DER G7-GIPFEL IN SCHLOSS ELMAU

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DER G7-GIPFEL IN SCHLOSS ELMAU
analysen

/// Linksextremistische Proteste

DER G7-GIPFEL IN SCHLOSS ELMAU
UDO BARON /// Von Anfang an bildete sich eine Protestbewegung gegen die alljährli-
chen Treffen der führenden Wirtschaftsnationen. Maßgeblich darin eingebunden sind
auch Linksextremisten. Auch bei der Vorbereitung der Proteste gegen den G7-Gipfel
auf Schloss Elmau 2015 gehören sie zu den führenden Protagonisten der Gegen-
proteste. Das Beispiel der Linksautonomen gegen den G7-Gipfel in Elmau soll
den linksextremistischen Protest aufzeigen.

              Die Idee der Weltwirtschaftsgipfel       einem jährlichen Weltwirtschaftsgipfel
          Anfang der 1970er-Jahre veränderte           zu reagieren, um so zu einem regelmäßi-
          sich die Weltwirtschaft grundlegend.         gen Gedankenaustausch über die Welt-
          Das seit dem Ende des Zweiten Welt-          wirtschaftslage mit den führenden
          krieges bestehende System von Bretton        Wirtschaftsnationen zu gelangen. Im
          Woods, das feste Wechselkurse zwi-           Rahmen eines Kamingesprächs trafen
          schen den wichtigsten Weltwährungen          sich so vom 15. bis 17. November 1975
          garantierte, brach 1973 zusammen. Zu-        auf Schloss Rambouillet bei Paris erst-
          dem wurde in Folge des Yom-Kippur-           malig die Staats- und Regierungschefs
          Krieges zwischen Israel und seinen ara-      aus Deutschland, Frankreich, Italien,
          bischen Nachbarstaaten im Herbst 1973        Japan, Großbritannien und den USA in
          die erste Ölkrise ausgelöst, in deren Ver-   diesem Rahmen. Mit der Aufnahme von
          lauf die Länder der Organisation erdöl-      Kanada im Jahre 1976 wurde aus der
          exportierender Staaten (OPEC) den Öl-        Gruppe der Sechs (G6) die Gruppe der
          preis von 3 Dollar auf zunächst 5 und
          dann 12 Dollar pro Barrel (159 Liter)
          innerhalb kürzester Zeit in die Höhe
          trieben.
              Vor dem Hintergrund dieser globa-          Der Weltwirtschaftsgipfel entstand
          len Krisen entwickelten der französische       in den 1970er-Jahren als REAKTION
          Präsident Valery Giscard d‘Estaing und         auf globale Wirtschaftskrisen.
          der deutsche Bundeskanzler Helmut
          Schmidt die Idee, auf die zunehmenden
          globalen Wirtschaftsprobleme u. a. mit
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Quelle: CARL DE SOUZA/AFP/Getty Images
Beim 33. Weltwirtschaftsgipfel Anfang Juni 2007 in Heiligendamm kam es im Vorfeld bei
anfänglich friedlich verlaufenden Protestaktionen von Globalisierungsgegnern zu gewaltsamen
Ausschreitungen durch Autonome.

Sieben (G7). 1977 stieß der Präsident            haltliche und substanzielle Vorschriften.
der Europäischen Kommission hinzu,               So kann während der informellen jährli-
1998 wurde mit der Aufnahme Russ-                chen Treffen ungezwungen über globale
lands als Vollmitglied aus der G7 die            Themen gesprochen werden.1
Gruppe der Acht (G8). War Russland
bislang noch von den Finanz- und Wäh-                Weltwirtschaftsgipfel und
rungsberatungen ausgeschlossen, so                   Gegenproteste
ruht seine Mitgliedschaft in der G8 seit         Von Anfang an stießen die Weltwirt-
der Annexion der Krim-Halbinsel im               schaftsgipfel aber nicht nur auf Zustim-
Frühjahr 2014.                                   mung. Vor allem aufgrund ihrer exklusi-
    Neben globalen wirtschafts-, ent-            ven Zusammensetzung aus den hoch-
wicklungs- und währungspolitischen               entwickelten Ländern der Erde und der
Fragen werden auch ökonomisch rele-              Intransparenz ihrer Entscheidungsfin-
vante Sonderthemen der globalen Politik          dung unter Ausschluss der Öffentlich-
wie der internationale Terrorismus oder          keit und der Parlamente stehen sie im
die organisierte Kriminalität bespro-            Zentrum der Kritik einer sich in den
chen. Die G7 bzw. G8 verstehen sich als          letzten beiden Dekaden formierenden
ein internationales Netzwerk ohne in-            Anti-Globalisierungsbewegung, bei der
                                                                             459 // PoLITISCHE STUDIEN   49
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          auch immer wieder Linksextremisten           80.000 Menschen beteiligt haben sol-
          mitwirken. Inhaltlich wehren sich die        len. Im Verlauf der zunächst friedlich
          Globalisierungsgegner gegen eine ihrer       verlaufenen Demonstration bildeten
          Meinung nach vom Neoliberalismus –           etwa 2.000 schwarz gekleidete Autono-
          verstanden als Synonym für Kapitalis-        me einen sogenannten antiimperialisti-
          mus – und Imperialismus dominierten          schen Schwarzen Block, aus dem heraus
          Welt. Begleitet werden ihre Proteste         Steine gegen ein Sparkassengebäude
          auch von gewalttätigen Auseinanderset-       und ein am Wegesrand gelegenes Hotel
          zungen zwischen linksautonomen               geworfen wurden. Im Rostocker Stadt-
          Gruppierungen und der Polizei. Zu den        hafen eskalierte dann die Situation. Par-
          traurigen Höhepunkten dieser Konflik-        kende Fahrzeuge wurden umgestürzt
          te gehört sicherlich der Tod des italieni-   und teilweise in Brand gesetzt, Polizis-
          schen Demonstranten Carlo Giulani,           ten mit Pflastersteinen und Molotow-
          der während der Proteste gegen den G8-       cocktails attackiert. Mehr als 400 Poli-
          Gipfel 2001 in Genua beim Angriff auf        zisten wurden zum Teil schwer verletzt,
          ein Polizeifahrzeug erschossen wurde.        mehr als 100 Randalierer festgenom-
              Unter deutschem Vorsitz fand zu-         men. Erst gegen 20.00 Uhr beruhigte
          letzt vom 6. bis zum 8. Juni 2007 im         sich die Lage wieder.
          Grand Hotel Kempinski des mecklen-               Wie schon bei den Weltwirtschafts-
          burgischen Seebades Heiligendamm der         gipfeln davor und danach versuchten
          33. Weltwirtschaftsgipfel statt. Gegen       am Tag des Gipfelbeginns Demonstran-
          diesen Gipfel mobilisierte sich ein brei-    ten, trotz eines Versammlungsverbotes
          tes globalisierungskritisches Bündnis.       um das Tagungsgelände, erfolglos mit
                                                       Hilfe der Fünf-Finger-Taktik 2 auf bzw.
                                                       in die Nähe des Gipfelgeländes zu gelan-
                                                       gen und die Zufahrtswege zu blockie-
                                                       ren. Organisiert wurden die Gegenpro-
       Im Vorfeld des letzten Gipfeltreffens           teste von einem breiten zivilgesellschaft-
       unter deutschem Vorsitz 2007                    lichen Bündnis, dem globalisierungskri-
       kam es in Rostock zu schweren                   tische Bewegungen von Attac bis hin zu
       AUSSCHREITUNGEN.                                „Gerechtigkeit jetzt!“, einem Aktions-
                                                       bündnis von 42 Nichtregierungs-Orga-
                                                       nisationen aus den Bereichen Kirche,
                                                       Entwicklung, Umwelt und Arbeitneh-
                                                       mer, angehörten. Neben diesen nichtex-
                                                       tremistischen Organisationen beteilig-
          Bereits im Vorfeld kam es im Rahmen          ten sich aber auch linksextremistische
          einer Aktionswoche gegen den G8-Gip-         Gruppierungen an den Protesten, allen
          fel zu zahlreichen Protestaktionen. Ers-     voran das Bündnis Interventionistische
          ter Höhepunkt war eine internationale        Linke (IL) und in ihr organisierte Grup-
          Großdemonstration am 2. Juni 2007 in         pierungen wie Avanti-Projekt undogma-
          Rostock unter dem Motto „Eine andere         tische Linke oder die Antifaschistische
          Welt ist möglich“, an der sich nach An-      Linke Berlin (ALB). Die IL organisierte
          gaben der Polizei etwa 30.000 Personen,      u. a. unter dem Motto „Make capitalism
          nach Angaben des Veranstalters bis zu        history“ den sogenannten Schwarzen
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Block auf der Großdemonstration von          Linksextremisten sind in die
Rostock und zeichnete im Rahmen der          Organisation des Widerstandes gegen
Kampagne „Block G8“ auch für die Blo-        den G7-Gipfel in Elmau INVOLVIERT.
ckadeaktionen gegen den Gipfel verant-
wortlich. Ihnen kommt es dabei immer
auch auf die Vermittelbarkeit ihres Han-     gengipfel soll dann am 6. Juni eine Groß-
delns an. Entsprechende Treffen der          demonstration in Garmisch-Partenkir-
„Repräsentanten des kapitalistischen         chen erfolgen. Parallel dazu sollen vom
Systems“ dienen daher auch der besse-        4. bis zum 8. Juni Veranstaltungen, Akti-
ren Vermittelbarkeit ihres (gewaltsa-        onen und Camps nahe am Tagungsort
men) Protestes in der Öffentlichkeit und     Elmau, in Garmisch-Partenkirchen und
somit einer temporären, anlassbezoge-        Mittenwald stattfinden. Mit ihren
nen Zusammenarbeit auch mit nichtex­         Protesten stellen sich die Gegner des
tremistischen Organisationen.                G7-Gipfels bewusst „an die Seite der
                                             Blockupy-Bewegung, der Anti-Kriegs-
     Der G7-Gipfel von Elmau                 Bewegung, der antirassistischen Bewe-
Am 7. und 8. Juni 2015 (zunächst war         gung, der Kämpfe für bessere Lebens-
der 4. und 5. Juni 2015 geplant) findet      und Arbeitsbedingungen und der Pro-
zum sechsten Mal ein Weltwirtschafts-        teste gegen Umweltzerstörung“3.
gipfel in Deutschland statt, diesmal im          Dem „Stop G7“-Bündnis gehören ne-
bayerischen Schloss Elmau im Landkreis       ben Attac, den Grünen Garmisch-Par-
Garmisch-Partenkirchen. Seit dieses Er-      tenkirchen und der verdi-Jugend auch
eignis bekannt geworden ist, wird vor        linksextremistische Parteien und Orga-
allem auf diversen Websites dagegen          nisationen wie die Deutsche Kommunis-
mobilisiert. Mittlerweile hat sich ein       tische Partei (DKP), ihre Jugendorgani-
breites Protest-Bündnis unter der Be-        sation Sozialistische Deutsche Arbeiter-
zeichnung „Stop G7“ formiert, das auf        jugend (SDAJ), der Landesverband Bay-
seiner 2. bundesweiten Aktionskonfe-         ern der Marxistisch-Leninistischen Par-
renz in München am 20. September 2014        tei Deutschlands (MLPD) sowie wie
seine Arbeit aufgenommen hat. Die G7-        schon bei den Protesten gegen den G8-
Staaten stehen symbolisch für ihre Geg-      Gipfel von Heiligendamm linksautono-
ner für eine „neoliberale Wirtschaftspo-     me Gruppierungen und Zusammen-
litik, für Militarisierung und Kriege,       schlüsse an, allen voran das [3A]* Revo-
Ausbeutung und Zerstörung von                lutionäres Bündnis4 und die IL. Neben
Mensch und Natur, für Hunger und für         dem parlamentsorientierten Linksextre-
Abschottung gegenüber Flüchtenden“.          mismus, wie ihn die DKP verkörpert,
Auf ihrer 3. Aktionskonferenz am 13./14.     sind es insbesondere auch linksautono-
Dezember 2014 in München beschlos-           me Gruppierungen, die hinter den Pro-
sen sie ein aus unterschiedlichen Ele-       testen gegen die Weltwirtschaftsgipfel
menten zusammengesetztes Protestsze-         stehen und versuchen, den demokrati-
nario. So soll ein sogenannter Alternativ-   schen Protest für ihre systemüberwin-
gipfel vom 3. bis zum 4. Juni 2015 in        denden Ziele zu instrumentalisieren. Da
München stattfinden, auf dem die Poli-       es ihnen immer auch um die Vermittel-
tik der G7 kritisiert und Alternativen       barkeit ihres Handelns geht, sind die
aufgezeigt werden sollen. Auf diesen Ge-     Proteste gegen die Weltwirtschaftsgipfel
                                                                     459 // PoLITISCHE STUDIEN   51
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          für Linksautonome besonders attraktiv           Das autonome Selbstverständnis
          – können sie doch so darauf hoffen, mit     Der „klassische“ Linksautonome ver-
          ihren (gewaltsamen) Aktionen auch auf       fügt über keine einheitliche Weltan-
          Akzeptanz in nichtextremistischen Krei-     schauung. Er orientiert sich an anarchis-
          sen zu stoßen und mit diesen temporäre      tischen und kommunistischen Ideolo-
          Bündnisse zu schließen.                     gieelementen und wendet sich gegen
              Wer aber sind diese Linksautono-        jegliche Form von Herrschaft, Organi-
          men? Was sind ihre Ziele? Welche Ent-       sation und Hierarchie. Im Gegensatz zu
          wicklungen durchlaufen sie? Wie sieht       den auf das Kollektiv orientierten ortho-
          ihr Gewaltbegriff aus? Und welche Ge-       doxen Marxisten-Leninisten ist er ein
          fahr geht von ihnen für den G7-Gipfel in    Individualist. Theoriedebatten spielen
          Elmau aus?                                  für ihn nur eine untergeordnete Rolle.
                                                      Das kapitalistische Wirtschaftssystem
              Genealogie der autonomen                lehnt er ebenso ab wie den Staat, seine
              Bewegung                                Institutionen und Repräsentanten. Das
          Autonome Bewegungen sind kein               bestehende System will er nicht refor-
          grundsätzlich neues gesellschaftliches      mieren, sondern auf revolutionärem
          Phänomen. Ihre Wurzeln gehen auf die        Wege durch eine „herrschaftsfreie Ge-
          zerfallende Protestbewegung Ende der        sellschaft“ ersetzen.7
          1960er-Jahre zurück.5 Aus dieser Zeit           Sein politisches Selbstverständnis
          stammt auch ihre Selbstbezeichnung.         zeichnet sich durch eine radikale Vernei-
          Sie steht für Eigenständigkeit und be-      nung des Bestehenden aus und ist in ers-
          zieht sich historisch auf die Erfahrungen   ter Linie von Anti-Einstellungen ge-
          der militanten italienischen Arbeiter-      prägt. Er versteht sich v. a. als antifa-
          und Studentenbewegung „Autonomia
          Operaia“ der 1960er-Jahre. Diese mili-
          tante „Arbeiterautonomie“ propagierte       Die WURZELN der Linksautonomen
          den Kampf gegen die Fabrikarbeit und        liegen in der militanten italienischen
          wandte sich gezielt gegen die etablierten   „Arbeiterautonomie“-Bewegung
          Gewerkschaften und die Kommunisti-          der 1960er-Jahre.
          sche Partei Italiens, denen sie Anpas-
          sung, Bevormundung und Verbürgerli-
          chung vorwarf. Lang andauernde Be-          schistisch, antikapitalistisch, antirassis-
          streikungen, v. a. von Automobilfabri-      tisch, antimilitaristisch und antirepres-
          ken bis hin zur Entführung von Mana-        siv. Der Kampf gegen (vermeintliche)
          gern, gewaltsame Auseinandersetzun-         staatliche Repression, gegen einen seiner
          gen mit der Polizei und Sabotageakte in     Meinung nach staatlich verordneten Mi-
          Fabriken prägten ihre Aktivitäten. In       litarismus, gegen Rassismus, die Umge-
          Anlehnung an die „Autonomia Ope-            staltung von Wohnvierteln sowie eine
          raia“ bildeten sich ab Mitte der 1970er-    „neoliberale Globalisierung“ und damit
          Jahre auch in der Bundesrepublik aus        verbunden gegen die Treffen der G7/G8-
          der Sponti-Szene, den militanten Teilen     Staaten gehören zu seinen bevorzugten
          der Anti-AKW-Bewegung und der               Themenfeldern. Damit greift er Bereiche
          Hausbesetzerszene heraus autonome           auf, bei denen er sich im Einklang mit
          Gruppierungen.6                             der Mehrheitsgesellschaft wähnen und
52   POLITISCHE STUDIEN // 459
bis weit ins bürgerliche Lager auf Ver-      Bündnis“ oder die Gruppierung „[3A]*
ständnis auch für militante Aktionen         Revolutionäres Bündnis“ entstanden,
setzen kann.8 Das gibt ihm die Möglich-      die auch alle gegen den G7-Gipfel in El-
keit, sich in „soziale Bewegungen und        mau mobilisieren. Eine bedeutende Stel-
Selbstorganisationsprozesse der Bevöl-       lung in der linksextremistischen Ausei-
kerung ein[zu]bringen […], um sie zu ra-     nandersetzung mit den Weltwirt-
dikalisieren und damit die Risse und         schaftsgipfeln nimmt vor allem die IL
Widersprüche innerhalb der kapitalisti-      ein. Gegründet zum Jahreswechsel
schen Totalität zu vertiefen – bis zum       2005 versteht sie sich als ein Bündnis
offenen Klassenkampf“9.                      verschiedener Gruppierungen, v. a. des
                                             linksautonomen Spektrums. Die IL be-
    Postautonome                             trachtet sich als organisierter „undog-
In den letzten Jahren ist ein Wandel des     matischer Zusammenschluss von Ein-
Selbstverständnisses von Teilen der          zelpersonen und Gruppen aus der un-
linksautonomen Szene zu erkennen. Als        dogmatischen und post-autonomen
Reaktion auf zunehmende interne Kri-         Linken“, die in gesellschaftspolitische
tik an der linksautonomen Bewegung           Auseinandersetzungen       intervenieren
haben einige von ihnen begonnen, der         möchte. Ihr Ziel ist „eine radikale Lin-
Ideologie- und Organisationsfrage            ke, die [sich] auf den revolutionären
mehr Raum zu geben. Diesen sich als          Bruch mit dem nationalen und dem glo-
„postautonom“ verstehenden Gruppie-          balen Kapitalismus, mit der Macht des
rungen kommt es darauf an, sich entge-       bürgerlichen Staates und allen Formen
gen dem eigentlichen linksautonomen          von Unterdrückung, Entrechtung und
Selbstverständnis zu organisieren, zu        Diskriminierung orientiert“.10 Diese
vernetzen und der Frage der Ideologie        Bündnisse versuchen, auch gegen teil-
einen größeren Stellenwert einzuräu-         weise heftige Widerstände aus dem
men. Auf der Basis einer undogmati-          linksautonomen Spektrum, dieses stär-
schen marxistisch-leninistischen Ideo-       ker zu vernetzen, besser zu organisieren
logie verfolgen sie in einer Strategie der   und zu re-ideologisieren, um so die
kleinen Schritte eine breit gefächerte       Schlagkraft der autonomen Bewegung
Bündnispolitik. Sie öffnen sich bewusst      zu erhöhen. Langfristig streben sie mit
gegenüber bislang unpolitischen Bevöl-       diesem Ansatz eine strukturierte bun-
kerungsschichten, um so in einem lang-       desweite und über die linksextremisti-
fristigen Prozess die vorherrschenden        sche Klientel hinausgehende Mobilisie-
Verhältnisse zu überwinden. Die zu-          rung zu einschlägigen Kampagnen an
grunde liegende Intention ist die Einbe-
ziehung und mittelfristige Radikalisie-
rung möglichst vieler Personen über die
gezielte Zuspitzung aktueller und real-
politischer (Krisen-)Themen.                   Linksautonome ORIENTIEREN sich
    Im Zuge dieser Entwicklung sind            an anarchistischen und kommu-
verschiedene, sich selbst als postauto-        nistischen Ideologieelementen.
nom verstehende Zusammenschlüsse
wie die „Perspektive Kommunismus“,
das „…ums Ganze! Kommunistisches
                                                                    459 // PoLITISCHE STUDIEN   53
analysen

          wie z. B. die Blockaden von überregio-     Selbstverständnisses. So heißt es in ei-
          nalen rechtsextremistischen Aufmär-        nem ihrer Statements: „Die Anwendung
          schen oder die Blockupy-Proteste gegen     von Gewalt / revolutionärer Gewalt hal-
          Kapitalismus und autoritäres Krisenma-     ten wir unter bestimmten Vorausset-
          nagement in Frankfurt am Main.             zungen nicht nur für legitim, sondern
                                                     auch für unverzichtbar. Wir werden uns
              Autonome Militanz                      nicht an den vom Staat vorgeschriebe-
          Linksautonome bzw. Postautonome            nen legalen Rahmen von Protest und
          kennzeichnet ein hohes Maß an Ge-          Widerstand halten. Denn damit wären
          waltbereitschaft. Auch wenn nicht jeder    wir auch kontrollier-, berechen- und be-
          von ihnen selber Gewalt ausübt, so be-     herrschbar. […] Also – eine Absage an
          fürworten sie in der Regel dennoch ih-     Gewalt wird es von uns nicht geben –
          ren Einsatz. Als Militanter gilt daher     nicht heute und auch nicht in Zu-
          nicht nur der aktiv Handelnde, sondern     kunft!!!!!“12
          auch derjenige, der Gewalt in Kauf             Über den Einsatz von Gewalt erlebte
          nimmt bzw. mit gewaltsamen Aktionen        die linksautonome Bewegung auch ihre
          sympathisiert. Die linksautonome Ge-       mediale Geburtsstunde. Am 6. Mai
          waltbereitschaft basiert auf einem kla-    1980 blockierten mehr als 10.000
          ren Feindbild, zu dessen tragenden Säu-    Linksautonome das Bremer Weserstadi-
          len der Staat und die ihn nach linksau-    on, in dem zu diesem Zeitpunkt der da-
          tonomer      Auffassung      stützenden    malige Bundespräsident Karl Carstens
                                                     eine öffentliche Rekrutenvereidigung
                                                     vornahm. Zahlreiche Bundeswehrfahr-
                                                     zeuge gingen in Flammen auf, ganze
                                                     Straßenzüge wurden verwüstet.
       POSTAUTONOME wollen die linksauto-                Mitte der 1980er-Jahre entwickelten
       nome Bewegung organisieren und                sich zunehmend militante Kerne aus
       vernetzen, um ihre Schlagkraft zu             den linksautonomen Gruppierungen
       erhöhen.                                      und begannen, sich zu spezialisieren. Es
                                                     kam zur Annäherung zwischen den ge-
                                                     waltbereiten Linksautonomen und den
                                                     terroristischen Revolutionären Zellen
                                                     (RZ) bzw. ihrem radikalfeministischen
                                                     Flügel, der Roten Zora. Gemeinsam ver-
          Rechtsextremisten zählen.11 Um diese       suchten sie, das linksautonome Spekt-
          zu bekämpfen, halten sie alle Wider-       rum durch eine „Propaganda der Tat“,
          standsformen bis hin zum Einsatz von       d. h. mittels militanter Interventionen,
          Gewalt für legitim. Politisch motivierte   zu radikalisieren. RZ und Rote Zora lie-
          Gewalt dient ihnen als „Geburtshelfer      ferten den Linksautonomen konkrete
          einer neuen Gesellschaft“, denn um die     Handlungsanleitungen für ihre Taten
          herrschaftsfreie Gesellschaft zu errich-   und wurden „so was wie ein Lehrer der
          ten, muss zuvor der Staat als Garant der   militanten Autonomen in Sachen Tech-
          bisherigen Ordnung radikal beseitigt       nik des militanten Angriffs“ und somit
          werden. Gewalt gehört somit zu den         wegweisend für die gewaltbereite links-
          tragenden Säulen linksautonomen            autonome Szene.13
54   POLITISCHE STUDIEN // 459
Um die von Linksautonomen ausge-         debatte“ geht es nicht um ein generelles
   hende Gewalt richtig einordnen zu kön-      Ja oder Nein zur Gewalt an sich, son-
   nen, muss man sich ihren Gewaltbegriff      dern vielmehr um die Frage, ob Gewalt
   vergegenwärtigen. In Anlehnung an den       auch gegen Menschen und nicht allein
                                               gegen Sachen ausgeübt werden soll.
                                               Dem linksautonomen Verständnis nach
Linksautonome kennzeichnet ein                 muss ihr Handeln und somit der Einsatz
hohes Maß an GEWALTBEREITSCHAFT.               von Gewalt politisch auch für diejenigen
                                               vermittelbar sein, die man befreien will.
                                               Da gezielte Gewalt gegen Menschen
   Philosophen und Sozialwissenschaftler       kaum vermittelbar ist, wird sie zwar
   Herbert Marcuse und den norwegi-            mehrheitlich abgelehnt, ausgenommen
   schen Friedensforscher Johann Galtung       davon sind aber Polizisten und Rechts-
   liegt die Ursache für Gewalt in den „ka-    extremisten. Sie gelten als das personifi-
   pitalistischen Produktionsverhältnis-       zierte Feindbild eines jeden Linksauto-
   sen“. Diese üben keine physische, son-      nomen, ihnen werden Menschenwürde
   dern eine auf gesellschaftlichen Struk-     und Grundrechte pauschal abgespro-
   turen wie Werte, Normen, Institutionen      chen, Gewalt gegen sie gilt als legitim
   und Machtverhältnissen basierende           und vermittelbar.16
   „strukturelle Gewalt“ auf ihre Bürger
   aus. Diese ist systemimmanent, drückt           Ausblick auf den G7-Gipfel in
   sich durch Ungleichheit unterschwellig          Elmau und die zu erwartenden
   aus und hindert den Einzelnen daran,            Gegenproteste
   sich seinen Anlagen und Möglichkeiten       Wie schon bei den Weltwirtschaftsgip-
   entsprechend frei zu entfalten.14 Da die-   feln zuvor wird auch der G7-Gipfel von
   se „Diktatur der Gewalt“ den kapitalis-     Elmau von einer breitgefächerten, aus
   tischen Systemen inhärent ist, leiten       Nichtextremisten, aber auch aus Links-
   nicht nur Linksautonome, sondern            extremisten bestehenden Protestbewe-
   Linksextremisten im Allgemeinen dar-        gung begleitet werden. Mehr als ein Jahr
   aus unter Berufung auf Marcuse ein Na-      vor diesem Großereignis hat bereits die
   turrecht von „unterdrückten“ Minderhei-     Mobilisierung begonnen. Auch dieses
   ten auf Widerstand ab. Marcuse prägte       Mal ist es das erklärte Ziel der G7-Geg-
   dafür das Prinzip „Gegengewalt“.15 Es       ner, ihren Protest bis auf das Gipfelge-
   versteht sich ausschließlich als Reaktion   lände zu tragen. Wie schon beim G8-
   auf die vermeintliche „Gewalt des Sys-      Gipfel in Heiligendamm wird aber auch
   tems“ und somit als ein reaktives und       2015 nicht der Gipfelort zum Zentrum
   dadurch legitimes Mittel, um die herr-      des Gegenprotestes werden, sondern die
   schende Gewalt aufzubrechen und Ver-        nächstgelegene größere Stadt. War das
   änderungen herbeizuführen.                  2007 Rostock, so wird es 2015 die baye-
       Von diesem Gedanken ausgehend           rische Landeshauptstadt München sein.
   wird schon seit Jahren in der linksextre-   Dort wird sich der Protest konzentrie-
   mistischen Szene eine Debatte über die      ren, dort können auch gewaltsame Aus-
   Anwendung und Organisierung von             einandersetzungen nicht ausgeschlos-
   Gewalt zur Durchsetzung der eigenen         sen werden. Dennoch muss damit ge-
   Interessen geführt. In dieser „Militanz-    rechnet werden, dass wie in Heiligen-
                                                                       459 // PoLITISCHE STUDIEN   55
analysen

          damm v. a. Linksautonome bzw. Post-         durchführbar zu machen. Ferner muss
          autonome versuchen werden, die Zu-          auch diesmal wieder mit die Proteste be-
          fahrtswege nach Schloss Elmau zu blo-       gleitenden, militanten Aktionen gerech-
          ckieren und mit Hilfe der Fünf-Finger-      net werden, insbesondere mit Anschlä-
          Taktik die Polizeiketten zu durchflie-      gen auf Gebäude, Kraftfahrzeuge und
                                                      die Infrastruktur in Allgemeinen.
                                                          Wie schon 2007, so versuchen auch
                                                      2015 Linksextremisten, allen voran die
                                                      IL und das [3A]* Revolutionäres Bünd-
       Es wird auch 2015 in Elmau links-              nis, die Proteste gegen den Weltwirt-
       extremistischen Protest geben,                 schaftsgipfel in Elmau zu organisieren.
       aber die Szene hat an öffentlichem             Insbesondere die IL wird versuchen, da-
       INTERESSE verloren.                            mit an die Erfolge von Heiligendamm
                                                      anzuknüpfen, um sich auch gegenüber
                                                      den demokratischen Protestorganisatio-
                                                      nen als unentbehrlicher Bündnispartner
                                                      zu erweisen. Dabei steht gerade für die-
                                                      se Bündnisse viel auf dem Spiel. Un-
          ßen, um so zumindest in die Reichweite      übersehbar hat die autonome Szene in
          des Tagungsortes zu gelangen. Auch          den letzten Jahren an Attraktivität und
          dieses Mal werden sie dieses Ziel nicht     öffentlichem Interesse verloren. Ein Mit-
          erreichen. Schon seit Jahren finden die     te April 2014 auf Initiative der IL in Ber-
          Weltwirtschaftsgipfel an zwar idylli-       lin durchgeführter autonomer Kongress,
          schen, aber weit abgelegenen Orten          der unter der Überschrift „Antifa in der
          statt. Dadurch lassen sich die Zufahrts-    Krise“ einer Neuorientierung der links-
          wege für die Sicherheitsbehörden besser     autonomen Szene dienen sollte, schei-
          kontrollieren und ein Eindringen der        terte kläglich. Im Zuge dessen haben
          Gipfelgegner effizient verhindern. Das      sich vor allem im Berliner Raum führen-
          wissen auch die Gipfelgegner. Ihnen         de autonome Gruppierungen wie die
          kommt es daher mit ihren Aktionen           Antifaschistische Linke Berlin (ALB)
          eher auf Symbolik denn auf die konkrete     wegen der fehlenden Perspektive für die
          Verhinderung des Gipfels an. Wie schon      linksautonome Szene aufgelöst oder sie
          bei anderen Großereignissen, etwa den       befinden sich wie die Antifaschistische
          über viele Jahre nahezu alljährlich ins     Revolutionäre Aktion (ARAB) in Auflö-
          atomare Zwischenlager Gorleben im           sung. Die linksextremistische Szene im
          niedersächsischen Wendland rollenden        Allgemeinen und die linksautonome
          Castor-Transporten mit hochradioakti-       bzw. postautonome Szene im Besonde-
          ven Brennstäben, wollen sie mit ihren       ren brauchen deshalb dringend eine
          Protestaktionen auch die Kosten für den     Neuorientierung und Erfolgserlebnisse,
          Staat für entsprechende Großereignisse      um die zentrifugalen Kräfte in den eige-
          in die Höhe treiben, um diese auf die-      nen Reihen zu stoppen.
          sem Wege einerseits ihrer gesellschaftli-       Betrachtet man die Weltwirtschafts-
          chen Akzeptanz zu berauben und um           gipfel seit Heiligendamm, so stellt man
          sie andererseits zumindest auf lange        fest, dass die Gegenproteste von Jahr zu
          Sicht allein aus Kostengründen un-          Jahr an Zulauf und öffentlichem Interes-
56   POLITISCHE STUDIEN // 459
se verloren haben. Auch wenn insbeson-                     5    gl. Geronimo: Feuer und Flamme. Zur Geschich-
                                                               V
                                                               te der Autonomen, Berlin / Amsterdam 1995; Mo-
dere die linksautonome Szene an die                            roni, Primo / Balestrini, Nanni: Die goldene Hor-
Erfolge der Proteste gegen den G8-Gip-                         de. Arbeiterautonomie, Jugendrevolte und bewaff-
                                                               neter Kampf in Italien, Berlin 1994.
fel von Heiligendamm anknüpfen möch-                        6 Vgl. Baron, Udo: Das Selbstverständnis von Links-

te, so spricht zum gegenwärtigen Zeit-                         und Rechtsautonomen – Ein Vergleich zweier sub-
                                                               kultureller Erscheinungsformen, in: Extremismus
punkt dennoch eher wenig dafür, dass                           in Deutschland. Schwerpunkte, Vergleiche, Pers-
es 2015 zu vergleichbaren Massenpro-                           pektive, hrsg. von Gerhard Hirscher und Eckhard
                                                               Jesse, Baden-Baden 2013, S. 435-452. Einer der
testen gegen den G7-Gipfel in Elmau                            führenden Protagonisten der Arbeiterautonomie,
kommt. ///                                                     Antonio Negri, gehört heute zu den führenden in-
                                                               tellektuellen Führern der Anti-Globlisierungbe-
                                                               wegung.
                                                            7 Baron, Udo: Pippi Langstrumpf oder: Was ist ein
                                                               Autonomer?, in: Deutschland Archiv 1/2012,
                                                               S. 60-68.
                                                            8 Vgl. Bergsdorf, Harald / van Hüllen, Rudolf:
                                                               Linksextrem – Deutschlands unterschätzte Ge-
                                                               fahr?, Paderborn 2011, S. 64.
                                                            9 Grundsätze der Antifaschistischen Revolutionä-
                                                               ren Aktion Berlin (ARAB), http://arab.blogsport.
                                                               de/grundsaetze/, Stand: 7.2.2011.
                                                           10 Die Interventionistische Linke – Wir über uns,
                                                               http://www.interventionistische-linke.org/inter-
                                                               ventionistische-linke/die-interventionistische-lin-
    /// D
         R. UDO BARON                                         ke-wir-ueber-uns, Stand: 11.11.2014.
                                                           11 AG Grauwacke: Autonome in Bewegung. Aus den
    ist Referent im Niedersächsischen                          ersten 23 Jahren, Berlin / Hamburg / Göttingen, 3.
    Ministerium für Inneres und Sport,                         Aufl., 2003, S. 142 ff.
                                                           12 „Legal, Illegal, Scheißegal!!! Aber lieber wie ein
    Bereich Linksextremismus, Hannover.                        Fisch im Wasser als einsam und vertrocknet am
                                                               Flußrand“, in: Interim, August 1995, S. 12 (Her-
                                                               vorhebung im Original).
                                                           13 AG Grauwacke, Autonome in Bewegung, S. 136.
Anmerkungen                                                14 G altung, Johan: Strukturelle Gewalt. Beiträge zur
 1 Bundeszentrale für politische Bildung: Weltwirt-
                                                               Friedens- und Konfliktforschung, Reinbek bei
   schaftsgipfel, http://www.bpb.de/nachschlagen/              Hamburg 1982.
   lexika/lexikon-der-wirtschaft/21189/weltwirt-           15 M arcuse, Herbert: Repressive Toleranz, in: Kritik
   schaftsgipfel, Stand: 20.10.2014.                            der reinen Toleranz, hrsg. von Robert
 2 Die Fünf-Finger-Taktik beschreibt eine Vorge-
                                                               Paul Wolff, Barrington Moore und Herbert Mar-
   hensweise größerer Menschengruppen zum Um-                  cuse, Frankfurt 1966, S.127.
   gehen von Polizeiabsperrungen. Bei der Fünf-Fin-        16 Vgl. die Militanzdebatte in den einschlägigen In-
   ger-Taktik setzt sich der zunächst geschlossene             ternetforen der linken Szene wie indymedia,
   Demonstrationszug aus mehreren Blöcken zusam-               http://de.indymedia.org/
   men, deren Teilnehmer sich einer bestimmten Far-
   be oder Symbolik zuordnen. Bei dem Zusammen-
   treffen mit einer Polizeiabsperrung teilt sich der
   Zug in eine erforderliche Anzahl an Blöcken in
   verschiedene Richtungen auf, um die Absperrung
   umfließen und sich dahinter wieder sammeln zu
   können. Der Name Fünf-Finger-Taktik entstand,
   da es sich meist um fünf Blöcke handelt, die sich in
   verschiedene Richtungen auffächern wie fünf sich
   spreizende Finger. Die einzelnen Blöcke bestehen
   wiederum aus sogenannten Bezugsgruppen, was
   ein weiteres systematisches Zerstreuen in einzelne
   Gruppen ermöglicht. Umgesetzt wurde dieses
   Prinzip bisher vor allem in schwer absperr- und
   kontrollierbaren Flur- und Waldgebieten.
 3 A lle Zitate stammen aus dem Aufruf „Proteste ge-
   gen G7-Gipfel geplant – sw unterstützt ‚Gegengip-
   fel‘“, http://www.isw-muenchen.de/download/el-
   mau-g7-01-201409.html
 4 3 [A] steht für antifaschistisch, antimilitaristisch
    und antikapitalistisch.

                                                                                           459 // PoLITISCHE STUDIEN   57
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