Der Kompass für den gemeinsamen Erfolg
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3 Inhalt 5 Gemeinsam den öffentlichen Verkehr attraktiver machen 6 ch-direct Komplexität meistern, damit es einfach bleibt 10 So sind wir aufgestellt 14 Auf zu neuen Ufern – oder warum auch der Weltmeister besser werden muss 18 Kennzahlen 20 Interview Monika Moritz, neue CEO ch-direct 24 Wie wir 2,1 Milliarden Franken auf 244 Transportunternehmen aufteilen – oder der Verteilschlüssel-Prozess Impressum Herausgeber: ch-direct, Dählhölzliweg 12, 3000 Bern 6 info@ch-direct.org, www.ch-direct.org Bilder: © ch-direct; Fotograf: thomashodel.ch S. 4 | links: © SBB, rechts: © PostAuto Druck: rubmedia, Wabern / Bern Auflage: D: 1400 Ex., F: 500 Ex. © 2017, ch-direct
Editorial 5 Gemeinsam den öffentlichen Verkehr attraktiver machen Liebe Leserin, lieber Leser Seit dem 1. Juli 2016 wird die Geschäftsstelle des Direkten Verkehrs, ch-direct, von einem unabhängigen Verein geführt. Was auf den ersten Blick nicht sonderlich aufregend erscheint, ist in Tat und Wahrheit ein wichtiger Schritt auf dem Weg in eine kundenfreund- lichere und einfachere Mobilität. Mit ch-direct wurde eine unabhängige Organisation geschaffen, welche die gemeinsamen Innovationen des öffentlichen Verkehrs der Schweiz steuert, bündelt und koordiniert. Bisherige Reibungsverluste werden vermieden und die Entscheidungswege verkürzt. Dies mit dem Ziel, den öffentlichen Verkehr weiter zu verbessern und die knappen Ressourcen optimal planen und einsetzen zu können. Dies ist aber nur der erste Schritt. Damit die Zusammenarbeit im öV weiter gestärkt werden kann, sollen die heute noch getrennten Organisationsstrukturen des Direkten Verkehrs und der Schweizer Tarifverbünde zusammengeführt und vereinfacht werden. So können anstehende Herausforderungen wie die Weiterentwicklung neuer Vertriebs- lösungen und die Vereinfachung des Tarifsystems gemeinsam angepackt werden. Mit diesem Portrait stellt sich ch-direct der Branche vor. Darin wollen wir aufzeigen, welche Aufgaben wir für den öffentlichen Verkehr der Schweiz bereits heute wahrnehmen, wie unsere Ziele für die Zukunft aussehen und welches die grossen Herausforderungen der Branche sind, um die Konkurrenzfähigkeit und die Attraktivität nachhaltig sicher zustellen. Wir freuen uns auf die gemeinsame Zusammenarbeit mit unseren Vereins mitgliedern, allen Transportunternehmen und Verbünden des öffentlichen Verkehrs der Schweiz und wünschen Ihnen eine gute Lektüre. Jeannine Pilloud Daniel Schlatter Präsidentin ch-direct Vizepräsident ch-direct
6 ch-direct Komplexität meistern, damit es einfach bleibt Der öffentliche Verkehr der Schweiz ist weltweit führend. Trotz einer grossen Anzahl beteiligter Transportunternehmen – von der Flachlandbahn bis zum Seilbahnbetrieb – sind die meisten Fahrausweise überall gültig. Dahinter steckt viel Koordina- tionsarbeit, die von ch-direct, der Geschäftsstelle des Direkten Verkehrs, geleistet wird. In der Schweiz gibt es rund 250 Transportunternehmen, die sich in der einen oder anderen Form am Direkten Verkehr beteiligen. Von der kleinen Marzili-Bahn bis zur grossen SBB, vom Dampfschiff auf dem Vierwaldstätter see bis zum PostAuto, von den städtischen Verkehrs betrieben bis zu den touristischen Zahnrad- und Luft- seilbahnen – die Vielfalt ist riesengross. Bei der ganzen Vielfalt haben diese Unternehmen aber etwas gemein- sam: Auf den meisten dieser Transportunternehmen der Schweiz sind das General- und Halbtax-Abo gültig.
7 t Und hier kommt ch-direct ins Spiel, denn ch-direct sorgt ch-direct ist also primär dafür da, dass der öffentliche dafür, dass der öffentliche Verkehr der Schweiz für die Verkehr für die öV-Kundinnen und -Kunden einfach Kundinnen und Kunden einfach ist und bleibt. ch-direct ist und es auch weiterhin bleiben wird. Mit unseren ist die Geschäftsstelle des sogenannten «Direkten Ver- Dienstleistungen für die Branche engagieren wir uns kehrs» – des nationalen Tarifverbunds der Schweiz. für Einheitlichkeit, Einfachheit, Wirtschaftlichkeit und Die Hauptaufgaben von ch-direct sind folgende: Fortschritt. – ch-direct verteilt die Einnahmen der gemeinsamen Pauschalfahr- und Ermässigungsausweise wie Ge- neral- und Halbtax-Abo auf die gegenwärtig 244 be- teiligten Transportunternehmen. – c h-direct regelt die gemeinsamen Tarifbestimmungen und setzt sich dafür ein, dass diese auf eine kunden- freundliche Art und Weise weiterentwickelt werden. Der Direkte Verkehr: – ch-direct definiert einheitliche Standards im Ver- Viele Transportunternehmen – trieb, die dafür sorgen, dass von jeder beliebigen Verkaufsstelle ein Billett für fast alle Transportunter- ein einziger Fahrausweis nehmen der Schweiz gekauft werden kann. Hinter dem etwas bürokratisch tönenden Begriff – ch-direct überwacht die Mandate, welche zurzeit «Direkter Verkehr» verbirgt sich ein weltweit ein die SBB im Auftrag des gesamten öffentlichen Ver- zigartiges Kooperationssystem von gegenwärtig kehrs der Schweiz wahrnimmt und sorgt dafür, dass 244 verschiedenen Transportunternehmen, darun- die Mittel bestmöglich im Sinne des gesamten öffent- ter sind Bahn-, Bus-, Schiff- und Seilbahnbetriebe. lichen Verkehrs verwendet werden. Trotz der grossen Unterschiede bei Betriebskosten und Kapazitäten bieten diese Unternehmen gemein- – ch-direct steuert die grossen gemeinsamen Innova same Fahrausweise an, die überall gültig sind. tionsprojekte mit und liefert der Branche Denkan Die bekanntesten kennt in der Schweiz jedes Kind: stösse zu sinnvollen Weiterentwicklungen. Das General- und Halbtax-Abonnement. Der Direkte Verkehr ist über 150-jährig und basiert auf einer – ch-direct sorgt für eine einheitliche und durchge- gesetzlichen Verpflichtung aus dem Personenbe hende Kundeninformation. förderungsgesetz, wonach für Reisen über verschie- dene Transportunternehmen ein einziges Billett – ch-direct hält die Branche auf dem Laufenden be- (sogenannter direkter Verkehr) anzubieten sei. Das züglich sämtlicher Geschäfte und Projekte im öffent- Reisen mit einem einzigen Fahrausweis ist für die lichen Verkehr. öV-Nutzerinnen und -Nutzer in der Schweiz eine Selbstverständlichkeit, die man oft erst vermisst, wenn man im Ausland unterwegs ist. Der Direkte Verkehr bietet den öV-Kundinnen und -Kunden aber auch noch einen weiteren attraktiven Vorteil: Über lange Strecken gewährt er einen Distanzrabatt – das heisst, je weiter der Kunde mit dem öV reist, desto günstiger werden die gefahrenen öV-Kilometer.
10 ch-direct So sind wir aufgestellt Die Geschäftsstelle ch-direct ist als Verein organisiert und wird durch seinen Vorstand geführt. Präsidentin ist Jeannine Pilloud, Leiterin SBB Personenverkehr, Vizepräsident ist Daniel Schlatter, PostAuto Schweiz AG. Seit 1. April 2017 führt Monika Moritz ch-direct als CEO. Unterstützt wird sie dabei von Markus Thut. ch-direct arbeitet in den Service-Funktionen (z. B. HR, IT) mit Seilbahnen Schweiz und dem Verband öffentlicher Verkehr zusammen.
11 t Organigramm Vereinsversammlung Vorstand Geschäftsstelle Stab Fachbereich Fachbereich Fachbereich Tarifmanagement Verteilschlüssel Vertrieb und Systeme Vereinsversammlung Vorstandsmitglieder Verein Die Vereinsversammlung ist das oberste Organ von Präsidentin ch-direct. Sie wählt z. B. den Vorstand sowie das Präsi- Jeannine Pilloud, Leiterin SBB Personenverkehr dium und genehmigt das Vereinsbudget. Jedes am Direkten Verkehr beteiligte Unternehmen kann Vereins- Vizepräsident mitglied werden. Daniel Schlatter, Mitglied der Geschäftsleitung PostAuto Schweiz AG Vereinsvorstand Mitglieder Andreas Büttiker, Direktor BLT Zu den Aufgaben des Vereinsvorstands gehören unter Vincent Ducrot, Direktor TPF anderem die Wahl des CEO von ch-direct sowie die Be- Bernard Guillelmon, Direktor BLS handlung von Grundsatzfragen der Geschäftsführung. Michel Joye, Direktor TL Urs Kessler, Direktor JB Fernando Lehner, Direktor MGB
12 Erweiterte Geschäftsleitung ch-direct Von links nach rechts: Markus Thut, Geschäftsführer; Monika Moritz, CEO; Othmar Thill, Fachbereich Verteilschlüssel; Susanne Grün, Fachbereich Vertrieb und Systeme; Reto Steiner, Fachbereich Tarifmanagement Geschäftsstelle Die Geschäftsstelle ch-direct beschäftigt 36 Mitarbei- simulationen und bei der zentralen Weiterentwicklung tende. Die Geschäftsstelle ist aktuell in drei thematische des nationalen Tarifsystems sowie bei der Weiterent- Fachbereiche gegliedert: wicklung der elektronischen Kontrolle. Zudem werden national einheitliche Standards in der Kundeninformation Der Fachbereich Verteilschlüssel unter der Leitung geschaffen, damit sich die öV-Kundinnen und -Kunden von Othmar Thill verteilt die Einnahmen der rund 40 Pau einfach orientieren können. schalfahr- und Ermässigungsausweise auf die beteilig- ten Transportunternehmen. Die Mitarbeitenden des Der Fachbereich Vertrieb und Systeme unter der Lei- Fachbereichs führen Reise-Konsumerhebungen durch, tung von Susanne Grün sorgt für einen durchlässigen entwickeln mathematische Modelle und Methoden und Verkauf der Fahrausweise im Direkten Verkehr. Die Mit- ermitteln Prognosen zur Ertragsentwicklung für die arbeitenden entwickeln die gemeinsamen Verkaufs- und Transportunternehmen und Behörden. Für interessierte Vertriebssysteme nachhaltig und im Sinne des gesamten Fachspezialisten werden tägige Schulungen zu den öffentlichen Verkehrs weiter. Dafür setzen sie sich in den Verteilschlüsseln General- und Halbtaxabonnemente gemeinsamen öV-Grossprojekten ein. Die Mitarbeitenden angeboten. des Fachbereichs Vertrieb und Systeme bringen durch Fachartikel und Beratungen Innovationen in den öV. Der Fachbereich Tarifmanagement unter der Leitung von Reto Steiner entwickelt die 21 Tarife des Direkten Der Stabsbereich von ch-direct unterstützt die CEO und Verkehrs weiter. Die Mitarbeitenden nehmen neue Trans- das Leitungsteam bei ihren Führungsaufgaben. Die Mit- portunternehmen in den DV auf und kommunizieren arbeitenden des Stabs sind verantwortlich für die Kom- Änderungen und Aktionen des Fahrausweissortiments munikation, die Einführungsschulungen in den Direkten an das Verkaufs- und Kontrollpersonal aller Transport- Verkehr, den Budget- und Rechnungsprozess, die Be- unternehmen und Verbünde. Ausserdem ist die Fach treuung der Lernenden sowie die Koordination von expertise des Tarifmanagement-Teams gefragt bei Preis Projekten und der Weiterentwicklung der internen IT. •
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14 Auf zu neuen Ufern – oder warum auch der Weltmeister besser werden muss Die Schweizer sind zum wiederholten Male Weltmeister in der Benutzung des öffentlichen Verkehrs. Aber auch der Welt- meister darf sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen und muss sich weiterentwickeln. Aus diesem Grund hat ch-direct neue strategische Leitplanken definiert und wird ab sofort neue Aufgaben übernehmen, damit die anstehenden Heraus- forderungen im öffentlichen Verkehr gemeinsam optimal bewältigt werden können. Beweg
15 Seit Mitte 2016 ist ch-direct unabhängig und positioniert ch-direct ist ein wichtiges Puzzlestück sich neu als Drehscheibe, als «Kompass» für die öV- der neuen öV-Strategie und -Governance Welt. Die Gründung der unabhängigen Geschäftsstelle ch-direct ist der erste Schritt zu einer verbesserten ch-direct setzt gemeinsam mit den Transportunter Zusammenarbeit zwischen den heute noch getrennten nehmen und den Verbünden die Strategien des öffent- Welten des nationalen Direkten Verkehrs und den 18 lichen Verkehrs der Schweiz um. Damit dies möglich mehrheitlich kantonal organisierten Tarifverbünden. wird, hat sich ch-direct die folgenden strategischen Leit- Denn es hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass planken gesetzt: vielfach an den Systemgrenzen von Direktem Verkehr und Verbünden noch Optimierungspotenzial besteht. – ch-direct unterstützt die Transportunternehmen Sei dies bei der Vereinheitlichung der Benutzungs- und Verbünde in allen Anliegen zu Tarif-, Vertriebs- bestimmungen für den öffentlichen Verkehr, bei einem und Verteilschlüsselthemen einfachen Tarifsystem oder bei einem schweizweit gülti gen System der Reisedatenerfassung, welches jedem – ch-direct handelt transparent gegenüber allen Reisenden künftig GA-Komfort bieten wird. Transportunternehmen und Verbünden – ch-direct leitet, steuert und kontrolliert die öV-Pro- jekte mit dem Ziel, den Reisenden und der öV-Bran- che zukunftsfähige als auch attraktive Lösungen zur Verfügung zu stellen – ch-direct fördert die Innovationen im öffentlichen Verkehr der Schweiz, die klare Mehrwerte für die Transportunternehmen sowie für die Kundinnen und Kunden bieten – ch-direct erweitert beständig sein Fachwissen mit dem Ziel, den Transport-unternehmen optimale Dienstleistungen aus einer Hand anzubieten und so Synergiegewinne realisieren zu können. • glichkeit
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18 Kennz Der Direkte Verkehr oder anders gesagt der nationale Tarif verbund mit attraktiven Fahrausweisen und Abonnementen und einem einfachen Zugang zum öffentlichen Verkehr ist eine Erfolgsstory. Dies verdeutlichen die grosse Anzahl «Fans» – Abo-Besitzer in der Schweiz sowie weitere beein druckende Kennzahlen. 4× Bern – Zürich Das Halbtax-Abo lohnt sich
19 zahlen 244 Transportunternehmen im DV 2,4 Millionen – jeder dritte Schweizer hat ein Halbtax-Abo 2,1 Milliarden Franken verteilt ch-direct auf die Transportunternhemen 25 000 km GA-Netz – oder mehr als die Hälfte des Äquators
20 Monika Moritz Interview Neue CEO ch-direct Seit 1. April 2017 ist Monika Moritz CEO von ch-direct. Im nachfolgenden Interview gibt Monika darüber Auskunft, was sie an der Stelle gereizt hat und wo sie im kommenden Jahr die Schwerpunkte setzen möchte.
21 Zur Person Seit 1. April 2017 ist Monika Moritz CEO von ch- direct. In dieser neugeschaffenen Position trägt sie die Verantwortung für die Geschäfte von ch-direct, insbesondere wird sie die strategische Führung übernehmen. Dazu gehören die langfristige Planung der Geschäfte und die Steuerung der Gremien des Monika Moritz, was hat dich an der Stelle Direkten Verkehrs der Schweiz, dessen Geschäfts- gereizt oder interessiert? stelle von ch-direct geführt wird, sowie der Aufbau eines umfassenden Controllings der verschiedenen Das Neue, der Aufbruch – eine Stelle, die noch nicht DV-Mandate und Projekte. gesetzt ist und damit eine Portion Ungewissheit in sich trägt. Ich fühle mich wohl, wo ich gestalten kann und Monika Moritz hat Sinologie, Verwaltungswissen- Gestaltungswille gefragt ist. Diese Stelle reizt mich, schaften und Steuerrecht studiert und in verschie- weil ich Entscheidungsträger um mich spüre, die sich denen Positionen in der Privatwirtschaft und der mit meinem Team und mir gemeinsam auf den Weg zu Wissenschaft gearbeitet. So war sie unter anderem weitreichenden Veränderungen in der Tariflandschaft als Senior Manager bei Ernst & Young in Lausanne, und Vertriebsstruktur der gesamtschweizerischen Mo- Genf und Zürich tätig. Ab 2010 hat Monika Moritz bilität begeben wollen. Der gemeinsame Nenner aller die Konzernsteuerabteilung der SBB aufgebaut und Player muss in einigen wenigen, aber essentiellen Punk- in dieser Funktion unter anderem die Umsetzung ten noch gefunden werden. Ich gehe davon aus, dass der steuerlichen Neuregelungen der Bahnreform II die Kundenakzeptanz den notwendigen Druck zur Eini- verantwortet. Zuletzt war Monika Moritz als Senior gung stetig und spürbar erhöhen wird. Projektleiterin bei der SBB AG im Personenverkehr tätig. Monika Moritz ist 51 Jahre jung, wohnt in Belp, w ist verheiratet und hat zwei schulpflichtige Söhne. Wo siehst du die grössten Heraus- In ihrer Freizeit unternimmt sie viel mit der Familie, forderungen? trifft sich gerne mit Freunden, treibt Sport, spielt Klavier und lernt gerne neue Sprachen. Die schweizerische Erfolgsgeschichte der durchgehen- den Pauschalfahrausweise fortzuschreiben und das mit einem Fahrausweismix, Preisen und Vertriebsstrukturen, die attraktiv, kostengünstig und flexibel sind. Dabei wird entscheidend sein, wie stark sich die Partikularinteressen der öV-Player am Kundennutzen ausrichten und den Blick für das Gesamtsystem im Auge behalten. Hier sehe schaft neu überdenken und unsere Arbeitsorganisation, ich meine Rolle des Vermittlers und Coach, der eint und Prozesse und Mitarbeitenden entsprechend ausrichten. vorantreibt. Meine Rolle ist hier, den Schwung der Aufbruchsstim- mung zu nutzen, sie auf unsere gemeinsam erarbeiteten strategischen Ziele zu lenken und das interne und ex- Wo setzt du im nächsten Jahr terne Team im Veränderungsprozess eng zu begleiten. die Schwerpunkte? Parallel dazu werde ich mir Zeit nehmen, einen grossen Die Schwerpunkte der nächsten zwölf Monate setze ich Teil der DV-Teilnehmenden aus allen Verkehrssparten auf die strategische Ausrichtung der Geschäftsstelle des sowie die Mitfinanzierer der öffentlichen Hand persönlich Direkten Verkehrs: Als neu gegründeter Verein müssen zu treffen. Ich möchte aus erster Hand hören, welches ihre wir unsere Rolle und Zuständigkeiten in der öV-Land- Herausforderungen und Positionen im Zusammenhang
22 mit dem Direkten Verkehr und dessen Gross‑vorhaben an den Individualverkehr verlieren, die Finanzierung des Tariflandschaft 2025 und Grosse Governance 2020 sind öffentlichen Verkehrs wird instabil, die Vertriebswege (strategisch zentrale Projekte). Die Erkenntnisse daraus bleiben unübersichtlich, uneinheitlich sowie teuer im werde ich nutzen, um den Einigungsprozess in den Stra- Unterhalt und die Verkehrsabrechnung schwerfällig. tegischen Ausschüssen des Direkten Verkehrs und der Verbünde nachhaltig zu begünstigen. Dieser Einigungs- Eine weitere Herausforderung für ch-direct sehe ich prozess ist der Schlüssel für die Zukunft von ch-direct. darin, die Vorhaben, Ideen und Projekte um den Direkten Verkehr zu kennen und – wo nötig – zu leiten. Spannend wird dabei sein, die richtige Gangart zu finden, zwischen Welche Herausforderungen kommen Innovationsgeist fördern und Harmonisierung garantieren. langfristig auf ch-direct zu? Weiterhin gehört zu den grossen Herausforderungen Der Direkte Verkehr ist einmalig auf der Welt und diese auch, das DV-Mandat mit einem effizienten, aber schlan- Erfolgsgeschichte verpflichtet uns dazu, das Produkt ken Controllingprozess zu versehen. Können wir ch-direct «Direkter Verkehr» weitsichtig weiterzuentwickeln. Wenn zu einem gemeinsamen Produkt mit den Verbünden wir es schaffen, trotz der aktuellen dezentralen Tenden- ausbauen, werden sich auch die Aufgaben des Man- zen z. B. bei der RPV-Reform, in der OBI-Diskussion, datsträgers erweitern. Die Rolle von ch-direct sehe ich um die Tarifhoheit(en), die Interessen der Gebietskörper hier darin, den Mandatsträger mit einem gezielten, schaften, der Verbünde, der Mobilitätsträger für eine ge- partnerschaftlichen Controlling auf die neue Rolle vor meinsame Richtung zum Wohle der Mobilitätskunden zubereiten. • zu bündeln, hat die Vereinsgründung ch-direct Sinn ge- macht. Denn dann hat auch sie ihren Beitrag geleistet, den Direkten Verkehr zum gesamtschweizerischen Produkt mit abgestimmten Tarifen und vereinheitlichten Vertriebsstrukturen weiterzuentwickeln. Schaffen wir diesen Schritt nicht, werden wir Kundinnen und Kunden Vertrauen
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24 Wie wir 2,1 Milliarden Franken auf 244 Transportunternehmen aufteilen – oder der Verteilschlüssel- Prozess Bei ch-direct werden die Einnahmen aus rund 40 Pauschalfahr- und Ermässigungsausweisen, darunter General- und Halb- tax-Abo, auf die Transportunternehmen verteilt. Die jährliche Geldmenge, die von ch-direct verteilt wird ist gigantisch: 2,1 Milliarden Schweizer Franken. Grund genug, den Prozess zur Erstellung eines Verteilschlüssels am Beispiel des GA einmal näher zu erläutern.
25 Erhebung / Stichprobe vorbereiten Fahrten erheben Fahrten erfassen und taxieren Verteilschlüssel berechnen Nutzen Sie unsere neue interaktive Prozesskarte auf unserer Homepage, welche die Prozessschritte detailliert erklärt und auf welcher Zusatzdokumente verfügbar sind. www.ch-direct.org/GA-Prozess
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chätzung
ch-direct Direkter Verkehr Schweiz Service direct suisse Servizio diretto svizzero Servetsch direct svizra Dählhölzliweg 12 CH-3000 Bern 6 Tel. +41 31 359 22 40 Fax +41 31 359 23 10 info@ch-direct.org www.ch-direct.org
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