Natur erleben 2019 - Toubiz

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Natur erleben 2019 - Toubiz
PS*9501

“ wurde liebevoll von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für Sie gestaltet.
 hnen viel Freude mit diesem Kalender und Freude auch an jedem Tag im nächsten Jahr.

                       Natur erleben 2019
H · Raiffeisenstr. 49 – 55 · 74336 Brackenheim ·  (0 71 35) 1 04-1 00 · Internet www.walter.de

                        In der Saarpfalz und der Biosphäre Bliesgau
Natur erleben 2019 - Toubiz
Herzlich willkommen!
Entdecken Sie die Vielfalt von Natur und Landschaft in unserer Heimat

 Natur erleben in der Saarpfalz und der Biosphäre Bliesgau

 Die Themen Natur, Landschaft und Artenvielfalt im Biosphärenreser-                                Auch unsere Bemühungen im Bereich Klimaschutz erregen bundes- und
 vat würden genug farbenfrohe Bilder für mehrere Kalender her geben,                               sogar weltweit Aufmerksamkeit. So durfte unser Biosphärenreservat schon
 Sie sehen hier also nur einen Bruchteil von dem, was unser UNESCO-                                Gastgeber sein für eine Tagung der UNESCO zum Thema Biosphären-
                                                                                                                                                                              Genießen Sie also, wie ich auch,
 Biosphärenreservat zu bieten hat.                                                                 reservate und Erneuerbare Energien.
                                                                                                                                                                              diesen Kalender mit ein paar Beispielen
 „UNESCO-Biosphärenreservat“ ist in diesem Jahr das besondere Stich-                               Der Tourismus ist ebenfalls auf das Thema Nachhaltigkeit ausgerichtet:     dessen, was das Biosphärenreservat
 wort. 2009 wurden wir erstmals von der UNESCO als Biosphärenreservat                              ob beim Thema „Waldwerken“, wo die Teilnehmer direkt im Wald mit           Bliesgau für Sie bereithält.
 anerkannt. Gemäß den internationalen Leitlinien der UNESCO, werden von                            Materialien aus der Natur ihren eigenen Stuhl herstellen oder beim         Und dann gehen Sie raus und suchen
 ihr anerkannte Biosphärenreservate alle 10 Jahre überprüft, ob sie das                            Wandern mit Eseln unter Führung eines Natur- und Landschaftsführers – es   Sie sie selbst oder finden Sie all die
 Prädikat des „UNESCO-Biosphärenreservats“ auch weiterhin verdienen.                               geht ganz viel um das achtsame Naturerleben, darum die Geschwindigkeit     Schätze und die Vielfalt, die der
                                                                                                                                                                              Bliesgau Ihnen bietet.
 2019 steht diese Überprüfung nun also für den Bliesgau an.                                        zu drosseln und zu entschleunigen.
                                                                                                                                                                              Entdecken Sie den Bliesgau,
 Ich hege jedoch keine Zweifel, dass wir auch für die nächsten zehn Jahre                          Achtsam muss man auch sein, wenn man einige der Naturschönheiten
                                                                                                                                                                              es lohnt sich!
 dieses Prädikat tragen dürfen. Denn der Bliesgau hat einiges zu bieten.                           im Biosphärenreservat festhalten will. Wie die Orchideen, die zarten
 Neben den Naturschätzen, die Sie auf den nächsten Seiten bewundern                                Schmetterlinge oder die flinken Libellen. In Zusammenarbeit mit der        Dr. Theophil Gallo
 können, spielt auch das Thema Regionalvermarktung bei uns in den letz-                            Saarpfalz-Touristik gab es 2018 erstmals einen Foto-Workshop unter         Landrat des Saarpfalz-Kreises
 ten Jahren eine große Rolle. Ob Bliesgau-Apfelsaft, Öle, Senf, Marmeladen,                        Anleitung eines Biologen und Hobby-Fotografen. Einige Werke der            und Verbandsvorsteher des
                                                                                                                                                                              Biosphärenreservates Bliesgau
 Essige – regionale Produkte erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.                             Teilnehmer können Sie auch in diesem Kalender bewundern.                   Foto: ©Andrew Wakeford

                  Prachtlibelle · Clemens Arntz                                  Schachbrettfalter · Uwe Klein                        Purpur-Knabenkraut · Mark Schieber         Blaue Stunde in Gersheim · Ute Kaiser-Drogi

 Titel: Ina beim „Naturbaden“ im Kirkeler Wald | Eike Dubois | www.saarpfalz-touristik.de

                                                                                                                      PS*9501
Natur erleben 2019 - Toubiz
PS*9501

                                                   1   Di Neujahr               KW 1

                                                   2   Mi

                                                   3   Do

                                                   4   Fr

                                                   5   Sa

                                                   6
                                                                                  1
                                                       So Heilige Drei Könige

                                                   7   Mo                       KW 2

                                                   8   Di

                                                   9   Mi

                                                  10   Do

                                                  11   Fr

                                                  12   Sa

                                                  13   So

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                                                  15   Di

                                                  16   Mi

                                                  17   Do

                                                  18   Fr

                                                  19   Sa

                                                  20   So

                                                  21
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                                                  22   Di

                                                  23   Mi

                                                  24   Do

                                                  25   Fr

                                                  26   Sa

                                                  27
                                                                                  4
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                                                  28   Mo                       KW 5

                                                  29   Di

                                                  30   Mi

                                                  31   Do

Rotkehlchen im Garten | Anita Naumann
                                                  Januar | 2019
Natur erleben 2019 - Toubiz
Sumpfmeise · Anita Naumann                      Eichelhäher · Anita Naumann                  Kleiber · Anita Naumann                        Buntspecht · Anita Naumann           Biosphären-Bürgergarten in St. Ingbert · Wolfgang Henn

Naturnahe Gärten
                                                                                        Wichtig ist aber nicht nur für die Vögel eine naturnahe und artenreiche Gestaltung von
                                                                                        Gärten. Auch Insekten wie Schmetterlinge und Wildbienen profitieren von einer Garten-
                                                                                        gestaltung weg von Kies, Spritzmitteln und englischem Rasen. Da die Fläche der Gärten
Rückzugsraum für viele Tiere                                                            in Deutschland die der Naturschutzgebiete deutlich übersteigt, sollten auch diese einen
                                                                                        Teil zur Förderung der Biodiversität (biologische Vielfalt) beitragen.
Im Winter beginnt für viele wieder die Zeit der Vogelfütterung. Unter                   Städte und Dörfer tragen auch mit größeren gärtnerisch genutzten Flächen wie Parks
Experten wird immer wieder gestritten, ob eine Fütterung bei unseren                    und Friedhöfen zur Artenvielfalt in der Siedlung bei, wenn diese entsprechend gestaltet
schneearmen Wintern überhaupt nötig ist.                                                und nicht zu „aufgeräumt“ sind. Ein alter Baumbestand bietet z. B. oft Höhlen für ent-
                                                                                        sprechende Brutvögel und Fledermäuse und in nicht zu häufig geschnittenen Wiesen
Aber wenn man sich heute Gärten mit Kies und Schotter im Vorgarten                      fühlen sich viele Insekten wohl.
und kaum heimischen Sträuchern, die im Winter Früchte und Beeren                        Auch unsere Gebäude selbst können und sollten Lebensraum für verschiedene Arten
                                                                                        bieten. Schwalben und Mauersegler (die den Winter im warmen Süden verbringen)
bieten könnten, ansieht, schadet eine Fütterung kaum. Außerdem
                                                                                        gehen jedoch leider immer stärker zurück, weil Nistplätze zerstört und kein Ersatz dafür
ist es für viele an kalten Wintertagen ein schöner Zeitvertreib, den
                                                                                        angelegt wird.
Vögeln beim Streiten um die besten Körner zu zusehen.                                   In St. Ingbert werden viele der Kirchtürme von Turmfalken oder Dohlen bewohnt. Auch
                                                                                        Fledermäuse können zu unseren tierischen Mitbewohnern gehören. Für sie, aber auch
Gerade Kinder können hier auf einfache Art einen Teil der hei-
                                                                                        für nachtaktive Insekten ist jedoch die zunehmende „Lichtverschmutzung“ in unseren
mischen Vogelwelt kennenlernen. Je nach Standort kann man                               Siedlungen ein Problem.
verschiedene Meisen, Spatzen, Amseln, Finken und noch weitere                           Wenn eine Außenbeleuchtung unbedingt nötig ist, sollte sie keine UV-Strahlung
Arten beobachten.                                                                       emittieren und eher warmweiß als kaltweiß sein, damit weniger Insekten überhaupt
                                                                                        von ihr angezogen werden. Leuchtmittel mit Öffnungen werden für Insekten oft zur
                                                                                        Todesfalle, weil sie oft den „Ausgang“ nicht mehr finden. Man sollte also darauf ach-
                                                                                        ten, geschlossene Lampensysteme in der Außenbeleuchtung zu verwenden. Und am
                                                                                        insektenfreundlichsten ist natürlich die Beleuchtung, die man möglichst wenig benutzt
  Tipp:                                                                                 bzw. gar nicht erst anbringt.

                                                                                        Trauen Sie sich also bei der Gestaltung ihres Gartens ein bisschen mehr „Unordnung“ zu
  Der Veranstaltungskalender des Biosphärenreservates bietet eine Fülle von
  Angeboten zum Thema:                                                                  und entscheiden sie sich für heimische Arten, damit unsere Vögel und Insekten
                                                                                        Nahrung finden. Für Bienen und andere Bestäuber sind ungefüllte Blüten wichtig, damit
  vom Bau von Nisthilfen, Imkerkursen bis zur Garten-AG der Biosphären-VHS.
                                                                                        sie an den Nektar und die Pollen kommen. Nicht heimische Arten wie z. B. die beliebte                           Natur erleben
  Schauen Sie einfach rein unter                                                        Forsythie haben für unsere Insekten keinen Nutzen. In St. Ingbert wurde beispielsweise
  www.biosphaere-bliesgau.eu/veranstaltungskalender
                                                                                        am Kulturhaus ein Biosphären-Bürgergarten der Biosphären-VHS St. Ingbert naturnah          Entdecken Sie die Vielfalt von Natur und Landschaft
                                                                                        angelegt, der biologisch bewirtschaftet wird. Naturverbundene Menschen können bei             in der Saarpfalz und der Biosphäre Bliesgau
                                                                                        der Garten-AG mitmachen und verschiedene Beetflächen bewirtschaften.

                                                                                                                                 PS*7895
Natur erleben 2019 - Toubiz
PS*9501

                                                          1   Fr

                                                          2   Sa

                                                          3   So

                                                          4
                                                                       1
                                                              Mo     KW 6

                                                          5   Di

                                                          6   Mi

                                                          7   Do

                                                          8   Fr

                                                          9   Sa

                                                         10   So

                                                         11   Mo     KW 7

                                                         12
                                                                       2
                                                              Di

                                                         13   Mi

                                                         14   Do

                                                         15   Fr

                                                         16   Sa

                                                         17   So

                                                         18   Mo     KW 8

                                                         19
                                                                       3
                                                              Di

                                                         20   Mi

                                                         21   Do

                                                         22   Fr

                                                         23   Sa

                                                         24   So

                                                         25   Mo     KW 9

                                                         26
                                                                       4
                                                              Di

                                                         27   Mi

                                                         28   Do

Biber aus dem Eis | Christian Kutschenreiter
                                                         Februar | 2019
Natur erleben 2019 - Toubiz
Gustavsburg in Jägersburg · Eike Dubois

           Blieswehr · Eike Dubois                   Biber im Winter · Christian Kutschenreiter          Biber fällt Baum an der Blies · Helmut Wolf     Biber · Christian Kutschenreiter           Eisvogel am Karlsbergweiher in Homburg · Daniel Spohn

Großer Nager
                                                                                                  Die Wiedereinbürgerung des Bibers erfolgte im Saarland Ende 1994, im Zuge der
                                                                                                  Ill-Renaturierung mit Unterstützung des NABU Saarland. Im Bliesgau wurde der
                                                                                                  Biber dann im Herbst 1999 wiederangesiedelt. Die ersten drei Biberfamilien an

im kleinen Saarland                                                                               der Blies wurden zwischen Blieskastel und Breitfurt mit insgesamt acht Tieren
                                                                                                  ausgesetzt. Circa ein Jahr später folgten dann drei weitere Familien zwischen
                                                                                                  Ottweiler und Homburg. Die „saarländischen“ Biber stammen ursprünglich aus
Biber an der Blies wieder heimisch
                                                                                                  Sachsen-Anhalt, von der Elbe.

Der Biber ist im Bliesgau erst seit dem Jahr 1999 wieder heimisch.                                Ausgehend von der Blies haben sich die Biber im Biosphärenreservat auch schon
                                                                                                  einige Zuflüsse der Blies wie den Würzbach erobert.
Er war früher im gesamten Saarland verbreitet, wurde jedoch wegen
seines Fleisches, des Fells und des Bibergeils ausgerottet.                                       Biber-Eltern teilen sich ihre Burg mit ihren Jungtieren und auch oft den Jungen
                                                                                                  aus dem Vorjahr. Die jungen Biber verlassen ihre Eltern mit ca. 2 Jahren – sie
Das Fleisch des Bibers durfte im Mittelalter auch an Fastentagen                                  werden geschlechtsreif und suchen sich dann eigene Reviere.
gegessen werden, da er wegen seiner Lebensweise im und am Wasser
                                                                                                  Das Umweltministerium schätzte den Biberbestand 2018 auf 600 – 650 Biber
und aufgrund seines beschuppten Schwanzes zu den Fischen gezählt                                  im gesamten Saarland. Dies sind jedoch nur grobe Schätzungen, denn der Biber
wurde. Auch sein dichtes Fell war begehrt, noch beliebter war jedoch                              ist ein nachtaktives Tier, das meist an schwer zugänglichen Gewässern mit
das Bibergeil, der Duftstoff, mit dem Biber ihr Revier markieren.                                 dichter Vegetation lebt. Somit sind Beobachtungen selten und konkrete
Es wurde in der Volksmedizin bei den verschiedensten Beschwerden                                  Zählungen schwierig. Biber-Spuren lassen sich dagegen schon öfter finden.
                                                                                                  Gerade Obstbäume, die in der Nähe der von Bibern bewohnten Gewässern
eingesetzt.
                                                                                                  stehen, fallen ihm schon mal zum Opfer. Deshalb wird Obstbaumbesitzern geraten,
                                                                                                  gefährdete Bäume im unteren Stammbereich (am besten bis 1 m Höhe) mit
                                                                                                  engmaschigem Kaninchendraht zu sichern. Diese kostengünstige Methode hat
  Tipp:                                                                                           sich als wirksamer Schutz gegen den Nager erwiesen.
  Wenn Sie mehr über den Biber und seinen Lebensraum im Biosphärenreservat
  erfahren wollen, können Sie an einer der Exkursionen mit dem Bliesgau-Ranger
  Michael Keßler teilnehmen.
                                                                                                  Ein Kurzportrait des Bibers:
  Die Biberwanderungen finden im Winterhalbjahr statt, um in der Natur keine zu
  große Störung zu verursachen.
                                                                                                  Der Europäische Biber (Castor fiber) erreicht eine Gesamtlänge von bis zu 1,40 m
                                                                                                  und ist damit das größte heimische Nagetier. Ausgewachsene Tiere wiegen                                       Natur erleben
  Näheres hierzu finden Sie online in unserem Veranstaltungskalender                              bis zu 30 kg.
                                                                                                                                                                                            Entdecken Sie die Vielfalt von Natur und Landschaft
  http://www.biosphaere-bliesgau.eu/veranstaltungskalender                                        Biber leben monogam, sie bleiben also solange zusammen, bis ein Partner
                                                                                                  stirbt. Sie sind reine Pflanzenfresser und ihre Burgen können Höhen von bis zu               in der Saarpfalz und der Biosphäre Bliesgau
                                                                                                  2 m und Durchmesser von bis zu 12 m erreichen.

                                                                                                                                              PS*7895
Natur erleben 2019 - Toubiz
PS*9501

                                                        1   Fr

                                                        2   Sa

                                                        3   So

                                                        4   Mo                     KW 10

                                                        5   Di Fastnacht

                                                        6
                                                                                      1
                                                            Mi

                                                        7   Do

                                                        8   Fr

                                                        9   Sa

                                                       10   So

                                                       11   Mo                     KW 11

                                                       12   Di

                                                       13   Mi

                                                       14
                                                                                      2
                                                            Do

                                                       15   Fr

                                                       16   Sa

                                                       17   So

                                                       18   Mo                     KW 12

                                                       19   Di

                                                       20   Mi Frühlingsanfang

                                                       21
                                                                                      3
                                                            Do

                                                       22   Fr

                                                       23   Sa

                                                       24   So

                                                       25   Mo                     KW 13

                                                       26   Di

                                                       27   Mi

                                                       28
                                                                                      4
                                                            Do

                                                       29   Fr

                                                       30   Sa

                                                       31   So Beginn Sommerzeit

Küchenschellen bei Altheim | Wolfgang Henn
                                                        März | 2019
Natur erleben 2019 - Toubiz
Bienenragwurz · Daniel Spohn                     Turmfalke · Daniel Spohn                Küchenschelle · Daniel Spohn                    Kaisermantel · Daniel Spohn                Küchenschelle verwelkt · Daniel Spohn

Naturschutz
                                                                                      Naturschutzgebiete im Allgemeinen dienen dem Schutz der Natur und Landschaft. Im
                                                                                      Saarland machen die Naturschutzgebiete zwischen 3 und 4 % der Landesfläche aus.
                                                                                      „Naturschutzgebiet“ ist die strengste Schutzgebietskategorie. In der Regel gibt es hier
– wichtig für unsere Heimat                                                           ein Wegegebot.
                                                                                      Durch die EU wurde mit der FFH- (Fauna-Flora-Habitat) und der Vogelschutzrichtlinie
Zu den auffälligen Frühblühern im Biosphärenreservat Bliesgau                         ein Schutzgebietsnetz namens Natura2000 geschaffen. Die im Rahmen dieser Richt-
gehört die Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris), die im Bliesgau einige                linie ausgewiesenen Gebiete wurden als Natur- oder Landschaftsschutzgebiete auch
dichte Bestände ausbildet und die zu ihrer Blütezeit die meist noch                   in das Schutzgebietsnetz des Saarlandes überführt. Diese Gebiete dienen dem Schutz
recht unansehnlichen Halbtrockenrasen mit dem Violett ihrer Blüten                    von speziellen Pflanzen (Flora), Tieren (Fauna) und Lebensraumtypen (Habitaten). Die
                                                                                      Natura 2000-Gebiete im Saarland nehmen etwa 11 % der Landesfläche ein und sind
bedeckt. Die Vorkommen liegen meist in Schutzgebieten, die nur
                                                                                      teilweise deckungsgleich oder schneiden sich mit den älteren Naturschutzgebieten.
auf vorhandenen Wegen betreten werden dürfen.                                         Um Arten und Lebensräume dieser Natura 2000-Gebiete zu schützen, gelten hier
Gerade die südlichen Gemeinden Gersheim, Blieskastel und Mandel-                      Regeln wie das Wegegebot, aber auch z. B. Einschränkungen in der Landnutzung
                                                                                      (Mahd erst ab einem bestimmten Datum oder nach der Blüte bestimmter Arten) oder
bachtal haben größere Schutzgebietskomplexe, wo sich noch
                                                                                      auch der touristischen Nutzung (Beschränkung des Kanufahrens auf der Blies, damit
artenreiche Kalk-Halbtrockenrasen finden lassen. Diese Kalkhalb-                      Eisvogel und andere Arten hier ungestört brüten können). Solche Natura 2000-Gebiete
trockenrasen sind oftmals auch reich an Orchideen und anderen                         sind beispielsweise „Baumbusch bei Medelsheim”, das Naturschutzgebiet „Umgebung
seltenen Arten. Sie können nur durch eine extensive Nutzung oder                      Gräfinthal“ oder die Bliesaue zwischen Blieskastel und Bliesdalheim.
Pflege erhalten werden.                                                               Auch das Pflücken und Ernten von Blumen, Beeren und Pilzen kann eingeschränkt
                                                                                      sein. In Naturschutzgebieten ist es komplett verboten. Aber auch gewisse Arten wie
                                                                                      die Schlüsselblumen dürfen nicht gesammelt werden, denn diese sind beispielsweise
                                                                                      über die Bundesartenschutzverordnung geschützt und deshalb ist bei ihnen das Sam-
                                                                                      meln auch außerhalb von Schutzgebieten nicht erlaubt, auch wenn die Echte Schlüssel-
  Tipp:
                                                                                      blume auf einigen Wiesen im Bliesgau und die Hohe Schlüsselblume in den Wäldern des
                                                                                      Bliesgaus teilweise noch zahlreich vorkommen.
  Die geschmackvolle Geschichts-Wanderung rund um Altheim verbindet
  Geschichte, Natur und Kulinarik im Bliesgau.                                        Auch bei Orchideen kommt es immer noch dazu, dass sie für den heimischen Garten
                                                                                      ausgegraben werden. Dabei wird eine Umsiedlung nicht gelingen, denn Orchideen
  Die circa 9 km lange Wanderung führt durch das Altheimer Landleben mit sei-
  nen schmucken Gärten, weiter über die umliegenden Höhen und vorbei                  sind auf spezielle Pilze im Boden angewiesen, die im Garten normalerweise nicht
  am Wald mit seinen „Schätzen am Wegesrand“.                                         vorhanden sind.
                                                                                                                                                                                                  Natur erleben
  Weitere Informationen bei der Saarpfalz-Touristik                                   Grundsätzlich sollte beim Pflücken und Ernten auch außerhalb von Schutzgebieten
  www.saarpfalz-touristik.de                                                          gelten: Es wird nur das genommen, was man kennt, um sicher zu gehen keine seltenen
                                                                                                                                                                                 Entdecken Sie die Vielfalt von Natur und Landschaft
                                                                                      und geschützten Arten zu erwischen und auch nur an solchen Stellen, an denen die              in der Saarpfalz und der Biosphäre Bliesgau
                                                                                      jeweilige Art auch nach der Ernte noch zur Genüge vorhanden ist.

                                                                                                                                  PS*7895
Natur erleben 2019 - Toubiz
PS*9501

                                                           1   Mo              KW 14

                                                           2   Di

                                                           3   Mi

                                                           4   Do

                                                           5
                                                                                  1
                                                               Fr

                                                           6   Sa

                                                           7   So

                                                           8   Mo              KW 15

                                                           9   Di

                                                          10   Mi

                                                          11   Do

                                                          12
                                                                                  2
                                                               Fr

                                                          13   Sa

                                                          14   So

                                                          15   Mo              KW 16

                                                          16   Di

                                                          17   Mi

                                                          18   Do

                                                          19
                                                                                  3
                                                               Fr Karfreitag

                                                          20   Sa

                                                          21   So Ostern

                                                          22   Mo Ostern       KW 17

                                                          23   Di

                                                          24   Mi

                                                          25   Do

                                                          26
                                                                                  4
                                                               Fr

                                                          27   Sa

                                                          28   So

                                                          29   Mo              KW 18

                                                          30   Di

Beeder Bruch in Homburg-Beeden | Daniel Spohn
                                                           April | 2019
Natur erleben 2019 - Toubiz
Beeder Brünnchen · Wolfgang Henn                                   Weißstörche in Beeden · Daniel Spohn                        Weißstörche im Nest in Beeden · Daniel Spohn                   Beeder Bruch · Daniel Spohn

Beeder Bruch und
                                                                                                  Jedes Jahr brüten hier einige Storchenpaare, die von zwei verschiedenen Aussichts-
                                                                                                  plattformen beobachtet werden können. Viele Vögel legen hier im Höllengraben
                                                                                                  auch ihre Rast ein: Silberreiher, Zwergsäger, Fischadler, Kraniche, Kampfläufer,

Beeder Bliesaue                                                                                   Bruchwasserläufer, Kiebitze, Wiesenpieper, Schwarzkehlchen, Bekassine und
                                                                                                  Nilgänse. Für Naturliebhaber und Besucher besonders empfehlenswert ist ein
                                                                                                  Spaziergang von der Aussichtsplattform am Beeder Sportplatz ins Landschafts-
Wertvolle Feuchtbiotope in der Biosphäre
                                                                                                  schutzgebiet (LSG) Beeder Bruch, denn er verspricht hautnahe Begegnungen mit
                                                                                                  einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt. Ein schöner Abschluss mit Blick auf ein
Die Feuchtgebiete Beeder Bruch und die Beeder Bliesaue beheimaten                                 Storchennest bietet die Fischerhütte in Beeden.
eine Vielzahl von außergewöhnlichen Tieren und Pflanzen und sind
                                                                                                  Der Biotop-Verein Beeden kümmert sich sehr engagiert um den Erhalt und die
deshalb für Naturbegeisterte ein tolles Ausflugsziel am Ortsrand von
                                                                                                  Weiterentwicklung des Beeder Bruchs und der Beeder Bliesaue, so hat er sich
Beeden.
                                                                                                  unter anderem zum Ziel gesetzt, durch Führungen von Erwachsenen und Kindern,
Besucher sehen zum Beispiel Heckrinder, Wasserbüffel und Konik-                                   Gruppen und Schulklassen das Projekt und Beeden bekannt zu machen. Dafür
Pferde, die zur Beweidung eingesetzt sind. Auch „Meister Adebar“, der                             wurde auch der Biotop-Kultur-Rundweg Beeden angelegt, beschildert und über
Weißstorch, fühlt sich hier wohl. Das Biotop wurde teilweise künstlich                            den Rundweg eine Informationsbroschüre herausgegeben. Der Verein hat auch
mit Flutmulden, Nassbrachen, Weidengebüsch und Tal-Glatthafer-                                    entsprechende Aussichtspunkte eingerichtet, damit die Besucher die zahlreichen
                                                                                                  Tiere besser beobachten können.
wiesen angelegt.
                                                                                                  Der Weißstorch hat im Laufe der Jahrzehnte Beeden bei Ausflüglern und
  Tipp:
                                                                                                  Touristen besonders bekannt gemacht. Seit 1998 gibt es wieder Störche in Beeden.
  Die Adebar-Runde ist eine leichte Halbtages-Radtour von 24 Kilometern                           Zwanzig Jahre später, im Jahr 2018, wurde im östlichen Saarland, denn noch machen
  Streckenläge ohne nennenswerte Steigungen durch die idyllischen Bliesauen                       sie sich im westlichen Teil des Landes rar, ein Bestand von rund 100 Störchen ge-
  und das Kirkeler Bachtal. Die Tour kann man in Beeden an der Fischerhütte                       zählt. Allein 21 Jungvögel konnten 2018 im Saarpfalz-Kreis beringt werden. Einen
  starten und zum Abschluss zünftig einkehren. Bei Anreise mit der Bahn kann in
                                                                                                  großen Anteil an diesem Erfolg hat eine kleine Gruppe von „Storchenvätern“, die in
  Lautzkirchen gestartet werden.
                                                                                                  Beeden mehrere Nistmasten aufgestellt haben, so zum Beispiel auch direkt am
  Die Radtour kann unter
                                                                                                  Beeder Fischweiher. Die Besucher der Fischerhütte haben hier sozusagen einen
  https://www.saarpfalz-touristik.de/Urlaubsthemen/Rad heruntergeladen
  werden oder man bestellt den Radtouren-Planer bei der Saarpfalz-Touristik.                      Logenplatz beim Beobachten von Meister Adebar und seiner Familie. Einige Störche
                                                                                                  sind sogar „sesshaft“ geworden und bleiben das ganze Jahr über in Beeden, so
  Der vier Kilometer lange Biotop-Kultur-Rundweg startet an der Aussichtsplatt-
                                                                                                  dass man hier Störchen auch im Winter begegnet, wenn sie auf den umliegenden
  form am Sportplatz in Beeden.
                                                                                                  Nasswiesen umherstaksen.                                                                                   Natur erleben
  Die Broschüre zum Weg kann bei der Saarpfalz-Touristik unter der
  Rubrik „Prospekte“ abgerufen werden.                                                                                                                                                       Entdecken Sie die Vielfalt von Natur und Landschaft
                                                                                                  Die beiden Landschaftsschutzgebiete Beeder Bruch und Beeder Bliesaue sind auch
                                                                                                                                                                                                in der Saarpfalz und der Biosphäre Bliesgau
                                                                                                  als europäische NATURA 2000-Gebiete ausgewiesen

                                                                                                                                    PS*7895
PS*9501

                                                                         1   Mi Maifeiertag

                                                                         2   Do

                                                                         3   Fr

                                                                         4
                                                                                                         1
                                                                             Sa

                                                                         5   So

                                                                         6   Mo                       KW 19

                                                                         7   Di

                                                                         8   Mi

                                                                         9   Do

                                                                        10   Fr

                                                                        11   Sa

                                                                        12
                                                                                                         2
                                                                             So

                                                                        13   Mo                       KW 20

                                                                        14   Di

                                                                        15   Mi

                                                                        16   Do

                                                                        17   Fr

                                                                        18
                                                                                                         3
                                                                             Sa

                                                                        19   So

                                                                        20   Mo                       KW 21

                                                                        21   Di

                                                                        22   Mi

                                                                        23   Do

                                                                        24   Fr

                                                                        25   Sa

                                                                        26
                                                                                                         4
                                                                             So

                                                                        27   Mo                       KW 22

                                                                        28   Di

                                                                        29   Mi

                                                                        30   Do Christi Himmelfahrt

                                                                        31   Fr

Helm-Knabenkraut im Orchideengebiet Gersheim | Daniel Spohn
                                                                             Mai | 2019
Purpur-Knabenkraut · Mark Schieber              Orchideenpfad in Gersheim · Pia Schramm       Hummel-Ragwurz · Dieter Dorda                 Orchideenpfad · Wolfgang Henn                Pyramiden-Hundswurz · Wolfgang Henn

Orchideen im Bliesgau
                                                                                                         Der kleinere Rundweg ist ca. 1,8 km lang und umfasst sieben
                                                                                                         Stationen, wenn man noch den Abstecher zum Kalkquellsumpf
                                                                                                         wählt, kann man alle zehn Stationen sehen und ist ca. 2,7 km unter-
Orchideenpfad in Gersheim                                                                                wegs. Der Weg hat einige Auf- und Abstiege und ist meist nur als
                                                                                                         schmaler Pfad vorhanden. Gutes Schuhwerk ist also angebracht.
Im Orchideengebiet Gersheim stehen bereits seit 1957 Teile des Gebiets unter
                                                                                                         Orchideen sind nach den kugelig oder eiförmig gestalteten Wurzel-
Naturschutz. Denn durch das „mediterrane“ Klima und die nährstoffarmen                                   knollen benannt. Der aus dem Griechischen stammende Name
Böden werden besonders seltene Lebensgemeinschaften begünstigt. So können                                „Orchis“ wird mit „Hoden“ übersetzt und spielt auf die Ähnlich-
hier knapp die Hälfte der in Deutschland vorkommenden Orchideenarten sowie                               keit der Knollen mit den Sexualorganen des Mannes an. Mit
seltene Tiere und Pflanzen entdeckt werden. Der neue Orchideenpfad zeigt                                 ihren Wurzelknollen sind unsere Orchideen ideal an die trockene
                                                                                                         Witterung des Bliesgaus angepasst. Die Knollen speichern Wasser
an zehn Stationen besondere Arten im Gebiet, warum sie ausgerechnet hier
                                                                                                         und Nährstoffe. Damit überstehen Orchideen längere Trocken-
vorkommen und warum sie nur mit der entsprechenden Pflege zu erhalten sind.                              phasen. Im Frühling können sie außerdem früher als andere Pflan-
Neben den Orchideen zeigt der Erlebnisweg auch seltene heimische Tiere aus                               zen austreiben. Nur wenige Samen schaffen es aber überhaupt,
                                                                                                         zu einer neuen Orchidee auszukeimen. Ohne Nahrungsvorrat, wie
den Reihen der Schmetterlinge, Vögel und Heuschrecken.
                                                                                                         normalerweise üblich, sind die winzigen Samen beim Keimen auf
                                                                                                         die Hilfe eines Pilzes im Boden angewiesen. Die Samenkörner rei-
  Orchideenpfad in Gersheim:                                                                             fen zu Tausenden in den welkenden Fruchtkapseln heran und sind
                                                                                                         winzig klein, fast wie Staub. Orchideen haben mit die winzigsten
  Die Hauptblütezeit der Orchideen ist von Mai bis Anfang Juli.                                          Samen im Pflanzenreich.
  Schwierigkeitsgrad: Mittel (streckenweise kurze Steilstücke, unbefestigte Wege, schmaler Pfad).        Bei unseren rund 60 deutschen Orchideenarten handelt es sich
  Unbedingt festes Schuhwerk tragen.
                                                                                                         ausnahmslos um terrestrische Orchideen, deren Knollen oder
  Mit Bus und Bahn: Mit der Regionalbahn bis Bahnhof Blieskastel-Lautzkirchen. Von hier aus              Wurzelstöcke geschützt im Boden liegen. Dadurch können die
  mit dem Biosphärenbus 501 bis Gersheim Busbahnhof. Vom Busbahnhof ca. 25 Minuten Fußweg
                                                                                                         Pflanzen die für sie ungünstigen Witterungsperioden, Frost und
  durch die Dekan-Schindler-Straße zum Lachenhof.
                                                                                                         Trockenheit, überdauern. Orchideen zählen zu den einkeimblätt-
  Anfahrt mit dem PKW: in Gersheim der Beschilderung Orchideengebiet folgen, die Dekan-                  rigen Pflanzen wie Gräser, Tulpen und der Krokus. Sie besitzen die
  Schindler-Straße bis zum Lachenhof fahren. Dort sind unbefestigte Parkplätze vorhanden.
  Besser jedoch Fahrzeuge an Spohns Haus bzw. am Friedhof in der Dekan-Schindler-Straße ab-              charakteristischen, parallelnervigen Blätter dieser Pflanzengruppe.
  stellen und von dort zu Fuß zum Lachenhof (ca. 10 Minuten) gehen.                                      In der Form sind Orchideenblätter recht einfach, je nach Art
                                                                                                         schmal- oder breitlanzettlich bis eiförmig. Die Oberseite ist meist                       Natur erleben
  Wer dann noch mehr über die Orchideen wissen will, kann sich auch einer geführten Wanderung            mattglänzend. Unserem Klima entsprechend fällt die Hauptblütezeit
  der Gemeinde Gersheim anschließen.                                                                     der Orchideen in den Frühling und Frühsommer. Sie beginnt etwa
                                                                                                                                                                                  Entdecken Sie die Vielfalt von Natur und Landschaft
  Infos dazu gibt es bei der Gemeinde (Tel.: 0 68 43 – 80 10)                                                                                                                        in der Saarpfalz und der Biosphäre Bliesgau
                                                                                                         Mitte April, erreicht ihren Höhepunkt Anfang Juni und klingt im
  oder auch unter www.biosphaere-bliesgau.eu/veranstaltungen.
                                                                                                         Juli allmählich aus.

                                                                                                                                PS*7895
PS*9501

                                           1   Sa

                                           2   So

                                           3
                                                                    1
                                               Mo                KW 23

                                           4   Di

                                           5   Mi

                                           6   Do

                                           7   Fr

                                           8   Sa

                                           9   So Pfingsten

                                          10
                                                                    2
                                               Mo Pfingsten      KW 24

                                          11   Di

                                          12   Mi

                                          13   Do

                                          14   Fr

                                          15   Sa

                                          16   So

                                          17
                                                                    3
                                               Mo                KW 25

                                          18   Di

                                          19   Mi

                                          20   Do Fronleichnam

                                          21   Fr Sommeranfang

                                          22   Sa

                                          23   So

                                          24   Mo                KW 26

                                          25
                                                                    4
                                               Di

                                          26   Mi

                                          27   Do

                                          28   Fr

                                          29   Sa

                                          30   So

Prachtlibelle | Clemens Arntz
                                           Juni | 2019
Gustav-Clauss-Anlage in St. Ingbert · Wolfgang Henn   Blauflügelige Prachtlibelle · Daniel Spohn            Würzbacher Weiher · Wolfgang Henn        Gebänderte Prachtlibelle · Daniel Spohn               „das blau“ in St. Ingbert · Stadt St. Ingbert

Sieben-Weiher-Tour
                                                                                                    Die Sieben-Weiher-Tour startet direkt beim Parkplatz am St. Ingberter
                                                                                                    Schwimmbad „das blau“, hier zeigt ein Wegweiser mit dem Froschlogo
                                                                                                    den Weg nach Rohrbach. Nach ca. 2 km erreicht man den Wombacher Wei-
Libellen auf der Sieben-Weiher-Tour entdecken                                                       her. Eine Wassertretanlage lockt an warmen Tagen mit einer Abkühlung.
                                                                                                    Der Weg führt weiter durch das idyllische Rohrbachtal, eine Landstraße
Die Libellen gehören zu den größten heimischen Insekten und sie                                     querend, bis zum Glashütter Weiher. Eine Liegewiese, ein Kiosk bzw. der
leben gerne dort, wo es nass ist. Ihre Heimat sind Bäche, Teiche                                    Glashütterhof laden zur Rast ein.
und Weiher. Die Sieben-Weiher-Tour bietet hier optimale Voraus-
                                                                                                    Es geht kurz weiter durchs Kleberbachtal, aber dann geht es rechts ab, hinauf
setzungen um die Flugkünstler in ihren verschiedenen Refugien zu                                    in Richtung Geistkircherhof. Nach kurzem Anstieg geht es immer geradeaus
beobachten. Weltweit sind circa 6000 Libellenarten beschrieben, in                                  bis zur Landstraße beim Geistkircher Hof. Achtung beim Queren der schnell
Deutschland finden sich etwa 80 Arten. Libellen sind für den Men-                                   befahrenen Landstraße! Schon gleich geht es an der Geistkircher Kapelle
schen völlig harmlos: Libellen besitzen weder einen Saugrüssel oder                                 vorbei, unter der Bahnlinie hindurch ins traumhafte Geißbachtal.
Stachel noch Gift. Libellen haben den Menschen schon immer faszi-
                                                                                                    Wir radeln durch Talwiesen und an Waldrändern entlang, vorbei am Säge-
niert. Damals wie heute schauen Ingenieure den Libellen vieles ab.                                  weiher bis zum Würzbacher Weiher, unser größtes Gewässer auf der Tour.
Ob Hubschraubertechnik, computergestützte Bewegungserfassung                                        Hier laden zahlreiche gastronomische Betriebe zum Verweilen ein. Wir
oder gar ein Anzug für Jetpiloten, der das Fliegen enger Kurven er-                                 radeln ganz um den Weiher herum, direkt am Bahnhof vorbei.
leichtert. Libellen besitzen einige Eigenschaften, die in der Natur
                                                                                                    Unsere Tour führt uns weiter am Oberlauf des Würzbaches entlang
einzigartig sind. Die wohl bekanntesten Beispiele dafür sind die vier,                              zum Griesweiher. Kurz danach queren wir die Landstraße und für ein sehr
sich unabhängig voneinander bewegenden Flügel der Libelle oder                                      kurzes Stück geht es recht steil bergauf, am Haus Waldeck vorbei und
das Paarungsherz beziehungsweise das Paarungsrad.                                                   gleich wieder hinunter nach Rittersmühle mit kleinem Weiher. Wir kommen
                                                                                                    anschließend nach Oberwürzbach. Direkt am Ortseingang liegt rechter
                                                                                                    Hand ein schön restauriertes historisches Waschhaus.
  Tipp:
                                                                                                    Auf ruhigen Ortsstraßen radeln wir durch Oberwürzbach und Reichen-
  Nach der Radtour empfehlen wir einen Besuch im Freizeitbad „das blau”. Hier                       brunn. Am Ortsausgang beginnt ein schmaler Weg, der rechts neben der
  erwartet die Besucher Badespaß für Groß und Klein im Hallenbad bzw. Freibad,                      Landstraße im Wald verläuft und uns nach Sengscheid führt. Ganz „Mutige“
  auf der Reifenrutsche oder in der Saunalandschaft.                                                können hier einen Abstecher zum Stiefeler Felsen machen.
                                                                                                                                                                                                                  Natur erleben
  Arthur-Kratzsch-Straße 6                                                                          Eine Abfahrt führt nach Rentrisch und weiter entlang der Alten Schmelz,
  66386 St. Ingbert                                                                                                                                                                             Entdecken Sie die Vielfalt von Natur und Landschaft
                                                                                                    dem ältesten Industriedenkmals des Saarlandes, kommen wir nach
  Telefon: 0 68 94 – 95 52-5 00                                                                                                                                                                    in der Saarpfalz und der Biosphäre Bliesgau
  www.das-blau.de                                                                                   St. Ingbert. Zum Abschluss geht es durch die Fußgängerzone und durch den
                                                                                                    Stadtpark zurück zum Schwimmbad „das blau“.

                                                                                                                                           PS*7895
PS*9501

                                                        1   Mo        KW 27

                                                        2
                                                                          1
                                                            Di

                                                        3   Mi

                                                        4   Do

                                                        5   Fr

                                                        6   Sa

                                                        7   So

                                                        8   Mo        KW 28

                                                        9
                                                                          2
                                                            Di

                                                       10   Mi

                                                       11   Do

                                                       12   Fr

                                                       13   Sa

                                                       14   So

                                                       15   Mo        KW 29

                                                       16
                                                                          3
                                                            Di

                                                       17   Mi

                                                       18   Do

                                                       19   Fr

                                                       20   Sa

                                                       21   So

                                                       22   Mo        KW 30

                                                       23   Di

                                                       24   Mi

                                                       25
                                                                          4
                                                            Do

                                                       26   Fr

                                                       27   Sa

                                                       28   So

                                                       29   Mo        KW 31

                                                       30   Di

                                                       31   Mi

Schachbrettfalter im Morgentau | Uwe Klein
                                                            Juli | 2019
Goldener Scheckenfalter · Mark Schieber             Perlmuttfalter · Mark Schieber                Schachbrettfalter · Uwe Klein             Haus Lochfeld bei Wittersheim · Wolfgang Henn       Bärlauch-Pannacotta im vebistro im Haus Lochfeld · Rosi Bachmann

Naturschutzgroßprojekt
                                                                                          Ziel des Projekts war der Erhalt der prägenden Kalk-Halbtrockenrasen, Salbei-
                                                                                          Glatthaferwiesen, Streuobstwiesen und der naturnahen Wälder mit den Vorkommen
                                                                                          verschiedener Orchideenarten sowie dem wichtigen Fledermausquartier im alten
Saar-Blies-Gau/Auf der Lohe und                                                           Kalkwerk in Gersheim und den Vorkommen des europaweit geschützten Goldenen
Kulturlandschaftszentrum „Haus Lochfeld”                                                  Scheckenfalters.
                                                                                          Um diese Kulturlandschaft zu erhalten, fanden Erst-, Folge- und Einzelmaßnahmen
Kernzelle des heutigen Biosphärenreservats Bliesgau ist das
                                                                                          auf 350 ha Magerwiesen und Kalk-Halbtrockenrasen statt und es wurden 63 km
Naturschutzgroßprojekt Saar-Blies-Gau/Auf der Lohe. Das Gebiet                            Hecken gepflegt. Dabei wurden mit Hilfe der Fördermittel des Bundes nicht nur diese
wurde 1995 in das Bundesprogramm „Errichtung und Sicherung                                Maßnahmen und deren Planung finanziert, sondern es konnten auch noch knapp
schutzwürdiger Teile von Natur und Landschaft mit gesamtstaat-                            600 ha Land erworben werden. Dieses Land ging so in das Eigentum des zu diesem
lich repräsentativer Bedeutung” aufgenommen. Damals begann                                Zweck gegründeten Zweckverbandes über.
man mit einer Gebietskulisse von 840 ha, die zweimal erweitert                            Außerdem wurde bei Wittersheim vom Zweckverband Saar-Blies-Gau/Auf der Lohe
wurde und nach Abschluss des Projekts 2011 auf rund 2.100 ha                              das Kulturlandschaftszentrum „Haus Lochfeld“ eingerichtet. Hier finden Seminare,
                                                                                          Lehrgänge und Informationsveranstaltungen zum Thema Natur- und Kulturland-
angewachsen ist.
                                                                                          schaft statt und in den angrenzenden Anlagen (Weinberg, Obstanlage etc.) kann das
                                                                                          neu erworbene Wissen auch praktisch getestet werden. Mittlerweile wird dort auch
                                                                                          ein veganes Bistro betrieben.
  Tipp:
                                                                                          Wichtig ist im Projekt nicht nur der Erhalt artenreicher Lebensräume, sondern auch
  Kulturlandschaftszentrum Haus Lochfeld mit veganem Bistro                               von einzigartigen Kulturlandschaftselementen, wie alten Steinbrüchen, Kopfweiden,
  Den Besuch des Kulturlandschaftszentrums kann man sehr gut mit einer                    Wegekreuzen, Trocken- und Weinbergsmauern. Denn durch diese alten Nutzungen
  schönen Wanderung verbinden. Vor Ort können sich Besucher u. a. einen                   ist die Landschaft wie wir sie heute kennen erst entstanden.
  ökologischen Weinberg, Streuobstwiesen, einen Kräuter-, Bauern-, Rosen-
  und Beerengarten sowie ein Bienenhaus anschauen.                                        Im Projekt wurden auch ehemalige Weinberge durch die Pflanzung von Rebstö-
  Im Kulturlandschaftszentrum finden wechselnde Ausstellungen statt. Der                  cken wieder reaktiviert, denn der Weinbau wurde Anfang des 20. Jahrhunderts mit
  Außenbereich kann täglich besichtigt werden. Die schöne Terrasse mit großen             Aufkommen der Reblaus im Bliesgau aufgegeben. Reste alter Weinbergsmauern
  Lindenbäumen lädt zur Rast ein. Familie Bachmann verwöhnt die Besucher mit
                                                                                          oder von Rebhäuschen lassen sich aber immer noch an verschiedenen Stellen im
  frisch zubereiteten, rein pflanzlichen Gerichten, aber auch mit ausgewähltem
  Kaffee und selbstgebackenen Kuchen.                                                     Bliesgau finden. Viele der heute wertvollen Kalk-Halbtrockenrasen gingen aus dieser
                                                                                          alten Nutzungsform hervor. 2004 wurde ein Großteil des Projektgebiets (1.575 ha)
                                                                                          auch als Naturschutzgebiet „Südlicher Bliesgau/Auf der Lohe“ ausgewiesen und
  Das vebistro ist mittwochs und sonntags geöffnet, sowie an bestimmten
  Feiertagen, weitere Informationen auf:                                                  damit rechtlich gesichert.                                                                                                   Natur erleben
  http://vebistro.de                                                                      Der Zweckverband Saar-Blies-Gau/Auf der Lohe kümmert sich weiterhin um die Pflege                      Entdecken Sie die Vielfalt von Natur und Landschaft
  Telefon: 06843 – 8010                                                                   in den betreuten Gebieten und hat mit vielen Landwirten Pacht- und Pflegeverträge                         in der Saarpfalz und der Biosphäre Bliesgau
  www.gersheim.de
                                                                                          abgeschlossen, damit der Erfolg des Projektes auch in Zukunft erhalten bleibt.

                                                                                                                                       PS*7895
PS*9501

                                      1
                                                                    1
                                          Do

                                      2   Fr

                                      3   Sa

                                      4   So

                                      5   Mo                     KW 32

                                      6   Di

                                      7
                                                                    2
                                          Mi

                                      8   Do

                                      9   Fr

                                     10   Sa

                                     11   So

                                     12   Mo                     KW 33

                                     13   Di

                                     14   Mi

                                     15
                                                                    3
                                          Do Mariä Himmelfahrt

                                     16   Fr

                                     17   Sa

                                     18   So

                                     19   Mo                     KW 34

                                     20   Di

                                     21   Mi

                                     22   Do

                                     23
                                                                    4
                                          Fr

                                     24   Sa

                                     25   So

                                     26   Mo                     KW 35

                                     27   Di

                                     28   Mi

                                     29   Do

                                     30
                                                                    1
                                          Fr

                                     31   Sa

Rotmilan | Anita Naumann
                                     August | 2019
Junge Steinkäuze im Bliesgau · Gunther Kopp                              Rotmilan · Anita Naumann                                        Schwarzmilan · Daniel Spohn                       Uhu Anton aus Alschbach · Martin Hirsch

Könige der Lüfte
                                                                                              Genauso staunend stehen wir vor den ausgefeilten Jagdtechniken, mit denen sie
                                                                                              die verschiedenen Beutetiere von der Libelle bis zum Hasen oder Kitz schlagen:
                                                                                              „Grifftöter“ wie der Habicht besitzen besonders kräftige Klauen zum Töten ihrer
Greifvögel und Eulen auf Schusters Rappen kennenlernen                                        Beute. Falken dagegen erlegen sie als „Bisstöter“ mit einem Schnabelbiss in die
                                                                                              Halswirbel.
Greifvögel sind eine faszinierende Tiergruppe, die den Menschen
                                                                                              Der Rotmilan erlegt größere Beutetiere durch kräftige Schnabelhiebe auf den Kopf.
schon seit Jahrhunderten beeindruckt.                                                         Wie Adler und Bussarde sucht der Rotmilan seine Beute in stundenlangem Such-
Die Herrscher der Lüfte haben beispielsweise ein ausgezeichne-                                flug im Thermikstrom – diese Gleitflieger sind an ihren breiten Flügeln und dem
                                                                                              kräftigen Schwanz kenntlich. Der Wanderfalke wiederum – schnellster Vogel der
tes Sehvermögen, das den tagaktiven, optisch orientierten Vögeln
                                                                                              Welt – schlägt seine Beute in rasantem Sturzflug. Ebenfalls das Überraschungs-
ermöglicht, ihre Beutetiere aus großer Entfernung zu entdecken.                               moment nutzt der Habicht – seine breiten, kurzen und abgerundeten Flügel sind
                                                                                              eine Anpassung an die schnelle Jagd in dichter Vegetation.
Ein Mäusebussard etwa besitzt im Vergleich zum Menschen acht-
mal so viele Sehzellen pro mm2.                                                               Der Rotmilan (Milvus milvus) bevorzugt abwechslungsreiche, stark strukturierte
                                                                                              Landschaften wie beispielsweise im Bliesgau. Die Brut- und Nahrungsgebiete
                                                                                              können weit auseinander liegen; in unserer Region brütet er in Baumreihen und
                                                                                              im Wald.

                                                                                              Deutschland beherbergt 60 % des Weltbestandes, insbesondere in Laub- und Laub-
  Tipp:                                                                                       mischwaldregionen, und trägt damit besondere Verantwortung für die Erhaltung
                                                                                              dieser zurückgehenden Greifvogelart. Im Saarland gibt es 60 – 80 Paare.
  Wanderung auf dem Blies-Grenz-Weg (Premiumwanderweg)
                                                                                              Rotmilane sind Zugvögel, die von März bis September im Brutgebiet anwesend sind.
  Die 15,7 km lange Runde führt uns durch reizvolle Natur- und Kulturlandschaft.              Der Abzug beginnt im August. Rotmilane sind Kurzstreckenzieher und überwintern
  Unsere Wegbegleiter sind die Bliesbrücke, sie verbindet Deutschland und                     meist im Mittelmeerraum. In den letzten Jahren nimmt die Zahl der im Brutgebiet
  Frankreich, der Mühlenwaldweiher und die Dicke Eiche, sie ist rund 200 Jahre                überwinternden Rotmilane immer mehr zu.
  alt. Mit etwas Glück kann man auf der Wanderung den Rotmilan bei seinem
  Suchflug durch die Lüfte gleiten sehen.                                                     Der Rotmilan hat ein breites Nahrungsspektrum, das je nach örtlichem Angebot von
  Startpunkt für die Wanderung ist der Wanderparkplatz in der                                 Kleinsäugern über Vögel bis hin zu Fisch und Aas reicht. Seine wichtigsten Merk-
  Nauwieserstraße/L106, 66271 Kleinblittersdorf-Sitterswald.                                  male sind: Er ist ca. 65 cm groß; das Gefieder ist tief rostrot, mit auffallend hellem,
                                                                                              grauweißem und sich dadurch deutlich abhebendem Kopf, welcher eine dunkle
                                                                                              Strichelung aufweist. Die Oberseite ist braun, die Unterseite – Brust und Bauch –
                                                                                                                                                                                                          Natur erleben
  Weitere Informationen:                                                                      sind rostbraun mit dunkelbrauner Strichelung. Der Rotmilan wird wegen seines              Entdecken Sie die Vielfalt von Natur und Landschaft
  www.saarpfalz-touristik.de                                                                  gefächerten Schwanzes auch oft als „Gabelweihe“ bezeichnet; er ist nur geringfügig           in der Saarpfalz und der Biosphäre Bliesgau
                                                                                              größer als der verwandte Schwarzmilan.

                                                                                                                                  PS*7895
PS*9501

                                                                                                     1   So

                                                                                                     2   Mo                KW 36

                                                                                                     3   Di

                                                                                                     4   Mi

                                                                                                     5   Do

                                                                                                     6
                                                                                                                              2
                                                                                                         Fr

                                                                                                     7   Sa

                                                                                                     8   So

                                                                                                     9   Mo                KW 37

                                                                                                    10   Di

                                                                                                    11   Mi

                                                                                                    12   Do

                                                                                                    13   Fr

                                                                                                    14
                                                                                                                              3
                                                                                                         Sa

                                                                                                    15   So

                                                                                                    16   Mo                KW 38

                                                                                                    17   Di

                                                                                                    18   Mi

                                                                                                    19   Do

                                                                                                    20   Fr

                                                                                                    21   Sa

                                                                                                    22
                                                                                                                              4
                                                                                                         So

                                                                                                    23   Mo Herbstanfang   KW 39

                                                                                                    24   Di

                                                                                                    25   Mi

                                                                                                    26   Do

                                                                                                    27   Fr

                                                                                                    28
                                                                                                                              1
                                                                                                         Sa

                                                                                                    29   So

                                                                                                    30   Mo                KW 40

S t r e u o b s t w i e s e n i m B l i e s g a u | S a a r p f a l z -To u r i s t i k
                                                                                                    September | 2019
Streuobstwiese in Bliesransbach · Anita Naumann                    Streuobstwiese bei Medelsheim · Eike Dubois                        Pilger am Apfelbaum · Manuela Meyer   Malcus Apfelweinbrand, Obst- und Gartenbauverein Erfweiler-Ehlingen · Wolfgang Henn

Streuobstwiesen
                                                                                                Darüber hinaus weisen die Streuobstbestände ein umfangreiches Spektrum
                                                                                                an selten gewordenen, regionalen und standortangepassten Obstsorten auf.
                                                                                                Der Lebensraum Streuobstwiese ist häufig im unmittelbaren Lebensumfeld der
Heimat bedrohter Tier- und Pflanzenarten                                                        Menschen gelegen.

Der Streuobstanbau prägt große Teile der saarländischen Kulturland-                             Streuobstwiesen stellen mit ihrer Struktur ein vielfältiges Mosaik verschiede-
                                                                                                ner Kleinstlebensräume dar und sind auch aufgrund des extensiven Nutzungs-
schaft, insbesondere in den Gaulandschaften der Flüsse Saar und
                                                                                                charakters wichtig für viele zum Teil bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Streuobst-
Blies. Im Biosphärenreservat Bliesgau sind die Streuobstflächen reich                           wiesen gelten als artenreichste Lebensgemeinschaften in Mitteleuropa. Studien
strukturierte Biotope, die zahlreichen Vögeln, Insekten, Reptilien und                          gehen von bis zu 5.000 Arten bei Flora und Fauna aus, die hier ihren Lebens-
Kleinsäugern einen Lebensraum bieten.                                                           raum finden können. Damit tragen die Streuobstwiesen zur Erhaltung pflanzen-
                                                                                                genetischer Ressourcen und zur Biodiversität bei.

                                                                                                Die Obstbäume selbst sind Lebensraum für Tiere, insbesondere wenn sie sehr
  Tipps:                                                                                        alt sind und sich hier und da Höhlen entwickelt haben – Bruthöhlen für Vögel
                                                                                                oder Kinderstuben für Säugetiere. Das unterscheidet sie z. B. von den Niedrig-
  Die Streuobstbörse des Verbands der Gartenbauvereine
                                                                                                stämmen in Plantagen, die in der Regel für Höhlenbrüter unter den Vögeln nicht
  Ziel der Streuobstbörse soll es sein, Obstwiesenbesitzer, die ihre Wiese nicht                als Brutbäume genutzt werden können.
  mehr bewirtschaften (können) und Interessenten, die eine Streuobstwiese kau-
  fen oder pachten möchten, zusammenzuführen. Durch diese Vermittlung blei-                     Idealerweise finden sich in den Bäumen auch einzelne Äste, die bereits
  ben die Bewirtschaftungs- und Nutzungskreisläufe sowie die Streuobstwiesen
  als Kulturgut unserer Region auch in Zukunft erhalten.
                                                                                                abgestorben sind. Auch diese dienen speziell angepassten Arten als wertvol-
                                                                                                ler Mikro-Lebensraum. Die Bäume und die artenreichen Wiesen sind Lebens-
  Schauen Sie rein:                                                                             raum für zahlreiche Insekten wie Schmetterlinge und Heuschrecken. Besonders
  https://www.gartenbauvereine.de/saarland_rheinland-pfalz
  dann unter Streuobstbörse. In einer weiteren Rubrik finden sie auch                           erwähnenswert sind Insekten, welche sich in toten Obstbaumästen entwickeln,
  Brennereien und Keltereien in der Region.                                                     z. B. verschiedene geschützte Prachtkäferarten. Typische Vögel der Streuobst-
                                                                                                wiese sind zum Beispiel: Steinkauz, Wendehals, Gartenbaumläufer, Garten-
                                                                                                rotschwanz, Stieglitz, Grünspecht, Neuntöter und der Feldsperling.
  Radtour: Kleine Bliesgau-Biosphären-Runde
                                                                                                Weitere wichtige Kennzeichen sind die extensive Bewirtschaftung der Wiese
  Für diejenigen, die den schönen Bliesgau mit seinen Streuobstwiesen per                       unter den Bäumen, also z. B. als Mähwiese mit wenigen Mahdterminen oder als
  Rad erkunden möchten, empfehlen wir die 36 Kilometer lange Kleine Bliesgau-
                                                                                                Viehweide mit nur wenigen Tieren.
  Biosphären-Runde, die in Lautzkirchen startet.                                                                                                                                                                Natur erleben
                                                                                                Beides sorgt dafür, dass auch die Wiese ein bedeutender Lebensraum für Tiere
  Weitere Informationen zur Tour:                                                                                                                                                      Entdecken Sie die Vielfalt von Natur und Landschaft
  www.saarpfalz-touristik.de                                                                    und Pflanzen werden kann. Die Kombination all dieser Faktoren machen unsere
                                                                                                Streuobstwiesen überaus bedeutend für die heimische Tier- und Pflanzenwelt.
                                                                                                                                                                                          in der Saarpfalz und der Biosphäre Bliesgau

                                                                                                                                  PS*7895
PS*9501

                                                            1   Di

                                                            2   Mi

                                                            3   Do Tag der Deutschen Einheit

                                                            4   Fr

                                                            5
                                                                                                  2
                                                                Sa

                                                            6   So Erntedankfest

                                                            7   Mo                             KW 41

                                                            8   Di

                                                            9   Mi

                                                           10   Do

                                                           11   Fr

                                                           12   Sa

                                                           13
                                                                                                  3
                                                                So

                                                           14   Mo                             KW 42

                                                           15   Di

                                                           16   Mi

                                                           17   Do

                                                           18   Fr

                                                           19   Sa

                                                           20   So

                                                           21
                                                                                                  4
                                                                Mo                             KW 43

                                                           22   Di

                                                           23   Mi

                                                           24   Do

                                                           25   Fr

                                                           26   Sa

                                                           27   So Ende Sommerzeit

                                                           28
                                                                                                  1
                                                                Mo                             KW 44

                                                           29   Di

                                                           30   Mi

                                                           31   Do Reformationstag

Buchenwald bei Höchen im Herbst | Daniel Spohn
                                                           Oktober | 2019
Grubenweg Nordfeld am Stollenmundloch · Wolfgang Henn       Buchenwald · Daniel Spohn       Grubenweg im Glantal bei Höchen · Wolfgang Henn   Eichenblatt mit Pflanzengalle · Wolfgang Henn              Hainbuchenwald im Bliesgau · Wolfgang Henn

Buchenwälder
                                                                                        Welche Bedeutung der Buchenwald hat, zeigt eindrucksvoll die Aufnahme von
                                                                                        fünf Buchenwaldgebieten in Deutschland durch das UNESCO-Welterbekomitee
                                                                                        am 25. Juni 2011.
Heimat für viele Tier- und Pflanzenarten
                                                                                        Hierbei handelt es sich um ausgewählte Waldgebiete der Nationalparke Hainich
                                                                                        in Thüringen, Kellerwald-Edersee in Hessen, Jasmund und Müritz in Mecklenburg-
Bis zum ersten Jahrtausend vor Christus war das Gebiet an Blies und
                                                                                        Vorpommern sowie das Waldgebiet Grumsin im Biosphärenreservat Schorfheide-
Saar größtenteils von Rotbuchenwäldern bedeckt. Etwa um diese                           Chorin in Brandenburg.
Zeit begann die zunehmende Rodungs- und Ackerbautätigkeit durch
                                                                                        Sie repräsentieren die wertvollsten verbliebenen Reste großflächiger naturbelassener
den Menschen. Bis Ende des 14. Jahrhunderts hatte sich in mehreren
                                                                                        Buchenbestände in Deutschland. Zwar sind Buchenwälder schattig und wirken im
Rodungsperioden der Wandel des einstigen Urwaldes zu der Kultur-                        Sommer dunkel. Im Vergleich zu manchen Laubmischwäldern erscheinen sie in
landschaft, wie wir sie heute kennen, vollzogen.                                        der Tat auch artenarm. Ein naturbelassener Buchenwald ist dies aber keineswegs.
                                                                                        Buchenwälder mit einem hohen Anteil an alten Bäumen, stehendem sowie liegen-
Heute sind noch etwa 30 Prozent der Gesamtfläche im Biosphären-
                                                                                        dem Totholz bieten einen idealen Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten.
reservat Bliesgau mit Wald bedeckt. Den überwiegenden Teil hiervon                      In einem solchen Wald sind viele natürliche Höhlen vorhanden, in denen Höhlenbrüter,
bilden nach wie vor Buchenwälder                                                        Fledermäuse und viele andere Lebewesen Brutraum und Unterschlupf finden.

                                                                                        Ein wesentlicher Teil der Artenvielfalt in Buchenwäldern kommt zudem erst in den
                                                                                        Altersphasen zur ganzen Entfaltung. Der gesamte Regenerationszyklus von Buchen-
   Tipp:                                                                                wäldern, das heißt die Zeit in der eine Buche heranwächst, Früchte trägt, altert,
                                                                                        stirbt und vergeht, umfasst 250 bis 300 Jahre, mitunter sogar noch mehr.
   Historischer Grubenweg Nordfeld am Höcherberg

   Rund um den Höcherberg laden ausgedehnte Buchenwälder zum Wandern                    Auch bei uns in der Region findet man noch größere Buchenwälder. Aufgrund der
   und Spazieren ein. Ein sehr schöner Wanderweg ist der historische Grubenweg          geologischen Beschaffenheit insbesondere im nördlichen Teil des Saarpfalz-Kreises.
   Nordfeld, der auf seinen sechs Kilometern Länge überwiegend durch Buchen-            Hier sind die vom Buntsandstein geprägten Naturräume Kirkeler Wald, St. Ingberter
   wald führt. Die Strecke führt an den Ruinen des Bergbaus rund um die ehema-
                                                                                        Senke, Homburger Becken bzw. der Südzipfel des vom sogenannten Rotliegenden
   lige Grube Nordfeld vorbei.
                                                                                        geprägten Nordpfälzer Bergland.
   An der Wegstrecke liegen unter anderem die Schachtanlagen „Wilhelmine und
   Fortuna”, ein Stollenmundloch und die monumentale Rampe des einstigen                Kein Laubbaum kommt in Deutschland so häufig vor wie die Buche. Ob als
   Verladebahnhofs umgeben von großen Buchenbäumen mitten im Wald.                      Rotbuche, Blutbuche oder Trauerbuche – die Buche wird nicht nur in Wäldern,
   Start für die Wanderung ist die Dunzweilerstraße am Ortsrand von Höchen.             sondern auch in Parks und großen Gärten angepflanzt. Als Heckenpflanzen
                                                                                        erfreuen sich Buchen großer Beliebtheit. Die Früchte der Buche heißen Buch-
                                                                                                                                                                                                                Natur erleben
   Zum Wanderweg existiert auch ein Flyer, der bei der Saarpfalz-Touristik              eckern. Sie sind im Gegensatz zu den Blättern leicht giftig. In Notzeiten kamen                       Entdecken Sie die Vielfalt von Natur und Landschaft
   bestellt werden kann: www.saarpfalz-touristik.de                                     sie dennoch auf den Tisch, denn das Gift lässt sich durch Rösten oder Erhitzen                           in der Saarpfalz und der Biosphäre Bliesgau
                                                                                        neutralisieren.

                                                                                                                                 PS*7895
PS*9501

                                                         1   Fr Allerheiligen

                                                         2   Sa

                                                         3   So

                                                         4
                                                                                     2
                                                             Mo                   KW 45

                                                         5   Di

                                                         6   Mi

                                                         7   Do

                                                         8   Fr

                                                         9   Sa

                                                        10   So

                                                        11   Mo                   KW 46

                                                        12
                                                                                     3
                                                             Di

                                                        13   Mi

                                                        14   Do

                                                        15   Fr

                                                        16   Sa

                                                        17   So Volkstrauertag

                                                        18   Mo                   KW 47

                                                        19
                                                                                     4
                                                             Di

                                                        20   Mi Buß- und Bettag

                                                        21   Do

                                                        22   Fr

                                                        23   Sa

                                                        24   So Totensonntag

                                                        25   Mo                   KW 48

                                                        26
                                                                                     1
                                                             Di

                                                        27   Mi

                                                        28   Do

                                                        29   Fr

                                                        30   Sa

Pa ra s o l p i l z | D a n i e l S p o h n
                                                        November | 2019
Pilzfamilie im Glantal
             Gustavsburg in Jägersburg · Eike Dubois

  Buchenwald mit Pilzen bei Höchen · Daniel Spohn             Fette Henne · Helmut Wolf                 Fliegenpilz · Helmut Wolf                     Steinpilz · Helmut Wolf                Pilzfamilie im Glantal · Wolfgang Henn

Pilze
                                                                                          Der Wald ist der wichtigste Lebensraum für Pilze: Hier wachsen mehr als zwei
                                                                                          Drittel aller einheimischen Pilzarten. Umgekehrt spielen die Pilze für das
                                                                                          komplexe Ökosystem Wald eine zentrale Rolle. Sie zersetzen organisches
Wichtig für das Ökosystem                                                                 Material wie Holz, Laub oder Nadelstreu und halten so den Nährstoffkreis-
                                                                                          lauf in Schwung. Und für Insekten, Kleinsäuger und Schnecken sind sie selber
Pilze werden oft als dritte große Gruppe neben den Pflanzen und den                       eine Nahrungsquelle.
Tieren gezählt. Normalerweise denkt man bei dem Begriff „Pilz“ an                         Die im Herbst zahlreich stattfindenden Pilzwanderungen beschäftigen sich mit
Champignons, Pfifferlinge, Trüffel oder Fliegenpilz, aber auch die                        den sogenannten „Großpilzen“. Dabei handelt es sich aber um eine unsyste-
Backhefe, Fußpilze und Schimmelpilze gehören dazu.                                        matische Bezeichnung, denn zu den Großpilzen werden Arten gezählt, deren
                                                                                          Fruchtkörper mit bloßem Auge zu erkennen sind und darunter fallen sowohl
Im Saarland wurden schon über 2880 Pilzarten nachgewiesen. Welt-                          Ständer- als auch Schlauchpilze.
weit wird die Artenzahl auf über eine Million geschätzt, von denen                        Die Fruchtkörper, das was die meisten vor Augen haben, wenn man das
bisher nur ein Bruchteil beschrieben ist. Das liegt u. a. daran, dass es                  Wort „Pilz“ erwähnt, sind dabei nur die Fortpflanzungsorgane der mehrzelli-
auch viele einzellige Pilze gibt. Es gibt sogar Arten, die im Meer oder                   gen Pilze. Es gehört aber noch ein Teil dazu, der meist im Boden verborgen ist,
im Magen von Wiederkäuern leben oder als Parasiten auf Pflanzen,                          das sogenannte Myzel. Insofern sind die Fruchtkörper beim Pilz in etwa
wie der Mehltau.                                                                          vergleichbar mit der Blüte bei einer Pflanze. Der bekannte rotfarbene, weiß-
                                                                                          getupfte Fruchtkörper des Fliegenpilzes ist also eigentlich nur die Blüte eines
                                                                                          viel größeren Organismus.
   Tipp:
                                                                                          Der Fruchtkörper ist also das, was bei Pilzen wie Champignon oder Pfifferling
   Pilzwanderungen                                                                        gegessen wird und ist gleichzeitig auch ein wichtiges Bestimmungsmerkmal,
   Wenn man sich erst einmal einen Überblick verschaffen will, bevor man tiefer           um die verschiedenen Arten zu unterscheiden.
   in die Materie einsteigt, sollte man sich einer der im Herbst angebotenen
   Pilzwanderungen anschließen. So bietet z. B. der Zweckverband „Saar-Blies-             Früher wurde die Form des Fruchtkörpers auch zur systematischen Einteilung
   Gau/Auf der Lohe” jedes Jahr eine Pilzwanderung rund um das Kulturland-                der Pilze in verschiedene Familien genutzt, molekularbiologische Untersuchun-
   schaftszentrum Haus Lochfeld an. Dabei werden vor allem Speisepilze und                gen haben aber gezeigt, dass diese Einteilung nicht immer sinnvoll ist und nicht
   deren ungenießbare oder sogar giftige Doppelgänger vorstellt.
                                                                                          immer etwas über die Verwandtschaftsverhältnisse von Pilzen aussagt.
   Auch die Pilzfreunde Saar-Pfalz e. V. aus Bexbach bieten für Pilzinteressierte
   Fachexkursionen an. Die Pilzfreunde veranstalten auch jedes Jahr im Herbst             Viele Pilze leben in Symbiose mit Pflanzen. Auch unsere heimischen Orchideen
   eine große Pilzausstellung. Hier werden weit über 200 Sorten ausgestellt,              sind auf das Vorkommen bestimmter Pilze im Boden angewiesen.
   vom Schirmpilz über die Stinkmorchel bis zum Tintenfischpilz.
                                                                                          Sammeln sollte man, wie bei den Pflanzen auch, nur die Arten, die man zweifels-                        Natur erleben
                                                                                          frei erkennt. Viele Pilzarten, die als Speisepilz gelten, müssen aber erst gekocht    Entdecken Sie die Vielfalt von Natur und Landschaft
   Weitere Informationen:
   www.pilzfreunde-saar-pfalz.de
                                                                                          oder gebraten werden, weil es beim Verzehr sonst zu Verdauungsbeschwerden
                                                                                                                                                                                   in der Saarpfalz und der Biosphäre Bliesgau
                                                                                          oder gar Vergiftungserscheinungen kommen kann.

                                                                                                                                    PS*7895
PS*9501

                                                   1   So 1. Advent

                                                   2   Mo                           KW 49

                                                   3   Di

                                                   4
                                                                                       2
                                                       Mi

                                                   5   Do

                                                   6   Fr

                                                   7   Sa

                                                   8   So 2. Advent

                                                   9   Mo                           KW 50

                                                  10   Di

                                                  11   Mi

                                                  12
                                                                                       3
                                                       Do

                                                  13   Fr

                                                  14   Sa

                                                  15   So 3. Advent

                                                  16   Mo                           KW 51

                                                  17   Di

                                                  18   Mi

                                                  19
                                                                                       4
                                                       Do

                                                  20   Fr

                                                  21   Sa

                                                  22   So 4. Advent, Winteranfang

                                                  23   Mo                           KW 52

                                                  24   Di Heiligabend

                                                  25   Mi Weihnachten

                                                  26
                                                                                       1
                                                       Do Weihnachten

                                                  27   Fr

                                                  28   Sa

                                                  29   So

                                                  30   Mo                            KW 1

                                                  31   Di Silvester

Wasserfelsen in Kirkel | Bianca Garde
                                                  Dezember | 2019
Wasserfelsen · Bianca Garde                                 Kletterkurse am Felsenpfad · Eike Dubois                           Burgweynacht auf Burg Kirkel · Sarah Klein                   Kirkeler Burg · Daniel Spohn

Felsen, Wald
                                                                                                Direkt zu Beginn der Tour führt die Strecke an den Wasserfelsen vorbei, die im Sommer
                                                                                                wie im Winter unablässig Tropfwasser abgeben. Geologen sprechen von einer Schicht-
                                                                                                quelle, da die grundwasserleitende Schicht von der Erdoberfläche geschnitten wird.

und Wasser in Kirkel                                                                            Von hier oben genießt man den Blick über das Dorf und hinüber zur Kirkeler Burg. Nun
                                                                                                kann man sich entscheiden, ob man der Wegeführung der Tafeltour folgt und durch
                                                                                                das Kirkeler Tal vorbei am Rehbrunnen und durch das Frauental über einen schmalen
Der Kirkeler Wald ist ein beliebtes Ausflugsziel für Gäste und                                  Pfad zurück zum Frauenbrunnen wandert oder ob man auf dem breiten Weg bleibt und
Einheimische. Direkt am Naturfreundehaus in Kirkel startet die                                  direkt zum Frauenbrunnen geht.
Kirkeler Tafeltour, ein Premiumwanderweg von circa 8 km Länge.                                  Entscheidet man sich für die zweite Variante, trifft man vor dem Frauenbrunnen linker-
Am „Wegesrand” liegen einige Natursehenswürdigkeiten, die Ab-                                   hand auf das Waldklassenzimmer mit einigen Infotafeln zum Thema Wald und Natur.
wechslung versprechen.                                                                          Der Frauenbrunnen selbst liegt rechts, einen kleinen Pfad hinab, unter einem Felsvor-
                                                                                                sprung. Laut einer Sage soll ein großer Schatz aus alter Zeit unter dem Frauenbrunnen
Die Tour führt auch überwiegend durch die Kernzone des Biosphären-                              vergraben liegen. Ein Kinderborn ist er im Volksmund noch heute. In früheren Zeiten
reservates Bliesgau, aus diesem Grund sind bestimmte Verhaltens-                                wurden hier zahlreiche Waldfeste gefeiert, zu denen Musik aufspielte und getanzt
regeln zu beachten, insbesondere sollte man die markierten Wege                                 wurde. Etwa 50 m oberhalb beginnt in östlicher Richtung der geologische Lehrpfad, der
nicht verlassen.                                                                                1983 angelegt wurde. Am Anfang des Weges steht eine Übersichtskarte, die das Saar-
                                                                                                land sowie angrenzende Teile geologisch umfasst und die Fundorte der aufgestellten
                                                                                                Steine anzeigt.
  Tipp:                                                                                         Am Ende des Pfades führt die Tafeltour gleich weiter zu einem neuen Highlight an der
                                                                                                Strecke, dem Kirkeler Felsenpfad. Im Verlauf von mehreren Millionen Jahren haben sich
  Kirkeler Burgweynacht
                                                                                                hier im Kirkeler Wald bizarre Felsformationen des mittleren Buntsandsteines gebildet.
  Die Kirkeler Burgweynacht hat ein ganz besonderes Flair. Am Fuße der Burg                     Die obere Schicht bildet die Karlstalstufe, ein bedeutender und mächtiger Sandstein-
  ist das Handwerkerdorf weihnachtlich geschmückt. Kerzenschein und Fackeln
  erhellen die einzelnen Stände mit ihrem leckeren Angebot.                                     horizont, der seine Härte einem erhöhten Gehalt an Eisenerz verdankt. Der Felsenpfad
  Für eine zauberhafte Stimmung sorgen Turmbläser, Trommler, Flöten- und                        windet sich an bizarren Buntsandsteinbänken, Kanzeln, Höhlen und Kaminen entlang. In
  Lautenspieler. An den Ständen können die Besucher sich mit Flammkuchen                        den „Hollerlöchern” hausen der Sage nach die „Wilden Kerle“ und am „Unglücksfelsen“
  und hausgemachten Kartoffelpuffern stärken. Metbier und Punsch werden auch                    soll vor Zeiten ein Reiter samt Ross in die Tiefe gestürzt sein. Heute kann man an einigen
  ausgeschenkt.
                                                                                                Felsen Kletterern beim Üben zuschauen. Aufgrund des Naturschutzes ist das Klettern
  Jeden Abend wird ein Lampionumzug, begleitet von Fackelträgern und Musikern,
                                                                                                auch nur an bestimmten Felsen gestattet, da in manchen Felsspalten seltene Pflanzen
  für die Kinder angeboten. Die Burgweynacht lädt am 3. Wochenende im Dezember
  auf das Burgplateau ein.                                                                      wachsen, die geschützt werden müssen. Der Felsenpfad führt in einigen Windungen                               Natur erleben
                                                                                                wieder talwärts zum Startpunkt der Wanderung. Auf jeden Fall sollte man noch einen
                                                                                                Abstecher zur Kirkeler Burg machen, die mit zahlreichen Veranstaltungen wie Kirkeler
                                                                                                                                                                                              Entdecken Sie die Vielfalt von Natur und Landschaft
  Weitere Informationen:
                                                                                                Burgsommer, Sommerkino, Mittelaltermarkt und Burgweynacht zahlreiche Besucher                    in der Saarpfalz und der Biosphäre Bliesgau
  www.saarpfalz-touristik.de
                                                                                                in ihren Bann zieht.

                                                                                                                                     PS*7895
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