"Das größte Risiko gehen jene Anleger ein, die nie das kleinste Risiko eingehen wollen." - ONE CLICK TRADING

Die Seite wird erstellt Milena Geiger
 
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„Das größte Risiko
          gehen jene Anleger ein,
die nie das kleinste Risiko eingehen wollen.“
      Carl Fürstenberg, Berliner Bankier, 1850-1933

            „Der zuverlässigste Weg,
         die Zukunft vorauszuahnen,
      ist, die Gegenwart zu verstehen.“
                  John Naisbitt, *1929
  Autor des 1982 erschienenen Bestsellers „Megatrends“
Liebe Leserin, lieber Leser,

waren das noch schöne Zeiten. Als ich anfing,
in Bonn Jura zu studieren, mussten sich noch
Hunderte Erstsemester in der Bibliothek um die
wenigen, teilweise kiloschweren juristischen
Standardwerke schlagen, die man bei den Haus-
arbeiten unbedingt und sehr sorgfältig zitieren
sollte. Heute geht das übers Internet. Dafür ha-
ben die Uni-Dozenten nun das Problem, dass
sie Plagiate herausfiltern müssen. Mein Neffe
braucht sich mit Kommilitonen in der Bibliothek       Volkmar Michler
                                                        Chefanalyst
nicht mehr um Bücher zu schlagen. Er studiert
BWL an einer Fern-Uni – über einen passwortge-
schützten Internetzugang mit Online-Vorlesungen. Das Begleitma-
terial zu seinen virtuellen Vorlesungen erhält als PDF per Mail. Seine
Professoren sieht er einmal im Monat.

Sind Sie sicher, dass keiner Ihre Daten in der Cloud klaut?
In den letzten Jahren hat sich die Welt radikal verändert. Früher war
Online-Banking noch etwas für Trendsetter, heute werden immer mehr
Geräte mit anderen vernetzt und wir speichern immer mehr in der
Cloud. Doch wie sicher können Sie sein, dass Ihnen keiner Ihre Daten
in der Cloud klaut? Welches Cyberabwehr-Unternehmen liefert den
besten Schutz?

Schon an diesem Beispiel können Sie erkennen: Ein Megatrend prescht
vor und generiert mit Zeitverzögerung einen neuen. Anderen Trends
setzen sich schrittweise durch: Wer profitiert am meisten, wenn sich
immer mehr Menschen gegen Bargeld und für kontaktloses, mobiles

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EDITORIAL

Zahlen entscheiden? Antworten darauf finden Sie in dem Buch „Die
geheime Megatrend-Methode“.

Semiautonomes Fahren gibt es schon jetzt
Sie halten autonomes Fahren für eine Spinnerei? Dann schauen Sie
sich doch mal die heutigen Hightech-Modelle der Premiumklasse an
– wir sind längst auf dem Weg zu semiautonomem Fahren. Ich weiß,
wovon ich spreche: Ich fahre ein solches Hightech-Modell, vollgestopft
mit Sensoren. Doch wer liefert die Hochleistungschips für die Senso-
ren, die in Millisekunden Unmengen an Daten erfassen und verarbei-
ten müssen?

Arbeitet hier noch jemand?
Haben Sie vor Kurzem mal eine Führung durch eine Autofabrik gemacht?
In riesigen Hallen, die so groß sind wie mehrere Fußballfelder, arbeiten
nur noch eine Handvoll Menschen. Die eigentliche Arbeit machen Robo-
ter, und zwar solche, die sehen und selbst Entscheidungen treffen kön-
nen. Welches Unternehmen hat hier die Nase vorn? Dazu halten Sie mein
Buch „Die geheime Megatrend-Methode“ in Ihren Händen.

Kennen Sie den virtuellen Schulterblick?
Sie finden den Begriff „Künstliche Intelligenz“ zu abstrakt? Dann soll-
ten Sie den virtuellen Schulterblick kennen: Über eine Datenbrille sind
Sie mit einem Kollegen verbunden, der Ihnen 1.000 km entfernt de-
taillierte Baupläne auf Ihre Hightech-Gläser aufspielt, während Sie die
Drähte einer komplizierten Maschine in den Händen halten. Das ist die
Fernwartung der nächsten Generation.

Lassen Sie doch mal einen Roboter an Ihr Knie
Oder stellen Sie sich vor, Sie gehen zum Orthopäden und bekommen
einen OP-Termin – bei einem Chirurgie-Roboter. Heute führen damit

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Ärzte minimal-invasive Wirbelsäulen-Operationen mit einer Präzision
aus, die noch vor ein paar Jahren undenkbar gewesen wäre.

Innerhalb von Minuten haben Sie genau den Spezialisten,
den Sie brauchen
Doch müssen Sie wegen einer kleinen Erkältung gleich zum Arzt ge-
hen und sich dann in einem Wartezimmer voller hustender und schnie-
fender Menschen vielleicht richtig anstecken? Gehen Sie doch mal zu
einer virtuellen Online-Sprechstunde und profitieren Sie dabei vom
Best-Doctors-Service. Per Video-Anruf werden Ihre Beschwerden und

Willkommen in der Hightech-Metropole Singapur. Chef-
analyst Volkmar Michler nach einem 12-Stunden-Flug. In
Singapur können Sie erleben, wie die Digitalisierung in
dem südostasiatischen Stadtstaat sämliche Bereiche des
Alltags erfasst hat. Nach der Rückkehr aus Singapur be-
kommt man dann ein Gespür dafür, wie sehr Deutschland
im internationlen Vergleich abgehängt ist.
Bild: Volkmar Michler

                                  Seite 4
EDITORIAL

Symptome aufgenommen und innerhalb von Minuten wird genau der
Spezialist ermittelt, den Sie gerade brauchen. Dabei hat Ihr Ansprech-
partner längst Ihre aktuellen Laborbefunde, Röntgenuntersuchungen,
Ultraschallbilder und Testergebnisse auf dem Bildschirm. In den USA
entwickelt sich das längst zu einem Megatrend, Deutschland hinkt da
noch ziemlich hinterher.

Singapur: Vorreiter bei der Digitalisierung
Zum Glück trifft das nicht auf alle Bereiche zu. Es gibt sie in der Tat, die
„hidden champions“, die verborgenen Weltmarktführer aus Deutsch-
land. Man muss sie nur finden. Zum Beispiel in Singapur. Die südostasi-
atische Millionen-Metropole habe ich mehrfach besucht und jedes Mal
festgestellt, dass der autoritär geführte Stadtstaat zu Recht als Vorreiter
bei der Digitalisierung gilt.

Die geheimen Weltmarktführer aus Deutschland
Zum Beispiel Telematiksysteme. Das klingt nicht so sexy wie Social
Media, Bitcoin oder Biotech. Dahinter steckt aber das Internet der Din-
ge, die Vernetzung von Mensch und Maschine, und zwar für Millionen
von Bussen, U-Bahnen, Straßenbahnen und Zügen. In Singapur gibt es
zum Beispiel eine spezielle App für Behinderte, die einem genau sagt,
wie und mit welchem Verkehrsmittel man am schnellsten behinderten-
gerecht zu seinem Ziel kommt. Selbstverständlich wird bargeldlos be-
zahlt. Die Technik dafür kommt aus Deutschland.

Megatrends umfassen alle Ebenen der Gesellschaft
Ob nun Cloud, kontaktloses, mobiles Zahlen, virtuelle Online-Sprech-
stunde, Künstliche Intelligenz, Datenbrille Chirurgie-Roboter oder Te-
lematiksysteme für den öffentlichen Nahverkehr, die Beispiele zeigen
Ihnen: Megatrends umfassen alle Ebenen der Gesellschaft: Politik, Wis-
senschaft, Technik und Kultur, und natürlich Wirtschaft und Börse. Me-

                                      Seite 5
gatrends verändern die Welt. Aus diesem Grund habe ich „Die geheime
Megatrend-Methode“ geschrieben.

Ohne Megatrends gibt es keine Anlagechancen
Das Frankfurter Zukunftsinstitut bezeichnet Megatrends als „Lawinen
in Zeitlupe“ und meint damit bereits laufende Veränderungsprozesse.
Es geht überhaupt nicht darum, die immer neuesten Megatrends der
Zukunft zu entdecken, sondern sich in die bereits laufenden Megat-
rends einzuklinken und sie für sich zu nutzen: indem Sie gezielt in Me-
gatrends investieren. Wenn Megatrends so gut alle Bereiche unseres
Lebens umfassen, kommen Sie als Anleger an Megatrends nicht vor-
bei. Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen: Ohne Megat-
rends gibt es keine Anlagechancen, jedenfalls keine überproportiona-
len Gewinnchancen.

Wer einen Megatrend verschläft, wird abgestraft
Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch: Wer die Zeichen der Zeit
nicht rechtzeitig erkennt und einen Megatrend verschläft, wird von der
Börse zwangsläufig abgestraft. Sie würden heute auch nicht mehr in
Kohle-Aktien investieren. Oder nehmen Sie die Automobilbranche, die
sich in einem gewaltigen Umbruch befindet. Die Aktie der Premium-
marke Daimler hat sich in den letzten 5 Jahren glatt halbiert.

Warten Sie nicht immer nur auf den neuesten Durchbruch
Natürlich gilt die einfache Formel: Je früher Sie auf einen Trend setzen,
desto höher sind Ihre Anlagechancen. Denn Megatrends zwingen häu-
fig ganze Branchen dazu, ihre Strukturen und Geschäftsmodelle neu
auszurichten. Doch nicht jeder neue Technik-Trend, der Ihnen präsen-
tiert wird, hat das Zeug, neue Standards zu setzen. Wer sagt Ihnen denn
zu Beginn eines neuen Trends, dass er sich überhaupt durchsetzen wird?

                                Seite 6
EDITORIAL

Gerade zu Beginn eines neuen Trends gibt es häufig Übertreibungen,
manche Ideen führen in eine Sackgasse, andere sind technisch, gesell-
schaftlich oder rechtlich nicht umsetzbar. Irgendwann trennt sich bei
jedem Megatrend die Spreu vom Weizen, und das sehen Sie auch an
der Börse.

Wenn Tech-Pioniere von großen Industriekonzernen auf-
gekauft werden
Einige Tech-Pioniere werden von etablierten Industriekonzernen über-
nommen und bescheren den Erstanlegern satte Gewinne, andere ver-
meintliche Hoffnungsträger verschwinden vom Kurszettel und Anleger
erleiden hohe Verluste. Die können Sie aber durch ein aktives Depot-
management vermeiden.

Deshalb beobachte ich mit meinem Team nicht nur technologische, me-
dizinische, wissenschaftliche Durchbrüche, die sich abzeichnen, sondern
auch etliche laufende Megatrends mit allen ihren Subtrends. In diesem
Buch habe ich Ihnen eine Auswahl von 7 Megatrends zusammengestellt,
an denen Sie als weitsichtiger Anleger nicht vorbekommen.

Viel Erfolg mit der „geheimen Megatrend-Methode“

                    Volkmar Michler
                    Chefanalyst

                                    Seite 7
Inhaltsverzeichnis

    Megatrend Klimawandel
1   Nicht über Megatrends reden, sondern sie selbst
    umsetzen – und dabei richtig gut verdienen . .  .  .  .  .  .  .  . 10

    Megatrend Cybersicherheit
2   Die Welt befindet sich in einem milliardenschweren
    Cyberkrieg . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .   17

    Megatrend Mobiles Zahlen
3   Das Milliardengeschäft um Kundendaten
    und Transaktionsgebühren . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 23

    Megatrend Digitaler Umbruch der Arbeitswelt
4   Flexibles, digitales Arbeiten hat sich in der
    Krise bewährt . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 30

                                                          Seite 8
Megatrend Roboter
5   Von Altenpflege über Industrieproduktion bis
    Pool-Reinigung . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 38

    Megatrend Personalisierte Medizin
6   Revolutionäre Technologie gegen Übergewicht,
    Hepatitis B und Krebs . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 50

    Megatrend Virtuelle Realität
7   Kennen Sie schon den virtuellen Schulterblick?. .  .  .  . 64

    Know-how
8   So einfach können Sie die Megatrend-Strategie
    umsetzen . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 70

    Impressum . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 78

                                                               Seite 9
Megatrend 1

Klimawandel: Nicht über Megatrends reden, sondern sie
selbst umsetzen – und dabei richtig gut verdienen

Am Anfang steht häufig eine verrückte Idee. Die verlangt zunächst Mut,
Geld und Geduld. Viele belächeln am Anfang die Idee oder lehnen sie
ganz ab. Doch dann zahlt sie sich für den Investor aus, doppelt und
dreifach. „Hätte ich das nur vorher gewusst!“ ,ist dann die Reaktion der
Zögerlichen, Mutlosen und Uninformierten.

Erst belächelt, dann beneidet
Genau so habe ich das am eigenen Leib erfahren. Die Idee: ein Haus,
das ohne Öl und Gas auskommt, sich praktisch von selbst heizt und da-
bei auch noch einen satten Überschuss erzielt – haha, das klappt doch
eh nicht. Wie oft habe ich das gehört, als ich vor ein paar Jahren ein
Energieplushaus gebaut habe.

Doch mittlerweile haben die Nörgler und Zweifler von gestern das
Nachsehen. Was damals völlig utopisch klang, hat sich längst bewährt
und wird sich in Zukunft als Standard durchsetzen. In der Zwischenzeit
zahlt sich mein innovatives Energieplushaus längst aus. Monat für Mo-
nat produziert es deutlich mehr Energie, als seine Bewohner verbrau-
chen, der Überschuss wird sofort auf mein Konto gezahlt.

Solargewinn von über 73.200 €
Neben dem gesunden Raumklima hat das Passivhaus einen weiteren
positiven Effekt: Es verbraucht monatlich nur etwa 70 € (inkl. Anlage zur
Wärmerückgewinnung und Lüftung sowie aller elektrischen Geräte),
bringt aber einen Solarstromertrag von über 430 €. Das macht pro Jahr
über 5.160 € – gesetzlich garantiert für 20 Jahre. So ergibt sich über den

                                Seite 10
KLIMAWANDEL

gesamten Zeitraum ein Bruttosolarstrom-Ertrag von über 103.200 €. Die
Photovoltaikanlage hat damals rund 30.000 € gekostet. So habe ich ei-
nen schönen Gewinn von über 73.200 € erzielt Eine Durchschnittsfami-
lie in Deutschland muss dafür fast 2 Jahre arbeiten.

Keine Dachziegel auf der Südseite des Hauses
Dabei verfügt die Photovoltaikanlage noch über eine Besonderheit: Sie ist
dachintegriert. Das bedeutet: Das Einfamilienhaus kommt auf der Südseite

Chefanalyst baut Energie-Kraftwerk        ZUKUNFT ZAHLT SICH AUS
                                          Dachintegrierte Photovoltaik:
                                          • Jahres-Solarstromertrag =
                                          		                5.160 €
                                          • Garantiert für 20 Jahre =
                                           		              103.200 €
                                          • Investitionskosten für
                                            Photovoltaikanlage =
                                           		              30.000 €
                                          • Gewinn =
                                           		              73.200 €

                                          Passivhaus mit
                                          Dreifachverglasung:
                                          • monatliche Betriebskosten =
                                           		              70 €
Das „kleine Kraftwerk“ von Chefanalyst Michler, so der Titel in einer mehrseitigen
Reportage der Immobilien-Zeitschrift „Einfamilienhaus“, hat mehrere Auszeich-
nungen für „vorbildliches Energiesparen & Bauen“ vom Land NRW erhalten.
Bild: Einfamilienhaus

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MEGATREND 1

komplett ohne Dachziegel aus. Denn die Photovoltaikanlage fungiert als
Ersatz für herkömmliche Dachziegel. Der schlaue Bauherr hat sich gedacht:
Warum soll ich Geld für Dachzielgel zuzüglich Montage ausgeben, wenn
eine Stunde später der Solarman kommt und auf den Dachziegeln die So-
larmodule schraubt?

Solardach und Dreifachverglasung                  Auch im Winter:
                                                  Fenster fangen mehr
                                                  Wärme auf, als sie
                                                  abgeben
                                                  Doch der Ansatz – nicht
                                                  nur von Zukunft und Kli-
                                                  mawandel reden, son-
                                                  dern direkt und persön-
                                                  lich umsetzen – geht
                                                  noch weiter. Im Gegen-
                                                  satz zu herkömmlichen
                                                  Einfamilienhäusern bie-
                                                  ten auch die Fenster eine
                                                  besondere Lösung. Denn
                                                  die Dreifachverglasung
                                                  ermöglicht einen Wär-
                                                  meschutz, an den kein
                                                  anderes Fenster heran-
                                                  kommt. Mehr noch: Die
Die großen Öffnungen des Einfamilienhauses
                                                  zertifizierten Passivhaus-
befinden sich auf der Südseite. Die großen        fenster sind so konzipiert,
3-fach verglasten Fenster fangen auch im Winter   dass sie selbst im Winter
die Sonnenstrahlen auf. Eine große dachinte-
grierte Solaranlage liefert mehr Strom, als das   bei niedrigen Außentem-
gesamte Haus verbraucht. Bild: Volkmar Michler    peraturen einen passiven

                                  Seite 12
KLIMAWANDEL

solaren Energiegewinn erzielen. Denn ein Passivhausfenster lässt di-
rektes und indirektes Sonnenlicht ins Innere des Gebäudes und fängt
dabei mehr Wärme auf, als durch die Fenster abgeben wird. In wenigen
Jahren wird das EU-weit Standard werden, die bisherige Zweifachver-
glasung gehört dann der Vergangenheit an. Wer heute noch nach ver-
altetem Standard baut, wird später die Quittung bekommen.

Individuell programmierbare elektrische Rollos
Elektrische Rollos sorgen im Sommer für die ausreichende Verschattung
des Hauses. Und zwar selbst dann, wenn sich keiner im Haus aufhält.
Denn sie richten sich automatisch nach dem Sonnenstand und sind da-
rüber hinaus individuell programmierbar. Hier muss kein Mensch mehr
jeden Morgen und jeden Abend an den Rollos ziehen. Bei fast 20 Fens-
tern im gesamten Haus haben Sie da eine ganze Menge an Kurbelarbeit
gespart.

So zahlt sich Zukunft aus – für das Konto und für das Klima
Über Zukunft berichten, ist das eine, diesen Ansatz auch tatsächlich zu
leben, etwas ganz anderes. Während die meisten Mieter und Hausbe-
sitzer über ständig steigende Energiepreise klagen, habe ich vor Jahren
sozusagen meine eigene Energiewende vollzogen – mit monatlichen
Betriebskosten, die gerade einmal bei 70 € liegen. Nur zur Erinnerung:
Der monatliche Solarbruttoertrag beläuft sich auf 430 €. Dieses Haus
erzielt also definitiv einen finanziellen und energetischen Überschuss.

Jetzt dämmert es auch Hausbesitzern und Anlegern
Ein weiterer Eckpfeiler dieses Konzeptes ist die optimale Dämmung.
Denn Energieplus- und Passivhäuser funktionieren nach dem Prinzip
der Thermoskanne: mit gut gedämmter und dichter Gebäudehülle, um
die Wärmeverluste so gering wie möglich zu halten. In Zusammenar-

                                   Seite 13
MEGATREND 1

beit mit dem Architekten habe ich mich als Bauherr gegen Styropor
und für natürliche Dämmstoffe entschieden. Und dafür gibt es einen
Spezialisten aus Deutschland: Steico.
Das innovative Unternehmen aus dem bayerischen Feldkirchen in der Nähe
von München war bisher nur unter Branchenkennern bekannt. In den Me-
dien wurde ja auch eher über steigende Strompreise und länger laufende
Kohlekraftwerke diskutiert. Doch mittlerweile ist aus dem Nischenanbie-
ter Europas führender Dämmstoff-Spezialist geworden. Steico produziert
                                                ökologische Bauprodukte
Optimale Dämmung                                aus nachwachsenden Roh-
                                                stoffen. Im Bereich Holzfa-
                                               ser-Dämmstoffe ist Steico
                                               Weltmarktführer, in Europa
                                               hat das Unternehmen mitt-
                                               lerweile einen Marktanteil
                                               von rund 50%. Neben dem
                                               Kerngeschäft der Holzfaser-
                                               Dämmstoffe produziert Stei-
                                               co konstruktive Bauelemen-
                                               te sowie Furnierschichtholz
                                               für die Möbelindustrie. Da
                                               der Trend zu natürlichen
Aus eigener Erfahrung kann Chefanalyst Volk-
mar Michler bestätigen: Holzfaser-Dämmstoffe Dämmstoffen        mittlerwei-
schützen zuverlässig vor Kälte, Hitze sowie    le auch bei Bauherren und
Lärm und verbessern dauerhaft die Energieeffi-
                                               Architekten angekommen
zienz der Gebäude. Im Gegensatz zu konventi-
onellen Dämmstoffen wie Styropor verbessern ist, erzielt das Unternehmen
Holzfaser-Dämmstoffen das Raumklima. Steico einen Umsatzrekord nach
bietet Dämm- und Konstruktionslösungen für
Dach, Wand, Decke, Boden und Fassade, und
                                               dem nächsten. Das können
zwar aus aus natürlichen Holz- und Hanffasern. Sie auch am Chart unten se-
Bild: Steico                                   hen.
                                Seite 14
KLIMAWANDEL

Dämmstoff-Aktie schlägt Gesamtbörsen um fast
das 10-Fache
Bevor dieser Megatrend an der Börse angekommen ist, habe ich meinen
Lesern den Einstieg in Steico empfohlen. Bei meiner ersten Empfehlung
stand die Dämmstoff-Aktie bei knapp über 7 €, in der Zwischenzeit ist
sie bis auf über 36 € geklettert – ein Kursanstieg von +414%. Nur zum
Vergleich: Der DAX ist im selben Zeitraum um +45% gestiegen. Mit Stei-
co haben meine Leser die Gesamtbörsen also um fast das 10-Fache ge-
schlagen.

Dämmstoff-Aktie Steico

             +414%

       Kaufempfehlung
 5

 So sieht Outperformance aus, wenn man rechtzeitig auf den richtigen Mega-
 trend setzt: Die Dämmstoff-Aktie Steico hat sich nach meiner ersten Empfeh-
 lung mehr als verfünffacht. Zum Vergleich: Der DAX ist im selben Zeitraum um
 +45% gestiegen. Chart: Comdirect

                                       Seite 15
MEGATREND 1

 Dividende von Steico            So sehen Outperformer aus, wenn Sie
   steigt um +233%               rechtzeitig auf einen neuen Megatrend
    Jahr       Dividende         setzen. Doch neben dem satten Kursan-
                je Aktie         stieg von +414% gibt es noch einen zwei-
    2014         0,12 €          ten Einkommenseffekt: Die Dividende ist
    2015         0,15 €          seit meiner ersten Empfehlung um un-
    2016         0,18 €          glaubliche +233% gestiegen, wie Sie an
    2017         0,21 €          der Tabelle links erkennen.
    2018         0,25 €
    2019         0,30 €          Eine aktuelle Dividendenrendite von
    2020         0,35 €          1,11% hört sich nicht besonders hoch an.
    2021                         Doch wenn Sie zu Kursen um 7 € einge-
                 0,40 €
                                 stiegen sind und demnächst eine Divi-
Einsteigen, liegen lassen und
abkassieren. Bei meiner ersten   dende von 0,40 € je Aktie kassieren, sieht
Empfehlung hat Steico seinen     das schon ganz anders. Dann läge Ihre Di-
Anlegern 0,12 € je Aktie         videndenrendite bei über 5,7%. So bieten
ausgezahlt. Seitdem wurde
die Dividende ohne Unterbre-     Ihnen Megatrend-Aktien einen doppelten
chung jedes Jahr erhöht. 2021    Einkommenseffekt: +414% Kursanstieg
winkt eine Ausschüttung von      und 233% Dividendenwachstum.
0,40 € je Aktie. Das ist ein
Dividendenanstieg von über
+233%. Quelle: Steico

                                  Seite 16
Megatrend 2

Cybersicherheit: Die Welt befindet sich in einem milliarden-
schweren Cyberkrieg

Die Bedrohung lauert an jeder Ecke. Es geht um Ihre Identität. Ihr Bank-
konto. Ihre persönliche E-Mail-Adresse. Nichts ist sicher. Ich spreche von
Cyber-Hackern. Sie scheinen immer einen Schritt voraus zu sein. Unsere
Welt ist vernetzter als je zuvor. Und das führt zu einer zunehmenden
Verwundbarkeit, auf die wir schlicht nicht vorbereitet sind. Hackeran-
griffe sind längst Alltag im 21. Jahrhundert. Sie sind davon nicht betrof-
fen? Machen Sie sich keine Illusionen!

US-Kaufhauskette Target
• Horror an Thanksgiving. Während der Thanksgiving-Feiertage, an de-
nen in den USA besonders viele Menschen shoppen, greifen auch an-
dere Gestalten zu: Hacker fanden eine Lücke in dem Computer-Sicher-
heitssystem der US-Kaufhauskette Target (zu vergleichen mit Karstadt)
und stahlen die persönlichen Daten von sage und schreibe 70 Mio.
Target-Kunden und Kreditkarteninformationen von 40 Mio. Kunden.

Internetkonzern Yahoo
• Zu einer großangelegten Cyberattacke auf Yahoo kam es schon im
Jahr 2013. Dabei wurden die persönlichen Daten von über einer Milliar-
de Yahoo-Konten gestohlen. Der amerikanische Internetkonzern Yahoo
hat den Hackerangriff erst Jahre später zugegeben. In der Zwischenzeit
wurden Millionen Informationen über das sogenannte Darknet ver-
kauft. In diesem Paralleluniversum des Internets tummeln sich Terroris-
ten, Drogen- und Waffenhändler – und eben auch Hacker. Zu den ge-
stohlenen Daten gehörten: Namen, E-Mail-Adressen, Telefonnummern,
Informationen zu Geburtstagen und Sicherheitsfragen zur Feststellung
der Identität von Nutzern. Über riesige Passwort-Datenbanken erlan-

                                     Seite 17
MEGATREND 2

gen die Hacker anonymen Zugang. Den Internet-Pionier Yahoo hat die-
se Cyberattacke endgültig zu Fall gebracht.

Apple
• Bei Apple meldet sich eine „Turkish Crime Family“ und droht 300 Millio-
nen Konten des Online-Speicherdienstes iCloud zu löschen, wenn man
nicht einen bestimmten Geldbetrag in Bitcoins zahlt. Apple versichert,
der Angriff auf seine Systeme sei nicht erfolgreich gewesen. Weder die
iCloud-Konten noch die Apple-IDs seien entwendet werden. Man kön-
ne aber nicht für Drittanbieter bürgen.

Weißes Haus
• Das Weiße Haus in Washington schützt ein hoher Zaun, auf dem Dach
des Gebäudes stehen Scharfschützen. Es gibt jedoch Angreifer, die über
keinen Zaun klettern müssen. Schon zu Zeiten von Obama als US-Präsi-
dent ist die Machtzentrale der USA Ziel von Hackerangriffen geworden.
Davon erfahren Sie, wenn überhaupt, Monate später.

Netflix, Facebook, Twitter
• Im März 2020 verhaftet das FBI am New Yorker Flughafen einen rus-
sischen Hacker, den mutmaßlichen Betreiber der Online-Marktplatzes
Deer.io. Die Plattform hostet über 24.000 illegale Onlineshops, die un-
ter anderem gehackte Nutzerkonten verkaufen. Das FBI hatte 250 der
gehosteten Shops überprüft und Testkäufe durchgeführt. Das erschre-
ckende Ergebnis: Die erworbenen Daten waren authentisch. Und sie-
he da, gehackt wurden die Zugangsdaten von Kunden, die Netflix, Fa-
cebook und Twitter nutzen. Im Angebot waren ganze Datensätze mit
Nutzername, Passwort, Sozialversicherungsnummer, Geburtsdatum
und Adresse.

                               Seite 18
CYBERSICHERHEIT

Die Cyberattacken erreichen alle Ebenen der Gesellschaft
Target, Yahoo, Apple, Weißes Haus, New York – die Beispiele zeigen, dass
die Cyberattacken jede Ebene unserer Gesellschaft erreicht haben: von
Privatpersonen, über kleinere Unternehmen bis hin zu Großkonzernen
und Regierungen. Kreditkarten, Online-Banking, gespeicherte persönli-
che Daten im Internet oder Einkaufen im Internet machen unser Leben
einfacher – aber auch risikoreicher! Eine neue Art der Kriminalität ist
entstanden. Doch es geht schon längst nicht mehr nur um Ihre persön-
lichen Daten. Neue Gefahren bilden nicht nur gezielte Desinformati-
on, (feindliche) Propaganda und z. B. die Manipulation demokratischer
Wahlen, sondern auch Angriffe auf sensible Infrastrukturen im Banken-
sektor, bei der Energieversorgung, in der Telekommunikation, in Kran-
kenhäusern und in der Forschung.

Die Spuren führen nach China und Russland, aber nicht nur ...
In vielen Fällen werden Hacker in China, Russland und dem Iran ver-
mutet. Aber auch die Geheimdienste westlicher Länder befinden sich
keineswegs nur in der Opferrolle. Mit der zunehmenden Vernetzung
von Daten werden Cyber-Attacken weiter zunehmen. Sowohl Ge-
heimdienste als auch Kriminelle werden Computer, Tablets und Smart-
phones gezielt nach Sicherheitslücken abgrasen.

Cybercrime ist mittlerweile lukrativer als Drogenhandel
Der Digitalverband Bitkom geht davon aus, dass in den letzten Jah-
ren fast 70% der deutschen Industrieunternehmen Opfer von Daten-
diebstahl, Industriespionage und Sabotage geworden seien. Die Wirt-
schaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG hat ermittelt, dass
der Mehrheit der deutschen Unternehmen ein Schaden zwischen
20.000 und 150.000 € entsteht, einigen aber Gesamtschäden von einer
halben Million. Das britische Research-Unternehmen Juniper Research

                                    Seite 19
MEGATREND 2

hatte vor Jahren noch geschätzt, dass Unternehmen weltweit aufgrund
von Datenklau ein Verlust über 2,1 Billionen US$ entsteht. Doch neue
Schätzungen gehen für 2021 bereits von globalen Schäden im Bereich
von 6 Billionen US$ aus. Damit ist Cybercrime mittlerweile lukrativer als
Drogenhandel.

Cyber-Aktie: +177% in 2 Jahren verdient
Firmen und Privatleute sind diesem Phänomen aber nicht hilflos aus-
geliefert. Denn es gibt auf Cyber-Attacken und Verschlüsselung spezia-
lisierte Unternehmen wie CyberArk, die ich meinen Lesern empfohlen
                                   habe. Mit der Cybersecurity-Aktie
Privilegierte Zugriffsrechte
                                   haben meine Leser innerhalb von 2
                                   Jahren schöne +177% verdient, wie
                                   Sie am Chart rechts erkennen.

                                        CyberArk mit Hauptsitz in Israel ist ei-
                                        ner der wenigen Anbieter von Sicher-
Immer mehr Unternehmen setzen
auf digitale Technologie wie Cloud
                                        heitslösungen, die sich auf einen ext-
und robotergesteuerte Prozesse.         rem sensiblen Bereich konzentrieren:
Dies erfordert aber auch privilegier-   privileged accounts. Dabei handelt es
te Zugriffsrechte für Mitarbeiter, um
vor Angriffen von außen zu schüt-       sich um privilegierte Benutzerkonten.
zen. Dabei geht es nicht nur um         Ganz gleich, ob es sich um einen Ma-
Schutz personenbezogener Daten,         nager mit Zugriff auf sensible Daten
sondern auch um Dokumente wie
Baupläne, Patente, Vertriebsstatisti-   oder einen Administrator in einem
ken etc. CyberArk nutzt verschiede-     Unternehmensnetzwerk handelt –
ne Verfahren zur Authentisierung,       der vertrauenswürdige Insider kann
die auch auf einem Smartphone
installiert werden können.              schnell zum Sicherheitsrisiko für ein
Bild: CyberArk                          Unternehmen werden.

                                    Seite 20
CYBERSICHERHEIT

Wenn Firmenmitarbeiter zum Risiko werden
Denn Nutzer mit besonderen Zugriffsrechten sind häufig Einfallstore
für Datensabotage oder -diebstahl. IBM berichtet zwar, dass 95% der
untersuchten Vorfälle durch menschliche Fehler zum Problem beige-
tragen haben. Zum Beispiel durch Fehlkonfiguration des Systems. Doch
das Ponemon Institute kommt in einer aktuellen Umfrage zu einem
ganz anderen Ergebnis: 56% der befragten Sicherheitsexperten gaben
Firmenmitarbeiter als Hauptursache von IT-Sicherheitsverletzungen in

Cybersecurity-Aktie CyberArk Software

                                                      5
                                                   Verkauf
                   +177%
          5

                Kaufempfehlung
 So sieht Outperformance aus, wenn man rechtzeitig auf den richtigen Mega-
 trend setzt: Die Cybersecurity-Aktie CyberArk ist nach meiner ersten Emp-
 fehlung einmal kurz abgetaucht, um dann von 45 in Richtung 120 US$ zu
 schießen. Chart: Comdirect

                                      Seite 21
MEGATREND 2

Unternehmen an. Schlimmer noch: Über 72% der befragten Unterneh-
men glaubten nicht, dass sie den Mitarbeiterzugriff auf sensible Daten
kontrollieren können. Was nutzt einem ein toller Schutzwall gegen An-
griffe von außen, wenn die Bedrohung im Inneren lauert.

Hightech-Brutkasten Israel
CyberArk hat von Israel aus längst den internationalen Markt erobert.
Der IT-Spezialist verfügt über Niederlassungen in den USA, Australien,
Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Singapur, der Türkei
und Großbritannien. Es ist kein Wunder, dass hervorragende Hightech-
und Sicherheits-Unternehmen gerade aus Israel kommen.

Wie auch immer Sie die Siedlungspolitik der aktuellen israelischen Re-
gierung bewerten, schon ein Blick auf die Landkarte zeigt, dass Isra-
el von befreundeten Staaten nicht gerade umzingelt ist. Schutz heißt
hier schlicht Überleben. In kaum einem anderen Land ist die Dichte an
Ingenieuren, Wissenschaftlern und Technologie-Spezialisten so hoch
                                           wie in Israel. Das Land hat
 IT-Ausgaben in Deutschland                sich praktisch zu einer Art
                                           Hightech-Brutkasten ent-
                                           wickelt. Deshalb: Wenn es
                                           um Hightech-Megatrends
                                           geht, sollten Sie immer ein
                                           Blick auf Israel haben.

 Das ist längst ein Milliardentrend. Seit Jahren
 steigen die IT-Ausgaben, zu denen auch die
 Investitionen in Cyberabwehr gehören, in
 Deutschland. Quelle: Statista

                                    Seite 22
Megatrend 3

Mobiles Zahlen: Das Milliardengeschäft um Kundendaten
und Transaktionsgebühren

Wenn Sie in Frankreich einkaufen, brauchen Sie manchmal viel Geduld.
Nicht etwa weil ein altes Mütterchen vor Ihnen an der Kasse steht, das
mühsam nach seinem Geldbeutel und dann nach passenden Münzen
kramt. Die Franzosen leisten sich noch immer eine Bezahlmethode, die
in Deutschland schon 2001 abgeschafft wurde – den ec-Scheck.

Da brauchen Sie Geduld: ec-Scheck in Frankreich
Vielleicht gehört es ja zur französischen Lebensart, aber ich empfinde
es in Südfrankreich nicht als Vorteil, wenn ich per Post einen Scheck
erhalte, den ich dann auch noch bei einer Bank einlösen muss. Vor die-
sem Hintergrund muss den Franzosen NFC wie Science Fiction vorkom-
men. Sie haben von NFC noch nichts gehört? Dann wird es aber Zeit.
Denn dies bedeutet nichts Geringeres als die Zukunft des Bezahlens.
NFC steht für Near Field Communication. Die deutsche Bezeichnung
„Nahfeld-Kommunikation“ hört sich auch nicht unbedingt eleganter an.
Etwas genauer kann man formulieren: elektronischer Datenaustausch
per Funk auf sehr geringe Entfernung.

Kontaktloses Bezahlen im Vorübergehen
Was sich dahinter verbirgt, läutet aber den Abschied von Münzgeld
und Kreditkarten ein. Statt in bar oder mit Kreditkarte zu zahlen, hal-
ten Sie einfach Ihr Smartphone dicht vor ein Lesegerät. Ein optisches
oder akustisches Signal zeigt, dass Ihre Bezahlung erfolgreich war. Per
Mini-Antenne werden die Bezahldaten an einen Chip übertragen. An-
schließend läuft das im Hintergrund ab, was Sie auch schon von Ihrer
Kreditkarte gewöhnt sind. Der Betrag wird Ihrem Konto belastet und

                                   Seite 23
MEGATREND 3

dem Händler gutgeschrieben. Das NFC-Feld hat nur einen Übertra-
gungsradius von wenigen Zentimetern. Die Übertragung selbst läuft
verschlüsselt ab. Bankdaten lassen sich deshalb kaum auslesen.

Das Geschäft will sich keiner entgehen lassen
Das kontaktlose Bezahlen steht in Deutschland – im Gegensatz zu Asien,
Australien und vielen europäischen Ländern – noch ganz am Anfang.
Aufgrund der Sicherheitsbedenken der Verbraucher ist diese Techno-
logie-Revolution eher im Stillen abgelaufen. Doch der Trend lässt sich

Kontaktloses Bezahlen

Verfügt Ihre Giro-, Debit- oder Kreditkarte bereits über das Wellensymbol (Bild
links)? Dann können Sie kontaktlos bezahlen. Dazu brauchen Sie nur Ihre Karte
im Abstand von wenigen Zentimetern an das Bezahlterminal zu halten (Bild
rechts). Bei kleineren Beträgen brauchen Sie dazu in der Regel keine PIN. Am
Bezahlterminal wird dann die erfolgreiche Bezahlung angezeigt. Das kontaktlose
Bezahlen ist genauso sicher wie Ihre bisherigen Zahlungen mittels Einstecken
der jeweiligen Karte. Denn die Übertragung Ihrer Daten erfolgt bei sehr gerin-
gem Abstand zwischen Ihrer Karte und dem Bezahlterminal. So sind unbeabsich-
tigte Zahlungen und ein Auslesen Ihrer Daten durch Vorbeigehen nicht möglich.
Außerdem können Kontaktlos-Bezahlterminals nicht mehrere Transaktionen
gleichzeitig durchführen. Das bedeutet, dass Dritte kein Geld von Ihrem Konto
abbuchen können, während Sie gerade bezahlen. Der Übertragungsstandards
lautet Near Field Communication (NFC), Marktführer bei den Chips ist NXP Semi-
conductors. Quelle: Bild links Visa, Bild rechts Comdirect

                                  Seite 24
MOBILES ZAHLEN

nicht mehr aufhalten. Banken, Kreditkartenfirmen, Telekomanbieter,
Internetunternehmen und Einzelhändler werden sich das Milliarden-
geschäft um Kundendaten und Transaktionsgebühren nicht entgehen
lassen. Und auch für den Verbraucher hat es Vorteile, wie ich mehrfach
selbst erlebt habe.

Bezahlen per Funk geht auch im Taxi
Bei der Wirtschafts-Live-Sendung Makro (vorher 3satBörse) bin ich als
Studiogast eingeladen. Eigentlich sollte ich längst in der Maske sitzen
und vor der Live-Sendung noch mal den Ablauf durchgehen, letz-
te Änderungen besprechen, Stell- und Sprechprobe. Doch mein Zug
hat Verspätung, am Mainzer Hauptbahnhof springe ich in ein Taxi, um
dann mit Entsetzen festzustellen: Ich habe kein Bargeld dabei. Doch
zum Glück gehört mein Taxi zur Genossenschaft „Taxi Frankfurt“, die im
gesamten Rhein-Main-Gebiet Wagen mit Lesegeräten für das Bezahlen
per Funk ausgestattet. Kunden brauchen nur Funkchip-Kreditkarte an
das Terminal zu halten, und in nicht mal einer Sekunde ist die Rechnung
beglichen. Ich musste keine PIN eingeben oder eine Quittung unter-
schreiben.

Verteilungskampf um Zahlungssysteme der Zukunft
Mittlerweile ist um die Zahlungssysteme der Zukunft ein regelrechter
Verteilungskampf entbrannt. Visa nennt sein kontaktloses Bezahlsys-
tem PayWave, MasterCard hat sich PayPass einfallen lassen und bei den
Sparkassen kann man mit Girogo „einfach, sicher und blitzschnell“ ohne
Berühren bezahlen. Man kann sogar sein Guthaben flexibel aufladen,
und zwar mittels Smartphone. Der NFC-Chip im Smartphone wickelt
die Zahlung ab, wenn Sie Ihr Smartphone so wie eine mit einem Funk-
chip ausgerüstete Kredit- oder Girokarte für wenige Sekunden an ein
Terminal halten.

                                   Seite 25
MEGATREND 3

Laden Sie Ihr Handy doch mal im Sportstadion mit Geld auf
Als Sparkasse-Kunde können Sie mit einer App aber auch Beträge zwi-
schen 20 und 50 Euro aufladen. Das funktioniert auch an einem der
rund 60.000 Geldautomaten in Deutschland bis zu 200 Euro. Während
auch die Sparkassen immer mehr Filialen schließen, können Sie Ihre
Karte an speziellen Ladeterminals mit bis zu 200 Euro aufladen, zum
Beispiel in Sportstadien. Ob nun PayWave, PayPass oder Girogo – Kredit-
oder Girokarten sowie Smartphones müssen mit der NFC-Technologie
ausgerüstet sein.

NFC-Pionier schießt +364% nach oben
Ein Pionier auf diesem Gebiet ist das niederländische Chip-Unterneh-
men NXP Semiconductors, das ich meinen Lesern schon 2013 zum Kauf
empfohlen hatte. Die Hightech-Aktie ist daraufhin von 30 auf knapp 140
US$ in der Spitze hochgeschossen. Die Niederländer profitieren dabei
nicht nur vom NFC-Bezahltrend. Der Marktführer ist breit aufgestellt. So
verfügt NXP über Niederlassungen unter anderem in Australien, Indien,
Thailand, China & Hongkong, Singapur, Taiwan, Indonesien, Südkorea,
allen wichtigen europäischen Ländern, inklusive Deutschland, aber
auch in der Türkei, den Vereinigen Arabischen Emiraten und natürlich
den USA.

Funkchip-Technologie: Von Automobil bis Luftfahrt
Hinzu kommt, dass die Funkchip-Systeme von NXP in zahlreichen Bran-
chen eingesetzt werden. Dazu gehören zum Beispiel Gesundheitssys-
teme, mobile Roboter in der Produktion, Luftfahrt und Verteidigung,
öffentliche Verkehrssysteme, Zugangsmanagement & eGoverment
(berührungslose Smartcards werden auch zur Zugangskontrolle einge-
setzt, zum Beispiel in Hotels, Unternehmen, Behörden und Unversitäts-
einrichtungen) sowie Automobil. Sie nähern sich mit Ihrem Schlüssel

                               Seite 26
MOBILES ZAHLEN

in der Hand oder Hosentasche Ihrem Auto, berühren einfach kurz den
Griff und schon öffnet sich die Autotür. Das funktioniert auch mit einem
Smartphone. Für mein Auto habe ich zum Beispiel einen personalisier-
ten Funkchip-Schlüssel. Sobald sich die Autotür durch kurzes Berühren
mit der Hand entriegelt, stellen sich sowohl der Fahrersitz als auch die
Außenspiegel auf meine Position ein.

Chip-Aktie NXP Semiconductors

                                           +364%

       Kaufempfehlung
  5

 So sieht Outperformance aus, wenn man rechtzeitig auf den richtigen Mega-
 trend setzt: Die Chip-Aktie NXP Semiconductors ist nach meiner ersten Emp-
 fehlung von knapp 30 US$ auf fast 140 US$ über +364% nach oben geschos-
 sen. Chart: Comdirect

                                      Seite 27
MEGATREND 3

Kennen Sie schon programmierbare NFC-Aufkleber?
Haben Sie schon mal von programmierbaren NFC-Stickern gehört? Die
können Sie neben Ihrer Eingangstür, auf dem Wohnzimmertisch oder
im Schlafzimmer befestigen. Sie kommen nach Hause und halten kurz
Ihr Smartphone auf einen oder mehrere diese NFC-Sticker. Sie fahren
Ihren Router hoch, steuern drahtlos Ihre Beleuchtung oder holen sich
Ihren Einkaufszettel aufs Handy. Wenn Sie Gäste zu Hause haben, halten
diese einfach nur ihr Smartphone an einen NFC-Sticker und schon sind
sie automatisch mit dem passwortgeschützten WLAN verbunden. Ei-
nen NFC-Aufkleber können Sie zum Beispiel auch auf Ihrem Nachttisch
anbringen: einfach Ihr Smartphone drauflegen und schon schaltet es
sich in Flugzeugmodus, stellt den Wecker und macht alle Lichter aus.
Jeden NFC-Aufkleber können Sie individuell programmieren und da-
mit Ihren Alltag erleichtern. Und wenn Sie einmal Spaß daran gefunden
                                               haben, können Sie die
PayPal-Konten: Starkes Wachstum
                                               NFC-Technologie auch
                                               in Form von Plastikkärt-
                                               chen oder Schlüsselan-
                                               hängern einsetzen, die
                                               etwas robuster sind.

                                                       Bei Geld hört die
                                                       Freundschaft auf
                                                       Apropos Spaß. Bei Geld
PayPal hat sich als großer Player im Bereich digita-   hört die Freundschaft
les Zahlen etabliert. Die Zahl der aktiven Accounts
                                                       auf, lautet ein altes
nimmt seit Jahren kontinuierlich zu. Anfang 2010
lagen sie noch bei 84 Millionen. Ende 2019 waren       Sprichwort. Und da bin
es bereits über 305 Millionen. Das ist ein Zuwachs     ich wieder beim Kampf
von 262% innerhalb von 9 Jahren. Mit digitalen
Transaktionen erzielt PayPal mittlerweile einen
                                                       um die Zahlungssys-
Umsatz von über 20 Mrd. US$. Quelle: Statista.         teme der Zukunft. Sie

                                    Seite 28
MOBILES ZAHLEN

warten immer noch darauf, dass Ihr Bekannter Ihnen endlich das Geld
zurückzahlt, das Sie ihm vor zwei Monaten für das gemeinsame Mit-
tagessen geliehen haben? Dann hat PayPals eine Lösung für Sie: die
Zahlungs-App Venmo. Dieser Name hat sich zu einem Synonym für
eine nutzerfreundliche und sichere Technologie in der Welt des mobi-
len Zahlungsverkehrs entwickelt.

Wie eine digitale Brieftasche
Die ersten Schritte sind so einfach, als ob Sie bei Amazon Ihre neue Kre-
ditkarten-Nummer angeben. Die App synchronisiert sich automatisch
über Ihre Kontakte in Ihrem Smartphone. Und schon sind Sie bereit,
Zahlungen an Freunde, Mitarbeiter oder Familienmitglieder auszufüh-
ren. Um eine Zahlung abzuwickeln, müssen Sie lediglich Ihr Smart-
phone in die Hand nehmen. Weder Schecks noch Karten oder Bargeld
sind erforderlich. Die Anwender nutzen die App für alle erdenklichen
Zahlungen: vom Kauf einer Tasse Kaffee bis hin zur monatlichen Über-
weisung ihrer Wohnungsmiete bis hin zum Versenden von Geld. Venmo
funktioniert wie eine digitale Geldbörse. Der Erfolg von Venmo macht
PayPal trotz Konkurrenz zum Beispiel durch Apple Pay zum Platzhirsch
in der Welt der mobilen Zahlungen.

Platzhirsch PayPal
Ob Sie das nun gut finden oder nicht: Die digitale Währung ist nicht
mehr aufzuhalten. Allein in Deutschland verfügt PayPal über 23 Milli-
onen Privatkunden. Täglich werden weltweit über 12 Millionen Trans-
aktionen abgewickelt. Die Zahl der aktiven Accounts steigt seit Jahren
kontinuierlich an (siehe Grafik auf Seite 28).

                                    Seite 29
Megatrend 4

Digitaler Umbruch der Arbeitswelt: Flexibles, digitales Arbei-
ten hat sich in der Krise bewährt

Sie sind mit Ihrem Notebook unterwegs, und dann passiert etwas, das
Sie überhaupt nicht gebrauchen können. Eine wichtige Datei, die Sie
dringend an einen Kunden schicken müssen, lässt sich nicht öffnen.
Weit und breit ist kein IT-Techniker zu sehen. Schlimmer noch: kein
Mensch, der Ihre Sprache versteht. Wenn Sie nicht schnell eine Lösung
finden, droht Ihr Termin zu platzen.

Mein virtuelles Netzwerk hat bisher immer funktioniert
In eine solche Situation bin ich noch nie geraten, egal, ob ich mich in
Südfrankreich, Singapur oder Sydney aufgehalten und von dort aus die
Börsen beobachtet und die Börsen-Publikationen erstellt habe. Dabei
brauche ich permanenten Zugang zu umfangreichen Datenbanken,
zum Beispiel des Wall Street Journal und Bloombergs, aber auch stän-
digen Kontakt zu meinem virtuellen Netzwerk, bestehend aus Überset-
zern, Layoutern, Lektoren, Gutachtern, Autoren etc.

Plötzlich wird mein Notebook per Zauberhand gesteuert
Dabei hat es in den vergangenen Jahren immer wieder kleinere tech-
nische Probleme gegeben. Warum ist daraus nie eine Katastrophe ge-
worden? Seit Jahren habe ich auf meinem MacBook Pro ein spezielles
Programm installiert. Der Clou: Ich erlaube einem IT-Experten aus der
Ferne den Zugriff auf meinen Rechner.

Ich kann an meinem Monitor, egal, wo ich mich gerade in der Welt auf-
halte, genau verfolgen, was er macht. Wie von Zauberhand werden von
außen alle möglichen Einstellungen geöffnet und ellenlange Zahlenrei-
hen eingegeben, von denen ich noch nie etwas gehört habe. Muss ich

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DIGITALER UMBRUCH DER ARBEITSWELT

Arbeiten, wo andere Urlaub machen                  auch nicht. Dafür kennt
                                                   sich mein IT-Experte
                                                   auch nicht mit der KGV-
                                                   Berechnung von Börsen-
                                                   Unternehmen aus.

                                                   Schnelle Hilfe 16.000
                                                   Kilometer entfernt
                                                   Bei meiner letzten Reise
                                                   vor ein paar Wochen wur-
                                                   den zum Beispiel in einer
                                                   Unterkunft in Neukale-
                                                   donien plötzlich meine
                                                   E-Mails abgeblockt. Per
                                                   Fernwartung hat mein
                                                   IT-Experte aus der Nähe
                                                   von Freiburg, über 16.000
                                                   Kilometer entfernt, fest-
                                                   gestellt: Mein E-Mail-Pro-
                                                   gramm war nicht mit dem
Es funktioniert: Schnelle Internetverbindung auf   Router der Unterkunft
einer kleinen Tropeninsel im Südchinesischen       kompatibel, die auf einem
Meer. Chefanalyst Volkmar Michler arbeitet
mit seinem Apple-Notebook auf der kleinen          kleinen Hügel der Insel
Insel Pulau Gaya, die vor Kota Kinabalu liegt,     Lifou lag, auf der gerade
der Hauptstadt des malaysischen Bundesstaats       einmal 8 Einwohner pro
Sabah im nördlichen Teil der Insel Borneo. Als
erster Anbieter hat Yes in Malaysia landesweit     Quadratkilometer leben.
ein 4G-Mobilfunknetz aufgebaut. Mobiles Inter-     Der nächste IT-Experte
net mit Traumaussicht aufs Meer gibt es in Form    hätte aus der Hauptstadt
eines kleinen Würfels, den man einfach nur
neben sein Notebook legen muss.                    Nouméa        eingeflogen
Bilder: Volkmar Michler                            werden müssen.

                                        Seite 31
MEGATREND 4

Diese ellenlange Zahlenkombination habe ich nie gesehen
Per Fernzugriff auf meinen Rechner konnte das Problem innerhalb von
2 Minuten behoben werden. Wie von Zauberhand hat sich der Ordner
„Systemeinstellungen“ geöffnet, dann wurde der Unterordner „Inter-
net-Accounts“ aufgerufen und schließlich eine zentimeterlange Zah-
lenkombination eingegeben, die ich vorher noch nie gesehen hatte.

Dafür gibt es Leute, die sich mit so etwas auskennen, und ich kann
mich auf meine Arbeit konzentrieren und muss mich nicht mit Dingen
befassen, die mir keinen Spaß machen und von denen ich auch keine
Ahnung habe.

Digitale Starthilfe aus der Ferne                  Millionen Menschen
                                                   machen schlagartig
                                                   Home Office
                                                   So kann schnell und
                                                   unkompliziert auch Mil-
                                                   lionen von Freiberuf-
                                                   lern und Mitarbeitern
                                                   geholfen werden, die in
                                                   Deutschland schlagartig
Sie haben ein Problem mit Ihrem Computer und       von zu Hause aus arbei-
sind auf schnelle Hilfe angewiesen? Dann lassen    ten mussten. Denn im
Sie sich doch von jemanden helfen, der sich
damit auskennt, auch wenn er nicht vor Ort ist.    März 2020 breitete sich
Per Fernwartung können Sie einem IT-Experten       auch in Deutschland
einen Zugriff auf Ihren Rechner erlauben. Er hat   das aus China stam-
dann genau das Bild Ihres Monitors mit allen
Dateien und Programmen vor sich, das Sie auch      mende Coronavirus ra-
sehen. Damit Ihr Rechner aus der Ferne gesteuert   sant aus. Die Bundesre-
werden kann, müssen Sie dem Helfenden einfach
                                                   gierung hat sich relativ
nur ein Kennwort übermitteln.
Quelle: TeamViewer                                 schnell zu drastischen

                                    Seite 32
DIGITALER UMBRUCH DER ARBEITSWELT

Ausgangssperren entschieden, um das Virus einzudämmen. Die Folge:
Von einem auf den anderen Tag wurden Betriebe und Produktionen
stillgelegt. Trotzdem mussten die Rechner der Millionen Home-Office-
Arbeiter reibungslos funktionieren.

Ein Virus beschleunigt den digitalen Umbruch der Arbeits-
welt
Die Corona-Pandemie hat viele Menschen dazu gezwungen, ihren Alltag
komplett umzukrempeln. Wer im Home Office arbeitet, muss trotzdem
Kontakt zu seinen Kollegen, zu Kunden, zu seinem Unternehmen haben.
Wenn das öffentliche Leben heruntergefahren wird, fangen die digitalen
Herausforderungen erst richtig an. Aus eigener Erfahrung kann ich bestä-
tigen, wie wichtig in dieser Situation digitale Hilfe ist.

Haben Sie schon mal etwas von Remote-Screen-Sharing
gehört?
Der Fachbegriff ist Remote-Screen-Sharing, Bildschirmübertragung aus
der Ferne. Dazu können Sie einen zeitlich begrenzten, einmaligen Zugriff
erlauben. Bei jeder Sitzung wird ein neues Kennwort für Sie generiert, das
Sie per Ordermaske an Ihren IT-Experten übermitteln, und schon kann
die Online-Hilfe losgehen (siehe Bild links).

Plattfomübergreifende Hilfe
Der Vorteil: Das Team-Programm eignet sich für fast alle Systeme – von
Apple, über Windows bis hin zu Linux. Sämtliche Netzwerke, Dateien
und Geräte können miteinander verbunden und aus der Ferne gesteu-
ert werden. Das gilt auch für iPhones, iPads, BlackBerry-Mobilgeräte
und Android-Smartphones. Neben dem zeitlich begrenzten Zugriff auf-
grund eines akuten technischen Problems können Sie aber auch eine
dauerhafte Fernwartung Ihres Rechners einrichten.

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MEGATREND 4

Videokonferenzen

Sie wollen eine Videokonferenz mit mehreren Gesprächs-
partnern abhalten oder einen Vortrag für Zuschauer
anbieten? Dann bietet sich der Marktführer für Meeting-
Lösungen an. Videokonferenzen, Einzelbesprechungen,
Schulungen, plattformübergreifende Nachrichtenüber-
mittlung – Zoom bietet branchenübergreifende einfach
zu installierende und zuverlässige Videosysteme an, die
sich auch in der schweren Viruspandemie in den USA
bewährt haben. An den Videokonferenzen von Zoom
können sogar bis zu 1.000 Personen teilnehmen. Die Live-
Webinare können bis zu 10.000 Zuschauer haben.
Bilder: Zoom Video Communications

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DIGITALER UMBRUCH DER ARBEITSWELT

Virtuelle Businesstreffen statt langer Anreise
Und die plattformübergreifende Software kann noch mehr. Zu den kri-
senerprobten Anwendungen gehören zum Beispiel virtuelle Business-
treffen. Bei vielen Meetings werden zum Beispiel Exceltabellen und Gra-
fiken per Beamer an die Wand projiziert. Doch jetzt können nun einmal
nicht alle Teilnehmer am gleichen Ort versammelt sein. Dafür können
Sie Ihre virtuelle Präsentation beliebig vielen Personen zeigen (siehe
Bilder links). Die anderen sehen zwar die Programmfenster auf Ihrem
Computer, können aber, anders als bei einem Remote-Zugriff, nicht
selbst darauf zugreifen.

Halten Sie Ihre nächste Präsentation online
Nur Sie haben Zugriff auf Ihren Bildschirminhalt und entscheiden, was
Sie zeigen möchten und was nicht. Bei der Bildschirmübertragung se-
hen andere Konferenzteilnehmer nicht nur Ihren Bildschirminhalt, son-
dern auch, was Sie damit tun. Sie können zum Beispiel eine Software,
eine Grafik oder einen Produktionsablauf erklären. In Ihre virtuelle Prä-
sentation können Sie auch Videos und Sounds einbinden. Ebenso kön-
nen Sie über geschützte Datenkanäle Dokumente austauschen.

Was Greta nicht geschafft hat, ermöglicht ein Virus
Was unsere Klima-Greta in Führungsetagen von Regierungen, Behörden
und Unternehmen bisher nicht geschafft hat, hat das ab Februar 2020
weltweit grassierende Coronavirus beschleunigt. Wer hat noch Lust,
sich dem täglichen Stress in den Staus des Berufsverkehrs auszusetzen,
wenn er die Arbeit genauso effizient von zu Hause aus erledigen kann?

Das eröffnet ganz neue Perspektiven für das viel diskutierte Thema
Work-Life-Balance: vor dem virtuellen Meeting mit den Kollegen noch
mal schnell mit dem Hund in den naturbelassenen Park gehen, um Kat-

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MEGATREND 4

zen und Karnickel zu jagen. So hat mir eine Kollegin geschrieben, die
jetzt zum ersten Mal im Leben Home Office macht.

Das Ende der Globalisierung?
Während früher Telearbeit noch belächelt wurde, mussten sich viele
Unternehmen inmitten der Viruspandemie die Frage gefallen lassen,
wie denn ihre Home-Office-Strategie aussieht. Wir werden mit Sicher-
heit nicht das „Ende der Globalisierung“ erleben, wie ich es in einem
Kommentar gelesen habe.

Videokonferenz-Aktie Zoom Video Communications

 Und dann hat es Zoom gemacht: So sieht Outperformance aus, wenn man
 rechtzeitig auf den richtigen Megatrend setzt: Die Videokonferenz-Aktie
 Zoom Video Communications ist erst 2019 an die Börse gegangen und dann
 nach einem holprigen Start nach oben geschossen. Chart: Comdirect

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DIGITALER UMBRUCH DER ARBEITSWELT

Fragen Sie doch mal Ihren Chef, wie seine Home-Office-Stra-
tegie aussieht?
Doch klar ist: Durch die Viruspandemie im Frühjahr 2020 ist eine Neu-
definition von Arbeit in Gang gekommen. Wir müssen nicht unbedingt
ins Flugzeug oder Auto steigen, um zu einem Meeting zu gelangen,
eine Messe zu besuchen oder effizient zu arbeiten. Mit dem digitalen
Umbruch der Arbeitswelt kommt ein Megatrend ins Rollen, beI dem
Deutschland die digitale Lücke im Vergleich zu anderen Ländern schlie-
ßen kann.

Flexibles, digitales Arbeiten wird zu einem Megatrend
Und dabei handelt es sich nicht um einen Modetrend, der vorüberge-
hend durch eine Viruspandemie angeschoben wird. Digitales Arbeiten
zu Hause wird ein dauerhafter Trend sein. Microsofts Deutschland-
Chefin Sabine Bendiek spricht von einem kollektiven Lernprozess, der
die Berufswelt verändere. „Flexibles Arbeiten von zu Hause wird zu-
nehmend so alltäglich wie die Nutzung von Smartphone und Laptop.“
Hinzu kommt ein weiterer Trend: Neben dem Trend zum Home Office
entdeckten viele Unternehmen die digitale Vernetzung in der Zusam-
menarbeit untereinander.

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Megatrend 5

Roboter-Trend: Von Altenpflege über Industrieproduktion bis
Pool-Reinigung

Vor dem Abendessen noch mal schnell in das Natur-Schwimmbad sprin-
gen – was gibt es Schöneres in einem heißen Sommer? Das ist die Son-
nenseite des Vergnügens. Weniger Spaß kommt auf, wenn es um die Rei-
nigung geht. Denn selbst bei einem Natur-Schwimmbad müssen Böden
und Wände regelmäßig gereinigt werden, sonst bilden sich schon nach
wenigen Tagen unansehnliche Algen und andere kleine Partikel. Und
dann gibt es noch Verunreinigungen wie Bakterien, die Sie nicht sehen
können. Ich habe Pool-Besitzer gesehen, die trotz Pumpe und Filteranla-
ge regelmäßig ihr Schwimmbad mit einem Schrubber bearbeiten.

Wenn der Roboter abtaucht und schrubbt
Oder Sie lassen die Arbeit von einem Reinigungs-Roboter erledigen.
Im Gegensatz zu einem Rasenmäh-Roboter, der sich selbstständig auf-
lädt, ist ein Pool-Reinigungs-Roboter mit einem langen Stromkabel ver-
bunden. Sie können dann zwar gemütlich in Ihrem Liegestuhl sitzen
und dem Roboter bei der Arbeit zusehen, der Roboter selbst muss aber
auch gereinigt werden. Die vier Filter des Unterwasser-Roboters musste
ich täglich mindestens einmal reinigen (siehe Bilder rechts). Das System
kann man mit Sicherheit noch verbessern. Und es wird sich verbessern.

Service-Roboter liefert Essen an Virus-Krankenhäuser in China
Der Einsatz von Robotern im Haus- und Service-Bereich wird nicht nur
in den hoch entwickelten Industrieländern wird weiter zunehmen:
Rasen mähen, Pools reinigen, Fenster putzen, Fußboden saugen und
Lebensmittel ausliefern. Das hat sich während der Corona-Pandemie
im Frühjahr 2020 in China bewährt. Wie kann man infizierten Men-

                               Seite 38
ROBOTER

schen versorgen, ohne dass sich andere anstecken? Die Antwort lautet
ganz einfach: Liefer-Roboter. Ein chinesisches Unternehmen hat einen
Service-Roboter entwickelt, mit denen Krankenhaus-Patienten in Qua-
rantäne mit Lebensmitteln und anderen Gütern des täglichen Bedarfs
beliefert wurden. Das chinesische Hightech-Unternehmen hat die au-
tonomen Fahrzeuge nicht nur in der Industriemetropole Wuhan ein-

Poolreinigung per Roboter

„Mit einem vollautomatischen Reinigungsroboter bzw. Poolroboter für Ihren
Pool können Sie sich zurücklehnen und entspannen, während Ihr Pool vom
Poolsauger automatisch und effektiv gereinigt wird.“ So werben die Hersteller
für Roboter, die selbstständig Wände und Böden von Schwimmbädern reinigen.
Volkmar Michler testet hier in Südfrankreich einen Roboter, der über ein Strom-
kabel verfügt. Die Bürsten und Filter des Poolroboters müssen aber regelmäßig
per Hand gereinigt werden (Bild links). Und von allein kann der Roboter auch
noch nicht aus dem Pool steigen, man muss ihn mit einer großen Stange aus
dem Wasser fischen (Bild rechts). Mittlerweile gibt es auch kabellose Akku-Robo-
ter, die man über eine Smartphone-App steuern kann. Bilder: Volkmar Michler

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