"Das größte Risiko gehen jene Anleger ein, die nie das kleinste Risiko eingehen wollen." - ONE CLICK TRADING
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„Das größte Risiko gehen jene Anleger ein, die nie das kleinste Risiko eingehen wollen.“ Carl Fürstenberg, Berliner Bankier, 1850-1933 „Der zuverlässigste Weg, die Zukunft vorauszuahnen, ist, die Gegenwart zu verstehen.“ John Naisbitt, *1929 Autor des 1982 erschienenen Bestsellers „Megatrends“
Liebe Leserin, lieber Leser, waren das noch schöne Zeiten. Als ich anfing, in Bonn Jura zu studieren, mussten sich noch Hunderte Erstsemester in der Bibliothek um die wenigen, teilweise kiloschweren juristischen Standardwerke schlagen, die man bei den Haus- arbeiten unbedingt und sehr sorgfältig zitieren sollte. Heute geht das übers Internet. Dafür ha- ben die Uni-Dozenten nun das Problem, dass sie Plagiate herausfiltern müssen. Mein Neffe braucht sich mit Kommilitonen in der Bibliothek Volkmar Michler Chefanalyst nicht mehr um Bücher zu schlagen. Er studiert BWL an einer Fern-Uni – über einen passwortge- schützten Internetzugang mit Online-Vorlesungen. Das Begleitma- terial zu seinen virtuellen Vorlesungen erhält als PDF per Mail. Seine Professoren sieht er einmal im Monat. Sind Sie sicher, dass keiner Ihre Daten in der Cloud klaut? In den letzten Jahren hat sich die Welt radikal verändert. Früher war Online-Banking noch etwas für Trendsetter, heute werden immer mehr Geräte mit anderen vernetzt und wir speichern immer mehr in der Cloud. Doch wie sicher können Sie sein, dass Ihnen keiner Ihre Daten in der Cloud klaut? Welches Cyberabwehr-Unternehmen liefert den besten Schutz? Schon an diesem Beispiel können Sie erkennen: Ein Megatrend prescht vor und generiert mit Zeitverzögerung einen neuen. Anderen Trends setzen sich schrittweise durch: Wer profitiert am meisten, wenn sich immer mehr Menschen gegen Bargeld und für kontaktloses, mobiles Seite 2
EDITORIAL Zahlen entscheiden? Antworten darauf finden Sie in dem Buch „Die geheime Megatrend-Methode“. Semiautonomes Fahren gibt es schon jetzt Sie halten autonomes Fahren für eine Spinnerei? Dann schauen Sie sich doch mal die heutigen Hightech-Modelle der Premiumklasse an – wir sind längst auf dem Weg zu semiautonomem Fahren. Ich weiß, wovon ich spreche: Ich fahre ein solches Hightech-Modell, vollgestopft mit Sensoren. Doch wer liefert die Hochleistungschips für die Senso- ren, die in Millisekunden Unmengen an Daten erfassen und verarbei- ten müssen? Arbeitet hier noch jemand? Haben Sie vor Kurzem mal eine Führung durch eine Autofabrik gemacht? In riesigen Hallen, die so groß sind wie mehrere Fußballfelder, arbeiten nur noch eine Handvoll Menschen. Die eigentliche Arbeit machen Robo- ter, und zwar solche, die sehen und selbst Entscheidungen treffen kön- nen. Welches Unternehmen hat hier die Nase vorn? Dazu halten Sie mein Buch „Die geheime Megatrend-Methode“ in Ihren Händen. Kennen Sie den virtuellen Schulterblick? Sie finden den Begriff „Künstliche Intelligenz“ zu abstrakt? Dann soll- ten Sie den virtuellen Schulterblick kennen: Über eine Datenbrille sind Sie mit einem Kollegen verbunden, der Ihnen 1.000 km entfernt de- taillierte Baupläne auf Ihre Hightech-Gläser aufspielt, während Sie die Drähte einer komplizierten Maschine in den Händen halten. Das ist die Fernwartung der nächsten Generation. Lassen Sie doch mal einen Roboter an Ihr Knie Oder stellen Sie sich vor, Sie gehen zum Orthopäden und bekommen einen OP-Termin – bei einem Chirurgie-Roboter. Heute führen damit Seite 3
Ärzte minimal-invasive Wirbelsäulen-Operationen mit einer Präzision aus, die noch vor ein paar Jahren undenkbar gewesen wäre. Innerhalb von Minuten haben Sie genau den Spezialisten, den Sie brauchen Doch müssen Sie wegen einer kleinen Erkältung gleich zum Arzt ge- hen und sich dann in einem Wartezimmer voller hustender und schnie- fender Menschen vielleicht richtig anstecken? Gehen Sie doch mal zu einer virtuellen Online-Sprechstunde und profitieren Sie dabei vom Best-Doctors-Service. Per Video-Anruf werden Ihre Beschwerden und Willkommen in der Hightech-Metropole Singapur. Chef- analyst Volkmar Michler nach einem 12-Stunden-Flug. In Singapur können Sie erleben, wie die Digitalisierung in dem südostasiatischen Stadtstaat sämliche Bereiche des Alltags erfasst hat. Nach der Rückkehr aus Singapur be- kommt man dann ein Gespür dafür, wie sehr Deutschland im internationlen Vergleich abgehängt ist. Bild: Volkmar Michler Seite 4
EDITORIAL Symptome aufgenommen und innerhalb von Minuten wird genau der Spezialist ermittelt, den Sie gerade brauchen. Dabei hat Ihr Ansprech- partner längst Ihre aktuellen Laborbefunde, Röntgenuntersuchungen, Ultraschallbilder und Testergebnisse auf dem Bildschirm. In den USA entwickelt sich das längst zu einem Megatrend, Deutschland hinkt da noch ziemlich hinterher. Singapur: Vorreiter bei der Digitalisierung Zum Glück trifft das nicht auf alle Bereiche zu. Es gibt sie in der Tat, die „hidden champions“, die verborgenen Weltmarktführer aus Deutsch- land. Man muss sie nur finden. Zum Beispiel in Singapur. Die südostasi- atische Millionen-Metropole habe ich mehrfach besucht und jedes Mal festgestellt, dass der autoritär geführte Stadtstaat zu Recht als Vorreiter bei der Digitalisierung gilt. Die geheimen Weltmarktführer aus Deutschland Zum Beispiel Telematiksysteme. Das klingt nicht so sexy wie Social Media, Bitcoin oder Biotech. Dahinter steckt aber das Internet der Din- ge, die Vernetzung von Mensch und Maschine, und zwar für Millionen von Bussen, U-Bahnen, Straßenbahnen und Zügen. In Singapur gibt es zum Beispiel eine spezielle App für Behinderte, die einem genau sagt, wie und mit welchem Verkehrsmittel man am schnellsten behinderten- gerecht zu seinem Ziel kommt. Selbstverständlich wird bargeldlos be- zahlt. Die Technik dafür kommt aus Deutschland. Megatrends umfassen alle Ebenen der Gesellschaft Ob nun Cloud, kontaktloses, mobiles Zahlen, virtuelle Online-Sprech- stunde, Künstliche Intelligenz, Datenbrille Chirurgie-Roboter oder Te- lematiksysteme für den öffentlichen Nahverkehr, die Beispiele zeigen Ihnen: Megatrends umfassen alle Ebenen der Gesellschaft: Politik, Wis- senschaft, Technik und Kultur, und natürlich Wirtschaft und Börse. Me- Seite 5
gatrends verändern die Welt. Aus diesem Grund habe ich „Die geheime Megatrend-Methode“ geschrieben. Ohne Megatrends gibt es keine Anlagechancen Das Frankfurter Zukunftsinstitut bezeichnet Megatrends als „Lawinen in Zeitlupe“ und meint damit bereits laufende Veränderungsprozesse. Es geht überhaupt nicht darum, die immer neuesten Megatrends der Zukunft zu entdecken, sondern sich in die bereits laufenden Megat- rends einzuklinken und sie für sich zu nutzen: indem Sie gezielt in Me- gatrends investieren. Wenn Megatrends so gut alle Bereiche unseres Lebens umfassen, kommen Sie als Anleger an Megatrends nicht vor- bei. Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen: Ohne Megat- rends gibt es keine Anlagechancen, jedenfalls keine überproportiona- len Gewinnchancen. Wer einen Megatrend verschläft, wird abgestraft Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch: Wer die Zeichen der Zeit nicht rechtzeitig erkennt und einen Megatrend verschläft, wird von der Börse zwangsläufig abgestraft. Sie würden heute auch nicht mehr in Kohle-Aktien investieren. Oder nehmen Sie die Automobilbranche, die sich in einem gewaltigen Umbruch befindet. Die Aktie der Premium- marke Daimler hat sich in den letzten 5 Jahren glatt halbiert. Warten Sie nicht immer nur auf den neuesten Durchbruch Natürlich gilt die einfache Formel: Je früher Sie auf einen Trend setzen, desto höher sind Ihre Anlagechancen. Denn Megatrends zwingen häu- fig ganze Branchen dazu, ihre Strukturen und Geschäftsmodelle neu auszurichten. Doch nicht jeder neue Technik-Trend, der Ihnen präsen- tiert wird, hat das Zeug, neue Standards zu setzen. Wer sagt Ihnen denn zu Beginn eines neuen Trends, dass er sich überhaupt durchsetzen wird? Seite 6
EDITORIAL Gerade zu Beginn eines neuen Trends gibt es häufig Übertreibungen, manche Ideen führen in eine Sackgasse, andere sind technisch, gesell- schaftlich oder rechtlich nicht umsetzbar. Irgendwann trennt sich bei jedem Megatrend die Spreu vom Weizen, und das sehen Sie auch an der Börse. Wenn Tech-Pioniere von großen Industriekonzernen auf- gekauft werden Einige Tech-Pioniere werden von etablierten Industriekonzernen über- nommen und bescheren den Erstanlegern satte Gewinne, andere ver- meintliche Hoffnungsträger verschwinden vom Kurszettel und Anleger erleiden hohe Verluste. Die können Sie aber durch ein aktives Depot- management vermeiden. Deshalb beobachte ich mit meinem Team nicht nur technologische, me- dizinische, wissenschaftliche Durchbrüche, die sich abzeichnen, sondern auch etliche laufende Megatrends mit allen ihren Subtrends. In diesem Buch habe ich Ihnen eine Auswahl von 7 Megatrends zusammengestellt, an denen Sie als weitsichtiger Anleger nicht vorbekommen. Viel Erfolg mit der „geheimen Megatrend-Methode“ Volkmar Michler Chefanalyst Seite 7
Inhaltsverzeichnis Megatrend Klimawandel 1 Nicht über Megatrends reden, sondern sie selbst umsetzen – und dabei richtig gut verdienen . . . . . . . . . 10 Megatrend Cybersicherheit 2 Die Welt befindet sich in einem milliardenschweren Cyberkrieg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Megatrend Mobiles Zahlen 3 Das Milliardengeschäft um Kundendaten und Transaktionsgebühren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 Megatrend Digitaler Umbruch der Arbeitswelt 4 Flexibles, digitales Arbeiten hat sich in der Krise bewährt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Seite 8
Megatrend Roboter 5 Von Altenpflege über Industrieproduktion bis Pool-Reinigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Megatrend Personalisierte Medizin 6 Revolutionäre Technologie gegen Übergewicht, Hepatitis B und Krebs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 Megatrend Virtuelle Realität 7 Kennen Sie schon den virtuellen Schulterblick?. . . . . 64 Know-how 8 So einfach können Sie die Megatrend-Strategie umsetzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78 Seite 9
Megatrend 1 Klimawandel: Nicht über Megatrends reden, sondern sie selbst umsetzen – und dabei richtig gut verdienen Am Anfang steht häufig eine verrückte Idee. Die verlangt zunächst Mut, Geld und Geduld. Viele belächeln am Anfang die Idee oder lehnen sie ganz ab. Doch dann zahlt sie sich für den Investor aus, doppelt und dreifach. „Hätte ich das nur vorher gewusst!“ ,ist dann die Reaktion der Zögerlichen, Mutlosen und Uninformierten. Erst belächelt, dann beneidet Genau so habe ich das am eigenen Leib erfahren. Die Idee: ein Haus, das ohne Öl und Gas auskommt, sich praktisch von selbst heizt und da- bei auch noch einen satten Überschuss erzielt – haha, das klappt doch eh nicht. Wie oft habe ich das gehört, als ich vor ein paar Jahren ein Energieplushaus gebaut habe. Doch mittlerweile haben die Nörgler und Zweifler von gestern das Nachsehen. Was damals völlig utopisch klang, hat sich längst bewährt und wird sich in Zukunft als Standard durchsetzen. In der Zwischenzeit zahlt sich mein innovatives Energieplushaus längst aus. Monat für Mo- nat produziert es deutlich mehr Energie, als seine Bewohner verbrau- chen, der Überschuss wird sofort auf mein Konto gezahlt. Solargewinn von über 73.200 € Neben dem gesunden Raumklima hat das Passivhaus einen weiteren positiven Effekt: Es verbraucht monatlich nur etwa 70 € (inkl. Anlage zur Wärmerückgewinnung und Lüftung sowie aller elektrischen Geräte), bringt aber einen Solarstromertrag von über 430 €. Das macht pro Jahr über 5.160 € – gesetzlich garantiert für 20 Jahre. So ergibt sich über den Seite 10
KLIMAWANDEL gesamten Zeitraum ein Bruttosolarstrom-Ertrag von über 103.200 €. Die Photovoltaikanlage hat damals rund 30.000 € gekostet. So habe ich ei- nen schönen Gewinn von über 73.200 € erzielt Eine Durchschnittsfami- lie in Deutschland muss dafür fast 2 Jahre arbeiten. Keine Dachziegel auf der Südseite des Hauses Dabei verfügt die Photovoltaikanlage noch über eine Besonderheit: Sie ist dachintegriert. Das bedeutet: Das Einfamilienhaus kommt auf der Südseite Chefanalyst baut Energie-Kraftwerk ZUKUNFT ZAHLT SICH AUS Dachintegrierte Photovoltaik: • Jahres-Solarstromertrag = 5.160 € • Garantiert für 20 Jahre = 103.200 € • Investitionskosten für Photovoltaikanlage = 30.000 € • Gewinn = 73.200 € Passivhaus mit Dreifachverglasung: • monatliche Betriebskosten = 70 € Das „kleine Kraftwerk“ von Chefanalyst Michler, so der Titel in einer mehrseitigen Reportage der Immobilien-Zeitschrift „Einfamilienhaus“, hat mehrere Auszeich- nungen für „vorbildliches Energiesparen & Bauen“ vom Land NRW erhalten. Bild: Einfamilienhaus Seite 11
MEGATREND 1 komplett ohne Dachziegel aus. Denn die Photovoltaikanlage fungiert als Ersatz für herkömmliche Dachziegel. Der schlaue Bauherr hat sich gedacht: Warum soll ich Geld für Dachzielgel zuzüglich Montage ausgeben, wenn eine Stunde später der Solarman kommt und auf den Dachziegeln die So- larmodule schraubt? Solardach und Dreifachverglasung Auch im Winter: Fenster fangen mehr Wärme auf, als sie abgeben Doch der Ansatz – nicht nur von Zukunft und Kli- mawandel reden, son- dern direkt und persön- lich umsetzen – geht noch weiter. Im Gegen- satz zu herkömmlichen Einfamilienhäusern bie- ten auch die Fenster eine besondere Lösung. Denn die Dreifachverglasung ermöglicht einen Wär- meschutz, an den kein anderes Fenster heran- kommt. Mehr noch: Die Die großen Öffnungen des Einfamilienhauses zertifizierten Passivhaus- befinden sich auf der Südseite. Die großen fenster sind so konzipiert, 3-fach verglasten Fenster fangen auch im Winter dass sie selbst im Winter die Sonnenstrahlen auf. Eine große dachinte- grierte Solaranlage liefert mehr Strom, als das bei niedrigen Außentem- gesamte Haus verbraucht. Bild: Volkmar Michler peraturen einen passiven Seite 12
KLIMAWANDEL solaren Energiegewinn erzielen. Denn ein Passivhausfenster lässt di- rektes und indirektes Sonnenlicht ins Innere des Gebäudes und fängt dabei mehr Wärme auf, als durch die Fenster abgeben wird. In wenigen Jahren wird das EU-weit Standard werden, die bisherige Zweifachver- glasung gehört dann der Vergangenheit an. Wer heute noch nach ver- altetem Standard baut, wird später die Quittung bekommen. Individuell programmierbare elektrische Rollos Elektrische Rollos sorgen im Sommer für die ausreichende Verschattung des Hauses. Und zwar selbst dann, wenn sich keiner im Haus aufhält. Denn sie richten sich automatisch nach dem Sonnenstand und sind da- rüber hinaus individuell programmierbar. Hier muss kein Mensch mehr jeden Morgen und jeden Abend an den Rollos ziehen. Bei fast 20 Fens- tern im gesamten Haus haben Sie da eine ganze Menge an Kurbelarbeit gespart. So zahlt sich Zukunft aus – für das Konto und für das Klima Über Zukunft berichten, ist das eine, diesen Ansatz auch tatsächlich zu leben, etwas ganz anderes. Während die meisten Mieter und Hausbe- sitzer über ständig steigende Energiepreise klagen, habe ich vor Jahren sozusagen meine eigene Energiewende vollzogen – mit monatlichen Betriebskosten, die gerade einmal bei 70 € liegen. Nur zur Erinnerung: Der monatliche Solarbruttoertrag beläuft sich auf 430 €. Dieses Haus erzielt also definitiv einen finanziellen und energetischen Überschuss. Jetzt dämmert es auch Hausbesitzern und Anlegern Ein weiterer Eckpfeiler dieses Konzeptes ist die optimale Dämmung. Denn Energieplus- und Passivhäuser funktionieren nach dem Prinzip der Thermoskanne: mit gut gedämmter und dichter Gebäudehülle, um die Wärmeverluste so gering wie möglich zu halten. In Zusammenar- Seite 13
MEGATREND 1 beit mit dem Architekten habe ich mich als Bauherr gegen Styropor und für natürliche Dämmstoffe entschieden. Und dafür gibt es einen Spezialisten aus Deutschland: Steico. Das innovative Unternehmen aus dem bayerischen Feldkirchen in der Nähe von München war bisher nur unter Branchenkennern bekannt. In den Me- dien wurde ja auch eher über steigende Strompreise und länger laufende Kohlekraftwerke diskutiert. Doch mittlerweile ist aus dem Nischenanbie- ter Europas führender Dämmstoff-Spezialist geworden. Steico produziert ökologische Bauprodukte Optimale Dämmung aus nachwachsenden Roh- stoffen. Im Bereich Holzfa- ser-Dämmstoffe ist Steico Weltmarktführer, in Europa hat das Unternehmen mitt- lerweile einen Marktanteil von rund 50%. Neben dem Kerngeschäft der Holzfaser- Dämmstoffe produziert Stei- co konstruktive Bauelemen- te sowie Furnierschichtholz für die Möbelindustrie. Da der Trend zu natürlichen Aus eigener Erfahrung kann Chefanalyst Volk- mar Michler bestätigen: Holzfaser-Dämmstoffe Dämmstoffen mittlerwei- schützen zuverlässig vor Kälte, Hitze sowie le auch bei Bauherren und Lärm und verbessern dauerhaft die Energieeffi- Architekten angekommen zienz der Gebäude. Im Gegensatz zu konventi- onellen Dämmstoffen wie Styropor verbessern ist, erzielt das Unternehmen Holzfaser-Dämmstoffen das Raumklima. Steico einen Umsatzrekord nach bietet Dämm- und Konstruktionslösungen für Dach, Wand, Decke, Boden und Fassade, und dem nächsten. Das können zwar aus aus natürlichen Holz- und Hanffasern. Sie auch am Chart unten se- Bild: Steico hen. Seite 14
KLIMAWANDEL Dämmstoff-Aktie schlägt Gesamtbörsen um fast das 10-Fache Bevor dieser Megatrend an der Börse angekommen ist, habe ich meinen Lesern den Einstieg in Steico empfohlen. Bei meiner ersten Empfehlung stand die Dämmstoff-Aktie bei knapp über 7 €, in der Zwischenzeit ist sie bis auf über 36 € geklettert – ein Kursanstieg von +414%. Nur zum Vergleich: Der DAX ist im selben Zeitraum um +45% gestiegen. Mit Stei- co haben meine Leser die Gesamtbörsen also um fast das 10-Fache ge- schlagen. Dämmstoff-Aktie Steico +414% Kaufempfehlung 5 So sieht Outperformance aus, wenn man rechtzeitig auf den richtigen Mega- trend setzt: Die Dämmstoff-Aktie Steico hat sich nach meiner ersten Empfeh- lung mehr als verfünffacht. Zum Vergleich: Der DAX ist im selben Zeitraum um +45% gestiegen. Chart: Comdirect Seite 15
MEGATREND 1 Dividende von Steico So sehen Outperformer aus, wenn Sie steigt um +233% rechtzeitig auf einen neuen Megatrend Jahr Dividende setzen. Doch neben dem satten Kursan- je Aktie stieg von +414% gibt es noch einen zwei- 2014 0,12 € ten Einkommenseffekt: Die Dividende ist 2015 0,15 € seit meiner ersten Empfehlung um un- 2016 0,18 € glaubliche +233% gestiegen, wie Sie an 2017 0,21 € der Tabelle links erkennen. 2018 0,25 € 2019 0,30 € Eine aktuelle Dividendenrendite von 2020 0,35 € 1,11% hört sich nicht besonders hoch an. 2021 Doch wenn Sie zu Kursen um 7 € einge- 0,40 € stiegen sind und demnächst eine Divi- Einsteigen, liegen lassen und abkassieren. Bei meiner ersten dende von 0,40 € je Aktie kassieren, sieht Empfehlung hat Steico seinen das schon ganz anders. Dann läge Ihre Di- Anlegern 0,12 € je Aktie videndenrendite bei über 5,7%. So bieten ausgezahlt. Seitdem wurde die Dividende ohne Unterbre- Ihnen Megatrend-Aktien einen doppelten chung jedes Jahr erhöht. 2021 Einkommenseffekt: +414% Kursanstieg winkt eine Ausschüttung von und 233% Dividendenwachstum. 0,40 € je Aktie. Das ist ein Dividendenanstieg von über +233%. Quelle: Steico Seite 16
Megatrend 2 Cybersicherheit: Die Welt befindet sich in einem milliarden- schweren Cyberkrieg Die Bedrohung lauert an jeder Ecke. Es geht um Ihre Identität. Ihr Bank- konto. Ihre persönliche E-Mail-Adresse. Nichts ist sicher. Ich spreche von Cyber-Hackern. Sie scheinen immer einen Schritt voraus zu sein. Unsere Welt ist vernetzter als je zuvor. Und das führt zu einer zunehmenden Verwundbarkeit, auf die wir schlicht nicht vorbereitet sind. Hackeran- griffe sind längst Alltag im 21. Jahrhundert. Sie sind davon nicht betrof- fen? Machen Sie sich keine Illusionen! US-Kaufhauskette Target • Horror an Thanksgiving. Während der Thanksgiving-Feiertage, an de- nen in den USA besonders viele Menschen shoppen, greifen auch an- dere Gestalten zu: Hacker fanden eine Lücke in dem Computer-Sicher- heitssystem der US-Kaufhauskette Target (zu vergleichen mit Karstadt) und stahlen die persönlichen Daten von sage und schreibe 70 Mio. Target-Kunden und Kreditkarteninformationen von 40 Mio. Kunden. Internetkonzern Yahoo • Zu einer großangelegten Cyberattacke auf Yahoo kam es schon im Jahr 2013. Dabei wurden die persönlichen Daten von über einer Milliar- de Yahoo-Konten gestohlen. Der amerikanische Internetkonzern Yahoo hat den Hackerangriff erst Jahre später zugegeben. In der Zwischenzeit wurden Millionen Informationen über das sogenannte Darknet ver- kauft. In diesem Paralleluniversum des Internets tummeln sich Terroris- ten, Drogen- und Waffenhändler – und eben auch Hacker. Zu den ge- stohlenen Daten gehörten: Namen, E-Mail-Adressen, Telefonnummern, Informationen zu Geburtstagen und Sicherheitsfragen zur Feststellung der Identität von Nutzern. Über riesige Passwort-Datenbanken erlan- Seite 17
MEGATREND 2 gen die Hacker anonymen Zugang. Den Internet-Pionier Yahoo hat die- se Cyberattacke endgültig zu Fall gebracht. Apple • Bei Apple meldet sich eine „Turkish Crime Family“ und droht 300 Millio- nen Konten des Online-Speicherdienstes iCloud zu löschen, wenn man nicht einen bestimmten Geldbetrag in Bitcoins zahlt. Apple versichert, der Angriff auf seine Systeme sei nicht erfolgreich gewesen. Weder die iCloud-Konten noch die Apple-IDs seien entwendet werden. Man kön- ne aber nicht für Drittanbieter bürgen. Weißes Haus • Das Weiße Haus in Washington schützt ein hoher Zaun, auf dem Dach des Gebäudes stehen Scharfschützen. Es gibt jedoch Angreifer, die über keinen Zaun klettern müssen. Schon zu Zeiten von Obama als US-Präsi- dent ist die Machtzentrale der USA Ziel von Hackerangriffen geworden. Davon erfahren Sie, wenn überhaupt, Monate später. Netflix, Facebook, Twitter • Im März 2020 verhaftet das FBI am New Yorker Flughafen einen rus- sischen Hacker, den mutmaßlichen Betreiber der Online-Marktplatzes Deer.io. Die Plattform hostet über 24.000 illegale Onlineshops, die un- ter anderem gehackte Nutzerkonten verkaufen. Das FBI hatte 250 der gehosteten Shops überprüft und Testkäufe durchgeführt. Das erschre- ckende Ergebnis: Die erworbenen Daten waren authentisch. Und sie- he da, gehackt wurden die Zugangsdaten von Kunden, die Netflix, Fa- cebook und Twitter nutzen. Im Angebot waren ganze Datensätze mit Nutzername, Passwort, Sozialversicherungsnummer, Geburtsdatum und Adresse. Seite 18
CYBERSICHERHEIT Die Cyberattacken erreichen alle Ebenen der Gesellschaft Target, Yahoo, Apple, Weißes Haus, New York – die Beispiele zeigen, dass die Cyberattacken jede Ebene unserer Gesellschaft erreicht haben: von Privatpersonen, über kleinere Unternehmen bis hin zu Großkonzernen und Regierungen. Kreditkarten, Online-Banking, gespeicherte persönli- che Daten im Internet oder Einkaufen im Internet machen unser Leben einfacher – aber auch risikoreicher! Eine neue Art der Kriminalität ist entstanden. Doch es geht schon längst nicht mehr nur um Ihre persön- lichen Daten. Neue Gefahren bilden nicht nur gezielte Desinformati- on, (feindliche) Propaganda und z. B. die Manipulation demokratischer Wahlen, sondern auch Angriffe auf sensible Infrastrukturen im Banken- sektor, bei der Energieversorgung, in der Telekommunikation, in Kran- kenhäusern und in der Forschung. Die Spuren führen nach China und Russland, aber nicht nur ... In vielen Fällen werden Hacker in China, Russland und dem Iran ver- mutet. Aber auch die Geheimdienste westlicher Länder befinden sich keineswegs nur in der Opferrolle. Mit der zunehmenden Vernetzung von Daten werden Cyber-Attacken weiter zunehmen. Sowohl Ge- heimdienste als auch Kriminelle werden Computer, Tablets und Smart- phones gezielt nach Sicherheitslücken abgrasen. Cybercrime ist mittlerweile lukrativer als Drogenhandel Der Digitalverband Bitkom geht davon aus, dass in den letzten Jah- ren fast 70% der deutschen Industrieunternehmen Opfer von Daten- diebstahl, Industriespionage und Sabotage geworden seien. Die Wirt- schaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG hat ermittelt, dass der Mehrheit der deutschen Unternehmen ein Schaden zwischen 20.000 und 150.000 € entsteht, einigen aber Gesamtschäden von einer halben Million. Das britische Research-Unternehmen Juniper Research Seite 19
MEGATREND 2 hatte vor Jahren noch geschätzt, dass Unternehmen weltweit aufgrund von Datenklau ein Verlust über 2,1 Billionen US$ entsteht. Doch neue Schätzungen gehen für 2021 bereits von globalen Schäden im Bereich von 6 Billionen US$ aus. Damit ist Cybercrime mittlerweile lukrativer als Drogenhandel. Cyber-Aktie: +177% in 2 Jahren verdient Firmen und Privatleute sind diesem Phänomen aber nicht hilflos aus- geliefert. Denn es gibt auf Cyber-Attacken und Verschlüsselung spezia- lisierte Unternehmen wie CyberArk, die ich meinen Lesern empfohlen habe. Mit der Cybersecurity-Aktie Privilegierte Zugriffsrechte haben meine Leser innerhalb von 2 Jahren schöne +177% verdient, wie Sie am Chart rechts erkennen. CyberArk mit Hauptsitz in Israel ist ei- ner der wenigen Anbieter von Sicher- Immer mehr Unternehmen setzen auf digitale Technologie wie Cloud heitslösungen, die sich auf einen ext- und robotergesteuerte Prozesse. rem sensiblen Bereich konzentrieren: Dies erfordert aber auch privilegier- privileged accounts. Dabei handelt es te Zugriffsrechte für Mitarbeiter, um vor Angriffen von außen zu schüt- sich um privilegierte Benutzerkonten. zen. Dabei geht es nicht nur um Ganz gleich, ob es sich um einen Ma- Schutz personenbezogener Daten, nager mit Zugriff auf sensible Daten sondern auch um Dokumente wie Baupläne, Patente, Vertriebsstatisti- oder einen Administrator in einem ken etc. CyberArk nutzt verschiede- Unternehmensnetzwerk handelt – ne Verfahren zur Authentisierung, der vertrauenswürdige Insider kann die auch auf einem Smartphone installiert werden können. schnell zum Sicherheitsrisiko für ein Bild: CyberArk Unternehmen werden. Seite 20
CYBERSICHERHEIT Wenn Firmenmitarbeiter zum Risiko werden Denn Nutzer mit besonderen Zugriffsrechten sind häufig Einfallstore für Datensabotage oder -diebstahl. IBM berichtet zwar, dass 95% der untersuchten Vorfälle durch menschliche Fehler zum Problem beige- tragen haben. Zum Beispiel durch Fehlkonfiguration des Systems. Doch das Ponemon Institute kommt in einer aktuellen Umfrage zu einem ganz anderen Ergebnis: 56% der befragten Sicherheitsexperten gaben Firmenmitarbeiter als Hauptursache von IT-Sicherheitsverletzungen in Cybersecurity-Aktie CyberArk Software 5 Verkauf +177% 5 Kaufempfehlung So sieht Outperformance aus, wenn man rechtzeitig auf den richtigen Mega- trend setzt: Die Cybersecurity-Aktie CyberArk ist nach meiner ersten Emp- fehlung einmal kurz abgetaucht, um dann von 45 in Richtung 120 US$ zu schießen. Chart: Comdirect Seite 21
MEGATREND 2 Unternehmen an. Schlimmer noch: Über 72% der befragten Unterneh- men glaubten nicht, dass sie den Mitarbeiterzugriff auf sensible Daten kontrollieren können. Was nutzt einem ein toller Schutzwall gegen An- griffe von außen, wenn die Bedrohung im Inneren lauert. Hightech-Brutkasten Israel CyberArk hat von Israel aus längst den internationalen Markt erobert. Der IT-Spezialist verfügt über Niederlassungen in den USA, Australien, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Singapur, der Türkei und Großbritannien. Es ist kein Wunder, dass hervorragende Hightech- und Sicherheits-Unternehmen gerade aus Israel kommen. Wie auch immer Sie die Siedlungspolitik der aktuellen israelischen Re- gierung bewerten, schon ein Blick auf die Landkarte zeigt, dass Isra- el von befreundeten Staaten nicht gerade umzingelt ist. Schutz heißt hier schlicht Überleben. In kaum einem anderen Land ist die Dichte an Ingenieuren, Wissenschaftlern und Technologie-Spezialisten so hoch wie in Israel. Das Land hat IT-Ausgaben in Deutschland sich praktisch zu einer Art Hightech-Brutkasten ent- wickelt. Deshalb: Wenn es um Hightech-Megatrends geht, sollten Sie immer ein Blick auf Israel haben. Das ist längst ein Milliardentrend. Seit Jahren steigen die IT-Ausgaben, zu denen auch die Investitionen in Cyberabwehr gehören, in Deutschland. Quelle: Statista Seite 22
Megatrend 3 Mobiles Zahlen: Das Milliardengeschäft um Kundendaten und Transaktionsgebühren Wenn Sie in Frankreich einkaufen, brauchen Sie manchmal viel Geduld. Nicht etwa weil ein altes Mütterchen vor Ihnen an der Kasse steht, das mühsam nach seinem Geldbeutel und dann nach passenden Münzen kramt. Die Franzosen leisten sich noch immer eine Bezahlmethode, die in Deutschland schon 2001 abgeschafft wurde – den ec-Scheck. Da brauchen Sie Geduld: ec-Scheck in Frankreich Vielleicht gehört es ja zur französischen Lebensart, aber ich empfinde es in Südfrankreich nicht als Vorteil, wenn ich per Post einen Scheck erhalte, den ich dann auch noch bei einer Bank einlösen muss. Vor die- sem Hintergrund muss den Franzosen NFC wie Science Fiction vorkom- men. Sie haben von NFC noch nichts gehört? Dann wird es aber Zeit. Denn dies bedeutet nichts Geringeres als die Zukunft des Bezahlens. NFC steht für Near Field Communication. Die deutsche Bezeichnung „Nahfeld-Kommunikation“ hört sich auch nicht unbedingt eleganter an. Etwas genauer kann man formulieren: elektronischer Datenaustausch per Funk auf sehr geringe Entfernung. Kontaktloses Bezahlen im Vorübergehen Was sich dahinter verbirgt, läutet aber den Abschied von Münzgeld und Kreditkarten ein. Statt in bar oder mit Kreditkarte zu zahlen, hal- ten Sie einfach Ihr Smartphone dicht vor ein Lesegerät. Ein optisches oder akustisches Signal zeigt, dass Ihre Bezahlung erfolgreich war. Per Mini-Antenne werden die Bezahldaten an einen Chip übertragen. An- schließend läuft das im Hintergrund ab, was Sie auch schon von Ihrer Kreditkarte gewöhnt sind. Der Betrag wird Ihrem Konto belastet und Seite 23
MEGATREND 3 dem Händler gutgeschrieben. Das NFC-Feld hat nur einen Übertra- gungsradius von wenigen Zentimetern. Die Übertragung selbst läuft verschlüsselt ab. Bankdaten lassen sich deshalb kaum auslesen. Das Geschäft will sich keiner entgehen lassen Das kontaktlose Bezahlen steht in Deutschland – im Gegensatz zu Asien, Australien und vielen europäischen Ländern – noch ganz am Anfang. Aufgrund der Sicherheitsbedenken der Verbraucher ist diese Techno- logie-Revolution eher im Stillen abgelaufen. Doch der Trend lässt sich Kontaktloses Bezahlen Verfügt Ihre Giro-, Debit- oder Kreditkarte bereits über das Wellensymbol (Bild links)? Dann können Sie kontaktlos bezahlen. Dazu brauchen Sie nur Ihre Karte im Abstand von wenigen Zentimetern an das Bezahlterminal zu halten (Bild rechts). Bei kleineren Beträgen brauchen Sie dazu in der Regel keine PIN. Am Bezahlterminal wird dann die erfolgreiche Bezahlung angezeigt. Das kontaktlose Bezahlen ist genauso sicher wie Ihre bisherigen Zahlungen mittels Einstecken der jeweiligen Karte. Denn die Übertragung Ihrer Daten erfolgt bei sehr gerin- gem Abstand zwischen Ihrer Karte und dem Bezahlterminal. So sind unbeabsich- tigte Zahlungen und ein Auslesen Ihrer Daten durch Vorbeigehen nicht möglich. Außerdem können Kontaktlos-Bezahlterminals nicht mehrere Transaktionen gleichzeitig durchführen. Das bedeutet, dass Dritte kein Geld von Ihrem Konto abbuchen können, während Sie gerade bezahlen. Der Übertragungsstandards lautet Near Field Communication (NFC), Marktführer bei den Chips ist NXP Semi- conductors. Quelle: Bild links Visa, Bild rechts Comdirect Seite 24
MOBILES ZAHLEN nicht mehr aufhalten. Banken, Kreditkartenfirmen, Telekomanbieter, Internetunternehmen und Einzelhändler werden sich das Milliarden- geschäft um Kundendaten und Transaktionsgebühren nicht entgehen lassen. Und auch für den Verbraucher hat es Vorteile, wie ich mehrfach selbst erlebt habe. Bezahlen per Funk geht auch im Taxi Bei der Wirtschafts-Live-Sendung Makro (vorher 3satBörse) bin ich als Studiogast eingeladen. Eigentlich sollte ich längst in der Maske sitzen und vor der Live-Sendung noch mal den Ablauf durchgehen, letz- te Änderungen besprechen, Stell- und Sprechprobe. Doch mein Zug hat Verspätung, am Mainzer Hauptbahnhof springe ich in ein Taxi, um dann mit Entsetzen festzustellen: Ich habe kein Bargeld dabei. Doch zum Glück gehört mein Taxi zur Genossenschaft „Taxi Frankfurt“, die im gesamten Rhein-Main-Gebiet Wagen mit Lesegeräten für das Bezahlen per Funk ausgestattet. Kunden brauchen nur Funkchip-Kreditkarte an das Terminal zu halten, und in nicht mal einer Sekunde ist die Rechnung beglichen. Ich musste keine PIN eingeben oder eine Quittung unter- schreiben. Verteilungskampf um Zahlungssysteme der Zukunft Mittlerweile ist um die Zahlungssysteme der Zukunft ein regelrechter Verteilungskampf entbrannt. Visa nennt sein kontaktloses Bezahlsys- tem PayWave, MasterCard hat sich PayPass einfallen lassen und bei den Sparkassen kann man mit Girogo „einfach, sicher und blitzschnell“ ohne Berühren bezahlen. Man kann sogar sein Guthaben flexibel aufladen, und zwar mittels Smartphone. Der NFC-Chip im Smartphone wickelt die Zahlung ab, wenn Sie Ihr Smartphone so wie eine mit einem Funk- chip ausgerüstete Kredit- oder Girokarte für wenige Sekunden an ein Terminal halten. Seite 25
MEGATREND 3 Laden Sie Ihr Handy doch mal im Sportstadion mit Geld auf Als Sparkasse-Kunde können Sie mit einer App aber auch Beträge zwi- schen 20 und 50 Euro aufladen. Das funktioniert auch an einem der rund 60.000 Geldautomaten in Deutschland bis zu 200 Euro. Während auch die Sparkassen immer mehr Filialen schließen, können Sie Ihre Karte an speziellen Ladeterminals mit bis zu 200 Euro aufladen, zum Beispiel in Sportstadien. Ob nun PayWave, PayPass oder Girogo – Kredit- oder Girokarten sowie Smartphones müssen mit der NFC-Technologie ausgerüstet sein. NFC-Pionier schießt +364% nach oben Ein Pionier auf diesem Gebiet ist das niederländische Chip-Unterneh- men NXP Semiconductors, das ich meinen Lesern schon 2013 zum Kauf empfohlen hatte. Die Hightech-Aktie ist daraufhin von 30 auf knapp 140 US$ in der Spitze hochgeschossen. Die Niederländer profitieren dabei nicht nur vom NFC-Bezahltrend. Der Marktführer ist breit aufgestellt. So verfügt NXP über Niederlassungen unter anderem in Australien, Indien, Thailand, China & Hongkong, Singapur, Taiwan, Indonesien, Südkorea, allen wichtigen europäischen Ländern, inklusive Deutschland, aber auch in der Türkei, den Vereinigen Arabischen Emiraten und natürlich den USA. Funkchip-Technologie: Von Automobil bis Luftfahrt Hinzu kommt, dass die Funkchip-Systeme von NXP in zahlreichen Bran- chen eingesetzt werden. Dazu gehören zum Beispiel Gesundheitssys- teme, mobile Roboter in der Produktion, Luftfahrt und Verteidigung, öffentliche Verkehrssysteme, Zugangsmanagement & eGoverment (berührungslose Smartcards werden auch zur Zugangskontrolle einge- setzt, zum Beispiel in Hotels, Unternehmen, Behörden und Unversitäts- einrichtungen) sowie Automobil. Sie nähern sich mit Ihrem Schlüssel Seite 26
MOBILES ZAHLEN in der Hand oder Hosentasche Ihrem Auto, berühren einfach kurz den Griff und schon öffnet sich die Autotür. Das funktioniert auch mit einem Smartphone. Für mein Auto habe ich zum Beispiel einen personalisier- ten Funkchip-Schlüssel. Sobald sich die Autotür durch kurzes Berühren mit der Hand entriegelt, stellen sich sowohl der Fahrersitz als auch die Außenspiegel auf meine Position ein. Chip-Aktie NXP Semiconductors +364% Kaufempfehlung 5 So sieht Outperformance aus, wenn man rechtzeitig auf den richtigen Mega- trend setzt: Die Chip-Aktie NXP Semiconductors ist nach meiner ersten Emp- fehlung von knapp 30 US$ auf fast 140 US$ über +364% nach oben geschos- sen. Chart: Comdirect Seite 27
MEGATREND 3 Kennen Sie schon programmierbare NFC-Aufkleber? Haben Sie schon mal von programmierbaren NFC-Stickern gehört? Die können Sie neben Ihrer Eingangstür, auf dem Wohnzimmertisch oder im Schlafzimmer befestigen. Sie kommen nach Hause und halten kurz Ihr Smartphone auf einen oder mehrere diese NFC-Sticker. Sie fahren Ihren Router hoch, steuern drahtlos Ihre Beleuchtung oder holen sich Ihren Einkaufszettel aufs Handy. Wenn Sie Gäste zu Hause haben, halten diese einfach nur ihr Smartphone an einen NFC-Sticker und schon sind sie automatisch mit dem passwortgeschützten WLAN verbunden. Ei- nen NFC-Aufkleber können Sie zum Beispiel auch auf Ihrem Nachttisch anbringen: einfach Ihr Smartphone drauflegen und schon schaltet es sich in Flugzeugmodus, stellt den Wecker und macht alle Lichter aus. Jeden NFC-Aufkleber können Sie individuell programmieren und da- mit Ihren Alltag erleichtern. Und wenn Sie einmal Spaß daran gefunden haben, können Sie die PayPal-Konten: Starkes Wachstum NFC-Technologie auch in Form von Plastikkärt- chen oder Schlüsselan- hängern einsetzen, die etwas robuster sind. Bei Geld hört die Freundschaft auf Apropos Spaß. Bei Geld PayPal hat sich als großer Player im Bereich digita- hört die Freundschaft les Zahlen etabliert. Die Zahl der aktiven Accounts auf, lautet ein altes nimmt seit Jahren kontinuierlich zu. Anfang 2010 lagen sie noch bei 84 Millionen. Ende 2019 waren Sprichwort. Und da bin es bereits über 305 Millionen. Das ist ein Zuwachs ich wieder beim Kampf von 262% innerhalb von 9 Jahren. Mit digitalen Transaktionen erzielt PayPal mittlerweile einen um die Zahlungssys- Umsatz von über 20 Mrd. US$. Quelle: Statista. teme der Zukunft. Sie Seite 28
MOBILES ZAHLEN warten immer noch darauf, dass Ihr Bekannter Ihnen endlich das Geld zurückzahlt, das Sie ihm vor zwei Monaten für das gemeinsame Mit- tagessen geliehen haben? Dann hat PayPals eine Lösung für Sie: die Zahlungs-App Venmo. Dieser Name hat sich zu einem Synonym für eine nutzerfreundliche und sichere Technologie in der Welt des mobi- len Zahlungsverkehrs entwickelt. Wie eine digitale Brieftasche Die ersten Schritte sind so einfach, als ob Sie bei Amazon Ihre neue Kre- ditkarten-Nummer angeben. Die App synchronisiert sich automatisch über Ihre Kontakte in Ihrem Smartphone. Und schon sind Sie bereit, Zahlungen an Freunde, Mitarbeiter oder Familienmitglieder auszufüh- ren. Um eine Zahlung abzuwickeln, müssen Sie lediglich Ihr Smart- phone in die Hand nehmen. Weder Schecks noch Karten oder Bargeld sind erforderlich. Die Anwender nutzen die App für alle erdenklichen Zahlungen: vom Kauf einer Tasse Kaffee bis hin zur monatlichen Über- weisung ihrer Wohnungsmiete bis hin zum Versenden von Geld. Venmo funktioniert wie eine digitale Geldbörse. Der Erfolg von Venmo macht PayPal trotz Konkurrenz zum Beispiel durch Apple Pay zum Platzhirsch in der Welt der mobilen Zahlungen. Platzhirsch PayPal Ob Sie das nun gut finden oder nicht: Die digitale Währung ist nicht mehr aufzuhalten. Allein in Deutschland verfügt PayPal über 23 Milli- onen Privatkunden. Täglich werden weltweit über 12 Millionen Trans- aktionen abgewickelt. Die Zahl der aktiven Accounts steigt seit Jahren kontinuierlich an (siehe Grafik auf Seite 28). Seite 29
Megatrend 4 Digitaler Umbruch der Arbeitswelt: Flexibles, digitales Arbei- ten hat sich in der Krise bewährt Sie sind mit Ihrem Notebook unterwegs, und dann passiert etwas, das Sie überhaupt nicht gebrauchen können. Eine wichtige Datei, die Sie dringend an einen Kunden schicken müssen, lässt sich nicht öffnen. Weit und breit ist kein IT-Techniker zu sehen. Schlimmer noch: kein Mensch, der Ihre Sprache versteht. Wenn Sie nicht schnell eine Lösung finden, droht Ihr Termin zu platzen. Mein virtuelles Netzwerk hat bisher immer funktioniert In eine solche Situation bin ich noch nie geraten, egal, ob ich mich in Südfrankreich, Singapur oder Sydney aufgehalten und von dort aus die Börsen beobachtet und die Börsen-Publikationen erstellt habe. Dabei brauche ich permanenten Zugang zu umfangreichen Datenbanken, zum Beispiel des Wall Street Journal und Bloombergs, aber auch stän- digen Kontakt zu meinem virtuellen Netzwerk, bestehend aus Überset- zern, Layoutern, Lektoren, Gutachtern, Autoren etc. Plötzlich wird mein Notebook per Zauberhand gesteuert Dabei hat es in den vergangenen Jahren immer wieder kleinere tech- nische Probleme gegeben. Warum ist daraus nie eine Katastrophe ge- worden? Seit Jahren habe ich auf meinem MacBook Pro ein spezielles Programm installiert. Der Clou: Ich erlaube einem IT-Experten aus der Ferne den Zugriff auf meinen Rechner. Ich kann an meinem Monitor, egal, wo ich mich gerade in der Welt auf- halte, genau verfolgen, was er macht. Wie von Zauberhand werden von außen alle möglichen Einstellungen geöffnet und ellenlange Zahlenrei- hen eingegeben, von denen ich noch nie etwas gehört habe. Muss ich Seite 30
DIGITALER UMBRUCH DER ARBEITSWELT Arbeiten, wo andere Urlaub machen auch nicht. Dafür kennt sich mein IT-Experte auch nicht mit der KGV- Berechnung von Börsen- Unternehmen aus. Schnelle Hilfe 16.000 Kilometer entfernt Bei meiner letzten Reise vor ein paar Wochen wur- den zum Beispiel in einer Unterkunft in Neukale- donien plötzlich meine E-Mails abgeblockt. Per Fernwartung hat mein IT-Experte aus der Nähe von Freiburg, über 16.000 Kilometer entfernt, fest- gestellt: Mein E-Mail-Pro- gramm war nicht mit dem Es funktioniert: Schnelle Internetverbindung auf Router der Unterkunft einer kleinen Tropeninsel im Südchinesischen kompatibel, die auf einem Meer. Chefanalyst Volkmar Michler arbeitet mit seinem Apple-Notebook auf der kleinen kleinen Hügel der Insel Insel Pulau Gaya, die vor Kota Kinabalu liegt, Lifou lag, auf der gerade der Hauptstadt des malaysischen Bundesstaats einmal 8 Einwohner pro Sabah im nördlichen Teil der Insel Borneo. Als erster Anbieter hat Yes in Malaysia landesweit Quadratkilometer leben. ein 4G-Mobilfunknetz aufgebaut. Mobiles Inter- Der nächste IT-Experte net mit Traumaussicht aufs Meer gibt es in Form hätte aus der Hauptstadt eines kleinen Würfels, den man einfach nur neben sein Notebook legen muss. Nouméa eingeflogen Bilder: Volkmar Michler werden müssen. Seite 31
MEGATREND 4 Diese ellenlange Zahlenkombination habe ich nie gesehen Per Fernzugriff auf meinen Rechner konnte das Problem innerhalb von 2 Minuten behoben werden. Wie von Zauberhand hat sich der Ordner „Systemeinstellungen“ geöffnet, dann wurde der Unterordner „Inter- net-Accounts“ aufgerufen und schließlich eine zentimeterlange Zah- lenkombination eingegeben, die ich vorher noch nie gesehen hatte. Dafür gibt es Leute, die sich mit so etwas auskennen, und ich kann mich auf meine Arbeit konzentrieren und muss mich nicht mit Dingen befassen, die mir keinen Spaß machen und von denen ich auch keine Ahnung habe. Digitale Starthilfe aus der Ferne Millionen Menschen machen schlagartig Home Office So kann schnell und unkompliziert auch Mil- lionen von Freiberuf- lern und Mitarbeitern geholfen werden, die in Deutschland schlagartig Sie haben ein Problem mit Ihrem Computer und von zu Hause aus arbei- sind auf schnelle Hilfe angewiesen? Dann lassen ten mussten. Denn im Sie sich doch von jemanden helfen, der sich damit auskennt, auch wenn er nicht vor Ort ist. März 2020 breitete sich Per Fernwartung können Sie einem IT-Experten auch in Deutschland einen Zugriff auf Ihren Rechner erlauben. Er hat das aus China stam- dann genau das Bild Ihres Monitors mit allen Dateien und Programmen vor sich, das Sie auch mende Coronavirus ra- sehen. Damit Ihr Rechner aus der Ferne gesteuert sant aus. Die Bundesre- werden kann, müssen Sie dem Helfenden einfach gierung hat sich relativ nur ein Kennwort übermitteln. Quelle: TeamViewer schnell zu drastischen Seite 32
DIGITALER UMBRUCH DER ARBEITSWELT Ausgangssperren entschieden, um das Virus einzudämmen. Die Folge: Von einem auf den anderen Tag wurden Betriebe und Produktionen stillgelegt. Trotzdem mussten die Rechner der Millionen Home-Office- Arbeiter reibungslos funktionieren. Ein Virus beschleunigt den digitalen Umbruch der Arbeits- welt Die Corona-Pandemie hat viele Menschen dazu gezwungen, ihren Alltag komplett umzukrempeln. Wer im Home Office arbeitet, muss trotzdem Kontakt zu seinen Kollegen, zu Kunden, zu seinem Unternehmen haben. Wenn das öffentliche Leben heruntergefahren wird, fangen die digitalen Herausforderungen erst richtig an. Aus eigener Erfahrung kann ich bestä- tigen, wie wichtig in dieser Situation digitale Hilfe ist. Haben Sie schon mal etwas von Remote-Screen-Sharing gehört? Der Fachbegriff ist Remote-Screen-Sharing, Bildschirmübertragung aus der Ferne. Dazu können Sie einen zeitlich begrenzten, einmaligen Zugriff erlauben. Bei jeder Sitzung wird ein neues Kennwort für Sie generiert, das Sie per Ordermaske an Ihren IT-Experten übermitteln, und schon kann die Online-Hilfe losgehen (siehe Bild links). Plattfomübergreifende Hilfe Der Vorteil: Das Team-Programm eignet sich für fast alle Systeme – von Apple, über Windows bis hin zu Linux. Sämtliche Netzwerke, Dateien und Geräte können miteinander verbunden und aus der Ferne gesteu- ert werden. Das gilt auch für iPhones, iPads, BlackBerry-Mobilgeräte und Android-Smartphones. Neben dem zeitlich begrenzten Zugriff auf- grund eines akuten technischen Problems können Sie aber auch eine dauerhafte Fernwartung Ihres Rechners einrichten. Seite 33
MEGATREND 4 Videokonferenzen Sie wollen eine Videokonferenz mit mehreren Gesprächs- partnern abhalten oder einen Vortrag für Zuschauer anbieten? Dann bietet sich der Marktführer für Meeting- Lösungen an. Videokonferenzen, Einzelbesprechungen, Schulungen, plattformübergreifende Nachrichtenüber- mittlung – Zoom bietet branchenübergreifende einfach zu installierende und zuverlässige Videosysteme an, die sich auch in der schweren Viruspandemie in den USA bewährt haben. An den Videokonferenzen von Zoom können sogar bis zu 1.000 Personen teilnehmen. Die Live- Webinare können bis zu 10.000 Zuschauer haben. Bilder: Zoom Video Communications Seite 34
DIGITALER UMBRUCH DER ARBEITSWELT Virtuelle Businesstreffen statt langer Anreise Und die plattformübergreifende Software kann noch mehr. Zu den kri- senerprobten Anwendungen gehören zum Beispiel virtuelle Business- treffen. Bei vielen Meetings werden zum Beispiel Exceltabellen und Gra- fiken per Beamer an die Wand projiziert. Doch jetzt können nun einmal nicht alle Teilnehmer am gleichen Ort versammelt sein. Dafür können Sie Ihre virtuelle Präsentation beliebig vielen Personen zeigen (siehe Bilder links). Die anderen sehen zwar die Programmfenster auf Ihrem Computer, können aber, anders als bei einem Remote-Zugriff, nicht selbst darauf zugreifen. Halten Sie Ihre nächste Präsentation online Nur Sie haben Zugriff auf Ihren Bildschirminhalt und entscheiden, was Sie zeigen möchten und was nicht. Bei der Bildschirmübertragung se- hen andere Konferenzteilnehmer nicht nur Ihren Bildschirminhalt, son- dern auch, was Sie damit tun. Sie können zum Beispiel eine Software, eine Grafik oder einen Produktionsablauf erklären. In Ihre virtuelle Prä- sentation können Sie auch Videos und Sounds einbinden. Ebenso kön- nen Sie über geschützte Datenkanäle Dokumente austauschen. Was Greta nicht geschafft hat, ermöglicht ein Virus Was unsere Klima-Greta in Führungsetagen von Regierungen, Behörden und Unternehmen bisher nicht geschafft hat, hat das ab Februar 2020 weltweit grassierende Coronavirus beschleunigt. Wer hat noch Lust, sich dem täglichen Stress in den Staus des Berufsverkehrs auszusetzen, wenn er die Arbeit genauso effizient von zu Hause aus erledigen kann? Das eröffnet ganz neue Perspektiven für das viel diskutierte Thema Work-Life-Balance: vor dem virtuellen Meeting mit den Kollegen noch mal schnell mit dem Hund in den naturbelassenen Park gehen, um Kat- Seite 35
MEGATREND 4 zen und Karnickel zu jagen. So hat mir eine Kollegin geschrieben, die jetzt zum ersten Mal im Leben Home Office macht. Das Ende der Globalisierung? Während früher Telearbeit noch belächelt wurde, mussten sich viele Unternehmen inmitten der Viruspandemie die Frage gefallen lassen, wie denn ihre Home-Office-Strategie aussieht. Wir werden mit Sicher- heit nicht das „Ende der Globalisierung“ erleben, wie ich es in einem Kommentar gelesen habe. Videokonferenz-Aktie Zoom Video Communications Und dann hat es Zoom gemacht: So sieht Outperformance aus, wenn man rechtzeitig auf den richtigen Megatrend setzt: Die Videokonferenz-Aktie Zoom Video Communications ist erst 2019 an die Börse gegangen und dann nach einem holprigen Start nach oben geschossen. Chart: Comdirect Seite 36
DIGITALER UMBRUCH DER ARBEITSWELT Fragen Sie doch mal Ihren Chef, wie seine Home-Office-Stra- tegie aussieht? Doch klar ist: Durch die Viruspandemie im Frühjahr 2020 ist eine Neu- definition von Arbeit in Gang gekommen. Wir müssen nicht unbedingt ins Flugzeug oder Auto steigen, um zu einem Meeting zu gelangen, eine Messe zu besuchen oder effizient zu arbeiten. Mit dem digitalen Umbruch der Arbeitswelt kommt ein Megatrend ins Rollen, beI dem Deutschland die digitale Lücke im Vergleich zu anderen Ländern schlie- ßen kann. Flexibles, digitales Arbeiten wird zu einem Megatrend Und dabei handelt es sich nicht um einen Modetrend, der vorüberge- hend durch eine Viruspandemie angeschoben wird. Digitales Arbeiten zu Hause wird ein dauerhafter Trend sein. Microsofts Deutschland- Chefin Sabine Bendiek spricht von einem kollektiven Lernprozess, der die Berufswelt verändere. „Flexibles Arbeiten von zu Hause wird zu- nehmend so alltäglich wie die Nutzung von Smartphone und Laptop.“ Hinzu kommt ein weiterer Trend: Neben dem Trend zum Home Office entdeckten viele Unternehmen die digitale Vernetzung in der Zusam- menarbeit untereinander. Seite 37
Megatrend 5 Roboter-Trend: Von Altenpflege über Industrieproduktion bis Pool-Reinigung Vor dem Abendessen noch mal schnell in das Natur-Schwimmbad sprin- gen – was gibt es Schöneres in einem heißen Sommer? Das ist die Son- nenseite des Vergnügens. Weniger Spaß kommt auf, wenn es um die Rei- nigung geht. Denn selbst bei einem Natur-Schwimmbad müssen Böden und Wände regelmäßig gereinigt werden, sonst bilden sich schon nach wenigen Tagen unansehnliche Algen und andere kleine Partikel. Und dann gibt es noch Verunreinigungen wie Bakterien, die Sie nicht sehen können. Ich habe Pool-Besitzer gesehen, die trotz Pumpe und Filteranla- ge regelmäßig ihr Schwimmbad mit einem Schrubber bearbeiten. Wenn der Roboter abtaucht und schrubbt Oder Sie lassen die Arbeit von einem Reinigungs-Roboter erledigen. Im Gegensatz zu einem Rasenmäh-Roboter, der sich selbstständig auf- lädt, ist ein Pool-Reinigungs-Roboter mit einem langen Stromkabel ver- bunden. Sie können dann zwar gemütlich in Ihrem Liegestuhl sitzen und dem Roboter bei der Arbeit zusehen, der Roboter selbst muss aber auch gereinigt werden. Die vier Filter des Unterwasser-Roboters musste ich täglich mindestens einmal reinigen (siehe Bilder rechts). Das System kann man mit Sicherheit noch verbessern. Und es wird sich verbessern. Service-Roboter liefert Essen an Virus-Krankenhäuser in China Der Einsatz von Robotern im Haus- und Service-Bereich wird nicht nur in den hoch entwickelten Industrieländern wird weiter zunehmen: Rasen mähen, Pools reinigen, Fenster putzen, Fußboden saugen und Lebensmittel ausliefern. Das hat sich während der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 in China bewährt. Wie kann man infizierten Men- Seite 38
ROBOTER schen versorgen, ohne dass sich andere anstecken? Die Antwort lautet ganz einfach: Liefer-Roboter. Ein chinesisches Unternehmen hat einen Service-Roboter entwickelt, mit denen Krankenhaus-Patienten in Qua- rantäne mit Lebensmitteln und anderen Gütern des täglichen Bedarfs beliefert wurden. Das chinesische Hightech-Unternehmen hat die au- tonomen Fahrzeuge nicht nur in der Industriemetropole Wuhan ein- Poolreinigung per Roboter „Mit einem vollautomatischen Reinigungsroboter bzw. Poolroboter für Ihren Pool können Sie sich zurücklehnen und entspannen, während Ihr Pool vom Poolsauger automatisch und effektiv gereinigt wird.“ So werben die Hersteller für Roboter, die selbstständig Wände und Böden von Schwimmbädern reinigen. Volkmar Michler testet hier in Südfrankreich einen Roboter, der über ein Strom- kabel verfügt. Die Bürsten und Filter des Poolroboters müssen aber regelmäßig per Hand gereinigt werden (Bild links). Und von allein kann der Roboter auch noch nicht aus dem Pool steigen, man muss ihn mit einer großen Stange aus dem Wasser fischen (Bild rechts). Mittlerweile gibt es auch kabellose Akku-Robo- ter, die man über eine Smartphone-App steuern kann. Bilder: Volkmar Michler Seite 39
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