Der Katalog der charakteristischen Kulturlandschaften der Schweiz

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Der Katalog der charakteristischen Kulturlandschaften der Schweiz
Raimund Rodewald et al., Der Katalog der charakteristischen Kulturlandschaften der Schweiz

                 Der Katalog der charakteristischen
Originalarbeit

                 Kulturlandschaften der Schweiz
                 Anwendung in der Praxis für die Landschaftsentwicklung
                 Von Raimund Rodewald, Christine Meier und Karina Liechti

                     Abstracts
                     Dank der Europäischen Landschaftskonvention sind die land-                      The Catalogue of Characteristic Swiss Cultural Landscapes and its
                     schaftlichen Werte und deren Wandel wieder vermehrt in den                      practical application
                     Fokus des Interessens gerückt. Die ratifizierenden Staaten sind
                     hinsichtlich des Erhalts und der Förderung der Landschaftsqua-                  The European Landscape Convention has stimulated renewed
                     litäten aufgefordert, die Erfassung und Bewertung ihrer Land-                   debate about landscape values and their change. With a view to
                     schaften sowie einen entsprechenden internationalen Metho-                      the maintenance and promotion of landscape qualities, the
                     denaustausch diesbezüglich voranzutreiben. Zur Sicherung einer                  ratifying states are requested to analyse and evaluate their land-
                     nachhaltigen Landschaftsentwicklung sind zudem das Sichtbar-                    scapes and to engage in an international dialogue on method-
                     machen der charakteristischen Kulturlandschaften und die ge-                    ologies. Furthermore, in order to promote sustainable landscape
                     zielte Gestaltung dieser Transformationsprozesse entscheidend.                  development, characteristic cultural landscapes have to be made
                     Aus diesem Grunde hat die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz                    visible and transformation processes need to be actively shaped.
                     eine methodische und konzeptionelle Grundlage erarbeitet, den                   In this context, the Swiss Foundation for Landscape Conservation
                     Katalog der charakteristischen Kulturlandschaften der Schweiz.                  has developed a methodological and conceptual framework: the
                     Der Katalog bietet eine Basis für die qualitative Entwicklung der               Catalogue of Characteristic Swiss Cultural Landscapes. The
                     heimischen Kulturlandschaften und soll dazu beitragen, die                      catalogue provides a basis for the qualitative development of
                     Qualitäten von unterschiedlichen Landschaften zu erkennen, zu                   Swiss cultural landscapes. It is intended to aid the identification
                     benennen und daraus Landschaftsentwicklungsziele abzuleiten.                    and specification of different landscapes’ qualities and, on that
                     Im vorliegenden Beitrag werden der konzeptuelle Rahmen und                      basis, the derivation of development objectives for those land-
                     die Vorgehensweise der Landschaftscharakterisierung der                         scapes. This article presents the conceptual framework and
                     Schweiz vorgestellt sowie erste Anwendungen in der Praxis an-                   methodology adopted to characterize Swiss landscapes, and
                     hand von Fallbeispielen präsentiert und diskutiert.                             discusses first examples of their practical application.

                 1      Einleitung                                            mittlerweile von 39 Staaten ratifiziert wur-   oder auch neu einzufordernden landschaft-
                                                                              de. Diese Konvention fordert im Art. 6 Kap.    lichen Qualitäten.
                 „Wir werden gegen Ende dieses Jahrhun-                       C zur Verbesserung der wissenschaftlichen         Eine der ersten wissenschaftlichen Me-
                 derts eine ganz und gar urbane Spezies                       Kenntnisse namentlich die Erfassung und        thoden der Landschaftsbewertung ist das
                 sein.“ Der Journalist Doug Saunders sah                      Bewertung der Landschaften und einen           von der Countryside Commission (heute
                 in seinen weltweiten Studien eine „neue                      entsprechenden internationalen Metho-          Natural England) 1993 entwickelte Land-
                 Völkerwanderung“, die eine endgültige                        denaustausch (Europarat 2000).                 scape Assessment, später Landscape Cha-
                 Verschiebung der Menschen vom Landle-                           Seither sind zahlreiche Publikationen       racter Assessment LCA (The Countryside
                 ben und von der Landwirtschaft in die                        zur Bewertung von Landschaften, ihrer          Agency and Scottish Natural Heritage
                 großen Städte hinein, die „arrival cities“,                  Qualitäten und ihres Wandels erschienen        2002). Darin wurde der Landschaftscharak-
                 darstellt (Saunders 2013). Fast parallel                     (ILF 2016, Nohl 2015; Rodewald 2006,           ter definiert als unterschiedliches und er-
                 dazu wächst, wenn auch vor allem in der                      2008; Roth 2012). Wegweisend war auch          kennbares Muster von Elementen oder
                 westlichen Welt, ein Bewusstsein für die                     der Bericht des Millennium Ecosystem As-       Charakteristiken, welche eine Landschaft
                 Landschaft, sei es der transformierten                       sessment von 2005 (MA 2005), mit wel-          von der anderen unterscheidet (Tudor
                 ländlichen, sei es der transformierten ur-                   chem die kulturellen Ökosystemleistungen,      2014). Das LCA dient
                 banen (Terrasson 2008). Dennoch erfuhr                       insbesondere die landschaftsästhetischen          (a) zur Beschreibung von Landschaften,
                 das Thema der Landschaft bislang nie die                     Werte, das Kulturerbe und die Erholungs-       deren Charakteristiken unterscheidbar
                 gleiche wissenschaftliche Aufmerksamkeit                     nutzung eine zentrale Rolle bekamen. Der       sind,
                 wie die Umweltthemen Klimaerwärmung,                         Bericht folgert: „Rapid loss of culturally        (b) für das Monitoring im Sinne einer
                 Naturgefahren und Technologiefolgen,                         valued ecosystems and landscapes has led       Referenzlinie in der kartographischen Dar-
                 Umweltverschmutzung, Gesundheitsge-                          to social disruptions and societal margin-     stellung der Landscape-Character-Gebiete
                 fährdungen, Biodiversitätsverluste, Was-                     alization in many parts of the world.“ Die-    und -Typen,
                 serknappheit und anderes (Terrasson                          se breiter werdende Einsicht in die Not-          (c) als Wissensgrundlage über die
                 2008).                                                       wendigkeit, Landschaften als wesentlichen      Schlüsselcharakteristiken (z.B. sense of
                    Dies beginnt sich zu ändern, vor allem                    Faktor für das menschliche Wohlbefinden        place) für Entscheidungsträger in Fragen
                 aufgrund der Europäischen Landschafts-                       anzuerkennen, fördert nun auch das Inte-       der Regionalentwicklung, der Siedlungs-
                 konvention, die vom Europarat in Florenz                     resse der Wissenschaft an der konkreten        tätigkeit und des Infrastrukturausbaues
                 am 20. Oktober 2000 verabschiedet und                        Erfassung der auf dem Spiel stehenden          sowie

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Der Katalog der charakteristischen Kulturlandschaften der Schweiz
Raimund Rodewald et al., Der Katalog der charakteristischen Kulturlandschaften der Schweiz

   (d) zur Sichtbarmachung des Land-            Erfassung der Landschaftsqualitäten und          ler et al. 2011). Hinsichtlich der Sichtbar-

                                                                                                                                                      Originalarbeit
schaftswandels (Tudor 2014).                    Landschaftsentwicklungsziele erarbeitet          machung der Nachfrage nach einem nicht-
   Entstanden sind seither Karten von           – den Katalog der charakteristischen Kul-        materiellen Nutzen werden drei Haupt-
Großbritannien auf nationaler, regionaler       turlandschaften der Schweiz (Rodewald            aspekte von (sozio-)kulturellen Land-
und auch kommunaler Ebene zu Land-              et al. 2014).                                    schaftsleistungen unterschieden: spirituel-
scape-Character-Gebieten und Landscape-            Im vorliegenden Beitrag werden der            le/religiöse, ästhetische und erholungsbe-
Character-Typen. So resultierte die Land-       konzeptionelle Rahmen, die Vorgehenswei-         zogene (vgl. MA 2005). Diese kulturellen
schaftsbewertung Englands durch das öf-         se und das Produkt – der Katalog der cha-        Leistungen sind, anders als die Produk-
fentlich-rechtliche, staatlich unterstützte     rakteristischen Kulturlandschaften der           tions- und Regulierungsleistungen, direk-
Beratungsorgan „Natural England“ in 159         Schweiz – vorgestellt. Seine Anwendung           ter mit einer spezifischen Landschaft ver-
National Character Areas (NCA), die in          in der Praxis wird anhand zweier Fallbei-        knüpft und dadurch nicht oder schwer
Profiles aufgeteilt sind (z.B. NCA Profile:     spiele, einer flächendeckenden kantonalen        ersetzbar (vgl. Bieling & Plieninger 2012).
135 Dorset Heaths, Natural England 2013).       Grundlage Landschaft als Ergänzung zum               Die Landschaftsleistungen sind in der
Die wichtigsten Landschaftsgebiete natio-       kantonalen Richtplan sowie einer Land-           Schweizer Politik jüngst anerkannt und
naler Bedeutung wurden je in ausführli-         schaftscharakterisierung zur konkreten           gesichert worden. Der Schweizerische Bun-
chen Profilen beschrieben und die jeweili-      Umsetzung von Maßnahmen zur Land-                desrat hat 2016 in seiner Strategie „Nach-
gen Ökosystemleistungen mit ihrem Nut-          schaftsaufwertung in der Region eines ge-        haltige Entwicklung 2016-2019“ folgende
zen („opportunities“) zur Bereitstellung        planten Nationalparks, präsentiert und           Zielsetzung festgehalten: „Die Landschaft
weiterer Leistungen analysiert. Neben           diskutiert.                                      wird unter Wahrung ihres Charakters wei-
Großbritannien haben heute weitere Staa-                                                         terentwickelt und gestaltet. Die Land-
ten und Regionen eine Charakterisierung         2    Konzeptueller Rahmen und                    schaftsleistungen sind anerkannt und ge-
ihrer Landschaften vorgenommen. Zu er-               Vorgehensweise                              sichert“ (Schweizerischer Bundesrat 2016).
wähnen sind beispielsweise die kulturland-                                                       Umgesetzt werden soll dieses Ziel durch
schaftliche Gliederung Spaniens (Ministe-       2.1 Vorbemerkungen                               die Aktualisierung des Landschaftskonzep-
rio de Medio Ambiente y Medio Rural y                                                            tes Schweiz von 1998 (Bundesamt für Um-
Marino 2010) und die naturschutzfachliche       Die Erfassung der einzelnen Kulturland-          welt 2016).
Landschaftsbewertung Deutschlands (Bun-         schaften im Rahmen der Erarbeitung des               Die Frage, welche Landschaftsleistun-
desamt für Naturschutz 2011), die zu flä-       Katalogs erfolgte auf der Basis der Europä-      gen hinsichtlich Analyse und Umsetzung
chendeckenden Karten führten.                   ischen Landschaftskonvention (Europarat          im Vordergrund stehen, ist Gegenstand
   Auch für die Schweiz liegen mit der          2000), welche die Schweiz 2013 ratifizier-       vieler Diskussionen (Bieling & Plieninger
Landschaftstypologie (Bundesamt für             te. Diese verlangt für die nachhaltige Land-     2012, Vallés-Planells et al. 2014). Das
Raumentwicklung et al. 2011) und den auf        schaftsentwicklung auch den Einbezug             englische Landscape Character Assessment
der gleichen Datengrundlage aufgebauten         soziokultureller und wahrnehmungsbezo-           LCA unterscheidet bei den NCA-Profiles
Agrarlandschaftstypen (Szerencsits et al.       gener Qualitäten der Landschaft. Entspre-        unter den kulturellen Leistungen die Iden-
2009) analytische Grundlagen vor. Diese         chend richtete sich die Erarbeitung metho-       tität (sense of place/inspiration), die Kul-
haben aber den Nachteil, dass sie nicht         disch nach den kulturellen Landschaftsleis-      turgeschichte (sense of history), die Ruhe
vertieft auf die soziokulturellen, respektive   tungen als wesentlicher Bestandteil der          (tranquility), Erholung (recreation) und
wahrnehmungsbezogenen Qualitäten der            Ökosystems- respektive Landschaftsleis-          die geologische und biologische Diversität
Kulturlandschaften eingehen und entspre-        tungen (de Groot 2006, Grêt-Regamey              (geo- and biodiversity). Für den Katalog
chend Entwicklungsziele für diese vorwie-       et al. 2012, Grunewald et al. 2017, Keller       der charakteristischen Kulturlandschaften
gend kulturell geprägten Landschaftsas-         2017, MA 2005) (vgl. Abschnitt 2.2) sowie        der Schweiz wurden in Anlehnung an den
pekte fehlen. Das führt in der Praxis – ins-    dem Konzept der Landschaftstexturen              englischen LCA-Ansatz folgende vier (so-
besondere bei konkreten Nutzungs- und           (Meier & Bucher 2010) (vgl. Abschnitt            zio-)kulturelle Landschaftsleistungen un-
Bauvorhaben außerhalb von Schutzobjek-          2.3). Der Fokus lag dabei in erster Linie auf    terschieden: kultureller Ausdruck, natür-
ten – oft zu einer (unbeabsichtigten) Ver-      kulturell geprägten Landschaften (Kultur-        licher Ausdruck, Identifikation und Hei-
minderung der charakteristischen Qualitä-       landschaften), da in den Charakterisierun-       matbildung sowie Erholungs- und Erleb-
ten der unterschiedlichen Kulturlandschaf-      gen und Typisierungen dieser Landschaften        nisleistung.
ten. Es besteht somit ein wachsendes Inte-      der größte Handlungsbedarf und eine fach-
resse an einem übergeordneten landschafts-      liche Lücke identifiziert worden waren.          2.3 Landschaftstexturen als
spezifischen Zielsystem auf der Basis einer                                                          wahrnehmungsbezogener Ansatz
kohärenten fachlichen Grundlage, welche         2.2 Kulturelle Landschaftsleistungen                 der Landschaftsanalyse
die Identifikation der charakteristischen           als Basis der Landschaftsanalyse
Kulturlandschaften mit ihren Qualitäten                                                          Die physische-räumliche Landschaft ist das
und Entwicklungszielen auf der regionalen       Das Konzept der Ökosystem- resp. Land-           dynamische Ergebnis verschiedener natür-
Ebene (in der Schweiz z.B. auf der kanto-       schaftsleistungen ermöglicht die Sichtbar-       licher und kultureller Prozesse, die sich in
nalen Ebene) erleichtert.                       machung der gesellschaftlichen Werte-            ihr in kontinuierlichen Schichtungen ma-
   Aus diesem Grunde hat die Stiftung           beziehungen zu natürlichen und land-             nifestieren. Entsprechend ist das Erschei-
Landschaftsschutz Schweiz mit Unterstüt-        schaftsspezifischen Funktionen als nutzba-       nungsbild einer Landschaft durch das Zu-
zung durch das Bundesamt für Umwelt             re Güter und Dienstleistungen (vgl. auch         sammenwirken und Überlagern dieser
(BAFU) und das Bundesamt für Raument-           Kienast 2010). Die Landschaft spielt dabei       „Schichten“ (Palimpsest) entstanden und
wicklung (ARE) sowie in enger Begleitung        eine fundamentale Rolle als Lieferant von        wird durch sie weiter gestaltet (Meier &
durch eine Expertengruppe die methodi-          Produktionsleistungen, Regulierungsleis-         Bucher 2010, Vallés-Planells et al.
sche und konzeptionelle Grundlage für die       tungen und kulturellen Leistungen (Mül-          2014). Ähnlich wie bei Textilstoffen ent-

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Originalarbeit

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Der Katalog der charakteristischen Kulturlandschaften der Schweiz
Raimund Rodewald et al., Der Katalog der charakteristischen Kulturlandschaften der Schweiz

stehen dadurch Landschaftstexturen, die                    2.4 Methodisches Vorgehen bei der                         Die Beschreibung dieser Landschafts-

                                                                                                                                                                       Originalarbeit
neben der strukturellen Beschaffenheit                         Erarbeitung des Katalogs                           qualitäten basierte auf einer umfangrei-
auch die wahrgenommenen ästhetischen                                                                              chen Literaturrecherche, einer Sichtung der
und emotionalen Qualitäten miteinbezie-                    Die Vorgehensweise zur Erarbeitung des                 räumlichen Daten (aktuelle und historische
hen. Die spezifische Gestalt einer Land-                   Katalogs der charakteristischen Kulturland-            Karten und Luftbilder) sowie der Diskussi-
schaft, wie wir sie wahrnehmen, kann so-                   schaften der Schweiz beinhaltete analog                on der Zwischenresultate mit einer Begleit-
mit als „Gesamtgewebe, als Gesamttextur“                   zur LCA-Erhebung die Identifikation und                gruppe, bestehend aus Fachpersonen aus
verstanden werden, die sich aus verschie-                  detaillierte Beschreibung der Landschafts-             Wissenschaft, Verwaltung und Praxis. Ba-
denen geschichteten, natürlich und kultu-                  qualitäten und der -entwicklungsziele der              sierend auf dem so erarbeiteten ersten
rell modellierten Landschaftstexturen zu-                  charakteristischen Kulturlandschaften der              Entwurf des Katalogs folgten Feldstudien,
sammensetzt. Somit sind Landschaftstex-                    Schweiz sowie deren Zuordnung zu den                   welche aufgrund von identifizierten Schlüs-
turen spezifische landschaftliche Oberflä-                 sechs prägenden Texturen. Landschafts-                 selmerkmalen der charakteristischen Kul-
chen, etwa dominiert durch Wasser, Land-                   qualitäten sind in diesem Zusammenhang                 turlandschaften ausgeführt wurden und
wirtschaft, Siedlung oder Infrastruktur,                   als objektiv ermittelbare Eigenschaften zu             eine vertieftere Beschreibung der vorhan-
welche durch natürliche und anthropogene                   verstehen, die individuell und gesellschaft-           denen Landschaftsqualitäten zum Ziel hat-
Einflüsse geformt worden sind (Meier &                     lich unterschiedlich wahrgenommen wer-                 ten. In diesen Feldstudien wurde auch das
Bucher 2010).                                              den können. Sie dienen der Sicherung von               Wissen von Fachpersonen vor Ort (insbe-
    Das Konzept der Landschaftstexturen                    Leistungen, welche durch die Landschaft                sondere auch bezüglich Identifikation und
ist die Grundstruktur für eine Gliederung                  erbracht werden, und prägen den Charak-                Heimatbildung) einbezogen. Dies erlaubte
der charakteristischen Kulturlandschaften                  ter einer Landschaft maßgeblich (vgl. Grêt-            anschließend eine Formulierung von Land-
nach ihrer charaktergebenden, landschaft-                  Regamey et al. 2012, Rodewald 2006).                   schaftsentwicklungszielen, gegliedert wie-
lichen Oberfläche. Als vorinterpretierte
Grundlage, gestützt auf die phänomenolo-                   Tab. 1: Die charakteristischen Kulturlandschaften der Schweiz (RODEWALD et al. 2014).
                                                           Switzerland’s characteristic cultural landscapes (Source: RODEWALD et al. 2014).
gische Wahrnehmung, bieten Landschafts-
texturen eine gute Basis für den Dialog –                  Textur                 charakteristische Kulturlandschaft
auch mit Nicht-Landschaftsfachleuten,                      Waldtextur             • Waldlandschaften
was für die Anwendung in der Praxis wich-                                         • Wytweidelandschaften/Waldweidelandschaften
                                                                                  • Selvenlandschaften (parkähnliche Waldlandschaften mit Fruchtnutzung der
tig ist.
                                                                                    Bäume – z.B. Kastanien oder Nüssen – und Unternutzung durch Beweidung
    Für die systematische Gliederung der                                            oder Mähwiese)
charakteristischen Kulturlandschaften des                                         • Sekundärwildnislandschaften
Katalogs wurden sechs Texturen unter-                      Agrartextur            •   Obstwiesenlandschaften
schieden: Waldtextur, Agrartextur, Ge-                                            •   Reblandschaften
wässertextur, Siedlungstextur, Infra-                                             •   Heckenlandschaften
strukturtextur und Patrimoine- oder                                               •   Alplandschaften
Kulturerbetextur. Damit wird der als do-                                          •   Wildheulandschaften
                                                                                  •   Mosaiklandschaften mit Wald-Offenland-Muster
minant wahrgenommene Aspekt einer
                                                                                  •   Agrarlandschaften mit hoher Struktur- und Nutzungsvielfalt
Kulturlandschaft zum prägnanten und                                               •   intensive Grünlandlandschaft
landschaftlichen Raumbezug. Unter Patri-                                          •   meliorationsgeprägte Agrarlandschaften
moinetextur werden diejenigen Kultur-                                             •   periurbane Agrarlandschaften
landschaften zusammengefasst, die dem                      Gewässertextur         •   Moorlandschaften
früheren Begriffsverständnis einer tradi-                                         •   Flusslandschaften
tionellen Kulturlandschaft (Ewald 1978)                                           •   Seenlandschaften
entsprechen, also Landschaftsprägungen                                            •   Kleingewässerlandschaften mit Industrievergangenheit
                                                                                  •   Gewässerkorrektionslandschaften
aufweisen, die stark vom baulichen kultu-
rellen Erbe und von lesbaren historischen                  Siedlungstextur        •   Streusiedlungslandschaften
                                                                                  •   ländliche Dorf- und Weilerlandschaften
Nutzungsmustern geprägt sind.
                                                                                  •   periurbane Siedlungslandschaften
                                                                                  •   suburbane Siedlungslandschaften
                                                                                  •   Stadtlandschaften
                                                                                  •   kontur- und kontrastreiche Transformationslandschaften
Linke Seite:
                                                                                  •   Gewerbelandschaften
Abb. 1: Die charakteristischen Landschaftstypen
                                                           Infrastrukturtextur    •   Verkehrsinfrastrukturlandschaften
des Kantons Zug dienen als fachliche Grundlage
                                                                                  •   Energieinfrastrukturlandschaften
für verschiedene planerische und konzeptionelle
                                                                                  •   Tourismusinfrastrukturlandschaften
Aufgaben. Für die Umsetzung in der Planungspra-
                                                                                  •   Militärinfrastrukturlandschaften
xis werden sie flächendeckend identifiziert, räum-
lich bezeichnet, mit den relevanten kantonalen             Patrimoinetextur       • historische Kulturlandschaften von baukulturellem Wert
Fachstellen diskutiert und abgestimmt sowie kar-           (Kulturerbetextur)     • Terrassenlandschaften
tographisch dargestellt. © Amt für Raumplanung                                    • Wiesenwässerungslandschaften
Zug, Planentwurf Dezember 2017                                                    • Hangberieselungslandschaften
                                                                                  • Alleenlandschaften
The catalogue of landscape types of the Canton of
                                                                                  • Maiensässlandschaften (verstreute oder kompakte Siedlungsform mit Gebäu-
Zug is intended as a basis for planning and conceptu-
                                                                                    den der mehrstufigen Berglandwirtschaft)
al work. In an ongoing effort, landscape types are be-
                                                                                  • Sakrallandschaften
ing identified, specified in terms of spatial extent and
                                                                                  • historische Verkehrsinfrastrukturlandschaften
location across the entire canton, discussed with rele-
                                                                                  • Campagna
vant cantonal authorities, and mapped.

                                                                                                      50 (5) | 2018 | NAT UR SCHUTZ und L andschaf tspl a n un g 141
Der Katalog der charakteristischen Kulturlandschaften der Schweiz
Raimund Rodewald et al., Der Katalog der charakteristischen Kulturlandschaften der Schweiz

                 derum nach den jeweiligen Landschafts-                       schaften sind als schutzwürdig einzustufen,    wendung sowie die inhaltliche und metho-
Originalarbeit

                 leistungen. Auch hierzu wurde die Begleit-                   da sie in größeren regionalen Flächenan-       dische Konkretisierung im Rahmen der
                 gruppe einbezogen.                                           teilen auftreten und eine starke Gefähr-       Erarbeitung einer kantonalen Landschafts-
                                                                              dung aufweisen.                                konzeption. Das Fallbeispiel 2 erläutert die
                 3     Der Katalog der charakteristischen                                                                    Anwendung im Rahmen der Entwicklung
                       Kulturlandschaften der Schweiz                         4      Anwendungen in der Praxis               von konkreten Landschaftsaufwertungs-
                                                                                                                             projekten in der Region des geplanten Na-
                 Der Katalog der charakteristischen Kultur-                   4.1 Vorbemerkungen                             tionalpark Locarnese.
                 landschaften der Schweiz (Rodewald et
                 al. 2014) enthält eine Zusammenstellung                      Der Katalog der charakteristischen Kultur-     4.2 Fallbeispiel 1:
                 von 39 charakteristischen Kulturlandschaf-                   landschaften der Schweiz stellt eine wich-         Landschaftskonzeption Kanton
                 ten, die in der Schweiz in mehr oder weni-                   tige Basis für die Erarbeitung von planeri-        Zug
                 ger ausgeprägter Form heute noch anzu-                       schen Konzepten und Projekten für die
                 treffen sind. Sie wurden anhand ihres                        Landschaft dar. So werden – gestützt auf       Der Regierungsrat des Kantons Zug hatte
                 prägenden Aspektes sechs charaktergeben-                     den Katalog – derzeit in verschiedenen Kan-    2015 mit der Verabschiedung des Konzep-
                 den Texturen zugeordnet (Tab. 1). Neben                      tonen der Schweiz kantonale Landschafts-       tes „Vielfältige und vernetzte Zuger Land-
                 traditionellen Kulturlandschaften, wie                       konzeptionen erarbeitet, wie sie das schwei-   schaft“ das Ziel formuliert, das Typische
                 beispielsweise Waldweidelandschaften,                        zerische Bundesgesetz über die Raumpla-        und Einzigartige der Zuger Landschaft zu
                 wurden bei der Erarbeitung des Katalogs                      nung von den Kantonen fordert. Eine kan-       stärken. Für die Umsetzung dieser Zielset-
                 auch „neue“, d.h. transformierte Kultur-                     tonale Landschaftskonzeption ist eine flä-     zung wurde eine kantonale fachliche
                 landschaften (z.B. meliorationsgeprägte                      chendeckende Grundlage Landschaft, die         Grundlage Landschaft erarbeitet, die dazu
                 Agrarlandschaften; vgl. Tab. 2) sowie Sied-                  über den gesamten Raum (inklusive Sied-        dient, zukünftige Förderungsmaßnahmen
                 lungslandschaften berücksichtigt.                            lungen und Wald) die charakteristischen        im Bereich Landschaft gezielt auf die ver-
                     Den unterschiedlichen Kulturlandschaf-                   Landschaftstypen erfasst und Entwicklungs-     schiedenen charakteristischen Landschaf-
                 ten sind ausgehend von den vier maßge-                       ziele daraus ableitet (Bundesamt für Um-       ten des Kantons Zug abzustützen. Ebenso
                 benden Landschaftsleistungen (kultureller                    welt 2015, vgl. Abschnitt 4.2). Ebenso kann    soll sie den Gemeinden und Projektträger-
                 Ausdruck, natürlicher Ausdruck, Identifi-                    der Katalog bei der Ausarbeitung von Land-     schaften als eine kantonal kohärente, fach-
                 kation und Heimatbildung, Erholungs- und                     schaftsförderprojekten beigezogen werden       liche Grundlage für die Erarbeitung von
                 Erlebnisleistung) allgemeine Landschafts-                    (vgl. Abschnitt 4.3) oder als Grundlage für    Landschaftsentwicklungskonzepten, Land-
                 qualitäten zugeschrieben (vgl. Abschnitt                     Landschaftsqualitätsprojekte der Landwirt-     schaftsqualitätsprojekten sowie weiteren
                 2.4). Daraus ergeben sich wiederum all-                      schaft, für Agglomerationsprogramme so-        Konzepten und Projekten mit landschafts-
                 gemeine Landschaftsentwicklungsziele, die                    wie für Landschaftsentwicklungskonzepte        relevanten Zielen zur Verfügung stehen.
                 eine besondere Bedeutung für den Erhalt                      dienen. Zudem ermöglicht er eine Erfas-        Zudem sollen mit dieser Grundlage das
                 und die Förderung der Landschaftsquali-                      sung und Entwicklung derjenigen charak-        Verständnis für die Bedeutung der vielfäl-
                 täten aufweisen und für die Erbringung der                   teristischen Landschaften, welche beispiels-   tigen, kulturell geprägten Landschaften des
                 jeweiligen Landschaftsleistung entschei-                     weise die besondere landschaftliche Quali-     Kantons Zug gefördert werden.
                 dend sind. Zum Schluss sind die Schlüssel-                   tät eines Naturparks ausmachen.                   Die Erarbeitung erfolgte in drei Phasen:
                 elemente der einzelnen Kulturlandschaf-                         In den nachfolgend vorgestellten Fall-      f Phase 1: Für die Systematisierung der
                 ten, welche durch ihre Anzahl, ihre Größe                    beispielen wird die konkrete Anwendung         Landschaften wurden die charaktergeben-
                 oder ihre Verteilung im Raum in der jewei-                   des Katalogs der charakteristischen Kultur-    den Landschaftstexturen identifiziert (vgl.
                 ligen Landschaft besonders prägend sind                      landschaften der Schweiz exemplarisch          Abschnitt 2.3). Diese bildeten unter Einbe-
                 und somit bei der Entwicklung der Land-                      aufgezeigt. Das Fallbeispiel 1 zeigt die An-   zug der relevanten kantonalen Grundlagen
                 schaft eine besondere Bedeutung haben,
                 aufgeführt (Tab. 2).
                     In Anlehnung an die Landschaftstypen
                 Deutschlands (BfN 2011) kann so auch die
                 Schutzwürdigkeit der einzelnen Kultur-
                 landschaften der Schweiz abgeschätzt wer-
                 den (Rodewald 2018): Elf charakteristi-
                 sche Kulturlandschaften sind besonders
                 schutzwürdig, da sie nur in geringen regi-
                 onalen Flächenanteilen auftreten und eine
                 starke Gefährdung aufweisen. 14 Land-

                 Abb. 2: In den Seenlandschaften des Kantons Zug
                 ist das gewachsene Mosaik naturnaher und sozio-
                 kulturell geprägter Bereiche, das sich auch in der
                 wechselnden Uferbestockung ablesen lässt, ein
                 identitätsstiftendes Schlüsselelement dieses Land-
                 schaftstyps.                       © Christine Meier
                 The mosaic of more natural and more culturally
                 shaped areas – visible in the varying character of the
                 shore vegetation – is a key element of the Canton of
                 Zug’s lakeside landscapes.

                 142 N ATU RS C H U TZ u nd L and s ch a f ts pla nu ng | 50 ( 5) | 2018
Der Katalog der charakteristischen Kulturlandschaften der Schweiz
Raimund Rodewald et al., Der Katalog der charakteristischen Kulturlandschaften der Schweiz

Tab. 2: Das Beispiel „Meliorationsgeprägte Agrarlandschaft“ – eine der 39 charakteristischen Kulturlandschaften der Schweiz. Die den vier kulturellen Land-

                                                                                                                                                                              Originalarbeit
schaftsleistungen zugeordneten Landschaftsqualitäten und –entwicklungsziele sind allgemeiner Natur. Im konkreten Fall können sie mehr oder weniger rele-
vant sein (RODEWALD et al. 2014).
“Agrarian landscapes characterized by land improvement” are one of Switzerland’s 39 characteristic cultural landscapes. The landscape qualities and landscape develop-
ment objectives listed for each of the four cultural landscape services are generic in nature; their relevance varies from case to case. (Source: RODEWALD et al. 2014).

Meliorationsgeprägte Agrarlandschaft

Ausgeräumte meliorationsgeprägte Agrarlandschaft in         Strukturreiche meliorationsgeprägte Agrarlandschaft im Grand Marais (Kanton Freiburg).
Villars-le-Terroir (Kanton Waadt).              © Archiv SL                                                                                  © Archiv SL

Meliorationsgeprägte Agrarlandschaften umfassen meliorierte, intensiv agrarisch genutzte Ebenen oder Plateaus, die durch eine großflächige einheitliche
Nutzung von eher geringer Anbauvielfalt geprägt sind und eher bescheidene raumgliedernde Strukturen aufweisen. Im Gegensatz zu den Gewässerkorrektions-
landschaften entstanden die meliorationsgeprägten Agrarlandschaften nicht aufgrund von großflächigen Entwässerungen. Die Offenheit und der baulich
unverstellte Horizont führten zu einer verstärkten Wahrnehmung des Himmels, der räumlichen Weite und Leere.

Landschafts-       kultureller Ausdruck                      natürlicher Ausdruck                 Identifikation und Heimat-         Erholungs- und Erlebnisleistung
leistungen                                                                                        bildung

Landschafts-       • intensive Produktionslandschaften       • relativ störungsfreie agrarische   • Topos der gepflegten, kul-       •   gute Zugänglichkeit
qualitäten         • Vielfalt der Kulturen (Gemüsebau,         Lebensräume (z.B. für Feldhase,      tivierten Landschaft             •   mittlerer Erholungswert
                     Obstbau, Getreide, Wiesland u.a.)         Reh)                               • lokale und regionale Pro-        •   Orte mit großer Raumwirkung
                   • kulturlandschonende Situierung          • inselartige Lebensräume              dukte                            •   Erlebbarkeit der landwirtschaft-
                     der Siedlungen am Hang oder an er-        (Feuchtgebiete) und lineare        • Orte der Produktion von Nah-         lichen Nutzung
                     höhter Lage                               Vernetzungsstrukturen (Ge-           rungsmitteln                     •   vielfältiges ästhetisches Erlebnis
                   • dünnbesiedelte Flächen, eher gerin-       wässer, Hecken, Wegränder,         • Potenzial für regionale und          der kohärenten Landschafts-
                     ge Zersiedlung und Zerschneidung          Waldungen)                           lokale Spezialitäten                 gestalt
                   • stark geometrisches Nutzungs- und       • Mosaik von intensiven und          • markante Vertikalstrukturen      •   Eindruck der Weite, Offenheit
                     Landschaftsmuster                         extensiven Kulturen                  (Dorfkirche, Einzelbäume,            und Gleichförmigkeit
                   • Anlagen der landwirtschaftlichen        • geringer Anteil von Habitat-         Hügel)                           •   ausgeprägte Sichtbeziehungen
                     Mechanisierung (Wegmuster,                flächen (z.B. Brachen)             • Lage und Persistenz der              und Sichtachsen
                     Bewässerungsanlagen, Kanäle, Silo-      • angepasste Kulturen                  raumprägenden Nutzungs-          •   Kontinuität des Flurmusters
                     bauten)                                 • Potenzialräume aus Sicht Bio-        muster
                   • ehemals arbeitsintensive Nutzung          diversität                         • Orientierungsorte
                   • große Flächeneinheiten
                   • strukturierende Landschafts-
                     elemente wie Einzelbäume und
                     Naturschutzinseln

Landschafts-  • Erhaltung des Produktionsgrads der           • Erhöhung der Ökoflächen            • Akzentuierung besonderer         • Erhaltung der Weite und Unver-
entwicklungs-   Landschaft                                   • Vernetzungsprojekte                  Orte in der Landschaft durch       bautheit der Landschaft
ziele         • Vermeidung von exponierten,                  • Bewirtschaftungsausrichtung          Struk turelemente (z.B. Soli-    • Vermeidung der Zerschneidung
                großen und schlecht gestalteten                auf Feldhase, Bodenbrüter,           tärbaum an Wegkreuzung,            von markanten Sichtachsen, z.B.
                Hochbauten und der Ausfransung                 Rehe, Wildtierkorridore etc.         Alleen)                            durch Freileitungen
                der Siedlungen                               • Förderung des Mosaiks von          • Regionalvermarktung              • Strukturierung des Raumes
              • Erhalt und Schaffung von qualitati-            intensiven und extensiven          • Kommunikationsmaßnah-              durch prägende Vertikalelemen-
                ven Siedlungsansichten                         Flächen                              men                                te (Baumhecken, Pappelalleen,
              • Erhöhung der strukturellen und der           • Erhaltung der Störungsarmut        • überkommunale Land-                Einzelbäume)
                Anbauvielfalt                                • Vermeidung von Zerschneidun-         schaftsentwicklungskonzep-       • Verbesserung des Erlebnisses
              • Vermeidung von generalisierenden               gen                                  te unter Einbezug der Bevöl-       von Naturnähe und Vielfalt
                Abläufen in der Bewirtschaftung              • Vermeidung von Terrainein-           kerung                           • Erhöhung der landschaftlichen
              • Erhöhung des Orientierungscharak-              griffen in geomorphologisch        • innerlandschaftliche Unver-        Komplexität durch Kontrast-
                ters der Landschaft                            wertvolle Räumen                     wechselbarkeiten schaffen          erhöhung (z.B. Brachen) und
              • Erhöhung der Kontraste (Kleinstruk-                                                                                    nicht-geometrische Gestal-
                turen, kleine Waldungen, Habitate)                                                                                     tungen

Schlüssel-         weite und offene Landschaften; unverstellte Sichtachsen bis zu den Dörfern und zum Horizont; raumgliedernde Landschaftselemente
elemente           (z.B. Alleen, Einzelbäume); ausgeprägtes Flurmuster und geometrische Flurformen

                                                                                                       50 (5) | 2018 | NAT UR SCHUTZ und L andschaf tspl a n un g 143
Der Katalog der charakteristischen Kulturlandschaften der Schweiz
Raimund Rodewald et al., Der Katalog der charakteristischen Kulturlandschaften der Schweiz
Originalarbeit

                 Abb. 3: Die Karte des geplanten Nationalparks Locarnese zeigt, dass von Wäldern geprägte Landschaften (Waldtextur) dominieren. Die anderen charakteristischen
                 Kulturlandschaften sind in ihrer Flächernausdehnung viel kleiner (z.B. Patrimoinetextur; dazu gehören Terrassenlandschaften, Maiensässlandschaften etc.), tragen
                 aber wesentlich zur Diversität und damit zur landschaftlichen Qualität der Region bei (Quelle: Gianoni & Padovan 2015a/b; Legende angepasst).
                 The landscape map of the planned Locarnese National Park shows that the area is dominated by forested landscapes (green). But although its other characteristic cultur-
                 al landscapes are much smaller in size, they contribute significantly to diversity and thus to the region’s overall landscape quality (Source: GIANONI & PADOVAN 2015a/b).

                 den Rahmen für die anschließende wahr-                       Abb. 4: Eine „Paesaggio
                 nehmungsbasierte Landschaftsanalyse und                      dei monti“ (Maien-
                 die Herausarbeitung der für den Kanton                       sässlandschaft) mit
                                                                              Relikten einer Terras-
                 Zug charakteristischen Landschaftstypen.
                                                                              senlandschaft in der
                 Um die spezifischen kantonalen und regi-                     Region des geplanten
                 onalen Ausprägungen der Landschaften in                      Nationalparks Locar-
                 ihrer identitätsstiftenden Wirkung erfassen                  nese.       © Gery Ryter
                 und darstellen zu können, wurde der Ka-                      A paesaggio dei monti,
                 talog der charakteristischen Kulturland-                     consisting of temporar-
                 schaften für die konkrete Anwendung ent-                     ily inhabited residential
                 sprechend angepasst.                                         buildings and alpine
                                                                              pastures, with remains
                 f Phase 2: Die Landschaften des Kantons
                                                                              of a terraced landscape
                 Zug wurden insgesamt 13 unterschiedli-                       in the area of the
                 chen Landschaftstypen zugeordnet und auf                     planned Locarnese Na-
                 einer Karte im Maßstab 1 : 25 000 – analog                   tional Park.
                 zum Maßstab des kantonalen Richtplans
                 – flächendeckend über das gesamte Kan-
                 tonsgebiet räumlich identifiziert und be-

                 144 N ATU RS C H U TZ u nd L and s ch a f ts pla nu ng | 50 ( 5) | 2018
Der Katalog der charakteristischen Kulturlandschaften der Schweiz
Raimund Rodewald et al., Der Katalog der charakteristischen Kulturlandschaften der Schweiz

zeichnet (Abb. 1). Dabei standen die wahr-

                                                                                                                                                               Originalarbeit
genommenen landschaftlichen Charakte-
ristika mit ihren prägenden Aspekten im
Vordergrund und nicht – wie in einem
Flächennutzungsplan – die Nutzungen.
Eine flächendeckende, eindeutige räumli-
che Zuordnung der Landschaften zu jeweils
einem Landschaftstyp erleichtert die pla-
nerische Handhabung sowie eine klare
Prioritätensetzung für die Ableitung von
Entwicklungszielen. Die Ausnahme von der
Regel der eindeutigen Zuordnung bilden
die meist kleinräumig ausgeprägten Kul-
turerbelandschaften, die gerade in der
Verflechtung mit dem charakteristischen
Landschaftstyp ihre Besonderheit zeigen.
So gehört beispielsweise das westliche See-
ufer des Zugersees zum Landschaftstyp der
„Seenlandschaften“. Seine historische, kul-
turelle Prägung durch Schlösser und Villen
wird jedoch mit einer überlagernden            Abb. 5: Eine Terrassenlandschaft im geplanten Nationalpark Locarnese, die im Rahmen eines Landschafts-
Schraffur für die „Parklandschaften“, die      entwicklungsprojektes restauriert wurde.                                                    © Archiv SL
zur Kulturerbetextur gehört, hervorgeho-       This terraced landscape in the planned Locarnese National Park has been restored as part of a landscape deve-
ben (vgl. Abb. 1 und 2).                       lopment project.
f Phase 3: Die verschiedenen Landschaft-
stypen wurden textlich mit ihrem natürli-      onalparks Locarnese die unterschiedlichen                Abschätzung der Qualitäten des Raumes
chen und kulturellen Ausdruck charakte-        Kulturlandschaften identifiziert. Anschlie-              und damit ein koordiniertes Vorgehen hin-
risiert und mit Typbildern dokumentiert        ßend wurden die insgesamt 25 charakte-                   sichtlich relevanter Landschaftsentwick-
(Abb. 2). Zusätzlich wurden typstärkende       ristischen Kulturlandschaften qualitativ                 lungsziele und -projekte erlaubt (Abb. 5).
und typschwächende Aspekte in Stichwor-        nach deren landschaftlicher Bedeutung
ten aufgeführt (typstärkend: z.B. durchge-     kategorisiert. Mit dieser Qualifizierung                 5     Schlussfolgerungen
hende Horizontlinie, typschwächend: z.B.       konnte für jede Teilregion aufgezeigt wer-
Zersiedelung) und naturräumliche und           den, welche Landschaften maßgeblich zur                  Landschaften veränderten sich kontinuier-
kulturelle Schlüsselelemente für den jewei-    umfassenden Diversität des Raumes bei-                   lich und ihre Entwicklung wird weiterge-
ligen Landschaftstyp formuliert. Mit diesen    tragen. Es wird damit also nicht allein die              hen. In einigen Landschaften bleiben auch
Ergänzungen können Inhalte und Zielset-        Ausdehnung der unterschiedlichen Land-                   im Wandel die charakteristischen Qualitä-
zungen weiterer „Schichten“ der Land-          schaften berücksichtigt, sondern vielmehr                ten erhalten oder entwickeln sich weiter.
schaft wie Gewässer, Wald oder Siedlungs-      etwas über deren Beitrag zur landschaft-                 Andere Landschaften haben ihren spezifi-
struktur, die sich nicht unbedingt aus der     lichen Qualität der unterschiedlichen Teil-              schen Charakter weitgehend verloren und
Charakterisierung der Landschaften erge-       räume ausgesagt (Gianoni & Padovan                       werden damit austauschbar. Zur Sicherung
ben, jedoch den Landschaftstyp stärken,        2015a, b). So sind Waldlandschaften zwar                 einer nachhaltigen Landschaftsentwick-
gefährden oder beeinträchtigen können,         hinsichtlich der Fläche dominierend, aber                lung sind das Sichtbarmachen der charak-
über eine zusätzliche Ebene eingebracht        auch andere, in ihrer Ausdehnung viel klei-              teristischen Kulturlandschaften und die
werden. Für jeden Landschaftstyp wurden        nere charakteristische Kulturlandschaften                gezielte Gestaltung dieser Transformati-
zudem auf der Basis der Charakterisierun-      (z.B. Terrassenlandschaften) tragen we-                  onsprozesse entscheidend. Die politischen
gen wichtige prioritäre landschaftliche        sentlich zur Diversität und damit zur land-              Entscheidungsträger, die zuständigen
Entwicklungsziele abgeleitet.                  schaftlichen Qualität der Nationalparkregi-              Amtsstellen, aber auch lokale Interessens-
    Der Kanton Zug will als Ziel in der lau-   on bei (Abb. 3 und 4).                                   gruppen und weitere Akteure sind daher
fenden Richtplan-Anpassung verankern,             In der Umsetzung der Landschaftsent-                  auf eine Grundlage angewiesen, die es ih-
dass Kanton und Gemeinden die typischen        wicklungsziele im Rahmen von Landschaft-                 nen ermöglicht, auch außerhalb der formell
Zuger Landschaften mit ihren charakteris-      aufwertungsprojekten kann folglich auf                   geschützten Räume die Folgewirkung ihrer
tischen Elementen stärken. Auf diese Wei-      diejenigen Teilräume mit hoher landschaft-               Entscheidungen abzuschätzen und adäqua-
se kann aus der Typisierung ein behörden-      licher Bedeutung fokussiert werden. Dabei                te Leitplanken für die Entwicklung der
verbindliches Konzept erarbeitet werden.       wird ein koordiniertes Vorgehen unter                    Landschaft zu formulieren. Ohne eine sol-
                                               Einbezug bestehender Instrumente, u.a.                   che Wissensbasis fehlt nicht nur das Ver-
4.3 Fallbeispiel 2:                            der Landschaftsqualitätsbeiträge der Land-               ständnis für den Landschaftsschutz, son-
    Landschaftscharakterisierung               wirtschaft, der Ausweisung der Landschaf-                dern auch die konkreten Kenntnisse über
    in der Region des geplanten                ten von kantonaler Bedeutung oder kon-                   die Landschaftsqualitäten, die im Falle von
    Nationalparks Locarnese                    kreter Landschaftsaufwertungsprojekte,                   Nutzungskonflikten auf dem Spiel stehen.
                                               vorangetrieben. Mit dem Katalog der cha-                    Der für die Schweiz erarbeitete Katalog
Hinsichtlich der konkreten Umsetzung von       rakteristischen Kulturlandschaften der                   der charakteristischen Kulturlandschaften
Maßnahmen zur Landschaftsaufwertung            Region Locarnese haben die Beteiligten ein               trägt bei zu einer umfassenden Land-
wurden in der Region des geplanten Nati-       Instrument zur Hand, das eine fundierte                  schaftsanalyse, welche auch die kulturellen

                                                                                           50 (5) | 2018 | NAT UR SCHUTZ und L andschaf tspl a n un g 145
Der Katalog der charakteristischen Kulturlandschaften der Schweiz
Raimund Rodewald et al., Der Katalog der charakteristischen Kulturlandschaften der Schweiz

                                                                                 planning for sustainable, multi-functional land-        charakteristischen Kulturlandschaften der
                  Fazit für die Praxis                                           scapes. Landscape and Urban Planning 75, 175-           Schweiz, Grundlage zur Ermittlung von Land-
Originalarbeit

                                                                                 186.                                                    schaftsentwicklungszielen. Bern. www.sl-fp.ch
                  • Der Katalog der charakteristischen Kul-                   Europarat (2000): Europäisches Landschaftsüber-            > Grundlagen (aufgerufen am 21.03.2018).
                      turlandschaften der Schweiz bietet eine                    einkommen. www.coe.int/en/web/conventions/            Roth, M. (2012): Landschaftsbildbewertung in der
                      Basis für die qualitative Entwicklung der                  full-list/-/conventions/treaty/176 (aufgerufen          Landschaftsplanung. Entwicklung und Anwen-
                      charakteristischen Kulturlandschaften                      am 21.03.2018).                                         dung einer Methode zur Validierung von Verfah-
                      und kann dazu beitragen, die Qualitäten                 Ewald, K. (1978): Der Landschaftswandel zur Ver-           ren und Bewertung des Landschaftsbildes durch
                      von unterschiedlichen Landschaften zu                      änderung schweizerischer Kulturlandschaften             internetgestützte Nutzerbefragungen. IÖR-Schr.
                                                                                 im 20. Jahrhundert. Tätigkeitsbericht der Natur-        59, Rhombos, Berlin.
                      erkennen, zu benennen und daraus Ziele
                                                                                 forschenden Gesellschaft Baselland, WSL, Bir-         Saunders, D. (2013): Die neue Völkerwanderung
                      für die Landschaftsentwicklung abzulei-                    mensdorf.                                               Arrival City. Pantheon, München.
                      ten.                                                    Gianoni, P., Padovan, E. (2015a): Il catalogo dei        Schweizerischer Bundesrat (2016): Strategie Nach-
                  •   Er kann für verschiedene landschaftsrele-                  paesaggi culturali caratteristici della Svizzera.       haltige Entwicklung 2016-2019. Bern.
                      vante Fragestellungen und Aufgaben wie                     Applicazione pilota al Progetto di Parco Nazio-       Szerencsits, E., Schüpbach, B., Conradin, H.,
                      die raumplanerische Interessensabwä-                       nale del Locarnese. www.sl-fp.ch/index.php?be           Grünig, A., Walter, T. (2009): Agrarlandschafts-
                      gung als wegleitende Grundlage dienen,                     reich=forschung&sprache=d&bild=1 (aufgerufen            typen Schweiz. ART Ber. 712 Agroscope Recken-
                                                                                 am 06.03.2018).                                         holz-Tänikon ART, Zürich.
                      insbesondere auch außerhalb der formell                 –, Padovan E. (2015b): Il catalogo dei paesaggi          Terrasson, D. (2008): Introduction. In: Berland-
                      geschützten Räume.                                         culturali caratteristici della Svizzera. Applicazi-     Darqué, M., Luginbühl, Y., Terrasson, D., eds.,
                  •   Durch das dem Katalog zugrundeliegende                     one pilota al Progetto di Parco Nazionale del           Landscape: from knowledge to action. Ed. Quae,
                      Konzept der Landschaftsleistungen kön-                     Locarnese – Rapporto tecnico. Dionea SA.                Versailles.
                      nen bei der Sichtbarmachung von Land-                   Grêt-Regamey, A., Neuenschwander, N., Wissen             The Countryside Agency and Scottish Natural Her-
                      schaftsqualitäten und -entwicklungszie-                    Hayek, U., Backhaus, N., Tobias, S. (2012):             itage (2002): Landscape Character Assessment:
                                                                                 Landschaftsqualität in Agglomerationen – Fokus-         Guidance for England and Scotland. The Coun-
                      len auch die kulturellen, respektive wahr-
                                                                                 studie des Nationalen Forschungsprogramms 54.           tryside Agency and Scottish Natural Heritage,
                      nehmungsbezogenen Qualitäten der                           vdf Hochschulverlag, Zürich.                            Cheltenham, Edinburgh.
                      Landschaften abgedeckt werden.                          Grunewald, K., Syrbe, R.-U., Walz, U., Richter,          Tudor, C. (2014): An Approach to Landscape Char-
                  •   Die Erfassung der charakteristischen Kul-                  B., Meinel, G., Herold, H., Marzelli, S. (2017):        acter Assessment, Core Document 40.20. Natural
                      turlandschaften eines Kantons oder einer                   Ökosystemleistungen Deutschlands, Stand der             England, www.gov.uk/natural-england (auf-
                      Region und deren räumliche Zuordnung                       Indikatorenentwicklung für ein bundesweites             gerufen am 20.03.2018).
                                                                                 Assessment und Monitoring. Natur und Land-            Vallés-Planells, M., Galiana, F., Van Eetvelde,
                      und Darstellung in einer Karte schaffen
                                                                                 schaft 92 (11), 485-492.                                V. (2014): A classification of landscape services
                      im Rahmen einer Landschaftskonzeption                   Institut für Landschaft und Freiraum (ILF, 2016):          to support local landscape planning. Ecology and
                      auf kantonaler (regionaler) Ebene eine                     Landschaftsqualität im urbanen und periurbanen          Society 19 (1), 44.
                      wertvolle Planungsgrundlage für ver-                       Raum. Haupt, Bern.
                      schiedene Aufgaben der Raumplanung                      Keller, R. (2017): Ökosystemleistungen in der             KO N TA K T
                      und der Landschaftspolitik.                                Schweiz. Chancen, Risiken und Nebenwirkungen
                                                                                 bei der praktischen Anwendung. Bristol-Schr.-R.                           Dr. Raimund Rodewald ist
                                                                                 51, Haupt, Bern.                                                          promovierter Biologe und seit
                 Leistungen der Landschaft einbezieht. Mit                    Kienast, F. (2010): Landschaftsdienstleistungen:                             1992 Geschäftsleiter der
                 der Sichtbarmachung von Landschaftsqua-                         ein taugliches Konzept für Forschung und Praxis?                          Stiftung Landschaftsschutz
                 litäten, die durch die räumliche Identifizie-                   Forum für Wissen 2010, 7-12.                                              Schweiz (SL) in Bern. Autor
                                                                              Meier, C., Bucher, A. (2010): Die zukünftige Land-                           mehrerer Bücher und Gast-
                 rung der Landschaftstypen und ihre karto-                       schaft erinnern. Eine Fallstudie zu Landschaft,                           dozent an der Universität Bern
                 grafische Darstellung noch verstärkt wird,                      Landschaftsbewusstsein und landschaftlicher                               für Raumplanung und an der
                 kann er als wegleitende Grundlage bei al-                       Identität in Glarus Süd. Zürich, Bristol-Schr.-R.                         ETH Zürich für Landschafts-
                 len Fragestellungen, die landschaftsrele-                       27; Haupt, Bern.                                      ästhetik. 2008 Ehrendoktor der juristischen Fakultät
                                                                              Millennium Ecosystem Assessment (MA, 2005):
                 vant sind, herangezogen werden.                                                                                       der Universität Basel.
                                                                                 Ecosystems and Human Well-being: Synthesis.
                                                                                 Island Press, Washington, DC.                         > r.rodewald@sl-fp.ch
                 Literatur                                                    Ministerio de Medio Ambiente y Medio Rural y Ma-
                                                                                 rino. Gobierno de Espana (2010): Atlas de los                             Christine Meier ist diplomierte
                 Bieling, C., Plieninger, T. (2012): Recording ma-               Paisajes de Espana. Madrid.                                               Biologin (Universität Zürich)
                   nifestations of cultural ecosystem services in the         Müller, F., de Groot, R., Willemen, L. (2011):                               und Inhaberin des Beratungsbü-
                   landscape. Landsc. Res. 38, 1-19.                             Ecosystem services at the landscape scale: the                            ros raum-landschaft in Zürich.
                 Bundesamt für Naturschutz (BfN, 2011): Land-                    need for integrative approaches. Landscape on-                            Kompetenzschwerpunkte: Land-
                   schaftstypen in Deutschland. www.bfn.de/                      line 23, 1-11.                                                            schafts- und Raumentwicklung,
                   themen/biotop-und-landschaftsschutz/schutz-                Natural England (2013): NCA Profile: 135 Dorset                              Landschaftskonzeptionen,
                   wuerdige-landschaften/landschaftstypen.html                   Heaths (NE506). http://publications.naturaleng-                           Landschaft und Identität sowie
                   (aufgerufen am 06.03.2018).                                   land.org.uk/publication/6271645295575040?c                                Partizipation in Planungsprozes-
                 Bundesamt für Raumentwicklung, Bundesamt für                    ategory=587130 (aufgerufen am 21.03.2018).            sen. Sie ist Buchautorin und als Dozentin tätig.
                   Umwelt, Bundesamt für Statistik (ARE/BAFU/                 Nohl, W. (2015): Landschaftsästhetik heute. Auf
                   BFS, 2011): Landschaftstypologie Schweiz – Teil               dem Weg zu einer Landschaftsästhetik des guten        > christine.meier@raum-landschaft.ch
                   1, Ziele, Methode und Anwendung; Teil 2, Be-                  Lebens. Oekom, München.
                   schreibung der Landschaftstypen. www.are.ad-               Rodewald, R. (2006): Von der Qualität der Land-                             Dr. Karina Liechti arbeitet als
                   min.ch, Bern.                                                 schaft. In: Tanner, K.M., Bürgi, M., Coch, C.,                           wissenschaftliche Mitarbeiterin
                 Bundesamt für Umwelt (BAFU, 2015): Merkblatt                    Hrsg., Landschaftsqualitäten, Haupt, Bern, 23-                           und Projektleiterin bei der Stif-
                   „Kantonale Landschaftskonzeptionen und kohä-                  38.                                                                      tung Landschaftsschutz Schweiz.
                   rente Landschaftsqualitätsziele“. Erläuterung              – (2008): Welche Landschaft soll es sein? Von der                           Studium der Geographie an der
                   zum Programmziel 1 im NFA-Programm Land-                      Suche nach konsensfähigen Zielen der Land-                               Universität Bern mit Fokus auf
                   schaft, Bern.                                                 schaftsentwicklung. Gaia 17 (2), 189-195.                                nachhaltige Regionalentwick-
                 – (2016): Den Landschaftswandel gestalten. Über-             – (2018): Schützenswerte Kulturlandschaftstypen                             lung, Gouvernanz, Landnut-
                   blick über landschaftspolitische Instrumente, Bern.           der Schweiz. www.sl-fp.ch > Grundlagen (auf-          zungs- und Kulturlandschaftswandel.
                 de Groot, R. (2006): Function-analysis and valu-                gerufen am 20.03.2018).
                                                                                                                                       > k.liechti@sl-fp.ch
                   ation as a tool to assess land use conflicts in            –, Schwyzer, Y., Liechti, K. (2014): Katalog der

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