Der Einzelhandel braucht mehr digitale Sichtbarkeit! - Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum ...
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Infoblatt Der Einzelhandel braucht mehr digitale Sichtbarkeit! Der E-Commerce stellt zwar für den stationären Einzelhandel ein Risiko dar, aber genauso auch eine Chance. Mittelständischen Einzelhändlern eröffnen sich über das Internet neue Märkte und Kundengruppen. Sie können es sich somit nicht leisten, das Online-Geschäft zu ignorieren. Des- wegen müssen sich alle Einzelhändler mit dem Thema Internet und Online-Handel auseinander- setzen. Für den Erfolg spielt aber vor allem ein Thema eine wichtige Rolle: das Marketing. Dieses Info- blatt stellt eine Vielzahl an Online-Marketingmaßnahmen vor, durch die Händler im stationären und insbesondere im Online-Handel digitale Sichtbarkeit erreichen können.
Impressum Herausgeber ibi research an der Universität Regensburg GmbH Galgenbergstraße 25, 93053 Regensburg Geschäftsführung Dr. Anja Peters, Dr. Georg Wittmann Registergericht Amtsgericht Regensburg; Registernummer HR Regensburg B 5409 www.kompetenzzentrumhandel.de T +49 / (0)941 / 943 – 1901 F +49 / (0)941 / 943 – 1888 info@kompetenzzentrumhandel.de Soweit keine redaktionelle Kennzeichnung für den In- halt Verantwortliche im Sinne des Presserechts und des Rundfunkstaatsvertrages: Dr. Anja Peters. Dr. Georg Wittmann, Galgenbergstraße 25, 93053 Regensburg Text und Gestaltung Dr. Georg Wittmann Manuela Paul Carina Freundl Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Handel Bildquellen © Free-Photos / pixabay.com (Titelseite), © Alexa_ Fotos / pixabay.com (Seite 3), © 377053 / pixabay. com (Seite 5), © Gerd Altmann / pixabay.com (Seite 6) Stand Juni 2020 2
Der Einzelhandel braucht mehr digitale Sichtbarkeit! Der Einzelhandel in Deutschland ist eine hart um- Für den Erfolg der Strategie spielt vor allem aber ein kämpfte Branche mit hoher Konkurrenz und oft ge- Thema eine wichtige Rolle: das Marketing. Egal ob ringen Margen. Dabei bildet der mittelständische kleines stationäres Geschäft oder Mehrkanalvertrieb Einzelhandel – trotz der medialen und regionalen über Filiale sowie Online-Shop: Die Sichtbarkeit eines Präsenz einiger großer Einzelhandelsketten und trotz Händlers im Internet muss gegeben sein – und diese der Diskussion um das Aussterben der Innenstädte – kann man durch eine Vielzahl an Online-Marketing- nach wie vor das Rückgrat der Branche. maßnahmen erreichen. Der Online-Handel stellt zwar für den stationären Bei der Auswahl der einzelnen Maßnahmen ist zu Einzelhandel ein Risiko dar, aber genauso auch eine beachten, über welche der unterschiedlichen Mög- Chance. Mittelständischen Einzelhändlern eröffnen lichkeiten die jeweilige Zielgruppe am besten zu- sich über das Internet neue Märkte und Kundengrup- gänglich ist. So kann es sinnvoll sein, eine Anzeige in pen. Sie sind nicht mehr nur auf den regionalen oder einer Zeitung oder Zeitschrift zu schalten und mit der lokalen Markt beschränkt, sondern können mit vertret- Adresse der Webseite oder des Online-Shops zu ver- barem Aufwand große Märkte erschließen. Der mit- sehen, wenn ein Großteil der Zielgruppe diese Pub- telständische Einzelhandel kann es sich somit nicht likation liest. Allerdings reicht das nicht mehr aus: leisten, das Online-Geschäft zu ignorieren. Vor allem im Online-Bereich, aber auch im stationä- ren Handel, ist Online-Marketing ein essentieller Be- Deswegen müssen sich alle Einzelhändler mit dem standteil des Unternehmertums geworden. Thema Internet und Online-Handel auseinandersetzen. Dabei werden sehr grundsätzliche strategische Frage- Online-Marketing bezeichnet alle Marketingmaß- stellungen berührt. Aber es gibt kein allgemeingültiges nahmen, die online durchgeführt werden können. Im Patentrezept für die Wahl der „richtigen“ Online-Han- Folgenden werden die wichtigsten Online-Marketing- del-Strategie. Ausgangspunkt muss die individuelle Si- Maßnahmen vorgestellt. tuation des Händlers sein. Jeder Einzelhändler muss für sich selbst entscheiden, wie er dem E-Commerce begegnet, denn er kennt seine Produkte, seine Kunden und die Konkurrenzsituation am besten. 3
Mögliche Online-Marketing-Maßnahmen Shop vorhanden ist, kann es trotzdem nützlich sein, sich bei lokalen Kooperationen listen zu lassen. Es ist Kartendiensteintrag ein zusätzliches Medium, um regional digital sichtbar Vor allem für stationäre Händler und Unternehmen, die zu sein, beispielsweise für Touristen, die nicht spezi- regional agieren, ist ein Eintrag in den verschiedenen ell nach dem Namen eines Geschäftes, Restaurants Kartendiensten notwendig. Diese Dienste zeigen den oder Hotels suchen. Letztendlich ist die Präsenz im Standort des Unternehmens auf einer Landkarte mit Internet auf mehreren Webseiten auch für die Auf- weiterführenden Informationen zum Unternehmen an. findbarkeit bei Google relevant. Kunden, die ein bestimmtes Geschäft suchen, greifen Zu den (lokalen) Branchenverzeichnissen zählen unter regelmäßig auf diese Kartendienste zurück. Außer- anderem gelbeseiten.de oder yelp.de. Auch in diese dem ist es praktisch, sich unterwegs die Händler in Online-Portale ist eine Aufnahme oft sinnvoll. Bei- der Nähe auf dem Smartphone aufzeigen zu lassen. spielsweise ist yelp.de ein Online-Guide, der den Nut- Wenn man dabei als Händler nicht mit einem Eintrag zern dabei hilft, lokale Unternehmen wie Zahnärzte, gelistet ist, kann es sein, dass der potentielle Kunde Frisöre oder andere Dienstleister zu finden. Insbe- den sprichwörtlichen „Laden um die Ecke“ nicht fin- sondere wird es für die Suche und Empfehlungen von det oder wahrnimmt. Durch bestimmte Datenquellen Restaurants genutzt. Bei einem monatlichen Durch- besteht in einigen Diensten eventuell schon ein Ein- schnitt von rund 100 Millionen eindeutigen Besuchern trag zum Unternehmen – diesen sollte man aber auf (laut eigenen Angaben in Q1 2018), hat das Empfeh- alle Fälle nochmals überprüfen und anpassen. Wich- lungsportal eine entsprechende Reichweite und bie- tigster Kartendienst in Deutschland ist Google Maps – tet eine attraktive Anzahl von potentiellen Kunden. gerade für die Suche auf Smartphones ist aber auch ein Eintrag bei Apple Maps oder HERE WeGo, um nur Als weitere Möglichkeiten seien Online-Branchenbücher zwei Alternativen zu nennen, sinnvoll. Den Eintrag bei genannt: dasoertliche.de, wir-zeigen-mehr.de, bran- Google kann man über „Google My Business“ kosten- chenportal24.de oder regional.de. Hier kann es sich los anlegen. Dieser ist wie ein Brancheneintrag, in dem lohnen, das Angebot des eigenen Hotels, Restaurants man online sein Unternehmensprofil hinterlegen kann. oder einer Modeboutique einzustellen, da diese Web- Dieser Eintrag wird dann bei der Google-Suche und bei seites bereits eine sehr hohe Kundenfrequenz besit- Google Maps entsprechend angezeigt und das jewei- zen. Allerdings muss man hier genau hinschauen, denn lige Unternehmen ist so für Kunden einfach zu finden. diese Portale sind zwar seriös, aber manchmal mit mo- natlichen Gebühren verbunden oder nur für ein soge- (Lokale) Branchenverzeichnisse und Koopera- nanntes „Basis-Paket“ kostenlos. Zusätzlich gibt es tionen / Online-Plattformen auch noch die ortsgebundenen Branchenbücher wie berlin.de, hamburg.de, meinestadt.de und viele weitere. Gegebenenfalls ist für Einzelhändler auch die Listung bei lokalen Kooperationen (z. B. von Stadtmarketing oder lokalen Gewerbeverbänden) eine interessante Eigene Webseite und kostengünstige Möglichkeit, digital sichtbar zu Das Ziel einer eigenen Webseite ist vor allem die Dar- sein (vgl. zum Beispiel einkaufen-regensburg.de). stellung des eigenen Unternehmens und dessen Ange- Aber nicht nur Regensburger Händler haben diese bote. Dabei kann eine Webseite sehr unterschiedlich Möglichkeit, auch andere Städte haben Initiativen auf ausgestaltet sein. Dies reicht von der „Visitenkarte im die Beine gestellt, die insbesondere den lokalen Han- Netz“, die lediglich die relevanten Daten und Kontakt- del (und damit auch die Präsenz der lokalen Händler im möglichkeiten aufzeigt, bis zur umfangreichen Web- Internet) stärken sollen. Über die Webseite der Cima seite mit aktuellen Informationen zu Produkten und (cimadigital.de/initiativen) kann man recherchieren, einem Online-Shop. Unabhängig davon, ob es „nur“ ob und in welcher Region es ähnliche Möglichkeiten eine Webseite oder ein Online-Shop ist, ist es wichtig, und Initiativen gibt, die eine lokale Kooperation er- gewisse Standards zu kennen und zu erfüllen. Diese möglichen. Der Vorteil ist, dass Händler dafür in der reichen vom Design und der Optik über technische Regel keine eigene Webseite benötigen. Auch wenn Voraussetzungen (z. B. responsive Design) bis hin zu bereits eine Unternehmenswebseite oder ein Online- Struktur und Nutzerfreundlichkeit. 4
Suchmaschinenmarketing seite zu gewinnen. Diese Anzeigen werden immer Die Nutzung von Suchmaschinen wie Google oder dann aufgelistet, wenn nach einem vorher vom Anzei- Bing ist aus dem täglichen Leben vieler Menschen genkäufer fest definierten Wort oder Begriffskombi- nicht mehr wegzudenken. Bei der Suche nach Produk- nationen gesucht wird. Sie werden neben, unterhalb ten, die sie online kaufen möchten, greifen die meis- oder oberhalb der Suchergebnisse eingeblendet. ten Kunden auf Suchmaschinen zurück. Es lässt sich Klickt man sie an, wird in der Regel für jeden Klick sogar behaupten, dass die Suche über Google den eine Gebühr fällig. Entscheidend ist also die Wahl Gelben Seiten des 21. Jahrhunderts entspricht. Ein der richtigen Suchbegriffe sowie der richtigen Such- herausragendes Suchmaschinenmarketing ist also in maschine. Für den deutschen Markt ist aufgrund der vielen Fällen vonnöten, damit der Kunde überhaupt das Dominanz von Google vor allem Google AdWords – virtuelle oder reale – Produkt oder Geschäft findet. wichtig, bei dem man neben Textanzeigen auch Bild- Unter Suchmaschinenmarketing (englisch: Search oder Videoanzeigen schalten kann. Bei Bedarf kann Engine Marketing, SEM) werden alle Maßnahmen man beim Suchmaschinenmarketing zumindest an- zusammengefasst, die dazu beitragen, mehr Besu- fangs eine erfahrene Agentur einschalten. Hat man cher auf Webseiten über Suchmaschinen zu gewin- genügend Erfahrungen gesammelt, kann man die nen. Suchmaschinenmarketing gliedert sich dabei in Aufgabe auch selbst übernehmen. die Unterbereiche Suchmaschinenoptimierung (eng- lisch: Search Engine Optimization, SEO) und Suchma- > Suchmaschinenmarketing auf Amazon schinenwerbung (englisch: Search Engine Advertising, Wenn es um Produktsuchen geht, zeigen Untersu- SEA). chungen aus den USA, dass viele Online-Shopper mittlerweile direkt bei Amazon nach den Produkten > Suchmaschinenoptimierung suchen und nicht mehr bei Google. Für Verkäufer Um Internet-Surfer über Google, Bing & Co. anzu- und Hersteller bedeutet dies, dass man sich auch locken, muss die Webpräsenz für Suchmaschinen mit dem Thema Listung auf Amazon sowie Such- optimiert werden. Mithilfe von Suchmaschinenopti- maschinenoptimierung und Suchmaschinenwer- mierung wird eine Webseite so angepasst, dass sie bung für Amazon auseinandersetzen sollte. von Suchmaschinen als besonders relevant ange- sehen wird und deswegen in der Suchergebnisliste E-Mail-Marketing möglichst auf den ersten Plätzen erscheint. Entschei- Als weitere wichtige Maßnahme ergänzt das E-Mail- dend hierfür sind insbesondere eine gute externe Ver- Marketing immer noch die klassischen Marketing- linkung und auf Suchbegriffe abgestimmte Inhalte. aktivitäten eines Unternehmens, da es neben dem Neben der Gestaltung der Webseite (Onsite-Optimie- Suchmaschinenmarketing das beste Kosten-Umsatz- rung) ist für die Platzierung in den Suchergebnissen Verhältnis besitzt. Somit ist es nicht verwunderlich, auch die Popularität des Internet-Angebots ein ent- dass E-Mail-Marketing nach wie vor zu den absolu- scheidender Faktor. Dies wird unter anderem durch ten Standard-Kommunikationsmaßnahmen insbe- die Anzahl und die Popularität der Seiten beeinflusst, sondere bei Online-Shops gehört. Fast 95 Prozent der die auf die zu optimierende Webseite verlinken. Da- 1.000 umsatzstärksten Online-Shops in Deutschland neben spielen aber noch zahlreiche weitere Fakto- nutzen den Newsletter-Versand als Marketingmaß- ren eine Rolle, die sich aber auch immer wieder in nahme [EHI Retail E-Commerce-Studie 2018]. Aber deren Relevanz ändern. Eine intensive Auseinan- auch beim E-Mail-Marketing gibt es unterschiedliche dersetzung mit dem Thema oder das Hinzuziehen Varianten: Man kann z. B. Newsletter versenden, bei eines SEO-Experten ist in diesem Zusammenhang denen meist mehrere Meldungen in regelmäßigen Ab- oft sehr sinnvoll. ständen an eine breite Verteilergruppe (z. B. Neu- und Bestandskunden, Interessierte) verschickt werden. Zu- > Suchmaschinenwerbung dem können auch einmalige und in sich abgeschlos- Unternehmen haben bei Suchmaschinenanbietern sene Aktionen unternommen werden. Dabei enthalten die Möglichkeit, Anzeigen zu bestimmten Suchbe- die E-Mails eine bestimmte Information, die an eine griffen zu kaufen, um Besucher für die eigene Web- ausgewählte Zielgruppe versendet wird (z. B. Bewer- 6
bung eines neuen Sportschuhs an Kunden, die in letz- Medien ist für eine spezielle Zielgruppe – sog. Digital ter Zeit ähnliche Schuhe gekauft haben). In den letzten Natives und Millennials – meist schon unabdingbar. Jahren ist diese Werbeform aufgrund der Spam-Pro- Denn diese junge Zielgruppe sucht, berät und inspi- blematik (unerwünschte Werbung) sehr kritisch dis- riert sich hauptsächlich über diese Medien im Aus- kutiert worden. Beim E-Mail-Marketing müssen daher tausch mit anderen Nutzern und auch im Dialog mit stets die datenschutzrechtlichen Anforderungen be- den Unternehmen direkt. So folgen 80 Prozent der achtet werden. Gut aufbereitete und redaktionell ge- Instagram-Nutzer mindestens einem Unternehmen1. pflegte Newsletter und E-Mail-Werbung können sehr Daneben existiert auch die Möglichkeit, seine Pro- erfolgreich sein. dukte direkt über soziale Medien zu vertreiben, sog. Social Commerce. Instagram, Facebook und auch Social-Media-Marketing Pinterest haben im letzten Jahr nicht nur neue Wer- Soziale Medien (englisch: Social Media) umfassen beformate, sondern auch neue Kauffunktionen ge- alle digitalen Medien und Technologien, die es Nut- launcht. So ist es Nutzern und Händlern möglich, in zern ermöglichen, sich untereinander auszutauschen der jeweiligen App, beispielsweise direkt über Face- und mediale Inhalte einzeln oder in Gemeinschaft zu book oder Instagram Shopping, Produkte zu kaufen gestalten. Foren, Blogs oder soziale Netzwerke, wie und zu verkaufen. Auch über Pinterest können Un- Facebook oder XING, stellen Teilbereiche von Social ternehmen eine Auswahl an Produkten in einem sog. Media dar. Das Online-Video-Portal YouTube wird so Produktkatalog hochladen und daraus Shopping-Ads nicht nur als Musik- und Videokanal genutzt, sondern erstellen. Bisher nutzen allerdings in Deutschland nur auch als Suchmaschine beispielsweise für Gebrauchs- ausgewählte Händler wie zum Beispiel Otto diese anweisungen und Installationsanleitungen zu bestimm- Funktionalität bei Pinterest. Sogar WhatsApp bietet ten Produkten. Durch Social Media hat sich folglich die Unternehmen mit Hilfe der Business-Katalog-Funk- Art und Weise der Kommunikation sehr verändert. Mit tion an, Produkte in ihrem Unternehmensprofil anzu- steigender Akzeptanz der sozialen Netzwerke findet legen und aufzulisten, so dass Kunden sie dort direkt ein ernstzunehmender Teil der Kommunikation im In- erwerben können. ternet statt. Dabei tauschen die Leute nicht mehr nur private Dinge aus, sie informieren sich auch über Mar- Wesentlich ist es, die eigenen Aktivitäten in den ver- ken, Produkte und Unternehmen. Dadurch ergeben sich schiedenen Kommunikationskanälen sinnvoll mitei- Chancen, aber auch Herausforderungen für Händler. nander zu verzahnen. Mittels Social Media hat man heutzutage die Chance, seinen (bestehenden und Die verschiedenen Social-Media-Kanäle bieten durch potentiellen) Kunden „zuhören“ zu können. Händler die schnelle (Weiter-)Verbreitung von Nachrichten und erfahren, was über ihre Marke, Produkte oder ihr Unter- Informationen eine ideale Möglichkeit zur kostengüns- nehmen „geredet“ wird. Gleichzeitig bietet Social-Me- tigen Bewerbung des eigenen Angebots für eine große dia-Marketing die Option, durch konkrete Kampagnen Anzahl an (potentiellen) Kunden. Die persönliche An- oder die Gründung von Communities dem eigenen Un- sprache und der interaktive Dialog in sozialen Medien ternehmen und den Produkten ein positives Image in tragen zur Kundenbindung und dem Aufbau eines Kun- dennetzwerks bei. Außerdem ist die Schaltung von 1 https://www.futurebiz.de/artikel/instagram- Werbeanzeigen möglich. Die Einbindung der Sozialen statistiken-nutzerzahlen/ 7
den sozialen Netzwerken zu geben. Allerdings kann seinem Standort und zu seiner unmittelbaren Umge- ein Engagement in sozialen Netzwerken schnell Fol- bung. Über Dienste wie Foursquare oder Facebook gen haben, wenn falsches oder negatives Kundenfeed- Places kann sich der Nutzer beispielsweise in einem back mit für das Unternehmen schädlichen Inhalten stationären Ladengeschäft anmelden („Check-in“). verbreitet wird. Durch Netzwerkeffekte lässt sich ein Der Händler erfährt somit mehr über seine Kunden sogenannter „Shitstorm“ nur schwer aufhalten – und und erzielt durch die Sichtbarkeit der Anmeldung für wenn Inhalte online sind, kann man sie nicht mehr aus andere Nutzer einen Werbeeffekt. Auch kann er den dem Internet verbannen. Wichtig ist daher auch, sich Kunden durch Gutscheine oder Rabatte belohnen. bereits im Vorfeld Gedanken zum Umgang mit nega- Betrachtet man die Auswahl an obigen Marketingmaß- tivem Feedback zu machen. Unprofessionelle, arro- nahmen, lässt sich feststellen, dass eine sofortige Um- gante oder nicht souveräne Reaktionen auf negative setzung aller zur Verfügung stehenden Maßnahmen Meinungen sind dabei schädlicher als die negative für die meisten Händler weder sinnvoll noch zielfüh- Meinungsäußerung der Kunden an sich. rend ist. Vielmehr sollte jeder Händler nur die für ihn Darum sollte man auch beim Nutzen von Social-Me- wichtigen Bausteine in seine Überlegungen einbezie- dia-Kanälen zunächst eine Strategie entwickeln, wie hen und mithilfe eines Marketingplans im Zeitablauf man dort auftritt und vor allem auf welchen Kanälen einsetzen, kontrollieren, anschließend optimieren und man konkret aktiv sein möchte. dann gegebenenfalls ausbauen. Mobile und Display Marketing Durch die zunehmende Anzahl von Smartphones und Zusammenfassung den damit verbundenen mobilen Internet-Diensten ent- Aus Sicht eines stationären Händlers sind es zunächst steht eine gute Möglichkeit, den stationären Laden in- zwei Marketinginstrumente, die eine Grundpräsenz im teraktiv zu bewerben. Dieses mobile Marketing zielt Internet darstellen, deren Einsatz wirksam ist und die darauf ab, Menschen in der Umgebung durch Informa- vergleichsweise leicht umzusetzen sind. Zum einen tionen auf ihrem Smartphone in das lokale Geschäft betrifft dies den Eintrag in Kartendiensten, um von zu leiten und zum Kaufen anzuregen. Dabei können Kunden auch gefunden zu werden. Vor allem Men- sowohl Bestandskunden als auch Neukunden durch schen, die unterwegs per mobilem Endgerät nach die Aktivitäten angesprochen werden. Aufgrund des Produkten und Einkaufsmöglichkeiten suchen, stel- GPS-Empfängers, der in den meisten Smartphones len eine potentielle Käufergruppe dar. Ist ein stationä- enthalten ist, ist es möglich, den Standort eines Nut- rer Händler bei einer solchen Suche nicht auffindbar, zers herauszufinden. Standortbezogene Dienste (Lo- verliert er diese Kunden unter Umständen an die Kon- cation-Based-Services) nutzen diese Tatsache und kurrenz. Nicht nur aus diesem Grund ist zum zweiten versorgen den Nutzer mit aktuellen Informationen zu 8
wichtig, mit einer eigenen Webseite im Internet ver- oben angeführten Marketinginstrumente zur Verfü- treten zu sein. Diese sollte wenigstens eine Darstel- gung. All diese Bausteine bilden eine Grundlage, um lung des Produktangebots und Informationen zum das stationäre Geschäft über das Internet bekannt stationären Geschäft wie Öffnungszeiten und eine zu machen. Den etwaigen Online-Verkauf sollte man Anfahrtsskizze enthalten. Als Minimum ist jedoch ebenfalls durch die oben schon genannten Maßnah- ein Kartendiensteintrag beispielsweise bei Google My men bewerben. Außerdem kann man – je nach Bran- Business notwendig, da auch Adresse, Öffnungszei- che – seine Produkte auf Preisvergleichsebseiten ten, Bilder und die grundlegendsten Unternehmens- einstellen sowie Affiliate-Marketing2 betreiben. informationen hinterlegt werden können. 2 Affiliate Marketing dient der Neukundengewin- nung. Über einen Dienstleister können die eigenen Eine solchermaßen geschaffene Grundsichtbarkeit ist Produkte und Artikel oder sonstige Werbeaktio- auch für rein stationäre Händler ohne E-Commerce- nen auf Themenseiten spezieller Anbieter (sog. Af- Bezug dringend empfehlenswert. Der nächste Schritt filiates, z. B. Preissuchmaschinen) gelistet, und der ist die Erhöhung der Sichtbarkeit und somit der Reich- Zielgruppe entsprechend, ausgespielt werden. weite bei den Kunden. Hierzu stehen prinzipiell die Abbildung: Mögliche Bausteine zur Steigerung der digitalen Sichtbarkeit [ibi research/IHK Regensburg] Die Bausteine zeigen, wie ein Einstieg in den E- Com- spielen neben konzeptionellen Überlegungen oftmals merce sowie die Nutzung der verschiedenen Maßnah- auch organisatorische oder technische Fragestellun- men, in Abhängigkeit von Investitionsaufwand und gen eine wichtige Rolle. Beispielsweise gilt es zu ent- Eintritt des Nutzen (mehr digitale Sichtbarkeit), im In- scheiden, ob die Maßnahmen mit eigenem Personal ternet gelingen kann. Das hier dargestellte Schema durchgeführt werden können oder ob man einen ex- kann im Einzelnen bezüglich des Investionsaufwandes ternen Dienstleister dafür beauftragt. Bei der Wahl und der Intensität des spürbaren Nutzens natürlich der Maßnahmen kommt es immer auf den Einzelfall variieren. Zudem sind die verschiedenen Möglichkei- an; ein allgemeingültiges Vorgehen kann deswegen ten auch vom Budget, dem Fachwissen sowie der Si- nicht vorgeschlagen werden. tuation des einzelnen Unternehmens abhängig. Dabei 9
Über das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Handel Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Handel ge- hört zu Mittelstand-Digital. Mit Mittelstand-Digital un- terstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie die Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen und dem Handwerk. Weitere Informationen unter www.kompetenzzentrumhandel.de Über Mittelstand-Digital Mittelstand-Digital informiert kleine und mittlere Un- Der DLR Projektträger begleitet im Auftrag des BMWi ternehmen über die Chancen und Herausforderungen die Projekte fachlich und sorgt für eine bedarfs- und der Digitalisierung. Die geförderten Kompetenzzent- mittelstandsgerechte Umsetzung der Angebote. ren helfen mit Expertenwissen, Demonstrationszen- Das Wissenschaftliche Institut für Infrastruktur und tren, Best-Practice-Beispielen sowie Netzwerken, die Kommunikationsdienste (WIK) unterstützt mit wis- dem Erfahrungsaustausch dienen. Das Bundesminis- senschaftlicher Begleitung, Vernetzung und Öffent- terium für Wirtschaft und Energie (BMWi) ermöglicht lichkeitsarbeit. die kostenfreie Nutzung aller Angebote von Mittel- Weitere Informationen finden Sie unter stand-Digital. www.mittelstand-digital.de 10
Die regionalen Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren und Themenzentren mit ihren Stützpunkten Kiel Rostock Elmshorn Hamburg Oldenburg Bremen Kompetenzzentrum Kompetenzzentrum Lingen Berlin Hannover Potsdam Magdeburg Cottbus Dortmund Kassel Leipzig Krefeld Hagen Dresden Köln Chemnitz Siegen Ilmenau Aachen Sankt Augustin Koblenz Dieburg Bayreuth Darmstadt Mannheim Kaiserslautern Saarbrücken Karlsruhe Regensburg Stuttgart Denkendorf Augsburg Valley Weitere Informationen finden Sie unter www.kompetenzzentrumhandel.de
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