Gipfeltreffen - Andris Poga Reinhold Messner - Sprecher Siobhan Stagg - Sopran Rundfunkchor Berlin - Deutsches Symphonie-Orchester Berlin

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Gipfeltreffen - Andris Poga Reinhold Messner - Sprecher Siobhan Stagg - Sopran Rundfunkchor Berlin - Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Gipfeltreffen

Andris Poga
Reinhold Messner – Sprecher
Siobhan Stagg – Sopran
Rundfunkchor Berlin
Anderson: ›Exiles‹ (Uraufführung)
Strauss: ›Eine Alpensinfonie‹ –
mit Erlebnisberichten von Reinhold Messner
Fr 22., Sa 23.4. / 20 Uhr / Philharmonie
Gipfeltreffen - Andris Poga Reinhold Messner - Sprecher Siobhan Stagg - Sopran Rundfunkchor Berlin - Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Programm                             2                                                                                                                                              3                Introduktion

Fr 22., Sa 23.4. / 20 Uhr / Philharmonie                                                                                  An Grenzen
Julian Anderson (*1967)
›Exiles‹ – Remembrances for voices and orchestra (2021)                                                                   Zwei Jahre ist es her, dass die COVID-19-Pandemie das gesellschaftliche
                                                                                                                          und mit ihm das kulturelle Leben aus den Bahnen warf. Das DSO und sein
  I. ›le 3 mai‹
                                                                                                                          Chefdirigent Robin Ticciati entschlossen sich schnell, nicht in Schockstarre
     Text von Ahmed Essyad
                                                                                                                          zu verfallen, sondern die Not als Herausforderung zu begreifen und sie
 II. ›Tsiyon‹
     Texte aus Psalm 137 und von Horațiu Rădulescu                                                                        selbst zum Thema ihrer Kunst zu machen. Sie entwickelten Projekte und
III. ›La République des lettres‹                                                                                          Konzertformen, die per Streaming kommuniziert werden können. In der
     Text aus Psalm 46                                                                                                    Regie von Frederic Wake-Walker realisierte das Orchester ein dreiteiliges
IV. ›6. Oktober‹. Orchester-Zwischenspiel                                                                                 Filmprojekt zum Thema ›Im Exil – von Göttern und Menschen‹. Die Schau-
 V. ›Praise and Farewell‹                                                                                                 plätze wechselten – von der Friedrichswerderschen Kirche hinaus in die
     Texte von Guillaume Apollinaire, Vítězslav Nezval und aus Psalm 108                                                  Natur, von dort wieder ins Sisyphos, eine Ikone der Berliner Clubszene. Das
Uraufführung des Gesamtwerks                                                                                              Thema wird heute im ersten Konzertteil mit Julian Andersons fünfteiligem
                                                                                                                          oratorischem Werk für Sopransolo, Chor und Orchester aufgegriffen. Der
PAUSE
                                                                                                                          Komponist vertieft die Aktualität der existenziellen Erfahrung, die sich vom
Richard Strauss (1864–1949)                                                                                               Gefühl des Ausgeschlossenseins bis zur gewaltsamen Deportation erstre-
›Eine Alpensinfonie‹ op. 64 (1911–15)                                                                                     cken kann, indem er sie in die Geschichte verfolgt und dazu Poesie aus den
mit Erlebnisberichten von Reinhold Messner                                                                                letzten 100 Jahren und biblische Psalmen als Texte heranzieht. Der Polypho-
Idee: Thomas Schmidt-Ott, Dramaturgie: Moritz Brüggemeier                                                                 nie der Sprachen und der dichterischen Formen wird die Musik mit einer
Nacht – Sonnenaufgang – Der Anstieg – Eintritt in den Wald – Wanderung neben dem Bache                                    Vielschichtigkeit gerecht, die von der Inspiration durch gregorianische
– Am Wasserfall – Erscheinung – Auf blumige Wiesen – Auf der Alm – Durch Dickicht und                                     Singweisen bis zur Verwendung elektronisch produzierter Sampler reicht.
Gestrüpp auf Irrwegen – Auf dem Gletscher – Gefahrvolle Augenblicke – Auf dem Gipfel –
Vision – Nebel steigen auf – Die Sonne verdüstert sich allmählich – Elegie – Stille vor dem                               Nach einer Idee von DSO-Orchesterdirektor Thomas Schmidt-Ott setzten
Sturm – Gewitter und Sturm, Abstieg – Sonnenuntergang – Ausklang – Nacht
                                                                                                                          sich Robin Ticciati, Reinhold Messner und das DSO vor gut einem Jahr mit
Uraufführung am 28. Oktober 1915 in der Berliner Philharmonie durch die Königliche Kapelle (heute: Sächsische Staats-     der ›Alpensinfonie‹ von Richard Strauss auseinander. Im Tempodrom
kapelle) Dresden unter der Leitung von Richard Strauss. Die Fassung mit Erlebnisberichten von Reinhold Messner erlebte
ihre Premiere als Musikfilm am 4. Juni 2021 bei DG Stage, dem digitalen Konzertsaal der Deutschen Grammophon, und         produzierten Jan Bremme, EuroArts, und Schmidt-Ott einen Film, in dem
wird nun erstmals live präsentiert.                                                                                       Reinhold Messner seine (Grenz-)Erfahrungen bei den Gipfelbesteigungen,
                                                                                                                          die er in seinem Leben leistete, einbrachte und damit einen literarisch
ANDRIS POGA                                                                                                               existenziellen Kontrapunkt zu Strauss’ Musik in ihrer Größe und Vielglied-
Reinhold Messner – Sprecher                                                                                               rigkeit schuf. Durch die Lichtregie wirkte das Tempodrom wie ein Firma-
Siobhan Stagg – Sopran                                                                                                    ment, in das sich die Musik erhebt und aus dem sie sich wieder in sich
Rundfunkchor Berlin
                                                                                                                          selbst zurückzieht. Mit dieser Analogie zu einer alten Gottesvorstellung
Philipp Ahmann – Choreinstudierung
                                                                                                                          wurde daran erinnert, dass für Strauss’ Komponieren nicht nur die Erfah-
Robin Ticciati musste seine Mitwirkung an den Konzerten krankheitsbedingt leider absagen. Das DSO dankt Andris Poga       rung einer Bergwanderung, sondern auch die Auseinandersetzung mit der
für die kurzfristige Übernahme des Dirigats an beiden Abenden.
                                                                                                                          Natur und mit der Frage nach der Transzendenz eine wichtige Rolle spielten.
Konzerteinführung Habakuk Traber im Gespräch mit Volker Michael unter → dso-berlin.de/einfuehrungen                       Dieses Projekt wird heute als unmittelbares philharmonisches Erlebnis
                                                                                                                          präsentiert.
Dauer der Werke Anderson ca. 35 min / Strauss (mit Texten von Reinhold Messner) ca. 60 min

                                    Das Konzert am 22. April wird von Deutschlandfunk Kultur ab 20.03 Uhr live übertra-
                                    gen: UKW 89,6 / DAB+ / online / App. Im Anschluss ist das Konzert für 30 Tage zum
                                    Nachhören im DSO PLAYER unter → dso-player.de verfügbar.
Gipfeltreffen - Andris Poga Reinhold Messner - Sprecher Siobhan Stagg - Sopran Rundfunkchor Berlin - Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Die gesungenen Texte            4                                                                                                                                          5          Die gesungenen Texte

I. ›le 3 mai‹                                        I. ›3. Mai‹                                          III. ›La République des Lettres‹ –                III. ›Die Republik der Künste‹ –
                                                                                                          Homage to Varian Fry                              Hommage an Varian Fry
Bonjour mes chers amis,                              Ich grüße Euch, meine lieben Freunde!
Le voici le soleil, il est magnifique, l’air est     Hier scheint die Sonne, sie ist herrlich, die Luft   Chor I (vorwiegend)                               Chor I (vorwiegend)
translucide, la vision est nette, le massif de       ist hell, die Sicht ist klar, das Zerhoune-Massiv    Bohuslav Martinů                                  Bohuslav Martinů
Zerhoune en face est magnifique, il donne            gegenüber ist großartig, es weckt den                Franz Werfel                                      Franz Werfel
envie à s’y promener, mais confinement oblige,       Wunsch, dort zu wandern, aber der Lockdown           Darius Milhaud                                    Darius Milhaud
je me colle à ma table les yeux dans vide de la      verbietet es, ich klebe mit meinen Augen an          Madeleine Milhaud                                 Madeleine Milhaud
feuille en attente d’un signe de ma main.            meinem Schreibtisch und starre auf ein leeres        Hannah Arendt                                     Hannah Arendt
Je vous embrasse tous, ce baiser est pur, sans       Blatt Papier, das auf ein Zeichen aus meiner         Marc Chagall                                      Marc Chagall
covid.                                               Hand wartet.                                         Betsy Jolas                                       Betsy Jolas
Ahmed                                                Ich umarme euch alle, dieser Kuss ist sauber,        Jean Malaquais                                    Jean Malaquais
                                                     ohne Covid.                                          Bella Chagall                                     Bella Chagall
(Ahmed Essyad, 2020)                                 Ahmed                                                André Masson                                      André Masson
                                                                                                          Helen Wolff                                       Helen Wolff
II. ›Tsiyon‹                                         II. ›Zion‹                                           Christian Wolff                                   Christian Wolff
                                                                                                          Golo Mann                                         Golo Mann
Verse 1: ‘Al naharot Bavel sham yashavnu gam-        Vers 1: An den Wassern zu Babel saßen wir und        Hertha Pauli                                      Hertha Pauli
bachinu b zoch reynu et-Tsiyon.                      weinten, wenn wir an Zion gedachten.                 Alma Schindler                                    Alma Schindler
Verse 2: ‘Al-‘aravim betocha talinu kinorotey-       Vers 2: Unsere Harfen hängten wir an die             Ylla                                              Ylla
nu.                                                  Weiden im Lande.
Verse 3: Ki sham shé ‘lunu shoveynu divrey           Vers 3: Denn dort hießen uns singen, die uns         Chor II (vorwiegend)                              Chor II (vorwiegend)
shir. Vetolaleynu simcha shiru lanu mishir           gefangen hielten, und in unserm Heulen               God is our hope and strength: a very present      Gott ist unsre Zuversicht und Stärke, eine Hilfe
Tsiyon.                                              fröhlich sein: »Singt uns ein Lied von Zion!«        help in trouble.                                  in den großen Nöten, die uns getroffen haben.
Verse 4: ‘Ech nashir ‘et-shir Adonai ‘al ‘admat      Vers 4: Wie könnten wir des HERRN Lied               Therefore will we not fear, though the earth be   Darum fürchten wir uns nicht, wenngleich die
néchar?                                              singen in fremdem Lande?                             moved: and though the hills be carried into the   Welt unterginge und die Berge mitten ins Meer
Verse 5: ‘Im-‘eshkachech Yerushalaim tishkach        Vers 5: Vergesse ich dein, Jerusalem, so werde       midst of the sea;                                 sänken,
yemini.                                              meine Rechte vergessen.                              Though the waters thereof rage and swell: and     wenngleich das Meer wütete und wallte und
Verse 6: Tidbak leshoni lechiki ‘im-lo ‘ezkarechi    Vers 6: Meine Zunge soll an meinem Gaumen            though the mountains shake at the tempest of      von seinem Ungestüm die Berge einfielen.
‘im-lo ‘a ‘aleh ‘et-Yerushalaim ‘al rosh simchati.   kleben, wenn ich deiner nicht gedenke, wenn          the same.
                                                     ich nicht lasse Jerusalem meine höchste              There is a river, the streams whereof shall       Dennoch soll die Stadt Gottes fein lustig
(Psalm 137, Vers 1-6)                                Freude sein.                                         make glad the city of God.                        bleiben mit ihren Brünnlein, da die heiligen
                                                                                                          God is in the midst of her: God shall help her,   Wohnungen des Höchsten sind.
EXILE                                                EXIL                                                 and that right early.                             Gott ist bei ihr drinnen, darum wird sie fest
1) melancholy meets remotenesses                     1) Melancholie begegnet den Fernen                   The Lord of hosts is with us the God of Jacob     bleiben; Gott hilft ihr früh am Morgen.
drawn near through remembrance                       durch Erinnerung nahe herangezogen                   is our refuge.                                    Der HERR Zebaoth ist mit uns, der Gott Jakobs
wherever my shadow                                   wohin auch immer mein Schatten                       Come, behold the works of the Lord.               ist unser Schutz.
is hiding from me                                    sich vor mir versteckt                               He maketh wars to cease; he breaketh the          Kommt her und schauet die Werke des HERRN,
into night                                           in die Nacht.                                        bow and the spear asunder; He burneth the         der den Kriegen ein Ende macht in aller Welt,
                                                                                                          chariot in fire.                                  der Bogen zerbricht, Spieße zerschlägt und
2) a longing, leaning                                2) Ein Sehnen, das sich                              Be still, and know that I am God.                 Wagen mit Feuer verbrennt.
on the abyss, wants to wonder –                      über den Abgrund beugt, will sich wundern –          The Lord of hosts is with us; the God of Jacob    Seid stille und erkennet, dass ich Gott bin!
as the sand quaffs                                   als der Sand                                         is our refuge.                                    Der HERR Zebaoth ist mit uns, der Gott Jakobs
the walk of Ulysses                                  den Gang des Odysseus verschlingt.                                                                     ist unser Schutz.
                                                                                                          (Aus Psalm 46)
(Horațiu Rădulescu)
Gipfeltreffen - Andris Poga Reinhold Messner - Sprecher Siobhan Stagg - Sopran Rundfunkchor Berlin - Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Die gesungenen Texte           6                                                                                                                                                  7          Die gesungenen Texte

V. Praise & Farewell                               V. Lobpreis und Lebewohl                           Bylo to překrásné žel všekko má svůj konec                   Es war wundervoll, aber alles hat ein Ende.
                                                                                                      [It was wonderful but everything has an end]                 Stille – Totenglocken – Stille: Diese Traurig-
O God, my heart is ready; I will sing and give     Gott, mein Herz ist bereit, ich will singen und    Silence death knell silence this sadness I                   keiten kenne ich schon.
praise.                                            spielen.                                           already know                                                 Ein Kuss – ein Taschentuch – eine Sirene –
Awake, thou lute and harp; I myself will awake     Wach auf, Psalter und Harfe! Ich will das          A kiss – a handkerchief – a siren – a ship’s bell            eine Schiffsglocke –
right early!                                       Morgenrot wecken.                                  Three, four smiles – then solitude                           Drei, vier Mal lächeln – dann Einsamkeit.
I will give thanks unto Thee, o Lord, among the    Ich will dir danken, HERR, unter den Völkern,
people; I will sing praises unto Thee among the    ich will dir lobsingen unter den Leuten.           And if I’ve seen what others haven’t seen                    Und wenn ich sah, was andere nicht sahen:
nations.                                                                                              So much the better - bird seek your home                     Umso besser. Vogel, suche dein Heim.
For thy mercy is greater than the heavens.         Denn deine Gnade reicht, so weit der Himmel ist.   You showed me the South where you have                       Du zeigtest mir den Süden, wo du dein Nest
Set thyself up O God above the Heavens and         Erhebe dich, Gott, über den Himmel und deine       your nest                                                    hast.
thy Glory above all the earth,                     Ehre über alle Lande!                              Tvým osudem je let mým osudem je zpěv.                       Dein Los ist es, zu fliegen, meines, zu singen.
that thy beloved may be delivered.                 Lass deine Freunde errettet werden!                [Your fate is flight, my fate is song.]
God hath spoken in his Holiness. I will rejoice.   Gott hat in seinem Heiligtum geredet: Ich will
                                                   frohlocken.                                        Farewell and if it was the last time                         Lebewohl. Und wenn es das letzte Mal war:
(Aus Psalm 108)                                                                                       So much the worse my hope there’s nothing                    Umso schlimmer. Meine Hoffnung bleibt
                                                                                                      left,                                                        nicht.
La grâce exilée                                    Die verbannte Schönheit                            Chcem-li se setkati nelučme se radš tedy                     Wenn wir uns wiedertreffen wollen, lass uns
Va-t’en va-t’en mon arc-en-ciel                    Geh unter, verschwinde, mein Regenbogen,           [If we wish to meet again let’s not say                      nicht Lebewohl sagen.
Allez-vous-en couleurs charmantes                  Verzieht euch, ihr berückenden Farben.             farewell]                                                    Lebewohl und ein Taschentuch werden dein
Cet exil t’est essential                           Dieses Weggehen gehört zu deinem Wesen,            Farewell and a scarf will be your fate!                      Schicksal sein!
Infante aux écharpes changeantes.                  Infantin mit den vielfarbenen Schärpen.
                                                                                                      (Vítězslav Nezval)
Et l’arc-en-ciel est exilé                         Und der Regenbogen ist verbannt,
Puisqu’on exile qui l’irise                        Weil man alles verbannt, was schimmert.
Mais un Drapeau s’est envolé                       Aber eine Fahne wird entrollt,                     Die eingeklammerten Zeilen sind die englischen Überset-
                                                                                                      zungen der Verse, die in der tschechischen Originalsprache
Prendre ta place au vent de bise.                  Sie nimmt deinen Platz ein im rauen Wind.          gesungen werden. Alles andere wird in der Übersetzung
                                                                                                      des Komponisten auf Englisch gesungen.

(Guillaume Apollinaire)

Farewell and a scarf                               Lebewohl und ein Taschentuch
Farewell and if we never meet                      Lebewohl. Und wenn wir uns nicht mehr sehen:
It was beautiful and it was enough                 Es war schön, und es war genug.
Farewell and if we meet                            Lebewohl. Und wenn wir uns wieder begegnen,
Perhaps we won’t be there but someone else         Werden wir vielleicht nicht da sein, sondern
will                                               andere.
Gipfeltreffen - Andris Poga Reinhold Messner - Sprecher Siobhan Stagg - Sopran Rundfunkchor Berlin - Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Zu den Werken                   8                                                                                                                                      9                  Zu den Werken

                                                                                                      nachzudenken, was eigentlich gewesen wäre, wenn ich mich zeit-
                                                                                                                                                                            Julian Anderson
                                                                                                      lebens in diesem Zustand befunden hätte. Ich wuchs im Londoner
                                                                                                                                                                            ›Exiles‹
                                                                                                      Norden der 1970er Jahre auf, und ich kannte viele Leute, die vor

                        Was ist der Mensch?                                                           Hitler oder dem Kommunismus geflohen waren, das war damals            Besetzung
                                                                                                      im kulturellen Leben ein gewohntes Bild.«                             3 Flöten (2. und 3. auch
                                                                                                                                                                            Piccolo), 3 Oboen (3. auch
                                      von Habakuk Traber                                              Anderson ging daraufhin der Geschichte seiner eigenen Familie
                                                                                                                                                                            Englischhorn), 3 Klarinetten
                                                                                                                                                                            (3. auch Bassklarinette),
                                                                                                      nach und machte Entdeckungen, die ihn tief erschütterten. »Meine      3 Fagotte (3. auch Kontrafa-
                                                                                                      Großeltern kamen 1907 nach Großbritannien. Aber ich wollte wis-       gott), 4 Hörner, 3 Trompeten,
                                                                                                      sen, was mit dem Rest der Familie geschehen war, der Litauen          3 Posaunen, Tuba, Pauken,
                                                                                                      damals nicht verlassen hatte. Verwandte schickten mir alte Fotos      Schlagwerk (Glockenspiel,
                                                                                                      von den Schwestern meines Großvaters und deren Kindern; sie           Crotales, Vibraphon, Röhren-
                                                                                                      sahen aus wie meine Brüder und ich im entsprechenden Alter.           glocken, Marimba, 2 Trian-
                                                                                                      Niemand in der Familie kannte ihre Namen, aber ich fand erstaun-      geln, 2 Tamtams, Becken,
                                                                                                      lich schnell heraus, dass die 8.000 Juden aus den zwei Städten, in    Tambourin, Maracas, 2 Große
                                                                                                                                                                            Trommeln, Peitsche), Harfe,
                                                                                                      denen sie lebten, an einem einzigen Tag zusammengetrieben und
                                                                                                                                                                            Klavier (auch Celesta und
                                                                                                      umgebracht wurden. […] Ich war [auf diese Information] gänzlich
                                                                                                                                                                            Synthesizer), elektronische
                                                                                                      unvorbereitet, weil ich immer gedacht hatte, dass niemandem in        Zuspielung, Streicher
                                                                                                      meiner engeren Familie etwas Derartiges widerfahren wäre.«

                                                                                                      ›Exiles‹ entstand nicht sofort, das Werk ist kein Reflex auf einen
                                                                                                      persönlichen Schock. Anderson schrieb es 2021, dem zweiten
                                                                                                      Jahr der COVID-Pandemie und der Lockdowns in ihrem Gefolge,
                                                                                                      und es beginnt als Nachdenken über jene Zeit, in der man isoliert
                                                                                                      war – von Freunden, selbst von Landschaften, die man kannte, die
                                                                                                      man sah, die einen lockten, in denen manches Kapitel der eigenen
                                                                                                      Geschichte aufbewahrt ist, und an deren Resistenz und Gefähr-
                                                                                                      dung man Anteil nahm. Der Text, den Anderson dem ersten Satz
                                                                                                      zugrunde legte, stammt von dem marokkanisch-französischen
                                                                                                      Komponisten Ahmed Essyad. Er schrieb ihn – daher der Titel – am
                                                                                                      3. Mai 2020 und sandte ihn an eine Gruppe von Freunden. »Der
                                                                                                      Text reflektiert sowohl die natürliche Schönheit der Bergwelt des
›Abschied‹, Gemälde von Felix   ›Fünf Erinnerungen für Gesang und Orchester‹ nannte Julian            Hohen Atlas, wo Essyad gegenüber dem Zehoun-Massiv lebt«,             Julian Anderson
Nussbaum, 1935                  Anderson sein neues Werk ›Exiles‹ im Untertitel. Der ›Financial       schreibt Anderson, »als auch die Spannungen rund um die COVID-
                                Times‹, der britischen Zeitung, die international gelesen wird, gab   19-Pandemie und den damit verbundenen Lockdown. Direkt be-
                                er in einem Interview über die Entstehungsgeschichte des fünftei-     zieht sich der Dichter auf das Virus im letzten Teil des Textes, in
                                ligen Oratoriums Auskunft. »Ich sah mich selbst nie als britischen    dem er sich von seinen Freunden verabschiedet und sie zu um-
                                Komponisten. Die Familie meines Vaters war jüdisch und kam aus        armen wünscht – mit einem ›Kuss, der sauber ist, ohne COVID‹.
                                Litauen, und ich interessierte mich immer für Musik von sonst-        Die Sopranstimme singt auch Ahmeds Unterschrift am Ende. Ihre
                                woher. In den 1980er-Jahren hielt ich mich einige Zeit in Paris und   melodischen Linien sind von Gregorianischen Gesängen hergelei-
                                Darmstadt auf, um in Musik von außerhalb Großbritanniens ein-         tet, die in Neumen notiert wurden – daher auch die Angabe ›für
                                zutauchen.« Nachdem Anderson vier Jahre lang die Komposi-             Gregorianik und Ensemble‹. Der eröffnende Teil sollte mit etwas
                                tionsabteilung des Royal College of Music in London geleitet hatte,   weniger Vibrato als normal gesungen werden und mit einem
                                nahm er 2004 eine Professur an der renommierten Harvard Uni-          leicht rituellen Einschlag. Dagegen sollte der Schlussabschnitt
                                versity in Boston (Massachusetts, USA) an. »Ich fiel aus allen Wol-   mit normalem Vibrato und direktem, klarem Ausdruck vorgetra-
                                ken, als mich dort das Heimweh überkam, und ich begann darüber        gen werden.«
Gipfeltreffen - Andris Poga Reinhold Messner - Sprecher Siobhan Stagg - Sopran Rundfunkchor Berlin - Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Zu den Werken                        10                                                                                                                                     11                   Zu den Werken

                                     Was hier die Musik auszeichnet – das Zusammentreffen und Inei-        des Satzes kristallisieren sich in Chor I zunehmend erkennbare         Anderson hat sich in ›Exiles‹ durch
                                     nanderwirken von Modernem und Archaischem, Aktuellem und              Namen heraus, sie werden mit Chor II geteilt. Gleichzeitig tritt       die düstersten Empfindungen hin-
                                     Archetypischem – bestimmt die Textauswahl für die nächsten            Psalm 46 deutlicher in den Vordergrund und greift auf Chor I über,     durchgearbeitet, erforschte die
                                                                                                                                                                                  verschiedensten Erfahrungen des
                                     Stücke (den vierten, rein instrumentalen Satz ausgenommen). Der       sodass es Augenblicke gibt, in denen beide Chöre einen Text
                                                                                                                                                                                  Isoliertseins von der Antike bis in
                                     137. Psalm ist der klassische Exil- und Klagepsalm, die beständige    singen, während der andere verstummt. Schließlich werden die           die modernen Zeiten. Er betont
                                     Erinnerung an die babylonische Verbannung und der Treueschwur         Textschichten wieder zwischen Chor I und II getrennt, ehe der          jedoch, dass seine Musik keines-
                                     für Jerusalem. Anderson konfrontiert ihn mit zwei englischen          Satz mit Psalm 46 dramatisch schließt.«                                wegs nur Trostlosigkeit ausstrahlt;
                                     Kurzgedichten des rumänisch-französischen Komponisten Horațiu                                                                                die fünf Sätze enden mit »Lobpreis
                                     Rădulescu, die sich in dessen Buch über ›Sound Plasma: Music for      Das darauffolgende instrumentale Zwischenspiel geht zur Deut-          und Lebewohl«, einem Finale, in
                                                                                                                                                                                  dem die Nationen gemeinsam
                                     the Future Sign‹ finden.                                              lichkeit der Worte auf Distanz und begibt sich in die Bereiche der
                                                                                                                                                                                  feiern.
                                                                                                           Reflexion, in denen nicht die Bestimmtheit der Begriffe, sondern
                                     Der dritte Satz, ›La Republique des Lettres‹, »ist eine Hommage       das Fließen, Stocken und Ineinandergreifen der Gedanken ent-           Financial Times, 7. Januar 2022
                                     an den amerikanischen Diplomaten Varian Fry, der 1940/41 rund         scheiden. Mit dem dritten Satz erreichte Andersons Komposition
                                     2.500 Menschen rettete, deren Leben durch den Einmarsch der           die Schrecken der Schoah. Das Verstummen der Worte gesteht
Ahmed Essyad                         Nationalsozialisten in andere europäische Länder gefährdet war.       das Unsagbare ein, die Musik erinnert aber gerade in ihrer Flüch-
                                     Schon vor 1939 hatte Fry in Zeitungsartikeln vor der akuten Be-       tigkeit und Vergänglichkeit daran, dass von dem, was war, etwas
                                     drohung menschlicher Freizügigkeit und künstlerischer Freiheit        bleiben kann als Saat der Hoffnung. Anderson arbeitet hier auch
                                     durch das NS-Regime gewarnt. Seine Ankunft 1940 in Europa als         mit elektronischen Soundtracks. Sie werden über Lautsprecher
                                     Teil einer diplomatischen Initiative löste seine ungeheure Anstren-   eingespielt und sollen wirken, als ob sie das Auditorium umgeben,
                                     gungen aus, Menschen zu retten, die auf den NS-Todeslisten            gleichsam als Musik von woanders her.
                                     standen; viele von ihnen waren berühmte Künstler, Lyriker, Ro-
                                     manciers, Philosophen, Maler und Musiker, doch er rettete Men-        ›Lobpreis und Lebewohl‹ schrieb Anderson über den letzten und
›Exiles‹ soll eine Meditation über   schen aus allen Schichten und Berufen. Wie Fry später heraus-         längsten Satz. Dem 108. Psalm, der von der Vorbereitung auf den
das Verlassen der Heimat und die     fand und im Vorwort seines Buches über seine Erfahrungen in           Lobpreis Gottes spricht, stellt er Verse Guillaume Apollinaires,
Sehnsucht nach Rückkehr sein.        Europa festhielt, hätten noch viel mehr Menschen gerettet wer-        des Wahlfranzosen italienisch-polnischer Herkunft, und ein Ab-
Julian Anderson, dessen Familie
                                     den können, wenn er in seinen Bemühungen nicht behindert wor-         schiedsgedicht gegenüber, das der stark vom Symbolismus inspi-
während der Judenpogrome den
Verlust zahlreicher Mitglieder
                                     den wäre; der entsprechende Abschnitt wurde in der ersten Auf-        rierte Vítězslav Nezval 1935 geschrieben hatte. Letzteres lässt er
erleiden musste, bezieht aus dem     lage seines Buches gestrichen. Leider wurde der ganze Umfang          mit Ausnahme dreier Zeilen nicht in der tschechischen Original-
Thema des Exils immer wieder         dessen, was Fry leistete, zu seinen Lebzeiten kaum erkannt. Aner-     sprache, sondern in englischer Übersetzung singen. Die Konstel-
Inspiration. »Nur wer früh genug     kennung kam nach seinem Tod 1967 – in Israel, den USA und vie-        lation gleicht dem Kaddisch, dem jüdischen Gebet zum Totenge-
floh, konnte überleben, so wie       len europäischen Ländern, vor allem Frankreich und Deutschland;       denken. Es preist Gott und verliert keinen Ton der Klage – und das     Varian Fry, 1936
meine Großeltern«, berichtet der     eine Straße nahe der Berliner Philharmonie wurde nach ihm be-         in der Religion, die wie keine zweite das Hadern mit Gott kennt
Komponist. Das Werk ist dennoch
                                     nannt. Ich habe die Namen von 16 Menschen ausgewählt, deren           und zulässt. Es geht beim Verhältnis von Abschied und Lobpreis
eine Feier »der Lebendigkeit, die
Menschen erfasst, die Kreativität
                                     Leben von Fry gerettet wurde. Die Liste enthält nicht nur promi-      nicht um das letzte Wort, sondern um die Fähigkeit, beides zu-
teilen, und des Reichtums, der       nente Kulturschaffende der letzten hundert Jahre, sondern auch        sammen zu denken und zu leben, und um eine gesellschaftliche
entsteht, wenn Leute in andere       einige bekannte und noch aktive Musiker, die einige Berufsmusi-       Verfassung, die solches zulässt und nicht in Grausamkeit erstickt.
Länder ziehen«.                      ker noch kennen und mit denen sie gearbeitet haben – etwa den
Schott-Musik, 2022                   Dirigenten Diego Masson oder den Komponisten Christian Wolff.         Bergwelt und Gipfel der Kunst
                                     Tatsächlich war es Diego Masson, der mir zum ersten Mal von           Die ›Alpensinfonie‹ beschäftigte Richard Strauss ungewöhnlich lange,
                                     Varian Fry erzählte und von dem, was seine Familie ihm verdankt.      fast eineinhalb Jahrzehnte. Vieles wurde skizziert, was dann in die
                                                                                                           Endfassung einging, anderes wurde verworfen, ersetzt oder um-
                                     Zunächst werden die Namen derer, die Fry rettete, nur in Silben-      gestaltet. Der existenzielle und geistige Erfahrungshintergrund
                                     fragmenten von Chor I genannt. Derweil beginnt Chor II mit den        reicht noch weiter zurück. Zwei Inspirationsquellen unterschied-
                                     Worten des 46. Psalms (»Gott ist unsere Zuversicht und Stärke«)       lichen Ursprungs flossen in dieser groß dimensionierten Tondich-
                                     – ein Text voller Bilder von Rettung und Zuflucht, sehr passend für   tung zusammen. Im August 1879 unternahm der 15-jährige Musen-
                                     ein Werk, das über Exil nachdenkt. Mit weiterem Voranschreiten        sohn mit Freunden eine Wandertour in den Voralpen bei Murnau.
Gipfeltreffen - Andris Poga Reinhold Messner - Sprecher Siobhan Stagg - Sopran Rundfunkchor Berlin - Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Zu den Werken                     12                                                                                                                                  13                    Zu den Werken

                                  Vor Tagesanbruch zogen sie los, erreichten schließlich den Gipfel
           Richard Strauss
                                  des Heimgarten, verirrten sich aber auf dem Rückweg und gerie-
         ›Eine Alpensinfonie‹
                                  ten in ein Unwetter. Die Nacht mussten sie durchnässt in einer
                     Besetzung    Hütte zubringen. Zuhause setzte sich Strauss angeblich sofort
  2 Piccoloflöten (auch 3. und    ans Klavier und spielte »die ganze Partie« musikalisch nach – »na-
  4. Flöte), 2 Flöten, 2 Oboen,
                                  türlich riesige Tonmalereien und Schmarrn (nach Wagner)«. Die
 Englischhorn (auch 3. Oboe),
                                  endgültige Partitur der ›Alpensinfonie‹ enthält 22 Überschriften
      Heckelphon, Kleine Klari-
  nette, 3 Klarinetten (3. auch   zu verschiedenen Abschnitten des Werkes, die meisten von ihnen
    Bassklarinette), 3 Fagotte,   nennen Stationen einer Bergwanderung mit dem Aufstieg zum
Kontrafagott (auch 4. Fagott),    Gipfel und dem Abstieg samt dreinfahrendem Gewitter.
 4 Hörner, 4 Tenortuben (auch
  5. bis 8. Horn), 4 Trompeten,   Im Januar 1900 berichtete Richard Strauss seinem Vater vom
     4 Posaunen, 2 Basstuben,     Plan zu einer Symphonischen Dichtung, die »mit einem Sonnen-
      2 Harfen, Orgel, Celesta,   aufgang in der Schweiz« beginnen sollte. Als Helden des Stückes,
  Pauken, Schlagwerk (Wind-       das er in den Skizzen »Künstlers Liebes- und Lebenstragödie«,
  maschine, Donnermaschine,
                                  »Künstlertragödie« oder »Liebestragödie eines Künstlers« nannte,
 Glockenspiel, Becken, Große
                                  hatte er Karl Stauffer (1857–1891) im Sinn, den Schweizer Maler
     Trommel, Kleine Trommel,
      Triangel, Herdengeläute,
                                  und Bildhauer, dem die Liebe zur Frau seines wohlhabenden
            Tamtam), Streicher    Jugendfreunds zum Verhängnis wurde. Er nahm sich das Leben.
       Fernorchester hinter der   – Künstlerschicksale wurden damals oft zum Inhalt von Kunst-
     Bühne: 12 Hörner, 2 Trom-    werken gemacht; Hector Berlioz hatte mit der ›Symphonie fan-
             peten, 2 Posaunen    tastique‹, mit ›Lélio‹ und mit der Oper ›Benvenuto Cellini‹ einen                                                                         ›Tinzenhorn – Zügenschlucht bei
                                  großen Stein ins Rollen gebracht. Mit der Inthronisation der Kunst                                                                        Monstein‹, Gemälde von Ernst
                                  als Nachfolgerin der Religion etwa durch Richard Wagner erhiel-                                                                           Ludwig Kirchner, 1919/20
                                  ten gedichtete oder komponierte Tragödien rund um die Kreativen
                                  einen durchaus messianischen Zug. Für Strauss eröffnete das          stieg‹ und ein keck betontes vor dem ›Eintritt in den Wald‹. Nach
                                  Stauffer-Projekt die Möglichkeit, nach ›Ein Heldenleben‹ und der     22 Stationen, die er laut Partitur durchläuft, kehrt er am Ende
                                  ›Symphonia domestica‹ eine Werktrilogie abzurunden. ›Ein Hel-        dorthin zurück, von wo er aufgebrochen war, in die Nacht- und
                                  denleben‹ betrachtet den Künstler in der Auseinandersetzung mit      Nebelschleier, die den Berg und sein Thema umhüllen. Er war da,
                                  der Gesellschaft um ihn herum, die ›Symphonia domestica‹ gibt        ganz oben, und er überstand danach die drohende Katastrophe:
                                  sich als kolossales Selbst- und Familienporträt, ›Eine Alpensinfo-   Zum Schluss, im Clusternebel, aus dem der b-Moll-Akkord leicht       Ich will meine Alpensinfonie: den
                                  nie‹ begleitet ihn unterwegs in der großen Natur.                    hervortritt, erklingt »sehr langsam«, leise, »espressivo« und nach   Antichrist nennen, als da ist: sittli-
                                                                                                       Moll gewandt sein Thema, ehe es in den Klang der Nacht sinkt.        che Reinigung aus eigener Kraft,
                                                                                                                                                                            Befreiung durch die Arbeit, Anbe-
                                  In Strauss’ Opus 64 wirken viele Passagen wie ein Film ohne Bil-
                                                                                                                                                                            tung der ewig herrlichen Natur.
                                  der: der herabsinkende Tonnebel der Nacht, aus dem sich dunkel       Die Etappen einer Wanderung sind jedoch mit reflexiven Momen-
                                  die Konturen des »Bergthemas« (Strauss) abzeichnen, der Durch-       ten und mit Einstrahlungen aus der Literatur durchsetzt. Besser      Richard Strauss, 1911

                                  bruch des Sonnenaufgangs, der seine hymnischen Fluten wie im         noch als der bildgebundene Film kann die Musik die Einstellung
                                  Gebirge nach unten ergießt, die Jagdhörner hinter der Bühne, die     wechseln und von der Darstellung dessen, was der imaginäre Held
                                  den Gang in den Wald ankündigen, das Gekräusel des Baches, das       sieht oder erlebt, in dessen innere Fantasie-, Erlebnis- und Denk-
                                  Sprühen und Glitzern des Wasserfalls, das kontrapunktische           welt umschalten, so in den Abschnitten ›Erscheinung‹, ›Vision‹
                                  Dickicht, in dem sich Themen verhaken und das Hören sich leicht      und ›Elegie‹. Und ebenso, wie die Musik zum bewegten Bild der
                                  verfängt, der große Ton auf dem Gipfel, der alle wichtigen Themen    Natur können umgekehrt auch Vorstellungen aus der Natur –
Richard Strauss, Gemälde von
Max Liebermann, 1918
                                  zum klanglichen Höhepunkt zusammenruft, Sturm und Gewitter           etwa Dickicht, Nebel, Gleißen, Dunkel – zur Beschreibung musi-
                                  mit Windmaschinengeheul, Trommel- und Paukendonner, Orgel-           kalischer Vorgänge und Sachverhalte werden. Die Perspektiv-
                                  dröhnen und exaltiertem Auf und Ab der Streicher. Der »Held«, der    wechsel von innen nach außen und umgekehrt wirken in Strauss’
                                  Wanderer, bekommt zwei Themen, ein marschmäßiges zum ›An-            letzter Tondichtung auch als Verfahren in der Musik.
Gipfeltreffen - Andris Poga Reinhold Messner - Sprecher Siobhan Stagg - Sopran Rundfunkchor Berlin - Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Zu den Werken                        14

                                     Man kann die ›Alpensinfonie‹ wie einen Hörfilm auf sich wirken
                                     lassen; die Bildkraft der Musik bleibt nichts schuldig. Man kann
                                     sie ebenso als Klangdrama auffassen, das vom Cluster über kom-
                                     plexes Stimmgewebe bis zum heiteren Farbspiel und rustikaler
                                     Kraft alles aufbietet und in einem höchst originellen Prozess mit-
                                     einander verschränkt, als gälte es, eine Art Postmoderne in Ge-
                                     genwart der heraufziehenden Moderne zu beschwören. Der große
                                     Bogen der Form, die am Ende zu ihrem Anfang zurückkehrt, wird
                                     durch Symmetrien verstärkt: Dem ›Idyll‹ entspricht die aufziehen-
                                     de Gefahr (›Nebel‹ – ›Elegie‹ – ›Ruhe vor dem Sturm‹), dem hoff-
                                     nungsfrohen ›Aufstieg‹ der gewitterumtoste ›Abstieg‹.

Richard Strauss auf dem Gipfel des
                                                                                                                 Aus Opernhäusern,
Loser im Ausseerland, Österreich
                                     Außenbeziehungen, vor allem musikalische Anklänge gehören zur               Philharmonien
                                     Substanz der ›Alpensinfonie‹. Sie reichen weiter als einst im               und Konzertsälen.
                                     ›Heldenleben‹. Dort blieben sie auf Kompositionen von Strauss
                                     selbst beschränkt. Hier greifen sie in die Geschichte aus. Die Ähn-
                                     lichkeit des Sonnenaufgangsthemas mit dem Kanon »Welt, musst
                                     vergehn« und mit Giuseppe Giordanis ›Caro mio ben‹ mag Zufall
                                     sein, die Melodie bewegt sich im Bereich des Urtypischen. Kaum
                                     zufällig aber ist die Beziehung des ersten Wandererthemas zu ei-
                                     nem Nebengedanken aus dem Finale von Beethovens Fünfter
Im ›Mann ohne Eigenschaften‹         Symphonie. Das markante Hörnerthema, das nach dem ersten
sagt Musil über den Zeitgeist des    Drittel ein wenig an das Lied von der Schneckenpost erinnert,
jungen 20. Jahrhunderts einmal       nannte der Komponist selbst »Bruchstelle«, weil sie an Max
sinngemäß: Die einen haben neue
                                     Bruchs populäres Violinkonzert gemahnt. Das Sprühen und Glit-
Luft gewittert, und andere haben
im Wissen, dass sie ausziehen
                                     zern des ›Wasserfall‹-Abschnitts lässt nicht nur an den ›Feuerzau-

                                                                                                           Konzerte,
müssen, noch einmal im alten         ber‹ aus Wagners ›Walküre‹ denken, sondern auch an die Erschei-
Gebäude so richtig gehaust.          nung der Alpenfee in Lord Byrons ›Manfred‹-Drama, das unter
Strauss macht das mit einem          anderem Robert Schumann und Pjotr Tschaikowsky zu Tondich-
riesigen Orchesterapparat. Diese     tungen anregte.

                                                                                                           jeden Abend.
Art Abschiedsfeier von einem nur
noch scheinbar intakten, zur
                                     Das Herdengeläut im Teil ›Auf der Alm‹ hat eine deutliche Parallele
Attrappe gewordenen Weltbild
ist für mich nicht weniger apoka-    in Mahlers Sechster Symphonie. Charles Youmans entdeckte ge-
lyptisch und hellsichtig erhellend   gen Ende der ›Wald‹-Passage das Klangbild von Wagners ›Sieg-

                                                                                                           Jederzeit.
als jene Musik, die den Bruch        fried-Idyll‹, und im Abschnitt ›Auf blumige Wiesen‹ Hinweise auf
vollzieht, so dass musikalische      Brahms’ ›Akademische Festouvertüre‹ und Dritte Symphonie. Die
Sprache aus den Trümmern der         Beispiele ließen sich fortsetzen. Wer mit den entsprechenden Wer-
alten sich neu definiert.
                                     ken vertraut ist, dem öffnen sich mit den Assoziationen auch Be-
Helmut Lachenmann, 2005              deutungsräume, als wandere er durch ein Panorama der Tonkunst
                                     wie durch eine zweite, menschengeschaffene Natur. Der Vielfalt
                                     und dem Reichtum der ersten Natur entsprechen Vielschichtig-
                                     keit und Vieldeutigkeit der Kunst. Mit der »Anbetung der großen
                                     Natur« (Strauss) nimmt der schöpferische Mensch Maß und er-
                                                                                                                 In der Dlf Audiothek App, im
                                     hebt sich im Geiste auf Höhen, die er physisch nur im Extremfall            Radio über DAB+ und UKW
                                     bezwingen kann.                                                             deutschlandfunkkultur.de/
                                                                                                                 konzerte
Gipfeltreffen - Andris Poga Reinhold Messner - Sprecher Siobhan Stagg - Sopran Rundfunkchor Berlin - Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Die Künstler*innen   16                                                                                                                                             17    Die Künstler*innen

Die Künstlerinnen und Künstler
                     ANDRIS POGA                                                                 REINHOLD MESSNER
                     ist nach acht Jahren als Musikdirektor des Lettischen Staatsorches-         hat auf seinen Expeditionen alle 14 Achttausender und zahlrei-
                     ters seit dieser Saison Chefdirigent des Symphonieorchesters im             che weitere Gipfel auf schwersten Routen und meistenteils im
                     norwegischen Stavanger. Nach Studien in seiner Heimatstadt Riga             Alleingang ohne zusätzlichen Sauerstoff bestiegen sowie die
                     und in Wien sowie Meisterkursen bei Seiji Ozawa und Leif Segerstam          Wüste Gobi und die Antarktis durchwandert. Für den Südtiroler
                     gewann er 2010 den Swetlanow-Dirigierwettbewerb in Montpellier.             ist Abenteuer eine kulturelle Lebensäußerung und sein Tun nicht
                     Danach war er Assistenzdirigent beim Orchestre de Paris und beim            auf Rekorde, sondern auf Erfahrung ausgelegt. Im Mittelpunkt
                     Boston Symphony Orchestra. Der internationale Durchbruch gelang             steht die Auseinandersetzung zwischen Berg- und Menschen-
                     ihm, als er 2014 bei einer Asien-Tournee der Münchner Philharmoni-          natur, die im traditionellen Alpinismus ihren stärksten Ausdruck
                     ker kurzfristig für Lorin Maazel und Valery Gergiev einsprang. Als          findet. Mit seiner Stiftung, der Messner Mountain Foundation, die
                     Gastdirigent arbeitet Poga weltweit mit angesehenen Orchestern              als Hilfe zur Selbsthilfe konzipiert ist, unterstützt er Völker in den
                     zusammen. Sein DSO-Debüt gab er im November 2016, zuletzt stand             Bergen des Himalaja, Karakorum, im Hindukusch, in den Anden
                     er hier Anfang April mit Schostakowitschs Vierter Symphonie am Pult.        oder im Kaukasus, um mit Landwirtschaft und Tourismus das
                                                                                                 Überleben zu sichern. In über fünfzig Büchern, einem Dutzend Fil-
                     SIOBHAN STAGG                                                               men, in Vorträgen, im Messner Mountain Museum in den Bergen
                     gehörte 2013 bis 2019 dem Ensemble der Deutschen Oper Berlin                Südtirols sowie den Begegnungsräumen der von ihm inspirier-
                     an. Sie sang dort die großen Sopranpartien in Werken von Mozart,            ten Museumskette Messner Mountain Heritage im Himalaya, der
                     Bizet, Meyerbeer, Verdi, Wagner und Strauss. Gastengagements                Hohen Tatra, den Dolomiten, im Kaukasus und weiteren Gebir-
                     führten an die Opernhäuser in Chicago, London, Zürich, Dijon,               gen der Erde berichtet Messner von seinen Erlebnissen und dem
                     Hamburg und München. Als Konzertsängerin trat sie u. a. mit den             Abenteuer Berg und Wüste, das den aufgeklärten Menschen seit
                     Berliner Philharmonikern, dem BBC und dem Melbourne Symphony,               250 Jahren umtreibt, und setzt sich für die nachhaltige Erzählung
                     dem Ensemble Modern, bei der Salzburger Mozartwoche, den                    des traditionellen Alpinismus ein.
                     Salzburger Festspielen und beim Glyndebourne Festival mit Diri-
                     gent*innen wie Kent Nagano, Christian Thielemann, Simone Young              Das DEUTSCHE SYMPHONIE-ORCHESTER BERLIN
                     und Osmo Vänskä auf. Die mehrfache Preisträgerin renommierter               hat sich in den 75 Jahren seines Bestehens durch seine Stilsicherheit,
                     Wettbewerbe studierte an der University Melbourne, als Stipendia-           sein Engagement für Gegenwartsmusik sowie seine CD- und Rund-
                     tin des Dame Nellie Melba Opera Trust und an der Wales Interna-             funkproduktionen einen exzellenten Ruf erworben. Gegründet 1946
                     tional Academy of Voice.                                                    als RIAS-Symphonie-Orchester, wurde es 1956 in Radio-Symphonie-
                                                                                                 Orchester Berlin umbenannt. Seinen heutigen Namen trägt es seit
                     Der RUNDFUNKCHOR BERLIN                                                     1993. Ferenc Fricsay definierte als erster Chefdirigent Maßstäbe im
                     zählt mit rund 60 Konzerten jährlich, CD-Einspielungen und internati-       Repertoire, im Klangideal und in der Medienpräsenz. 1964 übernahm
                     onalen Gastspielen zu den herausragenden Chören der Welt. Allein            der junge Lorin Maazel die künstlerische Verantwortung. 1982 folgte
                     drei Grammy Awards stehen für die Qualität seiner Aufnahmen. Sein           Riccardo Chailly, 1989 Vladimir Ashkenazy und 2000 Kent Nagano,
                     breit gefächertes Repertoire, ein flexibles, reich nuanciertes Klangbild,   der dem Orchester seit seinem Abschied 2006 als Ehrendirigent ver-
                     makellose Präzision und packende Ansprache machen den Profichor             bunden ist. Von 2007 bis 2010 setzte Ingo Metzmacher mit konse-
                     zum Partner bedeutender Orchester und Dirigenten, darunter Kirill           quentem Einsatz für die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts Akzente
                     Petrenko, Daniel Barenboim, Sir Simon Rattle, Christian Thielemann          im hauptstädtischen Konzertleben; von 2012 bis 2016 legte Tugan
                     oder Yannick Nézet-Séguin. In Berlin besteht eine intensive Zusam-          Sokhiev einen Schwerpunkt auf französisches und russisches Reper-
                     menarbeit mit den Berliner Philharmonikern sowie mit dem Deut-              toire. Seit September 2017 ist Robin Ticciati Chefdirigent und Künst-
                     schen Symphonie-Orchester Berlin und dem Rundfunk-Sinfonieor-               lerischer Leiter. Neben seinen Konzerten in Berlin ist das Orchester
                     chester Berlin und ihren Chefdirigenten. Chefdirigent ist seit 2015 Gijs    mit zahlreichen Gastspielen und vielfach ausgezeichneten CD-Ein-
                     Leenaars. Die Einstudierung von ›Exiles‹ übernahm Philipp Ahmann,           spielungen im internationalen Musikleben präsent. Das DSO ist ein
                     der Künstlerische Leiter des MDR Rundfunkchors.                             Ensemble der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Berlin.
Gipfeltreffen - Andris Poga Reinhold Messner - Sprecher Siobhan Stagg - Sopran Rundfunkchor Berlin - Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Das Orchester                        18

Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Chefdirigent und      2. Violinen           Violoncelli           Oboen             Trompeten
Künstlerischer        Andreas Schumann      Mischa Meyer          Thomas Hecker     N. N.
Leiter                Stimmführer           1. Solo               Solo              Solo
Robin Ticciati        Eva-Christina         Valentin Radutiu      Viola Wilmsen     Falk Maertens
                      Schönweiß             1. Solo               Solo              Solo
                      Stimmführerin         Dávid Adorján         Martin Kögel      Joachim Pliquett
Ehemalige
Chefdirigenten        Johannes Watzel       Solo                  stellv. Solo      stellv. Solo
                      stellv. Stimmführer   Adele Bitter          Isabel Maertens   Raphael Mentzen
Ferenc Fricsay †
                      Clemens Linder        Mathias Donderer      Max Werner        Matthias Kühnle
Lorin Maazel †
                      Tarla Grau            Thomas Rößeler        Englischhorn
Riccardo Chailly
                      Jan van Schaik        Catherine Blaise                        Posaunen
Vladimir                                                          Klarinetten
Ashkenazy             Uta Fiedler-Reetz     Claudia Benker-                         András Fejér
                      Bertram Hartling      Schreiber             Stephan Mörth     Solo
Kent Nagano                                                       Solo
                      Kamila Glass          Leslie Riva-Ruppert                     Andreas Klein
Ingo Metzmacher                                                   Thomas Holzmann   Solo
Tugan Sokhiev         Marija Mücke          Sara Minemoto         Solo              Susann Ziegler
                      Elena Rindler                               Richard
                                            Kontrabässe                             Rainer Vogt
Ehrendirigenten       Rahel Rilling*                              Obermayer
                                            N. N.                                   Tomer Maschkowski
Günter Wand †         Hildegard Niebuhr*                          stellv. Solo
                                                                                    Bassposaune
                                            Solo
Kent Nagano                                                       Bernhard Nusser
                      Bratschen             Ander Perrino
                                            Cabello               N. N.             Tuba
                      Igor Budinstein       Solo
                                                                  Bassklarinette
                                                                                    Johannes Lipp
1. Violinen           1. Solo
                                            Christine Felsch      Fagotte
Wei Lu                Annemarie             stellv. Solo                            Harfe
1. Konzertmeister     Moorcroft                                   Karoline Zurl
                      1. Solo               Matthias Hendel                         Elsie Bedleem
Marina Grauman                                                    Solo

                                                                                                                                                                                          Ihr Tages- und
                                            Ulrich Schneider                        Solo
1. Konzertmeisterin   N. N.                                       Jörg Petersen
Byol Kang
                      stellv. Solo          Rolf Jansen           Solo              Pauken
Konzertmeisterin       Verena Wehling       Emre Erşahin          Douglas Bull      Erich Trog
Daniel Vlashi Lukaçi Leo Klepper            Oskari Hänninen

                                                                                                                                                                                          Nachtspiegel.
                                                                  stellv. Solo      Solo
stellv. Konzertmeister Andreas Reincke                            Hendrik Schütt    Jens Hilse
Olga Polonsky          Lorna Marie          Flöten                Markus Kneisel    Solo
Isabel Grünkorn        Hartling             Kornelia              Kontrafagott
                                            Brandkamp
Ioana-Silvia Musat Henry Pieper                                                     Schlagzeug
Mika Bamba             Birgit Mulch-Gahl
                                            Solo                  Hörner            Roman Lepper                                                                                           Rund um die Uhr informiert:
                                            Gergely Bodoky        Paolo Mendes      1. Schlagzeuger
Dagmar Schwalke        Anna Bortolin        Solo                                                                                                                                           Mit der beliebten Tagesspiegel App lesen Sie alle Artikel von
                                                                  Solo              Henrik Magnus
Ilja Sekler            Eve Wickert          Upama                 Bora Demir        Schmidt                                                                                                Tagesspiegel.de, Live-Blogs und die digitale Zeitungsausgabe –
Pauliina Quandt-       Tha s Coelho         Muckensturm           Solo              stellv. 1. Schlagzeuger                                                                                auf Ihrem Tablet oder Smartphone.
Marttila               Viktor Bátki         stellv. Solo

                                                                                                              Anbieter: Verlag Der Tagesspiegel GmbH, Askanischer Platz 3, 10963 Berlin
                                                                  Ozan Çakar        Thomas Lutz
Nari Hong                                   Frauke Leopold        stellv. Solo      Moisés Santos
Nikolaus Kneser                             Frauke Ross           Efe Sivritepe*    Bueno*
Michael Mücke                               Piccolo               stellv. Solo                                                                                                             Jetzt gratis laden:
Elsa Brown                                                        Barnabas Kubina
Ksenija Zečević                                                   Georg Pohle
Lauriane Vernhes                                                  Joseph Miron
                                                                  Antonio Adriani

* Zeitvertrag
Konzertvorschau
So 24.4. / 17 Uhr / Heimathafen Neukölln     Kammerkonzerte
Kammerkonzert                                Ausführliche Programme und Besetzungen
Werke von Haas, Mozart und Reimann           unter → dso-berlin.de/kammermusik
ADAMELLO QUARTETT
mit Yeree Suh – Sopran                       Karten, Abos und Beratung
Henrik Magnus Schmidt – Schlagzeug           Besucherservice des DSO
                                             Charlottenstraße 56 / 2. OG
Sa 30.4. / 20 Uhr / Philharmonie             10117 Berlin / am Gendarmenmarkt
Bach Contrapunctus XIX aus ›Die Kunst        Öffnungszeiten Mo bis Fr 9 – 18 Uhr
der Fuge‹, bearbeitet für Kammerorchester    T 030 20 29 87 11 / F 030 20 29 87 29
Lutosławski Symphonie Nr. 3                  → tickets@dso-berlin.de
Rachmaninoff Klavierkonzert Nr. 2
HANNU LINTU                                  IMPRESSUM
Behzod Abduraimov – Klavier                  Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
                                             in der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Berlin
So 8.5. / 20 Uhr / Philharmonie              im rbb-Fernsehzentrum
Krása Ouvertüre für kleines Orchester        Masurenallee 16 – 20 / 14057 Berlin
Mozart Violinkonzert Nr. 3                   T 030 20 29 87 530 / F 030 20 29 87 539
Mahler Symphonie Nr. 5                       → info@dso-berlin.de / → dso-berlin.de
MANFRED HONECK                               Chefdirigent Robin Ticciati
James Ehnes – Violine                        Orchesterdirektor Thomas Schmidt-Ott
                                             Finanzen / Personal Alexandra Uhlig
Mi 11.5. / 20 Uhr / Philharmonie             Künstlerische Planung Marlene Brüggen
Tschaikowsky ›Francesca da Rimini‹           Künstlerisches Betriebsbüro Eva Kroll, Elsa Thiemar
Saint-Saëns Violoncellokonzert Nr. 1         Orchesterdisposition Laura Eisen
Schostakowitsch Symphonie Nr. 9              Orchesterbüro Marion Herrscher
TUGAN SOKHIEV                                Kommunikation Benjamin Dries
                                             Marketing Henriette Kupke
Truls Mørk – Violoncello
                                             Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Daniel Knaack
                                             Musikvermittlung Eva Kroll
Fr 13.5. / 22 Uhr / Neue Nationalgalerie
                                             Notenarchiv Renate Hellwig-Unruh
›Notturno‹ – Nächtliches Kammerkonzert
                                             Orchesterinspektor Kai Wellenbrock
20.45 Uhr Einlass / 21 Uhr Kurzführungen     Orchesterwart Lionel Freuchet
Werke von Fibich, Mamlok, Schreker und Yun
ENSEMBLE DES DSO                             Programmhefte Habakuk Traber
                                             Redaktion Daniel Knaack
So 22.5. / 20 Uhr / Philharmonie             Artdirektion Stan Hema, Berlin
Ligeti ›Lontano‹                             Satz Susanne Nöllgen
Dukas ›Der Zauberlehrling‹                   Fotos Janek Stroisch (Messner, Titel), Schott Music GmbH
Messiaen ›Oiseaux exotiques‹                 (Anderson), imarabe (Essyad), Deinats (Poga), Todd Rosen-
                                             berg (Stagg), Ronny Kiaulehn (Messner), Peter Adamik (DSO),
Benjamin ›Duet‹ für Klavier und Orchester
                                             DSO-Archiv (sonstige)
Janáček Sinfonietta
SIR GEORGE BENJAMIN                          © Deutsches Symphonie-Orchester Berlin 2022
Cédric Tiberghien – Klavier                  Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin ist ein Ensemble
                                             der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Berlin.
Mi 1.6. / 20 Uhr / Philharmonie              Geschäftsführer Anselm Rose
›Debüt im Deutschlandfunk Kultur‹            Gesellschafter Deutschlandradio, Bundesrepublik
Mozart Ouvertüre zu ›Le nozze di Figaro‹     Deutschland, Land Berlin, Rundfunk Berlin-Brandenburg
Mozart Oboenkonzert C-Dur
Sibelius Violinkonzert
Poulenc Suite aus dem Ballett ›Les biches‹
FELIX MILDENBERGER
Mariano Esteban Barco – Oboe
Timothy Chooi – Violine
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