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No 3/2021 Das Magazin der Arbon Energie AG für Strom, Wasser, Nahwärme und Telekommunikation Die Infrastruktur für den Corona-Veloboom Seite 6 Das Ende der Halogen-Leuchtstäbe Seite 10 Lademöglichkeiten für Elektroautos Seite 12
Spotlights Liebe Leserin, lieber Leser ETH-Shuttlebus mit Elektroantrieb Die Coronavirus-Pandemie hat Schweizerin- nen und Schweizer wieder aufs Velo gebracht. Doch damit die Velobegeisterung nicht in Frust umschlägt, reicht ein neues Velo nicht. Es braucht auch Velowege, auf denen alle gut vorwärtskommen und auf denen sich Kinder, Rentner und alle dazwischen sicher fühlen. Europas Pioniere für sichere und komfortable Veloinfrastrukturen sind die Niederländer – mit gigantischem Erfolg. In kaum e inem an- deren Land sind so viele Menschen auf zwei Rädern unterwegs. Doch auch bei uns hat sich in den letzten Jahren einiges getan, damit das Velo immer mehr zum Alltagstransport- mittel wird und im Verkehr mehr Platz e rhält. Wir zeigen Ihnen in dieser Nummer von «vernetzt» aber nicht nur bessere Velowege, sondern auch, wie die Ladeinfrastruktur für Elektroautos aussehen könnte. Ob es ein Fluch oder ein Segen ist, wenn eine Gemeinde plötzlich Besitzerin eines grossen Kraftwerks wird, lesen Sie auf Seite 14. Seit 2009 verkehrt der Shuttlebus «ETH Link» mehrmals pro Stunde zwischen dem Campus Zentrum und dem Campus Ich wünsche Ihnen eine erhellende Lektüre. Hönggerberg. ETH-Angehörige können dank dieser Verbindung ohne Umsteigen zwischen den beiden Campus pendeln. Bisher Fotos: zVg ETH Zürich / Visualisierung: zVg Asahi Tanker Co. Ltd / zVg Arbon Energie AG. fuhren Dieselfahrzeuge. Seit Herbst 2020 sind nun drei Elektro busse im Einsatz. Die 18 Meter langen E-Gelenkfahrzeuge können mit einer Batteriekapazität von 243 Kilowattstunden 125 Kilometer weit fahren. Zum Nachladen der Batterie steht auf dem Hönggerberg eine Schnellladestation bereit. HOLZ STATT ATOM Thermische Kraftwerke erzeugen Strom aus Wärme. Aus physikalischen Gründen fällt dabei viel Abwärme an, die häufig ungenutzt an die Umwelt abgegeben wird. Nicht so Silvan Kieber beim Kernkraftwerk Beznau: Seit Ende 1983 wird mit der Geschäftsführer Abwärme ein Fernwärmenetz versorgt, die Refuna (Regionale Fernwärme Unteres Aaretal). Wenn die beiden Reaktorblöcke dereinst ausser Betrieb gesetzt werden (etwa 2030), braucht Arbon Energie AG es für die Fernwärmeversorgung eine alternative Wärme- Titelbild: Hansueli Schärer Salwiesenstrasse 1 9320 Arbon quelle. Die Refuna AG plant deshalb ein Holzheizkraftwerk in Tel. 071 447 62 62 Döttingen. Der jährliche Bedarf von rund 77 000 Tonnen Holz www.arbonenergie.ch soll regional und überregional gedeckt werden. Der Begriff Heizkraftwerk zeigt an, dass nicht nur Wärme, sondern auch Strom («Kraft») erzeugt wird. 2
«Wir können nicht Kein Zwang einfach weiterleben wie Menschen entscheiden sich oft für das Standardangebot. So wird beispielsweise die Entscheidung, ob jemand sein bisher und darauf Druckerpapier auf beiden Seiten bedruckt, davon beeinflusst, welche Option als Standard voreingestellt ist. Forschende der pokern, dass dereinst ETH Zürich und der Universität Warwick, Grossbritannien, konnten nun einen weiteren sehr deutlichen solchen Effekt auf- eine Wundertechnologie zeigen: Nicht nur private Haushalte, sondern auch kleine und mittlere Unternehmen beziehen eher nachhaltig produzierten uns rettet.» Strom, wenn ihr Elektrizitätsanbieter diesen als Standardange- bot definiert. Dies ergab eine Untersuchung bei einem grossen und einem mittelgrossen Schweizer Stromversorger. Der Anteil Sonia Seneviratne, erneuerbaren Stroms stieg beim einen Stromversorger von ETH-Professorin und Autorin Weltklimarat 3 auf 77 Prozent, beim anderen von 0,7 auf 85 Prozent – und dies trotz Mehrkosten von 5,8 bzw. 14,3 Prozent. Der Effekt hielt übrigens an: Nach sechs Jahren war der Bezug von «grünem» Strom nur um ein paar Prozente gesunken. Erfreulich ist, dass sich dieser E ffekt ganz ohne Zwang erzielen liess. Erster E-Tanker Quelle: ETH Zürich Hochseefrachter werden häufig mit Schweröl betrieben, einem billigen, schwarzen, dick flüssigen Rückstand der Erdölverarbeitung. Aufgrund seiner Zusammensetzung ist der Schadstoffausstoss solcher Schiffe im Vergleich Erneuerbar überholt fossil zur Verwendung von Marinediesel sehr hoch. Kein solches Problem haben wird der erste 2020 wurden in der Schweiz erstmals elektrisch angetriebene Tanker, der ab 2022 in der Bucht von Tokio verkehren soll. Projektiert mehr Heizungen verkauft, die erneuer wird er vom Konsortium e5, das sich Schiffs bare statt fossiler Energie nutzen: antrieben verschrieben hat, die mit erneuer barer Energie betrieben werden. Die Grösse des 28 000 neuen Öl- und Gasheizungen Tankers ist mit 500 Tonnen Tragfähigkeit noch recht bescheiden (Supertanker haben über standen 30 000 neue Wärmepumpen- 250 000 Tonnen). Zwei Motoren mit je 300 Kilo- und Holzheizungen gegenüber. watt Leistung sollen das Schiff antreiben. Zwei Lithiumionenbatterien mit je 1740 Kilowatt Quelle: Verkaufsstatistik GebäudeKlima Schweiz stunden Kapazität liefern den elektrischen Strom. Und was soll das Schiff transportieren? Schweröl … Die Frage Was sind negative Emissionstechnologien? Bei diesem Begriff handelt es sich um eine irreführende wört- liche Übersetzung aus dem Englischen: negative-emissions technologies. Negativ sind nicht die Technologien, sondern die Emissionen. Gemeint ist damit, der Erdatmosphäre CO2 zu entziehen und es dauerhaft zu speichern. Dafür gibt es natürli- che Methoden wie Aufforstungen und technische Methoden, zum Beispiel das Entziehen von CO2 aus Kraftwerksabgasen und dessen Lagerung in der Tiefsee. Wollen Sie auch etwas wissen zu einem Energiethema? Senden Sie Ihre Frage an: redaktion@strom-online.ch 3
Spotlights Die Digitalisierung Fernwärme mit benötigt Strom solarer Unterstützung Die Digitalisierung ist in aller Munde und fasst immer mehr Fuss, auch im Alltag. Allerdings wächst parallel zu den Daten- mengen auch der dafür nötige Strombedarf. So verbrauchten die Rechenzentren und Serverräume in der Schweiz im Jahr 2019 rund 2,1 Milliarden Kilowattstunden Strom. Durch Effi- zienzmassnahmen liessen sich davon fast 1 Milliarde Kilo wattstunden oder rund 46 Prozent einsparen, zum Beispiel durch höhere Systemraumtemperaturen, die Einhausung von Servern, energieeffizientere Speicher oder durch eine ver- stärkte Auslastung. Die Genfer Stadtwerke (Services Industriels de Genève, SIG) haben im Februar 2021 in Le Lignon bei Genf eine innovative solarthermische Anlage einge- weiht. Diese produziert keinen Strom, sondern Wärme. Das Besondere an der Anlage sind die flachen, durch ein Hochvakuum isolierten Paneele. Sie sorgen da- für, dass im Winter – und auch bei schlechtem Wet- ter – mehr Wärmeenergie produziert wird als mit herkömmlichen Sonnenkollektoren. Rund ein Drittel der Wärme wird in den sechs kältesten Monaten des Jahrs produziert. Die 800 Quadratmeter Solarpaneele werden jährlich rund 500 000 Kilowattstunden Wär- meenergie produzieren und in das Fernwärmenetz Quelle: TEP Energy GmbH und Hochschule Luzern, «Rechenzentren in der Schweiz – Stromverbrauch und Effizienzpotenzial». Studie im Auftrag des Bundesamts für Energie/EnergieSchweiz, 2021 der SIG einspeisen. 48 Mrd. m3 Seit dem Ende der kleinen Eiszeit um 1850 ist ein Abschmelzen der Schweizer Gletscher zu beobachten. Seit 1960 haben die Schweizer Glet- scher so viel Wasser verloren, dass sich damit der Bodensee mit seinen 48 Milliarden Kubikmetern füllen liesse. Würde der durch den Klimawandel Fotos: iStock / zVg SIG, Magali Girardin bedingte Temperaturanstieg heute gestoppt (ein sehr unwahrschein- liches Szenario), würden die Gletscher in den nächsten Jahrzehnten den- noch nochmals rund die Hälfte des heutigen Volumens verlieren. Datenquelle: Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft 4
Photovoltaik in den Alpen bringt mehr Ertrag Wertvoller Winterstrom aus Sonne lässt sich im Gebirge besser erzeugen als im Mittelland: Es hat weniger Nebel, und die Reflexion des Sonnenlichts am Schnee erhöht den Ertrag. Zudem ist es kälter, was für einen besseren Wirkungsgrad der Photovoltaikmodule sorgt. Die ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Wä- denswil, betreibt beim Totalpsee ober- halb von Davos eine Versuchsanlage für Photovoltaik. Die verschiedenen Paneele weisen unterschiedliche An- stellwinkel auf. Zudem werden sowohl gewöhnliche monofaziale als auch bifaziale (zweiseitig aktive) Module ein- gesetzt. Die Messergebnisse im Durch- schnitt der Jahre 2018–2020 zeigen, dass die bifazialen Module mit 70 Grad Anstellwinkel den höchsten Jahresertrag wie auch den höchsten Winterertrag erzeugten. Der Jahresertrag dieser Mo- dule ist im Vergleich mit der Anlage in Wädenswil mehr als doppelt so hoch, und der Ertrag im Winterhalbjahr ist mehr als viermal so hoch. Winterertrag Sommerertrag kWh/kWp 2000 1800 1600 1400 1200 1000 800 600 400 200 0 30°, 30°, 70°, 70°, 90°, 90°, Wädenswil, 90° = senkrecht monofazial monofazial bifazial monofazial bifazial monofazial 20/30°, mit Rahmen rahmenlos monofazial Durchschnittlicher Jahresertrag der Jahre 2018 bis 2020, aufgeteilt in Sommer (oberer Teil der Balken) und Winter (unterer Teil). Zur besseren Vergleichbarkeit sind die Erträge auf die installierte Leistung der Photovoltaikmodule bezogen (kWh/kWp). Datenquelle: ZHAW, Institut für Umwelt und natürliche Ressourcen 5
Architektur: Dissing+Weitling Foto: zVg Rasmus Hjortshøj Nach niederländischem Vorbild ist in den letzten Jahren Kopenhagen zu einer der velofreundlichsten Städte Europas geworden. 6
Noch nie wurden so viele Fahrräder verkauft wie in der Corona-Zeit. Das ist eine riesige Chance für einen ökologischeren Verkehr in den Städten. Neue Infrastruktur für den Velob m Text: Andreas Schwander Geschlossene Grenzen, geschlossene Res- Land flach und damit ideal zum Velofah- taurants, unsichere Planung, Ferien da- ren. Doch der fast permanent wehende heim: Eine der wenigen Aktivitäten, die Wind hat für Leute auf dem Velo ähnli- da problemlos und virensicher möglich che Effekte wie bei uns Hügel und Berge. sind, ist Velofahren. Viele Velohändler Noch in den 1970er- und 1980er-Jahren machen seit mehr als einem Jahr das Ge- waren niederländische Städte, ebenso schäft ihres Lebens, der Onlinehändler wie die heute als Velodorado gefeierte Galaxus verkaufte 2020 neunmal mehr dänische Hauptstadt Kopenhagen, völ- Elektrovelos als im Wirtschaftsboom- lig zugestellt mit Autos. Damals sprach jahr 2019. Schon im Frühling 2021 hatten man von der «autogerechten Stadt», mit viele Händler ein schmales Angebot und breiten Einfallachsen bis in die Zentren. Lieferschwierigkeiten. Diesen Strassen wären selbst im histo- rischen Zentrum von Amsterdam Hun- Neue Infrastruktur derte Häuser und einige der legendären Damit all diese Velos nach dem Abflauen Grachten geopfert worden. Dagegen regte der Pandemie nicht in den Kellern ver- sich Widerstand. stauben, braucht es eine bessere Infra- struktur. Die Neo-Velofahrer haben rea- «Auto gegen Velo» lisiert, wie einladend schnell angelegte, ist der falsche Ansatz Sjors van Duren sucht als Verkehrsplaner Lösungen, provisorische Radwege auf Hauptstras- So entstand die Forderung nach der fahr- die Verbesserungen fürs Velo bringen und bei sen (sogenannte Pop-up-Radwege) und rad- und fussgängergerechten Stadt. Ve- denen auch Autofahrer mit der neuen Situation zufriedener sind. provisorisch autofreie Strassen sind. los bewegen auf weniger Platz sehr viel Viele Käufer dürften seit Jahren nur mehr Personen. Dabei geht es immer noch selten Velo gefahren sein. Sie wer- um die Umverteilung von öffentlichem Kleinarbeit fahren in Nijmegen nicht nur den es schnell wieder aufgeben, wenn Raum. Aber das heisst laut Sjors van mehr Menschen Velo als irgendwo sonst. sie sich ohne die Gefahr des Virus in Duren nicht «Auto gegen Velo». Denn die Auch Autofahren ist flüssiger und ange- Tram und Bus wieder sicherer fühlen als Neuorganisation von Verkehrsträgern nehmer geworden, weil es weniger Au- auf dem Drahtesel. Laura Schmid, beim und Verkehrsflächen ist kein Nullsum- tos gibt. In der 180 000-Einwohner-Stadt Verkehrsclub der Schweiz (VCS) zustän- menspiel. Öffentlicher Raum ist zwar Nijmegen ist der Anteil der Velofahrten dig für Veloinfrastruktur, sagt deshalb: hart umkämpft, aber oft schlecht genutzt. am Gesamtverkehr in den letzten Jahren «Unser Mass heisst ‹8 bis 80›. Veloinfra- Eine gute Methode ist es laut van Duren, auf 60 Prozent angewachsen, vierspurige struktur muss nicht für Velokuriere und Quartierstrassen in Einbahn-Velowege Strassen konnten auf zwei Spuren zu- Foto: zVg Stadsregio Arnhem Nijmegen 20-jährige fitte Männer gebaut werden. umzubauen. Autoverkehr ist nur noch rückgebaut werden. Es müssen sich die Acht- und die Acht- für Anwohner erlaubt, die aber gleichzei- zigjährigen sicher fühlen.» tig mehr Anwohnerparkplätze erhalten. Städte nehmen Velos ernst Solche Gedanken macht man sich in den «Dank der neuen Anwohnerparkplätze Van Duren betont, dass eine Gesamtpla- Niederlanden, Europas Modell-Veloland, können wir oft sehr viel lokalen Wider- nung wichtig sei. Zum einen müssten seit Jahrzehnten. Sjors van Duren, Ver- stand und entsprechend jahrelange Ver- Routen definiert werden, etwa von der kehrsplaner in Nijmegen, betont aber, zögerungen vermeiden», sagt er. Dank Uni zum Bahnhof oder von den Agglome- dass das nicht immer so war. Zwar ist das dieser jahrzehntelangen planerischen rationen in die Altstädte, und dann ent- 7
sprechend gebaut und signalisiert wer- tur investiert. In Bern hat die von der den. Dabei muss lange nicht jede Strasse ehemaligen Gemeinderätin Ursula Wyss velogerecht sein, im Gegenteil. Besser sei angestossene «Velo-Offensive» zu mas- es, wenn Verkehrsmittel getrennt wer- siven Verbesserungen und einem stei- den, wenn Tempo-30-Quartierstrassen genden Verkehrsanteil des Velos geführt. zu Velostrassen werden und die Autos Ziel sind laut Stephanie Stotz, die bei der die grossen Strassen für sich alleine ha- Stadt Bern für die Velo-Offensive verant- ben. Effizient werden Routen aber nicht wortlich ist, abgetrennte Radwege mit durch hohe Tempi, sondern durch effizi- zweieinhalb bis drei Meter Breite, auf de- ente Kreuzungen. Die Niederlande haben nen Radfahrer auch gemütlich nebenein- Mehr dazu auf strom-online.ch dafür Ampelanlagen, welche Velofahrer ander fahren können – kein Vergleich mit − Mit dem Cargo-Velo erlebt der Ausläufer vor den Autos losfahren lassen, oder raf- den schmalen Radstreifen, wo Velofahrer eine Renaissance − Unterstütztes Treten – alles über finierte Kreisel, die den Radverkehr vom den heissen Abgasstrom eines überho- das Elektrovelo Autoverkehr trennen und in denen Velo- lenden Lastwagens auf wenige Zentime- fahrer Vortritt haben. ter Distanz am ganzen Körper spüren. Bern hat sich wie die niederländischen Abgetrennte Radwege Städte einen Velomasterplan erarbeitet. Laura Schmid vom VCS (links) und Stephanie So weit ist man in der Schweiz noch In der Planung für Eisenbahnen, Stras- Stotz, verantwortlich für die Velo-Offensive der Stadt Bern, sehen die Fortschritte bei der nicht. Aber in vielen Städten wurde be- sen- und Luftverkehr wird das genau- verbesserten Veloinfrastruktur vor allem bei reits viel in eine sicherere Radinfrastruk- so gemacht. Zudem hat man, nachdem der massiv gestiegenen Zahl von Velofahrern in der Stadt. Foto: Hansueli Schärer
Autofahrer und Fussgänger schon seit durcheinander und schwierig auseinan- Velos ist ein neues Thema. «Das ist noch Jahren und Jahrzehnten gezählt werden, derzudröseln. Zudem ist es nicht opti- nicht überall angekommen», sagt Karl nun auch damit begonnen, Velofahrer zu mal, wenn sich Velofahrer die Spur mit Vogel. «Generalunternehmer bauen noch zählen. Denn «was nicht gezählt wird, grundsätzlich gleich schnellen Bussen immer zu grosse Tiefgaragen mit unver- zählt nicht», betont der Stadtberner Ver- teilen müssen. Einen Bus mit hundert mietbaren Autoparkplätzen, vergessen kehrsplaner Karl Vogel, der das Projekt Leuten im Nacken zu haben, ist für jede aber die Veloparkplätze.» Velohauptstadt leitet. Velofahrerin ein sehr unangenehmes So versuchen die Schweizer Planer, sich Gefühl. Deshalb dämpft Karl Vogel allzu immer mehr dem Vorbild der Nieder- Lieber einen Schuh drin grosse Erwartungen: «An diesem ÖV- lande anzunähern. Die Fahrbahnen der Karl Vogel und seine Mitarbeitenden Umsteigeort mit wenig Platz sind mit dortigen Radschnellwege haben eine kümmern sich um Knoten, Zahlen und den aktuellen Verkehrsmengen die Opti- spezielle Oberfläche, sind beleuchtet, in Flächen. Ihr Paradestück ist die Velo- malstandards für den Veloverkehr noch angenehmem Abstand zu den Strassen hauptroute nach Bern Wankdorf mit dem nicht erreicht.» Und Bern hat auch nicht und teilweise so angelegt, dass die Auto- Engpass der Lorrainebrücke. Dank Zäh- das Privileg von Zürich, wo es unter dem fahrer im Stau die schnellen Velofahrer lungen weiss man, dass der Autoverkehr Hauptbahnhof einen «vergessenen» Au- in der Ferne vorbeisausen sehen kön- jährlich um ein bis zwei Prozent abnimmt. tobahntunnel mit zwei Röhren gibt. Er nen – als Provokation und Denkanstoss. So führen jetzt nur noch drei statt vier ist Teil des in den 1970er-Jahren geplan- Zudem achten die Planer darauf, dass Autospuren über die Brücke, dafür aber ten, aber nie fertiggebauten Autobahn- die Strecken eine gewisse Abwechslung zwei breite Velospuren. Trotzdem gibt’s «Ypsilons» und kann nun als Velotunnel bieten. «Zehn Kilometer in einer flachen, nicht mehr Stau. Mit dem besseren Ve- genutzt werden. Aber der Berner Bahn- gleichförmigen Landschaft gegen den loangebot nimmt der Autoverkehr noch hof als «Veloknoten» werde nach dem Wind zu fahren, kann sehr anstrengend weiter ab. «Wir haben an vielen Orten Umbau massiv besser sein. sein», sagt Planer Sjors van Duren. Die völlig überdimensionierte Knoten, die nur Strecken werden deshalb so geplant, so gross sind, damit zu Spitzenzeiten die Geistige Etappierungen dass sie sich geistig in einzelne Abschnit- dahinterliegende Kreuzung nicht überlas- Kaum gibt es mehr Velos, sind auch ihre te mit Kirchen, Bäumen, Unterständen tet wird», erklärt Karl Vogel. «Wenn nur Parkplätze ein Thema. Denn genauso wie oder Pausenplätzen als Wegmarken un- zehn Prozent der Autofahrer umsteigen, Autos stehen auch Velos den grössten terteilen lassen. Auch mit psychologi- können wir ganze Abbiegespuren aufhe- Teil des Tages herum. In den Quartieren schen Tricks bringt geschickte Planung ben und zu Velospuren machen.» Und die ist das kein Problem, aber in den Zentren Leute aufs Velo: indem sie ihnen das Ge- Autos werden noch weniger. und vor allem an Bahnhöfen wird es ei- fühl gibt, es sei nicht so weit, und sie dann Besserer öffentlicher Verkehr (ÖV) und nes. Doch Parkraumbewirtschaftung für stolz sein lässt über die lange Fahrt. bessere Veloinfrastruktur beschleunigen diesen Prozess. Damit wird Platz frei auf den «grossen Betonplatten», den Kreu- zungen. Doch solche Verbesserungen kommen immer nur Schritt für Schritt. Karl Vogels Team arbeitet deshalb mit Gut zu wissen drei Zeithorizonten: kurz-, mittel- und langfristig. Kurzfristige Lösungen kön- Game-Changer E-Bike nen schnell – innert weniger Monate – realisiert werden, sind aber vielleicht Das E-Bike hat das Verhalten der Velofahrer, aber auch die Planung der In- nicht perfekt und oft nicht überall durch- frastruktur massiv verändert. Damit werden die Tempi höher und die zu- gehend. Mittelfristige Lösungen brau- rückgelegten Strecken länger, sodass neue Gemeinden in die Velodistanz chen mehr Geld und Zeit und könnten der Städte rücken. Der Kanton Bern überlegt sich deshalb Radschnellwege Einsprachen auslösen. Im langen Zeitho- zwischen Bern und Thun oder Bern und Biel. Während ausserorts die rizont sind die grossen Würfe. Da sei es E-Bikes ihre Leistung auch auf Radwegen voll ausfahren sollen, wird inner- wichtig, «den Schuh in der Tür zu haben» orts ein Tempolimit von 30 Kilometern pro Stunde zum Thema. Denn die und nicht kurzfristig mögliche Lösungen schnellen Elektrofahrräder (bis 45 km/h) sind oft gleich schnell wie die Autos. zugunsten besserer, aber nur langfristig Für die langsameren «Bio-Biker» (also ohne Motor) ist es sehr unangenehm, realisierbarer Lösungen aufzuschieben. von so schnellen Fahrzeugen überholt zu werden. Die schnellen Fahrer kön- nen dann wählen: entweder mit 30 auf dem Veloweg oder mit 45 zwischen Kampf um den Platz den Autos. Die Elektrovelos vergrössern aber nicht nur die Velodistanzen, Das grösste Thema in Bern ist der kom- sondern verändern auch die Velotopografie. Hügelige Städte wie Zürich, Genf mende Bahnhofsumbau, bei dem der oder Lausanne müssen sich dank der E-Bikes nun Gedanken zu Radwegen für Veloverkehr eine wichtige Rolle spielen Routen machen, auf denen früher kaum jemand mit dem Velo unterwegs war wird. Allerdings ist es da sehr eng – Fuss- und wo Planer und Verkehrsteilnehmer bisher nur ans Auto gedacht haben. gänger, Busse, Trams und Velos, alle 9
Die stabförmigen Halogenlampen, die in zahlreichen Stehleuchten stecken, sind seit September 2021 verboten. Das Förderprogramm Alledin unterstützt den Kauf einer neuen Leuchte. Geld für den Ersatz von Halogenleuchten Text: Giuseppina Togni Um von den stromfressenden Halogen-Stehleuchten wegzu kommen, muss meistens die ganze Leuchte ersetzt werden. Für einen solchen Ersatz gibt es Fördergelder. Das Vorgehen umfasst drei Schritte (vgl. auch die Spalte ganz rechts). 1. 2. CHF 3. Illustration: Pia Bublies 10
Warum nicht nur das 1. Halogen-Stehleuchte Leuchtmittel ersetzen? entsorgen Die Frage ist naheliegend, warum denn Entsorgen Sie Ihre alte Halogen- die ganze Leuchte entsorgt werden soll Stehleuchte mit R7s-Fassung an und nicht nur das Leuchtmittel (der einer Sammelstelle oder im Fachge- R7s Halogenstab) ersetzt werden kann. Tat- schäft. Halten Sie den Moment der sächlich wäre es umweltfreundlicher, Entsorgung mit einem Foto fest. eine LED-Lampe mit gleicher Fassung Die stabförmigen Halogen-Leuchtmittel benötigen sehr viel Strom, können aber einzusetzen, anstatt die ganze Leuchte nur selten durch ein LED-Leuchtmittel wegzuwerfen. Doch leider führt der Aus- ersetzt werden. tausch von Halogenstäben durch LEDs oft zu Problemen: – R7s-LEDs sind zylindrisch und haben einen Durchmesser von etwa 3 Zentime- tern. Damit sind sie deutlich grösser als Sie sind in fast jedem Haushalt zu finden ein Halogenstab, weshalb in vielen Fäl- und strahlen Licht an die Decke oder an len der Platz fehlt, um sie einzusetzen. die Wand. Sie haben eine hohe elektrische Leistung und verbrauchen viel Strom. Die – Die leistungsstärksten R7s-LEDs geben 2. Rede ist von Halogen-Stehleuchten, be- etwa gleich viel Licht wie eine 100-Watt- liebt seit den 1980er-Jahren. Sie sind prak- Halogenlampe. Doch die in Stehleuchten tisch, können überall aufgestellt werden verwendeten Halogenlampen haben in und benötigen keine Installation durch der Regel mehr als 200 Watt, sodass eine den Elektriker. Es gibt billige Ausführun- LED zu wenig Licht abgeben würde. Neue LED-Leuchte gen, aber auch teure Designmodelle. kaufen Leider sind diese Leuchten sehr ineffi- – Häufig ist der Dimmer der Stehleuchte Kaufen Sie eine neue, effiziente zient: Nur 7 Prozent des Stroms werden nicht kompatibel mit dem LED-Leucht- LED-Leuchte und fotografieren in Licht umgewandelt, der Rest geht in mittel, sodass dieses flackert und surrt. Sie die Quittung. Es werden nur Leuchten ab einem Kaufpreis von Form von Wärme verloren. Aufgrund die- 125 Franken unterstützt. ser Ineffizienz wurde im Jahr 2018 eine Wer prüfen will, ob seine Stehleuchte erste Serie von Halogen-Glühlampen vom mit einem LED-Leuchtmittel kompati- Markt genommen. Nun sind seit Septem- bel ist, macht am besten zuerst den Test ber 2021 weitere Lichtquellen verboten, und leiht im Geschäft das passende LED- darunter auch die stabförmigen Halogen- Leuchtmittel aus. Funktioniert die alte lampen für R7s-Sockel, die in Stehleuch- Leuchte damit, so hat man eine gute Lö- ten verwendet werden und sehr hohe sung gefunden. Ansonsten bringt man die elektrische Leistungen aufweisen – von ausgeliehene LED zurück. 100 bis weit über 500 Watt. Mehr Geld bis Ende 2021 Unterstützung für neue Der reguläre Fördersatz bei Alledin be- LED-Stehleuchten trägt 30 Prozent des Preises der neuen Das Förderprogramm Alledin, das vom LED-Leuchte, maximal aber 100 Franken. Bund finanziert wird, will Haushalte Um Haushalte und Geschäfte während 3. dazu motivieren, ihre alten Halogen- der Corona-Krise zu unterstützen, hat Stehleuchten durch neue LED-Leuchten das Bundesamt für Energie die Sätze – zu ersetzen. Wer eine alte Halogenleuchte befristet bis Ende 2021 – erhöht. Diese be- mit R7s-Fassung entsorgt und eine neue tragen bis dahin 40 Prozent bzw. maximal 40 Prozent (max. 125 LED-Leuchte im Wert von mindestens 125 Franken. Es lohnt sich also, eine alte Franken) kassieren 125 Franken kauft, erhält 40 Prozent des Leuchte noch bis Ende 2021 zu ersetzen. Laden Sie Foto und Quittung auf Preises zurück, maximal aber 125 Fran- Das Förderprogramm ist 2020 angelau- alledin.ch hoch und geben Sie ken pro Leuchte. Um das Fördergeld zu fen, und bis heute haben mehr als 2500 Ihren Namen und Ihre IBAN ein. erhalten, sind drei einfache Schritte nö- Personen die Subvention in Anspruch Alledin prüft Ihre Angaben, und tig (vgl. rechte Spalte). Der Förderbetrag genommen. Alledin steht allen Menschen Sie erhalten 40 Prozent des Kauf- wird innerhalb einer Woche ausgezahlt. offen, die in der Schweiz wohnen, und preises (max. 125 Franken) auf Die Dateneingabe erfolgt schnell und ein- läuft bis Ende 2022 beziehungsweise bis Ihrem Konto gutgeschrieben. fach unter: alledin.ch der Fonds ausgeschöpft ist. 11
Infografik Zum Aufladen von Elektroautos kommen spezielle Elektroladestationen zum Einsatz. Die Ladedauer hängt von der Leistung der Ladestation ab sowie vom Fahrzeug. Elektroautos richtig laden Text: Alexander Jacobi Die Elektromobilität in der Schweiz nimmt Fahrt auf. 2020 wurden mit knapp 20 000 Fahrzeugen 50 Prozent mehr Elektropersonenwagen zu- gelassen als 2019. Parallel dazu müssen auch Ladestationen installiert werden, sei es zu Hause, am Arbeitsplatz oder im öffentlichen Raum. Sehr viele Autos fahren nur kurze Zeit pro Tag. Sonst sind sie parkiert und lassen sich damit mehrere Stunden lang aufladen. Für solche Fälle genügen Ladestationen mit moderater Leistung. Wenn hingegen un- terwegs nachgeladen werden muss – zum Beispiel auf Autobahnrast- stätten –, sind Schnellladestationen notwendig. Ladesäule mit mehreren Anschlusstypen Laden an öffentlichen Ladestationen Ladesäule, je nach Standort und Einsatz mit folgenden Anschlüssen ausgerüstet: Schnelles Laden Normales Laden – CCS – Typ 2 – CHAdeMO – Typ 1 Schnelles Laden mit Gleichstrom Alle öffentlichen Ladestationen – Ladeleistung bis 350 Kilowatt (sofern in der Schweiz auf einen Blick: die Fahrzeugbatterie das verträgt) e-mobile.ch/oeffentliche-ladestation-finden – Ladezeit für 100 Kilometer Reichweite: 5–15 Minuten, je nach Fahrzeug Öffentliche Ladestationen in Europa: – Öffentliche Ladestationen an den Transit- lemnet.org achsen (z. B. auf Autobahnraststätten) Anschlusstypen Typ 1 Typ 2 CCS* – Einphasiger – Dreiphasiger – Dreiphasiger Wechselstrom Wechselstrom Wechselstrom bis 22 Kilowatt oder – Bis 3,7 Kilowatt – Bis 22 Kilowatt Gleichstrom bis 350 Kilowatt – Meist nur noch bei – Kompatibel mit CCS – EU-Standard für Laden mit japanischen Auto- – EU-Standard für Gleichstrom marken Laden mit Wechsel- * CCS = Combined Charging System strom 12
Ladeprinzipien – Mit Wechselstrom, einphasig oder dreiphasig (Ladegerät im Fahrzeug) – Mit Gleichstrom (Ladegerät in der E-Ladestation) – Kommunikation zwischen Lade säule und Fahrzeug zur Lade regelung Laden an privaten Ladestationen – Wallbox (Wandladestation) – Meistens mit Typ-2-Anschluss – Selten noch mit Typ-1-Anschluss Wallbox Normales Laden mit Wechselstrom – Ladeleistung bis 22 Kilowatt – Ladezeit für 100 Kilometer Reichweite: 1–5 Stunden – Häufig bei Wohn- und Geschäftshäusern – Auch im öffentlichen Raum und bei Besucherparkplätzen Lastmanagement Die elektrischen Leistungen, mit denen CHAdeMO** Haushaltsteckdose die Batterien von E-Autos geladen Illustration: Murielle Drack – Gleichstrom – Nur zum Laden im Notfall werden, sind hoch. Damit die Haus – Bis 70 Kilowatt – Gefahr von Überhitzung zuleitung nicht überlastet wird, ist – Meist nur noch bei und Brand (nicht ausgelegt häufig ein Lastmanagement erforder- japanischen Automarken zum mehrstündigen Bezug lich. So wird in Mehrfamilienhäusern ** CHAdeMO = Charge de Move der Maximalleistung) mit mehreren Ladestationen die ver- bzw. japanisch für «eine Tasse Tee» fügbare Leistung auf die momentan angeschlossenen E-Autos aufgeteilt. 13
Nach Ablauf der Konzession gehen viele Wasserkraftwerke in den Besitz der Standortgemeinden und -kantone über. Doch die Geldquelle ist nicht mehr so ergiebig. Wasserkraftwerke sind wertvoll – oder doch nicht? Das Kraftwerk Palü am Berninapass. Sie gelten als die Ölquellen der Alpen – Projekten von Staumauern bei Splügen Drance um zwei Jahre verzögert, wä- und es gibt viele davon: grosse Wasser- und in der Schöllenenschlucht schlug ren sie wohl nicht gebaut worden. Was- kraftwerke in kleinen Berggemeinden und heftiger Widerstand entgegen. Die Stau- serkraft spielt zwar langfristig in der Bergkantonen. In einem sich ändernden seen hätten das ganze Urserental und Energiewende eine entscheidende Rolle, Umfeld mit der Energiewende und dem fast das ganze Rheinwald unter Wasser doch niemand will an kurzfristig un Klimawandel nimmt ihre Bedeutung zu. gesetzt. So wuchs die Erkenntnis, dass vorteilhaft erscheinenden Investitions- Immer mehr dieser Kraftwerke werden das Recht, Wasser und Landschaft zu entscheiden schuld sein. Denn unter den künftig den Standortgemeinden und den nutzen, einen Preis haben müsse. Die- Erneuerbaren ist Wasserkraft teurer als -kantonen gehören. Der «Heimfall» ist eine ser Gedankengang wird mittlerweile auf Wind- und Sonnenenergie. Regelung in vielen Kraftwerkskonzessio- viele andere kommerzielle Nutzungen nen, wonach die grössten Teile der Kraft- natürlicher Ressourcen übertragen, etwa Nehmen oder die werksanlagen nach Ablauf der Konzessi- bei CO2-Emissionen. Dann lohnt es sich, Konzession verlängern? on an die Standortregionen zurückfallen. sorgfältig mit natürlichen Ressourcen Die Bergregionen sind hin- und hergeris- Der Heimfall in den Konzessionen hat umzugehen. Bei der Wasserkraft gehörte sen. Einige, wie etwa Uri, haben kanto- eine lange Geschichte, und er ist hoch- nebst der Nutzung der Ressourcen zu den nale Gesetze, wonach der Heimfall zwin- politisch. Bei den frühen Konzessionen Auflagen, dass die Anlagen nach Ablauf gend ausgeübt werden muss. Im Wallis für die ersten grossen Kraftwerke der der Konzessionsdauer von 60 bis 80 Jah- gibt es regionale Werke, die technisch SBB im Wallis war die Heimfallregelung ren ins Eigentum der Standortregionen und organisatorisch in der Lage sind, sol- allerdings noch kein Thema. Damals übergehen sollen. che Werke zu betreiben. Andere Regio- waren die Bergregionen froh, dass sich Mit dem Wert solcher Anlagen ist es al- nen haben früh die Konzessionen erneu- überhaupt jemand für sie interessierte. lerdings nicht so einfach. Um die Jahr- ert, mit modernisierten Bedingungen. Die Kraftwerksbauer waren willkom- tausendwende sprach man von Strom- Patentlösungen hat niemand. Die Ähn- men, und niemand dachte daran, Forde- lücken und explodierenden Preisen und lichkeit zwischen Wasserkraftwerken rungen zu stellen. plante grosse neue Kraftwerke. Dann und Ölquellen ist deshalb grösser, als es sind nach der Finanzkrise 2008 die den Standortkantonen lieb ist. Im gestri- Wasser und Landschaft Strompreise eingebrochen. Auf neuen gen Energieumfeld hätte man sich damit hatten plötzlich einen Wert Kraftwerken gab’s riesige Abschreiber. eine goldene Nase verdient. Heute ist eine Foto: zVg Repower Das änderte sich in den 1930er- und Was 2002 eine Goldgrube war, wurde Konzession aber fast wertlos. Doch im 1940er-Jahren, als die Projekte grösser 2010 zum Milliardengrab. Hätten sich Gegensatz zu den Ölquellen kann sich das wurden. Das Dorf Marmorera und die die Entscheide für die beiden Pumpspei- bei der Wasserkraft schnell wieder zum Göscheneralp verschwanden in Stauseen. cherwerke Linth-Limmern und Nant de Besseren wenden. Text: Andreas Schwander 14
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