Der Wettbewerb um den Fernbus-Markt - IAA - Symposium "Die Öffnung des Buslinienfernverkehrs - Potenziale und Chancen für den Busunternehmer"rnehmer
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Der Wettbewerb um den Fernbus-Markt IAA – Symposium „Die Öffnung des Buslinienfernverkehrs – Potenziale und Chancen für den Busunternehmer“rnehmer Heinrich Strößenreuther, Verkehrs Innovations Partner Hannover, 28. September 2010 © Verkehrs Innovations Partner / Heinrich Strößenreuther
Kurz vorgestellt: Verkehrs Innovations Partner Gegründet 2009, bundesweit bei Kunden in Bahn, Bus, ÖPNV, Verbände und Politik im Einsatz Team erfahrener Führungskräfte und Projektmanager aus dem Verkehrsbereich Referenzen ▫ Gründer und ehemaliger Geschäftsführer des Startups Deutschen Bus GmbH ▫ Businesspläne für Innovationsprojekte im Verkehr (Schiene, Bus, dynamic ride sharing) ▫ Strategie-Projekte, Analysen und Konzept-Studien ▫ Ausschreibungsmanagement, Angebotsplanung, Instandhaltung und Fahrzeugtechnik, Energiekostenmanagement, Energiepreis- und CO2-Studien, politische Studien ▫ Führungserfahrungen und Projektteamleitungen von bis zu 40 Mitarbeiter, Groß- und Change-Projekte mit 14.000 Personen Erreichbarkeit unter www.vi-partner.de mit Sitz in Berlin, Frankfurt und Kiel Seite 2
Überblick Der Busmarkt heute und der Fernlinien - Busmarkt morgen Der Wettbewerb um den Fernlinienbusmarkt Politische Ziele bei der Öffnung des Fernlinienbus-Marktes Seite 3
20% weniger Busunternehmen seit 1999, mehr als 50% Klein- unternehmer und 1,5% sind bereits im Fernlinienverkehr tätig Entwicklung der Busbranche Entwicklung Anzahl Anteil Unternehmensgrößen Tätigkeitsfelder der Busunternehmern nach Anzahl Busse Busunternehmen [in %] [Anzahl Unternehmer je Segment] -18% 100 4.174 6.500 7 14 6.000 2.079 56 23 5.500 1,5% 1.007 5.000 71 4.500 1998 2000 2002 2004 2006 50 Summe Gelegen- Busreise- Linien- Linien- heits- veranstalt nah- fern- verkehr er verke verke hr hr • Ursachen: Rückgang im Gelegenheitsverkehr, Zuwachs Billigflieger, verändertes Reiseverhalten • 79.000 Beschäftigte, durchschnittlich 10 Mitarbeiter je Busunternehmen Quelle: www.bdo-online.de, www.gbkev.de Seite 4
Im derzeitigen Fernliniennetz werden ca. 80 Mio. € Umsatz erzielt Struktur des heutigen Fernlinienbus-Marktes Kategorien Derzeitiges Fern- Umsatz nach Segmenten liniennetz [in Mio. €] Netz-Betreiber/ Rennstrecken 6.600 Zubringer Touristische Strecken Linien- Gelegen- Linien- Grauzonen- nah- heits- fern- Verkehre verke verkehr verke hr hr Quelle: www.bdo-online.de (3 Mio. Fahrgäste gem. bdo; Ansatz 300 km durchschnittliche Streckenlänge, 9 ct/pkm Erlös inkl. Mwst); eigene Überlegungen; FAZ; wikipedia; Maertens ; internationale Linien bis Grenze gerechnet Seite 5
Es ist „genug Fernbus-Markt für alle“ da, wenn der Spritpreis wie in den letzten Jahre weiter auf 5 Euro je Liter ansteigt Benzinpreisentwicklung in € Vergangenheit und Zukunft 1) Spritpreis 2001 -> 2008 und 2009 -> 2024 [€ / Liter Sprit, Wachstum p.a.(cagr)] 2,00 Rückgang der Ölfördermengen wird zu drastischen Sprit- Preis-Anstiegen führen 1,50 +10% Der motorisierte Individualverkehr verteuert sich im 1,00 Verhältnis zum öffentlichen Verkehr 0,50 2000 2002 2004 2006 2008 Chancen: Deutlich mehr Nachfrage im öffentlichen Verkehr 5,00 (+ 60% Pkm Eisenbahn bis 2020) +10% 3,40 Kapazitätsengpässe eröffnen neue Chancen 3,11 2,13 Fernlinien-Bus-Markt wird eine neue und tragende Rolle im 1,20 1,60 deutschen Verkehrsmarkt spielen 2009 2012 2015 2020 2024 Quelle: Trendfortschreibung auf Basis Spritpreissteigerungsrate von 10% p.a. (2001->2008); Spritpreis 2009 = Durchschnitt aus Normal+Super+Diesel 09/ 2009; BMVBS plant für 2020 nur mit 30 – 42 $/brl Öl weit unter heutigen Werten ; Studie Vi-partner im Auftrag der Allianz pro Schiene; www.allianz-pro-schiene.de/presse/pressemitteilungen/2009/2009-53/vip-studie.pdf Seite 6
Der Fernbusmarkt erfordert 1.500 – 3.000 neue Busse bei einem Beschaffungsvolumen von 600 – 900 Mio. € Umrechnung Fernbus-Markt-Potenziale und Fahrzeug-Beschaffung 74% Deutschland Fernverkehrs- Investitionen in neue Busse: markt Ist und Szenario [in % aller Pkm] 1) Ca. 1.500 – 3.000 neue Busse erforderlich Entspricht einem Investitionsvolumen von 600 – 900 Mio. € Finanzierung nur durch finanzstarke Firmen möglich, für kleine und mittelständische Unternehmen nur selten realisierbar 11% Zum Vergleich: 8% DB AG hat in 2010 zwei Anleihen jeweils > 5%? á 500 Mio. € ausgegeben Durch die neue Flugsteuer sollen 6,6 Mio. Flüge weniger stattfinden, umgerechnet in Busse ergibt das ca. 500 Busse und PKW Bahn Luft Fern‐ 140 Mio. € Investitionsvolumen linie n‐ buss Quelle: 1) INVERMO (2005) für die Ist-Anteile; 5% = Minimum-Wert der Potenzialstudie der TU Dresden; vi-partner mit folgenden Annahmen: Jahreslaufleistung bei 200.000 km je Bus, Ansatz von 50er und 78er Bussen mit jeweils 50% bzw. 70% Auslastung; Fz-Preis zwischen 300 – 400 T€; FAS 12.9.2010: Volle Abwanderungein den Fernlinienbus-Markt, durchschnittl. Innerdt. Flugweite von 474 km Seite 7
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Im deutschen Fernlinienbus-Markt werden drei Typen von Unternehmen in den Wettbewerb eintreten Überblick Wettbewerber-Typen Einzelunternehmer Nationale Großunternehmen Global Player Betreiber einzelner Linien Deutschland-weiter Umfangreiche Fernlinien-Bus- Marktauftritt etabliert Erfahrungen aus anderen i.d.R. sehr stark um Regional- Ländern Flughäfen wie Frankfurt Hahn, Mit nationalen oder inter- Weeze, Bremen etc. nationalen Linien bereits tätig Häufig bereits Marktführer in einem dieser Länder Keine Deutschland-weite Weit über 500 Busse im Verbreitung oder Einsatz Hohe Finanzkraft Zusammenarbeit Quelle: Recherchen Vi-partner Seite 9
Die DB AG will ihre starke Stellung im Fernverkehrs- und im Busmarkt behaupten und ausbauen Anhaltspunkte für Fernlinien-Bus-Strategie der Deutschen Bahn AG Allg. Positionierung Linienangebot Marketing/Pricing Ziel: Positionierung als Genehmigungsanträge für ICE- Markenführung analog zum dominanter Anbieter im parallele Strecken und Fernverkehr (Lichtgrau mit liberalisierten Fernbusmarkt bedrohte IC-Verbindungen weißem Streifen) Kompetenzaufbau bei Etablierung von Drehkreuzen Integration in bestehende Regionalgesellschaften, (geplant z.B. für Kassel- Auskunfts- und Preissysteme die bisher keinen Busver- Wilhelmshöhe) (analog Nürnberg – Prag) kehr betreiben (DB Stadtver- kehr mit 10% Marktanteil Entwicklung von Strecken, die Kontingentierte Aktionspreise führender Anbieter) bislang durch „schwarze (z.B. 9 Euro) und Yieldmanage- Kleinbuslinien“ über ment wie bei Billigfliegern (BEX- Verzicht auf Rechtsmittel Mitfahrzentralen vorbereitet Linie Berlin – Schönefeld) gegen Fernbusanträge der wurden Konkurrenz (Autobahn- express A38), um Billig-Flughäfen als wichtige „Doppelzüngigkeit“ zu Quell- und Zielmärkte („Bus2Fly“ vermeiden Hamburg – Bremen) Quellen: ÖPNV-aktuell 10/09 Seite 10
DB AG, Touring und Veolia sind schon jetzt die stärksten Wettbewerber, Konzentration nach einer vollständigen Liberalisierung zu erwarten Wettbewerbsportfolio Marktnähe + Es ist davon auszugehen, dass die Deutsche Bahn, Veolia und Touring als dominante Anbieter auftreten können und werden Ergänzend ist mindestens ein weiterer Global Player zu erwarten, der sowohl die Kompetenz als auch die Finanzkraft aufweist Auch weitere Mittelständler werden vereinzelt Linien anbieten und beantragen Schnelle Konzentration auf wenige - - + dominante Player zu erwarten Finanzkraft Quelle: Vi-Partner Seite 11
Zur Zeit stehen alle Zeichen auf Monopol-Markt - die Chancen zur mittelstandspolitischen Belebung verstreichen Mögliche Wettbewerbsergebnisse 201x Wettbewe Wettbewerbsergebnisse rbsmarkt Kein Regulierungsbeispiele anderer domina Mono-/O Wettbewe nter ligopol-M arkt Länder zeigen, dass der Wett- rbe r DB A H ohe G als Ma bewerb gestaltet werden kann r Anteil kle etabliert rktführer und mitte iner- lständisch Globa Zur Zeit wenig politische Unterneh er l Player n m er Folgepos ehm en Bewegung zugunsten eines Faire Wettbe itionen ein Wettbewerbsmarktes erkennbar regeln, str werbs- Marg en im Olig uk opol, Übergang turierter Preisdruc k bei klein Insb. die Startposition DB AG ist in Wettbewe den und mitte lständisch en sehr kritisch zu betrachten rb Unterneh en m en Die Branchenverbände sind eher zurückhaltend – es besteht das Risiko, dass hier eine große Chance für den Busmarkt ungenutzt verstreicht Quelle: Vi-Partner Seite 12
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Der Wettbewerb sollte bei gleichzeitiger Verfolgung mittelstands- und klimapolitischer Ziele gestaltet werden Politische Zieldimensionen bei der Öffnung des Fernlinienbusmarktes Mittelstandspolitische Ziele Verkehrswirtschaftliche Ziele Vermeidung eines Monopolisten Konkurrenzierung ICE/IC erlauben, ernsthafte Existenzgefährdung gemeinwirtschaftlicher Maximierung der Wettbewerbschancen für Verkehre vermeiden kleine und mittelständische Unternehmen Etablierung einer leistungs- Gestalteter Übergang in den fähigen Konkurrenz zur DB AG Wettbewerb im Fernverkehrsmarkt Den Wettbewerb ermöglichen Klima-/sozialpolitische Ziele Finanzpolitische Ziele Nutzung des Wettbewerbs für CO2- Abbau der Verschuldung von Minderungsziele im Verkehr Bund und Ländern Erweiterung der verbesserten Reduktion des Finanzierungsbedarfs des öffent- Verkehrsbedienung um CO2-Komponenten lichen Verkehrs und „sparsame“ Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur Angebot eines preiswerten und CO2- Quelle: …. optimalen Verkehrs Quelle: Vi-Partner Seite 14
Die sozial- und klimapolitischen Vorteile müssen einfließen (Preisniveau, Konzessionen, CO2-Beitrag,KfW-Programm) Elemente für eine sozial- und klimapolitische Perspektive Preise Bahn und Fernbus Klima-Ausstoß Verkehrsmarkt [cent/pkm] 1 [Liter Sprit / 100 km und Person] 2 6,2 Normal- 5,8 18,6 preis 4,2 BC25 14,6 2,6 -42% BC50 9,7 1,4 1,5 Durchschnitt 0,8 10,1 ICE/IC Fernbus 7,1 Pkw Flugzeug DB DB Fern- Reisebus- 40% 80% Regio verkehr Branche Aus- Aus- lastu lastu ng ng 25% der Bevölkerung mit weniger als 1.500 Euro Netto- Reisebus-Branche 40% klimafreundlicher als Bahn im Nah- Haushaltseinkommen ist preissensibel und Fernverkehr und Pkw Preiswettbewerb im Normalpreis-Niveau ermöglichen, CO2-Effizienz als Verbesserungskriterium zulassen, als Versagungsgrund streichen KfW-Förderprogramm zur Busbeschaffung auflegen, Beitrag Fernbusmarkt von 2 Mio. to CO2-Reduktion p.a. 1) Auswertung Hannover – Frankfurt mit ICE und verschiedenen Rabattstufen; Preis Fernbus gem. Analysen Uni Köln, Durchschnitt ICE/IC als Division Umsatz / Verkehrsleistung gem. Geschäftsbereich DB Fernverkehr AG 2009 2) UBA, bdo, eigene Berechnungen (Reisebus mit 30 l Sprit auf 100 km und 50 Sitzplätzen) Quelle: Vi-Partner Seite 15
Um einen fairen Wettbewerb für den Mittelstand zu ermöglichen, müssen förderliche Rahmenbedingungen gesetzt werden Ansätze für eine mittelstandspolitische Perspektive in der PBefG-Novelle und der KfW Vorschläge Erläuterungen Mehrere Betreiber Linien müssen Innovationen ausgesetzt sein – mehrere Betreiber je Linie je Linie zulassen zulassen, keinen Alt-Unternehmer-Schutz (DB AG) gewährleisten Befristeter Mittel- 36 Monate „Einführungsschutz“ für konzernunabhängige Unternehmer standsschutz mit weniger als 10 - 20 Mio. Jahresumsatz gewährleisten Beweislastumkehr, d.h. Existenzgefährdung durch Betreiber nachzuweisen Antragsprocedere Umfang Unterlagen, Fristen, Widerspruchsmöglichkeiten schlanker machen Diskriminierung Diskriminierungsfreien Zugangs zu Terminals etc. gewährleisten und Infrastruktur 200 Mio. €-Terminal-Programm in Konjunkturprogramm einbauen 100 Mio.€ - KfW - 100 Mio. € - schweres KfW-Programm zur Beschaffung von Fahrzeugen CO2 - Programm auflegen (zinsgünstiger Darlehen und Bürgschaften), um CO2-Entlastungs- beitrag im Verkehrssektor der Fernlinienbusse zu forcieren Weitere Aspekte bzgl. Mindestlöhne, Tarifeinschränkungen, Preisdumping, Gelegenheitsverkehr etc. nicht aufgeführt Seite 16
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Heinrich Strößenreuther Partner Verkehrs Innovations Partner Galvanistraße 10 · D-10587 Berlin T +49 (0) 30 310 117 99 M +49 (0) 160 9744 2395 hs @vi-partner.de · www.vi-partner.de Seite 17
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