DAS SENIORENMAGAZIN DER STADT BERN - Ältere Menschen und Klimaerwärmung "Ich habe Alzheimer" Nachbarschaft Bern - Unterstützung im Quartier
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Nr. 5 2020 DAS SEN IOREN MAGA ZIN DER STADT BERN Ältere Menschen und Klimaerwärmung «Ich habe Alzheimer» Nachbarschaft Bern – Unterstützung im Quartier
Anzeige 3 Liebe Leserinnen und Leser «Die Klimakatastrophe ist so riesig und kom- plex», sagt Jacques Mader. Er brauche einen Hebel, eine Methode, um in seinem Leben konkrete Veränderungen angehen zu können. Mader gehört der Gruppe der «conversations carbone» in Fribourg an, wie im Artikel «Die Überforderung überwinden» in der WOZ vom 16. Januar 2020 nachzulesen ist. Bei diesen «Klimagesprächen», die vor zehn Jahren in Grossbritannien gegründet wurden, setzt sich Franziska Teuscher eine überschaubare Gruppe in einem Kurs Gemeinderätin Direktorin für Bildung, vielfältig mit Klimafragen auseinander. Ganz Soziales und Sport praktisch und alltagsnah. Es geht nicht nur um Wissensvermittlung, sondern auch darum her- auszufinden, was für jeden Einzelnen, jede Ein- zelne realistischerweise an Veränderung im eige- nen Alltag möglich ist. Denn man ist zweifellos vielen äusseren Einflüssen ausgesetzt, die sich nicht einfach wegdiskutieren lassen. In der Ge- sprächsgruppe werden Ideen ausgetauscht und Wir pflegen: aufgezeigt, dass auch kleine Veränderungen, die in der Summe positiv wirken, wertvoll sind. Inhaltsverzeichnis immer, überall, alle. Schwerpunkt: Diese «conversation carbone» sollen dieses Klimaerwärmung 4 Jahr auch in der Deutschschweiz starten. Daher Betreuungsgutsprachen 10 Stadtverwaltung informiert 12 freue ich mich sehr über den Schwerpunkt in Service-Teil 13 diesem Magazin, der ein Klimagespräch unter Impressum 16 Berner Senioren und Seniorinnen nachzeichnet Jugendliche erklären Ihre SPITEX BERN: 031 388 50 50 und ergänzend Jugendliche zu Wort kommen neue Medien 17 «Ich habe Alzheimer» 18 Online-Anmeldung: www.opanspitex.ch lässt. Vielleicht ist das ein guter Moment, selber Interview Ombudsfrau 21 aktiv zu werden. Was meinen Sie? Unterstützung im Quartier 22 Streifzug durch die Matte 24 SPITEX Genossenschaft Bern Ihre Franziska Teuscher Feuilleton 26 Salvisbergstrasse 6 Postfach 670 3000 Bern 31 Titelbild: Franz Heiniger, 73: «Die ruhige und doch zentrale Lage des Schönau-Sulgenau-Quartiers schätze info@spitex-bern.ch www.spitex-bern.ch ich seit 27 Jahren. Spaziergänge an die Aare und auf den Gurten bereichern mein Leben. Manchmal kommt eine Person mit, die ich im Rahmen der Nachbarschaftshilfe unterstütze.» (Bild: Hansueli Räz)
4 5 Schwerpunkt Schwerpunkt Bambuszahnbürste, Sonnenkollektoren und das Grosskind Annelies Jordi (Text) Miriam Künzli, Marianne Peter-Schoch und Klimastreik Schweiz (Bilder) Die Klimaerwärmung ist ein aktuelles Thema, auf das uns junge Menschen aufmerksam machen. Doch was denken ältere Menschen darüber und wie verhalten sie sich zu dieser weltumspannenden Herausforderung?
6 7 Schwerpunkt Schwerpunkt Ein älterer Berner, Sachbearbeiter in Finanzfra- Sorge und Betroffenheit gen und Harfenspieler, hat im Berner Westen In der Zeitung stehe, die Klimaerwärmung ma- drei Personen zwischen 68 und 84 Jahren zu- che Angst, wirft die ehemalige Postbeamtin ein. sammengetrommelt, die sich zur Klimaerwär- Angst, finden die meisten, sei nicht das richtige mung äussern möchten. Ihre Gedanken, Hal- Wort dafür. Sie würden es eher Sorge, Betrof- tungen und Ideen werden hier wiedergegeben. fenheit oder Befürchtung nennen. «Wir spüren Darunter mischen sich auch die Meinungen der es noch zu wenig», meint jemand. Doch da sind drei Verantwortlichen, die den Schwerpunktbei- nicht alle einverstanden. Eine Gesprächsteilneh- trag zur Klimaerwärmung erarbeitet haben. merin berichtet vom Triftgletscher, den sie als junge Frau überquert hat. Heute ist dort ein See. Gedanken und Engagement anstossen: «Wir älteren Menschen haben mehr Vergleiche Klima-Gespräch unter älteren Menschen. zu früher, wir sollten eigentlich mehr sensibi- lisiert sein», findet sie. Die Gruppe im Berner Westen ist damit nicht einverstanden. Sie hat eher das Gefühl, bei den Alten sei das Problem noch nicht angekommen. Beim Thema, was zu tun ist, kommen aber durchaus aktuelle Ereignisse aus der Nähe zur Sprache, zum Beispiel Überschwemmungen Nach mir die Sintflut? und die Frage, wie wir uns dagegen schützen Was hat die Klimaerwärmung mit uns älteren können. Doch die Eindämmung der Folgen der Generationenübergreifendes Engagement gegen die Klimaerwärmung. Menschen zu tun? Wie sind wir betroffen? Spon- Klimaerwärmung ist das eine. Gefordert sind tan kommt die erste Reaktion: Das Problem ist auch Investitionen in die Zukunft. Nun sind sich generationenunabhängig. Wie es wahrgenom- wieder alle einig: Ältere Menschen haben oft Aber auch die kleinen Dinge dürfen nicht ver- Vertrauen in die Grosskinder men wird, hat damit zu tun, wie aufmerksam mehr finanzielle Ressourcen. Diese können sie gessen werden: Abfall sortieren, ein Plastiksäck- «Das geht alles viel zu langsam», meint eine man durch die Welt geht. Und dann gleich eine einsetzen. Der Architekt in der Runde erzählt, chen weniger nehmen, Unterschriften sammeln, pessimistische Stimme, «alles muss rentieren, andere Stimme: «Ich habe Kinder in die Welt dass er Sonnenkollektoren und eine Wärme- kleine Initiativen unterstützen oder – Zahnbürs- wenn nicht sofort ein Gewinn da ist, wird nichts gesetzt, es ist mir nicht egal, welchen Lebens- pumpe auf seiner Liegenschaft angebracht hat. ten aus Bambus kaufen. «Eine weit über Acht- gemacht. Die Politik ist zu träge.» Bevor die Hoff- raum wir ihnen hinterlassen.» Wird also nicht die Finanziell werden sie sich zu seiner Zeit nicht zigjährige hat mir das erzählt», berichtet der nungslosigkeit Einzug hält, setzt sich die Ansicht Haltung «nach mir die Sintflut, ich bin alt, und mehr auszahlen. Er ist achtzig Jahre alt. Harfenspieler. Sie habe gelesen, dass wir pro durch, dass es eine Balance braucht zwischen es geht mich nichts mehr an» vertreten? Nein Woche Kunststoff vom Gewicht einer Kreditkar- Besorgnis und Zuversicht. «Mein Grosskind wird – da sind sich alle einig: «Wir haben eine Verant- Bewusstseinsbildung nötig te essen. «Praktisches ist wichtig», weiss die eine Lösung suchen», ist eine Frau überzeugt, wortung.» Es ist zwar keine Schuldfrage, dem Der Journalist bringt den Faktor Zeit ein. Ältere Pflegefachfrau. Sie hat in den achtziger Jahren deren Enkel in einem Projekt zur Vermeidung von stimmen ebenfalls alle zu – «aber wir sind die Menschen haben mehr Zeit, können zu Fuss ge- geholfen beim Aufbau eines Drittweltladens. Ressourcenverschwendung tätig ist. Das ist ein Generation der Verursacherinnen und Verursa- hen, langsam reisen. «Das ist noch nicht überall Heute sind Fairtrade-Produkte überall verbreitet. gelungenes Schlusswort, findet die Schreiberin, cher. Es werden viele Ressourcen verschwen- angekommen», wird eingewendet. «Genau hier Es geschieht doch etwas. obschon sie längst nicht alle Voten der lebhaften det. So kann es nicht weitergehen.» «Als älterer können wir ansetzen», argumentieren einige. Diskussion berücksichtigen konnte. Mensch mit meinem Erfahrungswissen kann ich Das Thema kann zum Beispiel in Seniorinnen- die Jungen dabei unterstützen, Lösungen für ei- und Seniorengruppen aufgenommen werden. Tipps zum Energiesparen nen sinnvollen Verbrauch und eine gerechte Ver- Oder ältere Menschen können mit den Jungen www.hausinfo.ch > Gebäude&Energie > Energieverbrauch > Energie sparen im Haushalt teilung von Ressourcen zu finden», meint dazu in einen Dialog treten. Berechnung des eigenen CO2-Ausstosses und massgeschneiderte Einspartipps: die Anthropologin. www.wwf.ch > Nachhaltig leben > Footprint-Rechner
8 9 Schwerpunkt Schwerpunkt Megaheiss und ausgedorrte Böden Urs Walter (Text) Julia Bucher (Bild) als 1,5°C führt zu einer gefährlichen Störung des Klimasystems. Davon besonders betroffen sind ältere Menschen, insbesondere Frauen, jedoch auch die natürliche Lebensgrundlage zukünfti- ger Generationen. Die derzeitige Klimapolitik des Bundes reicht nicht aus, um die Erwärmung auf maximal 1.5°C zu beschränken. Der Bund verletzt damit die Bundesverfassung, genauer das Vor- sorgeprinzip und das Recht auf Leben. Die Betroffenen klagen an «Es besteht dringender Handlungsbedarf», stellt Engagiert, damit die Welt nicht kippt: Pointierte Argumente an die Medien bringen: Jutta Steiner fest. Sie ist Landschaftsarchitektin, Florence Bucher. Jan Burckhardt. seit 2019 im Vorstand der KlimaSeniorinnen und weiss, wovon sie spricht. Aufgewachsen im Ruhr- Wer wach unsere Umwelt und die Veränderun- gebiet, hat sie selber erlebt, was eine nachlässige gen betrachte, müsse sich engagieren, findet möglichst vielen Leuten nach Antworten und Al- Umweltpolitik anstellen kann. Und sie führt weiter die elfjährige Florence Bucher aus Köniz. «Wie wir uns heute verhalten, ist gegenüber der Na- Im Gespräch ternativen, um das längerfristige Überleben der Menschen hier und global zu sichern. Nur ge- aus: «Als ältere Frauen und damit speziell von den Folgen der Klimaerwärmung Betroffene fordern tur nicht fair. Sie leidet, und wir machen sie ka- putt. Manchmal macht es mir Angst, wenn ich an Antworten meinsam finden wir gerechte Lösungen, damit die Gesellschaft nicht (wieder) kollektiv gegen wir eine unabhängige gerichtliche Überprüfung der Schweizer Klimapolitik. Der Staat muss seine die Auswirkungen der Klimaerwärmung auf un- ser Leben, unser Überleben denke», erzählt sie. suchen eine Wand rennt.» Das fordere heraus, denn ver- breitet verhielten sich Menschen wider besseres Schutzpflichten wahrnehmen und umfassende Massnahmen für die Umsetzung eines umwelt- «Plötzlich haben wir die Folgen des vielen CO2 in Wissen nicht umweltgerecht. «Doch Handeln ge- gerechten Klimaschutzes ergreifen.» Urs Walter (Text) der Luft nicht mehr unter Kontrolle. Es könnte ein gen Wissen und Fühlen geht schlicht nicht mehr.» Die KlimaSeniorinnen verfolgen dezidiert ihr Ziel. Klimastreik (Bild) grosses Massensterben der unterschiedlichsten Da die Klage vom Departement für Umwelt, Ver- Lebewesen geben.» Deshalb brauche es endlich «Ich lebe in einer privilegierten Situation – in der kehr, Energie und Kommunikation sowie vom Gesetze gegen die Klimaerwärmung. Schweiz, gesund, männlich und weiss, als Gyme- Bundesverwaltungsgericht abgewiesen wurde, Anschaulich wurden die Auswirkungen der Kli- maerwärmung für Florence mit dem fehlenden ler mit Zeit. Das fordert mich auch auf, Verant- wortung zu übernehmen für heutige und für künf- KlimaSeniorinnen haben sie Beschwerde beim Bundesgericht ein- fordern ihr Recht gereicht. Sie hoffen auf einen positiven Entscheid, Schnee im Winter und vor allem während der tige Generationen», konstatiert der 18-jährige Jan damit der Bund die Ziele der Pariser Klimakonfe- Ferien im letzten Sommer. Mit dem Zug reiste die Familie durch Schweden und Norwegen. «Es Burckhardt. Er bereitet sich zurzeit auf die Matura vor und ist in der Klimabewegung aktiv. Ein Aus- auf Schutz renz umgehend und ausreichend umsetzt und somit einen Beitrag zur Erhaltung des Lebensrau- war so megaheiss, da kann etwas nicht stimmen. Und vielerorts sahen wir nur braunes Gras und löser für dieses Engagement sei gewesen, dass im Kanton Bern sogar ein «schlappes Energiege- gerichtlich ein mes der gesamten Menschheit leistet. ausgedorrte Böden», berichtet die Schülerin. Da- setz» abgelehnt wurde. Oder dass ein «offenbar Bis heute haben sich über 1600 Frauen den Klima- Nancy Wiesmann-Baquero (Text) rum engagiert sie sich: mit «plogging», dem Auf- nicht lebensfähiger Flugbetrieb in Belp» immer Seniorinnen angeschlossen, dazu unterstützen lesen von liegengelassem Abfall am Boden beim wieder mit viel Geld reanimiert werde. Rund 150 ältere Frauen gründeten 2016 den Ver- mehr als 1000 Menschen den Verein. Joggen, in der Klimadiskussion und an Klimade- Ebenso wichtig wie die Inhalte ist Jan Burck- ein KlimaSeniorinnen. Ihr Hauptziel war es, den monstrationen. Florence isst auch wenig Fleisch hardt der Weg, auf dem Lösungen erdacht und Bund zu verklagen, weil «alles, was uns lieb ist, und fliegt nicht. erarbeitet werden. «Wir suchen im Gespräch mit auf dem Spiel steht»: Eine Erwärmung von mehr Information: www.klimaseniorinnen.ch
10 11 Die Stadtverwaltung informiert Die Stadtverwaltung informiert Mehr Spielraum trotz kleinem Budget Katrin Haltmeier, Kompetenzzentrum Alter (Text) Alessandro della Valle und Roland Häberli (Bilder) Seit bald einem Jahr leistet die Stadt Bern finanzielle Sich auf einen Zmittag und einen Schwatz treffen: Beiträge an ältere Menschen, die zu Hause leben und Mittagstisch im Kirchgemeindehaus. Betreuungsleistungen benötigen. Die ersten Erfah- zum Beispiel in einem Quartierzentrum oder in ei- überraschende Wirkungen gezeigt: Immer wieder rungen mit dem neuen Angebot sind positiv. nem Pflegeheim – in Gesellschaft essen können. erleben Mosimann und Hirsbrunner, dass sie mit Auch beim Organisatorischen helfen die Mitarbei- ihrem Besuch etwas Unerwartetes anstossen. «Wir beobachten, dass es älteren Menschen Wohnungsanpassungen und Hilfsmittel. Der je- terinnen der Pro Senectute. Soll z. B. in der Woh- «Eine Frau hat z. B. eine abgebrochene Therapie mit kleinem Budget und Unterstützungsbedarf weilige Bedarf wird von der Pro Senectute abge- nung ein Handlauf montiert oder eine Schwelle wiederaufgenommen und sich einer Gruppe von besser geht, wenn sie Betreuungsleistungen in klärt. Bei ihren Hausbesuchen erleben die Berate- rollatorgängig gemacht werden, braucht es das Menschen in ähnlicher Situation angeschlossen. Anspruch nehmen können», erzählt Ursula Mosi- rinnen oft, dass die Menschen sowohl finanziell Einverständnis der Vermieterin, des Vermieters. Jemand anderes war früher immer nur allein zu mann. «Durch die Entlastung stabilisiert sich die als auch bezüglich Alltagsbewältigung am An- Verwaltungen stimmen solchen Anpassungen Hause und besucht nun Bewegungsangebote», gesundheitliche Situation, und die Lebensqualität schlag sind. Einige beziehen Dienstleistungen und meist unkompliziert zu. so ihre Beispiele. Sie möchten alle potentiell An- steigt», ergänzt Anna Hirsbrunner. Die beiden Be- bezahlen diese selber. Daneben reicht das Geld spruchsberechtigten ermutigen, sich frühzeitig raterinnen der Pro Senectute machen Bedarfsab- dann für gar nichts mehr. Wenn ein Teil der Kos- Unerwartete Wirkungen zu melden, anstatt abzuwarten und sich durchzu- klärungen für Betreuungsgutsprachen und führen ten von der Stadt gedeckt wird, kann dies neuen 2019 konnten bereits 41 Personen von Betreu- schlagen, bis sie in eine schwierige Lage geraten. kostenlose Gesundheitsberatungen durch. Spielraum eröffnen: «Eine Frau konnte sich dank ungsgutsprachen profitieren. Es haben sich auch Die Stadt schliesst sich diesem Aufruf an. dem Beitrag endlich die längst benötigte neue Unterstützung für zu Hause Lebende Brille zusammensparen. Eine andere kann sich Die Betreuungsgutsprachen sind ein Pilotprojekt statt dreimal nun fünfmal wöchentlich eine war- So funktioniert es: der Stadt Bern und der Pro Senectute Kanton me Mahlzeit leisten», erzählt Anna Hirsbrunner. 1) Sie füllen das Anmeldeformular aus und senden es mit einer Kopie der aktuellen definitiven Bern. Personen im AHV-Alter mit begrenzten fi- Steuerveranlagung an die Pro Senectute Region Bern. nanziellen Mitteln, die zu Hause leben und Unter- Soziale Kontakte ermöglichen 2) Eine Beraterin der Pro Senectute besucht Sie und bespricht mit Ihnen den Unterstützungs- stützung brauchen, können sich Dienstleistungen Manchmal ist der Bedarf an Unterstützung so bedarf. Für diese Abklärung kann wenn nötig eine Übersetzung beigezogen werden. (mit-)finanzieren lassen. Übernommen werden gross, dass er durch die Betreuungsgutsprache 3) Pro Senectute stellt einen Antrag ans Alters- und Versicherungsamt, welches den Anspruch Kosten für Besuchs- und Begleitdienste, Teilnah- nicht ganz abgedeckt werden kann. Dann gilt es noch einmal prüft. Dies geschieht innerhalb 14 Tagen ab dem Besuch der Pro Senectute-Beraterin. me an sozialen Aktivitäten, Haushaltshilfen, Mahl- zu entscheiden, wofür das Geld verwendet wer- 4) Nach der Bewilligung der Gutsprache werden die Dienstleistungen organisiert. Dienstleistungen zeitendienste, Mittagstische, Notrufe, kleinere den soll. Dabei – ebenso wie bei der Auswahl des von Angehörigen können nicht übernommen werden. passendsten Angebots – unterstützen die Bera- 5) Die Rechnung für die bezogenen Dienstleistungen werden von der Bezügerin, dem Bezüger terinnen. «Die anspruchsberechtigte Person ent- bezahlt und eine Rechnungskopie dem Alters- und Versicherungsamt eingesandt. scheidet selber, was ihr am wichtigsten ist. Bei 6) Das Alters- und Versicherungsamt erstattet die Ausgaben bis zum definierten Maximum zurück. vielen Antragsstellerinnen und Antragsstellern ist Finanzielle Voraussetzungen: Einzelpersonen Ehepaare eine regelmässige und ausgewogene Ernährung Maximales steuerbares Einkommen Fr. 32 000 Fr. 48 000 nicht gewährleistet. In diesen Fällen versuchen Maximales steuerbares Vermögen Fr. 37 500 Fr. 60 000 wir, den Entscheid in Richtung Ernährung zu len- Information und Anmeldeformular für Betreuungsgutsprachen: ken», so Mosimann. Beide Frauen haben die Er- www.bern.ch/betreuungsgutsprachen, alter@bern.ch, 031 321 63 11 fahrung gemacht, dass es älteren Leuten meist Kostenlose Gesundheitsberatung für alle Menschen ab 65: Entlastung auch bei Haushaltsarbeiten. sehr gut tut, wenn sie an einem Mittagstisch – www.be.prosenectute.ch > Zwäg ins Alter, info@be.prosenectute.ch, 031 359 03 03
12 13 Die Stadtverwaltung informiert Service-Teil Servicecenter die Möglichkeit, Abonnemente und Tickets auf dem digitalen Weg zu lösen. Mit dem Libero-Webshop erneuern Sie Ihr Li- bero-Abonnement von zu Hause aus und bezah- len auch auf Rechnung oder mit der REKA-Karte. Mittels ÖV Plus-App können Sie sich den Fahr- plan zu jedem beliebigen Zielort in der Schweiz Beratungs- und Unterstützungs- Die Dargebotene Hand auf Ihrem Smartphone anzeigen lassen und das angebote Telefon 143 passende Ticket lösen. Die Check-in Funktion Sorgentelefon in Krisen und bei Alltags- «lezzgo» berechnet am Ende der Fahrt das op- Alters- und Versicherungsamt problemen, anonym und rund um die Uhr. timale Billett für ihre gesamte bereits getätigte AHV-Zweigstelle Reise. Altersstrategie 2030 Das BERNMOBIL Servicecenter am Bubenberg- 031 321 66 89 ava@bern.ch Entlastungsdienst Schweiz – Kanton Bern 031 382 01 66 platz berät Sie bei Fragen rund um die ÖV Plus- www.bern.ch/sozialversicherungen be@entlastungsdienst.ch Die Zahl der älteren Menschen in der Stadt Bern App und erklärt Ihnen den Libero-Webshop. Informationen zu Alters- und Hinterlassenen- www.entlastungsdienst.ch/bern steigt. Dies bringt Herausforderungen mit sich: Versicherung (AHV), Invalidenversicherung (IV), Entlastung von betreuenden und pflegenden Ange- Wer betreut, wenn Angehörige unter Druck ste- BERNMOBIL Info & Tickets, Bubenbergplatz 5, Ergänzungsleistungen (EL), Erwerbsersatzord- hörigen. hen? Wie kann die Nachfrage nach hindernisfrei- 3011 Bern nung (EO), Rückvergütung Krankheitskosten, em, bezahlbarem Wohnraum befriedigt werden? Familienzulagen, Hilflosenentschädigung und Bernische Ombudsstelle für Alters-, Wie verändert die Digitalisierung das Leben im Al- Hilfsmittel. Betreuungs- und Heimfragen ter? Viele Menschen bleiben bis ins hohe Alter aktiv und selbstständig. Andere sind auf Unterstützung Betrug am Telefon? 031 372 27 27 Gehen Sie auf Schweizerisches Rotes Kreuz (SRK) info@ombudsstellebern.ch angewiesen. Die im Februar vom Gemeinderat Kanton Bern www.ombudsstellebern.ch Nummer sicher. verabschiedete Altersstrategie 2030 orientiert sich Regionalstelle Mittelland Beratung, Vermittlung und Schlichtung bei Konflikten deshalb an unterschiedlichen Lebenssituationen. 031 384 02 00 im Betreuungs- und Pflegebereich (vgl. Artkel Seite 21). Zu den Massnahmen gehören z. B. der Zugang zu info@srk-bern.ch Information und zu bezahlbaren Entlastungsange- «Guten Tag, hier ist die Kantonspolizei. Wir haben www.srk-bern.ch/de/hilfe/ Pflegeheime boten für alle sowie die Förderung nachbarschaft- letzte Nacht in Ihrer Nachbarschaft einen Einbre- Fahrdienst, Entlastung für pflegende Angehörige, Für Information zu Pflegeplätzen konsultieren Sie licher Unterstützung. Die Strategie wurde unter cher verhaftet, der Ihre Adresse auf sich trug. Ihre Besuchsdienst, Palliativbegleitung und weitere den «Sozialwegweiser Bern 60plus» (Hinweis am Mitwirkung von Organisationen und Institutionen Wertsachen sind in Gefahr. Heben Sie Ihr Geld von Unterstützungs- und Betreuungsdienstleistungen. Ende des Serviceteils). aus dem Altersbereich, von Verwaltungsstellen Ihrem Bankkonto ab. Wir bewahren es sicher für sowie der älteren Bevölkerung erarbeitet. Sie legt Sie auf.» Mit solchen und ähnlichen Geschichten Alzheimer Bern Pro Senectute Region Bern den Fokus auf ältere Menschen, versteht sich aber versuchen raffinierte Betrügerinnen und Betrüger, 031 312 04 10 031 359 03 03 als Teil einer umfassenden Generationenpolitik. das Vertrauen ausgesuchter Personen zu gewin- bern@alz.ch region.bern@be.prosenectute.ch nen und setzen sie unter psychischen Druck. Sie www.alz.ch/be www.be.prosenectute.ch Bestellung /Download: denken, Ihnen könne das nicht passieren? Ach- Beratung für Menschen mit Demenz und Informationen rund ums Alter; Beratungen www.bern.ch/alter, alter@bern.ch, 031 321 63 11 tung! Es kann alle treffen. Viele Geschädigte hät- ihre Angehörigen. zu Finanzen, Wohnen, Gesundheit; Freizeit-, ten nie gedacht, dass sie auf solche Tricks reinfal- Bildungs- und Sportangebote. len könnten. Digital unterwegs Geben Sie keine persönlichen Daten, Passwörter Agenda oder Finanzinformationen heraus. Die echte Polizei mit BERNMOBIL verlangt nie, dass Sie Bargeld oder Wertsachen Öffentliche Informationsveranstaltungen über Ergänzungsleistungen zu AHV und zu IV: hinterlegen sollen. Melden Sie verdächtige Anrufe Donnerstag, 23. April 2020, 14 bis 16 Uhr, Dreifaltigkeitskirche, Sulgeneckstrasse 13, 3007 Bern Die Welt des öffentlichen Verkehrs ist im Umbruch, umgehend der Polizei. Dienstag, 20. Oktober 2020, 14 bis 16 Uhr, Kirchgemeindehaus Bümpliz, Bernstrasse 85, 3018 Bern und der Vertrieb von Tickets und Abonnementen wird immer weiter digitalisiert. Auch BERNMO- Kantonspolizei Bern, www.police.be.ch Freitag, 15. Mai 2020: Nationaler Klimastreik. Information unter www.klimastreik.ch BIL bietet nebst der persönlichen Beratung im Notrufnummer 112 oder 117
14 15 Service-Teil – zum Herausnehmen und Aufbewahren! Service-Teil – zum Herausnehmen und Aufbewahren! Fachstelle Häusliche Gewalt Alltag Sport 031 312 23 12 031 321 63 02 info@benevolbern.ch fhg@bern.ch Nachbarschaft Bern Outdoorfitnesspark Marzili: Ca. 200 Meter www.benevolbern.ch Kostenlose Beratung und Vermittlung von Nachbarschaft Bern vermittelt Nachbarinnen und aareaufwärts vom Marzilibad stehen zehn Fachpersonen. Nachbarn für vielfältige Unterstützung, die im Fitnessgeräte rund um die Uhr zur kostenlosen Geselligkeit Rahmen von maximal drei Stunden wöchentlich Benutzung zur Verfügung. Spitex Bern geleistet werden kann. Das Angebot ist offen für Graue Panther Bern 031 388 50 50 alle und kostenlos (vgl. Artikel Seiten 22-23). AktivPLUS-Woche: Bewegungsangebot für Aktivitäten wie Ausflüge, Besichtigungen, info@spitex-bern.ch 031 321 76 50 Menschen ab 45. Vom 6. bis 9. Juli 2020 können Konzerte, Jassen, Stricken, Wanderungen www.spitex-bern.ch info@nachbarschaft-bern.ch die Teilnehmenden in der Sporthalle Wankdorf 079 861 37 41 Pflege und Betreuung von kranken, behinderten www.nachbarschaft-bern.ch ein individuell zusammengestelltes Sportpro- sekretariat@grauepantherbern.ch oder rekonvaleszenten Personen. Nebst der gramm besuchen und mit Gleichgesinnten eine www.grauepantherbern.ch Spitex mit dem öffentlichen Versorgungsauftrag Jugendjobbörse aktive Woche verbringen. gibt es private Spitex-Organisationen. Jugend-Job-Börse Bern 031 321 67 40 Mittagstische bieten die Gelegenheit, kosten- Details finden Sie im «Sozialwegweiser Bern 031 321 60 49 bernbewegt@bern.ch günstig und unkompliziert in Gesellschaft zu 60plus». www.jugend-job-boerse-bern.ch www.sportamt-bern.ch > Angebote > essen. Die Angebote richten sich speziell auch an Vgl. Artikel Seite 17 Erwachsene > Sportwoche AktivPLUS Einzelpersonen. Palliative Bern Mittagstische gibt es zum Beispiel 031 313 24 11 Repair-Café Pro Senectute macht vielfältige Bewegungs- • in vielen Quartiertreffs und Quartierzentren. 24-Stunden-Notfallberatung: 0844 148 148 Der Radio, das Rührwerk, das Stuhlbein ist und Sportangebote. Erkundigen Sie sich direkt beim Standort in info@palliativebern.ch kaputt? Im mehrmals jährlich stattfindenden 031 359 03 03 Ihrem Quartier. Eine Liste finden Sie unter www.palliativebern.ch Repair-Café werden Reparaturen kostenfrei von region.bern@be.prosenectute.ch www.vbgbern.ch > wer sind wir > Downloads Information und Beratung zu Palliativpflege für ehrenamtlichen Mitarbeitenden durchgeführt. www.be.prosenectute.ch > Freizeit > > Standorte Menschen mit unheilbaren Erkrankungen und www.repaircafe-bern.ch Bewegung und Sport • in allen Pflegeheimen von Domicil. Information für Angehörige. unter www.domicilbern.ch > Wohnen und Freizeit Bewegungskurse in verschiedenen Sprachen Pflege > Offener Mittagstisch Informationen in verschiedenen Schweizerisches Rotes Kreuz • bei diversen Kirchgemeinden und Pfarreien. Sprachen Kultur 031 919 09 19 Erkundigen Sie sich beim Standort in Ihrem bildung@srk-bern.ch Quartier. Das Kompetenzzentrum Alter vermittelt Kontakte Kultur im Koffer bringt Menschen, die ihr Zu- www.srk-bern.ch/55plus Jeweils am Mittwoch und Freitag gibt es einen zu Personen, die Tischgespräche zu verschiede- hause nicht oder nur schwer verlassen können, kostenlosen Transportdienst zum Mittagstisch im nen mit dem Alter verbundenen Themen orga- Abwechslung und Unterhaltung nach Hause. Freiwilligenarbeit Café Tscharni, Waldmannstrasse 17a. Weniger nisieren. Im Moment sind Tischgespräche in fol- 031 350 43 03 mobile Personen werden per Sammeltaxi genden Sprachen möglich: Albanisch, Bosnisch, franziska.grogg@refbern.ch Nachbarschaft Bern abgeholt und wieder nach Hause gebracht. Italienisch, Portugiesisch, Serbisch, Spanisch, www.kulturimkoffer.ch Nachbarschaft Bern vermittelt Nach- Information und Anmeldung: 079 936 86 99 Tamilisch. barinnen und Nachbarn für vielfältige Unterstüt- 031 321 76 55 Mit der Kulturlegi erhalten Bezügerinnen und zung, die im Rahmen von maximal drei Stunden Wer selber in netter Gesellschaft kochen und alter@bern.ch Bezüger von Ergänzungsleistungen sowie weite- wöchentlich geleistet werden kann (vgl. Artikel essen möchte, findet Anschluss und Unterstüt- www.bern.ch/alter > Alter und Migration > Infor- re Berechtigte namhafte Rabatte bei Kulturinstitu- Seiten 22-23). zung beim Projekt Tavolata: www.tavolata.ch / mationen für ältere Migrantinnen und Migranten tionen, auf Sport- und Bildungsangeboten sowie 031 382 50 90 058 565 86 85 bei diversen weiteren Dienstleistungen. info@nachbarschaft-bern.ch Merkblätter zu den Ergänzungsleistungen in Kulturlegi beantragen: www.nachbarschaft-bern.ch Collegium60plus verschiedenen Sprachen: 031 378 60 36 Menschen ab 60 organisieren in autonomen www.bern.ch/alter > AHV-Zweigstelle > bern@kulturlegi.ch Benevol Bern Gruppen Kurse zu unterschiedlichen Themen Informationen zur Ergänzungsleistung www.kulturlegi.ch Beratung und Information zum Thema «Freiwilli- sowie sportliche Aktivitäten. ges Engagement», Vermittlung von Einsätzen. www.collegium60plus.ch
16 17 Service-Teil – zum Herausnehmen und Aufbewahren! Neue Medien Kostenlose Tagesprogramme in den Sommerferien Links zu günstigen und kostenlosen Freizeitan- geboten: www.bern.ch > Themen > Freizeit und Möchten Sie Ihr Smartphone am liebsten Sport > Freizeit und Kultur günstig oder gratis Sommertage der Pfarrei Dreifaltigkeit: 13. bis 17. Juli und 20. bis 24. Juli 2020 Im «Sozialwegweiser Bern 60plus» sind 031 313 03 03 sommertage@aktiv-sein.ch www.aktiv-sein.ch > Sommertage zahlreiche weitere Bildungs-, Kultur-, Sport- und Freizeitangebote, Begegnungsstätten, Mitwir- kungsmöglichkeiten und Betätigungsfelder, Be- in die Ecke schmeissen? ratungs-, Begleitungs-, Betreuungs-, Wohn- und Urs Jaeck (Text) Sommerwoche im Bürenpark: Hilfeangebote zusammengestellt. Jonas Kambli (Bild) 7. bis 10. Juli, ab 14 Uhr 076 248 54 26 Das Faltblatt «Rezepte gegen die Einsamkeit» regula.rhyner@refbern.ch enthält Tipps, Ideen und Adressen. Ja, liebe Leute – in der heutigen Zeit, in der sich www. heiliggeistkirche.ch Vieles ständig ändert und das, was heute gilt, Der Sozialwegweiser und das Faltblatt morgen bereits durch etwas Neueres (und, wie Weitere Hinweise, Kontakte können kostenlos bestellt werden meist suggeriert wird, Besseres) abgelöst wird, und Angebote über alter@bern.ch oder 031 321 63 11. fühlen sich viele von uns gestresst. Laufend gilt Der Sozialwegweiser ist unter es, neue Apps und Befehle fürs Handy oder Links zu verschiedenen Veranstaltungskalendern: www.bern.ch/sozialwegweiser auch online den PC zu lernen. So ist es nicht verwunderlich, www.bern.ch > Themen > Freizeit und Sport > zugänglich. wenn wir das Gerät manchmal am liebsten in die Veranstaltungen Ecke schmeissen würden, weil es wieder ein- mal nicht so funktioniert, wie es sollte. Tun Sie es nicht! Ich führe Sie ins Berner Generationen- Ausstellung «Forever young. Willkommen im langen Leben» haus, wo Sie Hilfe bekommen. Mit fachkundiger Unterstützung die Welche Hoffnungen und Ängste verbinden wir mit dem Alter(n)? Wollen wir für immer jung bleiben Möglichkeiten des Handys kennenlernen oder gar ewig leben? Wie verändert sich in einer Gesellschaft des langen Lebens das Denken, Generation 2.0 erklärt neue Medien Lieben, Arbeiten und das Zusammenleben? Mit einer multimedialen Ausstellung und einem Veran- Uns Alten ist dieser Ort am Bubenbergplatz Jugend-Job-Börse staltungsprogramm lädt das Berner Generationenhaus zum Dialog über das lange Leben in einer noch besser als «Burgerspittel» bekannt. Mit der Wenn Ihre Fragen nicht gänzlich geklärt sind alternden Gesellschaft. Renovation des Hauses sind viele verschiedene oder Sie weitere Beratung wünschen, können Angebote für Jung und Alt entstanden. Sie über die «Jugend-Job-Börse Bern», welche Dienstag, Mittwoch, Freitag, Samstag 10 bis 18 Uhr, Donnerstag 10 bis 21 Uhr bis März 2021 In der Café Bar im Erdgeschoss findet unter sich ebenfalls im Generationenhaus befindet, ei- Berner Generationenhaus, Bahnhofplatz 2, www.begh.ch/ausstellung, 031 328 87 00 dem Titel «Generation 2.0 erklärt neue Medi- ne*n Jugendliche*n engagieren. Nebst Beratung en» monatlich ein Beratungs-Nachmittag statt. zu neuen Medien werden beispielsweise auch Engagierte Jugendliche helfen Ihnen bei der Arbeiten in Haus (z. B. Fenster putzen) und Gar- Bedienung von Handy und Computer und unter- ten (z. B. Blätter wischen, Rasen mähen) über- Impressum stützen Sie bei konkreten Fragen. So erfahren nommen. Der Stundenansatz beträgt Fr. 15.00. Herausgeberin: Direktion für Bildung, Soziales und Sport Sie z. B., wie Sie online ein Bahnbillet lösen, mit Projektleitung: Katrin Haltmeier, Kompetenzzentrum Alter dem Handy ein Foto machen oder einen Kontakt Haben Sie den Mut und nehmen Sie diese Diens- Texte und Bilder: Freiwillige Mitarbeitende erstellen können. te in Anspruch! Redaktion: Katrin Haltmeier, Evelyn Hunziker, Katharina Rederer Gestaltung: Christoph Stähli, BOXX Werbung Korrektorat: Gerlind Martin Nächste Termine «Generation 2.0 erklärt neue Medien»: Druck: Ast & Fischer AG 29. April, 27. Mai, 24. Juni, 16. September, 28. Oktober, 18. November, 16. Dezember 2020 Auflage: 19 200 (jeweils 14 bis 17 Uhr). Ein Beratungsgespräch dauert 25 Minuten und kostet Fr. 10.00. Anmeldung: 031 321 60 42, kontakt@jugend-job-boerse-bern.ch, www.jugend-job-boerse-bern.ch Kontakt: Kompetenzzentrum Alter der Stadt Bern, Bundesgasse 33, Postfach, 3011 Bern 031 321 63 11, alter@bern.ch, www.bern.ch/alter Kurse zum Umgang mit neuen Medien speziell für ältere Menschen bietet die Pro Senectute an. 031 924 11 00, info@be.prosenectute.ch, www.be.prosenectute.ch > Freizeit > Kursprogramme
18 19 Gesundheit Gesundheit Dana oder «Ich habe Alzheimer» Annelies Jordi (Text) Fanny Hartmann (Illustration) Eine Demenzerkrankung muss nicht von einem Tag auf den anderen das Leben verändern. Dana hat sich auch drei Jahre nach der Diagnose ihre Lebensfreu- de und Selbstständigkeit bewahrt. «Weisst du was», sagt Dana, mit der ich durchs men und essen Blut- und Leberwurst, auch wie Telefon verbunden bin: «Ich habe Alzheimer.» früher. «Das ist unser Ritual geworden», freut sich Dana. Schock und dann Aufatmen Mit meiner früheren Arbeitskollegin habe ich mich Kleinerer Bewegungsradius ab und zu getroffen, manchmal sind wir zusammen Nach ihrer Pensionierung hat Dana viele Fracht- Grosse Reisen sind für Dana seit Beginn der an ein Konzert gegangen. Nun hatte ich schon län- schiffreisen auf hoher See unternommen. Auf ei- Alzheimer-Erkrankung nicht mehr möglich – kleine gere Zeit nichts mehr von ihr gehört. Wegen zu- ner Schifffahrt hat sie auch ihren heutigen Freund Unternehmungen im Alltag hingegen schon. nehmender Gleichgewichtsprobleme war sie zum kennengelernt. Er wohnt in Norddeutschland, sie Arzt gegangen. Eine Neurologin veranlasste viele sehen sich selten, telefonieren aber oft. «Hast du Untersuchungen. Dann kam die Diagnose: Alzhei- mich noch lieb?», fragt er fast jedes Mal – ein wei- mer. Ein Schock. Und dann ein Aufatmen. Nun teres liebgewonnenes Ritual. Ein Geschenk, einen hatten Danas Verwirrtheiten, ihre Orientierungs- solchen Freund zu haben. probleme einen Namen. Bereits am Telefon sagte Seit Dana vor drei Jahren die Diagnose erhalten sie mir, dass sie nun eine Möglichkeit für betreutes hat, fährt sie nicht mehr zur See. Sie geht aber im- auf meiner Seite. Sie fährt fort: «Ich muss nicht Trost vom Kind in sich Wohnen suchen, einen Vorsorgevertrag machen mer noch selbstständig an Konzerte, in die Oper. umziehen.» Es fiel Dana schwer, sich zu entschei- Dana kann sich auch selber kleine Freuden berei- und eine Beistandschaft einrichten wolle. Ihre bes- Klassische Musik, Schubert insbesondere, liebt den, was von ihren vielen Sachen und Sächeli sie ten. Als wir uns das letzte Mal trafen, kam sie mit te Freundin unterstütze sie dabei. sie über alles. Sie hört auch zu Hause viel Musik weggeben will und was am neuen Ort noch Platz einem Windrädchen am Rollator. «Das habe ich und ist eine leidenschaftliche Leserin. Oft liest sie finden soll. Ihre Beiständin und ihre Freundin ha- mir für mein kindliches Wesen gekauft.» Wir freu- Sich zu helfen wissen die Bücher zwei-, dreimal. Es ist jedes Mal eine ben ihr vorgeschlagen, in der geräumigen Woh- en uns. Das Kind in ihr will Dana auch weiterhin Kurz nach dem Telefonat besucht mich Dana. Sie Wiederentdeckung von etwas Vertrautem. Zum nung mit der schönen Aussicht zu bleiben. Sie lebt pflegen. Es wird sie unterstützen und trösten. nimmt ein Taxi und ruft aus der Nähe an. Sie findet Einkaufen oder für die Therapie geht Dana regel- zurzeit gut in der vertrauten Umgebung, in dem die Haustüre nicht, weiss sich aber zu helfen. Mir mässig in die Stadt. Sie ist nun wegen ihrer Gleich- Haus und Quartier, wo sie Leute kennt. Regelmäs- Diesen Text hat Dana autorisiert und, wie schon scheint, wir unterhalten uns wie früher. Dana aber gewichtsstörungen auf den Rollator angewiesen. sig kommt jemand von der Spitex vorbei. So hat früher immer, meine Kommafehler korrigiert. meint: «Ich merke, dass sich Einiges geändert hat. sie jeden Tag einen fixen Kontakt. Den Gedanken Ich vergesse so viel und zu Hause bin ich ständig Verbleib im Quartier als Stütze ans Umziehen hat sie auf unbestimmte Zeit hin- Information, Beratung und Angebote für auf der Suche nach vermissten Dingen. Doch ich Kürzlich hat mich Dana wieder einmal angerufen – ausgeschoben. Demenz-Betroffene und Angehörige: mag Kontakte und Gespräche.» Wir lachen zusam- eine Seltenheit. «Ich bin so glücklich!» Erstaunen Alzheimer Bern, www.alz.ch/be, 031 312 04 10
21 Gesundheit Spannungen im Pflegeheim: Wer hilft? Annelies Wiget (Text und Bild) Oh je – mit dem Preisaufschlag auf meiner Heimrechnung bin ich aber gar nicht einverstanden, und die Heimleite- rin konnte ihn mir auch nicht überzeugend erklären. Was jetzt? Rufen Sie die Bernische Ombudsstelle für Alters-, Betreuungs- und Heimfragen an! Die Ombudsfrau Kathrin Kummer gibt im Interview Aus- kunft über ihre Arbeit. Annelies Wiget: Welches ist der Zweck der führe Vermittlungsgespräche. Dabei zeige ich Ombudsstelle? verschiedene Lösungen auf, informiere, welche Kathrin Kummer: Das Anliegen der Ombuds- Möglichkeiten bestehen, und gebe vielleicht stelle ist es, belastende Situationen zu lösen, eine Empfehlung ab, wie die Spannungen be- Spannungen zu reduzieren und so allen Beteilig- seitigt werden könnten. Vor allem aber höre ich ten das Leben zu erleichtern. Dies gilt für Men- aufmerksam zu. schen, die in Institutionen leben oder arbeiten, Muss ich für die Beratung etwas bezahlen? aber auch für die Betreuung zu Hause. Nein, die Ombudsstelle arbeitet kostenlos. Die Buchen Sie einen TCS Pedaleur Mit welchen Anliegen kann ich mich an die Trägerschaft liegt bei der Stiftung Bernische Ombudsstelle wenden und wie mache ich Ombudsstelle für Alters-, Betreuungs- und für Ihre wöchentliche Entsorgungsfahrt! das? Heimfragen, welche von verschiedenen Ver- Sie können sich bei allen Schwierigkeiten an die bänden und Institutionen gegründet wurde. Die Ist Ihnen der Weg zum nächsten Entsorgungs- Die TCS Pedaleure sind als Freiwillige im Ombudsstelle wenden, die im Zusammenhang Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion mit der Betreuung und Pflege von älteren Per- des Kantons Bern finanziert den Betrieb der Om- punkt zu weit oder ist das Wegbringen Rahmen des Projekts «ich bewege» für ältere sonen und/oder von Behinderung betroffenen budsstelle mit einem Leistungsvertrag. Unsere von Glas, Alu, Pet, Papier und Karton zu Menschen in Bern unterwegs. Menschen eintreten können. Dies sind oft finan- Arbeit ist vertraulich. beschwerlich? Oder haben Sie gar einen Das Angebot ist kostenlos. zielle Fragen, aber auch die Qualität der Pflege Was raten Sie Menschen, die sich mit dem grossen Gegenstand, den Sie nicht selber zur und Betreuung, das Verhältnis zu den Bezugs- Eintritt in eine Institution befassen, und de- Entsorgungsstelle transportieren können? Kontaktieren Sie uns noch heute: personen oder mangelnder Respekt vor der be- ren Angehörigen? treuten Person können ein Thema sein. Die be- Lesen Sie Verträge gut, bevor Sie unterschrei- troffene Person selbst, ihre Angehörigen, aber ben. Fragen Sie wenn nötig nach und schlagen Dann buchen Sie einen TCS Pedaleur. Er «ich bewege» auch die Betreuenden und Pflegenden können Sie vielleicht auch Änderungen vor. Scheuen Sie holt das Recyclinggut wie Glas, Alu, Pet, Mobilitätsakademie des TCS bei uns anrufen. Bei einem Erstgespräch kläre sich nicht, Wünsche oder Beschwerden mitzu- Papier und Karton bei Ihnen zu Hause ab Maulbeerstrasse 10, 3001 Bern ich das Problem ab und gebe Auskunft, welche teilen und wenden Sie sich damit an die zustän- und transportiert es mit einem eCargo-Bike www.ichbewege.ch Lösungen möglich sind. Oft reicht diese Bera- dige Stelle, z.B. an eine Leitungsperson. tung schon aus, damit die Anrufenden das The- Was gefällt Ihnen besonders an Ihrer Arbeit? in den nächstgelegenen Entsorgungshof. info@ichbewege.ch ma am richtigen Ort ansprechen und sich so Mich freut es besonders, wenn ich es Menschen 058 827 34 09 selber helfen können. Manchmal sind weitere ermöglichen kann, Belastendes anzusprechen Schritte nötig: Ich nehme zum Beispiel mit den und so helfe, die Lebenssituation aller Beteilig- andern am Konflikt Beteiligten Kontakt auf und ten zu verbessern. Bernische Ombudsstelle für Alters-, Betreuungs- und Heimfragen Sprechstunden nach Vereinbarung, 031 372 27 27, www.ombudsstellebern.ch «ich bewege» – eine Initiative des Touring Club Schweiz (TCS), bewirtschaftet von der Mobilitätsakademie des TCS
22 23 Generationen Generationen Nachbarschaft Bern – Unterstützung im Quartier Simone Stirnimann (Text) ben. «Manchmal ist viel los, und ich muss mir die tern herkommen. Die Gassen im Quartier definie- Rosmarie Bernasconi und Simone Stirnimann (Bilder) Zeit suchen. Aber ich mache es sehr gerne, und ren so immer wieder einmal das Gesprächsthema, es bringt auch mir viel», meint er. So kann er z. B. und für beide Seiten gibt es neue Entdeckungen seine Fremdsprachenkenntnisse anwenden – die und spannende Geschichten daraus. Haben Sie auch schon für Ihre Nachbarin eingekauft oder Beiden unterhalten sich auf Italienisch. waren mal froh, wenn der Nachbar während Ihrer Ferienab- wesenheit die Katze gefüttert hat? So selbstverständlich, Wohnsituation ändert, Ausflüge bleiben Frau Capobiancos anfängliche Bedenken, alleine wie dies klingt, ist es nicht immer. Nachbarschaft Bern ver- mit einem Mann unterwegs zu sein, sind schnell mittelt darum Nachbarinnen und Nachbarn untereinander der Freude an den Ausflügen und am angeneh- men Gesprächspartner gewichen. Letzten Som- für Unterstützung im Alltag. mer musste sie ihre Wohnung aufgeben und in ein Pflegeheim ziehen. Peter Tanners Besuche finden Peter Tanner ist einer der Freiwilligen von Nachbar- Halt in der Landmetzgerei war ein gelungener Ein- weiterhin statt. Zu Beginn hat er sie in ihrem neuen schaft Bern und pensionierter Koch. Seit zwei Jah- stieg. Inzwischen fahren die Beiden jeweils bereits Zimmer besucht, sehr bald aber haben sie die ge- ren ist er regelmässig mit einer Nachbarin unter- am Vormittag los, um am Zielort gemeinsam Zmit- meinsamen Ausflüge wieder aufgenommen. wegs und holt sie mit seinem Auto für Ausflüge ab. tag zu essen. Die bisherigen Ausflugsorte lassen Die Ansprechpersonen bei Nachbarschaft Bern: «Ich habe nach Jahren wieder die Berge gesehen», sich sehen: Gartenanlage des Château de Vullie- Deutschnachhilfe mit Quartierspaziergängen Noëlle Altenburger und Simone Stirnimann. erzählte Frau Capobianco, als sie glücklich vom rens, Kemmeriboden-Bad oder Neuenburger Jura, In anderer Konstellation ist die Freiwillige Ursula ersten Ausflug aus dem Emmental zurückkehrte. um nur einige zu nennen. Die Freude bei seinem Bischof Scherer unterwegs. Sie ist pensionierte Nachbarschaft Bern Der Nachmittagsausflug inklusive Zvieri-Plättli und Gegenüber motiviert Peter Tanner, dabei zu blei- Journalistin und wohnt in der oberen Altstadt. Seit Nachbarschaft Bern richtet sich an die ganze Be- Oktober 2018 besucht sie einmal die Woche As- völkerung. Bei der Vermittlung wird darauf geach- hvinia Sivarajah im Mattequartier. Dort geht das tet, dass die Person mit Unterstützungsbedarf Mädchen in die dritte Klasse. Ashvinia möchte und die/der Freiwillige höchstens 15 Gehminuten ihren Deutschwortschatz ausserhalb der Schule voneinander entfernt wohnen. Der Einsatz soll erweitern und braucht etwas Übung beim Lesen. drei Stunden pro Woche nicht übersteigen. Mög- Anfänglich haben Ursula Bischof und Ashvinia sich liche Unterstützungsleistungen sind Erledigen von für Lese- und Schreibübungen an einen Tisch ge- oder Begleiten bei Einkäufen, Besuche, Ausflüge, setzt. Für die quirlige Ashvinia ist dieses Hinsitzen Nachhilfe, Begleitung zu Terminen, Ausführen von am Nachmittag nach der Schule etwas anstren- Hunden, etc. Das Angebot ist kostenlos. Die Um- gend. So haben sie entdeckt, dass gemeinsame setzung erfolgt durch die Vereinigung Berner Ge- Spaziergänge im Mattequartier für beide sehr viel meinwesenarbeit (VBG) im Auftrag der Stadt Bern. interessanter und unterhaltender sind. 031 382 50 90 (Montag bis Donnerstag) Das Mattequartier als grosse Schatzkiste info@nachbarschaft-bern.ch Der Zvierihalt ist wichtiger Teil der Ausfahrten In der Matte finden sich immer wieder Möglich- www.nachbarschaft-bern.ch von Frau Capobianco und Herrn Tanner. keiten, etwas zu lesen, mehr über das Quartier zu erfahren und Neues zu lernen – etwa darüber, was es mit der Gerberngasse auf sich hat, und wie man das Gerbern in Sri Lanka angeht, wo Ashvinias El- Draussen sein und Deutsch üben: Ursula Bischof und Ashvinia Sivarajah.
24 25 Bern stellt sich vor Bern stellt sich vor Ein historischer Streifzug durch das Matte-Quartier Urs Walter (Text) Marianne Peter-Schoch (Bild) Die Matte kann auf eine bewegte Geschichte zu- rückblicken. Heute bietet das Quartier an der Aare Gemütlichkeit und viel Kultur. Der Name des Matte-Quartiers ist weit über die steller Giacomo Casanova in den dortigen Bädern, Blick in die Matte, ein Quartier mit bewegter Vergangenheit und vielfältigem kulturellem Angebot. Stadtgrenze hinaus bekannt. Auch vom Matte-Äng- die oft auch Bordelle waren. lisch haben viele schon gehört. Die Geheimspra- che sei erstmals in der Zeit der Burgunderkriege im Schauplatz des «Stäcklichrieg» Holz, Silber, Strom, Schokolade entwickelt. Später verlegte Lindt den Firmensitz 15. Jahrhundert gesprochen worden, erzählt Res Nicht immer ging es in der Matte allerdings fröhlich Urkundlich erwähnt wurde die Matte erstmals weg aus der Matte, aber noch heute lässt sich von Margot. Der Künstler und Musiker gilt als Archiv, zu und her. Das Quartier war gar Kriegsschauplatz: 1327. Berns Lage auf dem Felsrücken in der Aare- der Nydeggbrücke aus der Schriftzug der Schoko- Seele und musikalische Quelle des Quartiers. Von An die Zeit des Untergangs der alten Eidgenossen- schlaufe schützte zwar gegen Feinde und Hoch- ladenproduzentin an einer Hauswand lesen. der Liebe zur Aare und zur Matte singen er und sei- schaft und des Regimes der «Gnädigen Herren» wasser. Doch für Holz- und viele andere Waren- ne Frau Ruth Margot jedoch in Sprachen, die alle erinnert das Einschussloch einer Kanonenkugel transporte brauchte es den Verkehrsweg Aare. Die Verweilen im Quartier verstehen. Wie viele lobt Res Margot die Matte als aus dem «Stäcklichrieg» von 1802. Die Steine mit Schifflaube erinnert an diese Blütezeit der Matte, Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wohnten laut «eines der lebensfrohsten Dörfer in Europa» mit dem «Näggi» wurden präzise am gleichen Ort ebenso der Anlegeplatz bei der Untertorbrücke. Stadtarchiv knapp 3900 Bewohnerinnen und Be- einem einzigartigen Kulturangebot. Lebenslust in wieder eingemauert, als 1957 die alten Häuser mit Die Matte florierte. Die Produkte von Georg Adam wohner in der Matte – oft in misslichen Verhältnis- der Matte überrascht kaum, vergnügte sich doch ihren schwierigen hygienischen Verhältnissen ab- Rehfuess, Gold- und Silberschmied, verkauften sen: 1930 verfügten zwei Drittel der Wohnungen schon der für seine Liebschaften bekannte Schrift- gerissen und danach neu gebaut wurden. sich so gut, dass er in seiner Fabrik auf der Insel über keine eigene Toilette. Kein Wunder erkrank- zwischen Aare und Kanal in den 1820er Jahren ten in der Matte viele Menschen an Tuberkulose. über 50 Personen beschäftigen konnte. Dann kam Heute werden weniger als 1200 Mättelerinnen Kultur in der Matte die Eisenbahn, Transporte wurden neu auf der und Mätteler gezählt. Sie verweilen gerne im Cinematte: In Bern einmalige Kombination von Restaurant und Kino, www.cinematte.ch, Schiene abgewickelt, und die Matte lag plötzlich «Mattegarten», denn richtige «Matten» gibt es in Wasserwerkgasse 7 abseits. Das Quartier entlang der Aare verarmte. der Matte nicht. Das Plätzli beim Matteladen lockt Theater Matte: Kreatives Mundarttheater vom Feinsten, www.theatermatte.ch, Mattenenge 1 Doch 1891 entstand an der Schwelle das erste auch mit dem alten «Wöschhüsi» – und am Trog Einfach Lesen: Die Buchhandlung lockt auch mit Lesungen, www.einfachlesen.ch, Schifflaube 50 Stadtberner Elektrizitätswerk, das Highlight für werden im Rahmen eines Matte-Rundgangs von Stiftsgarten: Gärtnerische Spezialitäten, Begegnung und Bildung, www.stiftsgarten.ch, Badgasse 40 die 700-Jahr-Feier von Bern: Strom aus der Matte StattLand hin und wieder Reminiszenzen aus dem Matteänglisch: Seit 60 Jahren fördert der Matteänglischclub das Quartier-Idiom ersetzte zwischen Zytglogge und Hirschengraben Leben Casanovas aufgeführt. www.matteaenglisch.ch, Anleitung und Übersetzungsprogramm: www.margotmargot.ch das Gaslicht. Sogar das Verfahren zur Herstellung Quartierrundgang «Bern Matte – Leben an der Aare», www.stattland.ch zartschmelzender Schokolade wurde in der Matte
Anzeige 26 Feuilleton Das sött me nid vergässe! Irène Hellstern-Haymoz (Text) Staatsarchiv Aargau (Bild) My früechi Juged isch unbeschwärt gsy. Was Für ne besseri Sälbstversorgig sy Härdöpfu pflan- so alles uf dr ghogerige Wält passiert, het mi nid zet worde – i Promenade, uf Sportplätz, a Bahn- bsunders wunder gno. Aber mit dr Zyt – i bi vil- börtli; eifach überall, wo’s es Eggeli ungnutzte lecht zähni gsy – han i mi doch afaa intressiere, Bode gha het. Für dass ds Brot lenger häre het, über was d Eltere so viil diskutiere. Vo Chrieg, het’s dr Beck ersch am zwöite Tag dörfe ver- vor Arbeitslosigkeit. O dr Papa het nüm voll chön- choufe. Mändig, Midwuch u Frytig sy fleischlos; ne schaffe u weniger Lohn gha; derby hät me nume Fisch u Bluetwurst sy a dene Tage erloubt lut Bundesrat sölle Notvorrät aaschaffe. Am 2. gsy; die hei o kener Margge bruucht. Ja, das het Septämber 1939 het die Vereinigti Bundesver- d Husfroue gforderet, aber i ma mi nid bsinne, sammlig der Henri Guisan zum General gwählt u dass me hät müesse hungere. O Gas, Strom u d Armee mobilisiert. Offizier u Soldate hei sofort Chole muess me spare; da het me sech de am müesse yrücke. Aabe i eim Ruum zämeglaa u isch meistens früe Es het e Bezugs-Sperri gää für Importgüeter; das i ds Bett. Dass frömdi Flüger sech nid chönne heisst: Zucker, Rys, Gärste, Mähl, Hülsefrücht, orientiere, isch d Verdunkelig ygfüert worde. Am Gaffee het me nüm chönne choufe. Me het vo de Vorrät müesse läbe. Ab em 1. Novämber het Aabe am Zähni het me Strasselampe glösche, d Schlitze vo de Felläde sy mit Dachpappe abdeckt Zuhause ist da, wo Sie me chönne Läbesmittelmargge bezieh. D Usga- bestell z Bärn isch im Chornhuus ygrichtet worde. worde, dass ja ke Liecht use schynt. I de Hushaltige het me zu jedem Ding Sorg gha. sich wohlfühlen. Nume mit dene Margge isch die gsperrti Waar Chleider het me gflickt u wieder gflickt. Für dass wieder erhältlech gsy. d Absätz nid so schnäll abloufe, Plätti ygschlage. O Chleider u Schue hei Margge bruucht. Bim Ychoufe vo Läbesmittel het me dr alt Papiersack mitgno, für ds Brot es Stoffseckli. Gmüesabfäll Bei Domicil geniessen Sie in einem gepflegten und sicheren Umfeld viel Raum het me im ne grüene Chesseli näbe d Hustüür für Ihre Lebensgewohnheiten. Und bei Bedarf sind unsere erfahrenen Pflege- gstellt; e Söilihalter isch’s cho lääre. O ir Schuel fachkräfte jederzeit mit professionellen Dienstleistungen rund um Ihre Gesund- het sech mängs gänderet. Lehrer hei Klasse vo heit und Ihr Wohlbefinden für Sie da. Wir setzen alles daran, dass Sie sich bei Kollege, wo im Dienst sy, übernoo. Im Handar- uns rundum gut betreut und gepflegt fühlen. beite hei mer Schürz gnäit für Chrankeschwösch- tere vor Militärsanitätsanstalt. Mir hei müesse So vielfältig, wie die Menschen sind, ist auch unser Zytige sammle – all Wuche es Bündli. Zahnpasta- u Sänftube, Schoggolapapier u Blächbüchsli hei Wohn- und Dienstleistungsangebot. sech bim Abwart im Chäller aagsammlet. Für was dr tröchnet Gaffeesatz guet isch, weis i no hüt Vom unabhängigen Leben in der eigenen Wohnung bis zur liebevollen und nid. Es het eifach dr Ysatz vo allne bruucht, für dür aufmerksamen Pflege: An 22 Standorten in Bern, Belp, Biel, Hinterkappelen, die schwäri Zyt z cho. Münchenbuchsee, Stettlen und Thun bieten wir Ihnen alles für ein erfülltes und Im Mai 1945 isch dr Chrieg – ömu uf em Papier – aktives Leben im Alter. beändet worde. D Soldate sy wieder deheim gsy, aber es isch no lang ggange, bis ds Läbe wieder Unsere Beraterinnen informieren Sie gerne persönlich. i ne normale Gang cho isch. D Läbesmittel sy no Domicil Infocenter: 031 307 20 65 bis im Herbst 1948 rationiert gsy. domicilbern.ch StAAG AG6.287
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