Der richtige Dreh AUSBILDEN MIT NEUEN LERNKONZEPTEN
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3/2016 | August / September / Oktober | 19201 | Deutschland 6,80 € | Österreich 7,50 € | Schweiz 11 CHF www.bildungspraxis.de Der richtige Dreh AUSBILDEN MIT NEUEN LERNKONZEPTEN AUSBILDUNG WEITERBILDUNG DIE BERUFSAUSBILDER Computerkompetenzen Fortbildungen Berufspädagogik 3 stärken für Ausbilder trial studieren .1 fS au ...
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EDITORIAL NEUE WEGE GEHEN Liebe Leserinnen, liebe Leser, digitale Medi- die Lernenden über das Erzäh- en und neue len einer Geschichte begeistern Technologien und motivieren. verändern immer mehr In diesem Heft stellen wir Ihnen die Arbeits- einige solcher Lernkonzepte welt. So- vor, die nicht nur die Arbeit der wohl in der Azubis, sondern insbesondere Industrie als auch im Dienstleis- auch die des Ausbildungsperso- tungssektor gehören vernetzte nals verändern. Zudem beschäf- Arbeitsprozesse und der Um- tigen wir uns mit der Frage der gang mit digitalen Technologien Förderung von IT-Kompetenzen bereits jetzt zum Arbeitsalltag. von Jugendlichen, geben Aus- Um junge Menschen auf diese kunft über die Rechtslage bei Veränderungen vorzubereiten, Überstunden von Auszubilden- muss auch die Aus- und Weiter- den und stellen ein internatio- bildung neue Wege gehen. Das nales Austauschprogramm für bedeutet nicht, dass Lehrme- Azubis vor. thoden und erprobte Konzepte völlig umgekrempelt werden Ich wünsche Ihnen einen müssen. Sondern dass zeitgemä- ausgezeichneten Start ins neue ße Ausbildung die Integration Ausbildungsjahr und viel Freude von modernen Anwendungen bei der Lektüre, Ihr und Konzepten benötigt, seien es mobile Lerntools für Smart- phones oder Tablets, seien es spielbasierte Lernkonzepte oder Prof. Dr. mult. Wassilios E. Fthenakis seien es digitale Lernmedien, die Chefredakteur BILDUNGSPRAXIS Foto: Frank Roesner ›› BILDUNGSPRAXIS – 03/2016 | 1
INHALT Mobiles und spielbasiertes Wie IT-Kenntnisse gefördert werden Ein triales Studium macht Aus- Lernen in der Ausbildungspraxis Seite 18 bilder zu Berufsbildungsexperten Seite 4 Seite 40 Im Fokus Weiterbildung Sonderteil: DIE BERUFSAUSBILDER Ausbilden mit neuen Lernkonzepten 22 Weiterbildung – News 3 9 Editorial 4 Offen für Neues 24 Besser geht immer Wie moderne Konzepte die Der Deutsche Bildungspreis hilft 40 Ausbilder machen Ausbildung verändern beim Bildungsmanagement ihren Master Der triale Masterstudiengang 10 Die Story macht‘s 26 Der nächste Schritt „Betriebliche Narrative Bildung hilft Azubis Was Ausbilder für Perspektiven Berufspädagogik“ im Handel haben 44 Ausbildungspersonal 28 Micro und Mobil sinnvoll fördern Ausbildung Wie sich Lernen im Betrieb Eine Tagung zum Abschluss verändert Berufspädagoge 14 Ausbildung – News 32 Wie viel Arbeit ist erlaubt? 45 Verbands-News SERIE: Ausbildung und Akademisierung Rechtsexpertin M. Luise Köhler 16 Schlaglicht auf die Ausbildung klärt auf Was Azubis und Ausbilder vom Ausbildungssystem halten 47 Veranstaltungstipps 2016 18 „Digitale Kompetenzen fallen nicht vom Himmel“ International Warum Jugendliche digitale Grundkenntnisse brauchen 34 International – News DIE NÄCHSTE BILDUNGSPRAXIS 36 Ab ins Ausland ERSCHEINT AM Austauschprogramme für Azubis 16. NOVEMBER 2016 2 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 03/2016
IMPRESSUM ›› Herausgeber: Didacta Ausstellungs- und Verlagsgesellschaft mbH ›› Anzeigenleitung: Katja Herrmann Rheinstraße 94 Telefon: +49 89 419694-27 64295 Darmstadt E-Mail: kherrmann@avr-verlag.de AVR Agentur für Werbung und Produktion GmbH ›› Anzeigenberatung: Dorothee Braig Weltenburger Straße 4 Telefon: +49 89 419694-50 81677 München Claudia Seltmann ›› Chefredaktion: Prof. Dr. mult. Wassilios E. Fthenakis (verantwortlich) Telefon: +49 89 419694-32 wassilios@fthenakis.de ›› Art Direction und Patricia Fuchs ›› Verlag und AVR Agentur für Werbung und Produktion GmbH Bildredaktion: Redaktionsanschrift: Weltenburger Straße 4 D-81677 München ›› Stellv. Art Direction: Sonja Lex Telefon: +49 89 419694-43 Fax: +49 89 4705364 ›› Grafik Design: Simone Popp E-Mail: info@avr-werbeagentur.de Marius Kauer redaktion@avr-verlag.de Anna Spinnen-Riemath Internet: www.avr-werbeagentur.de www.bildungspraxis.de ›› Composing: Stefan Samabor ›› Geschäftsführung: Thomas Klocke ›› Titelbild: © Lex-art / Shutterstock.com Alfred Schwan ›› Erscheinungsweise: 4 × jährlich ›› Redaktionsleitung: Vincent Hochhausen ›› Druck: westermann druck GmbH ›› Redaktion: Kerstin Hochmuth Silvia Schumacher Georg-Westermann-Allee 66 • 38104 Braunschweig Bernd Janowski Tina Sprung Dinah Korb Thorsten Timmerarens ›› Preis des Heftes: Deutschland 6,80 € inkl. MwSt. ›› Redaktionsassistenz: Minh-Xuan Do ›› Abonnement: Jahresabonnement (4 Hefte), 24 € zuzüglich Versandkosten. Bestellung unter www.bildungspraxis.de ›› Autoren dieser Prof. Dr. Christoph Beck Sven Offer-Heckmann Ausgabe: Anne Dreyer Thomas Pilger Hinweis: Ludwig Janssen Dr. Thomas Tillmann Beiträge freier Autoren geben nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion wieder. M. Luise Köhler Felicia Ullrich Judith Kunz Bernhard Wasser Verleger zugleich Anschrift aller Verantwortlichen Andrea Pauline Martin Erfüllungsort und Gerichtsstand ist München. Nachdruck oder sonstige Vervielfältigung – auch auszugsweise – sind nur mit Genehmigung des Verlages gestattet. Für unaufgefordert ›› Schlusslektorat: Susi Fritsch eingesandtes Redaktionsmaterial übernimmt der Verlag keine Haftung. © AVR GmbH 2016 Wissen wirkt. wirausbilder.de Aktuell im Fokus: FLÜCHTLINGE AUSBILDEN. Inklusive Checkliste zum Download! Auf wirausbilder.de teilen erfahrene Ausbildungs-Praktiker ihr Wissen mit Ihnen. Der neue Blog versorgt Sie laufend mit wirksamen Lösungen, aktuellem Know-how und frischen Ideen für eine erfolgreiche Ausbildungsarbeit. Entdecken Sie Wissen, das wirkt. www.wirausbilder.de
OFFEN FÜR Anzeige Mitarbeiter NEUES spielerisch schulen Mit der Quiz-App von keeunit macht Lernen Spaß! Unternehmen und Bildungsinstitutionen in ganz Deutschland setzen vermehrt spielbasiertes Weiterbildung ist langweilig und trocken? Lernen oder mobile Lernanwendungen in ihrer Das muss nicht sein! Durch den Einsatz Aus- und Weiterbildung ein. Das verändert die unserer Quiz- und Lern-App bringen Sie Leben in das Wissenstraining Ihrer Ausbildung – und damit die Rolle des Ausbil- Beschäftigten. dungspersonals. BILDUNGSPRAXIS stellt Konzepte Vorteile vor, die mit neuen Mitteln bewährte • Große Lernbereitschaft Ausbildungsabläufe unterstützen wollen. • Anreiz durch Wettbewerb • Intuitive Handhabung Text Vincent Hochhausen • Mobiles Lernen an jedem Ort • Sofort startklar Einsatzbeispiele • Außendienst qualifizieren • Präsenzseminare vor- und nachbereiten • „Change-Prozesse“ begleiten Wir bieten Ihnen eine individuell zuge- schnittene Quiz-App mit zahlreichen Fea- tures in Ihrem Corporate Design und den Einsatz auf allen Endgeräten. Fordern Sie Ihre kostenlose Demo-Version an! Kontakt: keeunit | Norma Demuro Mombacher Str. 52 | 55122 Mainz Tel.: +49 6131 6369288 E-Mail: mainz@keeunit.de www.keeunit.de
IM FOKUS BEISPIEL 1: Spiele für Logistiker Für das „MARTINA“-Projekt arbeiten zahlreiche Projektpartner zusammen. Die Gesamt leitung hat Professor Matthias Klumpp, Direktor des „ild-Instituts für Logistik und Dienstleistungsmanagement“ an der FOM Hochschule (ganz rechts). Über spielbasiertes Lernen will ein EU- In der Praxis startet der Spieler im Spiel als gefördertes Projekt Mitarbeitern in der Fahrer mit einer bestimmten kleinen Route. Logistikbranche Wissen vermitteln. Um weiterzukommen, muss er Aufgaben be- arbeiten, etwa richtige und falsche Ladungs- W situationen auseinanderhalten. Mit jeder er- ie in vielen anderen Branchen ledigten Aufgabe wächst das Streckennetz des gibt es auch für Mitarbeiter in Spielers, neue Aufgaben kommen dazu. Den der Logistikbranche Wissensinhalte, die zwar Projektentwicklern ist es wichtig, sich mit wichtig, aber auch etwas trocken sind. Für den Inhalten eng an der Zielgruppe zu orien- Lagerarbeiter oder LKW-Fahrer gehören tieren. Die ersten Themen des Lernspiels – so dazu zum Beispiel Vorschriften zur Ladungs- zum Beispiel die Ladungssicherung – wur- sicherung oder zum Umgang mit Gefahrgut. den von Unternehmen gewünscht, die dazu Die FOM Hochschule für Ökonomie und befragt wurden. Aber auch in der weiteren Management arbeitet zusammen mit der Entwicklung sollen die Inhalte eng an die TÜV Rheinland Akademie und weiteren jeweilige Nutzergruppe angelehnt werden. Partnern derzeit daran, solche und andere Derzeit sucht das Projekt noch weitere Inhalte den Fachkräften über spielbasier- Unternehmen, die Feedback zur Anwendung tes Lernen näherzubringen. Dazu wird im geben möchten. Bei der Entwicklung muss Projekt namens „MARTINA“ eine mobile so manche knifflige Frage gelöst werden, Lernanwendung entwickelt, die mit dem erzählt Neukirchen: „Wir sind uns zum Bei- Smartphone oder Tablet nutzbar ist. Eine spiel noch nicht sicher, ob es bei Aufgaben erste Version wird ab Oktober in der Praxis zum Thema Sicherheit ein Zeitlimit geben Fotos: Tom Schulte Fotografie; Vodafone getestet werden. „Wichtig ist uns, dass es ein soll. Einerseits ist das ein Element, das den Zusatzangebot ohne Zwang ist. Denn Zwang Spielspaß steigert, andererseits soll Sicherheit macht die innere Motivation, das Lernspiel in der Praxis ja gerade nicht vom Zeitdruck zu nutzen, kaputt. Und gerade diese Motiva- abhängen.“ Bis Mitte 2018 läuft das Projekt, tion macht spielbasiertes Lernen so effektiv“, dann soll die Anwendung kostenlos zur Ver- betont Thomas Neukirchen, Wissenschaftli- fügung stehen – und wenn möglich auch auf cher Mitarbeiter an der FOM Hochschule. andere Branchen übertragen werden.
BEISPIEL 2: Kundentermine im Online-Spiel planen Um neue Mitarbeiter und Auszubildende auf ihre Arbeit Ziel bei der Entwicklung des Spiels war, es möglichst rea- vorzubereiten, lässt der Mobilfunk-Konzern Vodafone sie litätsnah zu halten, um den Wissenstransfer in den echten ein eigens entworfenes Online-Spiel spielen. Arbeitsalltag zu erleichtern. Zudem hilft das Spiel, individuelle Stärken und Schwächen der Nutzer zu identifizieren und Schu- W lungen auf den jeweiligen Bedarf des Einzelnen auszurichten. er beim Geschäftskundenvertrieb von Vodafone Bei den Nutzern komme das Spiel, laut Konzern, sehr gut an. anfängt, lernt die Arbeit zunächst am Bildschirm kennen: Bevor es losgeht, spielen die neuen Mitarbeiter und Azubis das Spiel „Vodafone Code“, ein sogenanntes „Serious Game“ – also etwa „ernstgemeintes Spiel“. In einer 3D-Umgebung bewegt sich der Avatar des Nutzers durch sein Arbeitsumfeld, vereinbart Kundentermine, erstellt individuelle Angebote und wählt Argumente aus, um den Kunden vom Produkt zu überzeugen. So werden die neuen Mitarbeiter zum einen auf einen einheitlichen Wissensstand gebracht, zum anderen können sie Fehler machen, ohne dass es negative Konsequenzen hat. „Anfängerfehler im Serious Game helfen, diese in der wirklichen Welt zu vermeiden“, In der virtuellen Welt des Online-Spiels versuchen die Spieler, Kunden von ihrem Produkt zu überzeugen. sagt Vodafone-Sprecherin Tanja Vogt. C R U I T I N G FÜR AZUBI-R E I L E G E N E R ATION DIE MOB TALENTE IE DIE BESTEN ERREICHEN S RNEHMEN FÜR IHR UNTE artphone Direkt auf dem Sm hmensprofil Mit Ihrem Unterne Ausbildungsplätze Für alle offenen FÜR FRAGEN, BERATUNG, BUCHUNG: Michael Landstorfer www.talenthero.de +49 8923763407 michael.landstorfer@meinestadt.de Spezialist für die mobile Jobsuche mit monatlich 50.000 App-Downloads. EIN PR O DUK T V ON (Quelle: meinestadt.de Job-App, Mai 2015)
IM FOKUS BEISPIEL 3: Mobiles Lernen an der Maschine Das Projekt „Mobile Learning in Smart Factories“ will durch das Einbinden von Tablets die Ausbildung in Ma- schinenbauberufen vereinfachen. Das verändert auch die Arbeit der Ausbilder. D ie Arbeit – und damit auch die Ausbildung – in Industrieberufen verändert sich durch die Digi talisierung. Um der Realität in den vielbeschworenen „intel- Mit der für Tablets optimierten Anwendung sollen Auszubildende Lernaufgaben direkt an der Maschine umsetzen. ligenten Fabriken“ gerecht zu werden, erarbeitet das Projekt- Team „Mobile Learning in Smart Factories“ unter Leitung der VDW-Nachwuchsstiftung des Vereins Deutscher Werk- anzufertigen“, erklärt Harry Wiens, der Projektleiter bei der zeugmaschinenfabriken eine für Tablets optimierte Lernan- VDW-Nachwuchsstiftung. „Die Anwendung bietet dem wendung, mit der Ausbildungsprozesse effektiv unterstützt Azubi bei jedem Arbeitsschritt relevante Hilfethemen an, also werden sollen. Kern der Anwendung sind Lern- und Arbeits- zum Beispiel ein Erklärvideo, wie eine Zeichnung zu lesen aufgaben, die die Azubis direkt an der Maschine umsetzen, ist.“ Die Aufgaben sind an die Ausbildungsrahmenpläne während die Ausbilder immer auf die Arbeitsergebnisse angepasst. Daneben bietet die Anwendung, die derzeit von der Lernenden zugreifen können. „Es geht in den Aufgaben sieben Betrieben getestet wird, zahlreiche weitere Elemen- meist darum, ein Werkstück maßhaltig nach Zeichnung te, etwa digitale Checklisten, Handbücher und Fachlexika, BEISPIEL 4: Medienkompetenz für Ausbilder Was digitale Kompetenzen angeht, haben viele Azubis kurse zur Ausbildereignungsprüfung nach AEVO (Ausbilder- ihren Ausbildern einiges voraus. Eine Initiative des IHK eignungsverordnung) eingebaut, und zwar in den Teil, in dem Bildungszentrums Halle-Dessau soll das ändern. es um die Durchführung der Ausbildung geht. „Wir versu- chen, den Wissenserwerb und die Aneignung miteinander zu U verknüpfen“, erklärt Marc Heder vom IHK Bildungszentrum m möglichst viele Ausbilder zu erreichen, werden Halle-Dessau. So sollen die Teilnehmer ihr erworbenes Wissen bei dem vom Bundesministerium für Bildung und über den Einsatz digitaler Medien in der Probe-Lehrunterwei- Forschung geförderten Projekt „Medienkompetenz für Aus- sung praktisch umsetzen, die sie für den Ausbilderschein oh- bilder“ die Inhalte nicht in einem gesonderten Kurs vermittelt. nehin leisten müssen. Das kann in der Erstellung eines Videos, Stattdessen werden sie als Zusatzmodul in die Vorbereitungs- der Nutzung von Apps oder sogar dem Online-Spiel Minecraft bestehen – die Art der Umsetzung steht den Teilnehmern frei. Fotos: © SFIO CRACHO / Shutterstock.com; VDW Nachwuchsstiftung In dem Medienkompetenzkurs lernen angehende Ausbilder, wie sie digitale Medien in der Ausbildung nutzen können. Je nachdem ob der Ausbilderkurs berufsbegleitend oder in Vollzeit absolviert wird, findet das Zusatzmodul zu Medi- enkompetenz mehr oder weniger stark in Selbstlernphasen und Videokonferenzen statt – auch hier ist die Teilnahme am Modul an sich schon ein Stück Kompetenzerwerb. Den Teil- nehmern werden für den Kurs auch Tablet-PCs zur Verfü- gung gestellt, falls sie selbst keine haben. Die ersten Kurse mit angehenden Ausbildern fanden bereits statt, bis nächstes Jahr sollen etwa 200 Teilnehmer das Modul durchlaufen. Derweil werden die Erfahrungen aus den Kursen genutzt, um die Lerninhalte, die für das Projekt erstellt wurden, immer besser auf die Bedürfnisse der Ausbilder anzupassen.
Im Überblick 3 D-Modelle mit Funktionserläuterungen und vor »»Spielbasiertes Lernen nutzt den Spieltrieb allem einen Bereich zum Ablegen und Teilen von und die für Spiele typische innere Motivati- Daten zwischen Ausbildern und Azubis. on, um dem Nutzer Inhalte zu vermitteln. Aus- führliche Informationen und Praxisbeispiele Die Anwendung wird sich unter anderem an zu diesem Thema gibt es auf: kleine und mittelständische Unternehmen richten, ›› www.qualiboxx.de/wws/ die häufig keine hauptamtlichen Ausbilder haben. dossier-spielbasiertes-lernen.php Es wird dabei also auch auf die Bereitschaft und Motivation des Ausbildungspersonals ankommen. »»Mobiles Lernen bezeichnet Lernangebote, die „Anfangs hatten wir Bedenken, dass die Ausbil- mit dem Smartphone oder dem Tablet-PC genutzt der ihren Status durch die Anwendung gefährdet werden können. Der Vorteil von solchen Ange- sehen“, erzählt Adrian Wilke von der Universität boten liegt vor allem darin, dass sie orts- Paderborn, der das Projekt wissenschaftlich und zeitunabhängig genutzt werden können. begleitet und Workshops und Befragungen mit Ausbildern durchführt. „Aber tatsächlich sind wir »»Auf der Seite www.qualifizierungdigital.de auf Vorfreude gestoßen.“ Oft seien die Vorkennt- findet sich eine große Übersicht von Projek- nisse der Ausbilder aber sehr verschieden, mit ten und Beispielen für digitales Lernen in einer gemeinsamen Planung und Erstellung von Aus- und Weiterbildung, die vom Bundesminis- Dokumenten über das Internet hätten Ausbilder terium für Bildung und Forschung gefördert zum Beispiel oft nur wenig Erfahrung. werden. ■ Anzeige Digital Learning in der Weiterbildung Digital Learning wird fester Bestandteil der Weiterbildung in Unternehmen. Das Duisburger Unternehmen e-doceo ist auf die Erstellung von Online-Weiterbildungsangeboten und den optimalen Schulungsmix mit digitalen Elementen spezialisiert. Hier sind die e-doceo-Tipps für den erfolgreichen Weg zur Digital Learning-Lösung: 1. Individuelle Lernkonzepte das LCMS von e-doceo für Sie. Nutzen Sie die Weitere Informationen gibt es auf: Schneiden Sie das Konzept der Schulungen indi- Projektmanagement-Plattform mit genauem www.de.e-doceo.net/digital-learning/ viduell auf Ihr Unternehmen und Ihre Mitarbeiter Überblick über Aufgaben, Deadlines und Verant- whitepaper.php zu. Bauen Sie in Schulungen abwechslungsreiche wortlichkeiten. Lern-Elemente ein – vom Rapid Learning bis hin Unternehmenskontakt: zu Serious Games. Mit Hilfe des Learning Con- 3. Gut vorbereiten, gezielt verbreiten e-doceo Deutschland | Jörg Wachsmuth tent Management Systems (LCMS) von e-doceo Mit Ihrem Digital Learning-Konzept erstellen Schifferstr. 200 | 47059 Duisburg können diese einfach umgesetzt werden. Sie pädagogische Lerninhalte. Die Verbreitung Tel.: +49 203 30597 870 übernimmt das Learning Management System E-Mail: presse.de@e-doceo.net Neu: Das LCMS von e-doceo bietet eine cloud- (LMS) von e-doceo – so bringen Sie Ihre Inhal- www.de.e-doceo.net basierte Erstellung von Multiple Choice-Quizzes. te auf Smartphone, Tablet und PC sowie über Kombinieren Sie diese mit Lernvideos, die Sie Audio- und Videokonferenzen ins virtuelle mit der „skillcatch-App“ schnell und von unter- Klassenzimmer. wegs erstellen können. So entwickeln Sie multi- mediale Fragebögen zur Wissensvermittlung und 4. Nachfragen und nachbessern -überprüfung. Welche Lernziele wurden erreicht? Welche Lern- module absolviert? Antworten auf diese Fragen 2. Alles auf einen Blick erhalten Sie von den Analysetools des LMS. Schaffen Sie einen digitalen Raum, in dem Sie Denn nur, wenn Sie wissen, wie gut Weiter- alle Präsenz- und Fernschulungen zentral spei- bildungen laufen, können Sie diese erfolgreich chern. Diese „Verwaltungsaufgabe“ übernimmt weiterentwickeln.
IM FOKUS DIE STORY MACHT‘S Mit einer Geschichte rund um eine Wohngemeinschaft in Berlin-Neukölln sollen Azubis im Handel ökonomische Zusammenhänge besser verstehen. Text Judith Kunz W und abstrakt: „Mir fehlt der Praxis Auswendiglernen von Zahlen und bezug“, „Das ist zu kompliziert“, „Ich Fakten nicht kann: Sie ermöglichen irtschaftskreislauf? kann das nur, wenn ich alles auswendig einen emotionalen Zugang zum Thema. Angebot und Nach- lerne“ sind typische Reaktionen. Das Die Lernenden können sich mit den frage? Kurven Ausbildungspersonal steht vor der Protagonisten identifizieren. Dadurch verschieben? Viele Auszubildende Frage: Wie lassen sich die Inhalte für werden Interesse, Aufmerksamkeit und empfinden diese Themen als trocken die Azubis greifbar machen? Lernbereitschaft geweckt. Eine Antwort bietet die Lernen mit lebensnahen pädagogische Forschung: Geschichten Sie hat sich in den letzten Ein Verbund von Projektpartnern Foto: © Rawpixel / Shutterstock.com; Privat Jahren mit der Frage unter Leitung der Zentralstelle für JUDITH KUNZ beschäftigt, wie Story- Berufsbildung im Handel (zbb) nutzt ist Referentin an der telling – Geschichten diesen Ansatz und entwickelte „DiNöB“. Zentralstelle für Berufsbildung erzählen – für Lernpro- Dinöb steht für „Digitale Narrationen im Handel in Berlin. zesse genutzt werden als innovativer didaktischer Ansatz für kann. Denn Geschichten eine ökonomische Bildung im Han- schaffen etwas, das das del“. In der Berufsschule und anderen 10 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 03/2016
Jede Lerneinheit erzählt betreibt ein Geschäft, in dem er Obst, häufig aber als abstrakt und schwer eine kurze Geschichte mit Gemüse und türkische Spezialitäten ver- verständlich gelten, etwa Preisbildung, kauft. Nun erhält er Konkurrenz: Direkt Ökonomisches Prinzip und Marktfor- wiederkehrenden Figuren. gegenüber hat ein Laden mit ähnlichem men. Durch einfache Sprache, Bilder, Sortiment aufgemacht. Damit ändert Infografiken und Beispiele werden Bildungseinrichtungen des Handels sich die Marktform – und Ayse und ihre die Themen lebensnah aufbereitet sollen Auszubildende durch lebensnahe Freunde müssen gemeinsam überlegen, und Schritt für Schritt erklärt. Ziel Geschichten Wissen und Kompetenzen wie sie darauf reagieren. So lernen ist nicht das Auswendiglernen von rund um Ökonomie erwerben. Dinöb die Nutzer anhand des Gemüseladens Begriffen und Formeln, sondern das ist in digitale Lerneinheiten gegliedert, den Unterschied zwischen Monopol, Verstehen der Zusammenhänge. Ein jede erzählt eine Geschichte in mehre- Oligopol und Polypol. Quiz zum Abschluss der Lerneinheit ren kurzen Videos. Darin begegnen die gibt den Teilnehmern Feedback zu Lernenden den vier jungen Erwachse- Zwischen den einzelnen Videos werden ihrem Lernstand. „Der Unterricht mit nen Sophia, Ben, Johannes und Ayse. die Lernenden aktiv und lösen Aufga- den Videoclips ist für die Schüler eine Sie leben in einer Wohngemeinschaft ben, direkt online im Lernprogramm spannende Abwechslung. Dadurch, in Berlin-Neukölln und stecken mitten sowie gemeinsam im Klassenraum. So dass die Problemstellungen nah an der in der Ausbildung. Sie geben Parties, sind die Azubis zum Beispiel aufgefor- Lebenspraxis angelehnt sind, ist die erleben Konflikte, Liebe und Geheim- dert, die Marktform ihres eigenen oder Motivation der Schüler höher und es nisse und stehen schwierige Zeiten weiterer bekannter Unternehmen zu entwickeln sich lebendige Diskussio- gemeinsam durch. Und das Wichtigste: benennen und miteinander zu disku- nen“, erzählt Jacqueline Weigelt, Lehre- Alles hat irgendwie mit Ökonomie zu tieren. Die Lerneinheiten behandeln rin an der Max-Hachenburg-Schule in tun. Ein Beispiel ist die Lerneinheit ökonomische Themen, die fester Mannheim, an der die Lernreihe bereits zum Thema Marktformen: Ayses Vater Bestandteil der Rahmenlehrpläne sind, getestet wurde. E-Learning – Noch nie war Lernen so einfach! Die Prüfungsvorbereitung vom Partner der Industrie- und Handelskammern Für alle, die lieber mit dem Smartphone und Tablet oder am PC lernen als Bücher zu lesen, gibt es bei U-Form Lern-Apps und Online-Lernvideos. n: t g r a t is teste Jetz bi e/prozu u-form.d Lern-Apps (Digitale Lernkarten) Online-Lernvideos und Übungsaufgaben Online & mobil – lernen wann und wo Sie wollen Mobil lernen – die Online-Lernvideos laufen auf Smartphones, Tablets, PCs oder MACs Effektiv lernen – mit intelligentem Zeitplan Mehr wissen – durch hunderte Online-Lernvideos Social lernen – Lernaktivitäten von Freunden und rund tausend Übungsaufgaben pro Beruf mitverfolgen und sich gegenseitig motivieren Alles lernen – alle Prüfungsfächer der Abschluss- Praktisch – eigene Lernkarten hinzufügen prüfung (Inhalte nach IHK-Vorgaben) Mehr Informationen: www.u-form.de/repetico Punktgenau – Laufzeit bis zur Abschlussprüfung U-Form Verlag | Fachverlag für kaufmännische Berufsbildung | Cronenberger Str. 58 | 42651 Solingen | Tel.: 0212 22207-0 | u-form-shop.de
IM FOKUS Die Hauptfiguren der Lerneinheiten des Dinöb-Projektes sind Ben, die heimlich in Ben verliebte Ayse, der unorganisierte Johannes, die strenge Sofia sowie der WG-Hund Wouter. Kompetenzen vermitteln Online- und Offline-Formaten können zeigt ein Begleitheft Lösungshinweise, Anhand spezifisch auf das jeweilige Lehrkräfte die Inhalte auf ihren Unter- Zusatzinformationen und alternative Thema zugeschnittener Kompetenzziele richt zuschneiden. „Da wir in mehreren Einsatzmöglichkeiten auf. werden über die gesamte Lerneinheit Klassen Tablets nutzen, war es gut, hinweg Kompetenzen systematisch dass die Lernprogramme für mobile Derzeit wird Dinöb mit Aus- und Wei- gefördert. Die Auswahl einer sinnvollen Endgeräte geeignet sind“, bestätigt terbildungsteilnehmern im Unterricht Strategie für den Gemüseladen fördert Yannic Eitelwein, ebenfalls Lehrer an erprobt und evaluiert; an Schulen in beispielsweise die Kompetenz, Situati- der Max-Hachenburg-Schule. „Wegen Mannheim, Neuwied und Minden wur- onen zu beurteilen und sich begründet des modularen Aufbaus lassen sich die de es bereits getestet. Ende 2017 soll das für eine von mehreren Handlungsmög- Lernprogramme zudem auf verschie- Projekt beendet sein und das Storytel- lichkeiten zu entscheiden. Mit Hilfe dene Weise in den Unterricht einbau- ling-Konzept Schulen und Bildungsein- eines Tools zur Kompetenzerfassung en.“ Um den Einstieg zu erleichtern, richtungen zur Verfügung stehen. ■ können die Teilnehmer sich selbst ein- schätzen. Diese Selbsteinschätzung neh- men die Lernenden sowohl vor als auch nach der Bearbeitung einer Lerneinheit Im Überblick vor. Auf diese Weise können sie ihre eigene Entwicklung nachvollziehen. »»Das Projekt „DiNöB“ – Digitale Narrationen als in- novativer didaktischer Ansatz für eine ökonomische Jede Lerneinheit bietet also ein Gesamt- Bildung im Handel – soll durch das Erzählen von Ge- paket aus Storytelling, Wissensvermitt- schichten einen emotionalen Zugang zu ökonomischen lung und Kompetenzentwicklung. Die Themen schaffen. Arbeitsblätter und Materialien, die für die Bearbeitung der Aufgaben benötigt »»Jede Lerneinheit erzählt eine fortlaufende Geschich- werden, sind in den digitalen Lernein- te, bei der ökonomische Zusammenhänge erklärt und in heiten verlinkt. Durch den Mix aus Lernaufgaben erarbeitet werden. »»Zielgruppe sind Auszubildende der Berufe Verkäufer/ „Dadurch, dass die Problem in und Kaufmann/frau im Einzelhandel sowie Teilneh- Foto: modern learning GmbH/zbb stellungen nah an der mer der Fortbildung zum Handelsfachwirt. Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Lebenspraxis angelehnt sind, Forschung. ist die Motivation der Schüler höher und es entwickeln sich Weitere Informationen auf: ›› www.oeb-handel.de lebendige Diskussionen“. 12 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 03/2016
IHK-Pr Herbst üfungen / Winte r 2016 Einladung zum Webinar: Gezielt und individuell ausbilden - mit eCademy E-Learning für die betriebliche Aus- und Weiterbildung Sie möchten modern und mit digitaler Unterstützung ausbilden, aber Ihnen fehlen die Inhalte? Sie wünschen sich professionelle Beratung bei der Einführung von E-Learning in Ihrem Unternehmen? In unseren regelmäßig stattfindenden Webinaren zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre Auszubildenden mit den E-Learning-Kursen auf unserem Online-Lernportal gezielt und individuell unterstützen können. Sie brauchen lediglich einen Internet-Zugang und können morgen starten! eCademy begleitet Ihre Auszubildenden durchgehend, von der Ausbildungsvorbereitung bis zur erfolgreichen Prüfung: eCademy Starter: Grundlagen in Mathematik, Deutsch, Englisch und Sozialkompetenz eCademy Professional: ausbildungsbegleitende Lerninhalte (Fachinhalte und Grundlagen), zum Beispiel für Metall-, Elektro-, Lager- und kaufmännische Berufe eCademy Prüfungsvorbeitung: Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschlussprüfung/ TP 1&2 Heute lernen Ihre Auszubildenden online - und Sie stellen sich als attraktiver Arbeitgeber auf. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Nehmen Sie unverbindlich an unserem nächsten Webinar teil! Schreiben Sie uns dazu einfach eine E-Mail mit dem Code „BILDUNGSPRAXIS Webinar“ an MRauch@ecademy.com.de. Wir freuen uns auf Sie! VERSTEHEN SIE IN Ihre Ansprechpartnerin: KÜRZE, WIE DAS LERNEN Mareike Rauch Weitere Informationen finden Sie hier: MIT ECADEMY FUNKTIONIERT! http://perm.ly/ecademygmbh E-Mail: MRauch@ecademy.com.de Telefon: +49 221 669949 60 www.ecademy.com.de
AUSBILDUNG News Lehrpläne von acht INITIATIVE FÜR BERUFS- SCHULLEHRERNACHWUCHS Berufen modernisiert GESTARTET Um mehr Lehramtsstudierende für die beruflichen Schulen zu gewinnen, möchte der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft innerhalb von zwei Jahren ein Netzwerk für das Berufsschullehramt bilden. Hochschullehrer aus ganz Deutschland werden in Netzwerktreffen die bestehenden Reformkonzepte für das Berufsschullehramt analysieren und Konzepte zur Umsetzung in die Praxis erarbeiten. Um den Bedarf zu decken, werden nach Angaben des Stifterver- bandes jährlich 1700 Lehramtsstudenten allein im gewerblich-technischen Bereich benötigt, 2013/14 starteten jedoch nur etwa halb so viele Nachwuchs- lehrer ein entsprechendes Studium. »» www.stifterverband.org/berufsschullehrerinitiative D Die Kultusministerkonferenz hat die Rahmenlehrplä- ne für den Berufsschulunterricht von acht Berufen modernisiert. Für die Berufe Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Dachde- cker/in, Fachkraft für Veranstaltungstechnik, Fisch- wirt/in, Graveur/in, Hörakustiker/in, Metallbildner/ in, Rollladen- und Sonnenschutzmechatroniker/ in gelten seit Anfang August die neuen Lehrpläne. Diese sind zu finden auf: »» www.kmk.org Fotos: © goodluz, Lucky Business, Monkey Business Images, wavebreakmedia, SpeedKingz / Shutterstock.com UNTERNEHMEN KÄMPFEN UM AZUBIS 31 Prozent der deutschen Unternehmen können nicht alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzen. In Ostdeutschland liegt die Zahl sogar bei 45 Prozent. Dies ergab die DIHK-Ausbildungsumfrage 2016, für die über 11 000 Betriebe in Deutschland befragt wurden. Vor zehn Jahren lag der Anteil der Unterneh- men, die Ausbildungsplätze nicht besetzen konnten, bei 12 Prozent. Eine Erklärung dafür sind weniger Schulabgänger, die Zahl ist in dieser Zeitspanne um etwa 120 000 gesunken. 14 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 03/2016
NEUES AUS DEM BUNDESINSTITUT Das Portal für Bildungsinformation FÜR BERUFSBILDUNG bildungsklick informiert Sie aktuell und umfassend mit News, Hintergrundberichten, Dossiers, Interviews und Videos aus der Welt der Bildung. Wir machen Bildung zum Thema. www.bildungsklick.de Neues Positionspapier zur Integration von Flüchtlingen Das Positionspapier „Wege zur Integration von jungen Geflüchteten in die berufliche Bildung“ stellt in zehn Kernpunkten dar, wie Flüchtlinge erfolgreich den Weg in eine berufliche Ausbildung finden und dort unterstützt werden. Als wichtig für die berufliche Integration werden darin vor allem praxisorientierte Angebote wie Einstiegs- qualifikationen, Praktika und Werkstatttage genannt. www.bildungsklick.de Wichtig seien aber auch Fortbildungs- und Unterstüt- zungsangebote für die Ausbilder. » www.bibb.de/veroeffentlichungen/de/publication Höhere Abschlüsse durch Übergangsmaßnahmen Knapp ein Viertel der etwa 290 000 Jugendlichen, die 2014 den sogenannten Übergangsbereich verlassen haben, holte einen Schulabschluss nach oder erlangte einen höheren Abschluss. Das ergab eine Analyse des BIBB, die in der Fachzeitschrift „BWP – Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis“ veröffentlicht wurde. Im Vergleich zu 2011 ist die Quote der Höherqualifizierungen um etwa zwei Pro- zent gestiegen. Als Übergangsbereich bezeichnet man die Maßnahmen zur Berufsbildungsvorbereitung für Schulab- gänger, die keinen Ausbildungsplatz gefunden haben. » www.bibb.de
AUSBILDUNG SCHLAGLICHT AUF DIE AUSBILDUNG Die Zahl der Auszubildenden ist rückläufig, statt dessen beginnen immer mehr Schulabgänger ein Studium. Die duale Ausbildung gilt vielen als Auslaufmodell. Doch fragt man Azubis und Ausbildungsverantwortliche, zeigt sich deutlich: Sie schätzen die duale Ausbildung. Text Christoph Beck und Felicia Ullrich F verdiene ich von Anfang an Geld“. Ebenfalls 88 Prozent mei- nen, dass eine Ausbildung „etwas Solides“ sei und sie danach ür die Studie „Azubi-Recruiting Trends 2016“ „immer noch studieren“ können. Allerdings sind 30 Prozent wurden über 3300 Auszubildende und Azubi-Be- der Befragten der Ansicht, dass man „mit einer Ausbildung werber online befragt. Auffallend ist, dass die große meist nicht in Führungspositionen“ kommt. Mehrheit vom Wert der dualen Ausbildung überzeugt ist. 90 Prozent stimmen der Aussage zu „mit einer Ausbildung Der Blick der Azubis hat man etwas Handfestes und lernt nicht nur pure Theorie“, Der Nutzen der dualen Ausbildung steht für die meisten 88 Prozent bejahten das Statement „mit einer Ausbildung Azubis also außer Frage – auch im direkten Vergleich mit dem Studium. Der Aussage „mit einer Ausbildung bin ich mindestens genauso gut für meine berufliche Zukunft vorbereitet wie mit einem Studium“ stimmen 59 Prozent zu. Damit sieht sich zumindest die Mehrheit im Vergleich mit DR. CHRISTOPH BECK den Akademikern gut gerüstet. Die von den Azubi-Teilneh- ist Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre mit Schwer- mern geäußerten Empfehlungen für Ausbildungsbetriebe punkt Human Resource Manage- zeigen, dass sich die duale Ausbildung aus der Perspektive ment an der Hochschule Koblenz vieler Azubis unter Wert verkauft: „Die meisten wissen gar und Herausgeber des Standardwerks „Ausbildungsmarketing 2.0“. nicht, wie vorteilhaft eine Ausbildung gegenüber einem direkt-nach-der-Schule-Studium ist. Mehr Erfahrung für das spätere Berufsleben sammelt man nirgendwo“, schreibt ein Illustration: © Jo karen / Shutterstock.com Teilnehmer. FELICIA ULLRICH ist Geschäftsführerin von u-form Blick des Ausbildungspersonals Fotos : Catja Vedder; privat Testsysteme in Solingen. Vor sieben Jahren hat sie die Studie „Azubi- 40 Prozent der im Rahmen der Studie rund 1300 befragten Recruiting Trends“ initiiert, die seitdem jährlich durchgeführt wird. Ausbildungsbetriebe konnten 2015 nicht alle Stellen beset- zen. Das liegt in den meisten Fällen kaum an der Ausstattung und Verankerung der dualen Ausbildung im Unternehmen: 16 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 03/2016
66 Prozent bewerten die finanziellen Ressourcen für www.LehrerSelbstVerlag.de die duale Ausbildung in ihrem Betrieb als gut oder sehr gut, bei den personellen Ressourcen sind es 59 Prozent. „Chefsache“ ist die duale Ausbildung in immerhin 64 Prozent der befragten Betriebe, in denen sie bei der Geschäftsleitung eine „hohe“ oder „sehr hohe“ Bedeu- tung genießt. Vorteile der Ausbildung besser verkaufen Diese Ergebnisse legen nahe, dass sich die duale Aus- bildung in der deutschen Öffentlichkeit unter Wert ver- kauft. Sie ist in den meisten Betrieben gut ausgestattet und die Mehrheit der Azubis sieht sich mit Studierenden durchaus auf Augenhöhe. Dabei stellen die Azubis die Güte und Praxisorientierung ihrer Ausbildung nicht in Frage und haben durchaus im Hinterkopf, dass sie in der Ausbildung von Anfang an Geld verdienen. Studien zei- gen zudem, dass der langfristige finanzielle Ertrag einer Ausbildung durchaus mit dem eines Studienabschlusses mithalten kann. Die ausbildenden Unternehmen und Organisationen sind also gefragt, Überzeugungsarbeit für die duale Aus- Mathematik selbstorganisiert erlernen! bildung zu leisten. Sie sollten die Ausbildung als gleich- Grund- und Leistungskurs • Nachhilfe im Fach Mathematik Vorbereitung auf einen Studiengang • Mit Lösungsheft wertige, wenn auch nicht gleichartige, Eintrittsmöglich- keit für junge Talente neben dem Studium beibehalten und verbessern. Wenn sie zudem zeigen, dass auch für ehemalige Azubis „große Karrieren“ möglich sind und Bundesverband Deutscher Berufsausbilder e.V. (BDBA) dafür sorgen, dass ehemalige Azubis dem Betrieb selbst Interessenvertretung der Beruflichen Bildung dann erhalten bleiben können, wenn sie ein Studium nachschieben möchten, gibt es für junge Menschen mit Lust auf Praxis eigentlich kein Argument mehr, sich Werden auch Sie Mitglied im nicht ausbilden zu lassen. ■ BERUFSAUSBILDER-VERBAND in Ihrem Bundesland! Im Überblick Nutzen Sie den Informationsaustausch unter Profis! » Die Mehrheit der Auszubildenden sieht sich mit Studierenden mindes- tens auf Augenhöhe. » Die große Mehrheit der Ausbilder ist mit der finanziellen und personellen Situation zufrieden. » Unternehmen müssen die Karriereper- Sie erhalten Unsere Ziele spektiven einer Ausbildung besser in ›› Interessenvertretung ›› Sozialer Status Berufsausbilder der Öffentlichkeit verankern. ›› Weiterbildungsangebot ›› Mitwirken bei Ausbildungsordnungen ›› Informationen aus 1. Hand ›› Mitspracherecht in Bildungsfragen Weitere Informationen zur Studie „Azubi-Recruiting Trends 2016“ finden Unsere Stärke sind unsere qualifizierten Mitglieder! Sie unter www.testsysteme.de/studie. Bundesverband Deutscher Berufsausbilder e.V. Bundesgeschäftsstelle Herr Offer-Heckmann Ottweiler Straße 12 • D-30559 Hannover Email info@bdba.de • Web www.bdba.de
AUSBILDUNG „Digitale Kompetenzen fallen nicht vom Himmel“ Jugendliche sind nicht so computerfit wie viele denken. BILDUNGSPRAXIS sprach mit zwei Experten darüber, warum sich das ändern muss – und wie. Interview Vincent Hochhausen Fotos: © bikeriderlondon / Shutterstock.com; DLGI mbH; BIBB 18 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 03/2016
Thomas Michel: Oft wird angenom- Automation statt Im Interview men, Jugendliche hätten solche Kom- petenzen mit der Muttermilch aufge- Resignation. sogen. Gleichzeitig haben sich auch die Unternehmen nicht so grundlegend verändert, wie es manchmal scheint. Eine für Anfang September geplante Veröffentlichung einer repräsentativen Befragung von Betrieben zum Einsatz digitaler Medien, die das BIBB für das Bundesministerium für Bildung und MICHAEL HÄRTEL Forschung durchgeführt hat, hat unter ist Leiter des Arbeitsbereiches anderem ergeben, dass der stationäre „3.2 D igitale Medien, Fernlernen, Bildungspersonal“ am Bundesinstitut PC immer noch das wichtigste Arbeits- für Berufsbildung (BIBB). mittel in deutschen Betrieben ist. Härtel: Die deutsche Wirtschaft ist nicht so digitalisiert, wie es in der Öf- fentlichkeit oft dargestellt wird. Digitale Anwendungen wachsen zwar stetig, aber langsam. Die meistgenutzten Ausbildungsmittel sind zum Beispiel immer noch das Fachbuch und das THOMAS MICHEL direkte Gespräch. ist Geschäftsführer der Dienstleistungs- gesellschaft für Informatik DLGI, die für den Europäischen Computerführerschein Ist das ein Problem? ECDL in Deutschland verantwortlich ist. Härtel: An sich nicht. Die herkömm- liche prozessorientierte Didaktik und Methodik ist nicht grundsätz- lich schlecht und verliert im Zuge der Digitalisierung der Arbeits- und Berufswelt nichts an Bedeutung. Aber die technologische Entwicklung bringt Herr Härtel, Herr Michel, die jungen es mit sich, dass komplexe technische EvaExam – die Software zur Leute, die heute in eine Ausbildung Systeme nur noch über gute Visuali- automatischen Abwicklung starten, müssten doch gut für die digi- sierungen mithilfe digitaler Medien von Prüfungen tale Arbeitswelt vorbereitet sein, oder? nachvollziehbar zu vermitteln sind. Michael Härtel: Einerseits schon. Zudem sind viele Berufe, auch viele Bereits Kinder gehen mit Smartphones klassische Handwerksberufe, zuneh- oft viel routinierter um als Erwachsene. mend IT-induziert. Digitale Medien Heute testen und morgen Andererseits vermittelt das verbreitete unterstützen Ausbildungsprozesse schon Zeit sparen! Schlagwort von den „Digital Natives“ und machen die Ausbildung flexibler, ein falsches Bild. Jugendliche sind individueller und effizienter. Aber man eher digitale Konsumenten, denen muss natürlich weiterhin mit dem kon- viele grundlegende Kompetenzen im kreten Werkstück lernen und arbeiten Umgang mit Computern fehlen, weil oder beim direkten Kundengespräch sie ihnen nie beigebracht wurden. Das die Durchführung eines Kunden fängt dabei an, wie man eine Präsen- auftrages einüben. tation oder einen Serienbrief erstellt, aber auch bei den Themen Datenschutz Was verändert sich denn momentan für und Urheberrechte fehlt oft das nötige die Unternehmen und die Ausbilder? Wissen, ebenso darüber, was eine Härtel: Die Ausbildung wird an- www.evaexam.de Datenbank ist und was Programmieren spruchsvoller. Als Ausbilder muss bedeutet. man inzwischen unterschiedlichste Electric Paper Evaluationssysteme GmbH Konrad-Zuse-Allee 13 | 21337 Lüneburg
AUSBILDUNG iveaus an Leistungsmerkmalen bei N den Auszubildenden berücksichtigen und angemessen unterstützen, denn jeder Auszubildende bringt andere Voraussetzungen mit. Gleichzeitig sollte man als Ausbilder mit Blick auf die Nutzung digitaler Features nicht jugendlicher sein als die Jugendlichen selbst. Aber es hilft, wenn man auf den Kanälen kommunizieren kann, die die dass Auszubildende auch bei kleineren und mittleren Unternehmen einen verlässlichen Standard beim Umgang mit IT erlangen. Zudem hat das den Vorteil, dass die Auszubildenden dieses Basiswissen in die Betriebe tragen, zum Beispiel zum Thema Datenschutz oder IT-Sicherheit. Ein großer Teil der etwa 1000 Schulen, mit denen wir in Deutschland zusammenarbeiten, sind „ Wir merken, dass das Engagement für IT- Themen an Berufsschulen sehr von Einzelpersonen abhängt. Wie sieht es eigentlich mit der Nutzung Jugendlichen nutzen. Das spricht sich Berufsschulen. Wir merken aber, dass freier Bildungsmaterialien, kurz OER, „ herum und kann ein Vorteil bei der das Engagement an Schulen sehr von in der Ausbildung aus? Fachkräftesuche sein. Was grundlegen- Einzelpersonen abhängt. Oft ist ein Michel: An den Berufsschulen besteht de digitale Kompetenzen angeht, sollten Lehrer für den ECDL verantwortlich, Interesse für das Thema. Die Frage ist, Unternehmen inzwischen aber auch und wenn dieser ausscheidet, gibt es wer die Inhalte schafft. Viele Lehrerin- erwarten können, dass Auszubildende keinen Ersatz, weil die Kompetenz nen und Lehrer nutzen oder verän- diese schon mitbringen. Kleinere und fehlt. dern solches Material bereits, haben mittlere Unternehmen haben in der aber Sorge, es weiterzuverbreiten. Es Regel nicht die Ressourcen, ihren Aus- Härtel: Bei der Kompetenz der Berufs- herrscht große Rechtsunsicherheit. zubildenden solches Grundwissen zu schullehrer setzte zum Beispiel unser Wir überlegen, dazu ein Modul umzu- Beginn der Ausbildung zu vermitteln. Projekt „Berufsorientierte Medien- setzen, in dem man Grundinformati- kompetenz“, kurz „BeMeKo“ an, das onen zu Lizensierung und Bildrechten wir zusammen mit der Dienstleis- lernt. tungsgesellschaft für Informatik an Unternehmen sollten einem Kölner Berufskolleg durchge- Härtel: In den letzten Jahren kommen inzwischen erwarten führt haben. Hier haben wir zunächst die OER immer mehr in der berufli- können, dass Auszu- geschaut, welche IT-Inhalte nach der chen Bildung an. Wir merken das zum bildende grundlegende Neuordnung des Berufs Kaufmann/- Beispiel an den Anträgen für Projekte, frau für Büromanagement im Unter- die im Rahmen von Fördermaßnahmen digitale Kompetenzen richt vermittelt werden sollten. Dann initiiert werden. Viele Antragsteller mitbringen. testeten wir die Vorkenntnisse der Be- stellen die Ergebnisse als OER ins Netz. rufsschullehrer und bauten diese sys- Wir arbeiten im BIBB auch an einer tematisch anhand von ECDL-Modulen OER-Strategie für die Berufsbildung, Michel: Diese Standards vermittelt der aus. Das Ergebnis war überaus positiv: aber das braucht Zeit. Europäische Computerführerschein Die Lehrkräfte und das Ausbildungs- ECDL. Und hier besteht in Deutschland personal waren hochmotiviert, obwohl Was würden Sie sich wünschen, um digitale Grundkenntnisse in der Aus- „ großer Handlungsbedarf. Ein Beispiel: es für sie Zusatzarbeit war. Nach dem Bei der 2013 erschienenen ICILS-Studie Projekt fühlten sich viele der Teilneh- bildung zu stärken? wurden die IT-Kompetenzen von mer aufgrund ihres neu erworbenen Härtel: Es wäre ein guter Anfang, wenn Achtklässlern in 21 Ländern verglichen. Wissens im Unterricht und in der Aus- sich zwei oder drei Bundesländer mit Wir haben uns anhand der Ergebnisse bildung sicherer. Zugleich ist das der Vertretern von Kammern und Berufs- angesehen, wie viele Schüler in Deutsch- Beleg, dass digitale Kompetenzen nicht schulen zusammensetzen würden, um land auf einem Kompetenzstand sind, einfach vom Himmel fallen, sondern konkrete Ziele zu diskutieren und eine den der ECDL fordert. Das Ergebnis: gezielt erlernt werden müssen. Dieses Art Roadmap entwickeln. Das könnte gerade einmal 1,5 Prozent. Das ist sehr Projekt hat das Potenzial, auf andere schon eine Initialzündung geben. Um ernüchternd. Es geht schließlich um die Berufe übertragen zu werden. digitale Bildung zu stärken, braucht es Ausbildungsreife der Jugendlichen, die auch entsprechende Mittel, sowohl für heutzutage ein Mindestmaß an IT-Basis- die Ausstattung als auch für die Aus- kompetenzen mit beinhalten sollte. und Weiterbildung des Ausbildungs- Wir verlieren uns in personals. Wo sollten denn diese Standards den Jugendlichen vermittelt werden? Deutschland bei Bildungs- Michel: Wir verlieren uns in Deutsch- Michel: Für mich ist die Berufsschule themen zu oft in abstrakten land bei Bildungsthemen oft in der Lernort, der dafür prädestiniert ist, theoretischen Diskussionen. abstrakten theoretischen Diskussionen 20 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 03/2016
Ihr Ratgeber für digitalen Unterricht! anstatt uns um die praktische Umset- zung zu kümmern. Es wäre an der Zeit, angesichts der vielen Erfahrungen und der bereits vorliegenden erprobten JETZT BESTELLEN! Standards, entsprechende Maßnahmen einfach anzugehen. Die Herausforde- Medienkompetenz rung lag bislang im fehlenden Prob- Digitale Medien verstehen – lembewusstsein der Akteure. Hoff- erstellen – einsetzen nungsfroh stimmt mich aber die Arbeit P. Bühler, P. Schlaich der Kultusministerkonferenz an einer 256 Seiten, mehrfarbig, Strategie zur „Bildung in der digitalen 17 cm x 24 cm, Broschur 978-3-7782-6058-6, € 24,90 Welt“, die diese Fragen offen angeht. ■ E-Book 256 Seiten, PDF 978-3-7782-6059-3, € 24,90 » ECDL Kleine Workshops zeigen, wie digitale Medien gewinnbringend im Unterricht eingesetzt werden können. Von der Zielbeschreibung über das erforderliche Der Europäische Computerfüh- Equipment und methodisch-didaktische Hinweise bis zur praktischen Schritt- rerschein ECDL ist ein in- für-Schritt Anleitung – der Ratgeber ist eine wertvolle Hilfestellung im Arbeits- ternational standardisierter alltag für Lehrkräfte aus jedem Fachbereich. Nachweis für Computerkennt- Preise: Stand Juli 2016, Abgabe nur zum vollen Preis. nisse. In über 1500 Prü- Verlag Handwerk und Technik GmbH fungszentren kann man die Postfach 63 05 00 – 22331 Hamburg verschiedenen Module des Telefon 040 53808-200 www.handwerk-technik.de ECDL absolvieren. Weltweit Telefax 040 53808-101 vertrieb@handwerk-technik.de gibt es den ECDL – und die internationale Entsprechung ICDL – in über 150 Ländern. » ICILS-Studie DAS MAGAZIN IM ABO: Bildungspraxis_07_16.indd 1 15.07.1 Die internationale Ver- gleichsstudie ICILS – das steht für International Computer and Information Literacy – hat die informa- tions- und computerbezogene Kompetenzen von Schülern in 21 Ländern untersucht. Für 2018 ist eine zweite Runde der Studie geplant. » Online-Befragung Das Bundesinstitut für Be- rufsbildung (BIBB) führt derzeit eine etwa zehnminü- : Ihre Prämie tige Online-Befragung zur Nutzung digitaler Medien in s- der Ausbildungspraxis durch. Multifunktion Ausbilderinnen und Ausbilder werkzeug im t von können bis Mitte September › Vier Ausgaben pro Jahr Taschenforma * 2016 teilnehmen auf: Leatherman ›› www.umfrage.ifib.de/ › Für 24 Euro zzgl. 3,60 Euro BIBB-Forschung Versandkosten jährlich › Jetzt sichern auf www.bildungspraxis.de * Solange der Vorrat reicht. Andernfalls erhalten Sie eine Ersatzprämie.
WEITERBILDUNG News Digitale Kompetenzen Hessen und Baden-Württem- nur wenig geschult berg bei Weiterbildung vorn In Deutschland macht etwa jeder Achte über 25-Jäh- rige mindestens einmal im Jahr eine Weiterbildung. Das geht aus dem Deutschen Weiterbildungsatlas 2016 hervor, den die Bertelsmann Stiftung Anfang Juli veröffentlicht hat. In Hessen und Baden-Württemberg ist die Weiterbildungsquote mit 14,8 beziehungs- weise 14,6 Prozent am höchsten. Nur zehn Prozent besuchen dagegen in Nordrhein-Westfalen, Sachsen- Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und dem Saarland eine Weiterbildung. »» www.bertelsmann-stiftung.de S Sechs von zehn Unternehmen in Deutschland bilden ihre Arbeitnehmer nicht in digitalen Kompetenzen weiter. Das geht aus einer repräsentativen Studie des Anzahl der Empfänger Branchenverbandes Bitkom hervor, für die 500 deutsche von Meister-Bafög rückläufig Unternehmen zur Veränderung der Arbeitswelt durch Digitalisierung befragt wurden. Gleichzeitig halten Erstmals seit sieben Jahren ist die Zahl der Empfänger 97 Prozent der Unternehmen Weiterbildung von Fach- des Meister-Bafög im Vergleich zum Vorjahr gesunken. kräften zu diesem Thema für wichtig. 54 Prozent der 2016 nahmen nach Angaben des Statistischen Bundes- Unternehmen rechnen damit, dass es in den kommen- amtes etwa 162 000 Personen die Förderung in An- den zehn Jahren mehr Arbeitsplätze für gut ausgebildete spruch. Das sind sechs Prozent weniger als 2014. Rund Beschäftigte geben wird. Der Verband rät Unternehmen, zwei Drittel der Geförderten waren Männer. Die gefrag- eine Strategie für die zunehmende Digitalisierung aus- testen Fortbildungsmaßnahmen waren bei den Männern zuarbeiten. Eine Präsentation mit den Ergebnissen der der Industriemeister Metall und bei den Frauen die Studie gibt es kostenlos zum Download auf: staatlich geprüfte Erzieherin. Als Meister-Bafög werden »» www.bitkom.org Fördermaßnahmen bezeichnet, die Maßnahmen der be- ruflichen Aufstiegsfortbildung – also zum Beispiel zum Meister, Techniker oder Fachwirt – finanziell unterstüt- zen. Seit Anfang August 2016 gelten höhere Fördersätze und Freibeträge, die die Nachfrage verbessern sollen. FEHLENDE WEITERBILDUNG BREMST UNTERNEHMEN Fehlende technische sowie fachliche Weiterbildung der Mitarbeiter gehört für Unternehmen zu den größten Hindernissen bei der Umsetzung des digitalen Wandels. Fotos: © Syda Productions, marvent / Shutterstock.com Jeweils knapp ein Drittel der 500 befragten Unterneh- men gab dies bei der Studie „Digitale Agenda 2020“ im Auftrag des IT-Unternehmens CSC an. Vor allem Industrieunternehmen sehen die fehlende Weiterbildung als Problem. Ähnlich häufig wurde als weiteres Hin- dernis die Finanzierung genannt. Für die Studie hatte das Meinungsforschungsinstitut „econNEWSnetwork“ Entscheider in Betrieben in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt. 22 | ›› BILDUNGSPRAXIS – 03/2016
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