DIALOG Heft 86 - Moses Mendelssohn ...
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DIALOG M OS E S M E N D E L SS O H N A K A D E M I E • M OS E S M E N D E L SS O H N S T I F T U N G • M OS E S M E N D E L SS O H N Z E N T R U M Heft 86 Potsdam 1/2020 »Es ist nicht leicht, sich zu erinnern – und schwer, zu vergessen!« Überlebensgeschichten der Schoa – eine Ausstellung im Brandenburgischen Landtag A m 27. Januar 2020, dem internationalen Ge- denktag an die Opfer der Schoa, feierte Zipora Feiblowitsch, eine der sieben in der Ausstellung Porträtierten, ihren 93. Geburtstag. Doch statt zu feiern stand sie, neben George Shefi, einem ebenso eigens aus Israel angereisten Porträtierten, Dr. Manja Schüle, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, Gabriele Schiebe, Schulleiterin des Luise-Henriette-Gymnasiums Oranienburg, und Rudi-Karl Pahnke, Institut Neue Impulse, auf dem von Susanne Krause-Hinrichs (F. C. Flick Stiftung) moderier- ten Podium und appellierte an das zahlreich erschienene Publikum, nicht erneut den populistischen und antise- mitischen Stimmen in Deutschland die Deutungshoheit zu überlassen. Im Talmud heißt es sinngemäß: »Wir sterben, wenn wir aufhören zu erinnern«. Diese Erinnerung an die Schrecken der Schoa und die Lehren, die daraus zu zie- Foto: MMZ hen sind, teilen sieben Zeitzeuginnen und Zeitzeugen seit Jahren mit Schülerinnen und Schülern in Branden- burg. In regelmäßigen Abständen kommen die heute weit über Achtzigjährigen aus Israel nach Deutschland, Die Ausstellung »AugenZeugen« wird ab dem 23. März 2020 in der Jüdischen Gemeinde Berlin zu sehen sein. um in Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen über ihre Erlebnisse und Erfahrungen während der Zeit des Nationalsozialismus zu sprechen. Die F. C. Flick Stif- an Berliner und Brandenburger Schulen zum Einsatz Pflicht an, Zeugenschaft abzulegen und die Folgen von tung und das Moses Mendelssohn Zentrum (MMZ) wid- kommen. Es soll eine Brücke in die Zukunft schlagen, in Verblendung und falsch verstandenem Gemeinschafts- men diesen AugenZeugen, so auch der Titel der Ausstel- der es uns nicht mehr möglich sein wird, die Zeitzeugen gefühl aufzuzeigen. lung, eine Porträtschau, die im Januar und Februar 2020 selbst zu befragen und ihre Berichte vis-à-vis auf uns Die den Porträts zur Seite gestellten persönlichen Zi- im Foyer des Brandenburgischen Landtags in Potsdam wirken zu lassen. tate sollen auch künftig Anlass geben, um sich mit den zu sehen war und ab dem 23. März 2020 in der Jüdischen Die sieben Porträtierten legen Zeugnis ab über die Aussagen und deren tieferer Bedeutung auseinander zu Gemeinde Berlin (Fasanenstraße 79/80) gezeigt wird. Zeit des Nationalsozialismus und die eigenen Erfah- setzen. Im Klassenverband wie auch in kleinen Gruppen Wie funktioniert das Fassbarmachen des Unfassbaren rungen als Geächtete, Vertriebene, Verfolgte und dem oder ganz individuell sollen Schülerinnen und Schüler, und was motiviert die Schoa-Überlebenden, die Erin- Tode nur knapp Entkommene. Heranwachsende wie auch Eltern und Lehrpersonal nerung an Todesangst und Überlebenswillen mit den Ihre Motivation, vor jungen Menschen aus Deutsch- – das heißt die Zivilgesellschaft als solche – jene Aus- nachfolgenden Generationen zu teilen? land zu sprechen – und sich darüber bewusst zu sein, sagen hinterfragen, auch dann, wenn die Urheberinnen Die Porträts des Berliner Fotografen Kai Abresch füh- dass deren Vorfahren durchaus zu jenen gezählt haben und Urheber diese Worte selbst nicht mehr aussprechen ren uns die Zeitzeugen eindrucksvoll – und im wahrsten könnten, die an der eigenen Leidensgeschichte Mitver- können. Sinne des Wortes – unmittelbar vor Augen. Ihrer visua- antwortung getragen haben –, speist sich aus dem tie- Die Ausstellung entstand in Kooperation des Moses lisierten AugenZeugenschaft ist jeweils ein persönliches fen Verlangen und der Hoffnung, die nachwachsenden Mendelssohn Zentrums für europäisch-jüdische Studien Zitat zur Seite gestellt. Eines davon wurde der Ausstel- Generationen zu sensibilisieren für die Gefahren, die aus und der F. C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, lung als Motto vorangestellt: »Es ist nicht leicht, sich zu Propaganda, Hetze, Xenophobie und einem falschen Rassismus und Intoleranz. Kuratiert wurde sie von der erinnern – und schwer, zu vergessen!« In diesen Worten Verständnis von Nationalismus erwachsen können. Verfasserin (MMZ) und Susanne Krause-Hinrichs (F. C. spiegeln sich exemplarisch der Antrieb und das Ziel der Die Geschichte darf sich im Hinblick auf das men- Flick Stiftung). Die Schirmherrschaft der Ausstellung hat Berichterstattenden: ERINNERN UND NICHT VERGESSEN! schenverachtende politische System des Nationalsozia- der Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Dr. Diet- Dieses Diktum wollen sie weitergeben, damit das Erin- lismus, das im Holocaust seine fatalste Widerspiegelung mar Woidke, übernommen. Die Koordinierungsstelle nern fortgesetzt wird – auch dann, wenn sie persönlich fand, nicht wiederholen. Dieses Diktum eint alle sieben »Tolerantes Brandenburg« der Landesregierung hat das nicht mehr Zeugnis ablegen können. in der Ausstellung vorgestellten Protagonistinnen und Projekt finanziell unterstützt. Die Ausstellung soll künftig als Vermittlungsprojekt Protagonisten. Sie sehen es als ihren Beitrag, ja als ihre Elke-Vera Kotowski 1
Au s d e m M M Z Nicht nur »gnadenloser Publizierer« Micha Brumliks Biographie über Hans-Joachim Schoeps beschreibt vielseitige Intellektualität H ans-Joachim Schoeps, über Jahrzehnte ihren mancherlei na- Lehrstuhlinhaber für Religions- und Gei- tionalsozialistischen stesgeschichte an der Universität Erlangen, Irrwegen geläutert ist schon zu Lebzeiten mit mancherlei Epitheta hätten. ornantia belegt worden, sympathischen oder auch Als zweite Weg- abschätzigen Zuschreibungen, unter denen zu- marke nennt Brum- nächst die Floskel vom »gnadenlosen Publizierer« lik «Theologie der eine Facette in Leben und Lebenswerk schlagartig Offenbarung und beleuchtet. Die nachgelassenen gesammelten jüdischer Barthia- Schriften umfassen 16 Bände – in Linie aufgereiht nismus«, oder zur etwa 55 Zentimeter, in grauem Leinen opulent »Geschichte der dia- aufgebunden und auf dem Rücken in Schwarz lektischen Theologie und Gold fortlaufend numeriert. Hinzu kommen und ihre Beziehung Schriften aus der Jugendzeit, die sich mit Christen- zum Judentum un- tum und Judentum, mit der Religionsoffenbarung, ter Auswertung von auch mit Messias und messianischer Vorsehung Schoeps‘ Briefwech- aus Sicht der Gegenwart und wiederholt aus den sel mit Karl Barth«, Jahrhunderten seit der Aufklärung befassen. wobei er dem Leser Es ist aber nicht nur der Umfang der schrift- vielerlei theolo- lichen Hinterlassenschaft, was beeindruckt und gische Umwege und Schoeps einen gewichtigen Nachruhm sichern Umschriften nicht sollte, sondern die gleichsam aufregenden Neu- erspart, und sogleich entdeckungen und Erstauffindungen, wie etwa wird noch assozia- die zunächst aus dem Schrifttum entwickelten tiv nachgeschoben: Gedanken über die vor- und frühchristlichen »Parallel dazu muss Gemeindebildungen im Zusammenhang seiner Schoeps als einer der Essener-Forschung, die mit den Qumran-Funden Ersten gelten, der am Toten Meer eine wissenschaftliche Diskussion die Bedeutung des von erheblicher Brisanz in Gang brachte. Werkes von Franz Foto: Böhlau Verlag Ich nehme an dieser Stelle bereits meine Sym- Kafka erkannt hat«. pathie für Micha Brumliks kürzlich erschienene Im Kontext solcher biographische Darstellung Preußisch, konservativ, Stränge, die auch jüdisch: Hans-Joachim Schoeps‘ Leben und Werk vom persönlichen vorweg. Brumlik kennt sich in der Religionsphi- Micha Brumlik: Preußisch, konservativ, jüdisch: Hans-Joachim Schoeps‘ Leben und Werk, Böhlau ins wissenschaft- losophie und in den Kontroversen der gegenwär- Verlag Wien/Köln/Weimar 2019, 294 Seiten, 39 Euro. liche Interesse über- tigen jüdischen Religionswissenschaft bestens aus, leiten, mögen auch seine Nähe zur Frankfurter Philosophie und Politik- jene Ausführungen wissenschaft der Nachkriegszeit, vornehmlich mar- offenbar lebensbestimmende Phänomene, die sehr genannt werden, die sich zum eigenen Profil eines kiert durch Horkheimer und Adorno, ist an zahlreichen persönlicher Natur sind. Da ist einmal die dauernde Konservatismus entwickeln, der von grobschlächtigen Stellen vernehmbar. Bindung, sich verstärkend und abschwächend im Verächtern historischer Nachdenklichkeit einfach als Indes stellt sich für jede Biographie die Frage Laufe des Lebens, an die Jugendbewegung, wobei die nationalsozialistisch, als »Rechtsaußen« diffamiert nach der Nähe zur dargestellten Person. Hat Brumlik Bündigung in Form der Freideutschen – bürgerlich, wurde. Wollte man Schoeps in das überkommene Hans-Joachim Schoeps je als Vortragenden erlebt, norddeutsch, gymnasial – später im eigenen Konzept Links-Rechts-Schema einordnen, wäre er vielleicht bei Vorlesungen bei ihm gehört oder auch einem privaten der jüdischen Jugendgruppe (»Vortrupp«) wieder den Jungkonservativen der endenden 20er und begin- Gespräch lauschen können, das Schoeps mit Kollegen aufgenommen wurde; sodann die Konfrontation mit nenden 30er Jahre des 20. Jahrhunderts aufgehoben geführt hat? In der vorliegenden Publikation scheint dem geistesgeschichtlich und auch von Brumlik über- gewesen (E. J. Jung. W. Schotte, W. von Gayl). Aber mir dieser Bezug zur Person unterbeleuchtet zu sein. schätzten Hans Blüher, dem publizistischen Ärgernis die historische Rückversicherung hat ihn später nicht Die Inhalte der abgehandelten Gesamtschau sprechen der deutschen Jugendbewegung seit den 20er Jahren vor »Freunden« bewahrt, die ihn nur für ihre Zwecke allerdings für sich. So ist das Vorwort mit »Remigrati- und kämpferischen Antisemiten, der ungeschminkt instrumentalisiert haben. Diese Umwege zu einem on und intellektuelle Gründung der Bundesrepublik« und wohl als erster im Umfeld des Meissner Festes preußisch-neuzeitlichen Konservatismus sind heute übertitelt und reiht beispielhafte Wegmarken im von 1913 Jugendbewegung und Homosexualität (Die kaum mehr nachzuvollziehen und werden in der öf- Lebensgang eines »deutschen Juden im 20. Jahrhun- Wandervogelbewegung als erotisches Phänomen, 1912) fentlichen Diskussion nicht mehr gedacht. dert« auf. Darunter fallen zunächst die Wegmarken in Beziehung brachte. Beide Themen hat Schoeps Joachim H. Knoll auf, die die eher öffentliche Darstellung von Hans- auch bei der Rückkehr in die Bundesrepublik aus dem Joachim Schoeps ausmachen und nur beiläufig oder Gedanken des Lebensbundes weiter ausformuliert, Eine ausführlichere Version dieser Rezension erscheint in allmählich auch das wissenschaftliche Interesse be- freilich von der Illusion begleitet, dass sich die Frei- der kommenden Ausgabe der Zeitschrift für Religions- rühren. Gleich zu Beginn dieser Auflistung stehen zwei deutsche Nachhut und ihr vergleichbare Bünde nach und Geistesgeschichte. 2
Au s d e m M M Z Die Linie von den Freikorps bis zum NSU Eine Tagung in Potsdam versammelte Ansätze für zeitgeschichtliche Erforschung rechter Gewalt G ewalt ist eine der großen Konstanten in der Pra- beiten, so Beck: Motivlagen werden bei diesem Ansatz im gleichen Jahr zeigen dies eindringlich. xis des deutschen Rechtsextremismus. In immer systematisch ausgeblendet, »rechte Gewalt« sei so Der Hamburger Historiker Hannes Heer führte am neuen Varianten beschwören die Akteure einen somit per se ein problematischer Begriff – und die Ge- Abend durch eine TV-Dokumentation, die den Mordfall drohenden Untergang Deutschlands, einen »Volks- walt rechter Gruppierungen sei bisher von der Neueren Oppenhoff aufarbeitete, den vielleicht frühesten Fall tod«, einen »Großen Austausch«. Es sind antisemitisch Gewaltsoziologie kaum betrachtet worden. tödlicher rechter Gewalt nach Ende des Nationalsozia- grundierte, rassistische oder antikommunistische Kri- Auf einem ersten Panel wurden sodann Arbeiten zu lismus: Am 25. März 1945 ermordeten Mitglieder eines senszenarien, die in der Dramatik, mit der sie vorgetra- verschiedenen Erscheinungen rassistischer und antise- nationalsozialistischen »Werwolf«-Kommandos den gen werden, die Legitimation von Gewalt notwendig mitischer Gewalt diskutiert. Ein folgendes Panel unter- Oberbürgermeister Franz Oppenhoff im kurz zuvor von in sich tragen. Das Verlangen nach »Wiederherstel- suchte, welche Formen organisierter Gewalt sich bei den Amerikanern besetzten Aachen. lung« von ethnischer Homogenität, na- tionaler Ehre und Einheit und einer als natürlich behaupteten Geschlechterord- nung impliziert drastische Maßnahmen, Säuberungen. Es kann darum nicht ver- wundern, dass die extreme Rechte im- mer zum Einsatz von Gewalt neigte und weiterhin neigt. Am 13. und 14. Februar veranstaltete das Moses Mendelssohn Zentrum in Pots- dam zusammen mit dem benachbarten Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF), dem Fritz Bauer Institut (Frankfurt am Main) und dem Hannah Arendt Insti- tut (Dresden) eine Tagung, die die Kon- tinuitäten rechter Gewalt aus verschie- denen Blickwinkeln untersuchte. Der Andrang war groß: Wegen der begrenz- ten Räumlichkeiten konnten lediglich 130 Teilnehmer_innen zugelassen werden, Foto: Heike Hilbert angemeldet hatten sich weit mehr Inte- ressierte. Die Dimension der Vorjahres- veranstaltung wurde somit übertroffen. Im Februar 2019 hatten sich – ebenfalls in Potsdam und unter Federführung von Anke Hoffstadt (Moderation), Gideon Botsch, Barbara Manthe, Caro Keller (v.l.n.r). MMZ und ZZF – rund 100 Interessierte zu einer ersten Tagung und zur Gründung des »Zeitgeschichtlichen Arbeitskreises Extreme Rech- paramilitärischen Verbänden und im Rechtsterroris- Am Freitag folgten drei weitere Panel, die sich mit te« (Zaker) getroffen (vgl. Dialog 82/2019, S. 4). mus in der deutschen Geschichte finden. Gideon Botsch transnationalen Aspekten rechter Gewalt in Europa, Die neuerliche Tagung legte ihren Schwerpunkt (MMZ) referierte zur Biografie von Arthur Ehrhardt, mit den Perspektiven der Betroffenen rechter Gewalt auf die Zeiträume, in denen die großen Desiderate der schon im Ersten Weltkrieg als Soldat kämpfte und und der rechten Gewalt in der Transformationsphase der zeitgeschichtlichen Erforschung des Rechtsex- im Zweiten Weltkrieg im Dienst der Waffen-SS in der um die Jahre 1989 und 1990 beschäftigten. Carsta tremismus liegen. Arbeiten zur Gewaltpraxis der ex- »Bandenbekämpfung« tätig war. Ehrhardt hatte das Langner (Jena) gab Einblicke in ihre Studien zur Re- tremen Rechten nach 1945 in Deutschland wurden »Werwolf«-Guerillakonzept entwickelt, das in der End- konstruktion rassistischer Gewalt in der Spät-DDR und mit diversen Ansätzen und Hintergründen vorgestellt phase des Zweiten Weltkrieges zum Einsatz kommen der ostdeutschen Transformationsgesellschaft, wäh- und diskutiert. Doch die zeitlichen und geografischen sollte und das in der Nachkriegszeit Inspiration für rend Christoph Wowtscherk (Hoyerswerda) mit den Grenzen wurden auch immer wieder überschritten nachfolgende Generationen militanter Rechter wurde. Ausschreitungen von Hoyerswerda 1991 und Claudia und historische Arbeiten über die Zeit vor 1945 und die Barbara Manthe (Düsseldorf) stellte ihre Forschung Pawlowitsch (Dresden) mit dem Mord am ehemaligen Gewaltgeschichte anderer europäischer Länder in die zum Rechtsterrorismus der 1970er und 1980er Jahre Vertragsarbeiter Jorge Gomondai 1991 in Dresden Überlegungen mit einbezogen. vor, Caro Keller (Hamburg) nahm den Rechtsterro- genauere Blicke auf ihre Untersuchungen zu zwei kon- Nach einer Begrüßung durch Christoph Schulze rismus im vereinigten Deutschland in den Fokus. Die kreten Gewaltereignissen gaben. (MMZ) und Dominik Rigoll (ZZF) begann die Tagung Traditionslinie organisierter rechter Gewalt, die mit Die Tagung fand ihren Abschluss mit einer Zusam- mit einer Keynote von Teresa Koloma Beck, Soziolo- dem Ende des Ersten Weltkriegs begann und bis zu den menkunft des »Zaker«-Arbeitskreises. Die zeitge- gieprofessorin an der Universität der Bundeswehr in Morden des »Nationalsozialistischen Untergrunds« schichtliche Forschung zum Rechtsextremismus wird München, die die Ansätze der Neueren Gewaltsozio- (NSU) führte, wurde durch die Diskussionen im Panel in diesem Rahmen weitergeführt werden – die Pla- logie vorstellte und daraus kritische Hinweise für eine nachvollziehbar gemacht. Die Linie hat keinen End- nungen für neue Workshops und Tagungen hat bereits Erforschung rechter Gewalt ableitete. Doch auch die punkt erreicht: der Mord am CDU-Politiker Walter Lüb- begonnen. Neuere Gewaltsoziologie habe blinde Flecken zu bear- cke 2019 und der Anschlag auf die Hallenser Synagoge C. S. 3
Au s d e n S a m m l u n g e n Handeln und schützen, bevor es zu spät ist Die Trockenreinigung und Entsäuerung der Ernst Simon-Bibliothek ist abgeschlossen D er Erhalt von bedrohtem schriftlichen Kulturer- Baeck Konzepte für die Bildungsarbeit der deutschen den Büchern über die Jahrzehnte sehr zu. Dazu kam bei be wurde 2019 bundesweit mit einem Gesamt- Juden zu entwickeln. Nach seiner Rückkehr nach einem Großteil der 12.000 Bände die zu ihrer Entste- volumen von 4,5 Millionen Euro durch Sonder- Palästina im Jahr 1935 erhielt Simon 1939 eine Uni- hungszeit bei der Herstellung übliche Verwendung von programme der Beauftragten der Bundesregierung versitätsdozentur für Philosophie und Geschichte der stark säurehaltigem Papier. Von der intensiven Nut- für Kultur und Medien (BKM) gefördert. Mit dieser Pädagogik, der 1950 die Ernennung zum Professor für zung der Bücher durch Ernst Simon zeugen nicht nur Fördersumme wurde auf den großen Bedarf an Mitteln Pädagogik an der Hebräischen Universität Jerusalem unzählige Anmerkungen, Anstreichungen, persönliche für Maßnahmen zur langfristigen Erhaltung und zum folgte. Simon war entscheidend am Aufbau des israe- Indices, Verweise auf wichtige Passagen oder Kapitel Schutz von bedrohten Originalen in Archiven und Bibli- lischen Erziehungs- und Bildungswesens beteiligt. Zeit und ähnliches, die fast jeden Band zu einem Unikat otheken reagiert. Mengenverfahren wie Massenent- säuerung, Trockenreinigung sowie die fachgerechte Verpackung von Archiv- und Bibliotheksbeständen standen im vergangenen Jahr im Fokus der Förderung. Die Bibliothek des MMZ warb bei der Koordinie- rungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kultur- guts (KEK), die die Förderanträge entgegennimmt, Mittel für die dringend erforderliche Trockenreinigung und Entsäuerung von 192 laufenden Metern der Ernst Simon-Bibliothek ein. Zuvor gab es bereits eine Zusage für eine Kofinanzierung durch das Land Brandenburg, eine Vorbedingung für die Einreichung eines Förderan- trags für die Bundesmittel. Die private Nachlassbibliothek des Pädagogen, Reli- gionsphilosophen, Historikers und Literaten Ernst Aki- ba Simon wurde im Sommer 2000 durch das MMZ von den Erben erworben. Mit finanzieller Unterstützung Foto: Archiv MMZ der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung gelang der Ankauf der als national wertvolles Kul- turgut eingestuften ca. 12.0000 Bände umfassenden Privatbibliothek, deren thematische Schwerpunkte in den Bereichen Philosophie, insbesondere jüdische Phi- Ernst Simon mit Studierenden in seinem Arbeitszimmer in Jerusalem. losophie, Zionismus, jüdische Geschichte, Erziehungs- wissenschaften und Literatur liegen. Selbstverständ- lich finden sich aber auch die Klassiker der deutschen seines Lebens engagierte er sich als Vordenker einer machen. Sehr oft ging dieses intensive Arbeiten mit Literatur wie Goethe, Schiller, Heine und viele andere jüdisch-arabischen Verständigung und war ein steter und in den Büchern auch mit einer starken physischen mehr im Bestand, all jene Titel, die in den 1920/30er Gesprächspartner im jüdisch-christlichen Dialog. Beanspruchung und Abnutzung einher und macht Jahren in jedem Bücherschrank in Deutschland zu fin- Zahlreiche Vortragsreisen führten den »Brückenbau- heute, aber auch noch in Zukunft bei einer großen An- den waren. er«, wie ihn Buber einmal nannte, immer wieder nach zahl von Bänden eine Bearbeitung durch einen Buch- Die einzelnen Bände zeugen vom Leben und Wir- Deutschland. binder oder Restaurator erforderlich. ken, aber natürlich auch vom Sammeln und der Lek- 1988 starb Ernst Simon in Jerusalem. Seine Wit- Im Zentrum für Bucherhaltung in Leipzig fand das türe eines aus Nazideutschland vertriebenen jüdischen we Toni Simon entschied zusammen mit den beiden MMZ einen kompetenten und erfahrenen Partner für Wissenschaftlers. Die Bibliothek als Ganzes ist ein he- Kindern, dass die Bücher nach Deutschland gelangen alle im Rahmen des Projektes anvisierten und für den rausragendes Beispiel für eine Bibliothek eines Jeckes, sollen. Getragen wurde diese Entscheidung der Familie Erhalt der Bibliothek nötigen Maßnahmen. Die Bände eine Büchersammlung eines deutschen Juden, die ih- durch den Wunsch, die einzigartige Privatbibliothek wurden trockengereinigt und soweit erforderlich in ren Ursprung in Deutschland nahm und in Palästina/ vollständig und dauerhaft zu erhalten. Gleichzeitig einem erprobten Verfahren entsäuert. Anschließend Israel im Laufe eines Lebens weiter zusammengetra- würden die Bände im MMZ aber auch den Bibliotheks- wurde ein Teil der Bände in Schutzverpackungen gen wurde. bestand der noch jungen Bibliothek optimal ergänzen verpackt. Auf diese Weise ist der physische Erhalt der Simon, geboren 1899 in Berlin, studierte seit 1919 und ganz im Sinne des Sammlers weiterhin Forschung Ernst Simon-Bibliothek nun mindestens für die näch- Philosophie, Geschichte und Germanistik in Berlin und und Lehre zur Verfügung stehen. Fürs Erste blieben die sten Jahrzehnte gesichert. Heidelberg und wurde 1923 mit einer Arbeit über Ran- Bücher jedoch in Jerusalem, da Toni Simon sich zu ih- Mit der Übernahme der privaten Bibliothek Ernst ke und Hegel promoviert. Bis 1928 arbeitete er als Re- ren Lebzeiten nicht von der Bibliothek trennen wollte. Simons ist das MMZ die Verpflichtung eingegangen, dakteur u.a. für die von Martin Buber herausgegebene Erst nach ihrem Tod im Jahr 2000 wurden mit der Auf- dieses Kulturerbe zu bewahren sowie Sorge dafür zu Zeitschrift Der Jude. Durch Gershom Scholem kam er lösung des Haushalts die Bücher in 171 Bücherkartons tragen, dass die Nachlassbibliothek dauerhaft für Wis- zunächst als Schüler, dann als Lehrer an das Freie Jü- verpackt und in einem 20-Fuß-Seecontainer nach senschaft und Forschung sowie Lehre und Bildung zu- dische Lehrhaus in Frankfurt am Main und wirkte dort Potsdam verschickt. gänglich ist. Mit Hilfe der finanziellen Förderung kön- bis zu seiner Emigration nach Palästina im Jahr 1928. Die klimatischen Bedingungen waren in den Jeru- nen wir dieser Verpflichtung nun aufs Beste gerecht Auf Bubers Bitte kehrte Simon 1934 für ein knappes salemer Jahren für den physischen Erhalt der Bücher werden. Den Förderern gilt unser Dank. Jahr nach Deutschland zurück, um mit ihm und Leo nie optimal. Die meist zu hohe Luftfeuchtigkeit setzte Ursula Wallmeier 4
Au s d e r M M A Im Jubiläumsjahr 2020 startet der Museumsumbau in Halberstadt Trotz zahlreicher Besucher aus der Landespolitik ist die institutionelle Förderung der MMA weiterhin offen I m Dezember 2019 kam endlich der Fördermittel- bescheid der Investitionsbank von Sachsen-Anhalt für die Sachmittel der Neugestaltung des Berend Lehmann Museums. Dem Bescheid sind zwei Jahre in- tensiver Vorarbeit vorangegangen. In dieser Zeit wurde ein touristisches Konzept entwickelt, und es mussten in großem Umfang Formblätter ausgefüllt, Unterlagen von der Stadt Halberstadt und dem Landkreis eingeholt werden. Zudem entwickelten die beiden wissenschaft- lichen Mitarbeiter, Uri Faber und Tom Pürschel, eine belastbare Vorplanung für die Inhalte der Ausstellung sowie grundlegende Überlegungen für die Gestaltung. Foto: Melanie Schulz, Ministerium für Inneres und Sport Dies war möglich durch die seit Dezember 2019 laufende Förderung durch die Staatskanzlei Sachsen-Anhalt. Un- terstützende Ratschläge in diesem Prozess kamen vom Museumsverband des Landes. Zur Übergabe des Bescheids der Landesinvestiti- onsbank kam am 10. Januar Wirtschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann. Begleitet wurde er von Land- tagsabgeordneten der SPD und der CDU, Prof. Dr. Angela Kolb und Daniel Szarata. Die Summe der Fördermittel der Landesinvestitionsbank beläuft sich auf knapp 615.000 Euro. Der Betrag deckt 90 Prozent der Gesamt- kosten ab. Das ist nur möglich, wenn ein »besonderes Am historischen Ort der ehemaligen Halberstädter Barocksynagoge (v.l.n.r.): Innenminister Holger Stahlknecht, MdL; Daniel Landesinteresse« vorliegt. Dieses wurde von der Landes- Szarata, MdL, sowie die MMA-Vorstände Jutta Dick und Jörg Felgner. regierung attestiert. Ausstellung, so weit in den historischen Gebäuden mög- Trotz dieser positiven Bestrebungen muss eine Lö- lich, barrierefrei sein, und es werden neue Anforderun- sung für die Jahre 2020/2021 gefunden werden. Die gen an den Brandschutz gestellt. Spätestens seit dem 9. Haushaltsverhandlungen für die Jahre 2020 und 2021 Oktober 2019, als der Anschlag auf die Synagoge in Halle sind noch nicht abgeschlossen. Hier wird von Seiten der stattfand, stehen zusätzliche Fragen der Sicherheit an. Moses Mendelssohn Akademie um die Finanzierung Nur wenige Tage später besuchte Ende Januar 2020 einer zusätzlichen Stelle für die Vermittlungsarbeit der Landesinnenminister und CDU-Chef Sachsen-An- gekämpft. Dies insbesondere vor dem Hintergrund der Foto: Jörg Felgner, MMA halts, Holger Stahlknecht, die Moses Mendelssohn Aka- aktuellen Ereignisse, die eine verstärkte Nachfrage zur demie. Themen des Besuchs waren die schon erwähnten Folge haben. neuen Herausforderungen bei der Sicherung der Einrich- Ein Vierteljahrhundert arbeitet die Moses Mendels- tung und das Interesse, einen Einblick in die inzwischen sohn Akademie in Halberstadt nunmehr an der Ver- seit 25 Jahren in Halberstadt durchgeführte Arbeit der mittlung jüdischer Geschichte und Kultur, 2001 kam das Kuratoriumsvorsitzender Prof. Dr. Julius H. Schoeps und Akademie zu gewinnen. Am Tag seines Besuchs konnte Berend Lehmann Museum hinzu. Am 1. März 1995 nahm Halberstadts Oberbürgermeister Andreas Henke freuen sich der Minister ein Beispiel erleben, das zudem sein eige- die Akademie die Arbeit auf. Am Anfang in einem Büro über den Fördermittelbescheid für die MMA. nes Ressort betraf. Eine Gruppe von Polizeianwärtern der Stadtverwaltung, später in den sanierten Räumen der Polizeihochschule Aschersleben absolvierte eine der Klaussynagoge im Rosenwinkel, und immer dabei: Fortbildung zu den Grundlagen des Judentums und der Direktorin Jutta Dick, die die Einrichtung zusammen mit Das gesamte Projekt, d.h. die vollständige Neuge- deutsch-jüdischen Geschichte. Prof. Julius H. Schoeps bis heute prägt. »Nur bei der fi- staltung der Dauerausstellung und damit verbundene Trotz der breiten Unterstützung im gesamten Land nanziellen Ausstattung durch das Land Sachsen-Anhalt bauliche Baumaßnahmen, schlägt in diesem und im ist bisher weiterhin offen, wie die langfristige finanzielle wünsche ich mir mehr Kontinuität und ein dauerhaftes nächsten Jahr mit insgesamt etwas über 1 Mio. Euro zu Absicherung der Moses Mendelssohn Akademie gestal- und klares Bekenntnis«, so Prof. Schoeps. Sein diesbe- Buche. Ohne das Engagement der Moses Mendelssohn tet werden kann. Deshalb hat im November letzten Jah- züglicher Brief an den Ministerpräsidenten von Oktober Stiftung Berlin/Erlangen hätte der für die Fördermittel res für die Lösung der Frage eine interministerielle Steu- letzten Jahres sei jedenfalls bis heute unbeantwortet. notwendige Eigenanteil nicht aufgebracht werden kön- erungsgruppe – geführt durch die Staatskanzlei und »Dennoch bewegt sich etwas«, ergänzt Jutta Dick, nen. das Ministerium für Kultur – ihre Arbeit aufgenommen. »denn noch nie war die MMA so wichtig wie heute!« Die ersten Überlegungen der Kuratoren nahmen pri- Der Stiftungsvorstand vertritt in diesem Gremium die Im Juni 2020 wird in Halberstadt im Garten der Klaus- mär neue Forschungserkenntnisse und die in den ver- Interessen der Akademie. Alle beteiligten Ressorts der synagoge, der um 1700 »zur Befriedigung der vegeta- gangenen zwanzig Jahren stark gewachsene Sammlung Landesregierung sind gewillt, ab dem kommenden Dop- bilischen Bedürfniss der Rabbiner« angelegt wurde, mit in den Blick. Zudem waren sie mit aktuellen Medien in pelhaushalt (2022/2023) eine institutionelle Förderung einem Sommerfest dieses Jubiläum begangen. der Präsentation konfrontiert. Außerdem soll die neue für die Moses Mendelssohn Akademie einzurichten. Jörg Felgner 5
Von MMA bis MMZ N OT I Z E N – V E R ANS TALT U NG E N – B Ü CHER Jüdische Orienterfahrung die Begegnung mit der Welt des »Orients« in all’ ihren versuchten der zunehmenden Ausgrenzung mittels Facetten und auch wechselseitigen Beeinflussungen. jenes Orientalismus, der oft auch den europäischen Auf der Leipziger Buchmesse ist das MMZ in diesem Diese werden illustriert durch die Grafiken des Künst- »Osten« einschloss, entgegenzutreten oder auszuwei- Jahr u.a. mit einem biografischen Sammelband zu lers Ephraim Moses Lilien, deren meisterliche Ver- chen. Etwa durch eine Besiedelung der neuen/alten jüdischen Orienterfahrungen vertreten. Die darin schmelzung okzidentaler und (alt-)orientalischer Heimat, über die Vermittlung zwischen »Ost« und vorgestellten »Grenzgänger« aus den Bereichen Wis- Motive und Stilelemente dem Künstler u.a. auch die »West« bis hin zum Aufgehen in der Welt des Islam. senschaft, Kunst, Literatur, Architektur und Politik – kritisch zu hinterfragende – Zuschreibung eines »Ju- Mit der Gründung des Staates Israel im Jahr 1948 än- in einem Zeitraum vom 18. bis ins 20. Jahrhundert, denstils« eingetragen haben. derte sich die Grundlage dieses Verhältnisses zwischen Dabei ist die Beziehung aschkenasischer Juden zum Orient und Okzident, in dem Juden bis heute eine Son- Orient immer spannungsgeladen gewesen. Spätestens derstellung einnehmen. ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bedeutete Herausgegeben wird der ca. 360 Seiten umfassende »Orient« ein fremdkulturelles Konzept, gegen das man Band von Julius H. Schoeps und Thomas L. Gertzen im sich abgrenzen wollte. Viele jüdische Intellektuelle Verlag Hentrich & Hentrich. Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte (Heft 1/2020) neu erschienen Inhalt: Norbert Waszek (Hg.): G. W. F. Hegel und Her- mann Cohen. Wege zur Versöhnung. Festschrift Aufsätze für Myriam Bienenstock, Freiburg/München: Predrag Bukovec: Die Abrahamisierung der Verlag Karl Alber, 2018, 270 S. (Martin Arndt) Wallfahrt durch Mohammed Uta Jungcurt: Alldeutscher Extremismus in Rolf Hosfeld: Welttheater als Tragikomödie. der Weimarer Republik. Denken und Handeln repräsentieren ein breites Spektrum an persönlichen Heinrich Heines Epochenerfahrung einer einflussreichen bürgerlichen Minderheit, und beruflichen Hintergründen und Motivationen für Wolfgang Bock: Walter Benjamin als Leser Søren Berlin/Boston: Walter de Gruyter 2016, 395 S. Kierkegaards. Der geschichtsphilosophische (Christoph Kopke) Ursprung des deutschen Trauerspiels zwischen Olga Benario/Luiz Carlos Prestes: Die Unbeug- Erbsünde und Sprung in den Glauben samen. Briefwechsel aus Gefängnis und KZ (hg. IMPRESSUM Klaus-Jürgen Hermanik: The Film When Day von Robert Cohen), Göttingen: Wallstein 2013, Breaks – a Visual Lieu de Mémoire for the 270 S.; Robert Cohen:Der Vorgang Benario. Herausgeber: Yugoslav Jewry Die Gestapo-Akte 1936–1942, Berlin: Edition Moses Mendelssohn Stiftung Berolina 2016, 188 S. (Hiltrud Arens) Fasanenstraße 3 | D – 10623 Berlin Miszellen Harald Jähner: Wolfszeit. Deutschland und die Telefon: 030 - 31 99 87 53, Fax: - 31 99 87 69 Christoph Böhr: Einflüsterungen des Rätselhaf- Deutschen 1945–1955, Berlin: Rowohlt Verlag e-mail: kladow@snafu.de ten: Metaphysik als Änigma. Wolfram Hogrebe 2019, 475 S. (Joachim H. Knoll) über Ungelöstes und Unlösbares Stefan Mückl (Hg.): Kirche und Staat in Mit- MMZ Julius H. Schoeps: »Kommen Sie, Fontane!« Der tel- und Osteuropa. Die Entwicklung des für europäisch-jüdische Studien märkische Schriftsteller und sein ambivalentes Staat-Kirche-Verhältnisses in den Transforma- Am Neuen Markt 8 | D–14467 Potsdam Verhalten Juden gegenüber tionsländern Mittel- und Osteuropas seit 1990, Telefon: 0331 - 28 09 40, Fax: - 2 80 94 50 Staatskirchenrechtliche Abhandlungen (SKA), moses@mmz.uni-potsdam.de Rezensionen Band 56/I, Berlin: Duncker & Humblot 2017, www.mmz-potsdam.de Gottfried Mehnert: Jüdische Wissenschaft im 264 S. (Martina Bitunjac) Dialog mit evangelischer Theologie. Auseinan- Moses Mendelssohn Akademie dersetzung mit Adolf von Harnack, Marburger PF 1420, D– 38804 Halberstadt Rabbinerprüfungen, Marburger Verein zur Rosenwinkel 18 | D– 38820 Halberstadt Abwehr des Antisemitismus, Forum Christen Telefon: 03941 - 60 67 10, Fax: - 60 67 13 und Juden, Bd. 16, Berlin/ Münster: LIT Verlag info@moses-mendelssohn-akademie.de 2017, 172 S. (Klaus-Peter Friedrich) www. moses-mendelssohn-akademie.de Hans Otto Horch (Hg.): Handbuch der deutsch- jüdischen Literatur, Berlin/Boston: Walter Redaktion: de Gruyter 2016, VII + 630 S. (Enrico Rosso) Dr. Ines Sonder Christof Landmesser (Hrsg.): Bultmann Hand- buch, Tübingen: Mohr Siebeck 2017, 546 S. Druck: (Lukas Bormann) druckhaus köthen Andrew Wright Hurley: Ludwig Leichhardt’s Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte Ghosts. The Strange Career of a Traveling Myth, 72 (2020), 1 Bankverbindung: Rochester, NY: Camden House 2018, 345 S. Brill Academic Publishers, Leiden/Boston 2020 IBAN: DE 74 16 08 00 00 42 00 75 75 00 (Helmut Peitsch) ISSN: 0044-3441 / E-ISSN: 1570-0739 Online und Bezug über: www.mmz-potsdam.de 6
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