Didaktik der Physik Frühjahrstagung - virtuell 2021 - PhyDid
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Didaktik der Physik Frühjahrstagung – virtuell 2021 Die zweite Quantenrevolution - Quanteninformatik im Physikunterricht Gesche Pospiech TU Dresden, Fakultät Physik, Professur für Didaktik der Physik gesche.pospiech@tu-dresden.de Kurzfassung In den letzten Jahrzehnten hat die Quantentechnologie rasante Fortschritte gemacht. Die sich dar- aus ergebenden Anwendungen und Möglichkeiten dringen immer stärker in das Bewusstsein der interessierten Menschen und finden ihren Niederschlag in der medialen Begleitung. Parallel dazu bahnt sich ein Paradigmenwechsel im Unterricht über Quantenphysik sowohl an der Schule als auch an der Universität an. Insbesondere treten die vielfach diskutierten Interpretationsfragen in den Hintergrund und machen einer pragmatischen Betrachtungsweise Platz, die die Besonderhei- ten der Quantenphysik als gegeben akzeptiert und sie für neue bislang ungeahnte Anwendungen nutzt. Dabei stellt sich die Frage, welche Aspekte für den Schulunterricht auf verschiedenen Stu- fen, für die universitäre Ausbildung von Physikern und von Ingenieuren von besonderer Bedeu- tung sind. In diesem Beitrag werde ich mich auf den Bereich der Quanteninformatik konzentrieren und ausloten, welche Aspekte sich hierbei im Sinne einer Allgemeinbildung als relevant und reali- sierbar für den schulischen Unterricht erweisen können. 1.Relevanz des Themas „Quantentechnologien“ mal messen kann. Konkrete Beispiele sind die Kohä- Seit einigen Jahren gewinnen Technologien, die mit renz von Photonen beim Laser, die Spin-Eigenschaf- einzelnen Elektronen, Ionen oder Atomen arbeiten, ten der Atomkerne bei der Magnetresonanztomogra- unter der gemeinsamen Bezeichnung „Quantentech- phie, die Bose-Einstein-Kondensation oder auch Su- nologien“ sehr stark an Aufwind. Rainer Blatt sagt praleitung. Solche Anwendungen machen quanten- für das 21. Jahrhundert ein „Jahrhundert der Quan- physikalische Effekte in unserer Welt erfahrbar. Die- tentechnologie“ voraus, das sowohl die Wirtschaft ser Erkenntnisgewinn führte zu gewaltigen Auswir- als auch die Gesellschaft noch einmal fundamental kungen auf unser Weltbild einerseits und auf breite verändern werde (Steger 2019). Was mit Experimen- ökonomisch wie gesellschaftlich disruptive Anwen- ten in Forschungslaboren, mit Grundlagenforschung dungen andererseits. Dazu gehört nicht nur der La- in der Quantenphysik auf der Basis wissenschaftli- ser, sondern beispielsweise auch die physikalische cher Neugier begann, führte in den letzten Jahrzehn- Grundlage moderner Festplatten, der „giant magne- ten zu einem deutlich zunehmenden Interesse über toresistance“, für dessen Entdeckung im Jahr 2007 die Wissenschaft hinaus an möglichen Anwendun- der Nobelpreis verliehen wurde und der die Voraus- gen; die entsprechenden Technologien erhielten ei- setzung zahlreicher Alltagsanwendungen ist. nen Schub, der neue physikalische, ingenieurwissen- Neben diesem Anwendungsbezug sollte man Schü- schaftliche, informatische Anwendungen erschließt lern die wissenschaftliche Redlichkeit verdeutlichen, und zunehmend auch ökonomische und militärische die dazu gehört, Daten mit großer Präzision zu erhe- Bedeutung entwickelt. ben, ein fest gefügtes Weltbild auf der Basis neuer 1.1 Entwicklung von der 1. zur 2. Quantenrevolu- Evidenz in Frage zu stellen und die Kreativität er- tion fahrbar machen, die dazu gehört, sich mögliche neue Beschreibungsmöglichkeiten zu erschließen. Solche Man hat die Quantenphysik, die „Erste Quantenre- Fragen zum Erkenntnisgewinn, letztendlich philoso- volution“, seit 1900 mit klassischen Methoden, Ex- phisch verankert, gehören explizit zum Physikunter- perimenten und Werkzeugen gefunden, ohne dass richt, genauer gesagt zum Unterricht über Physik. man im entferntesten ahnte, dass man damit die klas- sische Physik aus den Angeln heben würde. Physi- In den letzten Jahrzehnten stehen für die Untersu- kalisch gesehen beruht die Erste Quantenrevolution chung von Quantenobjekten Instrumente zur Verfü- auf der Kontrolle des Verhaltens großer Ensembles gung, die aus der Quantenphysik selber hervorge- von Quantenteilchen (Jäger 2018): Es ging darum zu gangen sind: Laser, Photonen, Transistoren, etc.. Da- beschreiben, wie man den Fluss vieler Elektronen her erscheint es nicht als großes Wunder, dass man steuern, eine große Anzahl von Photonen anregen mit Quantenwerkzeugen tiefer in die Quantenphysik oder auch den Kernspin zahlreicher Atome auf ein- eindringen und sie noch besser verstehen kann. Auf 1
Pospiech dieser Basis geht es bei der Zweiten Quantenrevolu- 1.2 Quanteninformatik in den Medien tion um ganz neue technologische Fähigkeiten, die In diesem Beitrag steht die Quanteninformatik als vor einigen Jahrzehnten undenkbar schienen (s. a. Teilbereich der Quantentechnologien im Zentrum. Zitat von Schrödinger aus dem Jahr 1952 in Abb.1). Die wissenschaftliche Aktivität auf diesem Gebiet Man kann heutzutage einzelne Quantenobjekte ge- äußert sich natürlich unter anderem in stark steigen- zielt manipulieren und messen. Man kann ihre den Publikationszahlen (s. Abb. 2). Diese Entwick- Wechselwirkungen kontrollieren und nutzen. Diese lung seit 1990 wurde ansatzweise quantifiziert, in- Techniken umfassen die Entwicklung von Quanten- dem auf scholar.google.de mit dem Stichworten sensoren, Quantenmetrologie, Quantenbildgebung, „quantum computing“, „quantum computer“, „quan- Quantensimulationen und Quanteninformation, zu- tum cryptography“ und „post quantum cryptogra- sammenfassend die Quantentechnologien genannt phy“ nach Veröffentlichungen gesucht wurde. Die (Kagermann et al 2020). Auslöser für die aktuelle ra- Zahl der Suchergebnisse kann zwar nur eine grobe sante Entwicklung waren die Grundlagen der Quan- Abschätzung sein, weil öfters Fehlklassifizierungen teninformation und Quanteninformationsverarbei- auftreten. Zudem handelt es sich wohl eher um die tung, kurz Quanteninformatik, in Wechselwirkung Spitze des Eisbergs, denn Veröffentlichungen zur mit technologischen Entwicklungen. Wie sich die Lösung technischer Probleme der Quanteninforma- Erste Quantenrevolution mit Plancks Erkenntnis tik tragen nicht unbedingt das Schlagwort „quantum 1900 angekündigt hat und sich nach 1925 rasch ent- computing“ im Titel. Man sieht auch, dass Quanten- wickelte, kündigte sich die neue 2. Quantenrevoluti- kryptographie nicht mehr primär im Zentrum des In- on mit den Arbeiten von Bell ab ca 1964 an (Bell teresses steht, dafür aber Strategien gesucht werden, 1964) und nahm nach 1982 Fahrt auf (s. z. B. Aspect wie man mit der neuen Sachlage umgehen kann, et al. 1982; Aspect 2015; Bouwmeester et al. 2001; wenn ein Quantencomputer wirklich (irgendwann Bouwmester et al. 1997; Pan et al. 2000; s. a. einmal) die RSA-Verschlüsselung knacken kann Abb.1). Die begriffliche Klarheit innerhalb der („post quantum cryptography“). Quantenphysik, die sich aus dieser reinen Grundla- genforschung ergab, schlägt sich in zunehmend pragmatischer werdenden wissenschaftlichen Dar- stellungen und auch in der universitären Lehre nie- der. Abb. 2: Entwicklung der Publikationen zu Themen der Quanteninformatik. Es handelt sich um geschätzte Zahlen nach den zum entsprechenden Suchbegriff auf scholar.google.de angezeigten Publikationen (März 2021). Abb.1: Unterhalb des Zeitstrahls finden sich theoretische Physiker, die die Grundlagen der Quantentheorie gelegt Diese zunehmende wissenschaftliche Aktivität spie- haben, oberhalb ausgewählte experimentelle Physiker, die gelt sich in der Wissenschaftskommunikation und in mit einzelnen Quantenobjekten experimentiert und so den allgemeinen Medien, so dass auch entsprechende Weg zur zweiten Quantenrevolution bereitet haben. Die Berichte in Zeitschriften und Zeitungen eine breitere Auswahl der Physiker wird umso subjektiver und willkür- Öffentlichkeit finden. Dabei erntet der Quantencom- licher, je näher man dem heutigen Datum kommt. Es gibt puter, mehr noch als die Quantenkryptographie, die mittlerweile so viele Beiträge, dass sich ein vollständiges meisten Schlagzeilen von allen Aspekten der Quan- Bild schlichtweg nicht mehr zeigen lässt. tentechnologien. Dabei sind die Schlagzeilen zuwei- len durchaus reißerisch wie von Fokus-online Nach der ersten Phase kamen seit 1992, mit dem (9.9.2015): „Quantencomputer der NSA - Monster- Shorschen Algorithmus (Shor 1994), militärische rechner droht die Welt ins Chaos zu stürzen“ 1. Aber und sicherheitsrelevante, in jüngster Zeit auch öko- es gibt auch sehr informative Artikel z. B. FAZ-on- nomische Interessen hinzu, womit plötzlich auch das line (28.10.2019): „Wie funktioniert ein Quanten- Thema der Fachkräftesicherung im Bereich der computer“2, der Q-Bits, Verschränkung und Quan- Quantentechnologien virulent wird. Aus diesen bei- tengatter in angemessener Weise thematisiert. Jen- den Gründen ist es an der Zeit, die gewonnenen Er- seits aller übertriebenen Darstellungen, kenntnisse auch in schulische Konzepte umzusetzen. 1https://www.focus.de/wissen/experten/schmeh/ quantencomputer-der-nsa-quantencomputer-koennten-die-welt- ins-chaos-stuerzen-3_id_3522157.html 2
Die zweite Quantenrevolution weitreichenden Hoffnungen oder Visionen geht die rieren (Montanaro, 2016). Man kann sich auch vor- Entwicklung voran, mit grundlegenden theoretischen stellen, dass irgendwann einmal für die Bewältigung Analysen, experimentellen und technologischen Er- bestimmter Aufgaben Quantenchips in einen klassi- kenntnissen und zunehmend realistisch und konkre- schen Computer eingebaut werden, ähnlich wie man ter werdenden Erwartungen an künftige Leistungen heute in einem Computer neben den „normalen“ eines Quantencomputers in spezifischen Bereichen, Prozessoren auch Grafik-Prozessoren für spezielle wie z. B. in der Pharmakologie zur Simulation kom- Aufgaben verwendet. plexer Moleküle. So findet man entsprechende Be- Worin unterscheiden sich klassische und Quan- richte mittlerweile nicht mehr nur auf den Wissen- tencomputer? schaftsseiten, sondern auch auf den Wirtschaftssei- Bei den meisten populärwissenschaftlichen Erklä- ten einschlägiger Zeitungen (12.2.2021): „Boehrin- rungen des Quantencomputers steht im Zentrum, ger-Ingelheim rechnet jetzt mit Google-Quanten“ 3. dass die Bits durch Q-Bits, oft als irgendwie geheim- Dabei ist das in der Öffentlichkeit präsenteste Sym- nisvoll konnotiert, ersetzt werden. Seltener wird die bol der neuen Quantentechnologien, quasi als pars Parallelität der Algorithmen hervorgehoben, die pro toto,der Quantencomputer, das Aushängeschild durch Überlagerung und Verschränkung ermöglicht der Quanteninformatik. wird. Von entscheidender Bedeutung ist hier die 1.3 Exkurs: Quantencomputer Verschränkung. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Die zentrale Frage ist: von der Quantenphysik erzwungene Reversibilität Was macht einen Quantencomputer überhaupt einer Berechnung. Diese steht weniger im Fokus der aus und was kann er besser als klassische Com- meisten Erklärungen, wenngleich sie zentral für die puter? Konstruktion eines Quantencomputers ist, weil da- durch die möglichen logischen Gatter eingeschränkt Nach dem ersten Überschwang werden durchaus die sind: beispielsweise sind AND und OR Gatter nicht Begrenzungen eines Quantencomputers und seine reversibel, können also nicht in einem Quantencom- sehr spezifischen Möglichkeiten zur Kenntnis ge- puter verwendet werden. Anstelle dessen werden z. nommen. Dabei kristallisiert sich heraus, dass struk- B. das CNOT (Controlled-not) verwendet (Pospiech, turlose, zufällige Probleme, deren Lösung zu den 2021; Homeister, 2018). Auch das Auslesen, der schwachen Seiten der klassischen Computer gehört, Messprozess, wird nicht oft thematisiert, ist aber von Quantencomputern besser bearbeitet werden wichtig, da gemäß der Quantenphysik nach einem können. Zu solchen Problemen gehören: Suche in einzigen Auslesen nur ein unvorhersagbarer, zufälli- ungeordneten Datenbanken, Analyse von Netzwer- ger Wert angezeigt wird. Wenn man auf einem der ken, Mustererkennung oder das Lösen linearer Glei- Quantencomputer von IBM rechnet, werden daher chungssysteme mit „dünn besetzten“ Matrizen (ohne zunächst 1024 Wiederholungen vorgeschlagen (htt- Struktur) (Montanaro, 2016). Das gemeinsame Cha- ps://quantum-computing.ibm.com/composer). In rakteristikum all dieser Probleme ist, dass wegen der dem Ergebnis sieht man dann die Statistik der mög- Strukturlosigkeit Element für Element einzeln be- lichen Lösungen, die (wegen der unvermeidbaren trachtet, ausgewertet oder verglichen werden muss. Fehler in den Prozessoren) durchaus von dem ideal Daher steigt die (klassisch) notwendige Rechenzeit erwarteten Ergebnis abweicht. Die richtige Lösung mehr als polynomial mit der Zahl der Elemente an. sollte sich durch eine hohe Wahrscheinlichkeit aus- Die andere Stärke sind Optimierungsprobleme, bei zeichnen. denen unter zahllosen Möglichkeiten die beste aus- gewählt werden soll, z. B. durch Quantenannealing. Die unterschiedliche Funktionsweise von klassi- Ferner erscheint es plausibel, dass schem und Quantencomputer drückt sich auch darin Quantensimulationen von Quantenmaterialien (v. a. aus, dass in gewisser Weise Software und Hardware in den Materialwissenschaften oder der Pharmakolo- ihre Rollen vertauschen: Die Bits eines klassischen gie) eine Stärke des Quantencomputers sein können. Computers werden als Stromflüsse kodiert, die Soft- ware, das Programm, wird in den Binärcode umge- Weitgehend offen ist, welche die geeigneten Quan- setzt. Die Gatter werden als integrierte Schaltkreise tenalgorithmen sind, die passende Probleme auf ei- mit Hilfe von Transistoren physikalisch in der Hard- nem Quantencomputer optimal lösen können. Die ware realisiert. Bei einem Quantencomputer ist dies damit zusammenhängenden Fragen stehen im Zen- im wesentlichen umgekehrt: Die Q-Bits sind als trum der Quanteninformatik, die teilweise zurück- physikalische Objekte realisiert, die Gatter werden wirkt auf die klassische Informatik, indem die Be- beispielsweise als eine Folge von Laser- oder Mikro- schäftigung mit Algorithmen zur Lösung solcher wellenpulsen realisiert; sie manipulieren die physi- Probleme, die für den Quantencomputer geeignet kalischen Objekte, wie beispielsweise Ionen in der sind, neue Lösungen für klassische Probleme inspi- Ionenfalle (Ambach, 2010). Quantenüberlegenheit 2 https://www.faz.net/aktuell/wissen/computer-mathematik/wie- funktioniert-ein-quantencomputer-16452397.html Das wesentliche Ziel ist die Quantenüberlegenheit, damit sich der Forschungsaufwand lohnt: 3https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/digitec/boehringer-ingel- heim-rechnet-jetzt-mit-google-quanten-17140677.html 3
Pospiech Definition der Quantenüberlegenheit: Ein Quanten- Der zweite Versuch wurde 2020 von chinesischen computer kann in (relativ) kurzer Zeit ein Problem Wissenschaftlern durchgeführt (Zhong et al., 2020). lösen, für das ein klassischer Computer eine nicht Sie realisierten den Boson-Sampling Algorithmus, mehr vernünftige oder akzeptable Zeit benötigt. der 2013 als Möglichkeit für den Nachweis von Ist man wirklich schon so weit, dass Quantencompu- Quantenüberlegenheit vorgeschlagen wurde (Aaron- ter bereits jetzt besser sind als klassische Computer? son and Arkhipov, 2013) und von dem bewiesen Diese Frage wird seit spätestens 2019 diskutiert und wurde, dass er nicht in polynomialer Zeit auf einem hat mediales Aufsehen über den Kreis der Fachwis- klassischen Rechner gelöst werden kann. In diesem senschaftler hinaus erregt. Die Antwort darauf ist ein Fall wurde als „Quantencomputer“ ein optisches klares Jein. Feld realisiert, das gleichzeitig von Photonen durch- laufen wird. Der jeweilige Auftreffort der Photonen Um die Quantenüberlegenheit zu zeigen, muss man wird durch Detektoren nachgewiesen. Die Frage Probleme auswählen, die auf klassischen Computern war: Wie häufig wird welcher Weg durch das „opti- einen besonders hohen Rechenaufwand erfordern, d. sche Feld“ genommen? Auch hier geht es um die h. die überpolynomial mit der Größe des Problems Berechnung einer Wahrscheinlichkeitsverteilung des wachsen: dies sind die oben genannten unstruktu- Ergebnisses, die klassisch bei hinreichend vielen rierten Probleme. Daher benötigt man für den Nach- Bits nicht mehr in endlicher Zeit berechnet werden weis der Quantenüberlegenheit so viele Elemente, kann. Es wurden letztendlich gleichzeitig bis zu 76 dass man die Verschränkung von Q-Bits – die auto- Photonen durch das optische Feld (300 Strahlteiler, matisch mehrere Q-Bits miteinander verknüpft - nut- 75 Spiegel) geschickt. Man hat den „Quantencompu- zen kann und diese einen echten Vorteil in Bezug ter“ 200s lang rechnen lassen. Die klassische Re- auf die Rechenzeit bietet. Wegen der Verschränkung chenzeit wurde mit 2,5 Mrd. Jahren abgeschätzt. muss nicht mehr Element für Element miteinander Hier besteht der Einwand, dass es sich nicht um ei- verglichen werden, sondern man sieht alle oder zu- nen universellen Quantencomputer, sondern um eine mindest Gruppen von Elementen auf einmal. Um die spezielle Anordnung für eine spezielle „Rechnung“ Überlegenheit nachzuweisen, muss zudem ein Kor- handelt. rektheitskriterium für das Ergebnis der Rechnung definiert sein. Was kann man zu den bisherigen Ver- An diesen vielen Fragezeichen sieht man, dass auf suchen sagen? diesem aktiven Forschungsfeld noch zahlreiche spannende und wohl auch überraschende Entwick- Die heftigsten Schlagzeilen hat der erste Versuch lungen zu erwarten sind, die letztlich Auswirkungen von Google im Jahr 2019 erzeugt. Google hat einen haben werden, die auf die Gesellschaft als Ganzes Quantenchip Sycamore mit 53 Q-Bits entwickelt wirken. (Arute et al., 2019). Diese zeichnen sich durch eine hohe Schaltgenauigkeit (>99%) und die Möglichkeit 2. Quanteninformatik und Allgemeinbildung der Entkopplung einzelner Quantenbits aus. Für den Wegen dieser gegenwärtigen und zukünftigen Be- Nachweis hat Google ein sinnfreies Problem „Ran- deutung der Quanteninformatik wird in diesem Arti- dom number sampling“ gewählt, in dem Quanten- kel ihre Entwicklung aus der Perspektive der Schule gatter in zufälliger Reihenfolge hintereinander aus- beleuchtet und damit zusammenhängende Aufgaben geführt werden. Ab 50 Bits kann man erwarten, dass für die Physikdidaktik angesprochen. Es stellt sich es eine deutliche Überlegenheit des Quantencompu- prominent die Frage, wie sich der bisherige Unter- ters durch Möglichkeiten der Überlagerung und Ver- richt über Quantenphysik/ Quantentheorie im Lichte schränkung gibt. Das Resultat der zufällig ausge- der modernen Einsichten verändern sollte. Vor allem wählten Rechnung ist ein Bitstring mit 53 Stellen ist zu beantworten, wie man den allgemeinbildenden mit zufällig verteilten 0 und 1, man kann es als eine Auftrag der Schule im Hinblick auf den Unterricht Zufallszahl interpretieren. Gesucht ist die Wahr- über Quantenphysik neu definieren kann oder muss, scheinlichkeitsverteilung aller möglichen Bitstrings, und zugleich der dynamischen Entwicklung in der die das Ergebnis dieser Rechnung sein können (oder Quanteninformatik Rechnung tragen kann. Dabei er- die Wahrscheinlichkeit der einzelnen Zufallszahlen). weist sich als günstig, dass gerade die physikalisch- Die Rechendauer betrug 200s. Die Korrektheit des mathematischen Grundlagen und Kernkonzepte der Ergebnisses wurde dadurch plausibel gemacht, dass Quantentheorie für die Quanteninformatik zentral die Ergebnisse auf dem Quantencomputer mit denen sind, wie in Abb. 3 symbolisiert wird: QT kann die auf einem klassischen Computer bei dem gleichen Abkürzung von Quantentheorie wie auch Quanten- Problem mit wenigen Q-Bits miteinander verglichen technologie zugleich sein. wurden und der Transfer zu vielen Q-Bits vollzogen wurde. Nach einer Abschätzung von Google würde Ganz grundsätzlich gehört es zu den Aufgaben des ein klassischer Supercomputer 10.000 Jahre für die- Physikunterrichts, Schülern zu ermöglichen, die Be- se Berechnung benötigen. IBM hat diesem wider- deutung und Relevanz aktueller Entwicklungen im sprochen und eine Realisierung auf einem klassi- Kontext einer wohl fundierten Allgemeinbildung schen Computer vorgeschlagen, die nur 2,5 Tage be- nachzuvollziehen. Inhalte zum Quantencomputer be- nötigt. Dennoch bleibt ein klarer Zeitvorteil für den gegnen interessierten Schülern auf z. B. Youtube Quantencomputer. und anderen Plattformen. Dies verdeutlicht, dass 4
Die zweite Quantenrevolution physikalische Fragen und daraus folgende technolo- Quantenphysik, auch in Relation zur klassischen gische Entwicklungen aus der Grundlagenforschung Physik. Dazu trägt die mittlerweile gewonnene Klar- akut relevant im Sinne von „mitreden können“ sind. heit über die Begriffe der Quantenphysik entschei- dend bei und prägt entsprechende Unterrichtskonz- epte. In diesen werden quantenphysikalische Pro- zesse nicht mystifiziert, sondern man geht pragma- tisch mit den Eigenschaften von Quantenobjekten um. Dies ermöglicht es, ihre spannenden Anwend- ungen zu verstehen und dabei zugleich die Besond- erheiten der Quantenphysik hervorzuheben, die die- se Eigenschaften erst ermöglichen. Dazu scheint die Quanteninformatik ein passendes Thema. Denn sie ist nicht nur faszinierend, sondern ihre Grundlagen: Abb. 3: Doppeldeutigkeit der Abkürzung QT Überlagerung, Messprozess, Unbestimmtheit und Jedoch bedürfen diese Quellen sehr unterschiedli- vor allem die Verschränkung sind zugleich die zen- cher Qualität der Einordnung auf der Basis der tralen Konzepte der Quantenphysik überhaupt. Gera- Kenntnis von Grundlagen, die in der Schule oder in de diese Kerneigenschaften der Quantenphysik, zu systematisch angebotenen außerschulischen Ange- denen es keinen Gegenpart in der klassischen Physik boten gelegt werden sollten, um möglichst vielen gibt, eröffnen erst die neuen Möglichkeiten in den Schülern den Weg zu einem Verständnis dieser Quantentechnologien. Damit stellt sich nicht die Fra- Technologie zu ermöglichen. Dieses Ziel wird ge- ge, ob man Philosophie - die Andersartigkeit der stützt durch die Bildungsstandards für die Allgemei- Quantenphysik – oder die Technologie – ihre An- ne Hochschulreife (Kultusministerkonferenz, 2020), wendungen – behandelt, sondern nur wie man sie am die eine umfassende Diskursfähigkeit in Bezug auf besten miteinander verknüpft. Zudem lassen unters- Physik und physikalisch-technische Anwendungen chiedliche Interessen der Schüler die Antwort auf fordern. Die Bildungsstandards haben insgesamt die die Frage „Philosophie oder Technologie“ nicht zu fachkompetente Schülerin im Blick, die sowohl über einem „entweder oder“ werden, sondern regen eher Grundlagen in Wissen und Können verfügt und phy- die Suche nach möglichen Schwerpunkten an. sikalische Konzepte und Methoden beherrscht, als 2.2 Verknüpfung von Quanteninformatik und auch die Aufgeschlossenheit und Kenntnisse entwi- quantenphysikalischen Konzepten ckelt, um sich Wissen zu erschließen und zudem Um die entsprechende Schwerpunktbildung im Sin- verfolgen zu können, wie sich Wissenschaft, hier die ne der Allgemeinbildung zu sichern und jenseits jeg- Quantenphysik, stetig weiter entwickelt. Inhaltlich licher Mystifizierung die Grundlagen der Quanten- haben die Bildungsstandards behutsam den Weg zu physik pragmatisch darzustellen, muss genau her- einem modernen Zugang zur Quantenphysik geöff- ausgearbeitet werden, in welcher Weise die Kernbe- net, indem manche Traditionen bewusst nicht mehr griffe der Quantenphysik – Überlagerung, Unbe- erwähnt, neue Möglichkeiten aber angesprochen stimmtheit und Verschränkung sowie Messprozess – werden. konstitutiv für die Quantenkryptographie und ihre 2.1 Kernelemente der Quantenphysik im Unter- Sicherheit oder den Quantencomputer und seine be- richt: Philosophie oder Technologie? sondere Leistungsfähigkeit sind. Dazu werden sie im Im Zentrum der schulischen Bildung steht die Allge- Unterricht, auch mit Hilfe von Visualisierungen meinbildung und bezogen auf den Physikunterricht oder Metaphern (s. Abschnitt 3.3) physikalisch cha- die Herausbildung eines adäquaten physikalischen rakterisiert und es wird gezeigt, wie sie mathema- Weltbildes bei Schülern. Folgerichtig geht es eher tisch konkret und eindeutig beschrieben werden kön- um das Funktionsprinzip des Quantencomputers, nen. Die mathematisch-formale Beschreibung ist aber nicht unbedingt um das Wissen über die Tech- auch insofern wichtig, als sie die Unvereinbarkeit nik oder seine Realisierung. Ein Kernziel des Unter- konkretisiert, aber mehr bestimmend für das Wesen richts zur Quantenphysik muss daher die Vermitt- der Physik ist und einer eventuellen Mystifizierung lung der Grundlagen und Unterschiede von klassi- den Boden entzieht. Dabei ist der Modellcharakter schem und quantenphysikalischem Weltbild sein, aller Beschreibungen zu thematisieren. Insbesondere das manche der vergangenen Debatten hinter sich geht es darum, den Schülern die Unterschiede der lässt. Schon v. Weizsäcker sprach davon, dass die quantenphysikalischen Sichtweise zur klassischen Trauerarbeit zum Verlust des klassischen Weltbildes explizit deutlich zu machen. überwunden werden müsse (v. Weizsäcker 1985, S. Beispiel Quantenkryptographie 539). Um diese Ziele zu erreichen, muss es eine Am Beispiel der Quantenkryptographie lässt sich die Schwerpunktverschiebung in der Schule geben, weg Möglichkeit einer Verknüpfung besonders gut erläu- von einem traditionellen Welle-Teilchen-Dualismus tern (s. Abb. 4). Zur Verschlüsselung eines Texts oder einem Schwerpunkt auf der Atomphysik hin zu oder eine Nachricht mit Hilfe eines One-Time-pads einem modernen Zugang beispielsweise über die mit einem binären Schlüssel werden Bits benötigt, Quantenoptik für ein adäquates Verständnis der 5
Pospiech also zwei-wertige Größen. Im Quantenkontext wer- „Überlagerung“ und „Unbestimmtheit“ in jedem den diese durch Q-Bits mit ihrem Zustandsraum er- Falle die Problematik des Messprozesses thematisie- setzt. Um den perfekten Zufallsschlüssel, eine un- ren, weil hier der Kern der Unvereinbarkeit von vorhersagbare oder berechenbare Folge von 0 und 1 klassischer und Quantenphysik zu Tage tritt, und zu erhalten, benötigt man die Überlagerung und die auch die mathematisch-formale Beschreibung an- Zufälligkeit der Messergebnisse. Beim sicheren deuten, da diese letztendlich die Unvereinbarkeit Schlüsselaustausch hilft gemäß dem BB84 Protokoll „verursacht“. Bei der Erläuterung des Messprozesses die Unbestimmtheit. Das No-Cloning Theorem sollte man unbedingt die eingängige Beschreibung (Wootters & Zurek 2009) stellt sicher, dass der eine durch Dekohärenz berücksichtigen, auch wenn sie oder andere mögliche Trick des Spions, wie z. B. den Messprozess nicht vollständig erklärt (Zurek das Kopieren und Speichern der Zufallsfolge nicht 1991). Die breiten Anwendungsfelder und Bezüge funktionieren können (Pospiech, 1999, 2021). Damit über die Quanteninformatik im engeren Sinne hinaus spielen in der Quantenkryptographie bis auf die Ver- eröffnen zahlreiche Möglichkeiten für den Unter- schränkung die zentralen Konzepte der Quantenphy- richt oder auch außerschulische Angebote. Durch die sik eine wichtige Rolle. große öffentliche Resonanz wird den Schülern zu- gleich die Anbindung an den Alltag jenseits konkre- ter Anwendungen deutlich: Es geht um Mitreden, neues Erfahren und Diskutieren. 3. Aspekte der Vermittlung Hierbei geht es um die Frage, was der Mehrwert der Quanteninformatik für die Vermittlung (mathema- tisch)-physikalischer Konzepte der Quantenphysik Abb.4: Beispiel Quantenkryptographie. Die Aspekte der in der Schule ist. Im Zentrum steht die Akzeptanz Anwendung sind gelb markiert, die physikalischen Grund- der Quantenphysik als einer „normalen“ physikali- lagen blau. Diese werden eingeführt, wenn eine Fragestel- schen Theorie und die zielgerichtete Nutzung der be- lung aus der Anwendung die Nutzung erfordert. sonderen Eigenschaften von Quantenobjekten, näm- lich Überlagerung, Messprozess, Unbestimmtheit Beispiel Quantencomputer und Verschränkung. Wegen der Komplexität und der Aktualität der Dis- 3.1 Zwei-Zustandssysteme kussion kann sich ein längerer Exkurs zum Quanten- Eine große Rolle spielen dabei Zwei-Zustandssyste- computer lohnen. Auch hier lassen sich die Anwen- me, in der Quanteninformatik als Q-Bits bezeichnet. dung und die Grundlagen der Quantenphysik eng Diese sind die einfachst möglichen Quantensysteme. miteinander verknüpfen (Abb. 5). Dabei können Im Sinne der Didaktischen Rekonstruktion kann auch Parallelen zum klassischen Computer genutzt man an diesem „Spielzeugsystem“ den zentralen werden, die die Notwendigkeit logischer Gatter zei- mathematisch-physikalischen Kern auf einfachst gen. Zusätzlich zu den Eigenschaften, die zur Quan- mögliche Elemente reduzieren. Die Vorteile liegen tenkryptographie benötigt werden, muss man hier auf der Hand: Es handelt sich um Systeme, die ma- noch als weitere Eigenschaften der Quantenphysik thematisch besonders einfach sind, weil sie mit nutzen: die Reversibilität des Zeitablaufs und die zwei-dimensionalen Vektorräumen beschrieben wer- Verschränkung, die in passender Weise erzeugt oder den können. Wenn nötig, kann sogar auf die kom- aufgelöst werden muss (Pospiech 2021). plexen Zahlen verzichtet werden, auch wenn da- durch die Diskussion von Phasen nur eingeschränkt möglich ist. Man braucht keine Wellenfunktion und keine Schrödingergleichung. Darüber hinaus ist der Zugang auch konzeptionell deutlich einfacher als ein „normaler“ Zugang: Es ist kein Springen zwischen Welle und Teilchen erforderlich, sondern man kann sich vollkommen auf Überlagerung, Unbestimmtheit Abb.5: Beispiel Quantencomputer. Die Aspekte der An- und Messprozess (im Zusammenspiel von Indeter- wendung sind gelb markiert, die physikalischen Grundla- minismus und Wahrscheinlichkeit) konzentrieren. gen blau. Diese werden eingeführt, wenn eine Fragestel- Damit werden die Prinzipien der Quantenphysik be- lung aus der Anwendung die Nutzung erfordert. sonders klar sichtbar. Der Vorteile von Zwei-Zu- Im Unterricht ist also die Entwicklung des physikali- standssystemen ist weiterhin, dass sie sich leicht schen Weltbildes – hier vor allem bezüglich des Un- geometrisch darstellen lassen (s. Abschnitt 3.3) und terschieds von klassischer Physik und Quantenphy- dass alle Eigen- (d. h. Mess)-werte diskret sind. Zu- sik – sehr gut vereinbar mit der Behandlung von dem können zahlreiche physikalische Systeme nach technologischen Entwicklungen mit Relevanz für die einer passenden Vereinfachung sehr gut als Zwei- Gesellschaft als Ganzes. Um dies zu erreichen, muss Zustandssystem beschrieben werden (z. B. Atom im jeder Unterricht neben der Einführung der Konzepte Grundzustand und Atom im angeregten Zustand). 6
Die zweite Quantenrevolution Weitere passende Modellsysteme sind der Spin von 3.3 Möglichkeiten der Visualisierung Elektronen oder Photonen oder auch als Analogie Bei der Behandlung sowohl der physikalischen Kon- die Polarisation von Photonen, mit deren Hilfe sich zepte wie ihrer mathematischen Beschreibung wer- sehr gut Modellexperimente durchführen lassen (Po- den auch qualitative Mittel genutzt, die es Lernen- spiech, 1999; Pospiech, 2021). Diese vielfältige Ein- den erlauben, eine Anschauung zu entwickeln und setzbarkeit von Zwei-Zustandssystemen erlaubt den so ein intuitives Hantieren mit der mathematischen Lernenden eine Verknüpfung von Wissensbestand- Beschreibung ermöglichen. In der Regel ergibt sich teilen aus unterschiedlichen Gebieten der Physik. ein physikalisch vollständiges Bild erst aus dem Zu- Ein Beispiel aus der Elementarteilchenphysik wird sammenwirken mehrerer Repräsentationen (Ains- im Abschnitt 3.2 knapp erläutert. Die Behandlung worth, 2008; Geyer and Kuske-Janßen, 2019). Dabei der Quanteninformatik, v. a. das Thema Quanten- ist nicht gedacht, dass alle Repräsentationen zu- computer lässt sich direkt mit einem Zugang über gleich gezeigt, sondern situationsspezifisch einge- Zwei-Zustandssysteme verbinden. Außerdem ver- setzt werden, auch um eine kognitive Überlastung zu meidet man über diesen Zugang Lernschwierigkei- vermeiden. ten mit dem üblichen Zugang über Ort und Impuls Repräsentationen (Sadaghiani, 2016) oder der Nutzung von Wellen- und Teilchenmodell, bei dem viel eher die Möglich- In erster Linie geht es um die Visualisierung von keit einer Vermengung mit klassischen Begriffen be- Zwei-Zustandssystemen, wie beispielsweise Spin steht oder die Quantenphysik als besonders unan- oder Polarisation. Diese lassen sich auf unterschied- schaulich empfunden wird. lichen Abstraktionsstufen repräsentieren (s. Abb. 6). Es gibt die Präsentation als Experimentalskizze mit 3.2 Anwendung: Neutrinooszillationen Stern-Gerlach-Apparat oder als Analogieexperiment Konzepte wie Überlagerung und Unbestimmtheit mit der Polarisation mit Hilfe von Polarisationsfoli- sind nicht nur innerhalb der Quantenphysik selber en. Auch bildlich-symbolische Darstellungen der von Bedeutung, sondern auch für andere Gebiete der beiden möglichen Zustände als „up“ und „down“ Physik, wie z. B. für die Elementarteilchenphysik re- sind möglich, die sich nahtlos in die Dirac-Notation levant. Die Anwendung der gleichen Konzepte in übertragen lassen. Letztendlich gibt es auch die Dar- unterschiedlichen Bereichen erlaubt die Verknüp- stellung auf der Blochkugel oder, fachlich reduziert, fung von Wissen, kumulatives Lernen und tieferes auf dem Blochkreis als geometrisch-mathematisches Verständnis, für das Lernen physikalischer Metho- Modell sowie die Dirac-Notation als algebraisch- den (Methode des Analogieschlusses) und auch für mathematisches Modell. das Lernen über Physik. Konkret geht es in diesem Abschnitt um die Neutri- nooszillationen, deren Beschreibung eng mit quan- tenmechanischen Argumenten verknüpft ist (Zuber 2015). Es gibt 3 Neutrinoarten mit unterschiedli- chem Flavor: e-Neutrino, μ-Neutrino und τ-Neutri- no. Diese werden als quantenmechanische Zustände einer Teilchengruppe dargestellt, d. h. sie bilden letztendlich ein 3-Zustandssystem. Damit kann eine Überlagerung von Zuständen der Neutrinos auftre- ten. Ferner gibt es zwei verschiedene Eigenschaften der Neutrinos, deren feste Bestimmung sich gegen- Abb. 6: Darstellungen von Zwei-Zustandssystemen von seitig ausschließt: die Masse von Neutrinos und die gegenständlich-bildlich bis zu abstrakt-mathematisch. Neutrinoart. Dies ist als gegenseitige Unbestimmt- Simulationen heit (Inkompatibilität) von Masse und Neutrinoart interpretierbar, d. h. Neutrinos können entweder als Neben diesen statischen Darstellungen sind auch be- Masseeigenzustände oder als Flavoreigenzustände wegte Darstellungen wichtig, die erlauben, das Ver- oder in den jeweiligen Überlagerungen auftreten. halten von Zwei-Zustandssystemen nachzuvollzie- Zwischen diesen beiden Beschreibungen, mit der Ei- hen. Dazu sind zum einen interaktive Bildschirmex- genschaft „Masse“ oder der Eigenschaft „Flavor“, perimente zu nennen (www.quantumlab.de) oder kann man mit der sog. Mischungsmatrix hin- und auch Simulationen in einer symbolischen Darstel- herschalten. In der mathematischen Behandlung lung, die entsprechende Experimente schematisch lässt sich die Komplexität stark reduzieren, ohne die umsetzen (www.st-andrews.ac.uk/physics/quvis/). grundsätzliche Aussage zu verlieren, indem man Hierbei werden die Simulationen mit Tutorials ein- sich auf zwei Neutrinoarten beschränkt und sich so- gebettet, die dabei unterstützen, sich mit der Simula- mit ein Zwei-Zustandssystem ergibt (Pospiech 2020, tion vertraut zu machen und systematisch mit ihr zu Zuber 2015). Dies erlaubt es, die gleichen arbeiten (Kohnle et al., 2015; Kohnle et al., 2014). mathematischen Methoden einzusetzen, sie damit Dazu werden Aufgaben angeboten oder Parameter- mehrfach zu nutzen und ihre Macht zu erkennen. variationen ermöglicht. Die Simulationen der Quvis- Seite ermöglichen einen Einstieg in das Verständnis 7
Pospiech quantenphysikalischer Konzepte mit unterschiedli- 4.1. Einführung der Mathematik/ Dirac-Notation chen Zugängen und auf unterschiedlichen Niveaus. In einem ersten Schritt wurde eine Akzeptanzbefra- Modelle, Analogien, Metaphern gung zur Dirac-Notation durchgeführt, da sie rele- Wie überall in der Physik spielen Modelle und vor vant für die Beschreibung von Zwei-Zustandssyste- allem ihre bewusste Nutzung eine wichtige Rolle für men und die mathematischen Vorhersagen in Bezug die Beschreibung auch der quantenphysikalischen auf die Sicherheit der Quantenkryptographie sind Prozesse. Gerade bei Quantenobjekten muss der Mo- (Müller, 2019). Die Befragung im Umfang von ein dellcharakter der Beschreibung und Interpretation zu bis zwei Stunden umfasste: jedem Zeitpunkt bewusst sein, da immer zwischen • Einführung der Schreibweise und Rechenregeln dem Quantenobjekt als solchem (ontologische Ebe- • Veranschaulichung mit Hilfe des Blochkreises ne) und dem, was man über es (aufgrund von Mess- (Verzicht auf komplexe Zahlen) prozessen) wissen kann (epistemische Ebene). Man • Einführung der Wahrscheinlichkeit und ihrer Be- würde also nie sagen: Das Quantenobjekt verhält rechnung sich als Teilchen oder Welle, sondern immer: Man beschreibt die beobachteten Ergebnisse mit dem • Besprechung des Messprozesses Teilchenmodell oder mit dem Wellenmodell. Es • Ausblick: No-Cloning-Theorem werden explizit keine Aussagen über die Natur des An der Befragung nahmen sieben Schüler aus den Quantenobjekts getroffen. Klassenstufen 10-12 jeweils alleine oder zu zweit Analogien sind eine spezifische Form von Modellen. teil. Die Sitzungen wurden aufgenommen und tran- Sie verfügen (innerhalb der Physik) über ähnliche skribiert. Die Auswertung der Äußerungen der Schü- physikalische oder mathematische Strukturen wie ler und ihrer Bearbeitung der gegebenen Aufgaben das Original. Im Zusammenhang mit Zwei-Zu- wurde aufgrund der Transkription durchgeführt. standssystemen kann man die Polarisation als Ana- logie für den Spin verwenden. Demgemäß wird die Blochkugel resp. Blochkreis, die eigentlich für die Beschreibung der Polarisation eingeführt wurden, für die Beschreibung des Spins und des Q-Bits ver- wendet. Oft findet man auch Metaphern. Diese nutzen Ver- gleiche aus physikfremden Bereichen und können daher zur Veranschaulichung genutzt werden, ohne Interferenzen mit klassisch-physikalischen Vorstel- Tab.1: Ergebnisse der Akzeptanzbefragung: Die linke lungen zu erzeugen. Jedoch muss man auch hier Spalte enthält die Auswertungskategorien. In der zweiten sorgfältig Nachteile des Einsatzes abwägen (Brookes Spalte ist der Punktwert aufgelistet (Beschreibung im and Etkina, 2007; Pospiech, 2019) Text). In der dritten Spalte finden sich zentrale Schlussfol- gerungen. 4. Erste Konzeptionen für den Unterricht Die Ergebnisse wurden nach vier Hauptkategorien Es wurde erläutert, dass Zwei-Zustandssysteme als analysiert, die deduktiv-induktiv generiert wurden. eine Art Spielzeugsystem geeignet sind, die wesentl- Dabei ergaben sich die Kategorien: ichen Konzepte der Quantenphysik zu erlernen, auch weil sich mit ihnen die mathematische Komplexität • technische Fertigkeiten, überhaupt mit der Notation auf das absolut Notwendige reduzieren lässt. Es gibt umzugehen erste Hinweise, dass ein solcher Zugang sogar das • Akzeptanz der Visualisierung durch den Bloch- Verständnis erleichtert (Sadaghiani, 2016). Für die kreis methodische Umsetzung im Physikunterricht sind • Verständnis der physikalischen Grundlagen die beschriebenen Möglichkeiten zum Schaffen von • Verbindung von mathematischen Rechnungen und inneren Bildern: der bewusste Einsatz von Modellen, physikalischer Bedeutung die Nutzung multipler Repräsentationen sowie der Einsatz von Simulationen zu nutzen. Ferner gibt es Zum Schluss wurde insgesamt nach der Einstellung Anknüpfungspunkte über die Quantenkryptographie zur Quantenkryptographie als Unterrichtsthema ge- zum „täglichen Leben“. Um zu überprüfen, wie die- fragt. Die Akzeptanz wurde mit einem Punktwert ses Thema mit der direkten Möglichkeit einer Ver- abgebildet. Der Punktwert, der in der Tabelle 1 in bindung von Anwendung und grundlegenden Begrif- Spalte 2 angegeben ist, ergibt sich aus der Zahl der fen als Einstieg in die Quantenphysik aufbereitet notwendigen Erklärungsschritte während der Befra- werden kann, wurden zwei kleine Studien durchge- gung, bis die Schüler zufrieden waren, und dem führt, eine zur Einführung der Dirac-Notation sowie letztendlich erreichten Niveau. Dabei wurden die ein Kurs zur Quantenkryptographie für Schüler, die Punktwerte aller Teilnehmer addiert. Die Punkte noch keinen Unterricht in Quantenphysik erhalten wurden dann durch die Zahl der notwendigen Erklä- hatten. rungsschritte dividiert. Ein hoher Punktwert und ein relativ geringer Quotient zeigen demnach, dass das 8
Die zweite Quantenrevolution Ziel der Erklärung erreicht wurde, dass aber viele 5. Fazit und Ausblick Schritte benötigt wurden, d. h. es ist ein kleinschritti- Die 2. Quantenrevolution ... kam auf leisen Sohlen, ges Vorgehen angeraten. Der geringe Punktwert und getrieben von Fragen nach den Grundlagen der kleine Quotient in der Kategorie „Rechenfertigkei- Quantenphysik und ihrer Bedeutung für unser Welt- ten“ ist darauf zurückzuführen, dass eigentlich er- verständnis Und (zunächst) nicht: weil man konkre- wartete Grundlagen, vor allem das Rechnen mit te Anwendungen entwickeln wollte. Es wurde aus- Klammern, fehlten. Der geringere Punktwert bei geführt, dass es möglich ist, bei der Behandlung ak- „Interpretation“ deutet daraufhin, dass hier noch Op- tueller Themen der Quantentechnologie, wie der timierungsbedarf besteht. Der geringe Punktwert Quanteninformatik, auf Aspekte der Allgemeinbil- und hohe Quotient in der Kategorie „Visualisierung“ dung, die Grundlagen der Quantenphysik und die bedeutet eine große Akzeptanz und insgesamt eine Unterschiede zur klassischen Physik einzugehen und positive Einstellung. Dies betont, dass Visualisierun- damit bewusst ein breites physikalisches Weltbild gen wichtig und hilfreich sind. Vor allem die bildli- der Schüler zu fördern. Die Behandlung der Quan- che Darstellung der Zustände am Blochkreis wird teninformatik hat damit das Potential, (physikali- gut akzeptiert. Als Hilfestellung wurde diese mit sche) Allgemeinbildung mit einem spezifischem „Tankanzeige“ bezeichnet. Der Blochkreis wurde Ausblick auf neue Technologien und zugehörige Be- mit Darstellungen mit Hilfe von Koordinatensyste- rufsfelder zu verknüpfen. men ergänzt, die eine konkretere Vorstellung und ei- Eine Herausforderung für die Physikdidaktik ist die ne Anknüpfung an die bekannten Regeln der Vektor- Grundlagenforschung über das Lernen von Quanten- rechnung erlaubte. Ein wichtiger Teil der Akzep- physik anhand von Zwei-Zustandssystemen im tanzbefragung waren konkrete, einfache Berechnun- Schnittpunkt der verschiedenen Disziplinen, wie z. gen mit der Dirac-Notation. Die Schreibweise wurde B. Informatik. Dies zieht Forschungs- und Entwick- durchweg als eingängig empfunden, jedoch erwies lungsaufgaben auf unterschiedlichen Ebenen nach sich kleinschrittiges Vorgehen und Üben als notwen- sich, wie die theoriebasierte Entwicklung und Erpro- dig. Dabei zeigte sich die Sicherstellung der mathe- bung vielgestaltiger Angebote für unterschiedliche matisch-technischen Grundlagen als wichtig, vor al- Zwecke (Outreach oder Schule) und Zielgruppen lem die Wiederholung des Distributivgesetzes, da (Hochschule oder Schule, Spezialisierung oder All- die entsprechenden Regeln zum Beispiel für die Be- gemeinbildung). Die Angebote können unterschied- rechnung von Wahrscheinlichkeiten notwendig sind. liche Materialien, Medien und Vermittlungswege Bemerkenswert war auch, dass Schüler:innen aus nutzen, wie Präsenz- oder online-Angebote sowie 10. Klasse der Umgang mit dem Blochkreis leichter Möglichkeiten des Blended Learning. Inhaltlich fiel als älteren Schülern, möglicherweise, da ab der reicht die Spannbreite möglicher Angebote von eher 11. Klassenstufe das Erlernen der Vektorrechnung theoretischer Ausrichtung hin zu Angeboten mit mit der Darstellung am Blochkreis interferierte. Praktika. Die Kursmodule sollten sich jeweils auf in- Die Ergebnisse der Akzeptanzbefragung deuten dar- dividuelle inhaltliche Schwerpunkte konzentrieren. aufhin, dass man auf das intuitive Handhaben der Das Einsatzfeld der zu entwickelnden Angebote um- Dirac-Notation seitens der Schüler vertrauen kann. fasst damit neben der Schule auch Studiengänge wie Dies ist beispielsweise vergleichbar der Einführung beispielsweise ingenieurwissenschaftliche Diszipli- der Kraft in Klassenstufe 7 als Größe mit Betrag und nen, weil absehbar auch weitere Berufszweige zu- Richtung und ihrer Darstellung mit Pfeilen. so wird mindest ein Grundverständnis der in den Quanten- eine vektorielle Größe eingeführt, ohne dass gleich technologien, darunter Quanteninformatik verwen- die Vektorraumaxiome eingeführt werden. deten Prinzipien und Techniken haben sollten, um 4.2 Einführung Quantenkryptographie diese Entwicklung verstehen und vorantreiben zu Auf der Basis der Ergebnisse aus der Akzeptanzbe- können. Zudem erfordert das Feld der Quantentech- fragung zur Dirac-Notation wurde ein Kurs zur nologien, darunter die Quanteninformatik, das Zu- Quantenkryptographie gemäß des in Abschnitt 2.2. sammenspiel zahlreicher Disziplinen wie Physik, In- dargestellten Ablaufs entwickelt (Neumann, 2020). formatik, Ingenieurwissenschaften, Chemie, und an- Wegen der Corona-Epidemie konnte der Kurs nicht deren Gebieten. Auch hier besteht die Aufgabe dar- so umfangreich eingesetzt werden wie ursprünglich in, für sehr unterschiedliche Adressatengruppen geplant. Daher nahmen nur 6 Schüler teil. Die Um- passgenaue Angebote in schuldidaktischer und hoch- setzung zeigte keine Probleme mit der Mathemati- schuldidaktischer Perspektive zu entwickeln und zu sierung, da hier kleinschrittig vorgegangen wurde evaluieren. und der Kurs sich auf die einfachsten Fälle be- schränkte. Allerdings hätte man für die konzeptio- 6. Literaturverzeichnis nelle Erarbeitung von Unbestimmtheit und Messpro- Aaronson, Scott; Arkhipov, Alex (2013): The Com- zess mehr Zeit einplanen müssen. Bei der Durchfüh- putational Complexity of Linear Optics. In: rung zeigte sich, dass die Schüler auch großes Inter- Theory of Computing 9, 1, 143-252. esse an der technischen Realisierung hatten. Ainsworth, Shaaron (2008): The Educational Value of Multiple-representations when Learning Complex Scientific Concepts. In: Visualization: 9
Pospiech Theory and Practice in Science Education hancing student learning of two-level quantum (Dordrecht: Springer Netherlands, 2008), S. 191- systems with interactive simulations. American 208. Journal of Physics 83, 6, 560--566. Ambach, Yannic (2010): Vom klassischen Compu- KMK (2020): Bildungsstandards im Fach Physik für ter zum Quantencomputer. Facharbeit. S 45 ff. die Allgemeine Hochschulreife. https://www.km- Arute, Frank et al (2019): Quantum supremacy using k.org/themen/qualitaetssicherung-in-schulen/bil- a programmable superconducting processor. Na- dungsstandards.html#c2604 ture 574, 7779, 505-510. Montanaro, Ashley (2016): Quantum algorithms: an Aspect, Alain (2015): Viewpoint: Closing the Door overview. npj Quantum Information 2, 1, 1--8. on Einstein and Bohr’s Quantum Debate. Physics Müller, Christian (2019): Planung einer Unterrichts- 8, 123, URL: einheit zur Quantenkryptografie und Akzeptanz- http://physics.aps.org/articles/v8/123?from=sin- analyse der Dirac-Notation. Wissenschaftliche glemessage&isappinstalled;=0 Hausarbeit, TU Dresden. Aspect, Alain; Grangier, Philippe; Roger, Gerard Neumann, Caroline (2020): Einstieg in die Quanten- (1982): Experimental realization of Einstein–Po- physik über die Quantenkryptografie – Erarbei- dolsky–Rosen–Gedankenexperiment: A new vio- tung und Erprobung einer Unterrichtseinheit. lation of Bells inequalities. Physical Review Let- Wissenschaftliche Hausarbeit, TU Dresden. ters 49, 2, 91-94. Pan, Jian-Wei; Bouwmeester, Dirk; Daniell, Matt- Bell, John S. (1964): On the Einstein-Podolsky-Ro- hew; Weinfurter, Harald; Zeilinger, Anton sen Paradox. Physics 1, 195-197. (2000): Experimental Test of Quantum Nonlo- Bouwmeester, Dirk; Ekert, Artur; Zeilinger, Anton cality in three-photon Greenberger-Horne- (2001): The Physics of Quantum Information. Zeilinger Entanglement. Nature 403, 515--519. Berlin Heidelberg New York: Springer Verlag. Pospiech, Gesche (1999): Quantenkryptographie. Bouwmester, Dirk; Pan, Jian-Wei; Mattle, Klaus; Ei- Ein elementarer Zugang zur Quantentheorie. ble, Manfred; Weinfurter, Harald; Zeilinger, An- Physik in der Schule 37, 3, 201–205. ton (1997): Experimental quantum teleportation. Pospiech, Gesche (1999): Teaching the EPR paradox Nature 390, 575-579. at high school?. Physics Education 34, 5, 311ff. https://doi.org/10.1038/37539 Pospiech, Gesche (2019): Pre-Service Teacher’s Brookes, David T; Etkina, Eugenia (2007): Using Views on the use of Metaphors for Describing conceptual metaphor and functional grammar to the Concepts of Uncertainty and Entanglement. explore how language used in physics affects International Journal of Physics & Chemistry student learning. Physical Review Special To- Education 11, 1, 1--5. pics-Physics Education Research 3, 1, 010105. Pospiech, Gesche (2020) Neutrinioszillationen. Na- https://journals.aps.org/prper/abstract/10.1103/Ph turwissenschaften im Unterricht - Physik 180, ysRevSTPER.3.010105 21–23. Geyer, Marie-Annette; Kuske-Janßen, Wiebke; Pospiech, Gesche (2021) Quantencomputer & Co: (2019): Mathematical Representations in Physics Grundideen und zentrale Begriffe der Quanten- Lessons. In: Mathematics in Physics Education. information verständlich erklärt. Wiesbaden: Cham: Springer International Publishing, S. 75- Springer Fachmedien Wiesbaden. 102. Sadaghiani, Homeyra R (2016): Spin First vs. Positi- Homeister, Matthias (2018): Quantum Computing on First instructional approaches to teaching in- verstehen: Grundlagen – Anwendungen – Per- troductory quantum mechanics. In: Physics Edu- spektiven. Wiesbaden: Springer Fachmedien cation Research Conference Proceedings (Com- Wiesbaden. padre), S. 292--295. Jaeger, Lars (2018): Die zweite Quantenrevolution: Shor, Peter W. (1994): Algorithms for quantum Vom Spuk im Mikrokosmos zu neuen Supertech- computation: Discrete logarithms and factoring. nologien. Berlin, Heidelberg: Springer. In: Proceedings 35th annual symposium on foun- http://link.springer.com/10.1007/978-3-662- dations of computer science (IEEE, 1994), S. 57519-2 124--134. Kagermann, H.; Süssenguth, F.; Körner, J.; Liepold, Steger, Uwe (2019): Quantencomputer “Made in A. (2020): Innovationspotentiale der Quanten- Austria” kommt. Innsbruck. https://life-sci- technologien der zweiten Generation, acatech ence.eu/quantencomputer-made-in-austria- Impuls. https://www.acatech.de/publikation/in- kommt/. novationspotenziale-der-quantentechnologien/ Von Weizsäcker, C. F. (1985). Aufbau der Physik. Kohnle, Antje; Baily, Charles; Ruby, Scott (2014): München: Hanser. Investigating the influence of visualization on Wootters, William K; Zurek, Wojciech H (2009): student understanding of quantum superposition. The No-Cloning Theorem. Physics Today 62,2, arXiv preprint, https://arxiv.org/abs/1410.0867 76–77. Kohnle, Antje; Baily, Charles; Campbell, Anna; Ko- rolkova, Natalia; Paetkau, Mark J. (2015): En- 10
Die zweite Quantenrevolution Zhong, Han-Sen; et al (2020): Quantum computatio- nal advantage using photons. Science 370, 6523,1460--1463. Zuber, Kai (2015): Neutrinos–die Akte X der Teil- chenphysik: Ergebnisse von Oszillationsexperi- menten. Physik in unserer Zeit 46, 1,18–26. Zurek, Wojciech (1991): Decoherence and the Tran- sition from Quantum to Classical. Physics To- day, 36–44. https://doi.org/10.1063/1.881293 11
Sie können auch lesen