DAS SENIORENMAGAZIN DER STADT BERN - Ältere Menschen und Klimaerwärmung "Ich habe Alzheimer" Nachbarschaft Bern - Unterstützung im Quartier

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DAS SENIORENMAGAZIN DER STADT BERN - Ältere Menschen und Klimaerwärmung "Ich habe Alzheimer" Nachbarschaft Bern - Unterstützung im Quartier
Nr. 5
2020

        DAS SEN IOREN MAGA ZIN DER STADT BERN

                              Ältere Menschen und
                                Klimaerwärmung
                              «Ich habe Alzheimer»
                               Nachbarschaft Bern
                               – Unterstützung im
                                     Quartier
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                                             Liebe Leserinnen und Leser

                                             «Die Klimakatastrophe ist so riesig und kom-
                                             plex», sagt Jacques Mader. Er brauche einen
                                             Hebel, eine Methode, um in seinem Leben
                                             konkrete Veränderungen angehen zu können.
                                             Mader gehört der Gruppe der «conversations
                                             carbone» in Fribourg an, wie im Artikel «Die
                                             Überforderung überwinden» in der WOZ vom
                                             16. Januar 2020 nachzulesen ist. Bei diesen
                                             «Klimagesprächen», die vor zehn Jahren in
                                             Grossbritannien gegründet wurden, setzt sich                               Franziska Teuscher
                                             eine überschaubare Gruppe in einem Kurs                                    Gemeinderätin
                                                                                                                        Direktorin für Bildung,
                                             vielfältig mit Klimafragen auseinander. Ganz                               Soziales und Sport
                                             praktisch und alltagsnah. Es geht nicht nur um
                                             Wissensvermittlung, sondern auch darum her-
                                             auszufinden, was für jeden Einzelnen, jede Ein-
                                             zelne realistischerweise an Veränderung im eige-
                                             nen Alltag möglich ist. Denn man ist zweifellos
                                             vielen äusseren Einflüssen ausgesetzt, die sich
                                             nicht einfach wegdiskutieren lassen. In der Ge-
                                             sprächsgruppe werden Ideen ausgetauscht und

    Wir pflegen:
                                             aufgezeigt, dass auch kleine Veränderungen,
                                             die in der Summe positiv wirken, wertvoll sind.
                                                                                                                        Inhaltsverzeichnis

    immer, überall, alle.
                                                                                                                        Schwerpunkt:
                                             Diese «conversation carbone» sollen dieses                                 Klimaerwärmung                  4

                                             Jahr auch in der Deutschschweiz starten. Daher                             Betreuungsgutsprachen        10
                                                                                                                        Stadtverwaltung informiert   12
                                             freue ich mich sehr über den Schwerpunkt in
                                                                                                                        Service-Teil                 13
                                             diesem Magazin, der ein Klimagespräch unter                                Impressum                    16
                                             Berner Senioren und Seniorinnen nachzeichnet                               Jugendliche erklären
    Ihre SPITEX BERN: 031 388 50 50          und ergänzend Jugendliche zu Wort kommen                                   neue Medien                  17
                                                                                                                        «Ich habe Alzheimer»         18
    Online-Anmeldung: www.opanspitex.ch      lässt. Vielleicht ist das ein guter Moment, selber                         Interview Ombudsfrau         21
                                             aktiv zu werden. Was meinen Sie?                                           Unterstützung im Quartier    22
                                                                                                                        Streifzug durch die Matte    24

    SPITEX Genossenschaft Bern
                                             Ihre Franziska Teuscher                                                    Feuilleton                   26

    Salvisbergstrasse 6
    Postfach 670 3000 Bern 31
                                             Titelbild: Franz Heiniger, 73: «Die ruhige und doch zentrale Lage des Schönau-Sulgenau-Quartiers schätze
    info@spitex-bern.ch www.spitex-bern.ch   ich seit 27 Jahren. Spaziergänge an die Aare und auf den Gurten bereichern mein Leben. Manchmal
                                             kommt eine Person mit, die ich im Rahmen der Nachbarschaftshilfe unterstütze.» (Bild: Hansueli Räz)
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                                  Schwerpunkt                                  Schwerpunkt

  Bambuszahnbürste,
  Sonnenkollektoren
  und das Grosskind
                               Annelies Jordi (Text)
       Miriam Künzli, Marianne Peter-Schoch und Klimastreik Schweiz (Bilder)

Die Klimaerwärmung ist ein aktuelles Thema, auf das uns
junge Menschen aufmerksam machen. Doch was denken
ältere Menschen darüber und wie verhalten sie sich zu
dieser weltumspannenden Herausforderung?
DAS SENIORENMAGAZIN DER STADT BERN - Ältere Menschen und Klimaerwärmung "Ich habe Alzheimer" Nachbarschaft Bern - Unterstützung im Quartier
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                                             Schwerpunkt                                                                                                Schwerpunkt

Ein älterer Berner, Sachbearbeiter in Finanzfra-         Sorge und Betroffenheit
gen und Harfenspieler, hat im Berner Westen              In der Zeitung stehe, die Klimaerwärmung ma-
drei Personen zwischen 68 und 84 Jahren zu-              che Angst, wirft die ehemalige Postbeamtin ein.
sammengetrommelt, die sich zur Klimaerwär-               Angst, finden die meisten, sei nicht das richtige
mung äussern möchten. Ihre Gedanken, Hal-                Wort dafür. Sie würden es eher Sorge, Betrof-
tungen und Ideen werden hier wiedergegeben.              fenheit oder Befürchtung nennen. «Wir spüren
Darunter mischen sich auch die Meinungen der             es noch zu wenig», meint jemand. Doch da sind
drei Verantwortlichen, die den Schwerpunktbei-           nicht alle einverstanden. Eine Gesprächsteilneh-
trag zur Klimaerwärmung erarbeitet haben.                merin berichtet vom Triftgletscher, den sie als
                                                         junge Frau überquert hat. Heute ist dort ein See.
Gedanken und Engagement anstossen:                       «Wir älteren Menschen haben mehr Vergleiche
Klima-Gespräch unter älteren Menschen.                   zu früher, wir sollten eigentlich mehr sensibi-
                                                         lisiert sein», findet sie. Die Gruppe im Berner
                                                         Westen ist damit nicht einverstanden. Sie hat
                                                         eher das Gefühl, bei den Alten sei das Problem
                                                         noch nicht angekommen.

                                                         Beim Thema, was zu tun ist, kommen aber
                                                         durchaus aktuelle Ereignisse aus der Nähe zur
                                                         Sprache, zum Beispiel Überschwemmungen
Nach mir die Sintflut?                                   und die Frage, wie wir uns dagegen schützen
Was hat die Klimaerwärmung mit uns älteren               können. Doch die Eindämmung der Folgen der          Generationenübergreifendes Engagement gegen die Klimaerwärmung.
Menschen zu tun? Wie sind wir betroffen? Spon-           Klimaerwärmung ist das eine. Gefordert sind
tan kommt die erste Reaktion: Das Problem ist            auch Investitionen in die Zukunft. Nun sind sich
generationenunabhängig. Wie es wahrgenom-                wieder alle einig: Ältere Menschen haben oft        Aber auch die kleinen Dinge dürfen nicht ver-           Vertrauen in die Grosskinder
men wird, hat damit zu tun, wie aufmerksam               mehr finanzielle Ressourcen. Diese können sie       gessen werden: Abfall sortieren, ein Plastiksäck-       «Das geht alles viel zu langsam», meint eine
man durch die Welt geht. Und dann gleich eine            einsetzen. Der Architekt in der Runde erzählt,      chen weniger nehmen, Unterschriften sammeln,            pessimistische Stimme, «alles muss rentieren,
andere Stimme: «Ich habe Kinder in die Welt              dass er Sonnenkollektoren und eine Wärme-           kleine Initiativen unterstützen oder – Zahnbürs-        wenn nicht sofort ein Gewinn da ist, wird nichts
gesetzt, es ist mir nicht egal, welchen Lebens-          pumpe auf seiner Liegenschaft angebracht hat.       ten aus Bambus kaufen. «Eine weit über Acht-            gemacht. Die Politik ist zu träge.» Bevor die Hoff-
raum wir ihnen hinterlassen.» Wird also nicht die        Finanziell werden sie sich zu seiner Zeit nicht     zigjährige hat mir das erzählt», berichtet der          nungslosigkeit Einzug hält, setzt sich die Ansicht
Haltung «nach mir die Sintflut, ich bin alt, und         mehr auszahlen. Er ist achtzig Jahre alt.           Harfenspieler. Sie habe gelesen, dass wir pro           durch, dass es eine Balance braucht zwischen
es geht mich nichts mehr an» vertreten? Nein                                                                 Woche Kunststoff vom Gewicht einer Kreditkar-           Besorgnis und Zuversicht. «Mein Grosskind wird
– da sind sich alle einig: «Wir haben eine Verant-       Bewusstseinsbildung nötig                           te essen. «Praktisches ist wichtig», weiss die          eine Lösung suchen», ist eine Frau überzeugt,
wortung.» Es ist zwar keine Schuldfrage, dem             Der Journalist bringt den Faktor Zeit ein. Ältere   Pflegefachfrau. Sie hat in den achtziger Jahren         deren Enkel in einem Projekt zur Vermeidung von
stimmen ebenfalls alle zu – «aber wir sind die           Menschen haben mehr Zeit, können zu Fuss ge-        geholfen beim Aufbau eines Drittweltladens.             Ressourcenverschwendung tätig ist. Das ist ein
Generation der Verursacherinnen und Verursa-             hen, langsam reisen. «Das ist noch nicht überall    Heute sind Fairtrade-Produkte überall verbreitet.       gelungenes Schlusswort, findet die Schreiberin,
cher. Es werden viele Ressourcen verschwen-              angekommen», wird eingewendet. «Genau hier          Es geschieht doch etwas.                                obschon sie längst nicht alle Voten der lebhaften
det. So kann es nicht weitergehen.» «Als älterer         können wir ansetzen», argumentieren einige.                                                                 Diskussion berücksichtigen konnte.
Mensch mit meinem Erfahrungswissen kann ich              Das Thema kann zum Beispiel in Seniorinnen-
die Jungen dabei unterstützen, Lösungen für ei-          und Seniorengruppen aufgenommen werden.
                                                                                                             Tipps zum Energiesparen
nen sinnvollen Verbrauch und eine gerechte Ver-          Oder ältere Menschen können mit den Jungen          www.hausinfo.ch > Gebäude&Energie > Energieverbrauch > Energie sparen im Haushalt
teilung von Ressourcen zu finden», meint dazu            in einen Dialog treten.                             Berechnung des eigenen CO2-Ausstosses und massgeschneiderte Einspartipps:
die Anthropologin.                                                                                           www.wwf.ch > Nachhaltig leben > Footprint-Rechner
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                  Schwerpunkt                                                                                                                                                     Schwerpunkt

  Megaheiss und
ausgedorrte Böden
               Urs Walter (Text)
               Julia Bucher (Bild)

                                                                                                                                                                als 1,5°C führt zu einer gefährlichen Störung des
                                                                                                                                                                Klimasystems. Davon besonders betroffen sind
                                                                                                                                                                ältere Menschen, insbesondere Frauen, jedoch
                                                                                                                                                                auch die natürliche Lebensgrundlage zukünfti-
                                                                                                                                                                ger Generationen. Die derzeitige Klimapolitik des
                                                                                                                                                                Bundes reicht nicht aus, um die Erwärmung auf
                                                                                                                                                                maximal 1.5°C zu beschränken. Der Bund verletzt
                                                                                                                                                                damit die Bundesverfassung, genauer das Vor-
                                                                                                                                                                sorgeprinzip und das Recht auf Leben.

                                                                                                                                                                Die Betroffenen klagen an
                                                                                                                                                                «Es besteht dringender Handlungsbedarf», stellt
Engagiert, damit die Welt nicht kippt:               Pointierte Argumente an die Medien bringen:                                                                Jutta Steiner fest. Sie ist Landschaftsarchitektin,
Florence Bucher.                                     Jan Burckhardt.                                                                                            seit 2019 im Vorstand der KlimaSeniorinnen und
                                                                                                                                                                weiss, wovon sie spricht. Aufgewachsen im Ruhr-
Wer wach unsere Umwelt und die Veränderun-                                                                                                                      gebiet, hat sie selber erlebt, was eine nachlässige
gen betrachte, müsse sich engagieren, findet                                                                möglichst vielen Leuten nach Antworten und Al-      Umweltpolitik anstellen kann. Und sie führt weiter
die elfjährige Florence Bucher aus Köniz. «Wie
wir uns heute verhalten, ist gegenüber der Na-
                                                           Im Gespräch                                      ternativen, um das längerfristige Überleben der
                                                                                                            Menschen hier und global zu sichern. Nur ge-
                                                                                                                                                                aus: «Als ältere Frauen und damit speziell von den
                                                                                                                                                                Folgen der Klimaerwärmung Betroffene fordern
tur nicht fair. Sie leidet, und wir machen sie ka-
putt. Manchmal macht es mir Angst, wenn ich an
                                                            Antworten                                       meinsam finden wir gerechte Lösungen, damit
                                                                                                            die Gesellschaft nicht (wieder) kollektiv gegen
                                                                                                                                                                wir eine unabhängige gerichtliche Überprüfung
                                                                                                                                                                der Schweizer Klimapolitik. Der Staat muss seine
die Auswirkungen der Klimaerwärmung auf un-
ser Leben, unser Überleben denke», erzählt sie.
                                                             suchen                                         eine Wand rennt.» Das fordere heraus, denn ver-
                                                                                                            breitet verhielten sich Menschen wider besseres
                                                                                                                                                                Schutzpflichten wahrnehmen und umfassende
                                                                                                                                                                Massnahmen für die Umsetzung eines umwelt-
«Plötzlich haben wir die Folgen des vielen CO2 in                                                           Wissen nicht umweltgerecht. «Doch Handeln ge-       gerechten Klimaschutzes ergreifen.»
                                                                      Urs Walter (Text)
der Luft nicht mehr unter Kontrolle. Es könnte ein                                                          gen Wissen und Fühlen geht schlicht nicht mehr.»    Die KlimaSeniorinnen verfolgen dezidiert ihr Ziel.
                                                                      Klimastreik (Bild)
grosses Massensterben der unterschiedlichsten                                                                                                                   Da die Klage vom Departement für Umwelt, Ver-
Lebewesen geben.» Deshalb brauche es endlich         «Ich lebe in einer privilegierten Situation – in der                                                       kehr, Energie und Kommunikation sowie vom
Gesetze gegen die Klimaerwärmung.                    Schweiz, gesund, männlich und weiss, als Gyme-                                                             Bundesverwaltungsgericht abgewiesen wurde,
Anschaulich wurden die Auswirkungen der Kli-
maerwärmung für Florence mit dem fehlenden
                                                     ler mit Zeit. Das fordert mich auch auf, Verant-
                                                     wortung zu übernehmen für heutige und für künf-
                                                                                                             KlimaSeniorinnen                                   haben sie Beschwerde beim Bundesgericht ein-

                                                                                                             fordern ihr Recht
                                                                                                                                                                gereicht. Sie hoffen auf einen positiven Entscheid,
Schnee im Winter und vor allem während der           tige Generationen», konstatiert der 18-jährige Jan                                                         damit der Bund die Ziele der Pariser Klimakonfe-
Ferien im letzten Sommer. Mit dem Zug reiste
die Familie durch Schweden und Norwegen. «Es
                                                     Burckhardt. Er bereitet sich zurzeit auf die Matura
                                                     vor und ist in der Klimabewegung aktiv. Ein Aus-            auf Schutz                                     renz umgehend und ausreichend umsetzt und
                                                                                                                                                                somit einen Beitrag zur Erhaltung des Lebensrau-
war so megaheiss, da kann etwas nicht stimmen.
Und vielerorts sahen wir nur braunes Gras und
                                                     löser für dieses Engagement sei gewesen, dass
                                                     im Kanton Bern sogar ein «schlappes Energiege-
                                                                                                               gerichtlich ein                                  mes der gesamten Menschheit leistet.

ausgedorrte Böden», berichtet die Schülerin. Da-     setz» abgelehnt wurde. Oder dass ein «offenbar                                                             Bis heute haben sich über 1600 Frauen den Klima-
                                                                                                                   Nancy Wiesmann-Baquero (Text)
rum engagiert sie sich: mit «plogging», dem Auf-     nicht lebensfähiger Flugbetrieb in Belp» immer                                                             Seniorinnen angeschlossen, dazu unterstützen
lesen von liegengelassem Abfall am Boden beim        wieder mit viel Geld reanimiert werde.                 Rund 150 ältere Frauen gründeten 2016 den Ver-      mehr als 1000 Menschen den Verein.
Joggen, in der Klimadiskussion und an Klimade-       Ebenso wichtig wie die Inhalte ist Jan Burck-          ein KlimaSeniorinnen. Ihr Hauptziel war es, den
monstrationen. Florence isst auch wenig Fleisch      hardt der Weg, auf dem Lösungen erdacht und            Bund zu verklagen, weil «alles, was uns lieb ist,
und fliegt nicht.                                    erarbeitet werden. «Wir suchen im Gespräch mit         auf dem Spiel steht»: Eine Erwärmung von mehr       Information: www.klimaseniorinnen.ch
DAS SENIORENMAGAZIN DER STADT BERN - Ältere Menschen und Klimaerwärmung "Ich habe Alzheimer" Nachbarschaft Bern - Unterstützung im Quartier
10                                                                                                             11

                                    Die Stadtverwaltung informiert                                                                               Die Stadtverwaltung informiert

       Mehr Spielraum
    trotz kleinem Budget
                          Katrin Haltmeier, Kompetenzzentrum Alter (Text)
                          Alessandro della Valle und Roland Häberli (Bilder)

Seit bald einem Jahr leistet die Stadt Bern finanzielle                                                        Sich auf einen Zmittag und einen Schwatz treffen:
Beiträge an ältere Menschen, die zu Hause leben und                                                            Mittagstisch im Kirchgemeindehaus.

Betreuungsleistungen benötigen. Die ersten Erfah-                                                              zum Beispiel in einem Quartierzentrum oder in ei-         überraschende Wirkungen gezeigt: Immer wieder
rungen mit dem neuen Angebot sind positiv.                                                                     nem Pflegeheim – in Gesellschaft essen können.            erleben Mosimann und Hirsbrunner, dass sie mit
                                                                                                               Auch beim Organisatorischen helfen die Mitarbei-          ihrem Besuch etwas Unerwartetes anstossen.
«Wir beobachten, dass es älteren Menschen                 Wohnungsanpassungen und Hilfsmittel. Der je-         terinnen der Pro Senectute. Soll z. B. in der Woh-        «Eine Frau hat z. B. eine abgebrochene Therapie
mit kleinem Budget und Unterstützungsbedarf               weilige Bedarf wird von der Pro Senectute abge-      nung ein Handlauf montiert oder eine Schwelle             wiederaufgenommen und sich einer Gruppe von
besser geht, wenn sie Betreuungsleistungen in             klärt. Bei ihren Hausbesuchen erleben die Berate-    rollatorgängig gemacht werden, braucht es das             Menschen in ähnlicher Situation angeschlossen.
Anspruch nehmen können», erzählt Ursula Mosi-             rinnen oft, dass die Menschen sowohl finanziell      Einverständnis der Vermieterin, des Vermieters.           Jemand anderes war früher immer nur allein zu
mann. «Durch die Entlastung stabilisiert sich die         als auch bezüglich Alltagsbewältigung am An-         Verwaltungen stimmen solchen Anpassungen                  Hause und besucht nun Bewegungsangebote»,
gesundheitliche Situation, und die Lebensqualität         schlag sind. Einige beziehen Dienstleistungen und    meist unkompliziert zu.                                   so ihre Beispiele. Sie möchten alle potentiell An-
steigt», ergänzt Anna Hirsbrunner. Die beiden Be-         bezahlen diese selber. Daneben reicht das Geld                                                                 spruchsberechtigten ermutigen, sich frühzeitig
raterinnen der Pro Senectute machen Bedarfsab-            dann für gar nichts mehr. Wenn ein Teil der Kos-     Unerwartete Wirkungen                                     zu melden, anstatt abzuwarten und sich durchzu-
klärungen für Betreuungsgutsprachen und führen            ten von der Stadt gedeckt wird, kann dies neuen      2019 konnten bereits 41 Personen von Betreu-              schlagen, bis sie in eine schwierige Lage geraten.
kostenlose Gesundheitsberatungen durch.                   Spielraum eröffnen: «Eine Frau konnte sich dank      ungsgutsprachen profitieren. Es haben sich auch           Die Stadt schliesst sich diesem Aufruf an.
                                                          dem Beitrag endlich die längst benötigte neue
Unterstützung für zu Hause Lebende                        Brille zusammensparen. Eine andere kann sich
Die Betreuungsgutsprachen sind ein Pilotprojekt           statt dreimal nun fünfmal wöchentlich eine war-       So funktioniert es:
der Stadt Bern und der Pro Senectute Kanton               me Mahlzeit leisten», erzählt Anna Hirsbrunner.       1) Sie füllen das Anmeldeformular aus und senden es mit einer Kopie der aktuellen definitiven
Bern. Personen im AHV-Alter mit begrenzten fi-                                                                     Steuerveranlagung an die Pro Senectute Region Bern.
nanziellen Mitteln, die zu Hause leben und Unter-         Soziale Kontakte ermöglichen                          2) Eine Beraterin der Pro Senectute besucht Sie und bespricht mit Ihnen den Unterstützungs-
stützung brauchen, können sich Dienstleistungen           Manchmal ist der Bedarf an Unterstützung so              bedarf. Für diese Abklärung kann wenn nötig eine Übersetzung beigezogen werden.
(mit-)finanzieren lassen. Übernommen werden               gross, dass er durch die Betreuungsgutsprache         3) Pro Senectute stellt einen Antrag ans Alters- und Versicherungsamt, welches den Anspruch
Kosten für Besuchs- und Begleitdienste, Teilnah-          nicht ganz abgedeckt werden kann. Dann gilt es           noch einmal prüft. Dies geschieht innerhalb 14 Tagen ab dem Besuch der Pro Senectute-Beraterin.
me an sozialen Aktivitäten, Haushaltshilfen, Mahl-        zu entscheiden, wofür das Geld verwendet wer-         4) Nach der Bewilligung der Gutsprache werden die Dienstleistungen organisiert. Dienstleistungen
zeitendienste, Mittagstische, Notrufe, kleinere           den soll. Dabei – ebenso wie bei der Auswahl des         von Angehörigen können nicht übernommen werden.
                                                          passendsten Angebots – unterstützen die Bera-         5) Die Rechnung für die bezogenen Dienstleistungen werden von der Bezügerin, dem Bezüger
                                                          terinnen. «Die anspruchsberechtigte Person ent-          bezahlt und eine Rechnungskopie dem Alters- und Versicherungsamt eingesandt.
                                                          scheidet selber, was ihr am wichtigsten ist. Bei      6) Das Alters- und Versicherungsamt erstattet die Ausgaben bis zum definierten Maximum zurück.
                                                          vielen Antragsstellerinnen und Antragsstellern ist    Finanzielle Voraussetzungen:                       Einzelpersonen    Ehepaare
                                                          eine regelmässige und ausgewogene Ernährung           Maximales steuerbares Einkommen                    Fr. 32 000        Fr. 48 000
                                                          nicht gewährleistet. In diesen Fällen versuchen       Maximales steuerbares Vermögen                     Fr. 37 500        Fr. 60 000
                                                          wir, den Entscheid in Richtung Ernährung zu len-
                                                                                                               Information und Anmeldeformular für Betreuungsgutsprachen:
                                                          ken», so Mosimann. Beide Frauen haben die Er-        www.bern.ch/betreuungsgutsprachen, alter@bern.ch, 031 321 63 11
                                                          fahrung gemacht, dass es älteren Leuten meist        Kostenlose Gesundheitsberatung für alle Menschen ab 65:
Entlastung auch bei Haushaltsarbeiten.                    sehr gut tut, wenn sie an einem Mittagstisch –       www.be.prosenectute.ch > Zwäg ins Alter, info@be.prosenectute.ch, 031 359 03 03
DAS SENIORENMAGAZIN DER STADT BERN - Ältere Menschen und Klimaerwärmung "Ich habe Alzheimer" Nachbarschaft Bern - Unterstützung im Quartier
12                                                                                                             13

                                     Die Stadtverwaltung informiert

                                                                                                                   Service-Teil
                                                            Servicecenter die Möglichkeit, Abonnemente und
                                                            Tickets auf dem digitalen Weg zu lösen.
                                                            Mit dem Libero-Webshop erneuern Sie Ihr Li-
                                                            bero-Abonnement von zu Hause aus und bezah-
                                                            len auch auf Rechnung oder mit der REKA-Karte.
                                                            Mittels ÖV Plus-App können Sie sich den Fahr-
                                                            plan zu jedem beliebigen Zielort in der Schweiz        Beratungs- und Unterstützungs-                          Die Dargebotene Hand
                                                            auf Ihrem Smartphone anzeigen lassen und das           angebote                                                Telefon 143
                                                            passende Ticket lösen. Die Check-in Funktion
                                                                                                                                                                           Sorgentelefon in Krisen und bei Alltags-
                                                            «lezzgo» berechnet am Ende der Fahrt das op-           Alters- und Versicherungsamt                            problemen, anonym und rund um die Uhr.
                                                            timale Billett für ihre gesamte bereits getätigte      AHV-Zweigstelle
                                                            Reise.
Altersstrategie 2030                                        Das BERNMOBIL Servicecenter am Bubenberg-
                                                                                                                   031 321 66 89
                                                                                                                   ava@bern.ch
                                                                                                                                                                           Entlastungsdienst Schweiz – Kanton Bern
                                                                                                                                                                           031 382 01 66
                                                            platz berät Sie bei Fragen rund um die ÖV Plus-        www.bern.ch/sozialversicherungen                        be@entlastungsdienst.ch
Die Zahl der älteren Menschen in der Stadt Bern             App und erklärt Ihnen den Libero-Webshop.              Informationen zu Alters- und Hinterlassenen-            www.entlastungsdienst.ch/bern
steigt. Dies bringt Herausforderungen mit sich:
                                                                                                                   Versicherung (AHV), Invalidenversicherung (IV),         Entlastung von betreuenden und pflegenden Ange-
Wer betreut, wenn Angehörige unter Druck ste-               BERNMOBIL Info & Tickets, Bubenbergplatz 5,            Ergänzungsleistungen (EL), Erwerbsersatzord-            hörigen.
hen? Wie kann die Nachfrage nach hindernisfrei-             3011 Bern                                              nung (EO), Rückvergütung Krankheitskosten,
em, bezahlbarem Wohnraum befriedigt werden?
                                                                                                                   Familienzulagen, Hilflosenentschädigung und             Bernische Ombudsstelle für Alters-,
Wie verändert die Digitalisierung das Leben im Al-
                                                                                                                   Hilfsmittel.                                            Betreuungs- und Heimfragen
ter? Viele Menschen bleiben bis ins hohe Alter aktiv
und selbstständig. Andere sind auf Unterstützung             Betrug am Telefon?                                                                                            031 372 27 27

                                                               Gehen Sie auf
                                                                                                                   Schweizerisches Rotes Kreuz (SRK)                       info@ombudsstellebern.ch
angewiesen. Die im Februar vom Gemeinderat
                                                                                                                   Kanton Bern                                             www.ombudsstellebern.ch
                                                              Nummer sicher.
verabschiedete Altersstrategie 2030 orientiert sich
                                                                                                                   Regionalstelle Mittelland                               Beratung, Vermittlung und Schlichtung bei Konflikten
deshalb an unterschiedlichen Lebenssituationen.
                                                                                                                   031 384 02 00                                           im Betreuungs- und Pflegebereich (vgl. Artkel Seite 21).
Zu den Massnahmen gehören z. B. der Zugang zu
                                                                                                                   info@srk-bern.ch
Information und zu bezahlbaren Entlastungsange-             «Guten Tag, hier ist die Kantonspolizei. Wir haben
                                                                                                                   www.srk-bern.ch/de/hilfe/                               Pflegeheime
boten für alle sowie die Förderung nachbarschaft-           letzte Nacht in Ihrer Nachbarschaft einen Einbre-
                                                                                                                   Fahrdienst, Entlastung für pflegende Angehörige,        Für Information zu Pflegeplätzen konsultieren Sie
licher Unterstützung. Die Strategie wurde unter             cher verhaftet, der Ihre Adresse auf sich trug. Ihre
                                                                                                                   Besuchsdienst, Palliativbegleitung und weitere          den «Sozialwegweiser Bern 60plus» (Hinweis am
Mitwirkung von Organisationen und Institutionen             Wertsachen sind in Gefahr. Heben Sie Ihr Geld von
                                                                                                                   Unterstützungs- und Betreuungsdienstleistungen.         Ende des Serviceteils).
aus dem Altersbereich, von Verwaltungsstellen               Ihrem Bankkonto ab. Wir bewahren es sicher für
sowie der älteren Bevölkerung erarbeitet. Sie legt          Sie auf.» Mit solchen und ähnlichen Geschichten
                                                                                                                   Alzheimer Bern                                          Pro Senectute Region Bern
den Fokus auf ältere Menschen, versteht sich aber           versuchen raffinierte Betrügerinnen und Betrüger,
                                                                                                                   031 312 04 10                                           031 359 03 03
als Teil einer umfassenden Generationenpolitik.             das Vertrauen ausgesuchter Personen zu gewin-
                                                                                                                   bern@alz.ch                                             region.bern@be.prosenectute.ch
                                                            nen und setzen sie unter psychischen Druck. Sie
                                                                                                                   www.alz.ch/be                                           www.be.prosenectute.ch
Bestellung /Download:                                       denken, Ihnen könne das nicht passieren? Ach-
                                                                                                                   Beratung für Menschen mit Demenz und                    Informationen rund ums Alter; Beratungen
www.bern.ch/alter, alter@bern.ch, 031 321 63 11             tung! Es kann alle treffen. Viele Geschädigte hät-
                                                                                                                   ihre Angehörigen.                                       zu Finanzen, Wohnen, Gesundheit; Freizeit-,
                                                            ten nie gedacht, dass sie auf solche Tricks reinfal-
                                                                                                                                                                           Bildungs- und Sportangebote.
                                                            len könnten.
   Digital unterwegs                                        Geben Sie keine persönlichen Daten, Passwörter
                                                                                                                    Agenda
                                                            oder Finanzinformationen heraus. Die echte Polizei
   mit BERNMOBIL                                            verlangt nie, dass Sie Bargeld oder Wertsachen          Öffentliche Informationsveranstaltungen über Ergänzungsleistungen zu AHV und zu IV:
                                                            hinterlegen sollen. Melden Sie verdächtige Anrufe       Donnerstag, 23. April 2020, 14 bis 16 Uhr, Dreifaltigkeitskirche, Sulgeneckstrasse 13, 3007 Bern
Die Welt des öffentlichen Verkehrs ist im Umbruch,          umgehend der Polizei.                                   Dienstag, 20. Oktober 2020, 14 bis 16 Uhr, Kirchgemeindehaus Bümpliz, Bernstrasse 85, 3018 Bern
und der Vertrieb von Tickets und Abonnementen
wird immer weiter digitalisiert. Auch BERNMO-               Kantonspolizei Bern, www.police.be.ch                   Freitag, 15. Mai 2020: Nationaler Klimastreik. Information unter www.klimastreik.ch
BIL bietet nebst der persönlichen Beratung im               Notrufnummer 112 oder 117
DAS SENIORENMAGAZIN DER STADT BERN - Ältere Menschen und Klimaerwärmung "Ich habe Alzheimer" Nachbarschaft Bern - Unterstützung im Quartier
14                                                                                                           15

                        Service-Teil – zum Herausnehmen und Aufbewahren!                                                             Service-Teil – zum Herausnehmen und Aufbewahren!

Fachstelle Häusliche Gewalt                             Alltag                                               Sport                                                   031 312 23 12
031 321 63 02                                                                                                                                                        info@benevolbern.ch
fhg@bern.ch                                             Nachbarschaft Bern                                   Outdoorfitnesspark Marzili: Ca. 200 Meter               www.benevolbern.ch
Kostenlose Beratung und Vermittlung von                 Nachbarschaft Bern vermittelt Nachbarinnen und       aareaufwärts vom Marzilibad stehen zehn
Fachpersonen.                                           Nachbarn für vielfältige Unterstützung, die im       Fitnessgeräte rund um die Uhr zur kostenlosen           Geselligkeit
                                                        Rahmen von maximal drei Stunden wöchentlich          Benutzung zur Verfügung.
Spitex Bern                                             geleistet werden kann. Das Angebot ist offen für                                                             Graue Panther Bern
031 388 50 50                                           alle und kostenlos (vgl. Artikel Seiten 22-23).      AktivPLUS-Woche: Bewegungsangebot für                   Aktivitäten wie Ausflüge, Besichtigungen,
info@spitex-bern.ch                                     031 321 76 50                                        Menschen ab 45. Vom 6. bis 9. Juli 2020 können          Konzerte, Jassen, Stricken, Wanderungen
www.spitex-bern.ch                                      info@nachbarschaft-bern.ch                           die Teilnehmenden in der Sporthalle Wankdorf            079 861 37 41
Pflege und Betreuung von kranken, behinderten           www.nachbarschaft-bern.ch                            ein individuell zusammengestelltes Sportpro-            sekretariat@grauepantherbern.ch
oder rekonvaleszenten Personen. Nebst der                                                                    gramm besuchen und mit Gleichgesinnten eine             www.grauepantherbern.ch
Spitex mit dem öffentlichen Versorgungsauftrag          Jugendjobbörse                                       aktive Woche verbringen.
gibt es private Spitex-Organisationen.                  Jugend-Job-Börse Bern                                031 321 67 40                                           Mittagstische bieten die Gelegenheit, kosten-
Details finden Sie im «Sozialwegweiser Bern             031 321 60 49                                        bernbewegt@bern.ch                                      günstig und unkompliziert in Gesellschaft zu
60plus».                                                www.jugend-job-boerse-bern.ch                        www.sportamt-bern.ch > Angebote >                       essen. Die Angebote richten sich speziell auch an
                                                        Vgl. Artikel Seite 17                                Erwachsene > Sportwoche AktivPLUS                       Einzelpersonen.
Palliative Bern                                                                                                                                                      Mittagstische gibt es zum Beispiel
031 313 24 11                                           Repair-Café                                          Pro Senectute macht vielfältige Bewegungs-              • in vielen Quartiertreffs und Quartierzentren.

24-Stunden-Notfallberatung: 0844 148 148                Der Radio, das Rührwerk, das Stuhlbein ist           und Sportangebote.                                        Erkundigen Sie sich direkt beim Standort in
info@palliativebern.ch                                  kaputt? Im mehrmals jährlich stattfindenden          031 359 03 03                                             Ihrem Quartier. Eine Liste finden Sie unter
www.palliativebern.ch                                   Repair-Café werden Reparaturen kostenfrei von        region.bern@be.prosenectute.ch                            www.vbgbern.ch > wer sind wir > Downloads
Information und Beratung zu Palliativpflege für         ehrenamtlichen Mitarbeitenden durchgeführt.          www.be.prosenectute.ch > Freizeit >                       > Standorte
Menschen mit unheilbaren Erkrankungen und               www.repaircafe-bern.ch                               Bewegung und Sport                                      • in allen Pflegeheimen von Domicil. Information

für Angehörige.                                                                                                                                                        unter www.domicilbern.ch > Wohnen und
                                                        Freizeit                                             Bewegungskurse in verschiedenen Sprachen                  Pflege > Offener Mittagstisch
Informationen in verschiedenen                                                                               Schweizerisches Rotes Kreuz                             • bei diversen Kirchgemeinden und Pfarreien.

Sprachen                                                Kultur                                               031 919 09 19                                             Erkundigen Sie sich beim Standort in Ihrem
                                                                                                             bildung@srk-bern.ch                                       Quartier.
Das Kompetenzzentrum Alter vermittelt Kontakte          Kultur im Koffer bringt Menschen, die ihr Zu-        www.srk-bern.ch/55plus                                  Jeweils am Mittwoch und Freitag gibt es einen
zu Personen, die Tischgespräche zu verschiede-          hause nicht oder nur schwer verlassen können,                                                                kostenlosen Transportdienst zum Mittagstisch im
nen mit dem Alter verbundenen Themen orga-              Abwechslung und Unterhaltung nach Hause.             Freiwilligenarbeit                                      Café Tscharni, Waldmannstrasse 17a. Weniger
nisieren. Im Moment sind Tischgespräche in fol-         031 350 43 03                                                                                                mobile Personen werden per Sammeltaxi
genden Sprachen möglich: Albanisch, Bosnisch,           franziska.grogg@refbern.ch                           Nachbarschaft Bern                                      abgeholt und wieder nach Hause gebracht.
Italienisch, Portugiesisch, Serbisch, Spanisch,         www.kulturimkoffer.ch                                Nachbarschaft Bern vermittelt Nach-                     Information und Anmeldung: 079 936 86 99
Tamilisch.                                                                                                   barinnen und Nachbarn für vielfältige Unterstüt-
031 321 76 55                                           Mit der Kulturlegi erhalten Bezügerinnen und         zung, die im Rahmen von maximal drei Stunden            Wer selber in netter Gesellschaft kochen und
alter@bern.ch                                           Bezüger von Ergänzungsleistungen sowie weite-        wöchentlich geleistet werden kann (vgl. Artikel         essen möchte, findet Anschluss und Unterstüt-
www.bern.ch/alter > Alter und Migration > Infor-        re Berechtigte namhafte Rabatte bei Kulturinstitu-   Seiten 22-23).                                          zung beim Projekt Tavolata: www.tavolata.ch /
mationen für ältere Migrantinnen und Migranten          tionen, auf Sport- und Bildungsangeboten sowie       031 382 50 90                                           058 565 86 85
                                                        bei diversen weiteren Dienstleistungen.              info@nachbarschaft-bern.ch
Merkblätter zu den Ergänzungsleistungen in              Kulturlegi beantragen:                               www.nachbarschaft-bern.ch                               Collegium60plus
verschiedenen Sprachen:                                 031 378 60 36                                                                                                Menschen ab 60 organisieren in autonomen
www.bern.ch/alter > AHV-Zweigstelle >                   bern@kulturlegi.ch                                   Benevol Bern                                            Gruppen Kurse zu unterschiedlichen Themen
Informationen zur Ergänzungsleistung                    www.kulturlegi.ch                                    Beratung und Information zum Thema «Freiwilli-          sowie sportliche Aktivitäten.
                                                                                                             ges Engagement», Vermittlung von Einsätzen.             www.collegium60plus.ch
DAS SENIORENMAGAZIN DER STADT BERN - Ältere Menschen und Klimaerwärmung "Ich habe Alzheimer" Nachbarschaft Bern - Unterstützung im Quartier
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                          Service-Teil – zum Herausnehmen und Aufbewahren!                                                                              Neue Medien

Kostenlose Tagesprogramme in den
Sommerferien
                                                       Links zu günstigen und kostenlosen Freizeitan-
                                                       geboten: www.bern.ch > Themen > Freizeit und               Möchten Sie Ihr
                                                                                                             Smartphone am liebsten
                                                       Sport > Freizeit und Kultur günstig oder gratis
Sommertage der Pfarrei Dreifaltigkeit:
13. bis 17. Juli und 20. bis 24. Juli 2020             Im «Sozialwegweiser Bern 60plus» sind
031 313 03 03
sommertage@aktiv-sein.ch
www.aktiv-sein.ch > Sommertage
                                                       zahlreiche weitere Bildungs-, Kultur-, Sport- und
                                                       Freizeitangebote, Begegnungsstätten, Mitwir-
                                                       kungsmöglichkeiten und Betätigungsfelder, Be-
                                                                                                             in die Ecke schmeissen?
                                                       ratungs-, Begleitungs-, Betreuungs-, Wohn- und
                                                                                                                                                      Urs Jaeck (Text)
Sommerwoche im Bürenpark:                              Hilfeangebote zusammengestellt.
                                                                                                                                                     Jonas Kambli (Bild)
7. bis 10. Juli, ab 14 Uhr
076 248 54 26                                          Das Faltblatt «Rezepte gegen die Einsamkeit»
regula.rhyner@refbern.ch                               enthält Tipps, Ideen und Adressen.                  Ja, liebe Leute – in der heutigen Zeit, in der sich
www. heiliggeistkirche.ch                                                                                  Vieles ständig ändert und das, was heute gilt,
                                                       Der Sozialwegweiser und das Faltblatt               morgen bereits durch etwas Neueres (und, wie
Weitere Hinweise, Kontakte                             können kostenlos bestellt werden                    meist suggeriert wird, Besseres) abgelöst wird,
und Angebote                                           über alter@bern.ch oder 031 321 63 11.              fühlen sich viele von uns gestresst. Laufend gilt
                                                       Der Sozialwegweiser ist unter                       es, neue Apps und Befehle fürs Handy oder
Links zu verschiedenen Veranstaltungskalendern:        www.bern.ch/sozialwegweiser auch online             den PC zu lernen. So ist es nicht verwunderlich,
www.bern.ch > Themen > Freizeit und Sport >            zugänglich.                                         wenn wir das Gerät manchmal am liebsten in die
Veranstaltungen                                                                                            Ecke schmeissen würden, weil es wieder ein-
                                                                                                           mal nicht so funktioniert, wie es sollte. Tun Sie
                                                                                                           es nicht! Ich führe Sie ins Berner Generationen-
 Ausstellung «Forever young. Willkommen im langen Leben»                                                   haus, wo Sie Hilfe bekommen.
                                                                                                                                                                      Mit fachkundiger Unterstützung die
 Welche Hoffnungen und Ängste verbinden wir mit dem Alter(n)? Wollen wir für immer jung bleiben                                                                       Möglichkeiten des Handys kennenlernen
 oder gar ewig leben? Wie verändert sich in einer Gesellschaft des langen Lebens das Denken,               Generation 2.0 erklärt neue Medien
 Lieben, Arbeiten und das Zusammenleben? Mit einer multimedialen Ausstellung und einem Veran-              Uns Alten ist dieser Ort am Bubenbergplatz                 Jugend-Job-Börse
 staltungsprogramm lädt das Berner Generationenhaus zum Dialog über das lange Leben in einer               noch besser als «Burgerspittel» bekannt. Mit der           Wenn Ihre Fragen nicht gänzlich geklärt sind
 alternden Gesellschaft.                                                                                   Renovation des Hauses sind viele verschiedene              oder Sie weitere Beratung wünschen, können
                                                                                                           Angebote für Jung und Alt entstanden.                      Sie über die «Jugend-Job-Börse Bern», welche
 Dienstag, Mittwoch, Freitag, Samstag 10 bis 18 Uhr, Donnerstag 10 bis 21 Uhr bis März 2021                In der Café Bar im Erdgeschoss findet unter                sich ebenfalls im Generationenhaus befindet, ei-
 Berner Generationenhaus, Bahnhofplatz 2, www.begh.ch/ausstellung, 031 328 87 00                           dem Titel «Generation 2.0 erklärt neue Medi-               ne*n Jugendliche*n engagieren. Nebst Beratung
                                                                                                           en» monatlich ein Beratungs-Nachmittag statt.              zu neuen Medien werden beispielsweise auch
                                                                                                           Engagierte Jugendliche helfen Ihnen bei der                Arbeiten in Haus (z. B. Fenster putzen) und Gar-
                                                                                                           Bedienung von Handy und Computer und unter-                ten (z. B. Blätter wischen, Rasen mähen) über-
Impressum                                                                                                  stützen Sie bei konkreten Fragen. So erfahren              nommen. Der Stundenansatz beträgt Fr. 15.00.
Herausgeberin: Direktion für Bildung, Soziales und Sport                                                   Sie z. B., wie Sie online ein Bahnbillet lösen, mit
Projektleitung: Katrin Haltmeier, Kompetenzzentrum Alter                                                   dem Handy ein Foto machen oder einen Kontakt               Haben Sie den Mut und nehmen Sie diese Diens-
Texte und Bilder: Freiwillige Mitarbeitende                                                                erstellen können.                                          te in Anspruch!
Redaktion: Katrin Haltmeier, Evelyn Hunziker, Katharina Rederer
Gestaltung: Christoph Stähli, BOXX Werbung
Korrektorat: Gerlind Martin                                                                                Nächste Termine «Generation 2.0 erklärt neue Medien»:
Druck: Ast & Fischer AG                                                                                    29. April, 27. Mai, 24. Juni, 16. September, 28. Oktober, 18. November, 16. Dezember 2020
Auflage: 19 200                                                                                            (jeweils 14 bis 17 Uhr). Ein Beratungsgespräch dauert 25 Minuten und kostet Fr. 10.00.
                                                                                                           Anmeldung: 031 321 60 42, kontakt@jugend-job-boerse-bern.ch, www.jugend-job-boerse-bern.ch
Kontakt: Kompetenzzentrum Alter der Stadt Bern, Bundesgasse 33, Postfach, 3011 Bern
031 321 63 11, alter@bern.ch, www.bern.ch/alter                                                            Kurse zum Umgang mit neuen Medien speziell für ältere Menschen bietet die Pro Senectute an.
                                                                                                           031 924 11 00, info@be.prosenectute.ch, www.be.prosenectute.ch > Freizeit > Kursprogramme
DAS SENIORENMAGAZIN DER STADT BERN - Ältere Menschen und Klimaerwärmung "Ich habe Alzheimer" Nachbarschaft Bern - Unterstützung im Quartier
18                                                                                                                19

                                               Gesundheit                                                                                                        Gesundheit

                   Dana oder
             «Ich habe Alzheimer»
                                         Annelies Jordi (Text)
                                      Fanny Hartmann (Illustration)

Eine Demenzerkrankung muss nicht von einem Tag
auf den anderen das Leben verändern. Dana hat sich
auch drei Jahre nach der Diagnose ihre Lebensfreu-
de und Selbstständigkeit bewahrt.

«Weisst du was», sagt Dana, mit der ich durchs              men und essen Blut- und Leberwurst, auch wie
Telefon verbunden bin: «Ich habe Alzheimer.»                früher. «Das ist unser Ritual geworden», freut sich
                                                            Dana.
Schock und dann Aufatmen
Mit meiner früheren Arbeitskollegin habe ich mich           Kleinerer Bewegungsradius
ab und zu getroffen, manchmal sind wir zusammen             Nach ihrer Pensionierung hat Dana viele Fracht-
                                                                                                                                                                              Grosse Reisen sind für Dana seit Beginn der
an ein Konzert gegangen. Nun hatte ich schon län-           schiffreisen auf hoher See unternommen. Auf ei-                                                                   Alzheimer-Erkrankung nicht mehr möglich – kleine
gere Zeit nichts mehr von ihr gehört. Wegen zu-             ner Schifffahrt hat sie auch ihren heutigen Freund                                                                Unternehmungen im Alltag hingegen schon.
nehmender Gleichgewichtsprobleme war sie zum                kennengelernt. Er wohnt in Norddeutschland, sie
Arzt gegangen. Eine Neurologin veranlasste viele            sehen sich selten, telefonieren aber oft. «Hast du
Untersuchungen. Dann kam die Diagnose: Alzhei-              mich noch lieb?», fragt er fast jedes Mal – ein wei-
mer. Ein Schock. Und dann ein Aufatmen. Nun                 teres liebgewonnenes Ritual. Ein Geschenk, einen
hatten Danas Verwirrtheiten, ihre Orientierungs-            solchen Freund zu haben.
probleme einen Namen. Bereits am Telefon sagte              Seit Dana vor drei Jahren die Diagnose erhalten
sie mir, dass sie nun eine Möglichkeit für betreutes        hat, fährt sie nicht mehr zur See. Sie geht aber im-    auf meiner Seite. Sie fährt fort: «Ich muss nicht         Trost vom Kind in sich
Wohnen suchen, einen Vorsorgevertrag machen                 mer noch selbstständig an Konzerte, in die Oper.        umziehen.» Es fiel Dana schwer, sich zu entschei-         Dana kann sich auch selber kleine Freuden berei-
und eine Beistandschaft einrichten wolle. Ihre bes-         Klassische Musik, Schubert insbesondere, liebt          den, was von ihren vielen Sachen und Sächeli sie          ten. Als wir uns das letzte Mal trafen, kam sie mit
te Freundin unterstütze sie dabei.                          sie über alles. Sie hört auch zu Hause viel Musik       weggeben will und was am neuen Ort noch Platz             einem Windrädchen am Rollator. «Das habe ich
                                                            und ist eine leidenschaftliche Leserin. Oft liest sie   finden soll. Ihre Beiständin und ihre Freundin ha-        mir für mein kindliches Wesen gekauft.» Wir freu-
Sich zu helfen wissen                                       die Bücher zwei-, dreimal. Es ist jedes Mal eine        ben ihr vorgeschlagen, in der geräumigen Woh-             en uns. Das Kind in ihr will Dana auch weiterhin
Kurz nach dem Telefonat besucht mich Dana. Sie              Wiederentdeckung von etwas Vertrautem. Zum              nung mit der schönen Aussicht zu bleiben. Sie lebt        pflegen. Es wird sie unterstützen und trösten.
nimmt ein Taxi und ruft aus der Nähe an. Sie findet         Einkaufen oder für die Therapie geht Dana regel-        zurzeit gut in der vertrauten Umgebung, in dem
die Haustüre nicht, weiss sich aber zu helfen. Mir          mässig in die Stadt. Sie ist nun wegen ihrer Gleich-    Haus und Quartier, wo sie Leute kennt. Regelmäs-          Diesen Text hat Dana autorisiert und, wie schon
scheint, wir unterhalten uns wie früher. Dana aber          gewichtsstörungen auf den Rollator angewiesen.          sig kommt jemand von der Spitex vorbei. So hat            früher immer, meine Kommafehler korrigiert.
meint: «Ich merke, dass sich Einiges geändert hat.                                                                  sie jeden Tag einen fixen Kontakt. Den Gedanken
Ich vergesse so viel und zu Hause bin ich ständig           Verbleib im Quartier als Stütze                         ans Umziehen hat sie auf unbestimmte Zeit hin-            Information, Beratung und Angebote für
auf der Suche nach vermissten Dingen. Doch ich              Kürzlich hat mich Dana wieder einmal angerufen –        ausgeschoben.                                             Demenz-Betroffene und Angehörige:
mag Kontakte und Gespräche.» Wir lachen zusam-              eine Seltenheit. «Ich bin so glücklich!» Erstaunen                                                                Alzheimer Bern, www.alz.ch/be, 031 312 04 10
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                                                                                                                                                               Gesundheit

                                                                                                                    Spannungen im Pflegeheim: Wer hilft?
                                                                                                                                                     Annelies Wiget (Text und Bild)

                                                                                                                                        Oh je – mit dem Preisaufschlag auf meiner Heimrechnung
                                                                                                                                        bin ich aber gar nicht einverstanden, und die Heimleite-
                                                                                                                                        rin konnte ihn mir auch nicht überzeugend erklären. Was
                                                                                                                                        jetzt? Rufen Sie die Bernische Ombudsstelle für Alters-,
                                                                                                                                        Betreuungs- und Heimfragen an!
                                                                                                                                        Die Ombudsfrau Kathrin Kummer gibt im Interview Aus-
                                                                                                                                        kunft über ihre Arbeit.

                                                                                                                   Annelies Wiget: Welches ist der Zweck der               führe Vermittlungsgespräche. Dabei zeige ich
                                                                                                                   Ombudsstelle?                                           verschiedene Lösungen auf, informiere, welche
                                                                                                                   Kathrin Kummer: Das Anliegen der Ombuds-                Möglichkeiten bestehen, und gebe vielleicht
                                                                                                                   stelle ist es, belastende Situationen zu lösen,         eine Empfehlung ab, wie die Spannungen be-
                                                                                                                   Spannungen zu reduzieren und so allen Beteilig-         seitigt werden könnten. Vor allem aber höre ich
                                                                                                                   ten das Leben zu erleichtern. Dies gilt für Men-        aufmerksam zu.
                                                                                                                   schen, die in Institutionen leben oder arbeiten,        Muss ich für die Beratung etwas bezahlen?
                                                                                                                   aber auch für die Betreuung zu Hause.                   Nein, die Ombudsstelle arbeitet kostenlos. Die
Buchen Sie einen TCS Pedaleur                                                                                      Mit welchen Anliegen kann ich mich an die               Trägerschaft liegt bei der Stiftung Bernische
                                                                                                                   Ombudsstelle wenden und wie mache ich                   Ombudsstelle für Alters-, Betreuungs- und
für Ihre wöchentliche Entsorgungsfahrt!                                                                            das?                                                    Heimfragen, welche von verschiedenen Ver-
                                                                                                                   Sie können sich bei allen Schwierigkeiten an die        bänden und Institutionen gegründet wurde. Die
Ist Ihnen der Weg zum nächsten Entsorgungs-                   Die TCS Pedaleure sind als Freiwillige im            Ombudsstelle wenden, die im Zusammenhang                Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion
                                                                                                                   mit der Betreuung und Pflege von älteren Per-           des Kantons Bern finanziert den Betrieb der Om-
punkt zu weit oder ist das Wegbringen                         Rahmen des Projekts «ich bewege» für ältere
                                                                                                                   sonen und/oder von Behinderung betroffenen              budsstelle mit einem Leistungsvertrag. Unsere
von Glas, Alu, Pet, Papier und Karton zu                      Menschen in Bern unterwegs.                          Menschen eintreten können. Dies sind oft finan-         Arbeit ist vertraulich.
beschwerlich? Oder haben Sie gar einen                        Das Angebot ist kostenlos.                           zielle Fragen, aber auch die Qualität der Pflege        Was raten Sie Menschen, die sich mit dem
grossen Gegenstand, den Sie nicht selber zur                                                                       und Betreuung, das Verhältnis zu den Bezugs-            Eintritt in eine Institution befassen, und de-
Entsorgungsstelle transportieren können?                      Kontaktieren Sie uns noch heute:                     personen oder mangelnder Respekt vor der be-            ren Angehörigen?
                                                                                                                   treuten Person können ein Thema sein. Die be-           Lesen Sie Verträge gut, bevor Sie unterschrei-
                                                                                                                   troffene Person selbst, ihre Angehörigen, aber          ben. Fragen Sie wenn nötig nach und schlagen
Dann buchen Sie einen TCS Pedaleur. Er                        «ich bewege»                                         auch die Betreuenden und Pflegenden können              Sie vielleicht auch Änderungen vor. Scheuen Sie
holt das Recyclinggut wie Glas, Alu, Pet,                     Mobilitätsakademie des TCS                           bei uns anrufen. Bei einem Erstgespräch kläre           sich nicht, Wünsche oder Beschwerden mitzu-
Papier und Karton bei Ihnen zu Hause ab                       Maulbeerstrasse 10, 3001 Bern                        ich das Problem ab und gebe Auskunft, welche            teilen und wenden Sie sich damit an die zustän-
und transportiert es mit einem eCargo-Bike                    www.ichbewege.ch                                     Lösungen möglich sind. Oft reicht diese Bera-           dige Stelle, z.B. an eine Leitungsperson.
                                                                                                                   tung schon aus, damit die Anrufenden das The-           Was gefällt Ihnen besonders an Ihrer Arbeit?
in den nächstgelegenen Entsorgungshof.                        info@ichbewege.ch
                                                                                                                   ma am richtigen Ort ansprechen und sich so              Mich freut es besonders, wenn ich es Menschen
                                                              058 827 34 09                                        selber helfen können. Manchmal sind weitere             ermöglichen kann, Belastendes anzusprechen
                                                                                                                   Schritte nötig: Ich nehme zum Beispiel mit den          und so helfe, die Lebenssituation aller Beteilig-
                                                                                                                   andern am Konflikt Beteiligten Kontakt auf und          ten zu verbessern.

                                                                                                                   Bernische Ombudsstelle für Alters-, Betreuungs- und Heimfragen
                                                                                                                   Sprechstunden nach Vereinbarung, 031 372 27 27, www.ombudsstellebern.ch
«ich bewege» – eine Initiative des Touring Club Schweiz (TCS), bewirtschaftet von der Mobilitätsakademie des TCS
22                                                                                                                 23

                                              Generationen                                                                                                       Generationen

   Nachbarschaft Bern –
 Unterstützung im Quartier
                                     Simone Stirnimann (Text)                                                     ben. «Manchmal ist viel los, und ich muss mir die            tern herkommen. Die Gassen im Quartier definie-
                         Rosmarie Bernasconi und Simone Stirnimann (Bilder)                                       Zeit suchen. Aber ich mache es sehr gerne, und               ren so immer wieder einmal das Gesprächsthema,
                                                                                                                  es bringt auch mir viel», meint er. So kann er z. B.         und für beide Seiten gibt es neue Entdeckungen
                                                                                                                  seine Fremdsprachenkenntnisse anwenden – die                 und spannende Geschichten daraus.
Haben Sie auch schon für Ihre Nachbarin eingekauft oder                                                           Beiden unterhalten sich auf Italienisch.
waren mal froh, wenn der Nachbar während Ihrer Ferienab-
wesenheit die Katze gefüttert hat? So selbstverständlich,                                                         Wohnsituation ändert, Ausflüge bleiben
                                                                                                                  Frau Capobiancos anfängliche Bedenken, alleine
wie dies klingt, ist es nicht immer. Nachbarschaft Bern ver-                                                      mit einem Mann unterwegs zu sein, sind schnell
mittelt darum Nachbarinnen und Nachbarn untereinander                                                             der Freude an den Ausflügen und am angeneh-
                                                                                                                  men Gesprächspartner gewichen. Letzten Som-
für Unterstützung im Alltag.                                                                                      mer musste sie ihre Wohnung aufgeben und in ein
                                                                                                                  Pflegeheim ziehen. Peter Tanners Besuche finden
Peter Tanner ist einer der Freiwilligen von Nachbar-        Halt in der Landmetzgerei war ein gelungener Ein-     weiterhin statt. Zu Beginn hat er sie in ihrem neuen
schaft Bern und pensionierter Koch. Seit zwei Jah-          stieg. Inzwischen fahren die Beiden jeweils bereits   Zimmer besucht, sehr bald aber haben sie die ge-
ren ist er regelmässig mit einer Nachbarin unter-           am Vormittag los, um am Zielort gemeinsam Zmit-       meinsamen Ausflüge wieder aufgenommen.
wegs und holt sie mit seinem Auto für Ausflüge ab.          tag zu essen. Die bisherigen Ausflugsorte lassen                                                                   Die Ansprechpersonen bei Nachbarschaft Bern:
«Ich habe nach Jahren wieder die Berge gesehen»,            sich sehen: Gartenanlage des Château de Vullie-       Deutschnachhilfe mit Quartierspaziergängen                   Noëlle Altenburger und Simone Stirnimann.
erzählte Frau Capobianco, als sie glücklich vom             rens, Kemmeriboden-Bad oder Neuenburger Jura,         In anderer Konstellation ist die Freiwillige Ursula
ersten Ausflug aus dem Emmental zurückkehrte.               um nur einige zu nennen. Die Freude bei seinem        Bischof Scherer unterwegs. Sie ist pensionierte              Nachbarschaft Bern
Der Nachmittagsausflug inklusive Zvieri-Plättli und         Gegenüber motiviert Peter Tanner, dabei zu blei-      Journalistin und wohnt in der oberen Altstadt. Seit          Nachbarschaft Bern richtet sich an die ganze Be-
                                                                                                                  Oktober 2018 besucht sie einmal die Woche As-                völkerung. Bei der Vermittlung wird darauf geach-
                                                                                                                  hvinia Sivarajah im Mattequartier. Dort geht das             tet, dass die Person mit Unterstützungsbedarf
                                                                                                                  Mädchen in die dritte Klasse. Ashvinia möchte                und die/der Freiwillige höchstens 15 Gehminuten
                                                                                                                  ihren Deutschwortschatz ausserhalb der Schule                voneinander entfernt wohnen. Der Einsatz soll
                                                                                                                  erweitern und braucht etwas Übung beim Lesen.                drei Stunden pro Woche nicht übersteigen. Mög-
                                                                                                                  Anfänglich haben Ursula Bischof und Ashvinia sich            liche Unterstützungsleistungen sind Erledigen von
                                                                                                                  für Lese- und Schreibübungen an einen Tisch ge-              oder Begleiten bei Einkäufen, Besuche, Ausflüge,
                                                                                                                  setzt. Für die quirlige Ashvinia ist dieses Hinsitzen        Nachhilfe, Begleitung zu Terminen, Ausführen von
                                                                                                                  am Nachmittag nach der Schule etwas anstren-                 Hunden, etc. Das Angebot ist kostenlos. Die Um-
                                                                                                                  gend. So haben sie entdeckt, dass gemeinsame                 setzung erfolgt durch die Vereinigung Berner Ge-
                                                                                                                  Spaziergänge im Mattequartier für beide sehr viel            meinwesenarbeit (VBG) im Auftrag der Stadt Bern.
                                                                                                                  interessanter und unterhaltender sind.
                                                                                                                                                                               031 382 50 90 (Montag bis Donnerstag)
                                                                                                                  Das Mattequartier als grosse Schatzkiste                     info@nachbarschaft-bern.ch
Der Zvierihalt ist wichtiger Teil der Ausfahrten                                                                  In der Matte finden sich immer wieder Möglich-               www.nachbarschaft-bern.ch
von Frau Capobianco und Herrn Tanner.                                                                             keiten, etwas zu lesen, mehr über das Quartier zu
                                                                                                                  erfahren und Neues zu lernen – etwa darüber, was
                                                                                                                  es mit der Gerberngasse auf sich hat, und wie man
                                                                                                                  das Gerbern in Sri Lanka angeht, wo Ashvinias El-

                                                             Draussen sein und Deutsch üben:
                                                             Ursula Bischof und Ashvinia Sivarajah.
24                                                                                                                25

                                           Bern stellt sich vor                                                                                             Bern stellt sich vor

        Ein historischer
         Streifzug durch
       das Matte-Quartier
                                          Urs Walter (Text)
                                     Marianne Peter-Schoch (Bild)

Die Matte kann auf eine bewegte Geschichte zu-
rückblicken. Heute bietet das Quartier an der Aare
Gemütlichkeit und viel Kultur.
Der Name des Matte-Quartiers ist weit über die             steller Giacomo Casanova in den dortigen Bädern,       Blick in die Matte, ein Quartier mit bewegter Vergangenheit und vielfältigem kulturellem Angebot.
Stadtgrenze hinaus bekannt. Auch vom Matte-Äng-            die oft auch Bordelle waren.
lisch haben viele schon gehört. Die Geheimspra-
che sei erstmals in der Zeit der Burgunderkriege im        Schauplatz des «Stäcklichrieg»                         Holz, Silber, Strom, Schokolade                            entwickelt. Später verlegte Lindt den Firmensitz
15. Jahrhundert gesprochen worden, erzählt Res             Nicht immer ging es in der Matte allerdings fröhlich   Urkundlich erwähnt wurde die Matte erstmals                weg aus der Matte, aber noch heute lässt sich von
Margot. Der Künstler und Musiker gilt als Archiv,          zu und her. Das Quartier war gar Kriegsschauplatz:     1327. Berns Lage auf dem Felsrücken in der Aare-           der Nydeggbrücke aus der Schriftzug der Schoko-
Seele und musikalische Quelle des Quartiers. Von           An die Zeit des Untergangs der alten Eidgenossen-      schlaufe schützte zwar gegen Feinde und Hoch-              ladenproduzentin an einer Hauswand lesen.
der Liebe zur Aare und zur Matte singen er und sei-        schaft und des Regimes der «Gnädigen Herren»           wasser. Doch für Holz- und viele andere Waren-
ne Frau Ruth Margot jedoch in Sprachen, die alle           erinnert das Einschussloch einer Kanonenkugel          transporte brauchte es den Verkehrsweg Aare. Die           Verweilen im Quartier
verstehen. Wie viele lobt Res Margot die Matte als         aus dem «Stäcklichrieg» von 1802. Die Steine mit       Schifflaube erinnert an diese Blütezeit der Matte,         Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wohnten laut
«eines der lebensfrohsten Dörfer in Europa» mit            dem «Näggi» wurden präzise am gleichen Ort             ebenso der Anlegeplatz bei der Untertorbrücke.             Stadtarchiv knapp 3900 Bewohnerinnen und Be-
einem einzigartigen Kulturangebot. Lebenslust in           wieder eingemauert, als 1957 die alten Häuser mit      Die Matte florierte. Die Produkte von Georg Adam           wohner in der Matte – oft in misslichen Verhältnis-
der Matte überrascht kaum, vergnügte sich doch             ihren schwierigen hygienischen Verhältnissen ab-       Rehfuess, Gold- und Silberschmied, verkauften              sen: 1930 verfügten zwei Drittel der Wohnungen
schon der für seine Liebschaften bekannte Schrift-         gerissen und danach neu gebaut wurden.                 sich so gut, dass er in seiner Fabrik auf der Insel        über keine eigene Toilette. Kein Wunder erkrank-
                                                                                                                  zwischen Aare und Kanal in den 1820er Jahren               ten in der Matte viele Menschen an Tuberkulose.
                                                                                                                  über 50 Personen beschäftigen konnte. Dann kam             Heute werden weniger als 1200 Mättelerinnen
 Kultur in der Matte                                                                                              die Eisenbahn, Transporte wurden neu auf der               und Mätteler gezählt. Sie verweilen gerne im
 Cinematte: In Bern einmalige Kombination von Restaurant und Kino, www.cinematte.ch,                              Schiene abgewickelt, und die Matte lag plötzlich           «Mattegarten», denn richtige «Matten» gibt es in
 Wasserwerkgasse 7                                                                                                abseits. Das Quartier entlang der Aare verarmte.           der Matte nicht. Das Plätzli beim Matteladen lockt
 Theater Matte: Kreatives Mundarttheater vom Feinsten, www.theatermatte.ch, Mattenenge 1                          Doch 1891 entstand an der Schwelle das erste               auch mit dem alten «Wöschhüsi» – und am Trog
 Einfach Lesen: Die Buchhandlung lockt auch mit Lesungen, www.einfachlesen.ch, Schifflaube 50                     Stadtberner Elektrizitätswerk, das Highlight für           werden im Rahmen eines Matte-Rundgangs von
 Stiftsgarten: Gärtnerische Spezialitäten, Begegnung und Bildung, www.stiftsgarten.ch, Badgasse 40                die 700-Jahr-Feier von Bern: Strom aus der Matte           StattLand hin und wieder Reminiszenzen aus dem
 Matteänglisch: Seit 60 Jahren fördert der Matteänglischclub das Quartier-Idiom                                   ersetzte zwischen Zytglogge und Hirschengraben             Leben Casanovas aufgeführt.
 www.matteaenglisch.ch, Anleitung und Übersetzungsprogramm: www.margotmargot.ch                                   das Gaslicht. Sogar das Verfahren zur Herstellung
 Quartierrundgang «Bern Matte – Leben an der Aare», www.stattland.ch                                              zartschmelzender Schokolade wurde in der Matte
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                                              Feuilleton

 Das sött me nid vergässe!
                                    Irène Hellstern-Haymoz (Text)
                                       Staatsarchiv Aargau (Bild)

My früechi Juged isch unbeschwärt gsy. Was                Für ne besseri Sälbstversorgig sy Härdöpfu pflan-
so alles uf dr ghogerige Wält passiert, het mi nid        zet worde – i Promenade, uf Sportplätz, a Bahn-
bsunders wunder gno. Aber mit dr Zyt – i bi vil-          börtli; eifach überall, wo’s es Eggeli ungnutzte
lecht zähni gsy – han i mi doch afaa intressiere,         Bode gha het. Für dass ds Brot lenger häre het,
über was d Eltere so viil diskutiere. Vo Chrieg,          het’s dr Beck ersch am zwöite Tag dörfe ver-
vor Arbeitslosigkeit. O dr Papa het nüm voll chön-        choufe. Mändig, Midwuch u Frytig sy fleischlos;
ne schaffe u weniger Lohn gha; derby hät me               nume Fisch u Bluetwurst sy a dene Tage erloubt
lut Bundesrat sölle Notvorrät aaschaffe. Am 2.            gsy; die hei o kener Margge bruucht. Ja, das het
Septämber 1939 het die Vereinigti Bundesver-              d Husfroue gforderet, aber i ma mi nid bsinne,
sammlig der Henri Guisan zum General gwählt u             dass me hät müesse hungere. O Gas, Strom u
d Armee mobilisiert. Offizier u Soldate hei sofort        Chole muess me spare; da het me sech de am
müesse yrücke.                                            Aabe i eim Ruum zämeglaa u isch meistens früe
Es het e Bezugs-Sperri gää für Importgüeter; das          i ds Bett. Dass frömdi Flüger sech nid chönne
heisst: Zucker, Rys, Gärste, Mähl, Hülsefrücht,           orientiere, isch d Verdunkelig ygfüert worde. Am
Gaffee het me nüm chönne choufe. Me het vo
de Vorrät müesse läbe. Ab em 1. Novämber het
                                                          Aabe am Zähni het me Strasselampe glösche, d
                                                          Schlitze vo de Felläde sy mit Dachpappe abdeckt
                                                                                                                                                   Zuhause ist da, wo Sie
me chönne Läbesmittelmargge bezieh. D Usga-
bestell z Bärn isch im Chornhuus ygrichtet worde.
                                                          worde, dass ja ke Liecht use schynt.
                                                          I de Hushaltige het me zu jedem Ding Sorg gha.                                           sich wohlfühlen.
Nume mit dene Margge isch die gsperrti Waar               Chleider het me gflickt u wieder gflickt. Für dass
wieder erhältlech gsy.                                    d Absätz nid so schnäll abloufe, Plätti ygschlage.
                                                          O Chleider u Schue hei Margge bruucht. Bim
                                                          Ychoufe vo Läbesmittel het me dr alt Papiersack
                                                          mitgno, für ds Brot es Stoffseckli. Gmüesabfäll                   Bei Domicil geniessen Sie in einem gepflegten und sicheren Umfeld viel Raum
                                                          het me im ne grüene Chesseli näbe d Hustüür                       für Ihre Lebensgewohnheiten. Und bei Bedarf sind unsere erfahrenen Pflege-
                                                          gstellt; e Söilihalter isch’s cho lääre. O ir Schuel              fachkräfte jederzeit mit professionellen Dienstleistungen rund um Ihre Gesund-
                                                          het sech mängs gänderet. Lehrer hei Klasse vo                     heit und Ihr Wohlbefinden für Sie da. Wir setzen alles daran, dass Sie sich bei
                                                          Kollege, wo im Dienst sy, übernoo. Im Handar-                     uns rundum gut betreut und gepflegt fühlen.
                                                          beite hei mer Schürz gnäit für Chrankeschwösch-
                                                          tere vor Militärsanitätsanstalt. Mir hei müesse
                                                                                                                            So vielfältig, wie die Menschen sind, ist auch unser
                                                          Zytige sammle – all Wuche es Bündli. Zahnpasta-
                                                          u Sänftube, Schoggolapapier u Blächbüchsli hei                    Wohn- und Dienstleistungsangebot.
                                                          sech bim Abwart im Chäller aagsammlet. Für was
                                                          dr tröchnet Gaffeesatz guet isch, weis i no hüt                   Vom unabhängigen Leben in der eigenen Wohnung bis zur liebevollen und
                                                          nid. Es het eifach dr Ysatz vo allne bruucht, für dür             aufmerksamen Pflege: An 22 Standorten in Bern, Belp, Biel, Hinterkappelen,
                                                          die schwäri Zyt z cho.                                            Münchenbuchsee, Stettlen und Thun bieten wir Ihnen alles für ein erfülltes und
                                                          Im Mai 1945 isch dr Chrieg – ömu uf em Papier –                   aktives Leben im Alter.
                                                          beändet worde. D Soldate sy wieder deheim gsy,
                                                          aber es isch no lang ggange, bis ds Läbe wieder                   Unsere Beraterinnen informieren Sie gerne persönlich.
                                                          i ne normale Gang cho isch. D Läbesmittel sy no                   Domicil Infocenter: 031 307 20 65
                                                          bis im Herbst 1948 rationiert gsy.
                                                                                                                            domicilbern.ch

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