiedene Modelle innerhalb der Soft Bullet-
                              Variante sind (i) die Insolvenz des Emittenten und die Verschiebung der Tilgung auf einen
                              späteren Rückzahlungstermin durch einen unabhängigen Treuhänder oder (ii) die Verle-
                              gung des ursprünglichen Rückzahlungstermins durch den Emittenten. Hinsichtlich des
                              möglichen Verlängerungszeitraums hat sich unter den Soft Bullet-Strukturen in den meis-
                              ten Fällen eine Laufzeitverschiebung von zwölf Monaten etabliert. Zinszahlungen während
                              der Laufzeitverlängerung basieren zu einem Großteil auf dem 1M- bzw. 3M-Euribor zuzüg-
                              lich eines Auf- bzw. Abschlags, werden zum Teil aber auch als fixer Kupon definiert.
8 / Covered Bond & SSA View      3. März 2021

                       Vergleich der unterschiedlichen Laufzeitstrukturen

                                                                                                      Verlängerter Fälligkeitstermin

                                                                                                                                                                     Verlängerter Fälligkeitstermin
                            Hard Bullet

                                                                                                              (Soft Bullet)
                                                    Fälligkeit

                                                                                                                                                                                 (CPT)
                              Soft Bullet                        Verlängerung um i.d.R. 12M

                                 CPT                             Verlängerung bis zur Endfälligkeit                                    der Deckungswerte (30Y-45Y)

                                        Verwertung der Deckungsmasse                       Verwertung der Deckungsmasse
                                 unter Inkaufnahme möglicher Wertabschläge          unter Inkaufnahme möglicher Wertabschläge

                       Quelle: NORD/LB Markets Strategy & Floor Research

                       Conditional Pass-Through-Strukturen: Ungewisse tatsächliche Endfälligkeit
                       Eine deutlich längere Verschiebung des ursprünglichen Rückzahlungstermins kann bei
                       Bonds, welche mit einer CPT-Struktur ausgestattet sind, auftreten. Gleichzeitig wird das
                       Refinanzierungsrisiko hierdurch auf ein Minimum reduziert. Im Unterschied zur Soft Bullet-
                       Struktur werden nach dem Auslösen der Pass-Through-Struktur (für die es, ähnlich wie bei
                       Soft Bullet-Strukturen, derzeit keine einheitlichen Trigger Events gibt) die Tilgungen der
                       ausstehenden Covered Bond-Emissionen zum einen in Abhängigkeit der aus den zugehöri-
                       gen Deckungswerten generierten Inflows geleistet, zum anderen aber auch durch die Ver-
                       äußerung von Deckungswerten, sofern dies zu adäquaten Marktpreisen erfolgen kann. Im
                       Unterschied zur Soft Bullet-Struktur lässt sich jedoch ex ante nicht bestimmen, zu welchem
                       Zeitpunkt Investoren eine Bedienung der ausstehenden Forderungen – im „worst case“
                       jedoch erst mit der Fälligkeit jener Deckungswerte, mit der längsten Laufzeit – erwarten
                       können. Ratingagenturen sehen in Soft Bullet- und noch stärker in CPT-Strukturen auf-
                       grund des geringeren Refinanzierungsrisikos einen positiven Einfluss im Zuge der Bonitäts-
                       beurteilung.
                       Sonderfall Polen: Soft Bullet mit Umstellungsoption auf CPT
                       Die polnische Gesetzgebung kann mit Blick auf die Laufzeitstruktur von Covered Bonds als
                       Sonderfall betrachtet werden. Covered Bonds, die zu ihrem Fälligkeitstermin nicht bedient
                       werden können, werden zunächst um zwölf Monate verlängert. Während dieser Verlänge-
                       rungsperiode erfolgt im Abstand von sechs Monaten jeweils ein Test, ob ausreichend As-
                       sets zur Bedienung der Investorenansprüche vorhanden sind und zusätzlich ausreichend
                       Liquidität vorhanden ist, um diese Ansprüche fristgerecht zu bedienen. Werden die beiden
                       Tests während der Verlängerungsperiode nicht bestanden, erfolgt nach Ablauf der Frist
                       von zwölf Monaten der Übergang in eine CPT-Struktur. Der Rückzahlungszeitpunkt wird
                       damit auf das späteste Fälligkeitsdatum der Deckungswerte zuzüglich drei Jahre verscho-
                       ben. Eine solche Verlängerung kann mit 2/3-Mehrheit der Investoren jedoch verhindert
                       werden. Somit handelt es sich bei polnischen Covered Bonds zunächst um Soft Bullet-
                       Bonds, deren Endfälligkeit aufgrund der möglichen Umwandlung in eine CPT-Struktur im
                       Vorfeld nicht eindeutig bestimmt werden kann, wodurch ihre Rückzahlungsstruktur nicht
                       eindeutig einer der drei Rückzahlungsformen zugeordnet werden kann. Dies führt dazu,
                       dass wir in der nachfolgenden Betrachtung die fünf im iBoxx EUR Covered enthaltenen
                       EUR-Benchmarks der PKO Bank Hipoteczny nicht berücksichtigen.
9 / Covered Bond & SSA View   3. März 2021

                       Sonderfall Slowakei: Soft Bullet mit möglicher zweiter Laufzeitverlängerung
                       Auch die Slowakei weicht in gewisser Form von den gängigen Marktstandards bezüglich
                       laufzeitverlängernder Strukturen ab, welche durch eine Gesetzesänderung zum 01. Januar
                       2018 in Kraft trat. So sieht der neue gesetzliche Rahmen im Falle der Insolvenz eines Insti-
                       tuts zunächst eine Verschiebung der Laufzeit um zwölf Monate vor. Sollte eine Bedienung
                       der Investorenansprüche nach Ablauf der Verlängerungsfrist nicht absehbar sein, so kann
                       ein Transfer des Programms auf eine oder mehrere andere slowakische Banken erfolgen.
                       Ist ein solcher Transfer dabei nicht innerhalb der ersten Verlängerungsperiode möglich, so
                       kann eine weitere Fälligkeitsverschiebung um erneut zwölf Monate durch den Regulator
                       genehmigt werden. Betroffen von der erneuten Laufzeitverlängerung sind dabei sowohl
                       jene Bonds die aufgrund der ersten Verschiebung verlängert wurden als auch jene deren
                       Fälligkeitstermine in die zweite 12-Monatsfrist fallen. Somit handelt es sich bei slowaki-
                       schen EUR-Benchmark Covered Bonds im iBoxx EUR Covered um Soft Bullet-Emissionen,
                       deren Struktur sich jedoch von den sonstigen Soft Bullet-Emissionen im Index aufgrund der
                       möglichen zweimaligen Fälligkeitsverschiebung unterscheiden. Anders als bei polnischen
                       Emissionen können slowakische Emissionen unseres Erachtens eindeutig dem Segment der
                       Soft Bullet-Bonds zugeschrieben werden.
                       Soft Bullet- und CPT-Bonds unter dem CBPP3 und bei Repo-Geschäften
                       Covered Bonds mit einer Conditional Pass-Through-Struktur unterliegen aufgrund ihrer
                       unter Umständen sehr langen Laufzeit besonderen Anforderungen. So kauft die EZB unter
                       dem CBPP3 derzeit keine Covered Bonds mit einer solchen (CPT-)Struktur an. Auch im
                       Rahmen von Repo-Geschäften mit der EZB weisen CPT-Bonds eine Besonderheit auf. An-
                       passungen der Bewertungsabschläge sind für own-use Soft Bullet- oder CPT-Covered
                       Bonds relevant. So wird im Zuge der Anrechnung nicht die ursprünglich vorgesehene, son-
                       dern die verlängerte Laufzeit zur Ermittlung des Abschlags herangezogen. So würde hier
                       bei einer Soft Bullet-Struktur in der Regel die Laufzeit um ein Jahr zu verlängern sein, wäh-
                       rend sämtliche CPT-Strukturen aufgrund der theoretisch sehr langen Verlängerungsperiode
                       im Rahmen der Haircutermittlung in den Laufzeitenbereich von „>10 Jahren“ fallen.
                       Laufzeitverlängerung auch Thema bei Harmonisierungsbestrebungen
                       Auch im Rahmen der Harmonisierung des europäischen Covered Bond-Marktes werden
                       verlängerbare Laufzeitstrukturen thematisiert. Ziel ist es, Möglichkeiten zu schaffen Risi-
                       ken, welche sich aus Fristeninkongruenzen und potentiellen Liquiditätsengpässen ergeben,
                       entgegenzuwirken. Dabei sieht der Vorschlag in Form des Artikels 17 vor, dass es den je-
                       weiligen nationalen Aufsichtsbehörden freigestellt wird die Emission von Covered Bonds
                       mit verlängerbaren Laufzeitstrukturen zu erlauben. Maßgeblich für solche Strukturen ist
                       dabei das Ereignis, welches die Verlängerung bzw. Verschiebung der Fälligkeit auslöst.
                       Dieses Trigger-Event muss dabei im nationalen Rahmenwerk vorgesehen sein und darf
                       nicht im Ermessensspielraum des Emittenten liegt. Den Bondinvestoren gegenüber müs-
                       sen hierzu detaillierte Informationen bezüglich des Triggers, der Auswirkungen auf die
                       Laufzeitstruktur im Falle der Zahlungsunfähigkeit sowie der Rolle der Aufsichtsbehörde
                       und des Treuhänders im Zuge einer Laufzeitverlängerung zur Verfügung gestellt werden.
10 / Covered Bond & SSA View                     3. März 2021

                                     Liquiditätspuffer sollen Marktwertrisiken abmildern
                                     Anhand der bisherigen Ausführungen wird bereits deutlich, dass sich das Refinanzierungs-
                                     risiko mittels einer Soft Bullet- oder Conditional Pass-Through-Struktur im Vergleich zu
                                     einer Hard Bullet-Struktur deutlich reduzieren lässt. Die Investition in einen solchen Cover-
                                     ed Bond erfordert aber die vorherige, intensive Auseinandersetzung mit den entsprechen-
                                     den Anleihebedingungen, da es weder für das Trigger Event noch für die Zinszahlungen in
                                     der Verlängerungsperiode derzeit einheitliche Marktstandards gibt. In Bezug auf das Refi-
                                     nanzierungsrisiko im Nachgang einer Insolvenz des Emittenten bei Hard Bullet-Strukturen
                                     ist jedoch zu erwähnen, dass Emittenten bereits teilweise gesetzlich dazu verpflichtet sind,
                                     dieses Risiko durch die Vorhaltung eines Liquiditätspuffers zu reduzieren. Im Zuge der
                                     Harmonisierungsbemühungen sieht der Artikel 16 zudem vor, dass ein Liquiditätspuffer zur
                                     Deckung der Netto-Liquiditätsabflüsse für 180 Kalendertage für alle der Regulierung unter-
                                     liegenden Jurisdiktionen verpflichtend eingeführt werden muss.
                                     Reine Soft Bullet-Emittenten dominieren den iBoxx
                                     Mit 83 von 158 Emittenten (52,5%) handelt es sich bei der Mehrzahl der im iBoxx EUR
                                     Covered gelisteten Emittenten (exkl. Spanische Multi-Cedulas) um solche, die derzeit aus-
                                     schließlich über ausstehende Benchmarks mit Soft Bullet-Struktur verfügen. Weitere 32,9%
                                     (52 Emittenten) entfallen auf Institute mit ausschließlich Hard Bullet-Bonds sowie 4,4% (7
                                     Emittenten) auf reine CPT-Institute. Damit können 89,9% der über ausstehende EUR-
                                     Benchmarks verfügende Institute ein eindeutiges Laufzeitmodell zugeordnet werden. Die
                                     verbleibenden 10,1% entfallen hingegen auf Emittenten, die über ausstehende Bench-
                                     marks mit zwei unterschiedlichen Laufzeitstrukturen verfügen. Dabei ist die Kombination
                                     von Hard und Soft Bullet-Bonds mit 8,2% (13 Emittenten) der häufigste Fall. Über EUR-
                                     Benchmarks mit Soft Bullet- und CPT-Struktur verfügen nur die italienische UniCredit sowie
                                     seit kurzem auch die NN Bank aus den Niederlanden, welche somit durchaus eine Rarität
                                     darstellen. Gleiches gilt umso stärker für die Deutsche Bank, die neben den auf Basis des
                                     Pfandbriefgesetzes platzierten Pfandbriefen zudem auch über eine auf vertraglicher Basis
                                     beruhende CPT-Benchmark verfügt und damit ein Alleinstellungsmerkmal am Markt für
                                     EUR-Benchmarks aufweist. Die EUR-Benchmarks der polnischen PKO Bank Hipoteczny blei-
                                     ben auf Grund ihres hybriden Laufzeitstrukturmodells (Soft Bullets mit Umstellungsoption
                                     auf CPT) an dieser Stelle unberücksichtigt, um Verwechslungen mit jenen Emittenten zu
                                     vermeiden, die sowohl über ausstehende Soft Bullet- als auch CPT-Bonds verfügen.

Rückzahlungsstrukturen nach Emittenten                                     EUR-Benchmarkvolumen nach Struktur
                                   7; 4.4%                                                     19.8; 2.6%
                         2; 1.3%

                                                               52; 32.9%

                                                                                                                    343.7; 45.2%

                                                                                396.6; 52.2%

          83; 52.5%

                                                          13; 8.2%
                                                     1; 0.6%

              Hard    Hard/Soft    Hard/CPT   Soft    Soft/CPT       CPT                       Hard    Soft   CPT

Quelle: Marktdaten, NORD/LB Markets Strategy & Floor Research
11 / Covered Bond & SSA View        3. März 2021

                       EUR-Benchmarks mit Soft Bullet mit dem größten ausstehenden Volumen
                       Mit 52,2% entfällt mehr als die Hälfte des im iBoxx enthaltenen Volumens an Bonds mit
                       einer eindeutigen Laufzeitstruktur (i. e. exklusive Polen, siehe oben bzw. nachfolgende
                       Tabelle sowie spanische Multi-Cedulas) auf Covered Bonds mit einer Soft Bullet-Struktur.
                       Diese sieht in den meisten Fällen bei Eintritt eines Trigger-Events eine Verlängerung der
                       Laufzeit um zwölf Monate vor. EUR-Benchmarks mit einer CPT-Struktur stellen unverändert
                       eine Nische innerhalb des Benchmarksegments dar, da lediglich 2,6% des iBoxx-Volumens
                       auf Bonds mit dieser Struktur entfallen. Traditionelle Hard Bullet-Covered Bonds, die keine
                       Möglichkeit zur Laufzeitverlängerung beinhalten, vereinen die verbleibenden 45,2% auf
                       sich. Dieser Anteil ist vor allem darin begründet, dass mit Frankreich, Deutschland und
                       Spanien die derzeit größten Märkte für EUR-Benchmarks in der Vergangenheit aufgrund
                       gesetzlicher Vorschriften verstärkt auf diese Struktur zurückgriffen.

                       Rückzahlungsstrukturen nach Jurisdiktion
                       100%

                        90%

                        80%

                        70%

                        60%

                        50%

                        40%

                        30%

                        20%

                        10%

                         0%
                               AT   AU   BE   CA   CH   CZ   DE   DK   EE   ES   FI   FR     GB   IE   IT   JP    KR   LU   NL NO NZ   PL   PT   SE   SG   SK

                                                                             Hard     Soft    Soft/CPT      CPT

                       Quelle: Marktdaten, NORD/LB Markets Strategy & Floor Research

                       Zahlreiche Jurisdiktionen mit unterschiedlichen Rückzahlungsstrukturen
                       Mit Blick auf die Verbreitung der drei Rückzahlungsstrukturen auf Jurisdiktionsebene zeigt
                       sich, dass mittlerweile nur noch aus Spanien und Luxemburg EUR-Benchmarks mit aus-
                       schließlich Hard Bullet-Strukturen im iBoxx vertreten sind. Auf der anderen Seite existieren
                       mit Belgien, Kanada, der Schweiz, Tschechien, Estland, Großbritannien, Irland, Japan, Nor-
                       wegen, Neuseeland, Singapur und der Slowakei zwölf Jurisdiktionen aus denen wiederum
                       ausschließlich EUR-denominierte Soft Bullet-Benchmarks im iBoxx enthalten sind. Polni-
                       sche EUR-Benchmarks weisen ebenfalls eine einheitliche (hybride) Laufzeitstruktur auf. Aus
                       Australien, Deutschland, Italien, den Niederlanden und Portugal wurden zudem CPT-Bonds
                       begeben, wobei Australien die einzige Jurisdiktion ist in der alle drei Laufzeitmodelle aufzu-
                       finden sind. Mehr als ein Rückzahlungsmodell gibt es in elf der 26 im iBoxx vertretenen
                       EUR-Benchmark-Jurisdiktionen. Für diese Jurisdiktionen geben wir im Nachfolgenden eine
                       tabellarische Übersicht über die einzelnen Emittenten und ihre verwendeten Laufzeitmo-
                       delle. Dabei ist zu berücksichtigen, dass unter Umständen in den jeweiligen Jurisdiktionen
                       – und auch von den aufgelisteten Emittenten – auch Rückzahlungsstrukturen verwendet
                       werden, welche sich von jenen der EUR-Benchmarks unterscheiden können bzw. aufgrund
                       ihrer Restlaufzeit nicht mehr im iBoxx gelistet sind. Aus Gründen der Übersichtlichkeit stel-
                       len wir in unserem Artikel jedoch ausschließlich auf EUR-Benchmarks im iBoxx EUR Cover-
                       ed (exkl. Spanischer Multi-Cedulas) ab.
12 / Covered Bond & SSA View               3. März 2021

                                Rückzahlungsstrukturen in Österreich
                                In Österreich dominieren zwar weiterhin EUR-Benchmarks mit einer Hard Bullet-Struktur
                                (EUR 18,75 Mrd.), in der jüngeren Vergangenheit ist jedoch ein gewisser Trend zu Soft Bul-
                                let-Anleihen zu erkennen. So verfügen weiterhin sechs der insgesamt 13 österreichischen
                                Emittenten über ausstehende EUR-Benchmarks mit einer Laufzeitverlängerungsoption
                                (EUR 8,25 Mrd.). Bis auf die Raiffeisen Bank International verfügen diese Institute auch
                                noch über ausstehende Hard Bullet-Bonds. Ihre jeweils letzten Platzierungen im EUR-
                                Benchmarksegment erfolgten dabei jedoch jeweils in Form Soft Bullet-Bonds. Perspekti-
                                visch dürften diese Institute also zu reinen Soft Bullet-Emittenten werden.

Rückzahlungsstrukturen Österreich                                       Rückzahlungsstrukturen Italien
                                                          Hard   Soft                                             Soft   CPT
BAWAG PSK                                                  X            Banca Monte dei Paschi di Siena                   X
Erste Group Bank                                           X      X     Banca Popolare di Sondrio                  X
HYPO NOE                                                   X      X     Banco BPM                                  X
Hypo Tirol Bank                                                   X     Banco di Desio e della Brianza             X
Hypo Vorarlberg Bank                                        X           BPER                                       X
Raiffeisen Bank International                                     X     Credit Agricole Italia                     X
Raiffeisenlandesbank Niederoesterreich-Wien                 X     X     Credito Emiliano                           X
Raiffeisenlandesbank Oberoesterreich                        X     X     Intesa Sanpaolo                            X
Raiffeisen-Landesbank Steiermark                            X           Mediobanca Banca di Credito Finanziario    X
Raiffeisenlandesbank Vorarlberg                             X           UniCredit                                  X      X
UniCredit Bank Austria                                      X           Unione di Banche Italiane                  X
Volksbank Wien                                              X
Quelle: Marktdaten, NORD/LB Markets Strategy & Floor Research

                                Rückzahlungsstrukturen in Italien
                                Italien gehört zu den Jurisdiktionen, in denen Covered Bonds mit CPT-Strukturen ausste-
                                hend sind (EUR 6,5 Mrd.), auch wenn Bonds mit einer solchen Struktur am italienischen
                                Markt für öffentlich-platzierte EUR-Benchmarks im Vergleich zu Soft Bullet-Bonds (EUR
                                37,68 Mrd.) nur eine untergeordnete Rolle spielen. Während es sich bei den EUR-
                                Benchmarks der Banca Monte dei Paschi ausschließlich um CPT-Bonds handelt, verfügt die
                                UniCredit neben Emissionen im CPT-Format auch über ausstehende Soft Bullet-Bonds.
                                Rückzahlungsstrukturen in Dänemark
                                Mit Blick auf den dänischen Markt sind die Emissionen der Danish Ship Finance nicht nur
                                aufgrund ihrer Deckungswerte (Schiffshypotheken) hervorzuheben. Denn auch bei der
                                Rückzahlungsstruktur heben sich die beiden emittierten Anleihen von den sonstigen däni-
                                schen EUR-Benchmarks hervor, da sie über keine verlängerbare Laufzeit verfügen. Die
                                Danske Bank und Jyske Realkredit haben ihre EUR-Benchmarks jeweils mit Soft Bullet-
                                Strukturen (Verlängerung um bis zu 12 Monate) am Markt platziert.

Rückzahlungsstrukturen Dänemark                                         Rückzahlungsstrukturen Finnland
                                                          Hard   Soft                                             Hard   Soft
Danmarks Skibskredit                                       X            Aktia Bank                                        X
Danske Bank                                                       X     Danske Mortgage Bank                              X
Jyske Realkredit                                                  X     Nordea Kiinnitysluottopankki               X
                                                                        OP Mortgage Bank                                  X
                                                                        SP-Kiinnitysluottopankki                          X
Quelle: Marktdaten, NORD/LB Markets Strategy & Floor Research
13 / Covered Bond & SSA View               3. März 2021

                                Rückzahlungsstrukturen in Finnland
                                Bei den derzeit am Markt ausstehenden EUR-Benchmarks finnischer Emittenten handelt es
                                sich nur bei den Emissionen der Nordea Mortgage Bank (neun Emissionen) um Bonds, wel-
                                che mit einer Hard Bullet-Struktur ausgestattet sind. Die verbleibenden vier Emittenten
                                verfügen hingegen über insgesamt 18 ausstehende EUR-Benchmarks mit Soft Bullet-
                                Struktur mit jeweils einer Möglichkeit zur Verlängerung der Laufzeit um zwölf Monate.
                                Rückzahlungsstrukturen in Frankreich
                                In Frankreich existieren weiterhin neun Emittenten, die ihre Bonds mit einer einheitlichen
                                Laufzeitstruktur ausgestaltet haben, also ausschließlich Hard oder Soft Bullet-Bonds bege-
                                ben. Dabei entfällt mit fünf Instituten die Mehrzahl auf solche Emittenten, die über eine
                                Möglichkeit zur Laufzeitverlängerung verfügen. Lediglich CRH, CAFFIL, CFF sowie Societe
                                Generale SCF verfügen über ausschließlich ausstehende Hard Bullet-Bonds. Weitere acht
                                Emittenten platzierten in der Vergangenheit EUR-Benchmarks zudem sowohl mit Hard als
                                auch mit Soft Bullet-Strukturen. Die jeweils letzten Neuemissionen wurden dabei, wie in
                                Österreich, als Soft Bullet-Deals platziert, womit perspektivisch diese Institute zu reinen
                                Soft-Bullet-Emittenten werden sollten.

Rückzahlungsstrukturen Frankreich                                       Rückzahlungsstrukturen Deutschland
                                                          Hard   Soft                                               Hard   CPT
Arkea Home Loans SFH                                       X      X     Aareal Bank                                  X
Arkea Public Sector SCF                                           X     Bausparkasse Schwaebisch Hall                X
AXA Bank Europe SCF                                               X     Bayerische Landesbank                        X
AXA Home Loan SFH                                                 X     Berlin Hyp                                   X
BNP Paribas Home Loan SFH                                   X     X     Commerzbank                                  X
BPCE SFH                                                    X     X     Deutsche Apotheker-und Aerztebank            X
Caisse de Refinancement de l'Habitat                        X           Deutsche Bank                                X     X
Caisse Francaise de Financement Local                       X           Deutsche Hypothekenbank                      X
Cie de Financement Foncier                                  X           Deutsche Kreditbank                          X
Credit Agricole Home Loan SFH                                     X     Deutsche Pfandbriefbank                      X
Credit Agricole Public Sector SCF                           X     X     DZ HYP                                       X
Credit Mutuel Home Loan SFH                                 X     X     Hamburg Commercial Bank                      X
HSBC SFH France                                             X     X     Hamburger Sparkasse                          X
La Banque Postale Home Loan SFH                             X     X     ING-DiBa                                     X
MMB SCF                                                           X     Landesbank Baden-Wuerttemberg                X
Societe Generale SCF                                        X           Landesbank Hessen-Thueringen Girozentrale    X
Societe Generale SFH                                        X     X     Muenchener Hypothekenbank                    X
                                                                        Norddeutsche Landesbank-Girozentrale         X
                                                                        Santander Consumer Bank                      X
                                                                        Sparkasse KoelnBonn                          X
                                                                        UniCredit Bank                               X
                                                                        Wuestenrot Bausparkasse                      X
Quelle: Marktdaten, NORD/LB Markets Strategy & Floor Research

                                Rückzahlungsstrukturen in Deutschland
                                Obwohl die rechtliche Grundlage zur Emission von Pfandbriefen in Deutschland keine Lauf-
                                zeitverlängerungen vorsieht, verfügt die Deutsche Bank seit November 2019 über einen
                                Bond, dessen Struktur genau eine solche Möglichkeit vorsieht. Hierzu griff die Deutsche
                                Bank auf einen vertraglichen Covered Bond zurück, welcher somit keine Emission im Sinne
                                des deutschen Pfandbriefgesetztes und damit keinen Pfandbrief darstellt.
14 / Covered Bond & SSA View               3. März 2021

                                Rückzahlungsstrukturen in Schweden
                                In Schweden greifen drei der fünf Emittenten auf Covered Bonds ohne Möglichkeit zur
                                Laufzeitverlängerung zurück. Mit SCBC und Stadshypotek sind aktuell hingegen zwei Insti-
                                tute ausschließlich mit Soft Bullet-Bonds im iBoxx EUR Covered vertreten. Mit Blick auf das
                                Volumen zeigt sich, dass Hard Bullet-Bonds (EUR 13,75 Mrd.) hier noch leicht nie Nase vor-
                                ne haben, da schwedische Soft Bullet-Bonds im Volumen von EUR 13,33 Mrd. im iBoxx
                                vertreten sind.

Rückzahlungsstrukturen Schweden                                         Rückzahlungsstrukturen Portugal
                                                          Hard   Soft                                                  Soft   CPT
Lansforsakringar Hypotek                                   X            Banco BPI                                       X
Skandinaviska Enskilda Banken                              X            Banco Comercial Portugues                       X
Stadshypotek                                                      X     Banco Santander Totta                           X
Sveriges Sakerstallda Obligationer                                X     Caixa Economica Montepio                              X
Swedbank Hypotek                                            X
Quelle: Marktdaten, NORD/LB Markets Strategy & Floor Research

                                Rückzahlungsstrukturen in Portugal
                                Neben Australien, Deutschland, Italien und den Niederlanden ist Portugal der fünfte natio-
                                nale Markt, in dem EUR-Benchmarks über Conditional Pass Through-Strukturen verfügen.
                                Drei der vier im iBoxx vertretenden portugiesischen EUR-Benchmarkemittenten griffen
                                jedoch ausschließlich auf Soft Bullet-Strukturen zurück. Einzig die beiden Bonds von Mon-
                                tepio sind mit Laufzeitverlängerungsoptionen in CPT-Form ausgestattet, welche im konkre-
                                ten Fall eine Laufzeitverlängerung von bis zu 45 Jahren vorsehen.
                                Rückzahlungsstrukturen in den Niederlanden
                                Nach der Einführung der CPT-Rückzahlungsstruktur durch die NIBC Bank im Jahr 2013 folg-
                                ten ihr mit der Achmea Bank, Van Lanschot, der Aegon Bank sowie der NN Bank vier weite-
                                re Emittenten mit Bonds im CPT-Format. Damit verfügen die Niederlande nicht nur über
                                die meisten CPT-EUR-Benchmarkemittenten, sondern auch über die mit Abstand meisten
                                ausstehenden CPT-Benchmarks (21 Deals) weltweit. Dabei ist das Volumen an Soft Bullet
                                Bonds mit EUR 42,32 Mrd. rund viermal so hoch wie jenes der CPT-Bonds (EUR 10,55
                                Mrd.). Bei der Anzahl der Emissionen ist der Abstand hingegen deutlich geringer: 33 Soft
                                Bullet-Deals stehen 21 Emissionen im CPT-Format gegenüber. Mit dem Debüt im Soft Bul-
                                let-Format im Juni 2020 verfügt mit der NN Bank zudem ein Institut in den Niederlanden
                                seitdem über ausstehende EUR-Benchmarks mit zwei unterschiedliche Laufzeitstrukturen.

Rückzahlungsstrukturen Niederlande                                      Rückzahlungsstrukturen Australien
                                                          Soft   CPT                                            Hard   Soft   CPT
ABN AMRO Bank                                              X            Australia & New Zealand Banking Group    X      X
Achmea Bank                                                       X     Bank of Queensland                                    X
Aegon Bank                                                        X     Commonwealth Bank of Australia                  X
Cooperatieve Rabobank                                       X           National Australia Bank                         X
de Volksbank                                                X           Westpac Banking Corp                            X
ING Bank                                                    X
Nationale-Nederlanden Bank                                  X     X
NIBC Bank                                                         X
Van Lanschot Kempen                                               X
Quelle: Marktdaten, NORD/LB Markets Strategy & Floor Research
15 / Covered Bond & SSA View     3. März 2021

                       Rückzahlungsstrukturen in Australien
                       Australien ist die einzige Jurisdiktion in der Bonds in allen drei Laufzeitstrukturformen aus-
                       stehend sind. Dabei nutzen die fünf aktuell im iBoxx enthaltenen Benchmark-Emittenten
                       jedoch fast ausschließlich Soft Bullet-Strukturen für ihre Covered Bond-Emissionen. Aus-
                       nahmen bilden die beiden Emittenten ANZ Banking Group und die Bank of Queensland.
                       Während erstgenannter neben Soft Bullet-Bonds auch noch eine Emission mit einer Hard
                       Bullet-Struktur aus dem Jahr 2012 ausstehen (ANZ 3 ⅝ 07/18/22) hat, verfügen die beiden
                       EUR-Benchmarks der Bank of Queensland über eine Conditional Pass-Through-Struktur mit
                       einer Laufzeitverlängerung von 31,5 Jahren.
                       Rückzahlungsstrukturen in Südkorea
                       Seit dem EUR-Benchmarkdebüt der Kookmin Bank gehört Südkorea zu jenen Jurisdiktio-
                       nen, in denen Covered Bonds über verschiedene Laufzeitstrukturen verfügen. Während die
                       vier EUR-Benchmarks von KHFC keine Möglichkeit der Laufzeitverlängerung beinhalten und
                       damit Hard Bullet-Bonds sind, begab die Kookmin Bank ihr EUR-Benchmarkdebüt im Soft
                       Bullet-Format. Mit dem Markteintritt der KEB Hana Bank verfügt zudem ein weiterer kore-
                       anischer Emittent über Soft Bullet-Bonds.

                       Rückzahlungsstrukturen Südkorea
                                                                                                         Hard   Soft
                      KEB Hana Bank                                                                              X
                      Kookmin Bank                                                                               X
                      Korea Housing Finance Corp                                                           X
                       Quelle: Marktdaten, NORD/LB Markets Strategy & Floor Research

                       Fazit
                       Ein Blick in den iBoxx EUR Covered offenbart, dass Bonds mit Soft Bullet-Strukturen die
                       vormals vorherrschende Form der Hard Bullet-Emissionen abgelöst haben. Dies liegt unter
                       anderem daran, dass insbesondere in Frankreich und Österreich zahlreiche Emittenten
                       einen Wechsel mit Blick auf die Ausgestaltung der Laufzeitstruktur ihrer Covered Bonds
                       vollzogen haben. Zudem dürfte sich dieser Anteil noch in der ersten Jahreshälfte deutlich
                       erhöhen, da Deutschland im Rahmen der Umsetzung der Covered Bond-Richtlinie von der
                       Hard Bullet-Struktur Abschied nehmen wird und ausstehende Bonds per Gesetz mit einer
                       möglichen Laufzeitverschiebung ausstattet, wenngleich in einem sehr engen gesetzlichen
                       Rahmen. Grundsätzlich könnten sich auch andere Jurisdiktionen in denen aktuell noch
                       Hard Bullet-Bonds emittiert werden (bspw. Frankreich oder insbesondere Spanien) im
                       Rahmen der Harmonisierung des europäischen Covered Bond-Marktes für einen ähnlichen
                       Weg entscheiden und damit den Anteil an Hard Bullet-Bonds zeitnah (wie in Deutschland)
                       oder perspektivisch durch die Koexistenz beider Emissionsformen weiter senken. Mit Blick
                       auf den Nischenmarkt der CPT-Bonds ist zudem zu erkennen, dass CPT-Emittenten in den
                       Niederlanden sich teilweise dem Soft Bullet-Segment zuwenden. So hat die NN Bank als
                       ehemaliger CPT-Emittent seine letzten EUR-Benchmarks bereits jeweils im Soft Bullet-
                       Format platziert. Mit der Achmea Bank und AEGON Bank könnten zudem zwei weitere
                       CPT-Emittenten perspektivisch die Seiten wechseln und EUR-Benchmarks mit Soft Bullet-
                       Strukturen versehen.
16 / Covered Bond & SSA View                                 3. März 2021

Cross Asset – SSA/Covered Bonds
EZB unter Zugzwang: Lackmustest für PEPP-Flexibilität und
Preview für die zweite Zinssitzung des Jahres
Autoren: Dr. Norman Rudschuck, CIIA // Dr. Frederik Kunze

                                           Nächste EZB-Zinsentscheidung am 11. März 2021 – Renditeanstiege dürften unweigerlich
                                           die Diskussionen mitprägen
                                           Die internationalen Rentenmärkte waren in den vergangenen Handelstagen spürbar durch
                                           Renditeschwankungen – insbesondere in den längeren Laufzeiten – geprägt. Im Zuge der
                                           Marktbewegungen – die ihren Anfang im Segment der US-Staatsanleihen nahmen – wurde
                                           dies insbesondere durch die zunehmende Steilheit der Zinskurve auch in Europa offenkun-
                                           dig. Vor dem Hintergrund der Kapitalmarktbewegungen sahen sich auch ranghohe Vertre-
                                           ter der EZB dazu veranlasst auf die eigenen Möglichkeiten zum Agieren hinzuweisen. Dies
                                           bleibt nicht ohne Implikationen für die von uns betrachteten Assetklassen. Die Geldpolitik
                                           der Europäischen Zentralbank hat schließlich auf die Anleihemärkte im gemeinsamen
                                           Währungsraum in den vergangenen Jahren maßgeblich Einfluss genommen. Dies gilt ins-
                                           besondere auch für den Covered Bond-Markt und das SSA-Universum. Beide EUR-Bench-
                                           marksegmente standen und stehen – neben dem Corporate Bond-Sektor – demnach be-
                                           sonders im Fokus der laufenden Ankaufprogramme der EZB. Insofern sind die aktuell auf
                                           den Rentenmarkt wirkenden Einflussfaktoren auf die geldpolitische Gangart der EZB auch
                                           grundsätzlich von Bedeutung für Covered Bonds und öffentliche Emissionen. Am 11. März
                                           2021 steht die nächste Leizinsentscheidung der Euro-Währungshüter an. Wir rechnen zwar
                                           nach wie vor nicht mit neuerlichen Anpassungen des im Einsatz befindlichen geldpoliti-
                                           schen Instrumentariums. Gleichwohl dürften die zuletzt zu beobachtenden Renditeanstie-
                                           ge und der Umgang mit den Ausschlägen an den Kapitalmärkten im EUR-Währungsraum
                                           nach unserer Auffassung die Debatte des Direktoriums mitprägen. Im Rahmen unseres
                                           EZB-Previews möchten wir die Debatte aus Sicht der von uns betrachteten Assetklassen
                                           einordnen und unsere Einschätzungen mit Blick auf die mittelfristigen Entscheidungen der
                                           Notenbanker vom Main vorstellen.

Renditeentwicklung USA und Deutschland                                                                Renditedifferenzen zu Bunds (10y in %)
   4.00                                                                                                3.50

                                                                                                       3.00
   3.00
                                                                                                       2.50

   2.00
                                                                                                       2.00

   1.00                                                                                                1.50

                                                                                                       1.00
   0.00
                                                                                                       0.50

  -1.00                                                                                                0.00

                                                                                                       -0.50
  -2.00
                                                                                                               01/16
                                                                                                                       04/16
                                                                                                                               07/16
                                                                                                                                       10/16
                                                                                                                                               01/17
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                                                                                                                                                               07/17
                                                                                                                                                                       10/17
                                                                                                                                                                               01/18
                                                                                                                                                                                       04/18
                                                                                                                                                                                               07/18
                                                                                                                                                                                                       10/18
                                                                                                                                                                                                               01/19
                                                                                                                                                                                                                       04/19
                                                                                                                                                                                                                               07/19
                                                                                                                                                                                                                                       10/19
                                                                                                                                                                                                                                               01/20
                                                                                                                                                                                                                                                       04/20
                                                                                                                                                                                                                                                               07/20
                                                                                                                                                                                                                                                                       10/20
                                                                                                                                                                                                                                                                               01/21

      02/11   02/12   02/13     02/14   02/15     02/16    02/17   02/18      02/19   02/20   02/21

                              2y DE      10y DE           10y US      2y US                                                                                            10y IT                  10y ES                  10y FR

Quelle: Bloomberg, NORD/LB Markets Strategy & Floor Research
17 / Covered Bond & SSA View   3. März 2021

                       Aktuelle Inflationsdiskussion am Beispiel Deutschlands
                       Die Verbraucherpreise in Deutschland erhöhten sich laut Statistischem Bundesamt im Jah-
                       resdurchschnitt 2020 um +0,5% gegenüber 2019 und damit deutlich geringer als im Vor-
                       jahr (2019: +1,4%). Erhöhen sich die Preise von Waren und Dienstleistungen allgemein,
                       und nicht nur die Preise einzelner Produkte, so spricht man von Inflation. Im Euroraum
                       wird der allgemeine Anstieg der Verbraucherpreise mithilfe des harmonisierten Verbrau-
                       cherpreisindex (HVPI) gemessen. „Harmonisiert“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass
                       alle Länder der EU dieselbe Methode anwenden. So wird eine Vergleichbarkeit der Daten
                       der verschiedenen Länder miteinander sichergestellt. Die vorrangige Aufgabe der EZB be-
                       steht darin, stabile Preise zu gewährleisten. Die EZB definiert Preisstabilität als jährliche
                       HVPI-Inflationsrate von unter, aber nahe 2% auf mittlere Sicht. Wie Destatis weiter mit-
                       teilt, wurde eine niedrigere Jahresteuerungsrate zuletzt in der Finanz- und Wirtschaftskrise
                       2009 ermittelt (+0,3%). Im Dezember 2020 lag die Inflationsrate − gemessen als Verände-
                       rung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat – noch bei -0,3%. Sie war zu
                       diesem Zeitpunkt zum fünften Mal im Jahr 2020 negativ. Ein Grund für die niedrige Jahre-
                       steuerungsrate war die temporäre Senkung der Mehrwertsteuersätze. Diese Maßnahme
                       des Konjunkturpakets der Bundesregierung wurde zum 01. Juli 2020 umgesetzt und wirkte
                       sich in der zweiten Jahreshälfte dämpfend auf die Verbraucherpreise insgesamt sowie
                       unterschiedlich auf die einzelnen Gütergruppen aus. Die Energieprodukte verbilligten sich
                       2020 gegenüber dem Vorjahr deutlich um -4,8% nach einem Anstieg um +1,4% im Jahr
                       2019. Preisrückgänge gab es insbesondere bei leichtem Heizöl (-25,9%) und bei Kraftstof-
                       fen (-9,9%). Verantwortlich war neben der Senkung der Mehrwertsteuersätze vor allem
                       der Ölpreisverfall auf dem Weltmarkt in den ersten Monaten des Jahres. Dagegen verteu-
                       erte sich Strom um +3,0%. Jetzt mag der unerwartete Teil kommen: Ohne Berücksichti-
                       gung der Energiepreise hätte die Jahresteuerungsrate 2020 bei +1,1% gelegen. In 2020
                       konnte laut Destatis – und zugleich wenig überraschend – durch die Corona-Pandemie
                       zeitweise für einige Waren und Dienstleistungen keine Preiserhebung stattfinden. Diese
                       Preisausfälle wurden mittels europäisch abgestimmter Verfahren imputiert. Unter dem
                       Begriff Imputation werden mathematisch-statistische Verfahren zusammengefasst, mit
                       denen fehlende Daten in statistischen Erhebungen – die sogenannten Antwortausfälle – in
                       der Datenmatrix vervollständigt werden. Die (Daten)Qualität wurde dadurch weiterhin
                       gewährleistet. Selbst ohne Berücksichtigung der Güterbereiche, welche im Laufe des Jah-
                       res 2020 stark imputiert wurden, hätte die jährliche Inflationsrate bei +0,6% gelegen.
                       Inflation springt im Januar 2021 an
                       Die Inflationsrate in Deutschland lag nun im Januar 2021 bei +1,0%, nach besagten -0,3%
                       im Dezember 2020 (jeweils im Vergleich zum Vorjahresmonat). Zuletzt lag die Inflationsra-
                       te im Juni 2020 im Plus (+0,9%). Die Verbraucherpreise stiegen im Vergleich zum Vormonat
                       Dezember 2020 um +0,8%. Die temporäre Senkung der Mehrwertsteuersätze als eine
                       Maßnahme des Konjunkturpakets der Bundesregierung endete bekanntlich zum 31. De-
                       zember 2020. Lediglich für Restaurant- und Verpflegungsdienstleistungen gilt weiterhin
                       der ermäßigte Steuersatz. Die Weitergabe der seit Januar 2021 wieder gültigen höheren
                       Steuersätze begründet einen Teil des Anstiegs der Verbraucherpreise. Wie bei der Senkung
                       der Mehrwertsteuersätze im Sommer ist auch bei der Rückkehr zu den üblichen Steuersät-
                       zen zu berücksichtigen, dass die tatsächlichen Auswirkungen nicht den rein rechnerischen
                       Auswirkungen entsprechen müssen. Neben dem Ende der Mehrwertsteuersatzsenkung
                       wirkte sich vor allem die zu Jahresbeginn eingeführte CO2-Abgabe auf die Preise aus. Ohne
                       Berücksichtigung der Energiepreise hätte die Inflationsrate im Januar 2021 bei +1,4% gele-
                       gen. Dies beeinflusste in den vergangenen Handelstagen die Renditen spürbar.
18 / Covered Bond & SSA View                                                                                                     3. März 2021

                                                                                                 Inflationserwartungen, Wachstumsaussichten und Spreadanstiege: Wird der flexible
                                                                                                 Einsatz des PEPP bald auf die Probe gestellt?
                                                                                                 Während die US-Notenbanker den Anstieg bei Renditen von Treasuries zehnjähriger Lauf-
                                                                                                 zeit vordergründig mit den sich verbesserten Wachstumsaussichten, welche durch das
                                                                                                 Konjunkturprogramm der Regierung einen zusätzlichen Schub erfahren hat, in Verbindung
                                                                                                 gebracht haben, stand bzw. steht im gemeinsamen Währungsraum auch die Frage von
                                                                                                 übermäßig anziehenden Inflationserwartungen und die mit den Renditeanstiegen in Ver-
                                                                                                 bindung stehenden Gefahren für das Wachstum im Vordergrund. Insofern überrascht es
                                                                                                 nicht, dass die EZB-Entscheidungsträger bereits in der vergangenen Woche wiederholt auf
                                                                                                 die Flexibilität des PEPP hingewiesen haben (vgl. z.B. Interview mit EZB-Chefvolkswirt Phi-
                                                                                                 lip R. Lane) und diese Äußerungen auch zum Wochenstart mehrfach erneuert wurden. Im
                                                                                                 Vorfeld der nahenden Leitzinssitzung wird die Debatte über die tatsächliche Flexibilität der
                                                                                                 Wertpapierankäufe – im Fokus steht hier vor allem das PEPP – an Fahrt aufnehmen. In
                                                                                                 diesem Zuge dürften die Kapitalmarktteilnehmer ihren Fokus neben den gemeldeten Infla-
                                                                                                 tionszahlen auch auf Finanzmarktindikatoren zu den Inflationserwartungen legen. Auch
                                                                                                 wenn sich verbessernde Wachstumsaussichten und anziehende Teuerungsraten für sich
                                                                                                 genommen keineswegs als schlechte Nachrichten für die EZB zu werten sind, sehen einige
                                                                                                 Beobachter zu recht die sich bei anziehenden Kapitalmarktzinsen verschlechternden Fi-
                                                                                                 nanzierungsbedingungen als Hemmschuh für die aufgrund der pandemischen Lage ohne-
                                                                                                 hin fragile konjunkturelle Erholung. Ein regelrechtes Abwürgen der Dynamik des volkswirt-
                                                                                                 schaftlichen Expansionsprozesses könnte die EZB dem Vernehmen nach mit Hilfe zusätzli-
                                                                                                 cher Wertpapierkäufe im Rahmen des PEPP verhindern. Insofern überrascht es nicht, dass
                                                                                                 beispielsweise Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy unlängst ein Eingreifen der EZB
                                                                                                 thematisiert hat. Auch EZB-Vizepräsident Luis de Guindos verwies Anfang der Woche auf
                                                                                                 die Möglichkeiten, die das PEPP mit Blick auf die Antwort auf anziehende Nominalrenditen
                                                                                                 im Euroraum bietet. Gleichzeitig stellte er aber auch klar, dass das Ankaufprogramm tat-
                                                                                                 sächlich seinen Zweck erfülle. Dies begründete der Notenbanker u.a. mit der Beobachtung,
                                                                                                 dass zwar die Renditen anstiegen, diese Entwicklung aber keineswegs auf die Peripherie
                                                                                                 beschränkt sei. So identifiziert de Guindos auch für die kommenden Wochen die Faktoren
                                                                                                 hinter den zu beobachtende Renditeanstiegen als wichtige Entscheidungsvariable hinter
                                                                                                 möglichen Entscheidungen durch die EZB.

EZB: Überschussreserve, Leitzins und LTRO                                                                                                                                                                                EUR-Swapsätze (wöchentlich)
4,000                                                                                                                                                                                                            1.00      1.50

3,500                                                                                                                                                                                                            0.80
                                                                                                                                                                                                                           1.00
3,000                                                                                                                                                                                                            0.60

2,500                                                                                                                                                                                                            0.40
                                                                                                                                                                                                                           0.50

2,000                                                                                                                                                                                                            0.20

1,500                                                                                                                                                                                                            0.00      0.00

1,000                                                                                                                                                                                                            -0.20
                                                                                                                                                                                                                           -0.50
  500                                                                                                                                                                                                            -0.40

    0                                                                                                                                                                                                            -0.60
                                                                                                                                                                                                                           -1.00
        02/11
                 07/11
                         12/11
                                 05/12
                                         10/12
                                                 03/13
                                                         08/13
                                                                 01/14
                                                                         06/14
                                                                                 11/14
                                                                                         04/15
                                                                                                 09/15
                                                                                                         02/16
                                                                                                                 07/16
                                                                                                                         12/16
                                                                                                                                 05/17
                                                                                                                                         10/17
                                                                                                                                                 03/18
                                                                                                                                                         08/18
                                                                                                                                                                 01/19
                                                                                                                                                                         06/19
                                                                                                                                                                                 11/19
                                                                                                                                                                                         04/20
                                                                                                                                                                                                 09/20
                                                                                                                                                                                                         02/21

                                                                                                                                                                                                                                   01/16
                                                                                                                                                                                                                                           04/16
                                                                                                                                                                                                                                                   07/16
                                                                                                                                                                                                                                                           10/16
                                                                                                                                                                                                                                                                   01/17
                                                                                                                                                                                                                                                                           04/17
                                                                                                                                                                                                                                                                                   07/17
                                                                                                                                                                                                                                                                                           10/17
                                                                                                                                                                                                                                                                                                   01/18
                                                                                                                                                                                                                                                                                                           04/18
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   07/18
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           10/18
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   01/19
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           04/19
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   07/19
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           10/19
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   01/20
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           04/20
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   07/20
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           10/20
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   01/21

                Excess Liquidity (EURbn; lhs)                                             ECB LTRO (EURbn; lhs)                                           ECB Deposit Rate (in bp; rhs)                                                                                               3y                   5y                10y                   15y

Quelle: EZB, Bloomberg, NORD/LB Markets Strategy & Floor Research
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