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Inhaltsverzeichnis 02–05 Sicherheit und Freiheit 06–07 Orientierungstag … als Vorbereitung auf die Rekrutierung 08–09 Rekrutierung 10–11 Medizinische Tauglichkeitsabklärungen 12–13 Fitnesstest der Armee (FTA) 14–15 Tauglichkeitskriterium Sicherheit 16–17 Frauen leisten Dienst 18–19 Dienstleistungsmodelle 20–21 Rekrutenschule 22–23 Kaderausbildung 24–26 Führungsausbildung mit doppeltem Nutzen 27–28 Sold, Soldzulage, Erwerbsersatz 29–30 Rechtliches 31–33 RS-Planungsvarianten 34 Kompetenzzentren und Lehrverbände 35–36 Kompetenzzentrum ABC-KAMIR: z. B. ABC Abwehrsoldat … 37–38 Artillerie: Feuerleitsoldat … 39–40 Fliegerabwehrtruppen: Lenkwaffensoldat STINGER … 41–43 Fliegertruppen: Fliegersoldat … 44–46 Führungsunterstützungstruppen: Richtstrahlpionier … 47–48 Genietruppen: Sappeur … 49–51 Infanterie: Infanteriepanzerfahrer … 52–55 Logistiktruppen: Truppenkoch … 56–58 Militärpolizei: Militärpolizeigrenadier … 59–61 Panzertruppen: Panzerbesatzungssoldat … 62–63 Rettungstruppen: Rettungssoldat … 64–65 Sanitätstruppen: Spitalsoldat … 66–67 Spezialkräfte: Grenadier … 68–69 Bevölkerungsschutz 70–75 Zivilschutz 76 Kontaktadressen 77–80 Persönliche Notizen
Liebe Leserinnen Liebe Leser Herzlich willkommen am Orientierungstag! Im ersten Teil (rot) finden Sie Informationen über die Schweizer Armee und deren Weiter- In einigen Monaten werden Sie in einem der entwicklung. Zudem erfahren Sie, was im Zu- sechs Rekrutierungszentren an der Rekrutie- sammenhang mit Ihrer Stellungspflicht sowie rung teilnehmen. der Rekrutierung wichtig ist und dass den Frau- en in der Armee dieselben Möglichkeiten of- Wissen Sie schon alles über Ihre Rekrutierung? fen stehen. Dass Sie sich darauf vorbereiten können – zum Beispiel für Ihren Fitnesstest? Dass für eine Zu- Der zweite Teil (grün) gibt Ihnen zentrale Infor- teilung in eine Spezialfunktion wie z. B. Pon- mationen über den Militärdienst. tonier oder Fallschirmaufklärer vordienstliche Kurse sowie Eignungsprüfungen bestanden Der dritte Teil (violett) informiert Sie über die werden müssen? Dass es in der Armee oder im einzelnen Truppengattungen, die Hauptfunk- Zivilschutz zahlreiche Funktionen gibt, in denen tionen in der Armee sowie die Ausbildungs- Sie Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten aus Beruf standorte. und Studium einsetzen können und dass Sie aus dem Dienst auch für Ihre berufliche Tätig- Im vierten Teil (orange) erfahren Sie Wesentli- keit viel mitnehmen können? ches über den Bevölkerungsschutz sowie über die einzelnen Funktionen im Zivilschutz. Die vorliegende Broschüre informiert Sie im Hinblick auf Ihre persönliche Vorbereitung zur Diverse in dieser Broschüre erwähnten Verord- Rekrutierung. Sie verschafft Ihnen einen gro- nungen und Weisungen, darunter die Verord- ben Überblick über den vor der Rekrutierung nung über die Militärdienstpflicht (VMDP), sol- stattfindenden Orientierungstag, gibt Ihnen Ant- len per 1. Januar 2018 in Kraft treten. Diese worten auf Ihre Fragen zur Rekrutierung, zum sind noch nicht genehmigt und können noch Dienst in der Armee und im Zivilschutz oder zu Änderungen erfahren. einem allfälligen zivilen Ersatzdienst. Es wird Ih- nen auch aufgezeigt, dass Sie als Durchdiener Für zusätzliche Fragen finden Sie auf den letz- Ihre Dienstleistung an einem Stück absolvie- ten Seiten der Broschüre weiterführende Inter- ren können. net- und Kontaktadressen. Sie werden beim Lesen der Broschüre feststel- Sie werden sehen: Eine gute Vorbereitung auf len, dass Sie mit einer guten Vorbereitung Ihre die Rekrutierung lohnt sich – denn die Armee Rekrutierung und damit Ihre Rekrutierungs- bietet Ihnen heute viele Chancen und Möglich- funktion aktiv mitgestalten können und dabei keiten. Einfluss auf Ihren anstehenden Dienst an der Gesellschaft haben. Nutzen Sie sie! 1
Sicherheit und Freiheit Sicherheit für unser Land Die Schweiz geniesst seit vielen Jahren Frieden, Sicherheit und Freiheit: von der Bewegungsfreiheit aller Bürgerinnen und Bürger über die Meinungsäusserungsfreiheit bis zur Wirtschaftsfreiheit. Diese Sicherheit in unserem Land auf lange Sicht zu wahren, ist die Aufgabe der Sicherheitspolitik. Zusammenarbeit: In Notlagen ergänzen sich Armee und Feuerwehr. Sicherheitspolitik umfasst die Gesamtheit al- und Integrität der Schweiz und ihrer Bevölke- ler Massnahmen von Bund, Kantonen und Ge- rung sowie ihre Lebensgrundlagen gegen direk- meinden zur Vorbeugung, Abwehr und Bewäl- te und indirekte Bedrohungen und Gefahren zu tigung machtpolitisch oder kriminell motivier- schützen sowie einen Beitrag zu Stabilität und ter Bedrohungen und Handlungen, die darauf Frieden jenseits unserer Grenzen zu leisten. ausgerichtet sind, die Schweiz und ihre Be- völkerung in ihrer Selbstbestimmung einzu- Zur Bewältigung der sicherheitspolitischen Auf- schränken oder ihnen Schaden zuzufügen. gaben stehen der Schweiz die folgenden sie- Dazu kommt die Bewältigung natur- und zivi- ben Instrumente zur Verfügung: Aussenpolitik, lisationsbedingter Katastrophen und Notlagen. Armee, Bevölkerungsschutz, Wirtschaftspoli- tik, wirtschaftliche Landesversorgung, Staats- Die schweizerische Sicherheitspolitik hat zum schutz und Polizei sowie Information und Kom- Ziel, die Handlungsfähigkeit, Selbstbestimmung munikation. 2 Sicherheit und Freiheit
Die Bundesverfassung regelt im Artikel 58, dass die Schweiz eine Armee hat, welche grundsätz- lich nach dem Milizprinzip organisiert ist. Das Militärgesetz überträgt der Armee in seinem ersten Artikel drei Aufträge: Verteidigung Verteidigung gegen einen bewaffneten Angriff, am Boden wie in der Luft, ist die Kernaufgabe der Armee. Da dieser heute wenig wahrschein- lich ist, braucht es keine dauernde Bereitschaft für einen Kriegsfall. Die Armee muss aber bei ei- Verteidigung: Grenadiere im Einsatz ner Bedrohung fähig sein, wichtige Einrichtun- gen und Verkehrsachsen zu schützen. Schliess- lich muss sich die Armee rechtzeitig einer zu- nehmenden Bedrohung anpassen können. Als neutraler Staat gehört die Schweiz keinem Ver- teidigungsbündnis an. In der Ausbildung kann die Armee aber mit anderen Staaten zusam- menarbeiten. Unterstützung der zivilen Behörden, wenn deren Mittel nicht mehr ausreichen Im Zentrum steht dabei die Bewältigung von Notlagen und der Schutz der inneren Sicherheit. Die Armee unterstützt die Polizei beim Schutz Unterstützung der zivilen Behörden: Katastrophenhilfe nach einem Unwetter von internationalen Konferenzen oder Grossver- anstaltungen. Im Falle einer Katastrophe ist die Armee innert Stunden vor Ort, um der Feuer- wehr, der Sanität und dem Zivilschutz zu helfen. Friedensförderung im internationalen Rahmen Die Armee setzt sich im Ausland für Sicher- heit und Frieden ein. Sie hilft im Auftrag inter- nationaler Organisationen in anderen Ländern mit, nach Kriegen und Krisen wieder eine stabi- le Ordnung aufzubauen. Eine friedlichere Welt kommt auch der Schweiz zugute. Die drei militärischen Aufgaben sind abge- Friedensförderung im Kosovo: SWISSCOY-Angehöriger im Gespräch mit der lokalen Bevölkerung stimmt mit dem zivilen Verbundsystem des Be- völkerungsschutzes, dem auch der Zivilschutz angehört (siehe Seite 70). Sicherheit und Freiheit 3
Schweizerische Eidgenossensch Art. 58 Armee 1 Die Schweiz hat eine Armee. Diese ist grundsätzlich nach dem Milizprinzip orga- 101 Bun.desverfassung nisiert 2der dient eris Scheweiz chen der Krieg sverhi ng undsens nderuenos Eidg bei zurtErhaltung des Friedens; trägt chaf Die Arme Land und seine Bevöl kerun g. Sie unters tützt die zivilen Behörden sie verteidigt das n Sicherheit und bei der Bedro hunge n der innere bei der Abwehr schwerwiegender z kann weitere Aufgaben Lagen . Das Geset vom ltigun Bewä g andere 18. April 1999r ausser d am tlicher (Stanorden 18. Mai 2014) vorsehen. 3 Der Einsatz der Armee ist Sache des Bundes. 14 Art. 59 Militär- und Ersatzdienst 1Präam bel zu leisten. Das Gesetz sieht einen Jeder Schweizer ist verpflichtet, Militärdienst Im Name zivilen Ersatz des Allmächtigen! diensts vor. n Gotte izerin Das Schweizervolk und 2 Für Schwe nen ist derdieMilitä Kanto ne, t freiwillig. rdiens en eine Abgabe. in der Verantwort r- noch ung Militäüber der den 3 Schweizer, die weder gegen Ersatz Schöp fung,leisten, schuld dienst und eingezogen. Kanto nen veranl agt Diese wird vom Bund erhoben und von eit und Demo , Unab kratiebsausf hängigkeit im Bestr eben, den Bund zu erneu um Freih ern,angem essene n Ersatz des Erwer alls. 4 Der Bund erlässt Vorschriften über den über der Welt zu stärke n, und Frieden in Solidarität und Offen heit gegen 5 Personen, die Militär- oder Ersatzdienst leisten und dabei gesundheitlichen Scha- Rück sichtn ahme und Achtu ng ihre Vielfa Angeh örigen der Einheit lt in An- im Wille n, in gegen seitig er haben für sich oder ihre den erleiden oder ihr Leben verlieren, zu leben spruch auf, angemessene Unterstützung des Bundes. und der Verantwortung gegen- im Bewusstsein der gemeinsamen Errungenschaften Armee igen Gene isation ration , Ausbi en,ldung und Ausrü stung der über60 Art. den künftOrgan ng wersowie Organ seine isation Freih Ausbi eit ,gebra ldung ucht, und unddass Stärkederdes Vol- diestung Ausrü gewiss, dassrgeset 1 Die Militä freizgebu nur ist, Auslandschweizer Arme e sind sind Sache in amdes s. Friedenszeiten Wohl der Schwachen, Bunde von dung angenommen, so werden sie stellungs- kes sich misst der Rekrutierung und der Militärdienstpflicht pflichtig. Werden sie an der Rekrutierung für geben sich folgende Verfassung : 2 …15 1 befreit (Militärgesetz, Artikel 4). Sie können sich ne gegen militärdiensttauglich Kanto angem essene erklärt Ent- sind sie bereit, und 3 Der Bund kann militärische Einrichtungen der freiwilligschäd zumigung Dienst melden. übernehmen . Wird ihre Anmel- die ihnen dort zugeteilte militärische Funktion 1. Titel: Allgemeine Besti mmu ngen zu übernehmen, so werden sie militärdienst- Art. 61 Zivilschutz pflichtig. 1 Die GesetzgebuSchw ng über den zivilen eizerische Eidge Schut z nossevonnscha ft en und Gütern vor den Aus- Person Art. 1 ist Sache des Bunde s. wirkungen bewaffneter Konflikte Schweizer, Bern, Luzer n, Uri,das welche Schw yz, Obwalden Bürgerrecht eines an- Das Schweizervolk undhriften die Kantone Zürich, z des Zivils chutze s bei Katas trophe n -Land- 2 Der Bund erlässt Vorsc überFreib EinsatSolot den urg, deren hurn, Basel Staates -Stad besitzent undund Basel dort ihre militäri- und Nidwalden, Glarus, Zug, Inner rhode St. Gal- n,Ersatzleistungen und in Notlagen. nzell Ausse rrhod en schen und Appe Pflichtennzellerfüllen oder schaft, Schaffhausen, Appe Neuenburg, Genf und Wallis,sind Waadt, haben, len, Graubünden, Aargau, Thurgau, Tessin,erbracht in der Schweiz nicht mili- nosse nscha ft. Jura bilden die Schweizerische Eidge tärdienstpflichtig (Militärgesetz, Artikel 5, siehe auch Rechtliches, Nov. 2004, in Kraft seit Seite 2008 1. Jan. 29). 14 Angenommen in der Volksabstimmung vom 28. BRB vom 7. Nov. 2007 – AS 2007 5765; 2 vom 3. Okt. Art.(BB Zwec 2003,k BRB vom 26. Jan. 2005, BBl 2002 2291, 2003 6591, 2005 951). schüt ft Nov. die Freihng zt Ersatzdienst und eitseit 1. Jan. Rechte des die2008 1 Die 15 Schw Aufgeh eizeri oben sche in der Eidge Volksa nosse bstimm ungnscha vom 28. Ziviler 2004, mit Wirku vom 7. Nov. rheit 2007 des – ASs. Lande 2007 5765; Volke s und (BB BRB hängigkeit und die die Unab 3. Okt. 2003, vom wahrt vom 26. Jan. 2005, BRB Siche Der Zivildienst ist der zivile Ersatzdienst zum Mi- BBl 2002 2291, 2003 6591, 2005 951). Entw icklung, den inneren Perso- 2 Sie fördert die gemeinsame Wohl fahrt, die nachhaltige litärdienst. Er ist militärdiensttauglichen Lande s. 15 Zusammenhalt und die kulturelle Vielfalt des nen vorbehalten, die den Militärdienst nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren können und bereit sind, den länger dauernden Zivildienst nach Zi- vildienstgesetz zu leisten. Soldaten sind Bürger in Uniform. AS 1999 2556 April 1999 (BB vom 18. Dez. 1998, 1 Angenommen in der Volksabstimmung vom 18.1997 I 1, 1999 162 5986). BRB vom 11. Aug. 1999 – AS 1999 2556; BBl 4 Sicherheit und Freiheit 1
Eine Wahlfreiheit zwischen Militär- und Zivil- vis erhalten diesen erst zurückerstattet, wenn sie dienst gibt es nicht. Eine weitere Voraussetzung alle verfügten Diensttage geleistet haben. für die Zulassung zum Zivildienst ist der Besuch eines Einführungstages. Um zum zivilen Ersatzdienst zugelassen zu wer- den, muss ein Gesuch eingereicht, ein Einfüh- Zivildiensteinsätze sind physisch und psychisch rungstag besucht und danach das Gesuch be- anspruchsvoll. Die meisten Einsätze leisten Zi- stätigt werden. Bis zur Zulassung muss weiter- vis im Gesundheitswesen (in Spitälern oder hin Militärdienst geleistet werden, ausser das Pflegeheimen), im Sozialwesen (mit betagten Zivildienstgesuch wurde mindestens drei Mo- Menschen oder Menschen mit Beeinträchti- nate vor der nächsten Militärdienstleistung ein- gung, mit Kindern oder Jugendlichen, etc.) und gereicht. Nach der Zulassung zum Zivildienst im Bereich Umwelt- und Naturschutz, Land- kann ein Gesuch nicht mehr zurückgezogen schaftspflege und Wald. werden. Einsätze sind auch möglich im Schulwesen, in der Landwirtschaft, in der Kulturgütererhal- tung (Heimatschutz, Denkmalpflege), in der Entwicklungszusammenarbeit und humanitä- ren Hilfe (Auslandeinsätze) oder zur Bewälti- gung von Katastrophen und Notlagen. Die Einsätze werden in diesen acht möglichen Tätigkeitsbereichen geleistet. Die Einsatzbetrie- be sind für die Unterkunft und die Verpflegung der Zivis zuständig und entrichten ein tägliches Taschengeld von fünf Franken. Zivis erhalten die Erwerbsausfallentschädigung (EO) gleich wie Militärdienstleistende von den kantonalen Ein Zivi unterstützt im Seniorenzentrum betagte Menschen. Ausgleichskassen und deren Zweigstellen. Als Einsatzregeln für Zivis, die die Rekruten- WAFFENLOSER DIENST schule nicht absolviert haben, gelten: Es wer- den maximal 368 Tage (Durchdiener: maximal Wer in der Armee aus Gewissensgründen nicht 450 Tage) geleistet. In den ersten drei Jahren mit Waffen umgehen möchte, kann waffenlosen nach der Zulassung muss ein langer Einsatz in Militärdienst leisten. Dazu muss spätestens ei- der Pflege und Betreuung von Menschen oder nen Monat vor der Rekrutierung ein Gesuch beim Kreiskommando des Wohnortkantons ein- im Umweltschutz geleistet werden. Dieser dau- gereicht werden. Der Gesuchsteller hat zu be- ert mindestens sechs Monate (180 Tage). Die gründen, warum er den bewaffneten Militär- übrigen Einsätze dauern mindestens vier Wo- dienst nicht mit dem Gewissen vereinbaren chen (26 Tage). Es gibt im Zivildienst keinen kann. Eine Kommission entscheidet über das «blauen Weg». In Jahren, in denen Zivis keinen Gesuch. Einsatz leisten, zahlen sie Wehrpflichtersatz. Zi- Sicherheit und Freiheit 5
Orientierungstag … als Vorbereitung auf die Rekrutierung Am Orientierungstag ist ein abwechslungsreiches Programm für Sie angesagt. Mit praktischen und theoretischen Modulen werden Sie an diesem Tag umfassend auf Ihre Rekrutierung vorbereitet – zudem erhalten Sie Ihr Dienstbüchlein. Aufgrund Ihrer Eignung und Neigung werden Ihnen die Möglichkeiten, die Sie als Militärdienstpflichtiger haben, aufgezeigt. Dieser Tag ist für alle Schweizer Männer im 18. Altersjahr obligatorisch. Interessierte Frauen können freiwillig teilnehmen. Orientierungstag: Eine gute Vorbereitung beeinflusst Ihre Chancen in Ihre Wunschfunktion eingeteilt zu werden. Darum geht es am Orientierungstag: • Unter Berücksichtigung Ihrer Ausbildungssi- • Sie erhalten Informationen insbesondere tuation werden der Termin für die Rekrutie- über: rung und der Zeitpunkt der Rekrutenschu- − rechtliche Grundlagen sowie Aufgaben le (RS) provisorisch geplant. So können Sie und Einsätze der Armee, des Zivilschut- sich in Ihrer persönlichen Planung rechtzei- zes, des zivilen Ersatzdienstes sowie des tig darauf einstellen. Die Absprache des RS- Rotkreuzdienstes; Termins mit Familie und Arbeitgeber sowie − die Dienstleistungsmodelle und Berufs- die Koordination von RS und Schule oder möglichkeiten in der Armee, dem Zivil- Studium sind sehr wichtig. Achtung: Der de- schutz und dem Rotkreuzdienst; finitive RS-Zeitpunkt wird erst anlässlich der − die Wehrpflichtersatzabgabe; Rekrutierung bestimmt. − den Ablauf der Rekrutierungstage; − die Folgen ungeordneter persönlicher Organisation durch die Kantone Verhältnisse. Der Orientierungstag ist für Männer mit Schwei- • Sie erfahren, welche Ausbildungs- und zer Pass und Wohnsitz in der Schweiz obliga- Karrieremöglichkeiten Sie als Militärdienst- torisch. Schweizerinnen und Auslandschweizer pflichtiger haben und wie Sie Ihre Zutei- können freiwillig daran teilnehmen. Der Orien- lung durch eine gezielte Vorbereitung be- tierungstag wird nicht an die Ausbildungsdienst- einflussen können. pflicht angerechnet. Nach Artikel 324a des Ob- 6 Orientierungstag
ligationenrechts muss dem Arbeitnehmer die ÄRZTLICHER FRAGEBOGEN Zeit für die Erfüllung der gesetzlichen Pflicht ge- Mit dem Aufgebot zum Orientierungstag erhal- währt und der Lohn für die entsprechende Zeit ten Sie einen ärztlichen Fragebogen. Er muss entrichtet werden. Der Stellungspflichtige wird mit Hilfe der Eltern oder des Hausarztes sorg- für den Orientierungstag nicht besoldet und er- fältig und wahrheitsgetreu ausgefüllt und an den hält somit auch keinen Erwerbsersatz. Der Ori- Orientierungstag mitgebracht werden. Selbst- entierungstag ist ein Amtstermin. verständlich wird dieses Dokument vertraulich Die Durchführung des Orientierungstages behandelt. Der ärztliche Fragebogen dient dem obliegt den Kantonen, die auch den Tagesab- Arzt an der Rekrutierung als Grundlage zur lauf gestalten. Unter der Leitung des jeweiligen Beurteilung Ihres Gesundheitszustandes. Frau- Kreiskommandanten führen eigens für diesen en müssen den Fragebogen nicht abgeben, Anlass geschulte Moderatoren durch das Pro- können dies aber tun, wenn sie sich bereits für die Rekrutierung angemeldet haben. gramm und beantworten Ihre Fragen zu den einzelnen Themen. Typisches Beispiel für einen Tagesablauf PERSONENSICHERHEITSPRÜFUNG Nach dem gemeinsamen Start im Plenum und Am Orientierungstag werden Sie aufgefordert, der Vorstellung der Moderatoren beginnt am das Formular «Personensicherheitsprüfung für Vormittag die Gruppenarbeit mit 12 bis 15 Teil- Stellungspflichtige» zu unterschreiben. nehmenden. Hier werden Ihnen unter ande- rem die Aufgaben der Armee und des Bevölke- Weshalb: rungsschutzes im Rahmen der Sicherheitspoli- Das Gros aller Funktionen bedingt eine Grund- tik der Schweiz vorgestellt. Kurze Filme führen sicherheitsprüfung nach Artikel 10, Absatz 2 Sie in die jeweilige Thematik ein. Nach der Pau- der Personensicherheitsprüfungsverordnung se werden Sie eingehend über die Dienstmodel- (PSPV). Mit Ihrer Unterschrift wird der Prozess le, die Ausbildung und die Karrieremöglichkei- der Überprüfung bereits vor der Rekrutierung eingeleitet und an der Rekrutierung abgeschlos- ten orientiert. sen. Das Resultat hat einen Einfluss auf die Nach dem gemeinsamen Mittagessen steht Funktionszuteilung, auf die Waffenabgabe oder zunächst – wieder in Gruppen – die Vorberei- sogar darauf, ob Sie überhaupt zur Armee zu- tung auf die eigentliche Rekrutierung auf dem gelassen werden. Programm. Danach wird mit Ihnen individuell Wer Spezialfunktionen anvisiert, zum Bei- der RS-Termin provisorisch geplant (je nach spiel Militärpolizeigrenadier oder eine Funktion gewünschter Funktion muss der Zeitpunkt der bei den Fliegertruppen, muss zwei Unterschrif- RS anlässlich der Rekrutierung noch angepasst ten geben, nämlich für die Grundsicherheits- werden). Sie erhalten Ihr Dienstbüchlein, das prüfung nach Artikel 10, Absatz 2 der PSPV und Sie während der gesamten Dienstzeit beglei- für die erweiterte Personensicherheitsprüfung ten wird. nach Artikel 11, Absatz 2 der PSPV. Wenn Sie das Formular nicht unterschrei- Zurück im Plenum werden Sie über Ihre ben, bleiben Ihnen an der Rekrutierung nur ganz Rechte und Pflichten informiert und erhalten wenige Funktionen zur Auswahl oder Sie verlän- die Gelegenheit, Fragen zu stellen. gern den Rekrutierungsprozess. Eventuell müs- sen Sie gar zu einer Nachrekrutierung aufgebo- ten werden. Mehr dazu auch auf Seite 14. Orientierungstag 7
Rekrutierung Die Rekrutierung bringt es an den Tag: Was liegt Ihnen am besten? Jeder Mensch hat Stärken und Schwächen. An der Rekrutierung klären Spezialisten mit Hilfe verschiedener Tests ab, welche Fähigkeiten und Talente Sie haben, ehe über Ihre Zuteilung und Funktion entschieden wird. Im Zentrum stehen dabei Ihr Gesundheitszustand, Ihre körperliche Leistungsfähigkeit, die Gesundheit Ihrer Psyche sowie die Sicherheit in Bezug auf das Anvertrauen der persönlichen Waffe. Auf den folgenden Seiten erhalten Sie detaillierte Informationen dazu. Aarau* Payerne** * Planung des Standortwechsels von Windisch nach Aarau auf Mitte 2018 ** Planung des Standortwechsels von Lausanne nach Payerne auf 2019 Die Rekrutierungszentren Die Rekrutierung findet je nach Wohnort in ei- schieben (maximal bis zu dem Jahr, in dem Sie nem der sechs eigens dafür eingerichteten Re- das 25. Altersjahr vollenden), verschiebt sich krutierungszentren statt. damit automatisch auch der Zeitpunkt der Re- krutierung. Zeitpunkt der Rekrutierung Die Rekrutierung dauert zwei bis drei Tage und Gesundheitszustand findet drei bis zwölf Monate vor der Rekruten- Mit einem gründlichen medizinischen Check schule statt. Falls Sie die Rekrutenschule ver- (siehe Seite 10) erhält der Rekrutierungs- 8 Rekrutierung
arzt ein umfassendes Bild Ihres Gesundheits- zustandes und ergänzt dies mit den Angaben aus Ihren persönlichen Unterlagen (siehe Kas- ten rechts). Körperliche Fitness Die körperliche Leistungsfähigkeit, welche die Funktionszuteilung sowohl für die Armee als auch für den Zivilschutz entscheidend beeinflusst, wird mit einem mehrteiligen Sporttest ermittelt. Getes- tet werden unter Vorgaben des Bundesamtes für Sport (Magglingen) Schnelligkeit, Kraft, Koordina- tion und Ausdauer (siehe Seite 12). Psychologische Abklärungen Konzentrationsfähigkeit, Aufmerksamkeit, Flexi- bilität und Gewissenhaftigkeit sind von Mensch zu Mensch verschieden. Mit Intelligenz- und Persönlichkeitstests lassen sich entsprechen- de Erkenntnisse gewinnen. Ein weiterer Test prüft Stress- und Angstverhalten. Darüber hi- Körperliche und mentale Fitness entscheiden über Zuteilung und Funktion. naus werden auch Selbstvertrauen und emo- tionale Stabilität getestet. Einzelkämpfer oder Gruppenchef? Das Verhalten in der Gemein- schaft und das Gespür für die Gruppenmitglie- MITBRINGEN der entscheiden, ob die nötige soziale Kompe- Folgende Unterlagen müssen Sie zur Rekrutie- tenz vorhanden ist. rung mitbringen: Je nach den Ergebnissen der Tests und Ab- • Schul- respektive Lehrzeugnisse; klärungen erfolgt im persönlichen Gespräch am • Leistungsausweis vordienstliche Ausbildung Ende der Rekrutierung Ihre Zuteilung zur Ar- (falls vorhanden); mee oder zum Zivilschutz. • Persönlicher Ausweis (Identitätskarte oder Pass); • Führerausweis (falls vorhanden); Personensicherheitsprüfungen • Impfausweis; Wer Militärdienst leistet, erhält eine persönliche • Allergiepass (falls vorhanden); Waffe und hat in der Regel Zugang zu klassifi- • alte und aktuelle Arztzeugnisse zu Krank zierten Informationen, Material oder Schutzzo- heiten und Leiden, Röntgenbilder etc.; nen. Voraussetzung dazu ist eine vorgängige • aktueller Brillenpass (max. drei Monate alt), Abklärung in Bezug auf die Sicherheit, damit sofern Sie Brillen- oder Kontaktlinsenträger entsprechende Risiken ausgeschlossen oder sind. minimiert werden können. Die Sicherheitsabklä- rung wird durch die Fachstelle für Personensi- cherheitsprüfungen des VBS durchgeführt (sie- he Seite 14). Rekrutierung 9
Medizinische Tauglichkeitsabklärungen Zentrales Element der Rekrutierung ist der Tauglichkeitsentscheid, also der Entscheid, ob Sie Militärdienst leisten, ob Sie in den Zivilschutz eingeteilt werden oder ob eine Dienst leistung aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen nicht möglich ist. Damit der vorsitzende Arzt der Untersuchungskommission Rekrutierung einen begründeten Entscheid fällen kann, durchläuft jeder Stellungspflichtige umfassende Tauglichkeitsabklärungen. Tauglichkeit Ohren «Diensttauglich ist aus medizinischer Sicht, wer Bei allen Stellungspflichtigen wird eine Audio- körperlich, geistig und psychisch den Anforde- metrie (Gehörprüfung) durchgeführt. Dies ist rungen des Militär- beziehungsweise Schutz- eine reproduzierbare Untersuchung, bei der dienstes genügt und bei der Erfüllung dieser die Hörschwelle bestimmt wird. Es können aber Anforderungen weder die eigene Gesundheit auch Einschränkungen oder Schäden des Ge- noch diejenige Dritter gefährdet.» So lautet die hörs erkannt werden. Definition der medizinischen Diensttauglichkeit. Entsprechend basiert der medizinische Taug- Elektrokardiogramm (EKG) lichkeitsentscheid auf den folgenden drei Säu- Bei jedem Stellungspflichtigen wird ein EKG len: (Herzstromkurve) angefertigt. Hier geht es dar- • ärztlich-medizinische Untersuchung; um, mögliche Hinweise auf Herzerkrankungen • psychologische Tests, eventuell persönli- zu erkennen. Die EKG werden durch den un- ches Gespräch mit Psychologen; tersuchenden Arzt und, falls nötig, durch einen • Sporttest. Herzspezialisten bewertet. Lungenfunktion Die medizinischen Untersuchungen Bei entsprechender medizinischer Fragestel- Body Mass Index (BMI) lung, oder falls Sie eine Funktion mit Atem- Bestimmung des Verhältnisses von Grösse und schutzgerät wählen, wird eine Lungenfunktions- Gewicht. prüfung durchgeführt. Dabei werden Lungen- und Atemvolumen gemessen, um mögliche Bauchumfang Einschränkungen festzustellen. Bestimmung des Bauchumfangs zur Einschät- zung eines eventuell vorliegenden Überge- Blutuntersuchung wichts (nebst dem BMI). Auf prinzipiell freiwilliger Basis können Sie eine laborchemische Blutuntersuchung durchfüh- Augen ren lassen. Dabei werden folgende Werte be- Bei jedem Stellungspflichtigen werden die Seh- stimmt: schärfe sowie das Farb- und Stereosehen über- • Blutgruppe; prüft. Falls nötig bestimmt ein Optiker Ihre Bril- • Blutchemie (Leberfunktionswerte); lenkorrekturwerte. • Infektionen (HIV, Hepatitis B und C). Ziel der Blutuntersuchung ist es, allfällige Krankheiten im Frühstadium zu erkennen, um 10 Rekrutierung
bei der Tauglichkeitsbeurteilung Rücksicht auf nische Tauglichkeit. Der Entscheid wird Ihnen Ihren Gesundheitszustand nehmen zu können persönlich mitgeteilt und begründet – mit dem und um bessere Voraussetzungen für eine all- Hinweis, dass Sie dagegen Beschwerde einrei- fällige Behandlung im zivilen Leben zu schaf- chen können. fen. Bei Auffälligkeiten in der Blutuntersuchung werden sie schriftlich orientiert und bei deut- Nebst den Entscheiden «militärdiensttauglich» lichen Abweichungen angehalten, diese beim oder «-untauglich», sowie «schutzdiensttaug- Hausarzt kontrollieren zu lassen. Beachten Sie, lich» bzw. «-untauglich» können auch Ent- dass für die Zuteilung in bestimmte Truppengat- scheide gefällt werden, die gewisse medizini- tungen die Blutentnahme an der Rekrutierung sche Einschränkungen berücksichtigen, z. B. vorausgesetzt wird. Schiessuntauglichkeit oder Einschränkungen im Bereich Marschieren, Heben, Tragen. Impfungen Im Sinne einer Prävention können Sie sich im Rekrutierungszentrum gegen Starrkrampf und Diphterie, Kinderlähmung, bakterielle Hirnhaut- entzündung und Masern-Mumps-Röteln imp- fen lassen. Der untersuchende Arzt bespricht mit Ihnen die notwendigen Impfungen. Verges- sen Sie nicht, Ihren Impfausweis mitzubringen. Mit einer Zuteilungsfunktion als Durchdiener bei den Genie- und Rettungstruppen oder der Sehtest ABC Abwehr sowie für bestimmte Funktionen bei den Sanitätstruppen besteht ein Impfzwang. Ärztliche Untersuchung Sie werden durch einen Arzt befragt und ganz- körperlich untersucht, wobei das Herz-Kreis- laufsystem, der Bewegungsapparat sowie das Abdomen (Bauchraum) und die Weichteile die Schwerpunkte der Untersuchung bilden. Hörtest Der Tauglichkeitsentscheid Nebst den Befunden der genannten medizini- schen Untersuchungen liegen dem vorsitzen- den Arzt der Untersuchungskommission Rek- rutierung auch die Sportresultate und die Re- sultate der psychologischen Untersuchungen vor. Unter Berücksichtigung all dieser Ergeb- nisse, nach Rücksprache mit den untersuchen- den Ärzten und nach einem persönlichen Ge- spräch entscheidet der Arzt über Ihre medizi- Elektrokardiogramm (EKG) Rekrutierung 11
Fitnesstest der Armee (FTA) Die fünf Disziplinen des Fitnesstests erlauben es, nach einfachen, aber modernsten Methoden, die wesentlichen Faktoren Ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit zu messen. Es handelt sich dabei um folgende Disziplinen, auf die Sie sich im Vorfeld der Rekrutierung ge- zielt vorbereiten können: 1. Medizinballstossen (Schnellkraft der Arme) 2-kg-Medizinballstoss aus dem Sitzen: Ge- messen wird die Distanz von der Wand hin- ter der Langbank bis zum Landepunkt des Balls (drei Versuche). Medizinballstossen 2. Standweitsprung (Schnellkraft der Beine) Standweitsprung mit Absprung auf dem Hallenboden und Landung auf der Mat- te: Gemessen wird die Distanz von der Ab- sprunglinie bis zum hintersten Berührungs- punkt des Körpers bei der Landung (drei Versuche). 3. Globaler Rumpfkrafttest (Kraft der globalen Rumpfmuskulatur) In der vorgegebenen Position (Unterarm- stütz) werden im Sekundentakt abwech- selnd der linke und rechte Fuss vom Bo- den um eine halbe Fusslänge angehoben. Gemessen wird die Zeit bis zum Übungsab- Standweitsprung bruch (ein Versuch). 4. Einbeinstand (Koordinationsfähigkeit) Mit den Händen hinter dem Rücken wird beim Start ein Fuss in die Kniekehle gelegt. Nach zehn Sekunden müssen die Augen geschlossen werden. Nach weiteren zehn Sekunden muss der Kopf mit geschlosse- nen Augen nach hinten in den Nacken ge- Rumpfkrafttest legt werden. Die Zeit bis zum Verlust des 12 Rekrutierung
Gleichgewichts wird für das linke und das rechte Bein gemessen. Für das Resultat werden beide Zeiten zusammengezählt (ein Versuch). 5. Progressiver Ausdauertest (Ausdauerleistungsfähigkeit) Der Ausdauertest findet entweder auf der Rundbahn im Freien oder in der Halle als 20-m-Pendellauf statt. Für die beiden Va- rianten gelten nicht dieselben Wertetabel- len. Das Lauftempo wird durch ein akus- tisches oder optisches Signal vorgegeben. Die Startgeschwindigkeit ist 8,5 km/h. Die Geschwindigkeit steigt immer nach 200 m um 0,5 km/h. Gestoppt wird die Zeit, sobald das Tempo nicht mehr mitgelaufen werden kann (ein Versuch). Einbeinstand WERTUNGSTABELLEN Pro Disziplin sind maximal 25 Punkte zu errei- chen. Die maximale Gesamtpunktzahl ist 125. Das Sportabzeichen wird ab 80 Punkten verge- ben. Für die militärische Einteilung gilt für Män- ner und Frauen dieselbe Wertungstabelle. Für das Sportabzeichen werden die Frauen aber mit einer geschlechtsspezifischen Wertungstabelle beurteilt. Die detaillierten Wertungstabellen fin- den Sie unter www.armee.ch/rekrutierung Ausdauerleistungsfähigkeit Rekrutierung 13
Tauglichkeitskriterium Sicherheit Neben den medizinischen Abklärungen beinhaltet der Tauglichkeitsentscheid ein weiteres Element: die Personensicherheitsprüfung. Diese wird ebenfalls während der Rekrutierung durchgeführt. Die Überlassung der persönlichen Waffe wird durch die PSP abgeklärt. Zweck und Zuständigkeit Sicherheit (BWIS), der Verordnung über die Personensicherheitsprüfungen (PSP) stellen Personensicherheitsprüfungen (PSPV) sowie ein präventives Instrument zum Schutz des der Verordnung über die Militärdienstpflicht Staates dar. Sicherheitsrisiken im Zusammen- und die Ausbildung in der Armee (VMA) ge- hang mit Personen sollen damit ausgeschlos- regelt. sen oder auf ein Minimum reduziert werden. Zuständig für die Durchführung der PSP ist die Prüfstufen Fachstelle für Personensicherheitsprüfungen Nach dem MG werden alle Stellungspflichtigen (kurz: Fachstelle) der Informations- und Ob- einer PSP unterzogen. Bei dieser geht es aus- jektsicherheit im VBS. schliesslich um die Abklärung des Gewaltpo- tenzials. Dabei wird beurteilt, ob Ihnen im Mi- Rechtliche Grundlagen litärdienst eine Waffe anvertraut werden darf. Die PSP wird aufgrund von Gesetzen und Ver- Zur Durchführung dieser PSP ist keine Zustim- ordnungen durchgeführt. Die PSP ist im Bun- mung erforderlich. desgesetz über die Armee und die Militärver- waltung (Militärgesetz MG), dem Bundesgesetz Entsprechend der angestrebten Funktion be- über Massnahmen zur Wahrung der Inneren darf es zusätzlich einer PSP nach dem BWIS. 14 Rekrutierung
Dann zum Beispiel, wenn Sie in Ihrer Funk- auf der Grundlage dieser Empfehlung, ob Sie in tion Zugang zu VERTRAULICH oder GEHEIM die Armee eingeteilt werden. Bei Risikoerklä- klassifizierten Informationen, Material oder rungen (Sicherheitsrisiko) erfolgt in aller Regel Schutzzonen haben. Diese PSP kann nur mit keine Einteilung in die Armee. Ihrer schriftlichen Zustimmung (Unterschrift) durchgeführt werden. Sie können innert 30 Tagen ab Eröffnung beim Schweizerischen Bundesverwaltungsgericht ge- Durchführung gen die Verfügung der Fachstelle schriftlich Be- Bei der PSP werden Daten aus den Registern schwerde erheben. der Sicherheits- und Strafverfolgungsorgane von Bund und Kantonen sowie aus dem Straf- register eingeholt. Entsprechend der Prüfstufe wird zusätzlich das zuständige Betreibungsamt angefragt. Wenn die Fachstelle für ihre Beurtei- lung noch Fragen hat, klärt sie diese im persön- lichen Gespräch mit Ihnen. Nachdem die Fachstelle alle sicherheitsrelevan- ten Informationen erhoben hat, beurteilt sie, ob ein Sicherheitsrisiko vorliegt. Liegt kein Sicher- heitsrisiko vor, erhalten Sie dies in Form einer Übermittlungssoldaten beispielsweise benötigen eine Verfügung schriftlich mitgeteilt (Sicherheitser- höhere PSP … klärung). Liegt ein Sicherheitsrisiko vor, teilt Ihnen die Fachstelle dies mit. Sie bekommen dabei Gele- genheit, zum Ergebnis der Abklärungen schrift- lich Stellung zu nehmen, bevor die Fachstelle ihre definitive Beurteilung abgibt. Hält die Fach- stelle an ihrer Beurteilung fest, erlässt sie eine entsprechende Verfügung und benennt darin die Risiken (Risikoerklärung oder Sicherheits- erklärung mit Auflagen). … wie auch Funktionen bei den Flieger-, Flieger abwehr- und Führungsunterstützungstruppen sowie bei Abschluss der Militärpolizei. Die Verfügung erhält einerseits die/der Stel- lungspflichtige, also Sie, und andererseits das Kommando Ausbildung der Armee, also dieje- nige Stelle, die eine PSP eingeleitet hat. Bei der Verfügung der Fachstelle handelt es sich grundsätzlich um eine Empfehlung. Das Kommando Ausbildung der Armee entscheidet Rekrutierung 15
Frauen leisten Dienst Gleiche Leistung – gleiche Chancen Frauen sind in der Armee und im Zivilschutz den Männern gleichgestellt und können bei entsprechender Eignung alle Funktionen übernehmen und alle Grade erreichen. Es gilt der Grundsatz «gleiche Leistung – gleiche Chancen». Weibliche Angehörige der Armee haben gleiche Rechte und Pflichten wie ihre männlichen Kameraden. Die Praxis zeigt, dass sich Frauen für viele Auf- diensttauglich und bereit, die für sie vorgese- gaben in der Sicherheitspolitik besonders gut hene Funktion zu übernehmen, sind die Frauen eignen. Zum Beispiel für solche in der Friedens- militärdienstpflichtig. Ab diesem Zeitpunkt ha- förderung, in der Bewältigung von Krisen vor ben sie die gleichen Rechte und Pflichten wie Ort (Verhandlungsgeschick), aber auch für Ein- die militärdienstpflichtigen Männer. sätze, welche die Armee unter ziviler Führung Die in der Armee gemachten Erfahrungen wahrnimmt (subsidiäre Einsätze). erweisen sich auch für das Berufsleben als hilfreich und wertvoll: Die Frauen stärken ihr Frauen in der Armee Selbstvertrauen, sammeln Führungserfahrung, Schweizer Bürgerinnen im Alter von 18 bis 25 lernen neue Leute kennen und eignen sich spe- Jahren können sich freiwillig für ein Engage- zifische Kenntnisse an. ment in der Armee entscheiden. Artikel 59, Absatz 2 der Bundesverfassung lautet: «Für Möchten Sie sich freiwillig zum Militärdienst Schweizerinnen ist der Militärdienst freiwillig.» melden, müssen Sie zuerst an der Rekrutie- Truppengattungs- und Funktionszuteilung erfol- rung teilnehmen. Das Anmeldeformular hierfür gen gemeinsam mit den Männern im Rahmen können Sie beim Kreiskommando des Kantons der Rekrutierung (siehe Seite 8). Einmal (siehe Seite 76), bei der Infostelle Frauen in 16 Frauen leisten Dienst
der Armee oder beim Kommando Rekrutierung krutenschule der AdRKD ist in die Spital-Rek- (siehe Seite 76) beziehen. Es muss vollstän- rutenschule integriert; die Kaderausbildung er- dig ausgefüllt und unterschrieben an das Kom- folgt zusammen mit den AdA. mando Rekrutierung gesandt werden. Wichtig: Hauptauftrag des 1903 gegründeten RKD Die Unterschrift auf der Anmeldung verpflich- ist es, den Sanitätsdienst der Armee zu unter- tet zur Teilnahme an der Rekrutierung. Mit ei- stützen. AdRKD werden als Fachfrauen in al- ner zweiten Unterschrift an der Rekrutierung len medizinischen Fachbereichen eingesetzt werden Sie militärdienstpflichtig. – vorwiegend in den Sanitäts- und Spitalfor- mationen, aber auch im Psychologisch-Päda- Schwangerschaft oder die Betreuung eigener gogischen Dienst, im ABC Kompetenzzentrum, Kleinkinder entbindet nicht von der Dienst- in den Stäben der Armee und in Fachgruppen. pflicht. Es besteht jedoch die Möglichkeit der Besondere Beiträge leisten sie auch als Aus- Dienstverschiebung. bildnerinnen der Sanitäts- und Spitalsoldaten. Zusätzlich zum medizinischen Bereich kön- nen Frauen rekrutiert werden, die bereit sind, Beiträge zur Verbreitung der Grundsätze der Rotkreuzbewegung und des Humanitären Völ- kerrechts zu leisten. Frauen im Zivilschutz Auch der Zivilschutz steht Frauen offen. Schweizerinnen und niedergelassene Auslän- derinnen können grundsätzlich alle Funktio- nen, auch Führungsfunktionen, ausüben. Wie für alle Freiwilligen gilt allerdings: Ein Rechts- Eine Hundeführerin lässt ihren Hund beim Veterinär- dienst behandeln. anspruch auf die Aufnahme in den Zivilschutz besteht nicht; die Kantone entscheiden je nach Frauen im Rotkreuzdienst Bedarf. Der Rotkreuzdienst (RKD) ist eine Organisation des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK). Zur Frauen, die eine neue Herausforderung suchen, Rekrutierung RKD können sich Schweizer Bür- melden sich bei: gerinnen melden, die ein Diplom in einem me- dizinischen Beruf haben oder Studentinnen der Rekrutierung Frauen in der Armee Medizinalberufe. Angehende Angehörige des Telefon 058 464 12 35 RKD können vom 18. bis 38. Altersjahr rek fda@vtg.admin.ch, www.armee.ch/frauen rutiert werden. Die Geschäftsstelle RKD führt regelmässig Orientierungsanlässe durch. Rotkreuzdienst Die Angehörigen des RKD (AdRKD) sind zi- Telefon 058 400 41 70 viles Personal des SRK, das der Armee zuge- info@rkd-scr.ch, www.rkd-scr.ch wiesen wird. Sie tragen dieselbe Uniform wie die Angehörigen der Armee (AdA) und sind mit Zivilschutz einem gut sichtbaren, speziellen RKD-Abzei- Telefon 058 462 50 11 chen gekennzeichnet. Die sechswöchige Re- www.zivilschutz.ch Frauen leisten Dienst 17
Dienstleistungsmodelle Wiederholungskurse leisten oder durchdienen? Die Armee bietet für die Erfüllung der Militärdienstpflicht zwei Modelle an: das klassische WK-Modell und das freiwillige Durchdiener-Modell. In der Armee ist Teamwork gefragt. WK-Modell Vorzüge des Durchdiener-Modells: Beim klassischen WK-Modell leisten Sie nach • Konkrete Einsätze: Sie erfüllen wichti- der Rekrutenschule (RS) jährlich einen Wie- ge Schutz-, Bewachungs- und Unterstüt- derholungskurs (WK), der heute auch «Ausbil- zungsaufgaben oder leisten Katastrophen- dungsdienst der Formation» (ADF) genannt wird. hilfe zugunsten der Bevölkerung. • Dienstpflicht mit 20 erfüllt: Sie können Durchdiener-Modell nach rund zehn Monaten Ihre persönliche Durchdiener (DD) erfüllen ihren gesamten obli- und berufliche Zukunft frei planen. gatorischen Militärdienst (RS und WK) an einem • Keine Wiederholungskurse: Sie leisten nur Stück. Jährlich erhalten maximal 15 Prozent ei- das jährliche obligatorische Schiessen. nes Rekrutenjahrgangs diese Möglichkeit. Vor- • Attraktiv für den Arbeitgeber: Sie haben aussetzung ist ein Lehrabschluss oder eine Ma- keine weiteren Absenzen wegen Militär- tura. Zudem muss das Anforderungsprofil der dienst. jeweiligen Funktion erfüllt sein. Die Ausbildung findet nur in deutsch und französisch statt. Der Minimalverdienst nach Graden: siehe Seite 28. Dienst an einem Stück ist in fast allen Truppen- gattungen möglich (siehe ab Seite 34). 18 Dienstleistungsmodelle
Vordienstliche Ausbildung und Eignungs prüfungen Wer bereits weiss, welcher Truppengattung oder welcher Funktion er oder sie zugeteilt werden möchte, kann sich frühzeitig auf bestimm- te Funktionen vorbereiten. Einige Funktionen setzen eine vordienstliche Ausbildung, respek- tive Eignungsprüfung voraus, nämlich: Ponto- nier, Strategischer Funkaufklärer, Hundeführer, Militärmusiker, Train- und Veterinärsoldat, Huf- schmied, Fallschirmaufklärer (SPHAIR), Grena- dier und Gebirgsspezialist. Durchdiener der Infanterie DURCHDIENER (NUR IN DEUTSCH UND FRANZÖSISCH MÖGLICH) Bei den Ausbildungsfunktionen, die mit diesem Symbol versehen sind (siehe Kompetenzzentren und Lehrverbände ab Seite 34), ist der Dienst an einem Stück möglich. Zur Zeit werden im Durchdiener-Modell folgende Funktionen ausgebildet: ABC Soldat DD, ABC Abw Trp Nachschubsoldat DD, Log Trp Baumaschinenfahrer DD, G Trp Nachschubsoldat Feldpost DD, Log Trp Büroord DD, diverser Trp Nachschubsoldat/Fahrer C1 DD, Log Trp Einheitssanitäter/Fahrer C1 DD, diverser Trp Radarsoldat DD, Flab Trp Fliegersoldat DD, Fl Trp Rammpontonier DD, G Trp FU Gerätemechaniker DD Rammpontonier/Fahrer C1 DD, G Trp Führungsstaffelsoldat DD, Inf Rettungsgerätewart DD, Rttg Trp Führungsstaffelsoldat/Fahr C1 DD, Inf Rettungssoldat DD, Rttg Trp Führungsunterstützungspionier DD, FU Trp Rettungssoldat/Fahrer C1 DD, Rttg Trp Führungsunterstützungspionier/Fahrer C1 DD, FU Trp Richtstrahlpionier DD, FU Trp FULW Gerätemechaniker DD, Fl Trp Richtstrahlpionier/Fahrer C1 DD, FU Trp FULW Soldat DD, Fl Trp Richtstrahlpionier/Radschützenpanzerfahrer DD, FU Trp FULW Soldat/Fahrer C1 DD, Fl Trp Sanitätssoldat DD, San Trp Gebirgsspezialist DD, Inf Sanitätssoldat/Fahrer C1 DD, San Trp Gerätemechaniker DD, Log Trp Sappeur DD, G Trp Infanteriebesatzer/Infanteriepanzerfahrer DD, Inf Sappeur/Fahrer C1 DD, G Trp Infanterist DD, Inf Strategischer Funkaufklärer DD, FU Trp Infanterist/Fahrer C1 DD, Inf Truppenbuchhalter DD, Log Trp Kanonier DD, Flab Trp Truppenkoch DD, Log Trp Kanonier/Fahrer C1 DD, Flab Trp Uebermittlungssoldat DD, diverser Trp Küchenlogistiksoldat DD Uebermittlungssoldat/Fahrer C1 DD, diverser Trp Motorfahrer DD, Log Trp Verkehrssoldat DD, Log Trp Motorfahrer Spezialfahrzeuge DD, G Trp Waffenmechaniker DD, Log Trp Motormechaniker DD, Log Trp MP Sicherungssoldat DD, Trp MP MP Sicherungssoldat/Fahrer C1 DD, Trp MP Dienstleistungsmodelle 19
Rekrutenschule Grundausbildung für alle Die Rekrutenschule dauert 18 Wochen (23 Wochen für Spezialkräfte) und umfasst vier Ausbildungsschwerpunkte: die Allgemeine Grundausbildung (AGA), die Erweiterte Grundaus bildung (EGA), die Funktionsgrundausbildung (FGA) und Verbandsausbildung (VBA 1). Angehende Kader absolvieren – wie die künftigen Mannschaftsgrade – die gesamte Rekruten schule. Umgang mit der persönlichen Waffe: Jeder Griff muss sitzen. 1. Allgemeine Grundausbildung (AGA) 2. Erweiterte Grundausbildung (EGA) Die AGA umfasst jene Ausbildungsinhalte, die Die EGA beinhaltet Themen, die für eine Trup- alle Angehörigen der Armee – unabhängig von pengattung zur waffenspezifischen Grundaus- Truppengattung und Funktion – beherrschen bildung gehören. Sie ist funktionsunabhängig müssen. Die Rekruten erlernen das militärische auf die jeweilige Einteilung (Modulbaustein) Grundhandwerk: militärische Formen, Umgang ausgerichtet. Die Festlegung dieser Inhalte ist mit der persönlichen Waffe, um sich selber und Sache der Lehrverbände und der Kompetenz- andere zu schützen, Grundkenntnisse im Sani- zentren. tätsdienst, um helfen und retten zu können, so- wie den Umgang mit der Ausrüstung. 20 Rekrutenschule
3. Funktionsgrundausbildung (FGA) muss sich der einzelne Angehörige der Armee In der FGA erlernen die Rekruten das waffen- als Teil des Ganzen verstehen lernen, um seine gattungsspezifische Handwerk. Sie werden zu Aufgabe erfüllen zu können. Spezialisten an jenen Systemen ihrer Truppen- gattung ausgebildet, die im Trupp oder in der Gruppe eingesetzt werden. Der Übergang zwi- schen AGA, EGA und FGA ist fliessend. Nach der FGA werden alle Rekruten zu Soldaten be- fördert. 4. Verbandsausbildung (VBA 1) Die Zahl 1 steht für die Verbandsausbildung in WER BILDET WAS AUS? der RS; die VBA 2 entspricht der Verbandsaus- In der Rekrutenschule vermitteln grundsätzlich bildung im WK. Die VBA 1 für die Stufe Zug die Milizkader (angehende Gruppen- und Zug- und Gruppe findet in der Regel am RS-Stand- führer sowie Einheitskommandanten), die ihren ort statt. Für die VBA 1 Stufe Einheit (Kompa- Praktischen Dienst absolvieren, die Ausbildung. nie, Batterie, Kolonne) geht die ganze Rekru- Ihnen stehen Berufsmilitärs als Betreuer zur tenschule in eine sogenannte «Verlegung». Sie Seite. Durch begleitenden Kaderunterricht wer- bezieht einen neuen Standort in einem Gelän- den die Milizkader weiter ausgebildet. Hinzu de, in dem der Einsatz des Verbandes unter re- kommen die künftigen Quartiermeister und hö- alitätsnahen Bedingungen geübt werden kann. heren Unteroffiziere der Miliz (Einheitsfeldwei- Dabei werden Mannschaft und Kader im Ver- bel und Einheitsfouriere): Sie leisten ebenfalls ihren Praktischen Dienst. band in Einsatz- und Gefechtsübungen sowie im Gefechtsschiessen ausgebildet. In der VBA RS-STARTS IN DEN JAHREN 2019 UND 2020 Start Modell 2019 2020 1 18 Wochen 14.01.2019 – 17.05.2019 13.01.2020 – 15.05.2020 23 Wochen (Gren) 14.01.2019 – 21.06.2019 13.01.2020 – 19.06.2020 Durchdiener 14.01.2019 – 06.11.2019 13.01.2020 – 04.11.2020 2 18 Wochen 24.06.2019 – 25.10.2019 22.06.2020 – 23.10.2020 23 Wochen (Gren) 08.07.2019 – 13.12.2019 22.06.2020 – 27.11.2020 Durchdiener 24.06.2019 – 15.04.2020 22.06.2020 – 16.04.2021 Für Motorfahrer zusätzlich möglich: 1b 18 Wochen 01.04.2019 – 02.08.2019 30.03.2020 – 31.07.2020 2b 18 Wochen 23.09.2019 – 21.02.2020 21.09.2020 – 26.02.2021 Rekrutenschule 21
Kaderausbildung Ihre Aufstiegschance dank praktischer Führungserfahrung Angehende Kader der Armee werden nach einem Zweistufenprinzip ausgewählt: Anlässlich der Rekrutierung wird zunächst das Potenzial (vor-)geprüft. Die definitive Kaderselektion zum Gruppenführer, in die auch geeignete Rekruten ohne vorgängige Empfehlung einbezogen werden, erfolgt am Ende der RS. Gemeinsame Lagebeurteilung in der Unteroffizierschule als Basis für den Erfolg Gruppenführer/Wachtmeister Einheitsfeldweibel, Einheitsfourier Gruppenführer/Wachtmeister besu- Die Ausbildung zum Einheitsfeld- chen nach der RS eine Unteroffi- weibel und Einheitsfourier dauert 62 ziersschule von vier Wochen, bevor sie in Wochen (ausgenommen Spezialkräfte). Nach einer ganzen RS ihren Praktischen Dienst ab- der RS besuchen sie die Unteroffiziersschule solvieren und damit ihren Grad abverdienen. und verdienen dann ihren Grad als Wachtmeis- Die Gesamtausbildungszeit beträgt 41 Wochen ter in einer RS ab. Mit dem Vorschlag zur Wei- (ausgenommen Spezialkräfte). terausbildung zum Höheren Unteroffizier ver- 22 Kaderausbildung
lassen sie die RS nach 14 Wochen Abverdienen und machen dann den Lehrgang für höhere NUTZEN DER WEITERAUSBILDUNG Unteroffiziere von sechs Wochen, bevor sie in • Praxisorientierte Führungsausbildung, einer ganzen RS ihren Grad als Fourier oder die zivil anerkannt ist; Hauptfeldweibel abverdienen. • Praktische Führungserfahrung in jungen Jahren; Zugführer/Leutnant • Gute finanzielle Absicherung (Sold, Soldzulage, EO); Für Zugführer beginnt die Ausbildung • Aufbau eines Beziehungsnetzes über alle gleich wie beim Gruppenführer. Nach Schichten der Bevölkerung; der RS absolvieren sie die Unteroffi- • Sammeln von wertvollen Erfahrungen ziersschule und verdienen ihren Grad im Umgang mit Stress und schwierigen als Wachtmeister in einem siebenwöchigen Situationen; Praktikum in einer RS ab. Falls sie den Vor- • Sich und seine Grenzen besser kennen schlag für eine Weiterausbildung zum Zugfüh- lernen. rer erhalten, verlassen sie die RS nach sieben • Abhängig von Dienstgrad und Funktion wird Wochen und absolvieren eine Offiziersschule Armeekadern eine finanzielle Ausbildungs- von 15 Wochen. Anschliessend wird der Grad gutschrift gewährt. als Leutnant in einer ganzen RS abverdient. Die besondere Laufbahn für künftige Quartiermeis- ter entnehmen Sie dem untenstehenden Aus- bildungssystem Kader. Ausbildungssystem für Kader Sdt Rekrutenschule 18 Wo Grfhr UOS Praktischer Dienst KVK 4 Wo Qm 1 Wo, Zfhr 7 Wo, höh Uof 14 Wo, Uof 18 Wo Einh Höh Uof LG Praktischer Dienst KVK Fw 6 Wo 18 Wo Four Höh Uof LG Praktischer Dienst KVK 6 Wo 18 Wo Zfhr Offiziersschule Praktischer Dienst KVK 15 Wo 18 Wo Qm Höh Uof LG Offiziersschule Praktischer Dienst KVK 6 Wo 15 Wo 18 Wo Sdt: Soldat Four: Fourier UOS: Unteroffiziersschule Grfhr: Gruppenführer Zfhr: Zugführer KVK: Kadervorkurs Einh Fw: Einheitsfeldweibel Qm: Quartiermeister Höh Uof LG: Höherer Unteroffizierslehrgang Kaderausbildung 23
Führungsausbildung mit doppeltem Nutzen Trimmen Sie sich fit – als Kader für Armee und Wirtschaft Die immer stärker werdende Konkurrenz verlangt auch nach einer fundierten Schulung von Führungskräften. Dies gilt sowohl für die Armee wie auch für die Wirtschaft. Genau hier setzt die Führungsausbildung in den Kaderschulen an: Der Zusammenschluss von Armee und zivilen Ausbildungsinstitutionen zur Schweizerischen Vereinigung für Führungsausbildung (SFV-ASFC) ermöglicht den Armeekadern, wichtige Bausteine eines eidgenössisch anerkannten Abschlusses zu erwerben. Lernen beim Führen Ergänzend zur rein militärischen, auf Noten Zentrale Bedeutung in den Kaderschulen der basierenden Qualifikation wird dem Kaderan- Armee hat die praktische Umsetzung der ge- gehörigen ein Bildungs- und Kompetenznach- lernten Führungsausbildung. Der Kaderange- weis ausgehändigt. Dieser Nachweis bestätigt hörige ist jeden Tag mit vielfältigen Führungssi- die Kompetenzen, welche der AdA während der tuationen konfrontiert und kann somit das Füh- Grundausbildung und im Praktischen Dienst ren in der Praxis fundiert lernen. Die so erlebte zum Abverdienen des Grades angeeignet hat. und erlernte Führung kann in einzelnen Mo- Dies hilft dem Kader, seinem Arbeitgeber ge- dulen mit einer Bescheinigung während dem genüber auszuweisen, was er in seiner Abwe- Grundausbildungsdienst gratis abgeschlossen senheit vom Arbeitsplatz geleistet und welche werden. Diese Bescheinigungen werden durch Kompetenzen er sich angeeignet hat. die Schweizerische Vereinigung für Führungs- ausbildung (SVF-ASFC) und somit auch durch Im Weiteren wird den angehenden Kadern für die Privatwirtschaft anerkannt. Die Tabelle auf das Absolvieren von Kaderschulen und prak- Seite 26 gibt eine Übersicht über die einzel- tischen Dienst ein finanzieller Betrag gutge- nen auch zivil anerkannten Module. schrieben. Dieser wird nicht ausbezahlt, son- dern kann für eine zivile Aus- und Weiterbildung Die in der militärischen Führungsausbildung er- an einer Schule mit Sitz in der Schweiz bezogen worbenen Fähigkeiten werden zudem an be- werden. Die Aus- und Weiterbildungen, welche stimmte Grund- und Weiterausbildungspro- eine Anspruchsberechtigung beinhalten, sind gramme in Form von ECTS-Kreditpunkten an- klar definiert. Dazu zählen anerkannte Ausbil- gerechnet. dungen des SBFI (Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation) oder Sprachausbil- Weitere Informationen: www.armee.ch/bildung dungen, bei denen gemäss dem Europäischen 24 Führungsausbildung mit doppeltem Nutzen
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