Der eigenen Linie treu geblieben - SP Schweiz

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Der eigenen Linie treu geblieben - SP Schweiz
Niklaus Wepfer

                                                                                                                Kanton Solothurn                      LINKS
                                                                                                                                                      188 ∙ 2020   9

                                                                                                                       SO
                                                                                                                       Mitgliederzeitung der SP Schweiz
                                                                                                                       188 · Ausgabe SO · Mai 2020

                 Der eigenen Linie
                 treu geblieben
                 Alt Regierungsrat Ruedi Bachmann ist am 17. März 2020 im Alter von 99 Jahren verstorben. Die Sozialdemo­
                 kratische Partei verliert damit einen aktiven Genossen und Unterstützer, stets aufmerksamen und herzens­
                 guten Menschen. Die SP des Kantons Solothurn spricht den Angehörigen ihr herzliches und tiefempfundenes
                 Beileid aus.

                                                                     Ruedi Bachmann am Jubiläumsanlass «100 Jahre Landesstreik» der SP Schweiz, des SGB und
                                                                     der Robert-Grimm-Gesellschaft vom 10. November 2018 in Olten.

                                                                     prägende Ereignis war die Abwahl eines bür-      bahn wieder Fahrt auf. Dass er bereits nach
                                                                     gerlichen Lehrers aus dem Oltner Gemeinde-       vier Jahren im Kantonsrat als Regierungs-
                                       Susanne Schaffner,            rat. Dass Gewerbekreise zur Hatz auf einen       ratskandidat von seiner Partei nominiert
                                       Regierungsrätin               Berufskollegen bliesen, empfand der junge        wurde, hat ihn selber überrascht. «Regie-
                                       susanne.schaffner@ddi.so.ch
                                                                     Lehrer als ungerecht und als Kampferklä-         rungsrat war ein Prachtsjob», meinte Ruedi
                                                                     rung gegen seinen Berufsstand.                   2015 in einem Gespräch. «Ein so breites und
                                                                        Seine erste reguläre Stelle als Bezirks-      interessantes Tätigkeitsfeld mit so vielen
                                                                     schullehrer erhielt Ruedi 1950, drei Jahre       Kontakten. Ein befriedigender Job.»
                  Wie hätte wohl seine politische Laufbahn           nach seinem Studienabschluss, in Oensin-            Vor Kritik blieb Regierungsrat Ruedi
                  ausgesehen, wäre Ruedi Bachmann als jun-           gen. Dort stand ein «roter» Ammann der           Bachmann nicht verschont. Vor allem in den
                  ger Mann der freisinnigen Partei beigetre-         Gemeinde vor. Kaum in der Gemeinde nie-          70er- und 80er-Jahren, als eine junge Gene-
                  ten? Eine Mitgliedschaft bei der dominanten        dergelassen, nahmen die Genossen den jun-        ration ein forscheres Auftreten der Linken
                  FDP brachte damals in beruflicher Hinsicht         gen Bezirkslehrer in die Pflicht. Ruedi wurde    erwartete. Die Angriffe trafen ihn, aber Rue-
                  mancherlei Vorteile. Wie oft machte er sich        Parteipräsident, Gemeinderat und Kommis-         di konnte immer auch gut einstecken, weg-
                  bei einem Vorstellungsgespräch Hoffnun-            sionsmitglied und leitete daneben noch zwei      stecken und wieder vergessen. Er war durch
                  gen auf eine Stelle als Lehrer, um später zu       Frauenturnvereine: Praktisch jeden Abend         und durch ein pragmatischer Mensch und
                  erfahren, dass der freisinnige Anwärter das        ausser Haus, bis seine Frau nach ein paar        Politiker, der seiner eigenen Linie stets treu
                  Rennen gemacht hatte. Ruedi war nun mal            Jahren sehr energisch protestierte.              blieb.
                  als «Roter» bekannt und abgestempelt. Da-             Er nahm eine Stelle in Trimbach an und           Auch seiner Partei blieb er bis zu seinem
                  bei interessierte er sich in seinen Jugendjah-     legte dem Hausfrieden zuliebe alle politi-       Tod am 17. März 2020 treu und beteiligte
                  ren kaum für die Politik. Bis zum Abschluss        schen Aktivitäten auf Eis. Zwei Jahre später,    sich, wenn immer möglich, aktiv an allen
                  des Lehrerseminars in Solothurn war für            1958, bewarb er sich in Olten. Kurz nach sei-    politischen und geselligen Anlässen. Rue-
                  ihn eine Mitgliedschaft in einer Partei kein       nem Stellenantritt stand die Rektorenwahl        di wusste stets über alles Aktuelle Bescheid
                 ­T hema. Dazu brauchte es eine charismati-          an. Ruedi hatte Gefallen am Lehrerberuf und      und verfolgte mit grossem Interesse und
                  sche Persönlichkeit und ein prägendes Er-          keinerlei Ambitionen auf das Amt. Doch sein      unterstützend die politische Arbeit des Re-
                  eignis. Die charismatische Persönlichkeit          politischer Mentor Hermann Berger liess          gierungsrates wie auch jene von amtieren-
                  war Hermann Berger, Fraktionschef der              nicht locker, bis er Ruedi zu einer Kandidatur   den Genossinnen und Genossen auf allen
                  Sozialdemokraten im Oltner Gemeinderat,            bewegen konnte. So kam es, dass Ruedi wäh-       Staatsebenen. Ich danke Ruedi namens der
                  Mitglied des Kantonsrates, ein «überzeugen-        rend acht Jahren als Rektor amtete. Mit dem      SP des Kantons Solothurn für seine Treue,
                  der Politiker» und «Rhetoriker erster Güte»,       Nachrücken für Arnold Kamber in den Kan-         Unterstützung und unermüdlichen Einsatz
                  wie Ruedi Bachmann über ihn sagte. Das             tonsrat nahm auch seine politische Lauf-         für unsere Partei und unsere Anliegen.
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10    LINKS
      188 ∙ 2020   Kanton Solothurn

Fabian, Franziska, Urs und Angela –
Dank für Euer Engagement!
Bei den letzten kantonalen Wahlen im Jahr 2017 gewann die SP 3 Sitze hinzu und mit der Wahl von Simon Gomm
von der jungen SP noch einen vierten. Seither mischt die 23-köpfige Fraktion SP/junge SP gestärkt und aktiv
das kantonale Politgeschehen auf. Aus unterschiedlichen Gründen gibt’s jedoch auch während einer Legis­
latur Rücktritte. Sei dies aufgrund beruflicher Veränderungen, Wahl ins Bundesparlament oder aus Gründen
der Unvereinbarkeit. Fabian Müller (2009 – 2019) aus Balsthal, Franziska Roth (2009 – 2019) aus Solothurn,
Urs von Lerber (2007 – 2020) aus Luterbach und Angela Kummer (2015 – 2020) aus Grenchen traten in den letzten
Monaten aus dem Kantonsrat aus und macht neuen Gesichtern Platz (wir berichteten). Nachfolgend vier per­
sönliche Texte von aktiven Fraktionsmitgliedern über vier (jetzt) Ehemalige.

Beharrlicher Verfechter sozialdemokra­                  Das emotionale Energiebündel                     vor ihr sicher. Aber ich habe ihn immer wie-
tischer Umwelt- und Energiepolitik                      «Rosso» fehlt                                    der zurückerobert. Diese Revierkämpfe, ihr
Am 30. November 2014 sagen 51,65 % der                  «Ranggifüdle» nannte mich meine Grossmut-        «Umerangge» und überhaupt das emo­tionale
Solothurner Stimmberechtigten Ja zu einem               ter früher, wenn ich nicht stillsitzen konnte.   Energiebündel Rosso fehlen mir schon ein
Verbot der Elektroheizungen im Kanton                   Ein «Ranggifüdle» war auch ­Franziska Roth       wenig. Mich tröstet, dass das alles jetzt ihr
Solothurn. Fabian Müller erlebt an diesem               (Rosso), wenn es im Kantonsrat um Bil-           Sitznachbar in Bern geniessen kann.
Tag einen der Höhepunkte seiner Kantons-                dungsthemen ging oder zum gefühlt 1000.                         Hardy Jäggi, Kantonsrat aus Recherswil
ratskarriere. Drei Jahre zuvor ­hatte er den            Mal eine Interpellation der SVP zum Thema
Vorstoss eingereicht, der zur erfolgreichen             Flüchtlinge, Immigration oder Sozialhilfe
Änderung des Energiegesetzes führte. Dank               behandelt wurde. Ganz besonders wenn             Der Informatiker wusste immer,
Fabians umsichtiger und verlässlicher Ar-               «gruusigi» Voten (Zitat Rosso) von Seiten        wovon er sprach
beit in der Umwelt-, Bau- und Wirtschafts-              der SVP abgegeben wurden, rutschte sie auf       Nicht für die lauten Töne war Urs von Lerber
kommission konnte die SP Energie- und                                                                    in unserer Fraktion bekannt. Wenn er etwas
Umweltvorlagen wesentlich mitprägen. Als                                                                 sagte, konnten wir davon ausgehen, dass er
engagierter Kantonsrat sorgte ­Fabian be-                                                                wusste, wovon er spach. So wartete die Frak-
harrlich dafür, dass die SP als Partei wahr-                                                             tion bei den Informatikprojekten jeweils auf
                                                                                                         seine Einschätzungen. Seine Arbeitsweise
                                                                                                         zeigte sich für mich eindrücklich, als wir den
                                                                                                         jährlichen Fraktionsausflug ins Wasseramt
                                                                                                         organisieren durften. Schon im ersten Ge-

                                                        ihrem Stuhl unruhig hin und her. Sie konn-
                                                        te es fast nicht erwarten, dass die Lampe an
                                                        ihrem Mikrofon endlich rot leuchtete und sie
                                                        eine feurig-emotionale Entgegnung abgeben
genommen wird, die für Umweltanliegen                   konnte. Manchmal ging das Temperament
mindestens ebenso überzeugend eintritt                  schon vorher mit ihr durch und sie konnte
wie ihre grüne Schwesterpartei. Für Fabian              sich ein «Geit’s no?!» als Zwischenruf nicht
war es immer eine Selbstverständlichkeit,               verkneifen. Mit Rosso als Sitznachbarin war
Familie, Beruf und Politik unter einen Hut              es nie langweilig. Ihr System bei den Unter-     spräch hatte er einen Vorschlag, der vielfälti-
zu bringen. Er machte die SP sichtbar und               lagen habe ich nie verstanden. Sie wühlte        ge Interessen abdeckte. Er schaffte es sogar,
wählbar – gerade auch in seiner Heimatam-               vor jedem Geschäft in den Akten und suchte       dass wir ein gemeinsames Probeessen mach-
tei Thal-Gäu, die nicht gerade als SP-Hoch-             das entsprechende Dokument. Dass sie mit         ten. Der Ausflug war ein Feuerwerk aus kom-
burg gilt. Für seinen unermüdlichen Einsatz             ihrem Laptop und der Auslegeordnung an           petenten, originellen Führungen, sportli-
für einen ökologischen und energieeffizi-               Akten auch noch einen Teil meines Pultes         chem Wettkampf inklusive viel Spass, einem
enten Kanton Solothurn – als Präsident des              beanspruchte, war für sie vollkommen nor-        leckeren Abendessen mit Versöhnung eines
VCS Solothurn setzt er ihn fort – danke ich             mal. Also musste ich immer mal wieder ganz       Alt-Regierungsrates mit der SP und kultu-
Fabian ganz herzlich.                                   unauffällig ihren Papierberg zu ihr rüber-       reller Unterhaltung. Nach der erfolgreichen
              Anna Rüefli, Kantonsrätin aus Solothurn   schieben. Auch mein Kugelschreiber war nie       Überweisung seines Auftrages zur Aufwer-
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Kanton Solothurn                            LINKS
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grossen
tung des Bahnhofs Luterbach-Attisholz in
seiner letzten Session beendete Urs nach der
Januar-Session sein langjähriges parlamen-
                                                          Mit Leidenschaft und
tarisches Engagement. Herzlichen Dank für
deine Arbeit für den Kanton Solothurn, die
Bildung und die FHNW, vor allem aber auch
                                                          Vertrauen in die Wahlen 21
für all die Begegnungen mit dir als Mensch.               In einer ausserordentlichen Situation sind      ungerecht. Wir müssen aufhören, unsere ro-
           ­Franziska Rohner, Kantonsrätin aus Biberist   und bleiben die sozialdemokratischen Werte      ten Wunden zu lecken. Wir müssen weiter-
                                                          der Kompass für Solidarität, Gerechtigkeit      kämpfen.
                                                          und Freiheit.                                      Lasst uns Politik für uns und nicht ge-
Eine wichtige und loyale Stütze                              Wir Schweizerinnen und Schweizer sind        gen die anderen machen. Wir sind nicht
in der Fraktion                                           traditionell eher misstrauisch. Vorsicht ist    die besseren Menschen, aber wir haben die
Mitte der Legislatur 2013 – 2017 folgte ­Angela           bei uns schon fast eine Tugend. Wenn es um      besseren Ziele. Wir wollen Investitionen in
Kummer, Grenchen, im Kantonsrat auf den                   Schweizer Politik geht, kommt mir immer         Gerechtigkeit und Solidarität, diese Investi-
zurückgetretenen Bettlacher Jean-Pierre                   das Weindegustier-Experiment in den Sinn:       tionen sind eine Frage des Respekts. Gerech-
Summ. Ihre Erfahrung als Gemeinderätin                    Eine Gruppe von Weinliebhabern, alles Lai-      tigkeit ist das Synonym für Menschenrecht
und Vizepräsidentin der SP Grenchen (in-                  en, wurde zur Weindegustation eingeladen.       und somit einklagbar. Gerechtigkeit ist ein
zwischen Präsidentin) konnte Angela mit ih-               Sie machten das in der ersten Runde hervor-     Menschenrecht, das nicht vom Himmel fällt.
rer klaren, direkten und sympathischen Art                ragend, konnten guten von schlechtem Wein       Rot steht für Leidenschaft. Die SP muss wie-
                                                          unterscheiden und sogar Geschmacksrich-         der die Marke der Leidenschaft werden und
                                                          tungen benennen. Bei der zweiten Degusta-       das auch verbildlichen. Leidenschaft kommt
                                                          tion wurden ihnen zwei Experten zur Seite       von innen. Das A und O einer lebendigen
                                                          gestellt und mit zwei heimlich mit Essig ver-   Partei ist das sachliche Debattieren, lustvolle
                                                          dünnten Weine vorgesetzt. Diese gepansch-       Streiten – immer mit einem Ziel vor Augen.
                                                          ten Weine wurden von den Experten als her-
                                                          vorragende Weine klassifiziert. Eh voilà, die
                                                          Laien liessen sich verunsichern und schlos-        Es darf nicht sein,
                                                          sen sich dem Expertenurteil an.
                                                             Es ist menschlich, dass man Experten vor-       dass wir unsere
                                                          schnell mehr Können und Wissen zugesteht.
                                                          Aber es ist logisch, dass man als Kämpfer*in       Demokratie an die
                                                          für Gerechtigkeit, Solidarität und Freiheit
                                                          zwei Mal hinschaut und seinem eigenen Ge-          Reichen verkaufen,
                                                          schmack vertraut. Es darf nicht sein, dass
                                                          wir unsere Demokratie an die Reichen ver-          weil sie das Leben
auch sofort in die kantonsrätlichen Geschäf-              kaufen, weil sie das Leben besser degustie-
te einbringen. Als Mitglied der Justizkom-                ren können als wir. Wir sind die Demokratie!       besser degustieren
mission bewegte sich die Historikerin und                    Die heute sichere, freie und starke
Leiterin des Kultur-Historischen Museums                  Schweiz steht auf dem Fundament sozial-            können als wir.
Grenchen gekonnt auch auf neuem Terrain                   demokratischer Werte und Arbeit. Wollen
und setzte sich dort sorgfältig und geschickt             wir die Knochenarbeit unserer Grosseltern          Wir Sozialdemokrat*innen dürfen das
für die sozialdemokratischen Anliegen ein.                nicht verraten, müssen wir das immer und        Herz auf der Zunge tragen. Unsere Sitzun-
Ihre Schwerpunkte waren die Vereinbarkeit                 immer wieder erwähnen. Wichtig für eine         gen in den Parlamenten, Gemeinderäten und
von Familie und Arbeit, die Gleichstellung                glaubwürdige Politik ist nicht das, was auf     Kommissionen sollten eigentlich auf dem
von Frau und Mann und der Umweltschutz.                   den ersten Blick bei den Leuten ankommt,        Weg zum Rathaus beginnen, indem wir mit
Auch als Mitglied des Fraktionsvorstandes                 wichtig ist, dass die Probleme des täglichen    den Menschen ins Gespräch kommen und
war Angela eine wichtige und loyale Stütze.               Lebens angepackt werden.                        sie uns ansprechen, weil sie uns mögen und
Angela hat auf den Frühling 2020 im Kan-                     Wenn die Krankenkassenprämien gleich-        vertrauen. Der Grundstein für eine gesunde
tonsrat demissioniert, weil sie im Sommer                 zeitig mit den Löhnen der Krankenkassen-        Gesellschaft liegt links, dort, wo das Herz
eine neue Stelle als Leiterin beim Kulturgü-              chefs um die Wette nach oben klettern, dann     schlägt, und nicht hinten rechts in der Ge-
terschutz des Kantons Solothurn annimmt.                  müssen wir den CEOs die Karabinerhaken          sässtasche beim Portemonnaie. So lange es
   Angela, du hast tolle und engagierte Ar-               wegnehmen. Wenn jemand, der krank ist,          den Menschen gibt, gibt es ausserordentliche
beit für die SP im Kantonsrat geleistet. Vielen           Millionen weniger hat als der, der an ihm       Zeiten, und so lange braucht es uns Sozial­
Dank und viel Erfolg bei deiner neuen Her-                verdient, dann stimmt etwas nicht. Und          demokraten.
ausforderung!                                             ganz ehrlich, wir wissen, was nicht stimmt.         Franziska Roth, Parteipräsidentin und Nationalrätin
             Mathias Stricker, Kantonsrat aus Bettlach    Wir sind als Gesellschaft immer noch so             franziska.roth@parl.ch
Der eigenen Linie treu geblieben - SP Schweiz
12    LINKS
      188 ∙ 2020   Kanton Solothurn

                                                                       KANTONALER PARTEI-                              MITARBEIT
                                                                       TAG VOM 19. AUGUST                              IN EINEM PARTEI-
                                                                       2020 IN OENSINGEN                               INTERNEN
                                                                                                                       FACHAUSSCHUSS
                                                                       Der Parteitag vom 1. April musste corona-
                                                                       bedingt abgesagt werden. Deshalb wird           Die Kantonalpartei sucht
                                                                       der Parteitag vom 19. August in einem           laufend interessierte Mitglie-
                                                                       grossen und neu renovierten Saal                der für die Mitarbeit in einem
                                                                       durchgeführt. Die Anwesenden werden             unserer zahlreichen partei-
                                                                       genügend Platz haben, eine lange Trak-          internen Fachausschüsse:
                                                                       tandenliste vor sich haben und viele            Bildung/Gesundheit-Soziales/
                                                                       Entscheidungen treffen müssen. Dies             Finanzen-Wirtschaft/Justiz/
                                                                       auch aufgrund der abgesagten Volksab-           Energie-Umwelt/Bau-Raum-
                                                                       stimmung vom 17. Mai. Wir bitten dich           planung/Demokratie.
                                                                       den Termin schon jetzt einzutragen –
                                                                       damit wir nach dem langen Lockdown
                                                                       mit vielen Solothurner Sozialdemo-
                                                                       kratinnen und Sozialdemokraten die
                                                                       Politik wieder real beleben, debattieren,       Interessent*innen melden sich
                                                                       streiten, lachen, trinken und somit             beim Parteisekretär

Neues Mitglied                                                         auch wieder soziale Kontakte pflegen
                                                                       können.
                                                                                                                       Niklaus Wepfer, 032 622 07 77
                                                                                                                       niklaus.wepfer@sp-so.ch

in der Fraktion
Die 23-köpfige Fraktion SP/junge SP im Solothurner Kan-
tonsrat hat ein neues Mitglied. Silvia Fröhlicher folgt auf die       TERMINE 2020
aus beruflichen Gründen per 31. März 2020 zurückgetretene
Angela Kummer aus Grenchen. Silvia Fröhlicher ist verhei-             4. Juni           ABGESAGT: Aktuell aus Bern in Aetigkofen
ratet, hat vier erwachsene Söhne und ist von Beruf Primar-            12. September     DURCHFÜHRUNG OFFEN: Balmbergfest
lehrerin. Auf Gemeindeebene amtet sie seit vielen Jahren als          19. August        Kantonaler Parteitag in Oensingen
Co-Präsidentin der SP-Sektion. Wir wünschen Silvia in ihrer           17. September     Aktuell aus Bern in Olten
neuen Funktion alles Gute, viel Erfolg und heissen sie in der         21. Oktober       Kantonaler Parteitag in Zuchwil
Fraktion herzlich willkommen.                                         10. Dezember      Aktuell aus Bern in Bettlach

Fehlbares Handeln soll
Konsequenzen haben
                                          MEIN                          ative ist kompliziert, die Forderun-
                                                                        gen einfach. Denn die Konzernver-
                                                                                                                   bia. Der Basler Konzern Syngenta
                                                                                                                   verkauft tödliche Pestizide, die bei
Ich habe das Bild noch immer              STAND-                        antwortungsinitiative fordert eine         uns schon lange verboten sind, und
im Kopf, wie unsere zweitjüngste
Tochter unseren Jüngsten an der
                                          PUNKT                         Selbstverständlichkeit: Konzerne
                                                                        mit Sitz in der Schweiz sollen sich an
                                                                                                                   Schweizer Goldraffinerien beziehen
                                                                                                                   Rohgold aus Kinderarbeit. Immer
Hand die Treppen hochschleppt und         Marianne Wyss-Jäggi,          die Menschenrechte und internati-          wieder verletzen Konzerne mit Sitz
schimpfend mit ihm im oberen Stock        Kantonsrätin aus Trimbach     onal anerkannte Umweltstandards            in der Schweiz die Menschenrechte
                                          m.w-j@gmx.ch
eintrifft: «Du gehst jetzt zu Mama                                      halten. Fehlbares Handeln soll Kon-        und ignorieren minimale Umwelt-
und Papa und du erzählst ihnen,                                         sequenzen haben. Damit sich auch           standards. Geschädigte Personen
was ‹förne Seich gmacht hesch›.»                                        Multis an das neue Gesetz halten.          dürfen sich melden in der Schweiz.
Eine Scheibe des Nachbarn ging in                                       Konzerne sollen deshalb in Zukunft         Dürfen Anzeige erstatten. Wer kann
Brüche. Die Konsequenzen musste                                         für Menschenrechtsverletzungen,            das denn schon? Kurz vor Ausbruch
unser Jüngster selber tragen. Wir                                       die sie oder ihre Tochterfirmen ver-       der Corona-Krise gründeten wir
redeten ihm ins Gewissen, sich bei                                      ursachen, geradestehen. Glencore           in Trimbach das Lokalkomitee zur
den Nachbarn zu entschuldigen, die                                                vergiftet Flüsse im K ­ ongo     Konzernverantwortungsinitiative.
Scherben wegzuräumen und 5 Fran-                                                        und die Luft in Sam-       Verschiedene Anlässe wurden or-
ken abzuliefern aus seinem Kässeli.                                                                                ganisiert und vorbereitet. Doch der
Der Schaden war verhältnismässig                                                                                   Lockdown stoppte sämtliche Akti-
gering, der «Lehrplätz» hoffentlich                                                                                vitäten. Der Abstimmungstermin
nachhaltig: Ich muss für «mi Seich»                                                                                wurde auf unbestimmte Zeit ver-
geradestehen und werfe keine Steine                                                                                schoben. Trotz Corona-Krise dürfen
in der Gegend rum. So lehren wir es                                                                                wir solche Machenschaften nicht
unsere Kleinen: Wer einen Schaden                                                                                  passieren lassen. Es braucht Auf-
anrichtet, muss dafür geradeste-                                                                                   passer und fehlbares Handeln muss
hen. Verantwortung übernehmen                                                                                      gemeldet werden, damit es nicht
für das eigene Handeln. Und genau                                                                                  länger mehr möglich ist die Augen
das fordert die Konzernverantwor-                                                                                  zu verschliessen. Wichtig: Farbe be-
tungsinitiative. Der Titel der Initi-                                                                              kennen und Flagge zeigen!
Der eigenen Linie treu geblieben - SP Schweiz Der eigenen Linie treu geblieben - SP Schweiz Der eigenen Linie treu geblieben - SP Schweiz
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