Der Einfluss des Klimawandels auf Wasser und Sicherheit

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Der Einfluss des Klimawandels auf Wasser und Sicherheit
EUROPÄISCHE   Forschung &   Siebtes
        KOMMISSION    Innovation    Forschungsrahmenprogramm (FP7)

                                             Der Einfluss des
                                             Klimawandels auf Wasser
                                             und Sicherheit
                                             in Südeuropa und angrenzenden Regionen

                                             Ein Cluster von Verbundforschungsprojekten
                                             innerhalb des Siebten Rahmenprogramms

Forschung & Innovation
Der Einfluss des Klimawandels auf Wasser und Sicherheit
Der Einfluss des Klimawandels
EUROPÄISCHE KOMMISSION                         auf Wasser und Sicherheit
Generaldirektion Forschung und Innovation       in Südeuropa und angrenzenden Regionen
Direktion I – Umwelt
I.4 – Klimawandel und Naturgefahren            Ein Cluster von Verbundforschungsprojekten
                                                innerhalb des Siebten Rahmenprogramms
E-Mail: rtd-climate-change@ec.europa.eu

Kontakt: Philippe Quevauviller

Europäische Kommission
Büro CDMA 03/116
B-1049 Brüssel

Telf. (32-2) 29 63351
Fax: (32-2) 29 95755

E-Mail: Philippe.Quevauviller@ec.europa.eu

                                                       Generaldirektion Forschung und Innovation
                                                                          2011
                                               Spezifisches Programm „Zusammenarbeit“, Thema Umwelt
                                                                     EUR 11148 DE
Der Einfluss des Klimawandels auf Wasser und Sicherheit
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00 800 6 7 8 9 10 11                                                                                                 Die Europäische Kommission                                                                  6
                                                                                                                     Die Folgen des Klimawandels für Wasser und Sicherheit – eine thematische Priorität der EU
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                                                                                                                     CLIWASEC                                                                                    8
                                                                                                                     Der Einfluss des Klimawandels auf Wasser und Sicherheit

                                                                                                                      CLIMB                                                                                      14
                                                                                                                   		 Die Folgen des Klimawandels für die Hydrologie mediterraner Flussgebiete

                                                                                                                      CLICO                                                                                      18
                                                                                                                   		 Klimawandel, Wasserkonflikte und menschliche Sicherheit

                                                                                                                      WASSER Med                                                                                 22
                                                                                                                   		 Wasserverfügbarkeit und Sicherheit in Südeuropa und im Mittelmeerraum

RECHTLICHE HINWEISE

Weder die Europäische Kommission noch Personen im Auftrag der Kommission sind dafür
verantwortlich, wie die folgenden Informationen verwertet werden.

Für die Ansichten dieser Publikation ist ausschließlich der Autor verantwortlich. Sie geben nicht
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Mehr Information über die Europäische Union finden Sie im Internet (http://europa.eu).

Katalogisierungsdaten finden Sie am Ende dieser Publikation.
Luxemburg: Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, 2011

ISBN  978-92-79-20033-5
doi 10.2777/55403

© Europäische Union, 2011
Nachdruck mit Quellenangabe gestattet.

Gedruckt in Luxemburg

Auf umweltfreundlichem Papier gedruckt.

                                                                                                                                                                                                            Inhalt_5
Der Einfluss des Klimawandels auf Wasser und Sicherheit
Die Folgen des Klimawandels auf
Wasser und Sicherheit – eine thematische
Priorität der EU

                     Die Auswirkungen des Klimawandels auf Wasserressour­
                     cen lassen Fragen zu möglichen Sicherheitskonsequen­
                     zen aufkommen. Ein reduzierter Zugang zu Wasser und
                     andere Faktoren könnten der Grund oder Verstärker von
                     Spannungen zwischen bzw. innerhalb von Staaten sein.
                     Ob sich aus Klimafolgen Sicherheitsbedrohungen oder
                     Möglichkeiten zur Zusammenarbeit ergeben, hängt nicht
                     nur von der Schwere der Folgen ab. Vielmehr sind es so­
                     zioökonomische und institutionelle Schwachstellen bzw.
                     sonstige Belastungen, welche die lokalen, nationalen und
                     internationalen Beziehungen beeinflussen.

                                                                                Die Auswirkungen des Klimawandels auf den Wasserkreis­       die Verlässlichkeit von Wassermanagementsystemen wer­
                                                                                lauf werden mit der Erwärmung über Jahrzehnte in Ver­        den in EU-Politiken berücksichtigt. V.a. in der Wasserrahmen­
                                                                                bindung gebracht. Höhere Wassertemperaturen und ver­         richtlinie 2000/60/EG sind Umweltziele für ein angepasstes
                                                                                änderte Extremsituationen (Überflutungen, Dürre) werden      Flusseinzugsgebietsmanagement enthalten. Die­ser Rah­
                                                                                künftig die Wasserqualität beeinträchtigen, mit möglichen    men wird durch EU-Gesetze wie die Hochwasserrichtlinie
                                                                                negativen Konsequenzen auf Ökosysteme, menschliche           2007/60/EC oder Dürre-Aktionsprogramme ergänzt.
                                                                                Gesundheit sowie die Verlässlichkeit bzw. die Betriebs­      Klimawandelforschung ist nötig, um die Auswirkungen des
                                                                                kos­ten von Wasserversorgungssystemen. Auch geht man         Klimawandels auf Sicherheitsfragen zu klären, vgl. die Ab­
                                                                                davon aus, dass Meeresspiegelanstieg weitere Grund­          handlung Hoher EU-Repräsentanten und der Europäi­
                                                                                wassersysteme und Ästuare versalzen lässt, was in Küs­       schen Kommission aus dem Jahr 2008 zu Klima und in­
                                                                                tenregionen zu einer Abnahme der Süßwasserverfügbarkeit      ternationaler Sicherheit.
                                                                                für Menschen und Ökosysteme führt. Daneben beeinflusst       Wissenschaftliche Ergebnisse liefern einen Beitrag zu inter­
                                                                                v.a. in (semi-)ariden Gebieten eine klimabedingt veränder­   nationaler Politik und Debatten, etwa zum IPCC-Report so­
                                                                                te Wasserqualität und -quantität die Verfügbarkeit von       wie UNFCCC Dokumenten. Die Europäische Kommission
                                                                                Nahrungsmitteln, den Zugang zu Trinkwasser und den In­       finanziert Forschung durch ihr Rahmenprogram für For­
                                                                                frastrukturen von Wasser.                                    schung und technologische Entwicklung. Darin leisten Pro­
                                                                                Maßnahmen gegen Klimawandel auf globaler und euro­           jekte des siebten Forschungsrahmenprogramms (FP7) ei­
                                                                                päischer Ebene werden in der EU durch eine ganzheitliche     nen wichtigen Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel.
                                                                                Energie- und Klimawandelpolitik umgesetzt, im Dezember                           Angela Liberatore, Philippe Quevauviller
                                                                                2008 mit ehrgeizigen Zielen zur Emissionsreduzierung für
                                                                                das Jahr 2020 eingeführt. Gezielte Überlegungen über Aus­
                                                                                wirkungen des Klimawandels auf den Wasserkreislauf und

6_Europäische Kommission                                                                                                                                                       Europäische Kommission_7
Der Einfluss des Klimawandels auf Wasser und Sicherheit
CLIWASEC – Ein Forschungscluster zu Aus-
wirkungen des Klimawandels auf Wasser und
Sicherheit in Südeuropa und Nachbarländern

             Im Mittelmeerraum existieren vielfältige Bedrohungen für
             eine sichere Wasserversorgung. Laut Klimaprojektionen ist
             die Region gegenüber Veränderungen im hydrologischen
             Haushalt und Extremsituationen gefährdet, mit starken
             Aus­wirkungen auf die Nutzung von Wasserressourcen und
             strategische Branchen der regionalen Wirtschaft. Span­nun­
             gen könnten sich verschärfen und inner- bzw. zwischen-
             staatliche Konflikte sozialer, politischer, ökologischer und
             wirtschaftlicher Akteure hervorrufen. Wirkungsvolle, politi-
             sche Anpassungs- und Vorbeugungsmaßnahmen brau-
             chen dafür multidisziplinäre Analysen und Aktionen.

                                                                                Der Forschungscluster CLIWASEC                            und Interessengruppen aus der EU sowie Mittelmeer- und
                                                                            Die Europäische Kommission bereitet Europa und seine          Nachbarländern zu knüpfen. CLIWASEC beschäftigt sich
                                                                            Nach­barregionen aktiv auf künftige klimabedingte, ökolo-     umfassend mit den wichtigsten Fragestellungen zu Klima-
                                                                            gische und sozio-ökonomische Herausforderungen vor.           wandel und Wasserressourcen als einem Sicherheitsrisiko:
                                                                            Dafür werden wichtige inhaltliche Themen im Siebten Rah­
                                                                            menprogramm für Forschung und technologische Ent­                WASSERMed – Wasserverfügbarkeit und Sicherheit
                                                                            wicklung (FP7) gefördert. Zur besseren Abschätzung der           in Südeuropa und im Mittelmeerraum (finanziert durch
                                                                            Konsequenzen und Unsicherheiten von Klimafolgen auf              FP7-ENV), koordiniert von Prof. Roberto Roson (CMCC,
                                                                            die menschliche Umwelt wurde eine aufeinander abge-              Italien)
                                                                            stimmte Förderausschreibung zwischen dem FP7-Thema               www.wassermed.eu
                                                                            6 (Umwelt, inkl. Klimawandel) und dem FP7-Thema 8 (So-
                                                                            zial-, Wirtschafts- und Geisteswissenschaften) entwickelt.       CLICO – Klimawandel, Wasserkonflikte und mensch-
                                                                                                                                             liche Sicherheit (finanziert durch FP7-SSH), koordiniert
                                                                            Drei kürzlich gestartete Projekte bilden den Forschungs-         von Prof. Giorgos Kallis und Dr. Christos Zografos,
                                                                            cluster CLIWASEC (CLimate change Impacts on Water                (UAB-ICTA, Spanien)
                                                                            and SECurity, www.cliwasec.eu) im Sinne multidisziplinä-         www.clico.org
                                                                            rer, wissenschaftlicher Synergien und einer stärkeren poli-
                                                                            tischen Reichweite. Darin arbeiten Wissenschaftler aus 44        CLIMB – Die Folgen des Klimawandels für die Hydro-
                                                                            Einrichtungen zusammen (29 aus der EU, fünf Institutio-          logie mediterraner Flussgebiete (finanziert durch FP7-
                                                                            nen aus Ländern mit einem Wissenschafts- und Techno-             ENV), koordiniert von Prof. Dr. Ralf Ludwig (LMU,
                                                                            logieabkommen mit der EU sowie zehn internationalen              Deutschland)
                                                                            Institutionen), um Beziehungen zu politischen Vertretern         www.climb-fp7.eu

8_CLIWASEC                                                                                                                                                                              CLIWASEC_9
Der Einfluss des Klimawandels auf Wasser und Sicherheit
1.   Zypern
                                                                                                                                                                                                                                        2.   Biosphäre Andalusien-Marokko
                                                                                                                                                                                                                                        3.   Sarno – Italien
                                                                                                                                                                                                                                        4.   Niger – Nigeria
           Gefährdet: landwirtschaftliche Produktion und Trinkwasserversorgung                                                                                     Frankreich                                                           5.   Alexandria – Ägypten
                                                                                                                                                                                  Italien                                               6.   Sudan
                                                                                                                                                                                                                                        7.   Seyhan – Türkei
                                                                                                                                                                                                                                        8.   Jordan – Jordanien
                                                                                                                                                         Spanien                                                                        9.   Wüste Sinai – Ägypten
                                                                                                                                                                                                                Türkei
                                                                                                                                                                                                                                       10.   Nil – Äthiopien
                                                                                                                                                                                                                                       11.   Ebro – Spanien
                                                                                                                                                                                 Tunesien                           Gaza
                                                                                                                                                    Marokko                                                                             1. Thau – Frankreich
                                                                                                                                                                                                                                        2. Rio Mannu, Sardinien – Italien
                                                                                                                                                                                                                           Jordanien
                                                                                                                                                                                                                                        3. Chiba, cap Bon – Tunesien
                                                                                                                                                                                                                                        4. Noce, Trient – Italien
                                                                                                                                                                                                        Ägypten
                                                                                                                                                                                                                                        5. Izmit-Bucht, Kocaeli – Türkei
                                                                                                                                                                                                                                        6. Nildelta – Ägypten
                                                                                                                                                                                                                                        7. Gazastreifen – Palästinensische
                                                                                                                                                                                Niger                                                  		 Verwaltungsgebiete
                                                                                                                                                                                                            Sudan
                                                                                                                                                                                                                                        1.   Insel Syros – Griechenland
                                                                                                                                                                                                                                        2.   Merguellil – Tunesien
                                                                                                                                                                                                                       Äthiopien
                                                                                                                                                                                                                                        3.   Sardinien – Italien
                                                                                                                                                                                            CLICO   CLIMB             WASSERMed         4.   Jordan – Jordanien
                                                                                                                                                                                                                                        5.   Rosettagebiet – Nildelta - Ägypten

   Forschungssynergien - politische Außenwirkung                   plexen Systemen gewidmet sein. Die Kernaufgaben sind: i)         CLIMB: Noce (IT), Rio Mannu (Sardinien, IT), Thau               Prozesse nicht linear und die Fallstudien so heterogen sind
Die drei Projekte bündeln ihre Kräfte zur Identifikation und       Skalen zu überbrücken und ii) mit integrierten Methoden          (FR), Chiba (TN), Izmit-Bucht (TR), Gazastreifen                wie in den CLIWASEC-Projekten. Während die einzelnen
Stärkung wissenschaftlicher Synergien sowie zur Verbes-            Unsicherheiten zu quantifizieren und zu reduzieren. Die In-      (Palästinensische Verwaltungsgebiete), Nildelta (EG)            Forschungsschwerpunkte erhalten bleiben, besteht in der
serung der politischen Außenwirkung. Wesentliche Bau-              tegration verschiedener Methoden aus Natur-und Sozial-                                                                           Projektzusammenarbeit eine große Chance zur verbesser-
steine dieser Zusammenarbeit beinhalten den wissen-                wissenschaften soll dazu beitragen, die Konzeption der           Überbrückung von Skalen                                         ten Beschreibung von Skalen-Schnittstellen. Die räumlich
schaftlichen Austausch und die Bewertung, Identifikation           Forschungsergebnisse jedes einzelnen Projekts zu verbes-      Neben unterschiedlichen Perspektiven auf Klimawandel als           expliziten Ergebnisse von verteilten, skalenübergreifenden
und Verwendung von Monitoring- und Modellierungsme-                sern und Lösungen für das Wasserressourcenmanage-             Gefahr für Wassersicherheit betrachten die CLIWASEC-               Umweltmodellen wie sie in CLIMB (mikro- bis mesoskalig)
thoden, die Harmonisierung und den Austausch von Da-               ment unter dem Einfluss des Klimawandels anzubieten.          Projekte auf verschiedenen Skalen, wie Prozesse mit aus-           oder WASSERMed (meso- bis makroskalig) verwendet wer-
ten, Strategien zur Ergebnisverbreitung sowie Vorschläge                                                                         geprägt räumlichem Charakter (z.B. Niederschlag, Verduns-          den, können eine derzeit größtenteils ungenutzte Schnitt-
für die Ausarbeitung alternativer Klimaanpassungsstrate-               Die Fallstudien                                           tung) mit linearen Prozessen (z.B. Abfluss) oder Prozessen         stelle zu den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften bedie-
gien. Die Projekte haben sich auf gemeinsame Jahresver-            Die Analyse der Auswirkungen des Klimawandels auf Was­        ohne direkte Verbindung zu einer räumlichen Skala (z.B.            nen, wobei das hochauflösende Signal eines klimabedingten,
sammlungen, einen Plan zur Verbreitung der Ergebnisse              ser­ressourcen und Sicherheit findet in Südeuropa und be-     wirtschaftliche, politische oder soziale Entscheidungsvor-         hydrologischen Wandels in entsprechende, sozialwirtschaft-
in der wissenschaftlichen Fachliteratur sowie auf einen            nachbarten Regionen statt. Die nach projektspezifischen       gänge mit skalenübergreifend räumlich getrennten Einflüs-          liche Information umgewandelt wird. Daraus abgeleitete
gemeinsamen Internetauftritt geeinigt, inkl. Kurzdossiers          Kriterien ausgewählten Fallstudien ergänzen sich in Abgren­   sen) aufeinander wirken. Je nach ausgewähltem Prozess              Ent­­scheidungen, Handlungsoptionen und veränderte Ma-
einzelner Projektergebnisse. Die regionalen, nationalen            zung, Region oder Skala.                                      und Skalierung kann man diese folgendermaßen beschrei-             nagementpraktiken können im Gegenzug – räumlich auf-
und internationalen Stakeholder als auch politischen Gre-                                                                        ben: i) explizit (Mikroskala – Feldgröße bis hin zu kleinen Ein-   geschlüsselt – über die gleiche Schnittstelle einen zusätzli­
mien können jederzeit ihre Forschungsbedürfnisse bzw.                 WASSERMed: Insel Syros (GR), Merguellil (TN),              zugsgebieten von einigen 100 km²), ii) mechanistisch (Meso­        chen externen Antrieb für kleinmaßstäbliche Umwelt­modelle
Empfehlungen an den Cluster richten.                                  Sardinien (IT), Jordan (JO), Nil (EG)                      skala – in der Größenordnung mittelgroßer Einzugs­gebiete          oder hydrologische Modelle bereitstellen. Somit gehen die
                                                                                                                                 von bis zu mehreren 1.000 km²) oder iii) effektiv (Makro-          einzelnen Arbeitsgruppen ihrer jeweiligen Expertise nach
Um von der Kompetenzvielfalt der Partner zu profitieren,              CLICO: Zypern, Biosphäre Andalusien-Marokko,               skala – die Größe der Regionen kann 100.000 km² oder               und die gemeinsamen Anstrengungen konzentrieren sich
muss die gemeinsame Forschung dem besseren Verständ-                  Sarno (IT), Niger, Alexandria (EG), Sudan, Seyhan          mehr betragen). Der Wechsel von der Mikroskala zur Mak-            im Sinne der Überbrückung von Skalen auf die Definition
nis und der Beschreibung von Schnittstellen in solch kom-             (TR), Jordan, Wüste Sinai (EG), Nil (ET), Ebro (ES)        roskala und umgekehrt ist immer dann komplex, wenn die             von Schnittstellen und deren Funktionalität.

10_CLIWASEC                                                                                                                                                                                                                                                        CLIWASEC_11
Der Einfluss des Klimawandels auf Wasser und Sicherheit
Zwei Untersuchungsgebiete: Sardinien, Nil (Ägypten)

                                                                                                                                                                                                           Cagliari 2011: Jahresversammlung von
                                                                                                                                                                                                           CLIMB - CLICO - WASSERMed

    Quantifizierung und Reduzierung von Unsicherheiten             Unsicherheiten. Gemeinsam beurteilte Methoden für das         Mangel an Bewusstsein und Verständnis für die komplexe         die Kommunikation zu verbessern, Fachwissen und Informa­
Derzeitige Möglichkeiten für die Entwicklung regionaler An-        Downscaling von Daten aus regionalen Klimamodellen lie-       Dynamik zwischen Klima, Ressourcen und der menschli-           tionen zu teilen sowie Erfahrungen auszutauschen. Dies ist
passungsmaßnahmen an die Folgen des Klimawandels                   fern den Antrieb für daraus abgeleitete (hydrologische) Mo-   chen Gesellschaft führt häufig dazu, dass Maßnahmen un-        unverzichtbar für ein optimiertes, regionales Wasserressour-
sind mit zahlreichen Unsicherheiten behaftet (Definition von       delle, welche das künftige Klimasignal auf Einzugsgebiets-    geeignet sind oder gar nicht zur Anwendung kommen. Eine        cenmanagement unter dem Einfluss des Klimawandels.
Emissionsszenarien; globale und regionale Klimamodelle;            oder Landschaftsebene in hydrologische Quantitäten            Bestandsaufnahme (inter-)nationaler und regionaler Politik
Modelle zu Auswirkungen; Managementoptionen). Die Ver-             umwandeln.                                                    zu Klimawandel, Wasserressourcenmanagement, Gefah-
netzung der Forschungsprojekte im CLIWASEC-Cluster                 Allerdings gibt es bisher sehr wenig quantitatives Wissen     ren, Katastrophen sowie regionaler Sicherheit ist entschei-
und die dadurch entstandene Forschungskapazität ermög-             über die komplexe Rolle hydrologischer Modelle für Ein-       dend, um darüber einen angemessenen Handlungsrahmen
licht eine vollkommen neue Quantifizierung dieser Unsi-            schätzungen der Folgen von Klimawandel, obwohl die            zu schaffen. Darin beinhaltet sind Themen zu Sicherheit,
cherheiten. Die Definition von Schnittstellen zusammen mit         Nachfrage nach Prognosen und prozessorientierten, räum-       Anpassung an den Klimawandel, Wassermanagement so-
dem Austausch von Daten, Methoden und Modellergeb-                 lichen Modellen zunimmt. Hydrologische Modellensembles        wie konkrete Empfehlungen für eine politische Straffung auf
nissen ist dafür die entscheidende Voraussetzung. Die              dienen der Analyse gängiger Modelle sowie der Bestim-         allen Ebenen (UN, EU, national, regional).
meisten Projekte, welche die Folgen des Klimawandels               mung ihrer Komplexität. Mit Hilfe einer nötigen Datenspezi-
analysieren, nutzen verfügbare Daten globaler und regiona-         fizierung können verlässliche Ergebnisse im Klimawandel-          Teilnahme an CLIWASEC
ler Klimamodelle (GCM, RCM). Es werden dabei meist die             kontext geliefert werden.                                     Die Vernetzung von Projekten führt zu einem besseren Ver-
gleichen Methoden verwendet ohne Begründung zur Aus-               Die in CLIWASEC entstandene gemeinsame Forschungs-            ständnis der Wechselwirkungen zwischen den Wirkungen
wahl bestimmter Klimadaten. Innerhalb eines Referenzzeit-          kapazität eröffnet Möglichkeiten für Gewinnung und Aus-       des Klimawandels auf ökologische, ökonomische und so-
raums werden für eine bestimmte Region Modelldaten mit             tausch von Daten. Datenunsicherheiten können durch die        ziale Aspekte des Mensch-Umwelt-Systems. CLIWASEC
Messdaten verglichen und darüber die geeignetsten Mo-              Einrichtung eines multi-skaligen Datenpools reduziert wer-    lädt deshalb andere, in diesem Bereich aktive Projekte und
delle ausgewählt. Die Bewertung, die zur Auswahl des bes-          den, welcher der Parametrisierung integrativer Modelle        Initiativen zur Kooperation ein. Registrieren Sie sich bitte
ten regionalen Ansatzes führt, wird offen diskutiert und leis-     dient und die damit verbundenen regionalen Vulnerabilitä-     unter http://www.cliwasec.eu/registration/registration.php,
tet somit einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung von           ten, Risiken und Anpassungskapazitäten beschreibt. Der        damit Sie Clusterpartner werden und einen Beitrag leisten,

12_CLIWASEC                                                                                                                                                                                                                                       CLIWASEC_13
Der Einfluss des Klimawandels auf Wasser und Sicherheit
CLIMB – Die Folgen des Klimawandels für
die Hydrologie mediterraner Flussgebiete –
Unsicherheit reduzieren, Risiken quantifizieren

           CLIMB analysiert an ausgewählten Fluss- oder Einzugs-
           gebieten des Mittelmeerraums und angrenzender Regionen
           klimabedingte Wasserhaushaltsänderungen und Extre­me.
           Dieses Konzept verbindet ein Monitorings- und Modellie-
           rungssystem (Geländemessungen, Fernerkundung, Ensem­
           bles regionaler Klima- und hydrologischer Modelle) mit
           einer sozio-ökonomischen Faktorenanalyse. Die Ergeb-
           nisse des Multi-Modell-Ensembles fließen in ein GIS-Tool
           zur Analyse von Risiko, Vulnerabilität und Ergebnisverbrei-
           tung, um lokale und regionale Akteure bei der Planung
           einer sicheren Wasserverfügbarkeit zu unterstützen.
                                                                                                                Sardinien, Juli 2010: Vergleich bewässerte und nicht-bewässerte Landwirtschaft

                                                                             Die Ausgangssituation                                            Der Forschungsansatz in CLIMB
                                                                         Es gibt zahlreiche Hindernisse bei der Umsetzung von An-        Um Klimaeffekte auf Wasserressourcen und -verbrauch
                                                                         passungsmaßnahmen für eine nachhaltige Bewirtschaf-             besser abschätzen zu können, sind das Potenzial von
                                                                         tung hydrologischer Ressourcen in Südeuropa, Nordafrika         Mo­dellierungen zu verbessern und angemessene Werk-
                                                                         sowie dem Nahen und Mittleren Osten. Trotz des wissen-          zeuge zu entwickeln. Das CLIMB-Konsortium setzt auf
                                                                         schaftlichen Konsens, dass klimawandelinduzierte Verän-         die neue Konzeption eines Monitorings- und Modellierungs­
                                                                         derungen in der Hydrologie des Mittelmeerraums schon            systems: Geländemessungen, Fernerkundungstech­niken,
                                                                         heute auftreten und sich künftig noch verstärken werden,        Ensembles regionaler Klimamodelle und hydrologischer
                                                                         existiert kaum quantitatives Wissen über den Umfang die-        Modelle in Verbindung mit einer sozio-­ökonomischen Fak­
                                                                         ser Veränderungen. Geeignete und kostengünstige hydro-          torenanalyse. Somit können wichtige Informationen für die
                                                                         logische Modellierungs- und Monitoringsysteme fehlen.           Einrichtung eines angepassten Analyseinstruments für
                                                                         Gerade aktuelle Projektionen zu künftigen hydrologischen        das Management von Wasserressourcen bzw. zur Ent-
                                                                         Änderungen, auf Ergebnissen regionaler Klimamodelle und         wicklung einer nachhaltigen Landwirtschaft bereitgestellt
                                                                         darauf aufbauenden hydrologischer Modellierungen beru-          werden. Dieses Tool zur Bewertung von Risiko und Vulnera­
                                                                         hend, sind sehr unsicher und unzureichend validiert. Wir-       bilität ermöglicht eine Abschätzung konfliktträchtiger Ri­si­ken
                                                                         kungsvolle Anpassungsmaßnahmen sind interdisziplinär zu         wie Migration. Die verbesserten Modelle, neue Bewer­tungs­
                                                                         konzipieren, jedoch fehlen die Voraussetzungen für deren        instrumente sowie ihre Ergebnisse werden gängigen Me-
                                                                         Entwicklung und Umsetzung. Vorhandene Initiativen ba-           thoden gegenübergestellt. Verbesserungen werden trans­
                                                                         sieren häufig auf der Wahrnehmung einzelner Akteure,            parent und verständlich an Entscheidungsträger vermittelt,
                                                                         aber nur selten auf einer multidisziplinären Bewertung un-      um sie für ein regionales Wasserressourcen- und Land-
                                                                         ter Berücksichtigung natürlicher, sozialer und ökonomischer     wirtschaftsmanagement zu nutzen sowie Mechanismen
                                                                         Veränderungen.                                                  zur Reduzierung von Konfliktpotentialen zu entwickeln.

14_CLIMB                                                                                                                                                                                         CLIMB_15
Der Einfluss des Klimawandels auf Wasser und Sicherheit
Charakterisierung          GCM / RCM    GCM / RCM      GCM / RCM
                                 Untersuchungsgebiet             1            2              n                                                                                                                      Überblick
                              Konventionelle Daten (Boden,
                                 Digitale Höhenmodelle,                                                                                                                                                          FP7-Thema:            ENV.2009.1.1.5.2
                              Vegetation, Verfügbarkeit und
                               Verbrauch von Wasser etc.)
                                                                  Klimamodell Audit & Bewertung                   Sozioökonomische                                                                               Förderperiode:        01/2010 – 12/2013
                                                                        von Unsicherheit                          Faktorenbewertung
                                                                                                                                                                                                                 Koordinator:          Ludwig-Maximilians
                                                                                                                                                                                                                                       Universität München
                                    Fernerkundung               Hydrologisches Modell 1           Hydrologische
                                                                                                    Modelle
                                                                                                                                                                                                                                       (LMU, Deutschland)
                                                                Hydrologisches Modell 2
                                                                                                    Audit &
                                                                                                                                                                                                                 Partner:              19
                                                                                                                          Risiko Modell
                              Erhebung geophysikalischer
                                                                                                   Bewertung              Vulnerabilitäts-                                                                       Webseite:             www.climb-fp7.eu
                                                                Hydrologisches Modell 3           Unsicherheit               & Risiko-
                              Daten in Geländekampagnen
                                                                                                                            bewertung                                                                            Kontakt:              Prof. Dr. Ralf Ludwig
                                                                                                                                                                                                                                       (Projektkoordinator),
                                                               Angepasstes Management
                                                                                                                                                                                                                                       ludwig@lmu.de
                                                                                                                                                                                                                                       Dr. Thomas Ammerl
                                                              Kommunikation der Ergebnisse und Stakeholder Interaktion
                                                                Adapted Management
                                                                      (Fragebögen, Web-GIS Server, Webseite)                                                                                                                           (Projektmanager),
                                                                                                                                                                                                                                       ammerl@bayfor.org
                      CLIMB: Forschungsansatz und Arbeitsablauf                                                                              Juni 2010: Chiba-Damm, Tunesien

    Die Vorgehensweise in CLIMB                                        dellierungskette sind auf Veränderungen hydrologischer                  Die Partner
Die Auswirkungen von Klimawandel auf Wasserressour-                    Komponenten (Auftreten und Häufigkeit extremer Nieder-                Das CLIMB-Konsortium besteht aus 19 Partnern vier europäischer Mitgliedstaaten (Italien, Österreich, Deutschland
cen werden in folgenden Untersuchungsgebieten analy-                   schläge, Abfluss, Strömungsgeschwindigkeit, Boden-                    und Frankreich), vier SICA-Ländern (Türkei, Tunesien, Ägypten, palästinensische Verwaltungsgebiete) und einem nicht
siert: Sardinien, Norditalien, Südfrankreich, Tunesien, Tür-           feuchte oder Grundwasserbilanz) fokussiert.                           EU-Mitgliedsland (Kanada).
kei, Ägypten und im Gazastreifen.                                      Beobachtungs- und Messstrategien für ober- und unter­
                                                                                                                                              . Ludwig-Maximilians-Universität München, Deutschland      . Institut National de la Recherche Scientifique, Kanada
Der Arbeitsplan orientiert sich an Fluss- oder Einzugsge-              irdische hydrologische Prozesse werden auf die spezifi-
bieten von bis zu einigen Tausend km2, gleichzeitig Was-               schen Anforderungen der Testgebiete angepasst. Radar-                  . AGRIS Sardegna - Agenzia per la Ricerca de la            . Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH,
                                                                                                                                                Agricoltura, Italien                                       Österreich
sermanagementeinheiten regionaler Behörden. Auswahl-                   und op­ti­sche Fernerkundungstechniken werden zur
kriterien waren u.a. eine zu erwartende hohe Anfälligkeit für          Ge­winnung statischer und dynamischer Modellparameter,                 . Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Deutschland     . Université d‘Angers, Frankreich
klimabedingte Veränderungen in der Wasserverfügbarkeit,                zur Beobachtung von Prozessvariablen sowie zur Validie-                . Centre National du Machinisme Agricole,                  . Islamic University of Gaza,
Sicherheitsaspekte, hohe Landwirtschaftsproduktivität,                 rung von Modellierungsergebnissen verwendet. Mittels                     du Genie Rural, des Eaux et des Forets, Frankreich         Palästinensische Verwaltungsgebiete
Be­wässerung, starke Nährstoffbelastung und -verschmut-                Daten­assimilation integriert CLIMB relevante Daten und                                                                           . Università degli Studi di Padova, Italien
                                                                                                                                              . Centre de Recherche et des Technologies des Eaux,
zung, Meerwasserintrusion und zunehmende Wassernut-                    Prozesse in bestehende Modellkonzepte, um Unsicher-                      Tunesien
                                                                                                                                                                                                         . Università degli Studi di Trento, Italien
zungskonflikte. Die standortspezifische Analyse ermög-                 heiten in den modellierten hydrologischen Größen zu re-
                                                                                                                                              . Consorzio Interuniversitario Nazionale per la Fisica
licht eine verbesserte Beurteilung regionaler Vulnerabilitäten         duzieren.                                                                delle Atmosfere e delle Idrosfere, Italien               . Zagazig University, Ägypten
und Wasserrisiken (Landwirtschaft, Trinkwasser, Brauch-                Die Integration hydrologischer Modellergebnisse und so-                                                                           . VISTA Geowissenschaftliche Fernerkundung GmbH,
                                                                                                                                              . Centro di Ricerca, Sviluppo e Studi Superiori in
wasser). Um ein hydrologisches Modellensemble unter-                   zioökonomischen Faktorenanalysen unterstützt die Ent-                    Sardegna, Italien                                          Deutschland
schiedlicher Komplexitäten in Prozessbeschreibung und                  wicklung eines GIS-basierten Tools zur Analyse von Vulne­
                                                                                                                                              . Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.,          . Bayerische Forschungsallianz
-integration anzutreiben, werden fortschrittliche Techniken            rabilität und Risiko, das als Plattform für die Verbreitung von          Deutschland                                                gemeinnützige GmbH, Deutschland
für Klimadatenanalyse eingesetzt und ein dynamisches                   Projektergebnissen, der Kommunikation sowie Planung mit
                                                                                                                                              . Forschungszentrum Juelich GmbH, Deutschland              . Université François-Rabelais du Tours, Frankreich
wie statistisches Downscaling regionaler Klimamodelle                  lokalen und regionalen Akteuren als auch der Diskussion
durchgeführt. Die Ausgaben der klimahydrologischen Mo-                 mit der wissenschaftlichen Gemeinschaft dient.                         . Gebze Yuksek Teknoloji Enstitusu, Türkei

16_CLIMB                                                                                                                                                                                                                                                            CLIMB_17
Der Einfluss des Klimawandels auf Wasser und Sicherheit
CLICO – Klimawandel, Hydro-Konflikte
und menschliche Sicherheit

           Hydroklimatischer Wandel bedroht menschliche Sicherheit
           und kann soziale Spannungen mit inner- und zwischen­
           staatlichen Konflikten verschärfen. Da es kaum Studien
           gibt über die Zusammenhänge zwischen Klimawandel,
           Hydrologie, Konflikten und Sicherheit, analysiert CLICO die
           soziale Dimension des Klimawandels im Mittelmeerraum,
           Maghreb, Nahen Osten und der Sahelzone. CLICO unter­
           sucht, warum manche Länder anfälliger für Dürren, Über­
           schwemmungen und Konflikte sind ebenso wie die Maß­
           nahmen zur Gewährleistung von Sicherheit unter globaler
           und regionaler hydro-klimatischer Veränderung.
                                                                                                                                   Tata im Süden Marokkos: Überflutete Straße

                                                                             Die Ausgangssituation                                        sind unzureichend bestimmt und werden unterschiedlich
                                                                         Der Klimawandel schreitet in einer bisher nicht gekannten        verwendet. Auch sind die Interaktionen zwischen Sicher­
                                                                         Geschwindigkeit voran. Potenzielle Zusammenhänge zwi­            heit, Vulnerabilität und Konflikten kaum erforscht.
                                                                         schen Naturkatastrophen, Ressourcenknappheit und Kon­            Somit bleibt die Fähigkeit zur Vorhersage und Vermeidung
                                                                         flikten sind offiziell anerkannt und hielten Eingang in inter­   hydroklimatischer Gefahren für menschliche Sicherheit
                                                                         nationale Foren (Europäische Sicherheitsstrategie, UN            durch Monitoring und Vermittlung gering. Während ge­
                                                                         High Level Panel on Threats, Challenges and Change). Der         legent­lich fehlendes Verständnis der Zusammenhänge
                                                                         Mittelmeerraum, der Nahe Osten und die Sahelzone gehö­           zwi­schen Klima, Ressourcen und der Gesellschaft als
                                                                         ren zu den weltweit am meisten exponierten und gefährde­         Rechtfertigung gilt, keine Maßnahmen einzuleiten, werden
                                                                         ten Regionen.                                                    anderswo unge­eignete Maßnahmen ergriffen. CLICO
                                                                         Aussagen über den Zusammenhang zwischen Wasser­                  möchte diese Lücken füllen und einen Beitrag zu verbes­
                                                                         knappheit und Konflikten basieren oft auf Einzelstudien          serten politischen Antworten leisten.
                                                                         und wurden bisher nicht durch große Vergleichsstudien            Um das zu erreichen, verfolgt das Projekt zwei Ziele:
                                                                         bestätigt. Starke Unterschiede gibt es bei der Anfälligkeit,        Verständnis und Modellierung der Beziehungen zwi-
                                                                         Anpassungsfähigkeit und Belastbarkeit von Regionen und              schen hydro-klimatischer Gefahren, Klimawandel, Vul-
                                                                         Gesellschaften gegenüber Klimawandel und Konflikten.                nerabilität, menschlicher Sicherheit und Konflikten, mit-
                                                                         Bei einigen extremen Klimaereignissen blieb die Bevölke­            tels theoretisch vergleichender empirischer Forschung.
                                                                         rung unbeschadet, in anderen Fällen führten bereits mode­           Erläuterung (inter-)nationaler Politiken für Sicherheit,
                                                                         rate Klimaveränderungen zu enormen Konflikten. Während              angepasstes Wasserressourcen- bzw. Gefahrenmage-
                                                                         wir mehr über die Ursachen von Vulnerabilität gegenüber             ment und Entwicklung eines Politikmodells regionaler
                                                                         Klimawandel lernen, wissen wir wenig über die Anfälligkeit          „Wassersicherheit“, anwendbar für UN, EU und Natio-
                                                                         sozioökonomischer Stressfaktoren. Sicherheitskonzepte               nalstaaten.

18_CLICO                                                                                                                                                                                    CLICO_19
Überblick
                          Forschungsblock 2:              Forschungsblock 1:             Forschungsblock 4:                                                                                                 FP7 Thema:           SSH.2009.4.2.1
                          11 Untersuchungs-               Konzeptioneller Rahmen
                          gebiete:
                                                                                         Nationale und internationale Politik                                                                               Förderperiode:       01/2010 – 12/2012
                                                                                         Aktuelle und anstrebenswerte Politiken
                          Brennpunkte Klimawandel
                                                                                                                                                                                                            Koordinator:         Universitat Autònoma de
                                                                                                                                                                                                                                 Barcelona (UAB-ICTA,
                                                                                                                                                                                                                                 Spanien
                          Forschungsblock 3:                                                        Forschungsblock 5:                                                                                      Partner:             14
                          Großstatistiken N-Studien                                                 Transnationale Politik:
                          häuslicher Konflikte:                                                     Anpassungskapazität &
                                                                                                                                                                                                            Webseite:            www.clico.org
                          Allgemeine Treibkräfte              Forschungsblock 6:                    Unsicherheit                                                                                            Kontakt:             Prof. Giorgos Kallis
                                                              Synthese:
                                                              Bericht
                                                                                                                                                                                                                                 (Projektkoordinator),
                                                                                                                                                                                                                                 giorgoskallis@gmail.com
                                                                                                                                                                                                                                 Dr. Christos Zografos
                                                                                                                                                                                                                                 (Forschungskoordinator),
                                                                                                                                                                                                                                 czografos@gmail.com
                  CLICO: Forschungsansatz und Arbeitsablauf                                                                          Klimawandel: Eine Gefahr für menschliche Sicherheit

     Der Forschungsansatz in CLICO                                heitsaspekte, fehlen konkrete (inter-)nationale Ideen für             Die Partner
Die Debatte zu Klimawandel und hydrologischen Auswir­             angemessene politische Reaktionen und wie diese sich               CLICO bringt 14 Forschungsteams aus Europa, Nordafrika, dem Sahel und Nahen Osten sowie einige der besten
kungen konzentriert sich bisher v.a. auf nationale Sicher­        von bestehenden unterscheiden (oder sich in bestehende             Forscher zu den Themen Wasserressourcen, Vulnerabilität, Frieden und Sicherheit zusammen.
heit und mögliche bewaffnete Konflikte. CLICO ergänzt dies        eingliedern lassen). Diverse EU-Politiken nähern sich rele­
mit einem regionalen bis lokalen Ansatz und dem Fokus auf         vanten Themen zu Klimawandel, Wasserressourcen und
                                                                                                                                      . ICTA, Universitat Autònoma de Barcelona,                     . Energy, Environment and Water Research Center,
gefährdete Lebenswelten. CLICO wirft einen kritischen Blick       Sicherheit, doch keine befasst sich direkt damit. Dieses              Koordinator, Spanien                                           The Cyprus Institute, Zypern
auf Ursachen von Vulnerabilität, die menschliche Sicherheit       politische Defizit geht einher mit dem Mangel an solider
                                                                                                                                      . United Nations University, Institute for Environment         . School of Global Studies, University of Sussex, UK
untergraben sowie auf notwendige staatliche Regelungen,           wissenschaftlicher Konzeption und einem Verständ­nis für
                                                                                                                                        and Human Security, Bonn, Deutschland
Anpassungsmaßnahmen zu verbessern. Das Projekt mobi­              die Zusammenhänge zwischen Klimawandel, Wasser, Vul­                                                                               . Palestinian Hydrology Group For Water And Environ­
lisiert 14 Forschergruppen aus Europa, Nordafrika, dem Sa­        nerabilität, Sicherheit und Konflikten. CLICO skizziert (inter-)    . Tyndall Centre for Climate Change Research,                    mental Resources, Palästinensische Verwaltungsgebiete
                                                                                                                                        University of East Anglia, UK
hel und dem Nahen Osten, mit führenden Forschern zu               nationale Politiken und strebt einen um­fassenden Rah­                                                                             . Centre de Recerca Ecològica
Wasserressourcen, Vulnerabilität, Frieden und Sicherheit.         men mit verbesserten Verknüpfungen bestehender Politi­              . Addis Abeba University, Äthiopien                              i Aplicacions Forestals, Barcelona, Spanien
CLICO besteht aus vier Empirie-, einem Theorie- (1) sowie         ken an (Forschungsblock 4). Der fünfte Block befasst sich
                                                                                                                                      . Ecologic Institute, Berlin, Deutschland
einem Synthese-Forschungsblock (6). Der erste dient zur           mit Richtlinien zu grenzüberschreitendem Wassermanage­
Entwicklung der Projektkonzeption, der Leitung empirischer        ment, dessen Anpassungsleistungen und der Behandlung                . Centre for the Study of Civil War (CSCW), International
                                                                                                                                        Peace Research Institute, Norwegen
Forschung sowie der Projektpositionierung mit aktuellen           von Unsicherheiten, etwa bzgl. künftiger Klimabedingun­
Forschungsbeiträgen. Elf Wasserkonflikte werden unter­            gen. Die Projektergebnisse werden in einem Bericht zu­              . Israeli-Palestinian Science Organization, Brüssel, Belgien
sucht (siehe Seite 10) und diese Wasserkonflikte (Mit­tel­        sammengefasst, der potentielle Sicherheitsrisiken in den
                                                                                                                                      . Department of Geography, The Hebrew University
meer­raum, Naher Osten, Sahel) werden klimatischen,               Untersuchungsgebieten identifiziert und mit neuen politi­             of Jerusalem, Israel
hydrologischen und sozio-ökonomischen Variablen gegen­­           schen Ideen unter sich verändernden hydro-klimatischen
                                                                                                                                      . Suez Canal University, Ägypten
übergestellt (Forschungsblock 3). Trotz der Forderung nach        Bedingungen zu Frieden und Sicherheit beiträgt (For­
politischer Aufmerksamkeit für Klimawandel- und Sicher­           schungsblock 6).                                                    . Swiss Federal Institute of Technology, Schweiz

20_CLICO                                                                                                                                                                                                                                                    CLICO_21
WASSERMed – Wasserverfügbarkeit
und Sicherheit in Südeuropa und im
Mittelmeerraum

               WASSERMed nutzt existierende Klimaprojektionen für die
               Abschätzung aktueller und künftiger Unsicherheiten in
               den Wasserbilanzen des Mittelmeerraums bzw. zur Garan­
               tie einer verbesserten Regionalbewertung von Wasserres-
               sourcen. Forschung wird um quantitative sozioökonomi-
               sche Faktoren ergänzt, die eine sichere Wasserversorgung
               bedrohen könnten. Ebenso bewertet WASSERMed die
               Maßnahmen zur Vermeidung negativer Auswirkungen. Im
               Sinne einer langfristig adaptiven Planung sensibler Berei-
               che im Mittelmeerraum und betroffener Regionen erhalten
               relevante Akteure die Projektergebnisse.
                                                                                                                                                Tunesien: Illegale Wasserentnahme aus einem Wadi

                                                                                Herausforderungen und Forschungskontext                         Geforscht wird auf zwei verschiedenen, miteinander ver-
                                                                            Zunehmende Wasserknappheit in mediterranen Regionen                 knüpften geographischen Skalen. Eine Analyse des ge-
                                                                            Südeuropas, Nordafrikas und des Nahen Ostens hat ne-                samten Mittelmeerraums konzentriert sich auf die strate-
                                                                            gative Folgen für die strategischen Sektoren Landwirt-              gischen Sektoren Landwirtschaft und Tourismus, um
                                                                            schaft und Tourismus, mit lokalen bis nationalen sozio-             Aus­wirkungen des Klimawandels auf Wasserverbrauch
                                                                            ökologischen Implikationen. Menschliche Existenzen und              und angepasste technische Lösungen besser zu verste-
                                                                            lokale Ökonomien sind von Klimawandel bedroht: erwar-               hen. Auch werden die Folgen einer veränderten Wasser-
                                                                            teter Temperaturanstieg, potenziell reduzierte Niederschlä­         verfügbarkeit auf nationale Volkswirtschaften, Handelsströ­
                                                                            ge sowie zunehmende Häufigkeit und Stärke von Extrem-               me und implizierten Wasserhandel (virtuelles Wasser)
                                                                            ereignissen. Eine politische Entwicklung ist gleichzeitig           durch die Entwicklung eines globalen, rechnergestützten
                                                                            durch unsichere lokale Projektionen sowie (häufig) hohe             Gleichgewichtsmodells bewertet.
                                                                            Kosten von Anpassungsmaßnahmen behindert.                           Diese umfassende Beurteilung dient dazu, die wichtigsten
                                                                            WASSERMed baut auf existierenden Klimaprojektionen auf,             Mechanismen bei der Ausbreitung wasserinduzierter
                                                                            um aktuellen und künftigen Unsicherheiten in der Was­ser­           Schocks auf Wirtschaftssysteme und mögliche Verände-
                                                                            bilanz des Mittelmeerraums zu begegnen. Die Forschung               rungen in der Wirtschaftsstruktur als Reaktion auf den
                                                                            be­wer­­tet zunächst wesentliche Abflussparameter (Häu­fig­­keit    Klimawandel zu identifizieren. Analysen in fünf Untersu-
                                                                            und Stärke von Extremereignissen und Grund­was­ser­­bi­lan­         chungsgebieten des Mit­telmeerraums fördern das Ver-
                                                                            zen), um einheitliche Aussagen für künftige Wasser­si­­cher­­heit   ständnis zu möglichen Sicherheitsrisiken, den Anforderun-
                                                                            und Volkswirtschaften treffen zu können. Tech­nische Lösun-         gen an Infrastruktur und integrierte Anpassungsstrategien.
                                                                            gen und integrierte Management­praktiken werden hin­sicht­          Exogene Faktoren des Wandels und potenzielle ökologi-
                                                                            lich Risikominderung und -ausgleich beurteilt und ge­­hen in        sche wie sozio-ökonomische Auswirkungen werden eben­
                                                                            kohärente Strategien zu Klimavariabilität und -wandel ein.          falls berücksichtigt.

22_WASSERMed                                                                                                                                                                                 WASSERMed_23
Regionale Klima- und Wasserszenarien
                                                         Datensätze regionaler Klimamodelle (statistisches Downscaling)                                                                                                              Überblick
                                                         Dynamische Modellierung und Simulation von Klima-Wasser-Vegetation-Interaktionen
                                                                                                                                                                                                                                  FP7-Thema:           ENV.2009.1.1.5.2
                          Makro-ökonomische Effekte, Handel und virtuelles Wasser                                                                                                                                                 Förderperiode:       01/2010 – 12/2012
                                                                                         Analyse der Auswirkungen des Klimawandels auf
                            Entwicklung eines globalen, rechnergestützten
                            Gleichgewichtsmodells
                                                                                         sensible strategische Sektoren                                                                                                           Koordinator:         Centro Euro-Mediterraneo
                                                                                            Bewertung der Auswirkungen auf Landwirtschaft und Tourismus
                            Globalbewertung von Auswirkungen auf strategische
                                                                                            Analyse technischer Lösungen für eine verbesserte Wassernutzung                                                                                            per i Cambiamenti
                            Sektoren und Wasserbilanzen
                                                                                            Bewertung von Anpassungsmaßnahmen im Landwirtschaftssektor                                                                                                 Climatici (CMCC, Italien)
                            Simulation von Wasserpolitik
                                                                                                                                                                                                                                  Partner:             12
                                                         Integrierte Modellierung wasserbezogener Sicherheitsbedrohungen
                                                         in Untersuchungsgebieten                                                                                                                                                 Webseite:            www.wassermed.eu
                                                            Bewertungsrahmen zukünftiger Vulnerabilität
                                                            Ganzheitliche Wassersystem-Modellierung
                                                                                                                                                                                                                                  Kontakt:             Prof. Roberto Roson
                                                            Quantifizierung zukünftiger Bedrohungen für Wassersicherheit                                                                                                                               (Projektkoordinator),
                                                            Bewertung von Anpassungsoptionen im Wassersektor
                                                                                                                                                                                                                                                       roson@unive.it

                                                 Verbreitung und Kommunikationen von Forschungsergebnissen                                                                                                                                             Simone Mereu
                                                    Workshops und Stakeholderengagement in der Entwicklung der Untersuchungsgebiete                                                                                                                    (Projektmanager),
                                                    Entwicklung von Material, das für Politik relevant ist
                                                                                                                                                                                                                                                       simonemereu@gmail.com
                      WASSERMed: Forschungsansatz und Arbeitsablauf                                                                                           Rosetta-Gebiet: Nildelta, Ägypten

    WASSERMed-Untersuchungsgebiete                                         regionaler Klima- bzw. öko-hydrologischer Modelle wer-                                 Das WASSERMed Konsortium
Die fünf Untersuchungsgebiete werden in Kooperation mit                    den Hydrologie, Vegetation, Erosion, Nährstoffdynamik                              WASSERMed besteht aus einem Konsortium von 12 Partnern aus sechs europäischen Mitgliedsstaaten (Italien, Groß-
lokalen Akteuren und Entscheidungsträgern Anpassungs­                      und Klimawechselwirkungen untersucht und damit ver-                                britannien, Griechenland, Spanien, Deutschland, Frankreich), drei SICA-Ländern (Jordanien, Tunesien, Ägypten) und
strategien entwickeln, inkl. lokaler Analysen zu Auswirkun-                besserte Simulationsprozesse auf Einzugsgebietsebene                               einer internationalen Institution.
gen sowie die Bewertung von Anpassungsmaßnahmen.                           bereitgestellt. Bei der Analyse für die lokale Landwirtschaft
                                                                                                                                                               . Centro Euro-Mediterraneo per i Cambiamenti                . Institut National Agronomique de Tunisie, Tuniesien
Diverse Bedingungen und Probleme des Mittelmeerraums                       spielen Abweichungen von Lufttemperatur, Niederschlag                                 Climatici, Italien
sind in den Untersuchungsgebieten abgebildet, die sich in                  und CO2-Konzentration mit Folgen für Ernte- und Vegeta-                                                                                         . Faculty of Agriculture, University of Jordan, Jordanien
                                                                                                                                                               . University of Exeter, UK
Maßstab, Komplexität, Wasserverbrauch und wasserbez-                       tionsperioden, Erträge und Wassernutzung eine Rolle.
ogener Sicherheitsbedrohung unterscheiden. Sie beinhal­ten                 Lokale Modelle zeigen auch Konsequenzen für den Tour-                               . Centro Internazionale di Alti Studi Agronomici
eine kleine touristische Insel (Syros, Kykladen, Griechen-                 ismus mit Änderungen in Zufriedenheitsindizes.                                        Mediterranei - Istituto Agronomico Mediterraneo
                                                                                                                                                                 di Bari, International
land), mittelgroße Regionen mit Wasserkonflikten (Sardinien,               Die Gefahren einer sicheren Wasserversorgung werden
Italien und Merguellil-Einzugsgebiet, Tunesien) sowie Was­                 durch ganzheitliche Wasserbilanz-Modellierungen beur-                               . CLU srl, Italien
sersystemen mit überregionaler Verteilung sowie grenz­                     teilt, die Klimaprojektionen und sektoralen Wasserbedarf
                                                                                                                                                               . National Technical University of Athens, Griechenland
überschreitenden Vereinbarungen (Rosetta-Gebiet, Nildel-                   be­rück­sichtigen. Mittels Systemdynamik und hydro-ökon-
ta, Ägypten und Jordan-Becken, Jordanien).                                 omischer Modellierung können Indikatoren künftiger                                  . Universidad Politecnica de Madrid, Spanien
Die Bewertung klimabedingter Gefahren für Wassersicher-                    Wasser- und Umweltsicherheit bewertet werden. Anpas-                                . National Center for Agricultural Research and
heit gelingt nur über interdisziplinäre Forschung. Um                      sungsmaßnahmen (Infrastrukturausbau, Nachfragesteue­                                  Extension, Jordanien
hoch­aufgelöste, gerasterte Klimadatensätze mit einem                      rung, politische Ansätze) werden simuliert und bzgl. ihrer
                                                                                                                                                               . Potsdam Institute for Climate Impact Research,
großen Spektrum an Klimadaten und relevanten Unsicher-                     Wirksamkeit bei der Reduzierung wasserbezogener Si­cher­                              Deutschland
heiten zu erhalten, baut WASSERMed auf aktuellen Klim-                     heitsbedrohungen, Kosten, Nutzen, Sekundärwirkungen
                                                                                                                                                               . Institut de Recherche pour le developpement, Frankreich
aprojektionen auf, die in einer Meta-Analyse von Ensem-                    analysiert. Integrierte Strategien zur Reduzierung von Vul-
bles integriert sind. Mit einer Zwei-Wege-Kopplung                         nerabilitäten und Risiken sind das Ergebnis.                                        . Environment and Climate Research Institute, Ägypten

24_WASSERMed                                                                                                                                                                                                                                                                 WASSERMed_25
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EUROPÄISCHE KOMMISSION

EUR 11148 - Der Einfluss des Klimawandels auf Wasser und Sicherheit.
Ein Cluster von Verbundforschungsprojekten innerhalb des 7. Forschungs-
rahmenprogramms in Südeuropa und angrenzenden Regionen

Luxemburg: Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union

2011 - 26 pp - 17.6 cm x 25.0 cm

ISBN 978-92-79-20033-5

doi 10.2777/55403
KI-31-11-148-DE-C
Der Mittelmeerraum ist vielen natürlichen und anthropogen bedingten Gefahren für
die Sicherheit von Wasserressourcen ausgesetzt. Klimaprojektionen lassen erwarten,
dass die Region Änderungen im hydrologischen Haushalt und der Häufigkeit von
Extrem­­­situationen erfahren wird. Dies ist mit erheblichen Konsequenzen für das
Wasser­management verbunden, belastet strategische regionale Ökonomien und
führt zu makro­ökonomischen Implikationen. Solch vielfältige Entwicklungen können
Spannungen verschärfen und selbst zu inner- und zwischenstaatlichen Konflikten
zwischen sozialen, politischen, ökologischen und wirtschaftlichen Akteuren führen.
Die Bündelung von Projekten soll helfen, die Wechselwirkungen zwischen dem
Klimawandel und Mensch-Umwelt-Systemen besser zu verstehen. Nur ein inter-
disziplinärer Ansatz kann optimierte, regionale Lösungen für das Management von
Wasserressourcen unter den Vorzeichen des Klimawandels hervorbringen.
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