DAVID ROBERTSON - Mi 05.06. Debussy Symphonie aus der Oper Pelléas et Mélisande Mahler Das Lied von der Erde - Deutsches Symphonie-Orchester ...

Die Seite wird erstellt Niklas Rapp
 
WEITER LESEN
DAVID ROBERTSON - Mi 05.06. Debussy Symphonie aus der Oper Pelléas et Mélisande Mahler Das Lied von der Erde - Deutsches Symphonie-Orchester ...
Debussy
                            Symphonie aus der Oper
                              ›Pelléas et Mélisande‹
                                          Mahler
                             ›Das Lied von der Erde‹

                                 Mi 05.06.
                               20 Uhr | Philharmonie

DAVID
­ROBERTSON
Karen Cargill Mezzosopran
Simon O’Neill Tenor
DAVID ROBERTSON - Mi 05.06. Debussy Symphonie aus der Oper Pelléas et Mélisande Mahler Das Lied von der Erde - Deutsches Symphonie-Orchester ...
Programm                                    2                                                                                                                                                         3                    Introduktion

 Mi 05 06 | 20 Uhr —–
                                                                                                                                              Musik nach Wagner
      Uraufführung im Mai 1983 in der       Claude Debussy (1862–1918)
     Opéra National de Paris durch das      ›Pelléas et Mélisande Symphonie‹,                                                                 Am 13. Februar 1883 starb Richard Wagner, ein gutes halbes Jahr nach der
    dortige Orchester unter der Leitung
                                            aus der gleichnamigen Oper (1893–1899 |1902 | rev. 1907),
                  von Marius Constant.                                                                                                        Premiere seines ›Parsifal‹. Mit seinem letzten Musikdrama und mit ›Tristan
                                            ­z usammengestellt von Marius Constant (1983)
                                                                                                                                              und Isolde‹ hatte er zu einer Atmosphäre beigetragen, der sich keine Kunst
                                            Pause                                                                                             und kein Künstler um die vorletzte Jahrhundertwende ganz entziehen
                                            Gustav Mahler (1860 –1911)
                                                                                                                                              konnte, im deutschsprachigen Gebiet nicht, aber auch nicht in Frankreich.
Uraufführung am 20. November 1911 in
                                            ›Das Lied von der Erde‹                                                                           Dass sich ein Universaltalent wie Léon Leclère (1874–1966) das Pseudonym
 der Tonhalle München im Rahmen einer
     Gedächtnis-Feier für Gustav Mahler.    Eine Symphonie für eine Tenor- und eine Alt-Stimme und Orchester                                  »Tristan Klingsor« zulegte, spricht Bände. Der Symbolismus ist vom Wag-
     Bruno Walter dirigierte das Konzert­   (1907|08)                                                                                         nérisme nicht zu trennen, und der Jugendstil ist wiederum ohne Symbolis-
     vereins-Orchester (heute: Münchner
      Philharmoniker), Solisten waren mit   		 I.     ›Das Trinklied vom Jammer der Erde‹. Allegro pesante                                    mus nicht zu denken. Im gemeinsamen Bereich dieser beiden Kunstrichtun-
  ­William Miller und Mme Charles Cahier    		II.     ›Der Einsame im Herbst‹. Etwas schleichend, ermüdet                                     gen bewegt sich das heutige Programm mit Werken, in denen sich zwei
             zwei amerikanische Künstler.   		I II.   ›Von der Jugend‹. Behaglich, heiter
                                                                                                                                              grundverschiedene Zeitgenossen einmal nahekamen.
                                            		I V.    ›Von der Schönheit‹. Comodo. Dolcissimo
                                            		 V.     ›Der Trunkene im Frühling‹. Allegro. Keck, aber nicht zu schnell
                                            		V I.    ›Der Abschied‹. Schwer                                                                  Claude Debussy komponierte seine Oper ›Pelléas et Mélisande‹ nach dem
                                                                                                                                              gleichnamigen Schauspiel von Maurice Maeterlinck (1862–1949); der Stoff
                                                                                                                                              – eine fatale Dreiecksbeziehung – ist mit der Tristan-Sage eng verwandt, die
                                            DAVID ROBERTSON
                                                                                                                                              Kunst des Ahnens verfeinerte der belgische Dichter gegenüber dem Wagner-
                                            Karen Cargill Mezzosopran
                                            Simon O’Neill Tenor                                                                               schen Drama erheblich: Worte umkreisen bei ihm das innere Leben, sie
                                                                                                                                              benennen es nicht; ihre »sensiblen Nuancen« können, so Debussy, in die
                                                                                                                                              Musik weitergeführt werden, und diese kann sich für kurze Zeit von ihnen
                                                                                                                                              lösen. Musik dringe in die Sprache und forme deren Gestalt, stellte Theodor
                                                                                                                                              W. Adorno für Mahlers Gesangswerke fest. Die Sprache verändere und
                                                                                                                                              erneuere sich aus dem Geist der Musik, meinte Stéphane Mallarmé, ein
                                                                                                                                              ­Exponent des Wagnérisme in Frankreich und ästhetischer Impulsgeber des
                                                                                                                                              jungen Debussy. ›Pelléas et Mélisande‹ und ›Das Lied von der Erde‹ versetzen
                                                                                                                                              ihr Auditorium in eine ferne Welt, in die der Sagen aus dem flämischen
                                                                                                                                              Mittelalter und in die der mehr als tausend Jahre alten chinesischen Poesie.
                                                                                                                                              Für beide gilt, was Debussy über Maeterlincks Drama sagte: Trotz »ihrer
                                                                                                                                              traum[- und märchen]haften Atmosphäre enthalten sie bei weitem mehr
                                            Robin Ticciati musste die Leitung des heutigen Konzertes aus Krankheitsgründen bedauerlicher-     Menschlichkeit als sogenannte ›lebensnahe Stoffe‹«. Sie kümmern sich um die
                                            weise absagen. Wir danken David Robertson herzlich dafür, dass er kurzfristig eingesprungen ist
                                                                                                                                              »Vie intérieure«, um Seelen-, Wunsch- und Sehnsuchtsleben, um die schwer
                                            und das geplante Konzertprogramm ohne Veränderung übernimmt.
                                                                                                                                              zugängliche Gegend, in der das Ich und die Würde ihr Zentrum haben.
                                            Dauer der Werke
                                            Debussy|Constant ca. 25 min | Mahler ca. 60 min

                                            Das Konzert wird von Deutschlandfunk Kultur aufgezeichnet und am 6. Juni 2019 ab
                                            20.03 Uhr gesendet. UKW 89,6 | DAB+ | online | App
DAVID ROBERTSON - Mi 05.06. Debussy Symphonie aus der Oper Pelléas et Mélisande Mahler Das Lied von der Erde - Deutsches Symphonie-Orchester ...
Der gesungene Text                  4                                                                                                                                          5                 Der gesungene Text

—––
Gustav Mahler                                          II. Der Einsame im Herbst                              Alles auf dem Kopfe stehend                     Goldne Sonne webt um die Gestalten,
›Das Lied von der Erde‹                                                                                       In dem Pavillon aus grünem                      Spiegelt sie im blanken Wasser wider.
                                                       Herbstnebel wallen bläulich überm See;                 Und aus weißem Porzellan;                       Und die schönste von den Jungfraun sendet
                                                       Vom Reif bezogen stehen alle Gräser;                                                                   Lange Blicke ihm der Sehnsucht nach.
                                                       Man meint, ein Künstler habe Staub vom Jade            Wie ein Halbmond steht die Brücke,              Ihre stolze Haltung ist nur Verstellung.
                                                       Über die feinen Blüten ausgestreut.                    Umgekehrt der Bogen. Freunde,                   In dem Funkeln ihrer großen Augen,
I. Das Trinklied vom Jammer der Erde                                                                          Schön gekleidet, trinken, plaudern.             In dem Dunkel ihres heißen Blicks
                                                       Der süße Duft der Blumen ist verflogen;                                                                Schwingt klagend noch die Erregung
Schon winkt der Wein im goldnen Pokale,                Ein kalter Wind beugt ihre Stengel nieder.                                                             Ihres Herzens nach.
Doch trinkt noch nicht, erst sing ich euch ein Lied!   Bald werden die verwelkten, goldnen Blätter            IV. Von der Schönheit
Das Lied vom Kummer                                    Der Lotosblüten auf dem Wasser ziehn.
Soll auflachend in die Seele euch klingen.                                                                    Junge Mädchen pflücken Blumen,                  V. Der Trunkene im Frühling
Wenn der Kummer naht,                                  Mein Herz ist müde. Meine kleine Lampe                 Pflücken Lotosblumen an dem Uferrande.
Liegen wüst die Gärten der Seele,                      Erlosch mit Knistern, es gemahnt mich an den Schlaf.   Zwischen Büschen und Blättern sitzen sie,       Wenn nur ein Traum das Leben ist,
Welkt hin und stirbt die Freude, der Gesang.           Ich komm zu dir, traute Ruhestätte!                    Sammeln Blüten in den Schoß und rufen           Warum denn Müh und Plag!?
Dunkel ist das Leben, ist der Tod.                     Ja, gib mir Ruh, ich hab Erquickung not!               Sich einander Neckereien zu.                    Ich trinke, bis ich nicht mehr kann,
                                                                                                                                                              Den ganzen, lieben Tag!
Herr dieses Hauses!                                    Ich weine viel in meinen Einsamkeiten.                 Goldne Sonne webt um die Gestalten,
Dein Keller birgt die Fülle des goldenen Weins!        Der Herbst in meinem Herzen währt zu lange.            Spiegelt sie im blanken Wasser wider.           Und wenn ich nicht mehr trinken kann,
Hier, diese Laute nenn ich mein!                       Sonne der Liebe willst du nie mehr scheinen,           Sonne spiegelt ihre schlanken Glieder,          Weil Kehl und Seele voll,
Die Laute schlagen und die Gläser leeren,              Um meine bittern Tränen mild aufzutrocknen?            Ihre süßen Augen wider,                         So tauml’ ich bis zu meiner Tür
Das sind die Dinge, die zusammenpassen.                                                                       Und der Zephir hebt mit Schmeichelkosen         Und schlafe wundervoll!
Ein voller Becher Weins zur rechten Zeit                                                                      Das Gewebe ihrer Ärmel auf,
Ist mehr wert, als alle Reiche dieser Erde!            III. Von der Jugend                                    Führt den Zauber                                Was hör ich beim Erwachen? Horch!
Dunkel ist das Leben, ist der Tod.                                                                            Ihrer Wohlgerüche durch die Luft.               Ein Vogel singt im Baum.
                                                       Mitten in dem kleinen Teiche                                                                           Ich frag ihn, ob schon Frühling sei,
Das Firmament blaut ewig und die Erde                  Steht ein Pavillon aus grünem                          O sieh, was tummeln sich für schöne Knaben      Mir ist als wie im Traum.
Wird lange fest stehn und aufblühn im Lenz.            Und aus weißem Porzellan.                              Dort an dem Uferrand auf mutgen Rossen,
Du aber, Mensch, wie lange lebst denn du?                                                                     Weithin glänzend wie die Sonnenstrahlen;        Der Vogel zwitschert: Ja!
Nicht hundert Jahre darfst du dich ergötzen            Wie der Rücken eines Tigers                            Schon zwischen dem Geäst der grünen Weiden      Der Lenz ist da, sei kommen über Nacht!
An all dem morschen Tande dieser Erde!                 Wölbt die Brücke sich aus Jade                         Trabt das jungfrische Volk einher!              Aus tiefstem Schauen lauscht’ ich auf,
                                                       Zu dem Pavillon hinüber.                                                                               Der Vogel singt und lacht!
Seht dort hinab! Im Mondschein auf den Gräbern                                                                Das Ross des einen wiehert fröhlich auf
Hockt eine wild­gespenstische Gestalt                  In dem Häuschen sitzen Freunde,                        Und scheut und saust dahin,                     Ich fülle mir den Becher neu
Ein Aff ist’s! Hört ihr, wie sein Heulen               Schön gekleidet, trinken, plaudern,                    Über Blumen, Gräser wanken hin die Hufe,        Und leer ihn bis zum Grund
Hinausgeht in den süßen Duft des Lebens!               Manche schreiben Verse nieder.                         Sie zerstampfen jäh im Sturm die hingesunknen   Und singe, bis der Mond erglänzt
                                                                                                              Blüten.                                         Am schwarzen Firmament!
Jetzt nehmt den Wein! Jetzt ist es Zeit, Genossen!     Ihre seidnen Ärmel gleiten                             Hei! Wie flattern im Taumel seine Mähnen,
Leert eure goldnen Becher zu Grund!                    Rückwärts, ihre seidnen Mützen                         Dampfen heiß die Nüstern!                       Und wenn ich nicht mehr singen kann,
Dunkel ist das Leben, ist der Tod!                     Hocken lustig tief im Nacken.                                                                          So schlaf ich wieder ein,
                                                                                                                                                              Was geht mich denn der Frühling an!?
                                                       Auf des kleinen Teiches stiller                                                                        Lasst mich betrunken sein!
                                                       Wasserfläche zeigt sich alles
                                                       Wunderlich im Spiegelbilde.
DAVID ROBERTSON - Mi 05.06. Debussy Symphonie aus der Oper Pelléas et Mélisande Mahler Das Lied von der Erde - Deutsches Symphonie-Orchester ...
Der gesungene Text                 6

VI. Der Abschied

                                                                                                                   Das Konzert
Die Sonne scheidet hinter dem Gebirge.               Ich suche Ruhe für mein einsam Herz!
In alle Täler steigt der Abend nieder                Ich wandle nach der Heimat, meiner Stätte!
Mit seinen Schatten, die voll Kühlung sind.          Ich werde niemals in die Ferne schweifen.
O sieh! Wie eine Silberbarke schwebt                 Still ist mein Herz und harret seiner Stunde!

                                                                                                                    im Radio
Der Mond am blauen Himmelssee herauf.                Die liebe Erde allüberall
Ich spüre eines feinen Windes Weh’n                  Blüht auf im Lenz und grünt aufs neu!
Hinter den dunklen Fichten!                          Allüberall und ewig blauen licht die Fernen,
                                                     Ewig, ewig …!
Der Bach singt voller Wohllaut durch das Dunkel.
Die Blumen blassen im Dämmerschein.                  Aus: Hans Bethge, ›Die chinesische Flöte‹
Die Erde atmet voll von Ruh’ und Schlaf.
Alle Sehnsucht will nun träumen,
Die müden Menschen geh’n heimwärts,
Um im Schlaf vergess’nes Glück
Und Jugend neu zu lernen!
Die Vögel hocken still in ihren Zweigen.
Die Welt schläft ein!

Es wehet kühl im Schatten meiner Fichten.
Ich stehe hier und harre meines Freundes.
Ich harre sein zum letzten Lebewohl.
Ich sehne mich, o Freund, an deiner Seite
Die Schönheit dieses Abends zu genießen.
Wo bleibst du? Du lässt mich lang allein!
Ich wandle auf und nieder mit meiner Laute
Auf Wegen, die vom weichen Grase schwellen.
O Schönheit, o ewigen Liebens, Lebens trunk’ne
                                                                                                     Konzert
Welt!
                                                                                                     Sonntag bis Freitag, 20.03 Uhr
Er stieg vom Pferd und reichte ihm den Trunk
                                                                                                     Oper
Des Abschieds dar.
Er fragte ihn, wohin er führe
                                                                                                     Samstag, 19.05 Uhr
Und auch warum es müsste sein.
Er sprach, seine Stimme war umflort:
Du, mein Freund,
Mir war auf dieser Welt das Glück nicht hold!
Wohin ich geh’? Ich geh’, ich wandre in die Berge.
                                                                                                                                          Aus Opernhäusern,
                                                                                                                                          Philharmonien
                                                                                                                                          und Konzertsälen.
                                                                                                     bundesweit und werbefrei             Jeden Abend.
                                                                                                     DAB+, Kabel, Satellit, Online, App
                                                                                                     deutschlandfunkkultur.de
DAVID ROBERTSON - Mi 05.06. Debussy Symphonie aus der Oper Pelléas et Mélisande Mahler Das Lied von der Erde - Deutsches Symphonie-Orchester ...
Zu den Werken                                8                                                                                                                                                  9                           Zu den Werken

                                                                                                                           und Vincent d’Indy; der Pianist Ricardo Viñes, Maurice Ravel und sein
                                                                                                                           heute nahezu vergessener Kollege Florent Schmitt besuchten alle 14
                                                                                                                           Vorstellungen, die in einer ersten Serie ab der Premiere gegeben wur-

                                          Liebe, Abschied
                                                                                                                           den. Am 25. Januar 1913 feierte die Opéra Comique die 100. Auffüh-
                                                                                                                           rung von ›Pelléas et Mélisande‹. Das Stück war eine sichere Bank.

                                                      von Habakuk Traber                                                   Immer wieder arbeitete der Komponist an seiner Partitur, besserte,
                                                                                                                           fügte ein, strich. Dieser Prozess begann während der Premierenpro-
                                                                                                                           ben. Regie und Theaterleitung erbaten mehr Orchesterzwischenspiele
                                                                                                                           für Bühnenumbauten. Diese oft eilig geschriebenen Erweiterungen
                                                                                                                           fügten schließlich dem Werk eine zusätzliche Dimension hinzu, denn
                                                                                                                           sie wirkten als Komplement zu den gesungenen Szenen. In diesen ach-
                                                                                                                           tete Debussy auf Textverständlichkeit und ein angemessenes Theater-
                                                                                                                           tempo, das nicht durch Arien mit viel Gesang zu wenig Text gebremst
                                                                                                                                                                                                      Claude Debussy, um 1895
                                                                                                                           werden sollte. Kurz vor der Premiere erklärte er: »Seit Langem schon
                                                                                                                           war es meine Absicht gewesen, Musik für das Theater zu schreiben«,
                                                                                                                           ihm fehlte nur das rechte Stück. »Das ›Pelléas‹-Drama, das trotz seiner
                                                                                                                           traumhaften Atmosphäre bei weitem mehr Menschlichkeit enthält als
                                                                                                                           all die sogenannten ›lebensnahen Stoffe‹, schien mir auf wunderbare
                                                                                                                           Weise dem zu entsprechen, was ich wollte. Es herrscht hier eine zaube-
                                                                                                                           risch beschwörende Sprache, deren sensible Nuancen ihre Weiterfüh-
                                                                                                                           rung in der Musik und im orchestralen Klangkolorit finden konnten.         Debussy komponierte seine Oper nach
                                                                                                                           Auch habe ich versucht, einem Schönheitsgesetz zu gehorchen, das           dem gleichnamigen Drama des belgischen
                                                                                                                                                                                                      Dichters Maurice Maeterlinck, der dem
                                                                                                                           man seltsamerweise zu vergessen scheint, sobald es sich um Musik für
                                                                                                                                                                                                      Symbolismus zugerechnet wird. Das Schau-
                                                                                                                           das Theater handelt. Die Personen des ›Pelléas‹-Dramas versuchen           spiel erschien 1892 erstmals im Druck, am
                                                                                                                           ganz natürlich zu singen und nicht in einem willkürlichen Tonfall, der     17. Mai 1893 wurde es im Théâtre des
                                                                                                                           aus veralteten Traditionen stammt.« Die orchestralen Zwischenspiele        Bouffes-Parisiens uraufgeführt. Debussy
                                                                                                                           aber folgen dem symphonischen Ideal motivisch-thematischer Reflexi-        saß im Publikum. Er sah und hörte das
                                                                                                                                                                                                      Drama, nach dem er als Opernstoff suchte.
                                                                                                                           on. Im Kontext des Ganzen bilden sie nicht nur bühnentechnisch erfor-
                                                                                                                                                                                                      Im Sommer 1893 begann er mit der Kom-
                                                                                                                           derte Brücken, sondern auch Spiegel, Strecken des Nachdenkens au-          position. Das Libretto erarbeitete er selbst,
                                      —––     Ferne Zeit, seelische Präsenz: Debussys ›Pelléas et Mélisande‹               ßerhalb der Handlung und doch eng auf sie bezogen.                         indem er Maeterlincks Text unter anderem
Claude Debussy|Marius Constant                Für die einen war sie Kult, für die anderen ein Ärgernis. Claude                                                                                        durch Auslassung einiger Szenen opernge-
  ›Pelléas et Mélisande Symphonie‹            ­De­bussys Oper ›Pelléas et Mélisande‹ erzielte am 30. April 1902 bei        Marius Constant, aus Rumänien stammender Komponist und Dirigent,           recht kürzte. Er erhielt dafür die Zustim-
                                                                                                                                                                                                      mung des Dichters. Den Prosacharakter
                        Besetzung             ihrer Uraufführung in der Pariser Opéra Comique einen Skandalerfolg.         der 1946 als 21-Jähriger Paris zu seiner Wahlheimat machte und dort
                                                                                                                                                                                                      von Maeterlincks Sprache ließ er bewusst
         3 Flöten (3. auch Piccolo),           Empört reagierten große Teile des hauptstädtischen Opernpublikums;          unter anderem bei Olivier Messiaen und Arthur Honegger studierte,          bestehen.
            2 Oboen, Englischhorn,             Mélisandes traurigem Bekenntnis: »Ich bin nicht glücklich!« beschie-        setzte sich mit Debussys Oper mehrfach auseinander. 1992 erarbeitete
 2 Klarinetten, 3 Fagotte, 4 Hörner,                                                                                                                                                                  H. T.
                                               den sie johlend: »Wir auch nicht!«. Kritiker spotteten, einige hatten       er mit dem Regisseur Peter Brook die ›Impressions de Pelléas‹, die auf
   3 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba,
Pauken, Glocke, 2 Harfen, Streicher            bereits bei Probenbesuchen polemische Munition gesammelt; ›Le Figa-         eine feinzeichnende theatralische Wirkung abzielten, deshalb ver-
                                               ro‹ gab am Premierentag die Heirat von »P. Léas und Méli Zandt« be-         gleichsweise kleine Bühnen bevorzugten und die Koloristik des Or-
                                               kannt. Komponistenkollegen wie Richard Strauss, Camille Saint-Saëns         chesters dem Schwarzweiß des Klavierklangs überließen. Die Produk-
                                               und Nikolai Rimsky-Korsakow fanden die Musik gestaltlos und blut-           tion wurde 1993 auch im Rahmen der Berliner Festspiele gezeigt. Ihr
                                               leer. Hingerissen und begeistert waren dagegen junge Leute, überwie-        stellten die Künstler folgende Inhaltsangabe voran:
                                               gend Conservatoire-Studenten, die der Schriftsteller-Dandy Jean Lor-
                                               rain »Pelléastres« nannte. Sie gingen in die Oper, sooft sie konnten, und   »Prinz Golaud verirrt sich bei der Jagd. In der Nähe einer Quelle trifft
 Bild oben: ›Am Brunnen im Park‹, Bühnen­
 dekoration zu ›Pelléas et Mélisande‹ (Ent-    stylten sich nach dem Outfit der Bühnenhelden. Rückhalt fanden sie          er auf eine geheimnisvolle Frau, die von anderswo kommt. Sie scheint
 wurf) von Georg Daubner, 1922                 bei namhaften Komponisten und Gelegenheitskritikern wie Paul Dukas          sehr erschrocken, sie heißt Mélisande. Sogleich bezaubert, heiratet
DAVID ROBERTSON - Mi 05.06. Debussy Symphonie aus der Oper Pelléas et Mélisande Mahler Das Lied von der Erde - Deutsches Symphonie-Orchester ...
Zu den Werken                                  10                                                                                                                                             11                         Zu den Werken

Maeterlinck entnahm seine Stoffe entweder      ­Golaud Mélisande und führt sie in das Schloss seiner Familie. Seine
dem Märchen oder den Geschichten, Sagen        Mutter, Geneviève, und sein Großvater, der weise Arkel, stimmen der Ehe
und Erzählungen des alten Flandern. […]
                                               zu. Im Schloss trifft Mélisande auf Pelléas, den Halbbruder von Golaud.
Es fällt auf, dass in jedes dieser Stücke
hauptsächlich ein einziges Grundgefühl         Bei einem Spiel mit dem Ehering, den ihr Golaud schenkte, fällt dieser
hineinkomponiert ist. Es geht um Liebe,        in das tiefe Wasser des Brunnens. Als Golaud dies erfährt, ist er empört
Tod, menschliche Gebrechen oder gar Le-        und verlangt, dass sie den Ring wiederfinde. Der Ring ist unauffindbar.
bensangst im existenziellen Sinne, wobei       Mélisande gesteht ihre Not: Sie ist nicht glücklich. Ihr einziges Glück
der Dialog die feinen Schattierungen des
                                               ist Pelléas, den sie mit ihren langen Haaren spielen lässt. Golaud über-
Grundgefühls mehr auf impressionistische
Weise andeutet als realistisch ausmalt. Hier   rascht sie bei ihren Spielen. Golaud wird eifersüchtig. Indem er vor-
hat das erzeugen einer Stimmung Vorrang        gibt, sie wie Kinder zu behandeln, nimmt er Pelléas mit und enthüllt
vor der oft spärlichen Handlung, denn es ist   ihm die Existenz eines unheimlichen Abgrunds, dem der Geruch des
das unsichtbare Leben, die »vie intérieure«,
                                               Todes entsteigt. Die Schatten des Verdachts umhüllen mehr und mehr
die hier transparent wird.
                                               die Personen mit Ausnahme Arkels, der sich immer eine Hoffnung be-
Hans W. Panthel, 1972                          wahrt. Zwischen Dunkelheit und Taghelle gestehen sich Pelléas und
                                               Mélisande ihre Liebe. Golaud tritt auf und schlägt, von Gewalt über-
                                               mannt, Pelléas tot. Kurz darauf stirbt Mélisande. Sie wird ihre Her-                                                                                 ›Apfelbaum mit roten Früchten‹, Gemälde
                                               kunft nicht enthüllen, noch warum sie gekommen war, sie, die ›nicht                                                                                  von Paul Elie Ranson, 1902
                                               von hier war‹.« – Zu ergänzen wäre, dass Golaud und Mélisande sechs
                                               Monate warten, ehe sie sich zu seiner Familie ins Schloss Allemonde        Akts, in der sich die finale Katastrophe in Ahnungen und Andeutungen      Wenn dieses Werk [die Oper ›Pelléas et
                                               wagen, dass Mélisande kurz vor ihrem Tod ein zartes Mädchen zur            abzeichnet. In allen Fällen gibt es inhaltliche und musikalische An-      Mélisande‹] irgendwelche Verdienste hat,
                                                                                                                                                                                                    dann ist dies vor allem die Verbindung
                                               Welt bringt, und dass zeichenhafte Ereignisse nicht auf den Verlust des    knüpfungspunkte. Die Suite endet mit dem Schluss der Oper in Méli-
                                                                                                                                                                                                    ­zwischen musikalischer und szenischer
                                               Eherings begrenzt sind: Als Golaud und Mélisande sich an der Wald-         sandes (Sterbe-)Gemach. Einmal wird hier der Gesang in den Orches-         Bewegung.
                                               quelle zum ersten Mal begegnen, fällt ihr eine kleine Krone ins Wasser.    tersatz eingezogen: Das Horn, das Instrument des Waldes, »singt«
                                                                                                                                                                                                    Claude Debussy, 1900
                                               Als sie ihren Ehering verliert, stürzt Golaud im Wald vom Pferd.           gleichsam Arkels Worte: »Ich habe nichts gehört.« Leise, zu Glocken-
                                                                                                                          und Harfenklang, geht Mélisande aus der Welt, die nicht die ihre war.
                                               Bei den ›Impressions‹ stand das Theatralische im Vordergrund. Ein
                                               Jahrzehnt vorher dachte Constant in die Gegenrichtung. Aus Debussys        Erstaunen lässt, dass Constant die Auszüge aus Debussys Partitur fast
                                               Oper stellte er eine Orchestersuite zusammen, die er ihrer Verlaufs­       unverändert aneinander montierte, nur eine kurze Passage transpo-
                                               logik wegen als Symphonie bezeichnete. An der Zwiegesichtigkeit von        nierte und einzelne gesangsbezogene Takte wegließ, und dass sich den-
                                               ›Pelléas‹ hob er die andere Seite, die des Klangprozesses, hervor. Er      noch alles zu einem folgerichtigen und überzeugenden Verlauf zusam-
                                               wählte vor allem Orchesterzwischenspiele aus und fügte sie aneinan-        menfügt. Er verdeutlichte damit, dass Debussy die Zwischenspiele
Mary Garden, die erste Mélisande, in der       der. Das Resultat lässt erstaunen. Vordergründig bewegt sich Constant      nicht einfach nach Bedarf einfügte, sondern ihnen einen inneren, fort-
ersten Szene des dritten Akts, 1908            teilweise in großen Sprüngen durch Debussys Partitur. Aus dem – ver-       schreitenden Zusammenhang verlieh. Ohne Brüche entstand so eine
                                               gleichsweise kurzen – Vorspiel blendet er unmittelbar auf das Ende der     fließende Musik, in der die emotionalen, mythischen Kräfte des Dra-
                                               ersten Szene (Begegnung Mélisandes und Golauds im Wald) und die            mas wie in einem Film in der Distanz vorüberziehen. In der Fernan-
                                               Überleitung in die zweite (Geneviève, Golauds Mutter, liest Arkel, sei-    sicht entfaltet die Handlung ihre musikalische Kraft.
                                               nem Großvater, einen Brief des Verschwundenen an seinen Halbbruder
Die Premiere war gewiss kein Triumph für       Pelléas vor). Constant belässt zwar die Auszüge aus der Oper in ihrer      Ferne und Ich: Mahlers ›Lied von der Erde‹
Debussy. Doch von der zweiten Aufführung                                                                                                                                                            ›Amour‹, Lithographie von Maurice Denis,
                                               ursprünglichen Reihenfolge, aber er überspringt dabei oft mehrere          Debussy wird in ›Pelléas‹ symphonisch, wenn die Singstimmen schwei-
an blieb das Publikum ruhig und vor allem                                                                                                                                                           1899
                                               Szenen. An die Überleitung aus der ersten Szene im zweiten Akt, in der     gen. Mahler drängt im ›Lied von der Erde‹ das Symphonische zum Ge-
neugierig, alles zu hören, was das Werk zu
sagen hatte. Die kleine Gruppe von Bewun-
                                               Mélisande beim Rendezvous mit Pelléas der Ehering in den Brunnen           sang. Die Texte dafür fand er in Hans Bethges Band ›Die chinesische
derern, zum großen Teil Studenten und          fällt, schließt er den Beginn des dritten Akts an (Mélisande lässt ihr     Flöte‹, Nachdichtungen fernöstlicher Poesie aus dem achten Jahrhun-
Schüler des Konservatoriums, nahm von Tag      langes Haar aus dem Fenster ihres Turmzimmers über Pelléas fallen);        dert. Es handelt sich dabei um Lyrik aus dritter Hand. Bethge veredelte
zu Tag zu.                                     vom Nachspiel zur zweiten Szene des dritten Akts, in der Golaud sei-       Übertragungen von Hans Heilmann, der seinerseits nicht chinesische
André Messager, Dirigent der Uraufführung      nen Halbbruder in eine finstere Grotte unter der Burg führt und dieser     Originale, sondern französische Übersetzungen verdeutscht hatte.
                                               beinahe in einen Abgrund stürzt, geht er zur zweiten Szene des vierten     Mahler wiederum veränderte Bethges Vorlage teilweise erheblich. Er
DAVID ROBERTSON - Mi 05.06. Debussy Symphonie aus der Oper Pelléas et Mélisande Mahler Das Lied von der Erde - Deutsches Symphonie-Orchester ...
Zu den Werken                                 12                                                                                                                                             13                           Zu den Werken

                                     —––      verdeutlichte und versinnlichte Bilder, welche die Gedichte entwerfen,
                      Gustav Mahler           schärfte Aussagen, Symbole und Gegensätze, passte die Sprache der
              ›Das Lied von der Erde‹         Musik und ihrer Diktion an. Bei Letzterem ist die Einwirkung der Ton-
                         Besetzung            kunst auf die Wortgestalt offenkundig. Bei den anderen Revisionsfor-
                          Tenor solo          men erschließt sie sich auf höherer Ebene: Das, wonach der Komponist
                             Alt solo         mit seinem Werk strebt und worin es sich erfüllen soll, braucht eine
     Piccoloflöte, 3 Flöten (3. auch
                                              geräumigere, intensivere Bildlichkeit und eine deutlichere Polarität, als
  Piccolo), 3 Oboen (3. auch Eng-
   lischhorn), 3 Klarinetten, Kleine          Bethge sie bietet. Nicht der Text sucht sich seine Musik, sondern die
          Klarinette, Bassklarinette,         Musik sucht sich ihren Text und formt ihn zurecht. Bei Debussy ver-
 3 Fagotte (3. auch Kontrafagott),            hielt es sich ähnlich. Für sein Musiktheater brauchte er eine Vorlage
            4 Hörner, 3 Trompeten,            wie Maeterlincks Drama, und er bearbeitete sie entsprechend seiner
    3 Posaunen, Basstuba, Pauken,             kompositorischen Vorstellung, gleichsam nach dem Willen seiner Musik.
         Schlagwerk (Glockenspiel,
                                                                                                                                                                                                   ›Septemberabend‹, Gemälde von Maurice
         Triangel, Becken, Tamtam,
                                              Als vollen Titel wählte Mahler: ›Das Lied von der Erde. Eine Symphonie                                                                               Denis, 1891
         Tamburin,Große Trommel),
                  2 Harfen, Celesta,          für eine Tenor- und eine Alt-(oder Bariton)stimme und Orchester‹. Lied
               Mandoline, Streicher           – Erde – Symphonie: In diesen drei Begriffen sind die formalen und          sprechen im Vergleich zur Umgebung in Erinnerungen, dem einwärts         Die meisten Gedichte, die Mahler aus
                                              inhaltlichen Eigenheiten des Werkes komprimiert. Als Symphonie ent-         gewandten Spiegel von Leben und Sehnsucht. Mitten in diesen Genre-       ­Bethges Sammlung ›Die chinesische Flöte‹
                                                                                                                                                                                                    auswählte, stammen von Li Bai, der früher
Nach Almas Erinnerungen wurde Mahler          hält es alle herkömmlichen Satzcharaktere der Gattung: einen Kopf-          bildern von Jugend und Schönheit verbirgt sich der Künstler, dem laut
                                                                                                                                                                                                    unter dem Namen Li Tai Po geführt wurde.
das Büchlein mit dem Titel ›Die chinesische   satz, der den musikalischen Sprachraum und sein Material, Fallhöhe          Mahler nichts Schlimmeres widerfahren kann, als dass »ihm Leben und       Er war, wie nicht wenige Künstler nach ihm,
Flöte‹ von dem befreundeten Hofrat Dr.
                                              und Urspannung der Affekte vorzeichnet (›Das Trinklied vom Jammer           Träumen einmal zusammenfließen, so dass er die Gesetze der einen          ein Trinker, und er genoss zumindest zeit-
Theobald Pollak, einem alten Freund von
Almas Vater Emil Schindler, geschenkt –       der Erde‹), einen langsamen Satz (›Der Einsame im Herbst‹), Scherzo         Welt in der anderen schauerlich büßen müsste«.                            weise den Sonder- und Schutzstatus, den
                                              (›Von der Jugend‹, ›Von der Schönheit‹, ›Der Trunkene im Frühling‹)                                                                                   Joseph Roth in seiner ›Legende vom
wann dies geschah, ist unklar. Auf jeden
                                                                                                                                                                                                    ­Heiligen Trinker‹ für die Hellsichtigen und
Fall erschien die Erstausgabe im Leipziger    und Finale. Die Maßgaben der Tradition sind erfüllt. Die sechs Stücke       Um »Lieder« handelt es sich in ganz direktem Sinn: Alle sechs Sätze
                                                                                                                                                                                                     Genialen unter dieser Spezies Mensch
Insel-Verlag 1907, Verfasser war Hans         lassen sich außerdem in zwei Abteilungen gliedern: Das letzte, das fast     bewegen sich in Strophen. Mahler variiert sie besonders in den Außen-      ­beanspruchte.
Bethge. Bethge (1876–1946) war promo-
                                              die halbe Aufführungszeit beansprucht, bildet die eine, die restlichen      stücken so stark, dass sie wie Themenexposition, -durchführung und
vierter Romanist und Schriftsteller, aus                                                                                                                                                           H. T.
Dessau gebürtig, später in Berlin lebend      fünf die andere. Die Form erscheint wie eine Spiegelung der Dritten         -reprise wirken. Dennoch scheint die Gliederung in Strophen durch, im
und mit Heinrich Vogeler und Wilhelm          Symphonie, die Mahler in Skizzen mit »Das irdische Leben« über-             Finale als Verhältnis »breit entworfener, einander entsprechender [Er-
Lehmbruck befreundet.                         schrieb. Auch sie besteht aus sechs Sätzen, von denen einer die halbe       eignis-]Felder« (Adorno), die allmählich das Zeitgefühl aufheben. Im
Jens Malte Fischer, 2003                      Werkdauer einnimmt; hier ist es der erste.                                  eröffnenden ›Trinklied‹ wird der Strophenanfang durch den Über-
                                                                                                                          schwang des Hornsignals, das Ende durch einen Refrain markiert
                                              Spiegelung scheint im ›Lied von der Erde‹ ein Prinzip zu sein, das Form     (»Dunkel ist das Leben, ist der Tod«). Das aufstrebende Signal sinkt
                                              und Inhalt auf verschiedenen Ebenen verknüpft. Im dritten, dem Stück        von Mal zu Mal einen Ton nach unten, der fallende Refrain setzt dage-
                                              vom Porzellan-Pavillon, wird es genannt: Vergnügte junge Leute sehen        gen immer einen Halbton höher an; dass er in der dritten Strophe weg-
                                              ihr Spiegelbild im Wasser. In der ersten Abteilung, den Sätzen eins bis     gelassen wird, verstärkt seine Wirkung. Besonders deutlich tritt die
                                              fünf, prägt es die Struktur: Das fünfte ist wie das erste ein Trinklied,    Strophengliederung im dritten und fünften Lied, dem ›Trunkenen im
                                              das eine blickt auf die Welt, das andere auf deren Gegenpol, das Ich.       Frühling‹, hervor. Die Stelle des eröffnenden Signals nimmt hier eine
                                              Wie das zweite spricht das fünfte von einem, der sich aus der Welt          Anleihe aus dem Vergnügungsviertel der Kunst, aus einem Brettl-Lied
                                              begibt, entweder durch das Alter oder durch die Existenzform. Die Sät-      des Oscar Straus, ein (so wie im ersten Lied die Gesangspassagen mit
                                              ze drei und vier behandeln zwei Aspekte des Rückblicks: das Vergan-         einem »Schunkel«-Auftakt beginnen).
                                              gene als starke Stilisierung (Jugend) und das Ideal als Leitbild (Schön-
                                              heit). Im Finale wirkt das Spiegelprinzip im Sinne einer Verkehrung         »Erde« bedeutet für Mahler dreierlei: das irdische Leben (im Gegensatz
                                              der Verhältnisse: Dieses Hauptstück führt nicht wie gewöhnlich in die       zum himmlischen), die aufblühende und absterbende, sich beständig
                                              Symphonie, sondern aus ihr heraus – mit einem langen Abschied.              erneuernde Natur und die letzte Ruhestätte. Entsprechend ziehen sich
                                              Schließlich reflektiert sich in den Texten aus ferner Zeit und Gegend       durch diese Gesangssymphonie ein lebens- und ein todessymbolischer
                                              das komponierende Subjekt merkwürdig verfremdet und zugleich                »Grundton« (Hermann Danuser), die vor allem im ersten Stück inein-       ›Einsamkeit‹, handkolorierte Zinkografie
Gustav Mahler, 1909                           pointiert. Die beiden Sätze, die der Zählung nach die Werkmitte bilden,     ander verwoben sind, in den Mittelsätzen aber einzeln hervortreten,      von Emile Bernard, 1892
Zu den Werken                                  14                                                                                                                                              15                          Zu den Werken

Alle Werke bis dahin waren aus dem Ge-         allerdings nicht ohne Kontrasthintergrund. »Kein zweites Werk Mah-
fühl des Lebens entstanden; im Wissen          lers ist so polar angelegt wie ›Das Lied von der Erde‹. Es darf angenom-
aber um die schwere Herzkrankheit, die
                                               men werden, dass sich Mahler in der Beschäftigung mit Bethge Grund-
ihn befallen, hatte er, wie der verwundete
Fürst Andrej in Tolstois ›Krieg und Frieden‹
                                               züge chinesischer Philosophie angeeignet hatte. Zwei widerstreitende
begonnen, sich von der Sphäre des Lebens       und sich zugleich ergänzende Prinzipien bestimmen das Denken, das
seelisch zu lösen – eine Lockerung aller       sich in Begriffen wie Himmel und Erde, männlich und weiblich, gebend
bisherigen Bindungen veränderte sein           und nehmend, aktiv und passiv, Licht und Dunkel, schöpferisch und
Gesamtgefühl, das »Lied von der Erde« ist,
                                               empfangend, also im Paar Yang und Yin spiegelt. Das kam dem philo-
wie ich es schon einmal in Anlehnung an
ein Wort Spinozas ausgedrückt habe, eine       sophischen Denken Mahlers durchaus nahe.« (Reinhard Schulz)
Schöpfung sub specie mortis. Die Erde ist
im Entschwinden, eine andere Luft weht         Die Dialektik der Gegensätze beeinflusst die musikalische Disposition
herein, ein anderes Licht leuchtet darüber     bis ins Detail: Mahler verlangt zwei Singstimmen, eine hohe und eine
und so ist es ein völlig neues Werk Mah-
                                               tiefe, vorzugsweise eine Männer- und eine Frauenstimme; sie singen
lers, hat einen neuen Kompositionsstil,
eine neue Art der Erfindung, der Instru-       nie gemeinsam. Das musikalische Material lässt er aus zwei Urmotiven
mentation, der Satztechnik. Und es ist ein     hervorgehen: dem Hornsignal des Anfangs und der Antwort darauf.
»lchwerk«, wie Mahler noch keines, auch        Das Hornsignal ist der halbtonlos pentatonischen Skala entnommen,
nicht in seiner Ersten, geschaffen.
                                               aus der Mahler fernöstliches Kolorit gewinnt. Die meckernd-groteske
Bruno Walter, 1936                             Replik spaltet er in zwei Gestalten: Aus der halbtönigen Ausstufung
                                               bilden sich chromatische Linien, die absteigend zu Klage- und Jammer-
                                               figuren werden, aufsteigend aber nach Größerem streben; aus der mä-
                                               andernden Bewegung entsteht eine charakteristische Figur, der Dop-
                                               pelschlag: Er umwickelt einen Zentralton von oben und unten, ist                                                                                      ›Der Spaziergang‹, Gemälde von Franz
                                               Dekor, Motiv und rhetorische Formel in einem.                                                                                                         von Stuck, 1903

                                               Wie die pentatonische Urformel des Anfangs durchzieht der Doppel-          ›Das Lied von der Erde‹ sei »wohl das Persönlichste, was ich bis jetzt
                                               schlag alle sechs Sätze. Im ersten tritt er im Brustton pathetischer       gemacht habe«, bekannte Mahler. Wie sich dies mit den imaginären
                                               Rhetorik zum »Singen« und zum »goldenen Wein«, also zur rauschhaf-         Szenerien aus dem fernen China verträgt, erläutert eine alte Legende,
                                               ten Lebensfeier auf. Im zweiten Stück wirkt er im Perpetuum Mobile         die Ernst Bloch mitteilte. Sie erzählt »von dem Träumer Han-tse, dem
                                               der Violinen – ebenfalls einem Zeichen des Lebens, obwohl das Lied         Dichter, der das Buch seiner Geliebten dichtete, der schönen Li-fan, die   Jeder Ton, den er schreibt, spricht nur von
                                               zur todessymbolischen Seite gehört. In der Nummer drei, in der Mahler      ihn verschmäht hatte. Ins Tal der silbernen Apfelblüte schrieb er das      ihm, jedes von ihm komponierte Wort, das
                                                                                                                                                                                                     vor tausend Jahren gedichtet wurde,
                                               bei zarter Instrumentierung weite Melodiebögen zieht, erscheint er im      Mädchen, schrieb ihr einen herrlichen See und ein Schloss aus Jade,
                                                                                                                                                                                                     drückt nur ihn aus – ›Das Lied von der
                                               Mittelteil als Scharnier zwischen Tonrepetitionen und exotisch kolo-       die köstlichsten Gewänder, Feste und Gespielinnen, und der Mond ging       Erde‹ ist der persönlichste Laut in Mahlers
                                               rierten Figuren. Im vierten Stück wird er zunächst eingepackt in Flö-      nicht unter im Tal der silbernen Apfelblüte. Das alles träumte sein ma-    Schaffen, vielleicht auch in der Musik.
                                               tentriller, befreit sich dann mit den Trompetensoli, die den Durchbruch    gisches Wort, ja er konnte noch Li-fan selber aus dem Buch zu sich         Auch die Erfindung, die von der Sechsten
                                               zum Marsch leisten. Im fünften Stück mag man ihn als Verzierung oder       rufen, bis sie der Tag wieder vertrieb: Übermächtig war so sein Leben      an dem Symphoniker gelegentlich weniger
Bruno Walter, Dirigent der Uraufführung,                                                                                                                                                             wichtig an sich wie als Material für sein
1912
                                               in »trunken«-gezerrter Perspektive entdecken. Im Finale aber wird er       geteilt, in den traurigen, alternden Tag und die geheimnisvolle Schöp-
                                                                                                                                                                                                     gestaltendes Formen war, erlangt wieder
                                               zum Fluchtpunkt, zur Figur, in der Musik und Sprache zusammenlau-          fung, die zu ihm kam und ihn immer wieder verließ. Bis zu jenem letz-      persönlichsten Charakter und in diesem
                                               fen. Aus ihm entsteht das einleitende Oboensolo, ein fernes Lebenszei-     ten Morgen; die Verwandten suchten Han-tse in seiner Hütte, lange          Sinn ist es vollkommen richtig, das ›Lied
Es ist wie das Vorbeiziehen des Lebens,        chen über todkündenden Tamtamschlägen. Er prägt das aufgesprengte          vergeblich, man fand ihn nicht, doch auf dem Tisch lag sein Buch auf-      von der Erde‹ das »Mahlerischeste« seiner
besser des Gelebten in der Seele des Ster-     Klangfeld von Naturlauten, zu denen der Alt von Vögeln singt, die          geschlagen, mit einem neuen, dem letzten Kapitel: Die Ankunft Han-         Werke zu nennen.
benden. Das Kunstwerk verdichtet, ent-
                                               »still in ihren Zweigen hocken – die Welt schläft ein«. Er grundiert das   tses im Tal der silbernen Apfelblüte. So hat sich ein Dichter selber in    Bruno Walter, 1936
materialisiert; das Tatsächliche verflüch-
tigt, die Idee bleibt; so sind diese Lieder.
                                               Warten aufs letzte Lebewohl und signalisiert Abschied: Er ist der letzte   sein Werk hineingeschrieben, ›hinter die Mauer aus ewigen Buchsta-
                                               singbare Rest, wenn sonst nichts mehr geht, die letzte Figur, ehe der      ben‹, ästhetisch wirklich ›produktiv‹. Mahlers letzte Musik wirkt
Anton Webern an Alban Berg, 1918
                                               Gesang im siebenmaligen »Ewig« versiegt, ohne in den Grundton zu-          manchmal so im Realen.« Seine Sechste Symphonie endet in der Kata-
                                               rückzukehren. Als stilisierter Naturlaut ist er zugleich das Ursprüng-     strophe, die Siebte auf der Festwiese, die Achte im Himmel, ›Das Lied
                                               lichste, das Natur-Lied von der Erde.                                      von der Erde‹, der Zählung nach die Neunte, endet in der Kunst.
Die Künstler   16                                                                                                                                                17    Die Künstler

               —–
               Die Künstler
               David Robertson                                                              Simon O’Neill
               gehört sowohl im Opern- wie im symphonischen Repertoire zu den               studierte an der University of Otago, Victoria University of Wellington,
               ­renommiertesten Dirigenten der Gegenwart. Im kalifornischen Santa           Manhattan School of Music und dem Juilliard Opera Center New York.
                ­Monica gebürtig, studierte er an der Royal Academy of Music in London      Der neuseeländische Tenor erhielt das Fulbright Stipendium, wurde
                 zunächst Horn und Komposition, bevor er sich dem Dirigieren zuwand-        2005 als Arts Laureate of New Zealand ausgezeichnet und 2017 von
                 te. Leitungspositionen übernahm er seit den 1980er Jahren beim Jerusa-     Queen Elisabeth in den New Zealand Order of Merit aufgenommen. Er
                 lem Symphony Orchestra, beim Orchestre national de Lyon und dem            gastierte an der Metropolitan Opera, dem Royal Opera House Covent
                 BBC Symphony Orchestra. In den 13 Jahren seiner Amtszeit als Princi-       Garden, dem Teatro alla Scala, der Wiener und Berliner Staatsoper, der
                 pal Conductor des Saint Louis Symphony Orchestra wurde der interna­        Deutschen Oper Berlin, den Bayreuther und Salzburger Festspielen.
                 tionale Ruf des Klangkörpers bedeutend gesteigert. Seit 2014 ist er in     Auch auf den bedeutenden Konzertbühnen tritt Simon O’Neill regelmä-
               selber Position beim Sydney Symphony Orchestra tätig. Mit besonderer         ßig auf. Unter anderem sang er die ›Glagolithische Messe‹ in Prag unter
               Leidenschaft widmet sich der Künstler der zeitgenössischen Musik. So         Pietari Inkinen, ›Das Lied von der Erde‹ mit James Levine und dem Met
               leitete er zwischen 1992 und 1999 das Ensemble intercontemporain und         Orchestra in der Carnegie Hall, ›Fidelio‹ bei den Salzburger Festspielen
               dirigierte zahlreiche Uraufführungen. An der Metropolitan Opera in           und den BBC Proms mit Daniel Barenboim sowie die Titelrolle im ›Sieg-
               New York hat Robertson ein breites Repertoire dirigiert, das von Mozart      fried‹ in Hongkong unter Jaap van Zweden und beim Edinburgh Festival
                 bis Adams reicht. Im September dieses Jahres wird er dort anlässlich der   unter Mark Elder. Zu seinen Konzertauftritten in dieser Saison gehören
                 Saisoneröffnung die Premiere von Gershwins ›Porgy and Bess‹ leiten. Der    ›Die Gurrelieder‹ mit dem Spanish National Orchestra und David Afkham,
                 Dirigent tritt regelmäßig mit dem Royal Concertgebouw Orchester, der       ›Das Lied von der Erde‹ und Mahlers Achte Symphonie in Paris mit Valery
                 Tschechischen Philharmonie, dem Symphonieorchester des Bayerischen         Gergiev und eine Rückkehr zum Edinburgh Festival.
                 Rundfunks und der Dresdner Staatskapelle auf und gastiert beim Musik-
                 fest Berlin, beim Edinburgh Festival, bei den BBC Proms und Musica         Das deutsche symphonie-orchester berlin
                 Viva in München. Beim DSO debütierte David Robertson bereits im Jahr       hat sich in den über 70 Jahren seines Bestehens durch seine Stilsicher-
                 1983, zuletzt war er mit dem Orchester im September 2010 zu erleben.       heit, sein Engagement für Gegenwartsmusik sowie seine CD- und Rund-
                                                                                            funkproduktionen einen exzellenten Ruf erworben. Gegründet 1946 als
               Karen Cargill                                                                RIAS-Symphonie-Orchester, wurde es 1956 in Radio-Symphonie-­
               sang beim DSO zuletzt im Februar 2018. Sie gastiert regelmäßig in den        Orchester Berlin umbenannt. Seinen heutigen Namen trägt es seit 1993.
               großen Konzert- und Opernhäusern weltweit. Geistliche Programme,             Ferenc Fricsay definierte als erster Chefdirigent Maßstäbe im Reper-
               etwa Bachs ›Matthäus-Passion‹, Händels ›Messiah‹ und Dvořáks ›Sta-           toire, im Klangideal und in der Medienpräsenz. 1964 übernahm der ­junge
               bat Mater‹ wie symphonische Werke führen sie zu so namhaften Or-             Lorin Maazel die künstlerische Verantwortung, 1982 folgte Riccardo
               chestern wie dem Boston, Philadelphia, Chicago, Rotterdam und Seoul           Chailly und 1989 Vladimir Ashkenazy. Kent Nagano wurde 2000 zum
               Philharmonic Orchestra, den Berliner Philharmonikern, der Staatska-          Chefdirigenten berufen; seit seinem Abschied 2006 ist er dem
               pelle Dresden sowie dem London Symphony, London Philharmonic                 ­Orchester als Ehrendirigent verbunden. Von 2007 bis 2010 setzte Ingo
               und Royal Concertgebouw Orchestra. Auf der Opernbühne ist Karen               Metzmacher mit progressiver Programmatik und konsequentem Einsatz
               Cargill als Wagner-Sängerin gefragt und tritt an international renom-         für die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts Akzente im hauptstädtischen
               mierten Häusern wie dem Royal Opera House in Covent Garden, der               Konzertleben; von 2012 bis 2016 legte Tugan Sokhiev einen Schwer-
               Metropolitan Opera in New York, der Deutschen Oper Berlin und beim            punkt auf französisches und russisches Repertoire. Seit September
               Glyndebourne Festival auf. Mit ihrem Liedbegleiter Simon Lepper kon-          2017 ist Robin Ticciati Chefdirigent und Künstlerischer Leiter. Neben
               zertiert sie in der Wigmore Hall London, dem Concertgebouw Amster-            seinen Konzerten in Berlin ist das Orchester mit zahlreichen Gastspie-
               dam, dem Kennedy Center Washington und der Carnegie Hall in New              len und vielfach ausgezeichneten CD-Einspielungen im internationalen
               York. Unter der Leitung von Robin Ticciati war Karen Cargill an der          Musikleben präsent. Das DSO ist ein Ensemble der Rundfunk Orchester
               CD-Produktion von Berlioz’ ›Les nuits d’été‹ und ›La mort de Cléopâtre‹       und Chöre GmbH.
               beteiligt, die im Juni 2013 vom Grammophone-Magazin zur ›Aufnah-
               me des Monats‹ gekürt wurde. Im Juli 2018 wurde ihr vom Royal Con-
               servatoire of Scotland die Ehrendoktorwürde verliehen.
Das Orchester                      18

—––

Deutsches Symphonie-Orchester Berlin

                                                                                                                                                                                                                NEU
Chefdirigent und   1. Violinen                Bratschen              Flöten             Hörner
Künstlerischer     Wei Lu                     Igor Budinstein        Kornelia           Barnabas Kubina
Leiter             1. Konzertmeister          1. Solo                Brandkamp          Solo
                   N. N.                      Annemarie              Solo               N.N.
Robin Ticciati
                   1. Konzertmeister          Moorcroft              Gergely Bodoky     Solo
                   Byol Kang                  1. Solo                Solo              Ozan Çakar
Ehemalige
                   Konzertmeisterin           N. N.                  Upama Muckensturm stellv. Solo
Chefdirigenten                                stellv. Solo           stellv. Solo
                   Hande Küden                                                         Georg Pohle
Ferenc Fricsay †   stellv. Konzertmeisterin   Verena Wehling         Frauke Leopold    Joseph Miron
Lorin Maazel †     Olga Polonsky              Leo Klepper            Frauke Ross       Antonio Adriani
Riccardo Chailly   Isabel Grünkorn            Andreas Reincke        Piccolo
                                                                                       N. N.
Vladimir           Ioana-Silvia Musat         Lorna Marie Hartling
Ashkenazy                                                            Oboen
                   Mika Bamba                 Henry Pieper                              Trompeten
Kent Nagano                                                          Thomas Hecker
                   Dagmar Schwalke            Birgit Mulch-Gahl      Solo               Joachim Pliquett
Ingo Metzmacher                                                                         Solo
                   Ilja Sekler                Anna Bortolin          Viola Wilmsen
Tugan Sokhiev                                                                           Falk Maertens
                   Pauliina Quandt-           Eve Wickert            Solo
                   Marttila                                                             Solo
Ehrendirigenten                               Tha s Coelho           Martin Kögel
                   Nari Hong                                         stellv. Solo       Heinz
Günter Wand †                                 Viktor Bátki                              Radzischewski
                   Nikolaus Kneser                                   Isabel Maertens    stellv. Solo
Kent Nagano
                   Michael Mücke              Violoncelli            Max Werner         Raphael Mentzen
                                              Mischa Meyer           Englischhorn
                   Elsa Brown                                                           Matthias Kühnle
                   Ksenija Zečević            1. Solo
                                              Valentin Radutiu       Klarinetten
                   Lauriane Vernhes                                                     Posaunen
                                              1. Solo                Stephan Mörth
                                                                     Solo               András Fejér
                   2. Violinen                Dávid Adorján                             Solo
                                              Solo                   Thomas Holzmann
                   Andreas Schumann                                  Solo               Andreas Klein
                   Stimmführer                Adele Bitter                              Solo
                                              Mathias Donderer       Richard
                   Eva-Christina                                     Obermayer          Susann Ziegler
                   Schönweiß                  Thomas Rößeler         stellv. Solo       Rainer Vogt
                   Stimmführerin              Catherine Blaise

                                                                                                                  Preis inkl. MwSt. Anbieter: Verlag Der Tagesspiegel GmbH, Askanischer Platz 3, 10963 Berlin
                                                                     Bernhard Nusser    Tomer Maschkowski
                   Johannes Watzel            Claudia Benker-                           Bassposaune
                   stellv. Stimmführer
                                                                     N. N.
                                              Schreiber              Bassklarinette
                   Clemens Linder             Leslie Riva-Ruppert                       Tuba
                   Matthias Roither           Sara Minemoto          Fagotte            Johannes Lipp
                   Stephan Obermann                                  Karoline Zurl
                   Eero Lagerstam             Kontrabässe            Solo               Harfe
                   Tarla Grau                 Peter Pühn             Jörg Petersen      Elsie Bedleem
                                              Solo                   Solo               Solo
                   Jan van Schaik
                                              Ander Perrino          Douglas Bull
                   Uta Fiedler-Reetz                                                    Pauken
                                              Cabello                stellv. Solo
                   Bertram Hartling           Solo                                      Erich Trog
                                                                     Hendrik Schütt
                   Kamila Glass                                                         Solo
                                              Christine Felsch       Markus Kneisel                                                                                                                             Für 9,80 € im Handel erhältlich
                   Marija Mücke               stellv. Solo           Kontrafagott       Jens Hilse
                   Elena Rindler              Gregor Schaetz                            Solo                                                                                                                    Versandkostenfrei bestellen: shop.tagesspiegel.de
                                              Matthias Hendel
                                                                                        Schlagzeug
                                              Ulrich Schneider
                                                                                        Roman Lepper
                                              Rolf Jansen                               1. Schlagzeuger
                                                                                        Henrik Magnus
                                                                                        Schmidt
                                                                                        stellv. 1. Schlagzeuger
                                                                                        Thomas Lutz
—–
Konzertvorschau                                        SAISONVORSCHAU 2019|2020
                                                       Die neue Saisonvorschau inklusive aller Abonne­
Fr 7. Juni | 22 Uhr | Hamburger Bahnhof                ment-Informationen liegt heute Abend für Sie
20.45 Uhr Einlass | 21 Uhr Kurzführung                 aus. Gerne senden wir Ihnen diese auch kostenfrei
Kammerkonzert ›Notturno‹                               zu. Bitte schreiben Sie uns hierfür eine E-Mail
Werke von Bacewicz, Fitelberg, Weinberg                mit dem Betreff ›Vorschau‹ und Ihrer Anschrift an
ANAMYKTOS QUARTETT                                     marketing@dso-berlin.de. Abonnements können
                                                       Sie auch online unter dso-berlin.de/abo buchen.
So 16. Juni | 20 Uhr | Philharmonie
Roussel Symphonische Fragmente aus                     Kammerkonzerte
›Das Festmahl der Spinne‹                              Ausführliche Programme und Besetzungen
Saint-Saëns Violoncellokonzert Nr. 1                   unter dso-berlin.de/kammermusik
Prokofjew Symphonie Nr. 4
LIONEL BRINGUIER                                       Karten, Abos und Beratung
Gautier Capuçon Violoncello                            Besucherservice des DSO
                                                       Charlottenstraße 56 | 2. OG
Mi 19. Juni | 20 Uhr | Philharmonie                    10117 Berlin | am Gendarmenmarkt
Mahler Symphonie Nr. 6                                 Öffnungszeiten Mo bis Fr 9 – 18 Uhr
JAKUB HRŮŠA                                            Tel 030. 20 29 87 11 | Fax 030. 20 29 87 29
                                                       tickets@dso-berlin.de
Fr 28. Juni | 20 Uhr | Philharmonie
Schubert Ouvertüre ›Im italienischen Stil‹
                                                       Impressum
Mozart Klavierkonzert Nr. 17
                                                       Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Mendelssohn Bartholdy Symphonie Nr. 4
                                                       in der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Berlin
›Italienische‹                                         im rbb-Fernsehzentrum
KENT NAGANO                                            Masurenallee 16 – 20 | 14057 Berlin
Emanuel Ax Klavier                                     Tel 030. 20 29 87 530 | Fax 030. 20 29 87 539
                                                       info@dso-berlin.de | dso-berlin.de
Do 5. Sept | 20 Uhr | Musikinstrumenten-Museum
Kammerkonzert ›Notturno Extra‹ – ›100 jahre bauhaus‹   Chefdirigent Robin Ticciati
                                                       Orchesterdirektor Alexander Steinbeis
Werke von Schönberg, Strawinsky
                                                       Orchestermanager Sebastian König
ENSEMBLE DES DSO
                                                       Künstlerisches Betriebsbüro
Sarah Aristidou Sopran
                                                       Moritz Brüggemeier, Barbara Winkelmann
Dominique Horwitz Sprecher
                                                       Orchesterbüro Konstanze Klopsch, Marion Herrscher
                                                       Marketing Tim Bartholomäus
Fr 6. Sept | 20.30 Uhr | Villa Elisabeth               Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Benjamin Dries
Kammerkonzert                                          Musikvermittlung Linda Stein (Elternzeitvertretung)
Werke von Dubois, Françaix                             Programmhefte | Einführungen Habakuk Traber
POLYPHONIA ENSEMBLE BERLIN                             Notenarchiv Renate Hellwig-Unruh
                                                       Orchesterwarte Burkher Techel M. A.,
So 8. Sept | 12 Uhr | Haus des Rundfunks               Shinnosuke Higashida, Kai Steindreischer
rbbKultur-Kinderkonzert – Open House ab 10.30 Uhr
                                                       Texte | Redaktion Habakuk Traber
Werke von Badelt, Korngold, Vaughan Williams, Wagner
                                                       Redaktion Benedikt von Bernstorff
LANCELOT FUHRY
                                                       Artdirektion Preuss und Preuss GmbH | Satz Susanne Nöllgen
Christian Schruff Moderation                           Fotos Monica Menez (Titel), Frank Eidel (DSO), Chris Lee
                                                       (Robertson), K. K. Dundas (Cargill), Stephen Langdon (O’Neill),
                                                       DSO-Archiv ­(sonstige)
Konzerteinführungen                                    © Deutsches Symphonie-Orchester Berlin 2019
Zu allen Symphoniekonzerten in der Philhar­
                                                       Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin ist ein Ensemble
monie – mit Ausnahme der Casual Concerts –
                                                       der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Berlin.
findet jeweils 65 Minuten vor Konzertbeginn
                                                       Geschäftsführer Anselm Rose
                                                                                                                         Preis: 2,50 ¤

eine Einführung mit Habakuk Traber statt.              Gesellschafter Deutschlandradio, Bundesrepublik
                                                       Deutschland, Land Berlin, Rundfunk Berlin-Brandenburg
Sie können auch lesen