Demographie-Spiegel für Bayern - Gemeinde Iffeldorf Berechnungen bis 2033 Beiträge zur Statistik Bayerns, Heft 553 - Demographie ...
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Beiträge zur Statistik Bayerns, Heft 553 Demographie-Spiegel für Bayern Gemeinde Iffeldorf Berechnungen x bis 2033 x Hrsg. im August 2021 Bestellnr. A182CB 202151 www.statistik.bayern.de/demographie
Zeichenerklärung Auf- und Abrunden 0 mehr als nichts, aber weniger als die Hälfte der kleins- Im Allgemeinen ist ohne Rücksicht auf die Endsummen ten in der Tabelle nachgewiesenen Einheit auf- bzw. abgerundet worden. Deshalb können sich bei der Summierung von Einzelangaben geringfügige Ab- – nichts vorhanden oder keine Veränderung weichungen zu den ausgewiesenen Endsummen ergeben. / keine Angaben, da Zahlen nicht sicher genug Bei der Aufgliederung der Gesamtheit in Prozent kann die Summe der Einzelwerte wegen Rundens vom Wert 100 % · Zahlenwert unbekannt, geheimzuhalten oder nicht abweichen. Eine Abstimmung auf 100 % erfolgt im Allge- rechenbar meinen nicht. ... Angabe fällt später an X Tabellenfach gesperrt, da Aussage nicht sinnvoll ( ) Nachweis unter dem Vorbehalt, dass der Zahlenwert erhebliche Fehler aufweisen kann p vorläufiges Ergebnis r berichtigtes Ergebnis s geschätztes Ergebnis D Durchschnitt ‡ entspricht Publikationsservice Das Bayerische Landesamt für Statistik veröffentlicht jährlich über 400 Publikationen. Das aktuelle Veröffentlichungsverzeich- nis ist im Internet als Datei verfügbar, kann aber auch als Druckversion kostenlos zugesandt werden. Kostenlos Publikationsservice ist der Download der meisten Veröffentlichungen, z.B. von Alle Veröffentlichungen sind im Internet Statistischen Berichten (PDF- oder Excel-Format). verfügbar unter Kostenpflichtig www.statistik.bayern.de/produkte sind alle Printversionen (auch von Statistischen Berichten), Datenträger und ausgewählte Dateien (z.B. von Verzeich nissen, von Beiträgen, vom Jahrbuch). Impressum Beiträge zur Statistik Bayerns Vertrieb stellen die Ergebnisse einer bzw. mehrerer Statistiken E-Mail vertrieb@statistik.bayern.de eines bestimmten Fachbereichs in einen Zusammenhang, Telefon 0911 98208-6311 und zwar in der Regel kommentiert und mit Grafiken Telefax 0911 98208-6638 aufbereitet. Auskunftsdienst Herausgeber, Druck und Vertrieb E-Mail info@statistik.bayern.de Bayerisches Landesamt für Statistik Telefon 0911 98208-6563 Nürnberger Straße 95 Telefax 0911 98208-6573 90762 Fürth © Bayerisches Landesamt für Statistik, Fürth 2021 Bildnachweis Umschlagseite 1 Vervielfältigung und Verbreitung, auch auszugsweise, © zinkevych – stock.adobe.com mit Quellenangabe gestattet. Papier Gedruckt auf umweltfreundlichem Papier, chlorfrei gebleicht. Hinweis: Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Bayerischen Staatsregierung herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern im Zeitraum von fünf Monaten vor einer Wahl zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für Landtags-, Bundestags-, Kommunal- und Europawahlen. Missbräuchlich ist während dieser Zeit insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Wer- bemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Druckschrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Staatsregierung zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte. Den Parteien ist es gestattet, die Druckschrift zur Unterrichtung ihrer eigenen Mitglieder zu verwenden.
Inhalt Seite Kartogramm ....................................................................................................................... 4 Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Oberbayerns Veränderung 2033 gegenüber 2019 in Prozent Datenblatt ........................................................................................................................... 5 09 190 132 Iffeldorf Graphiksammlung 09 190 132 Iffeldorf Darstellung der Bevölkerungsentwicklung ............................................................................................................ 6 Durchschnittsalter und Entwicklung nach Altersgruppen ...................................................................................... 7 Demographische Indikatoren ........................................................................................... 8 09 190 132 Iffeldorf Methodik, Parameter und Annahmen ............................................................................... 9 Textteil mit Schaubildern .................................................................................................. 10 Demographie-Spiegel für Bayern 2019 bis 2033 beziehungsweise 2039 Beitrag in der Monatszeitschrift „Bayern in Zahlen", Ausgabe 09/2021 Beiträge zur Statistik – A182C2 202151 – 3 Bayerisches Landesamt für Demographie-Spiegel für Bayern bis 2033 Statistik
Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Oberbayerns Oberfranken Veränderung 2033 gegenüber 2019 in Prozent Unterfranken Mittelfranken Oberpfalz Niederbayern Schwaben Oberbayern Regierungsbezirke Ingolstadt MÜNCHEN Rosenheim Regierungsbezirksgrenze Grenzen der kreisfreien Städte und Landkreise Grenzen der Gemeinden und gemeindefreien Gebiete MÜNCHEN Sitz der Regierung Ingolstadt Kreisfreie Stadt Gemeindefreie Gebiete Veränderung 2033 gegenüber 2019 in Prozent Häufigkeit unter -10,0 1 Größte Abnahme: Chiemsee -18,6 % -10,0 bis unter -7,5 1 Größte Zunahme: Pfaffenhofen a.d.Glonn 23,3 % -7,5 bis unter -2,5 20 Bayern: 2,6 % -2,5 bis unter 2,5 139 2,5 bis unter 7,5 200 7,5 bis unter 10,0 81 10,0 oder mehr 58 Beiträge zur Statistik – A182C2 202151 – 4 Bayerisches Landesamt für Demographie-Spiegel für Bayern bis 2033 Statistik
Datenblatt 09 190 132 Iffeldorf davon im Alter von … Jahren Bevölkerungs- Personen stand am 31.12... insgesamt* 18 bis 65 oder unter 18 unter 65 älter 2019 2 682 485 1 628 569 2020 2 720 500 1 640 580 2021 2 720 500 1 630 580 2022 2 720 510 1 600 600 2023 2 710 520 1 590 600 2024 2 710 520 1 580 620 2025 2 710 520 1 570 620 2026 2 710 520 1 560 630 2027 2 710 520 1 550 640 2028 2 710 520 1 540 650 2029 2 710 520 1 530 660 2030 2 710 520 1 520 670 2031 2 710 520 1 520 670 2032 2 710 520 1 490 700 2033 2 710 510 1 490 700 * Die Werte der Jahre 2020 bis 2033 wurden jeweils auf 10 Personen gerundet. Differenzen in den ausgewiesenen Gesamtwerten sind rundungsbedingt. Hinweis Die vorgelegten Bevölkerungsvorausberechnungen sind als Modellrechnungen zu verstehen, die die demo- graphische Entwicklung unter bestimmten Annahmen zu den Geburten, Sterbefällen und Wanderungen in die Zukunft fortschreiben. Die Annahmen beruhen überwiegend auf einer Analyse der bisherigen Verläufe dieser Parameter. Vorausberechnungen dürfen also nicht als exakte Vorhersagen missverstanden werden. Sie zeigen aber, wie sich eine Bevölkerung unter bestimmten, aus heutiger Sicht plausiblen Annahmen entwickeln würde. Eine ausführliche Übersicht über die Annahmen dieser Berechnungen ist auf Seite 9 dieses Beitragshefts hinterlegt. Das Bayerische Landesamt für Statistik betont, dass die konkrete Anwendung und Beurteilung der Daten dem Nutzer überlassen bleibt. Vor Ort sind die spezifischen Faktoren (z. B. zukünftig erhöhte Zuzüge durch Betriebsansiedlungen, Ankunft von Schutzsuchenden, vermehrte Fortzüge durch fehlende Infrastruktur oder durch Arbeitsplatzmangel), die einen zusätzlichen Einfluss auf die Bevölkerungsentwicklung haben können, besser bekannt. Beiträge zur Statistik – A182C2 202151 – 5 Bayerisches Landesamt für Demographie-Spiegel für Bayern bis 2033 Statistik
Graphiksammlung 09 190 132 Iffeldorf Bevölkerungsskizze* im Jahr 2019 bzw. 2033 Alter männlich weiblich 2019 2033 90 Bevölkerungsveränderung 2028 gegenüber 80 2014 in Prozent 70 60 50 40 30 20 10 0 30 25 20 15 10 5 0 5 10 15 20 25 30 Personen * Die Bevölkerungsskizze zeigt die durchschnittliche Anzahl von Männern und Frauen in Gruppen von jeweils fünf Einzelaltersjahren. Veränderung der Bevölkerung 2033 gegenüber 2019 nach Altersgruppen in Prozent 65 Jahre oder älter 18 bis unter 65 Jahre unter 18 Jahre -15 -10 -5 0 5 10 15 20 25 30 Beiträge zur Statistik – A182C2 202151 – 6 Bayerisches Landesamt für Demographie-Spiegel für Bayern bis 2033 Statistik
Noch Graphiksammlung 09 190 132 Iffeldorf Entwicklung des Durchschnittsalters von 2019 bis 2033 Altersjahre im Vergleich zu Landkreis, Regierungsbezirk und Bayern 47 46 Bevölkerungsveränderung 2028 gegenüber 2014 in Prozent 45 44 43 0 2019 2021 2023 2025 2027 2029 2031 2033 09 190 132 Iffeldorf Weilheim-Schongau (Lkr) Oberbayern Bayern Bevölkerungsentwicklung (absolut) von 2019 bis 2033 Personen Kinder und Jugendliche 200 175 150 125 100 75 50 0 2019 2021 2023 2025 2027 2029 2031 2033 unter 3-Jährige 3- bis unter 6-Jährige 6- bis unter 10-Jährige 10- bis unter 16-Jährige 16- bis unter 19-Jährige Bevölkerungsentwicklung (absolut) von 2019 bis 2033 Personen Ältere 600 550 500 450 400 350 300 250 0 2019 2021 2023 2025 2027 2029 2031 2033 60- bis unter 75-Jährige 75-Jährige oder Ältere Beiträge zur Statistik – A182C2 202151 – 7 Bayerisches Landesamt für Demographie-Spiegel für Bayern bis 2033 Statistik
Demographische Indikatoren 09 190 132 Iffeldorf Bevölkerung Bevölkerung insgesamt 2019 2 682 Bevölkerung insgesamt - vorausberechnet 2026 2 710 Bevölkerung insgesamt - vorausberechnet 2033 2 710 Bevölkerungsveränderung 2033 gegenüber 2019 in Prozent Insgesamt 0,9 unter 18-Jährige 5,9 18- bis unter 40-Jährige -9,8 40- bis unter 65-Jährige -7,6 65-Jährige oder Ältere 23,5 Bevölkerungsveränderung 2033 gegenüber 2019 für Kinder und Jugendliche in Prozent unter 3-Jährige -8,3 3- bis unter 6-Jährige -7,3 6- bis unter 10-Jährige 8,9 10- bis unter 16-Jährige 15,5 16- bis unter 19-Jährige 26,7 Bevölkerungsveränderung 2033 gegenüber 2019 für Ältere in Prozent 60- bis unter 75-Jährige 14,5 75-Jährige oder Ältere 13,5 Weitere Indikatoren Durchschnittsalter in Jahren 2019 44,4 2033 45,5 Jugendquotient 2019 33,0 2033 39,1 Altenquotient 2019 35,8 2033 48,8 Gesamtquotient 2019 68,8 2033 87,9 Billeter-Maß 2019 -0,8 2033 -0,8 Hinweise zu den Indikatoren: Jugendquotient: Anzahl 0- bis 19-Jährige je 100 Personen im Alter von 20 bis 64 Jahren. Altenquotient: Anzahl 65-Jährige oder Ältere je 100 Personen im Alter von 20 bis 64 Jahren. Gesamtquotient: Summe von Jugend- und Altenquotient, zu interpretieren als Anzahl der Personen im nichterwerbsfähigen Alter je 100 Personen im erwerbsfähigen Alter. Billeter-Maß: Differenz der jungen (0 bis unter 15 Jahre) zur älteren (50 Jahre oder älter) Bevölkerung, bezogen auf die mittlere (15 bis unter 50 Jahre) Bevölkerung. Beiträge zur Statistik – A182C2 202151 – 8 Bayerisches Landesamt für Demographie-Spiegel für Bayern bis 2033 Statistik
Methodik, Parameter und Annahmen Allgemeines Methodik Deterministisches Komponentenmodell Anzahl berechneter Varianten Eine genutzte Software Sikurs Vorausberechnungseinheiten Alle bayerischen Gemeinden Bezugsgebiet Bayern Berücksichtigte Altersjahrgänge 100 Ausgangsdaten Bevölkerungsstand 31.12.2019 Berechnungshorizont 2033 (Gemeinden unter 5 000 Einwohner), 2039 (Gemeinden ab 5 000 Einwohner) Status-quo-Analyse: Ausgangsdaten und berechnete Parameter genutzte Bestandsdaten Bevölkerungsbestand zum 31.12. der Jahre 2011 bis 2019. Fertilität Berechnung altersspezifischer Geburtenraten (15- bis 49-jährige Frauen) auf Basis der Lebendgeborenen 2015 bis 2019 in allen Gemeinden. Mortalität Sterberaten auf Basis der Sterbefälle in den Jahren 2015 bis 2019, jeder Gemeinde wird die Sterblichkeitsverteilung ihres Kreises zugewiesen. Binnenwanderung Analyse der tatsächlichen Wanderungsströme (differenziert nach Geschlecht und Alter) über die Gemeindegrenzen der Jahre 2012 bis 2014 sowie 2017 bis 2019, Berechnung demographisch differenzierter Binnenwegzugsraten. Außenwanderung Analyse zweier Außenwanderungstypen: Wanderung restliches Bundesgebiet außerhalb Bayerns, Wanderungen Ausland; jeweils Berechnung von Zuzugsquoten und Fortzugsraten je Gebiet, Einzelaltersjahr und Geschlecht auf Basis der tatsächlichen Wanderungen der Jahre 2012 bis 2014 sowie 2017 bis 2019. Allokationsquoten Berechnung von Quoten zur Aufteilung der Zuzüge auf die demographischen Gruppen der vorausberechneten Gebiete, Grundlage: tatsächliche Zuwanderungen 2012 bis 2014 sowie 2017 bis 2019. Entwicklung der Parameter Geburtenentwicklung In Gemeinden mit mind. 5 000 Einwohnern lineare Entwicklung der zusammengefassten Geburtenraten 2019 auf das Mittel der Jahre 2015 bis 2019 bis zum Jahr 2029, danach konstant. In allen anderen Gemeinden konstante Geburtenraten in Höhe des Mittels der Jahre 2015 bis 2019 über den gesamten Vorausberechnungszeitraum. Weiterhin Annahme eines steigenden Alters der Mutter bei Geburt um 1,0 Jahre bis 2039. Entwicklung Sterblichkeit Annahme einer (weiterhin) steigenden Lebenserwartung: Männer: Erhöhung um rund 2,1 Jahre bis 2039 Frauen: Erhöhung um rund 1,8 Jahre bis 2039 Binnenwanderungen Konstante Binnenwegzugsraten. Entwicklung Außenwanderung: Annahme eines reduzierten Wanderungssaldos im Jahr 2020, ab 2021 konstant restliches Bundesgebiet +5 600 Personen pro Jahr. Entwicklung Außenwanderung: Annahme eines deutlich reduzierten Wanderungssaldos im Jahr 2020, ebenfalls Ausland reduzierter Wanderungssaldo von + 36 100 Personen im Jahr 2021. Ab 2022 konstanter Saldo von + 44 600 Personen pro Jahr. Sonstiges Glättung Um zufallsbedingte Extremwerte zu vermeiden: Glättung der Fertilitätsraten, Sterbewahrscheinlichkeiten, Binnenwanderungsraten und Fortzugsraten der Außenwanderung. Berücksichtigung ausländischer Nein, aber siehe u.a. Projekt "Vorausberechnung der Bevölkerung mit Bevölkerung/ Migrationshintergrund". Personen mit Migrationshintergrund Aktualisierung des Ca. alle drei Jahre Demographie-Spiegels Beiträge zur Statistik – A182C2 202151 – 9 Bayerisches Landesamt für Demographie-Spiegel für Bayern bis 2033 Statistik
Abdruck aus Bayern in Zahlen, Ausgabe 09/2021 Demographie-Spiegel für Bayern 2019 bis 2033 beziehungsweise 2039 Dyanne Valerie Leukert, M.Sc. Im Jahr 2039 wird die Bevölkerung Bayerns nach den aktuellen Ergebnissen der Bevölkerungs vorausberechnung etwa 13,55 Millionen Menschen zählen (vgl. Abbildung 1), was gegen über dem Jahr 2019 einem Plus von 3,2 % entspricht (+ 424 000 Personen). Dennoch wird der demographische Wandel die Bevölkerungsstruktur nachhaltig verändern, wenn auch nicht überall in gleichem Maße. Größere Städte und angrenzende Gemeinden werden auf grund von Zuwanderung durch ein überdurchschnittliches Bevölkerungswachstum und eine vergleichsweise junge Bevölkerung geprägt sein. Auch in vielen ländlichen Gemeinden sind Wanderungsgewinne und steigende Geburtenzahlen zu verzeichnen, in manchen Gemein den – gerade im Norden und Osten Bayerns – reichen diese aber nicht aus, um den Sterbefall überschuss auszugleichen. Sie werden in ihrer Bevölkerungszahl schrumpfen und der schon heute relativ hohe Anteil älterer Menschen wird weiter zunehmen. Ausnahmeereignisse, wie der starke Zuzug von Schutzsuchenden im Jahr 2015, aber auch die Corona-Pandemie und der darauf zurückzuführende deutlich reduzierte Auslandswanderungssaldo im Jahr 2020, haben zwar vor allem kurzfristig einen mitunter starken Einfluss auf die Bevölkerungsentwick lung, werden aber auf lange Sicht die seit Jahren bestehenden Trends voraussichtlich nicht ändern: Der demographische Wandel wird in den nächsten Jahren in Bayern immer deutlicher zu spüren sein. Der Demographie-Spiegel des Bayerischen Landes einer Raumeinheit über einen festgelegten Zeitraum amts für Statistik zeigt, wie sich die unterschied- hinweg entwickeln würden. Die zugrunde liegenden lichen Konstellationen von Fertilität, Mortalität und Migration langfristig auf die Bevölkerungsstruktur der bayerischen Gemeinden auswirken könnten Abb. 1 und ist damit eine wichtige Informationsgrundlage Entwicklung der Bevölkerungszahlen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Die zentra- Bayerns 1999 bis 2039 in Millionen len Ergebnisse sowie die Methodik und die Annah- 18 men des Demographie-Spiegels für Bayern werden Bevölkerungsfortschreibung 16 Zensus in diesem Beitrag vorgestellt. Zudem wird beschrie- Bevölkerungsvorausberechnung 14 ben, inwiefern die Corona-Pandemie bei der Bildung 12 der Annahmen berücksichtigt wurde. 10 8 Methodik 6 Bevölkerungsvorausberechnungen sind Modell- rechnungen, die auf Basis der demographischen 4 Grundgleichung1 zeigen, wie sich Bevölkerungs- 2 zahl und -struktur anhand bestimmter Annahmen zu 0 1999 2011 2039 Geburten, Sterbefällen und Wanderungen innerhalb 1 Der Bevölkerungsstand zu einem zukünftigen Zeitpunkt t+1 ergibt sich aus dem zuletzt festgestellten Bevölkerungsstand zum Zeitpunkt t zuzüglich der natürlichen und räumlichen Bevölkerungsentwicklung zwischen t und t+1. Die natürliche Bevölkerungsentwicklung errechnet sich aus der Zahl der realisierten Geburten abzüglich der Zahl der Sterbefälle; die räumliche Bevölkerungsentwicklung aus der Zahl der Zuzüge abzüglich der Fortzüge. Beiträge zur Statistik – A182C2 202151 – 10 Bayerisches Landesamt für Demographie-Spiegel für Bayern bis 2033 Statistik
Methodisch sind Bevölkerungsvorausberechnungen für Gemeinden mit wenigen Einwohnerinnen und Einwohnern schwieriger umzusetzen als Berechnungen für größere Gebietseinheiten, denn bei kleineren Kommunen haben Schwankungen in den Parametern Fertilität, Mortalität und Migra- tion einen relativ starken Einfluss auf die Entwicklung der Bevölkerungszahl. Dem wurde Rech- nung getragen, indem für Gemeinden unter 5 000 Einwohnerinnen und Einwohnern ein kürzerer Vorausberechnungshorizont, nämlich 2019 bis 2033, gewählt wurde. Für größere Gemeinden ste- hen in Anlehnung an die regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung Daten bis zum Jahr 2039 zur Verfügung. Das Bayerische Landesamt für Statistik betont, dass die konkrete Anwendung und Beurteilung der Daten dem Nutzer überlassen bleibt. Vor Ort sind die spezifischen Faktoren (z. B. zukünftig erhöhte Zuzüge durch Betriebsansiedlungen, Ankunft von Schutzsuchenden, vermehrte Fortzüge wegen fehlender Infrastruktur oder Arbeitsplatzmangel, lokale Auswirkungen der Corona- Pandemie) besser bekannt. Die Ergebnisse des Demographie-Spiegels für Bayern und weitere Vorausberechnungspro- dukte sind kostenfrei auf der Homepage des Bayerischen Landesamts für Statistik abrufbar: www.statistik.bayern.de/demographie Annahmen werden dabei auf Basis der vergangenen Der vorliegende Demographie-Spiegel für Bayern Entwicklung sowie aktueller Trends getroffen und in wurde mit dem Prognosetool SIKURS umgesetzt, die Zukunft fortgeschrieben. Eine Vorausberechnung das vom KOSIS-Verbund2 eigens für kleinräumige darf daher nicht als exakte Vorhersage missverstan- Bevölkerungsvorausberechnungen entwickelt wur- den werden, sondern veranschaulicht, wie sich die de (vgl. KOSIS 2021b). Die Annahmen wurden auf Bevölkerung unter den zuvor definierten und als plau- Gemeindeebene getroffen und auf Kreisebene an sibel erachteten Voraussetzungen verändern könnte. die Ergebnisse der regionalisierten Bevölkerungs- vorausberechnung für Bayern 2019 bis 2039 (vgl. Um diese zu modellieren, bedient sich die nationale LfStat 2021) angelehnt, um Modellkohärenz herzu- und internationale amtliche Statistik in der Regel des stellen. sogenannten Kohorten-Komponenten-Modells: Da- bei wird für nach Alter und Geschlecht differenzierte Hintergrundinformationen zu den verwendeten be- Bevölkerungsgruppen („Kohorten“) nicht die Bevöl- völkerungsstatistischen Datensätzen, die zur Ge- kerungsentwicklung selbst, sondern die Entwick- nerierung der Ausgangspopulation und der Bewe- lung ihrer Komponenten vorausberechnet. Durch gungskomponenten herangezogen wurden, können Verrechnung von zukünftigen natürlichen und räum- den entsprechenden Ausführungen zur regionali- lichen Bevölkerungsbewegungen mit der Ausgangs- sierten Vorausberechnung auf Kreisebene entnom- population erhält man schließlich Bevölkerungs- men werden (vgl. LfStat 2021). Soweit möglich, wur- struktur und -bestand kommender Jahre. den die zum Zeitpunkt der Berechnung verfügbaren, vorläufigen Daten aus dem Berichtsjahr 2020 in die Für die Berechnung benötigt man daher nicht nur In- hier vorliegende Vorausberechnung einbezogen. formationen über die Ausgangsbevölkerung in den interessierenden Gebietseinheiten, sondern auch Um den außergewöhnlichen Einfluss der Corona- über das Geburtenverhalten und die Sterblichkeit Pandemie zu berücksichtigen, wurden für einzelne der dort lebenden Einwohnerinnen und Einwohner Parameter der Bevölkerungsentwicklung leichte An- sowie die Struktur der Zu- und Abwanderung über passungen vorgenommen. Allerdings erschweren die Grenzen Bayerns. Zusätzlich müssen auch die die Unsicherheiten im Hinblick auf die weitere Ent- Binnenwanderungsströme zwischen allen 2 056 Ge- wicklung des Pandemiegeschehens die Annahmen- meinden und kreisfreien Städten in Bayern analysiert bildung der aktuellen Vorausberechnung. Es wird und aufbereitet werden. daher weitgehend an der Prämisse festgehalten, 2 Der KOSIS-Verbund (kurz für Kommunales Statistisches Informationssystem) ist eine kommunale Selbsthilfeorganisation, die Gemeinschaftsprojekte zur Ent- wicklung, Wartung und Pflege von Datenverarbeitungssystemen im Bereich der Kommunalstatistik, Stadtforschung und Planung sowie Wahlen organisiert (vgl. KOSIS 2021a). Beiträge zur Statistik – A182C2 202151 – 11 Bayerisches Landesamt für Demographie-Spiegel für Bayern bis 2033 Statistik
bestehende Entwicklungstendenzen fortzuführen und Aussagen zu möglichen Auswirkungen der Corona- deren langfristige Konsequenzen für die Bevölke- Pandemie auf das Geburtenverhalten sind zum ge- rungsentwicklung sichtbar zu machen. Vergleichs- genwärtigen Zeitpunkt spekulativ, da solche Entwick- weise volatile Effekte von Ausnahmeereignissen – lungen naturgemäß erst mit zeitlicher Verzögerung in wie aktuell die Corona-Pandemie – werden in der den Daten erkennbar sein können. Aktuell deutet sich Bildung der Annahmen zwar berücksichtigt, dabei zwar vor allem für das Frühjahr 2021 ein Anstieg der aber aufgrund ihrer ungewissen Entwicklung nicht Geburtenzahlen an, der zumindest in zeitlichem Zu- überbetont. Wie genau die Auswirkungen der Pan- sammenhang mit dem ersten Lockdown im Jahr 2020 demie in die Vorausberechnung eingegangen sind, und den darüber hinaus geltenden Einschränkungen wird im Folgenden für die einzelnen Komponenten in der Gastronomie, im Tourismus und in anderen Be- der Bevölkerungsentwicklung dargestellt. reichen der Freizeitgestaltung steht. Angesichts der für viele Menschen anhaltenden wirtschaftlichen und Annahmen zu den Bewegungskomponenten sozialen Unsicherheit erscheint jedoch auch mittel Fertilität fristig ein Aufschub der Familienplanung und damit Seit dem Jahr 2012 steigt in Bayern die Zahl der Le- ein temporärer Rückgang der Geburtenzahlen – mög- bendgeborenen. Auch die zusammengefasste Ge- licherweise gefolgt von einem späteren Nachholen burtenziffer (TFR) ist von 1,36 im Jahr 2011 ange- 3 und damit erneuten Anstieg der Geburtenzahlen – stiegen und hält sich nun bei etwa 1,55 (Vorjahr 2018: ebenfalls plausibel. Da hier verschiedene, künftig ei- 1,55). Diese Entwicklung ist – zumindest anteilig – nander ausgleichende Effekte denkbar sind, wurden auch ein Resultat der gestiegenen Zuwanderung, da bei der Modellierung der Fertilität nur die zum Zeit- die TFR der Frauen mit ausländischer Staatsangehö- punkt der Berechnung verfügbaren vorläufigen Ge- rigkeit teilweise deutlich höher liegt und auch stärker burtenzahlen des Jahres 2020 als Eckwerte für jede angestiegen ist als bei Frauen mit deutscher Staats- Gemeinde hinterlegt. angehörigkeit. Um dem Anstieg der TFR Rechnung zu tragen, wurde die Entwicklung der alters- und ge- Mortalität meindespezifischen Geburtenraten für Gemeinden Die Mortalitätsparameter wurden aus der regiona- ab 5 000 Einwohnerinnen und Einwohnern in zwei lisierten Bevölkerungsvorausberechnung bis 2039 Zeitphasen unterteilt. Auf Basis der Geburtenzahlen übernommen, also unter Berücksichtigung kreisspe- des Jahres 2019 erfolgte eine Berechnung der al- zifischer Differenzen modelliert und auf die entspre- ters- und gemeindespezifischen Geburtenraten für chenden Gemeinden übertragen. Auf Grundlage der das Jahr 2019. Ausgehend von diesen Werten wur- Sterbefälle in den Jahren 2015 bis 2019 wurden die je- de eine erste Phase modelliert, in der bis zum Jahr weiligen mittleren alters- und geschlechtsspezifischen 2029 eine für Bayern insgesamt (rückläufige) lineare Sterberaten berechnet. Diese Raten wurden über den Entwicklung der alters- und gemeindespezifischen Vorausberechnungshorizont hinweg dynamisiert, um Geburtenraten auf den langfristigen Durchschnitt einer weiterhin steigenden Lebenserwartung Rech- der Jahre 2015 bis 2019 angenommen wurde. Für nung zu tragen. Dazu wurden Analysen und Progno- die zweite Phase von 2029 bis 2039 wurden diese sen des Statistischen Bundesamts im Rahmen der durchschnittlichen Geburtenraten konstant gehal- Aktualisierung der 14. koordinierten Bevölkerungsvo- ten. Aufgrund der kleineren Fallzahlen und damit rausberechnung für die Bundesländer (vgl. StBA 2019) einhergehenden größeren Schwankungen zwischen genutzt. Diese gehen für Bayern bis 2060 von einer den einzelnen Jahren wurden die Geburtenraten für Erhöhung der durchschnittlichen Lebenserwartung Gemeinden unter 5 000 Einwohnerinnen und Ein- bei Geburt auf 84,9 Jahre bei den Männern und auf wohnern über den gesamten Vorausberechnungs- 88,3 Jahre bei den Frauen aus. Die kreisspezifischen zeitraum als Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019 Sterberaten der regionalisierten Vorausberechnung festgelegt. Darüber hinaus ist bei der Modellierung laufen linear auf diese Zielwerte zu, wodurch sich bis der Geburtenraten die Annahme berücksichtigt wor- 2039 folgende Lebenserwartungen für Bayern ergeben: den, dass das Alter der Mütter bei der Geburt auch 81,7 Jahre bei den Männern (+ 2,1 Jahre seit 2019) und weiterhin moderat ansteigen wird. 85,6 Jahre bei den Frauen (+ 1,8 Jahre seit 2019). 3 Die TFR (Total Fertility Rate) gibt an, wie viele Kinder eine Frau durchschnittlich im Laufe des Lebens hätte, wenn die zu einem einheitlichen Zeitpunkt ermittelten altersspezifischen Fruchtbarkeitsziffern für den gesamten Zeitraum ihrer fruchtbaren Lebensphase gelten würden. Beiträge zur Statistik – A182C2 202151 – 12 Bayerisches Landesamt für Demographie-Spiegel für Bayern bis 2033 Statistik
Aufgrund der Corona-Pandemie war für viele Städte Abb. 2 und Gemeinden im Jahr 2020 eine erhöhte Zahl Ge- Entwicklung der Geburten und Sterbefälle storbener zu verzeichnen. Entsprechend wurden die Bayerns 1999 bis 2039 in Tausend zum Zeitpunkt der Berechnung vorläufigen Ergeb- 180 nisse der Sterbefallstatistik für das Berichtsjahr 2020 160 im Demographie-Spiegel berücksichtigt. 140 Sterbefälle 120 In Abbildung 2 sind die natürlichen Bevölkerungsbe- Geburten 100 wegungen der vergangenen 20 Jahre sowie die, auf 80 Grundlage der beschriebenen Annahmen, voraus- 60 berechneten Geburten und Sterbefälle dargestellt. 40 Dabei wird deutlich, dass sich der seit dem Jahr 2000 20 erkennbare – und nur kurze Zeit ausgebremste – Ent- 0 wicklungspfad einer sich stetig vergrößernden Schere 1999 2009 2019 2029 2039 zwischen der Zahl der Lebendgeborenen und der Zahl der Gestorbenen in den nächsten 20 Jahren fort- setzen wird. Die natürliche B evölkerungsentwicklung hängigkeit von der Bevölkerungsgröße der Herkunfts- Bayerns ist also im Berechnungszeitraum mit einem gemeinden reguliert. jährlichen Saldo von – 13 600 bis – 37 400 Per- sonen weiterhin negativ. Regionale Ausnahmen mit Die Wanderung innerhalb Bayerns bewegte sich im Geburtenüberschuss bis 2039 werden beispielsweise Jahr 2020 – mit Ausnahme der Monate März und April die Landeshauptstadt München sowie die Gemein- – in etwa auf dem Niveau der Vorjahre. Die reduzierte den Kirchweidach in Oberbayern und Ungerhausen Zahl an Umzügen im Frühjahr lässt sich auf die zu der in Schwaben sein. Zeit geltenden Maßnahmen zur Einschränkung der Corona-Pandemie zurückführen. Parallel zu den ers Binnenwanderung innerhalb Bayerns ten Lockerungen nahm auch das Wanderungsvolu- Das Binnenwanderungsverhalten zwischen den Ge- men wieder zu und war anfangs sogar leicht erhöht, meinden in Bayern wurde auf Basis der tatsäch- was sich vermutlich durch nachgeholte Umzüge so- lichen Wanderungsbewegungen im Zeitraum 2012 wie verzögerte Meldungen von Umzügen erklären bis 2019 modelliert und wird über den gesamten lässt. Insgesamt halten sich die Auswirkungen der Vorausberechnungszeitraum konstant gehalten. Die Corona-Pandemie auf das Binnenwanderungsverhal- Jahre 2015 und 2016 wurden aus der Ratenberech- ten in Bayern im Jahr 2020 also in Grenzen. Auch für nung ausgeschlossen: Aufgrund des starken Zuzugs die kommenden Jahre wird kein ausgeprägter Effekt Schutzsuchender sind sowohl in den Ausmaßen, den erwartet, für die Binnenwanderung wurde daher auf primären Herkunfts- und Zielgemeinden als auch in coronabedingte Anpassungen verzichtet. der demographischen Struktur in diesen Jahren Ab- weichungen zum gewöhnlichen Binnenwanderungs- Außenwanderung mit Bund und Ausland verhalten zu erwarten, die nicht in die Zukunft fortge- Allgemein werden im Vorausberechnungsmodell zu- schrieben werden sollen. nächst zwei Herkunfts- beziehungsweise Zieltypen von Außenwanderungen unterschieden: Wande- Die gemeindespezifischen Binnenwegzugsraten wur- rungen mit dem restlichen Bundesgebiet und Wan- den dabei in einer demographisch differenzierten Ma- derungen mit dem Ausland. Diese unterliegen in der trix zusammengefasst. Dadurch ist für Männer und Regel unterschiedlichen äußeren Einflussfaktoren Frauen jeden Alters und innerhalb jeder Herkunfts- und weisen auch unterschiedliche demographische gemeinde festgelegt, welcher Anteil der ansässigen Strukturen auf. Personen jährlich in jede andere Zielgemeinde inner- halb Bayerns abwandert. Diese Annahmen führen zu Die Außenwanderung ist im Vergleich zu den be- einem Binnenwanderungsvolumen, das sich in Ab- reits beschriebenen Bewegungskomponenten den Beiträge zur Statistik – A182C2 202151 – 13 Bayerisches Landesamt für Demographie-Spiegel für Bayern bis 2033 Statistik
stärksten Schwankungen und damit auch den größ- lung in den anderen Bundesländern einhergeht. Die ten Unsicherheiten unterworfen. Erwartungsgemäß Fortzüge aus Bayern in das restliche Bundesgebiet sind die kurzfristigen Auswirkungen der Corona-Pan- gehen bis 2029 auf etwa 111 400 Fälle pro Jahr zurück demie daher am deutlichsten bei der Außenwande- (– 7 %). Für den Zeitraum von 2029 bis 2039 wurde je- rung des Freistaats zutage getreten. weils eine weitere lineare Reduzierung auf 100 000 Zu- züge und 94 400 Wegzüge im Jahr 2039 eingepflegt Bei der Wanderung zwischen Bayern und den ande- (vgl. Abbildung 3). ren Bundesländern wurde aufgrund der coronabe- dingt niedrigen Wanderungsgewinne im ersten Halb- Für die Wanderung mit dem Ausland wurde, auf Ba- jahr für das gesamte Jahr 2020 ein im Vergleich zum sis der zum Zeitpunkt der Berechnung verfügbaren Jahr 2019 um circa ein Drittel niedrigerer Wanderungs- vorläufigen Monatsergebnisse des Jahres 2020, von saldo festgelegt (2019: + 3 300 Personen). Ab dem einem deutlich reduzierten Wanderungssaldo ausge- Jahr 2021 wird zumindest auf Bundesebene wieder gangen und dieser auf etwas mehr als die Hälfte des von einer weitgehenden Normalisierung des Wande- Vorjahreswertes festgelegt (2019: + 55 200 Personen). rungsgeschehens ausgegangen und der Saldo über Für den Zeitraum nach 2020 wurde in Anlehnung an den gesamten Vorausberechnungshorizont hinweg die bisherigen Vorausberechnungen bis zum Jahr auf dem durchschnittlichen Niveau der Jahre 2015 2022 eine zügige Normalisierung des Wanderungs- bis 2019 (+ 5 600 Personen p. a.)4 konstant gehalten. saldos in Form eines linearen Anstiegs auf den lang- Wie Abbildung 3 entnommen werden kann, entspricht jährigen Durchschnitt in Höhe von + 44 600 Personen diese Entwicklung dem ausklingenden rückläufigen hinterlegt. Ab 2022 bleibt der jährliche Wanderungs- Trend, der sich seit dem Jahr 2000 beobachten lässt. saldo auf diesem Niveau konstant. Aufgrund der – im Vergleich zu den anderen Bewegungskomponenten – In Anlehnung an die Analysen des Statistischen starken Ausschläge in einzelnen Kalenderjahren wur- amts zur innerdeutschen Wanderung (vgl. Bundes de hier ein größerer Referenzzeitraum gewählt. StBA 2019) wurde bis 2029 angenommen, dass sich die Zuzüge nach Bayern aus dem restlichen Bundes- Der Saldo ab dem Jahr 2022 entspricht daher dem gebiet auf 117 000 Personen pro Jahr und damit auf langjährigen Durchschnitt der Jahre 2006 bis 20195 95 % ihres jetzigen Niveaus (etwa 122 800 Personen und setzt sich bis zum Jahr 2039 jährlich aus circa im Jahr 2019) reduzieren. Dies ergibt sich durch das 213 100 aus dem Ausland zuziehenden Personen verringerte Zuwanderungspotenzial nach Bayern, und circa 168 500 Personen, die Bayern verlassen, welches mit der rückläufigen Bevölkerungsentwick- zusammen (vgl. Abbildung 3). Abb. 3 Entwicklung der Außenwanderung Bayerns mit dem restlichen Bundesgebiet und dem Ausland 1979 bis 2039 in Tausend 450 Zuzüge aus dem Ausland 400 Zuzüge aus dem restlichen Bundesgebiet Fortzüge in das Ausland 350 Fortzüge in das restliche Bundesgebiet 300 250 200 150 100 50 0 1979 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2039 4 Der negative Wanderungssaldo des Jahres 2016 (– 1 740 Personen) wurde als Ausreißer interpretiert und bei der Durchschnittsbildung nicht berücksichtigt. 5 Die Jahre 2015 und 2016 sind wegen der außerordentlich hohen Fluchtzuwanderung bei der Durchschnittsbildung nicht berücksichtigt worden, da sie den Saldo extrem nach oben verzerrt hätten. Beiträge zur Statistik – A182C2 202151 – 14 Bayerisches Landesamt für Demographie-Spiegel für Bayern bis 2033 Statistik
Die Verteilung der Zuzüge auf die alters- und ge- Abb. 4 schlechtsspezifischen Kohorten in den Gemeinden Bevölkerungsentwicklung Bayerns 1999 bis 2039 Bayerns erfolgte für beide Wanderungstypen jeweils in Prozent (2019 ‡ 100) auf Grundlage von entsprechenden Verteilungsquo- 106 ten, die für jede Gemeinde separat aus der Basis- periode 2012 bis 2019 6 abgeleitet wurden. Die Jah- 104 re 2015 und 2016 wurden bei der Berechnung der 102 Quoten ebenfalls nicht berücksichtigt, da aufgrund +3,2 Punkte 100 der Wanderung von Schutzsuchenden in diesen Jah- +7,4 Punkte ren von einer außergewöhnlichen Zusammensetzung 98 und Verteilung der Wanderungsströme ausgegangen 96 werden muss, die für die Vorausberechnung der fol- 94 genden Jahre zu verzerrten Ergebnissen führen wür- 92 den. Vor allem die Gemeinden mit oder in der Nähe 1999 2009 2019 2029 2039 von (Erst-)Aufnahmeeinrichtungen für Schutzsuchen- de würden so hinsichtlich der Entwicklung der Ein- wohnerzahlen systematisch verzerrt geschätzt. bestehen regionale Unterschiede: Mehr als die Hälf- te der 2 056 bayerischen Gemeinden wird von 2019 Ergebnisse 7 bis 2033 wachsen oder ihre Bevölkerung nahezu sta- Ausgewählte Ergebnisse für Bayern und bil halten. Das Bevölkerungsplus konzentriert sich da- die bayerischen Gemeinden bei auf das (erweiterte) Umland der kreisfreien Städte Bayern verzeichnet – trotz der deutlichen Auswir- im südlichen Bayern (vgl. Abbildung 5). Am stärksten kungen der Corona-Pandemie auf das Wanderungs- wird bis 2033 aber die an die Stadt Weiden i.d.OPf. geschehen – über den gesamten Vorausberech- grenzende Gemeinde Irchenrieth mit einem Plus von nungszeitraum und insbesondere aus dem Ausland voraussichtlich 24,8 % wachsen. In dieser Gemeinde Wanderungsgewinne. Die Einwohnerzahl des Frei- war in den vergangenen Jahren ein starkes Bevölke- staats wird demzufolge nach der eher gedämpften rungswachstum zu verzeichnen, das vor allem durch Entwicklung im Jahr 2020 wieder stärker zunehmen hohe Wanderungsgewinne getragen wird. Zudem und von 13,12 Millionen im Jahr 2019 auf voraus- wirkt sich in Irchenrieth auch ein eher ausgeglichenes sichtlich 13,20 Millionen Personen im Jahr 2022 an- Verhältnis zwischen Geburtenzahl und Sterbefällen steigen. In den folgenden Jahren verlangsamt sich günstig auf die Bevölkerungsentwicklung aus, wäh- das Wachstum stetig, sodass die Bevölkerung von rend es in vielen anderen Gemeinden Bayerns deut- 2023 bis 2039 pro Jahr um durchschnittlich 20 200 liche Sterbefallüberschüsse und damit einen nega- Personen wächst. Bis zum Ende der Vorausberech- tiven Effekt auf die Bevölkerungszahl gibt. Ob sich das nung im Jahr 2039 erreicht der Freistaat einen Be- Bevölkerungswachstum auch in Zukunft fortsetzen völkerungsstand von 13 549 000 Personen (+ 3,2 %). wird, hängt maßgeblich von der Entwicklung vor Ort Dies ist zwar eine deutliche Steigerung, sie liegt al- ab. So können gerade in kleineren Gemeinden Maß- lerdings unter dem Bevölkerungszuwachs, den Ba- nahmen wie zum Beispiel Betriebsansiedlungen oder yern in den vergangenen 20 Jahren erfahren hat neue Baugebiete einen vergleichsweise starken Ein- (vgl. Abbildung 4). fluss auf die Bevölkerungszahl haben. Neben Irchen- rieth werden auch die zwischen München und Augs Eine demographisch bedingte Schrumpfung wird burg liegende Gemeinde Pfaffenhofen a.d.Glonn mit den Freistaat in den nächsten Jahren unter den 23,3 % und die Gemeinde Hagenbüchach n ahe dem getroffenen Modellannahmen nicht ereilen. Dennoch Ballungsraum Nürnberg-Fürth-Erlangen mit 22,2 % 6 Aufgrund von Registerbereinigungen im Nachgang lokaler Wahlen (z. B. Migrationsbeiratswahl), die mit einer erhöhten Anzahl von administrativen Abmel- dungen ins Ausland einhergingen, wurde das Jahr 2017 für die Auslandswanderung aus der Berechnung ausgeschlossen, um mögliche verzerrende Effekte zu vermeiden. 7 Um Gemeinden ab 5 000 Einwohnerinnen und Einwohnern mit kleineren Gemeinden vergleichen zu können, werden im Folgenden auf Gemeindeebene Vorausberechnungsergebnisse bis zum Jahr 2033 dargestellt. Zudem wird vereinfachend von insgesamt 2 056 bayerischen Gemeinden statt 2 031 Gemein- den und 25 kreisfreien Städten berichtet. Beiträge zur Statistik – A182C2 202151 – 15 Bayerisches Landesamt für Demographie-Spiegel für Bayern bis 2033 Statistik
Abb. 5 Bevölkerungsentwicklung in den kreisfreien Städten und Landkreisen Bayerns Veränderung 2039 gegenüber 2019 in Prozent Oberfranken Unterfranken Rhön- Grabfeld Mittelfranken Oberpfalz Coburg Kronach Hof Bad Kissingen Niederbayern Lichtenfels Wunsiedel Haßberge Kulmbach Schwaben Aschaffen- i.Fichtelgeb. burg Oberbayern Main-Spessart Schweinfurt Bamberg Tirschenreuth Bayreuth Miltenberg Kitzingen Forchheim Neustadt a.d.Waldnaab Erlangen- Regierungsbezirke Würzburg Höchstadt Weiden i.d.OPf. Neustadt a.d.Aisch- Erlangen Bad Windsheim Nürnberger Amberg-Sulzbach Land Fürth Nürn- berg Schwandorf Amberg Schwabach Cham Veränderung 2039 Ansbach Roth Neumarkt i.d.OPf. gegenüber 2019 Regensburg in Prozent Häufigkeit Weißenburg- Gunzenhausen Regen Straubing unter −7,5 5 Eichstätt Kelheim Freyung-Grafenau −7,5 bis unter −2,5 18 Donau-Ries Ingolstadt Straubing-Bogen Deggendorf −2,5 bis unter 2,5 27 Neuburg- Schroben- hausen Dingolfing-Landau Dillingen Pfaffen- Landshut 2,5 bis unter 7,5 36 a.d.Donau hofen a.d.Ilm Passau Aichach- 7,5 oder mehr 10 Günzburg Augsburg Friedberg Freising Rottal-Inn Neu-Ulm Dachau Erding Mühldorf Altötting Fürstenfeld- a.Inn Größte Abnahme: bruck MÜNCHEN Ebersberg Lkr Kronach −11,5 % Memmingen Unterallgäu Landsberg Starnberg München am Lech Größte Zunahme: Rosenheim Traunstein Lkr Ebersberg +11,5 % Kaufbeuren Weilheim- Bayern: +3,2 % Ostallgäu Schongau Miesbach Kempten Bad Tölz- Berchtes- Lindau (Allgäu) Wolfrats- gadener (Bodensee) hausen Land Garmisch- Oberallgäu Partenkirchen deutlich wachsen. Die Landeshauptstadt wird in die- der Babyboomer-Generation, die aktuell etwa 3,1 Milli- sem Zeitraum rund 92 000 Menschen hinzugewinnen onen Menschen umfassen, schieben sich jedoch un- (+ 6,2 %). Die deutlichsten Bevölkerungsverluste tre- aufhaltsam in höhere Altersjahre. Dadurch werden im ten in Chiemsee, der kleinsten Gemeinde Bayerns, Jahr 2039 zu den zahlenmäßig größten Jahrgängen in deren Bevölkerung bis 2033 um 18,6 % zurückge- Bayern diejenigen Personen gehören, die Anfang 70 hen wird, sowie in grenznahen Gemeinden der Ober- oder um die 50 Jahre alt sind (oranger Umriss). pfalz (Weiding im Landkreis Schwandorf: – 18,6 %) und Oberfranken (Markt Tettau im Landkreis Kro- Durch den – im Vergleich zur Babyboomer-Genera- nach: – 16,9 %, Stadt Lichtenberg im Landkreis Hof: tion – heute wie zukünftig relativ schwach besetzten – 16,6 %) auf. „Jugendsockel“ steigt das Durchschnittsalter im Frei- staat von 43,9 Jahren im Jahr 2019 auf 45,9 Jahre im Insgesamt wird Bayerns Bevölkerung auch in den nächs Jahr 2039 an. Auch in den meisten der insgesamt ten Jahren noch wachsen, die Altersstruktur der Bevöl- 2 056 bayerischen Gemeinden ist eine solche Ten- kerung wird sich dabei aber deutlich verändern. Wie Ab- denz feststellbar, am deutlichsten im oberfränkischen bildung 6 veranschaulicht, sind momentan die mittleren Markt Marktgraitz im Landkreis Lichtenfels (+ 6,5 Jah- Altersjahre des Bevölkerungsbaums am stärksten be- re). Mit dann 56,4 Jahren wird hier zugleich auch das setzt (blaue Fläche). Die geburtenstarken Jahrgänge bayernweit höchste Durchschnittsalter im Jahr 2033 Beiträge zur Statistik – A182C2 202151 – 16 Bayerisches Landesamt für Demographie-Spiegel für Bayern bis 2033 Statistik
Abb. 6 Altersaufbau der Bevölkerung Bayerns 2019 und 2039 nach Geschlecht in Tausend Altersjahre 99 oder älter 95 männlich weiblich 90 85 80 75 70 65 60 55 50 45 40 35 30 25 20 15 10 2019 5 2039 0 120 100 80 60 40 20 0 0 20 40 60 80 100 120 zu verzeichnen sein. Das künftig niedrigste Durch- wohner sichern. In der Zusammenschau wird deut- schnittsalter wird mit 39,7 Jahren das oberbayerische lich, dass die Bevölkerungszunahme Gesamtbayerns Hurlach im Landkreis Landsberg am Lech aufweisen. vor allem vom südbayerischen Raum, zum Teil auch von den Regionen Regensburg und Nürnberg getra- Über die gesamtgesellschaftlichen Herausforde- gen wird. Der Norden und der Osten des Freistaats rungen des demographischen Wandels hinaus sind werden dagegen zwischen 2019 und 2039 weiterhin die Gemeinden in Bayern also mit ganz unterschied- an Bevölkerung verlieren, wenn auch nicht mehr so lichen Problemlagen konfrontiert: Plakativ formuliert, stark, wie noch in vergangenen Vorausberechnungen müssen Gebiete mit Bevölkerungswachstum ihre zu- erwartet (vgl. LfStaD 2011a, LfStaD 2011b). gewanderten Neubürgerinnen und Neubürger in ih- re lokalen Gesellschaften integrieren und Gebiete Ausgewählte Ergebnisse für Oberbayern mit Bevölkerungsrückgang die regionale Daseinsvor- Aufgrund von Wanderungsgewinnen sowie teilweise sorge für ihre verbliebenen Einwohnerinnen und Ein- auch aufgrund von Geburtenüberschüssen wird die Beiträge zur Statistik – A182C2 202151 – 17 Bayerisches Landesamt für Demographie-Spiegel für Bayern bis 2033 Statistik
Bevölkerungszahl in gut zwei Dritteln der insgesamt Ausgewählte Ergebnisse für Niederbayern 500 oberbayerischen Gemeinden bis zum Jahr 2033 Bis zum Jahr 2033 wird die Hälfte der 258 nieder- mit einem Plus von mindestens 2,5 % wachsen. Die bayerischen Gemeinden – überwiegend aufgrund Wachstumsschwerpunkte finden sich insbesondere von Wanderungsgewinnen – eine steigende Bevöl- unter Gemeinden, die zwischen München und Ingol- kerungszahl zu verzeichnen haben. Der Zuwachs stadt, aber auch anderen kreisfreien Städten außer- konzentriert sich auf den Raum um Landshut, so halb des Regierungsbezirks liegen. Hierzu gehören gewinnen die Gemeinden Buch a.Erlbach (+ 17,4 %) die zwischen Augsburg, Kaufbeuren und München und Schalkham (+ 15,3 %) nahe der Regierungsbe- gelegenen Gemeinden Finning (+ 18,6 %) und Thai- zirkshauptstadt bis zum Jahr 2033 am deutlichsten ning (+ 18,1%), aber auch die Gemeinde Kirchberg an Bevölkerung hinzu. Aber auch in der Gemeinde (+ 16,0 %) nahe der Stadt Landshut. Das stärkste Oberschneiding im Landkreis Straubing-Bogen ist mit Bevölkerungswachstum wird allerdings in Pfaffen 16,3 % ein deutliches Bevölkerungswachstum zu er- hofen a.d.Glonn (+ 23,3 %) im Landkreis Dachau zu warten. Die Stadt Landshut selbst wird bis 2033 rund verzeichnen sein, was auch auf die Lage zwischen 5 600 zusätzliche Einwohnerinnen und Einwohner ha- den Städten München und Augsburg zurückzufüh- ben (+ 7,6 %). In 90 Gemeinden wird sich die Bevölke- ren sein könnte. Nur 22 Gemeinden haben einen rungszahl nur unwesentlich verändern, dazu gehören Rückgang der Einwohnerzahl um mehr als 2,5 % und beispielsweise die Gemeinden Ering (+ 0,1 %) und somit einen spürbaren Bevölkerungsverlust zu er- Tiefenbach (– 0,4 %) in den Landkreisen Rottal-Inn warten, am deutlichsten neben Chiemsee (– 18,6%) und Passau. Deutliche Bevölkerungsrückgänge sind zum Beispiel die Gemeinden Schneizlreuth im Land- in 38 Gemeinden zu erwarten, am stärksten in Waller- kreis Berchtesgadener Land (– 8,1 %) und Vachen- fing im Landkreis Deggendorf (– 12,7 %) und in Ep- dorf im Landkreis Traunstein (– 7,4 %). Mehr als ein penschlag im Landkreis Freyung-Grafenau (– 10,6 %). Viertel der Gemeinden Oberbayerns kann mit Verän- derungen zwischen – 2,5 % bis unter + 2,5 % von ei- In nahezu allen Gemeinden wird sich das Durch- ner (eher) stabilen Bevölkerungszahl ausgehen, so schnittsalter bis 2033 erhöhen. Mit 49,5 Jahren in zum Beispiel die Gemeinden Wörthsee im Landkreis 2033 altert die Gemeinde Baierbach im Landkreis Starnberg (+ 0,2 %) und Reichersbeuern im Land- Landshut besonders deutlich (+ 4,7 Jahre). Auch die kreis Bad Tölz-Wolfratshausen (– 1,0 %). künftig jüngsten Gemeinden liegen in der Nähe der Stadt Landshut oder anderen größeren Städten in Von wenigen Ausnahmen abgesehen wird sich von Niederbayern (Feldkirchen im Landkreis Straubing- 2019 bis 2033 das Durchschnittsalter in den ober- Bogen: 40,3 Jahre, Außernzell im Landkreis Deggen- bayerischen Gemeinden erhöhen. Dieser Anstieg dorf: 40,9 Jahre, Schalkham im Landkreis Landshut: reicht von 0,1 Jahren (2033: 45,4 Jahre) in der Ge- 42,0 Jahre). Das höchste Durchschnittsalter weisen meinde Schöngeising im Landkreis Fürstenfeld- im Jahr 2033 die an beziehungsweise nahe der ös- bruck bis hin zu 6,2 Jahren (2033: 50,8 Jahre) in der terreichischen Grenze gelegenen Gemeinden Bad Gemeinde Oberschweinbach, ebenfalls im Land- Füssing (55,8 Jahre) und Kirchham (51,5 Jahre) im kreis Fürstenfeldbruck. Ein sinkendes oder nur ge- Landkreis Passau auf. ring zunehmendes Durchschnittsalter ist insbeson- dere in Gemeinden zu beobachten, die auch aktuell Ausgewählte Ergebnisse für die Oberpfalz eine vergleichsweise junge Bevölkerung aufweisen Gut 30 % der 226 oberpfälzischen Gemeinden wer- und möglicherweise von der selektiven Zuwanderung den hauptsächlich aufgrund von Wanderungsge- junger Familien profitieren, etwa Hörgertshausen im winnen wachsen, etwa gleich viele Gemeinden wer- Landkreis Freising (2033: 42,1 Jahre; – 0,7 Jahre). den ihre Bevölkerungszahl nahezu konstant halten Das künftig niedrigste Durchschnittsalter wird voraus- können, wie zum Beispiel Kastl im Landkreis Tir- sichtlich die Gemeinde Hurlach im Landkreis Lands- schenreuth(+ 0,9 %) und Speinshart im Landkreis berg am Lech haben (2033: 39,7 Jahre), das höchste Neustadt a.d.Waldnaab (– 0,7 %). Wachsen wird ins- die Gemeinde Rottach-Egern im Landkreis Miesbach besondere das erweiterte Umland Regensburgs, wie (2033: 53,1 Jahre). zum Beispiel die Gemeinde Köfering (+ 14,2 %) und Beiträge zur Statistik – A182C2 202151 – 18 Bayerisches Landesamt für Demographie-Spiegel für Bayern bis 2033 Statistik
die Stadt Hemau (+ 11,1 %) im Landkreis Regens- kreis Bayreuth (– 0,8 %) ein Drittel der Gemeinden burg, aber auch in weiter vom oberpfälzischen Re- aufweisen können. Nur 20 Gemeinden werden deut- gierungssitz entfernten Gemeinden wie zum Bei- lich an Bevölkerung zunehmen, fast ausschließlich spiel Deining (+ 15,7 %) im Landkreis Neumarkt in gewinne. Die höchs bedingt durch Wanderungs ten der Oberpfalz ist mit deutlichen Bevölkerungsgewin- Bevölkerungszuwächse konzentrieren sich auf das nen zu rechnen. Die Stadt Regensburg selbst wird Umland Bambergs (z. B. Markt Hirschaid: + 7,0 %, von 2019 bis 2033 ein Bevölkerungsplus von rund Markt Burgebrach: + 6,4 %) oder Forchheims (z. B. 4 800 Personen (+ 3,2 %) verzeichnen können. Der Hetzles: + 7,6 %). stärkste Zuwachs – auch über den Regierungsbezirk hinaus – wird aber für die an die Stadt Weiden in der In nahezu allen oberfränkischen Gemeinden erhöht Oberpfalz grenzende Gemeinde Irchenrieth erwar- sich das Durchschnittsalter bis zum Jahr 2033. Aus- tet (+ 24,8 %). Die voraussichtlich größten Verluste nahmen bilden insbesondere die Gemeinden Berg bis zum Jahr 2033 müssen die Gemeinden Weiding (2033: 47,0 Jahre; – 0,8 Jahre) und Issigau (2033: (– 18,6 %) im Landkreis Schwandorf und Friedenfels 47,8 Jahre; – 0,8 Jahre), beide im Landkreis Hof ge- (– 16,0 %) im Landkreis Tirschenreuth hinnehmen. legen. Im Markt Marktgraitz im Landkreis Lichtenfels, Insgesamt werden knapp 40 % der Gemeinden von der künftig das höchste Durchschnittsalter aufwei- einem Bevölkerungsrückgang betroffen sein. sen wird, schreitet die Alterung auch am deutlichs- ten voran (2033: 56,4 Jahre; + 6,5 Jahre). Das nied- Die oberpfälzischen Gemeinden verzeichnen bis rigste Durchschnittsalter im Jahr 2033 wird Haag im 2033 fast durchgehend eine Erhöhung des Durch- Landkreis Bayreuth aufweisen (43,9 Jahre). schnittsalters. Der stärkste Anstieg ist in Thanstein im Landkreis Schwandorf festzustellen (2033: 48,3 Jah- Ausgewählte Ergebnisse für Mittelfranken re; + 4,7 Jahre). Einen Rückgang verzeichnet bei- Mit etwa 45 % zeigt knapp die Hälfte der Gemeinden spielsweise die Gemeinde Pirk im Landkreis Neustadt in Mittelfranken eine Entwicklung, die auf eine stabil a.d.Waldnaab (2033: 43,6 Jahre; – 0,8 Jahre). Wie an- bleibende Bevölkerungszahl hindeutet, so auch der dernorts auch, befinden sich die künftig jüngsten Ge- Markt Heidenheim im Landkreis Weißenburg-Gun- meinden im Umfeld der größeren Städte. Mit einem zenhausen, dessen Bevölkerung bis 2033 nur um Durchschnittsalter von 41,6 und 42,4 Jahren im Jahr etwa 0,2 % zurückgehen wird. Auch die Stadt Ans- 2033 zählen die Gemeinden Brunn bei Regensburg bach wird mit einem Rückgang um 80 Personen und Kirchendemenreuth nahe der Stadt Weiden zu (– 0,2 %) eine stabile Bevölkerungsentwicklung vor- dieser Gruppe. Das höchste Durchschnittsalter im weisen können. In 75 der 210 mittelfränkischen Ge- Jahr 2033 weisen Gemeinden im Landkreis Tirschen- meinden wird die Bevölkerung bis 2033 überwie- reuth sowie im Landkreis Schwandorf auf (Pullen- gend aufgrund von Wanderungsgewinnen wachsen. reuth 2033: 50,9 Jahre, Weiding 2033: 50,7 Jahre). Das stärkste Bevölkerungsplus findet sich in Gemein- den nahe des Ballungsraumes Nürnberg-Fürth-Erlan- Ausgewählte Ergebnisse für Oberfranken gen, so in Hagenbüchach (+ 22,2 %) im Landkreis Mehr als die Hälfte der 214 oberfränkischen Gemein- Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim und Adelsdorf den wird bis 2033 an Bevölkerung verlieren. Die Ge- (+ 21,3 %) im Landkreis Erlangen-Höchstadt. Eben- meinden mit den stärksten Verlusten befinden sich falls im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Winds- im Norden der Landkreise Kronach und Hof an der heim, aber nahe der Grenze zu Baden-Württemberg, Grenze zu Thüringen (Markt Tettau: – 16,9 %, Stadt liegt die Gemeinde mit den stärksten Bevölkerungs- Lichtenberg: – 16,6 %). Einen moderaten Bevölke- verlusten: Hemmersheim wird bis zum Jahr 2033 et- rungsrückgang wird es mit – 3,4 % in der Stadt Bay- wa 11,6 % seiner Bevölkerung verlieren. Einen ähnlich reuth geben, insgesamt verliert sie bis 2033 etwa hohen Bevölkerungsrückgang wird auch die Gemein- 2 500 Einwohnerinnen und Einwohner. Eine kon- de Höttingen (– 10,7 %) im Landkreis Weißenburg- stante Bevölkerungsentwicklung wird zum Beispiel Gunzenhausen zu verzeichnen haben. Insgesamt neben der Stadt Ebermannstadt im Landkreis Forch- wird aber nur etwa jede fünfte Gemeinde von einem heim (+ 1,1 %) und der Gemeinde Prebitz im Land- Rückgang der Bevölkerungszahl betroffen sein. Beiträge zur Statistik – A182C2 202151 – 19 Bayerisches Landesamt für Demographie-Spiegel für Bayern bis 2033 Statistik
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