Wirtschaftliche Landesversorgung: Was machen wir, wenn's knapp wird? - 6 Eine Zusammenarbeit mit der Armee - gerne wieder! 10 Feuerprobe für ...

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Wirtschaftliche Landesversorgung: Was machen wir, wenn's knapp wird? - 6 Eine Zusammenarbeit mit der Armee - gerne wieder! 10 Feuerprobe für ...
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    Wirtschaftliche Landesversorgung:
    Was machen wir, wenn’s knapp wird?
 6 Eine Zusammenarbeit mit der Armee – gerne wieder!
    FDT Spit Bat 75

10 Feuerprobe für ziviles und militärisches Know-how
    FDT Infra Bat 1

12 «Schule mal anders»
    FDT Log Bat 52
Wirtschaftliche Landesversorgung: Was machen wir, wenn's knapp wird? - 6 Eine Zusammenarbeit mit der Armee - gerne wieder! 10 Feuerprobe für ...
Editorial

   Leadership – Mehr als nur ein Wort

   Was bewegt Menschen dazu, mehr als die geforderten 100% zu ge-

                                                                                                                                       Bild: ZEM
   ben oder motiviert in den Arbeitsalltag einzusteigen? Wieso sind
   gewisse Leader erfolgreicher und andere weniger? Diese Fragen be-
   schäftigen die Menschheit seit geraumer Zeit, auch unsere Schweizer
   Armee. Führungsgrundsätze oder Leitbilder sind Instrumente, die
   versuchen, Menschen zu bewegen oder der Arbeit einen Sinn zu ge-
   ben. Sind diese jedoch zielführend? Fragen Sie sich selber.

   Was bewegt Sie, die Extrameile zu gehen oder das «ein bisschen
   mehr» zu leisten? In meiner Funktion als Brigadekommandant sehe
   ich jeden Tag sehr gute Beispiele, bei denen Leadership ein Gesicht
   bekommt und nicht nur eine leere Worthülse bleibt. Was macht al-
   so den Unterschied aus?

   Nehmen wir uns doch unseren Alltag zum Beispiel. Wenn Sie im Ge-
   schäft einen Auftrag erhalten, dann wird zuerst erklärt, was erwartet
   wird und anschliessend wie und mit welchen Ressourcen es ungesetzt
   wird. Am Schluss wird dann noch der Grund für die Umsetzung er-
   klärt, also das Warum. Exemplarisch sieht man dieses Vorgehen im
   Marketing respektive der Werbung. Zuerst wird gesagt, was verkauft
   wird, dann wie das Produkt funktioniert. Selten wird gesagt, warum
   das Unternehmen überhaupt das Produkt herstellt. Das Argument,
   welches den Menschen jedoch dazu bewegt, etwas zu tun, ist das Wa-
   rum. Dies ist auch medizinisch begründet, da die Sinnvermittlung
   direkt auf das limbische System1 in unserem Gehirn einwirkt, also                       Doch einen erfolgreichen Befehl erhält man, wenn die Orientierung,
   unser mentaler Antrieb, die Motivation.                                                 also das Warum, Betroffenheit schafft bei Ihnen als Soldat, dann die
                                                                                           Absicht erläutert, wie wir der Herausforderung begegnen werden, al-
   Drehen wir unsere Argumentation und beginnen mit dem Warum,                             so das Wie und anschließend mit den Aufträgen das logische Was er-
   erläutern anschließend das Wie und enden mit dem Was, dann ha-                          klären. Ein gutes Beispiel ist der Wachtbefehl. Eine realistische und
   ben wir die Chance, dass unsere Unterstellten oder Mitarbeitenden                       auf das Wachtdispositiv zugeschnittene Bedrohungslage vermittelt
   die Extrameile gehen. Jetzt fragen Sie sich, was hat dies mit der Ar-                   das Warum und entsprechend den Sinn und generiert Motivation.
   mee zu tun? Wenn Sie sich einen schriftlichen Befehl anschauen, be-
   ginnt dieser immer mit einer Orientierung, dem Warum, geht dann                         Gute Leader vermitteln also zuerst das Warum und fördern so die
   weiter zur Absicht, dem Wie und endet mit dem Auftrag, dem Was                          Motivation ihrer Unterstellten. Versuchen Sie es und im schlimms-
   und den anschliessenden besonderen Anordnungen.                                         ten Fall funktioniert es, ich sehe es jeden Tag draussen bei unseren
                                                                                           militärischen Leadern der Logistikbrigade. Warum tun sie dies? Für
   Fragen Sie sich selber: Wie viel Beachtung schenken Sie den Elemen-                     unsere Sicherheit und Freiheit – auch in Zukunft! Herzlichen Dank.
   ten «Orientierung», «Absicht» und «Auftrag»? Lassen Sie mich eine
   Vermutung anstellen: Meistens wird zuerst angeschaut, welchen Auf-
   trag man zugeschrieben erhält, geht dann über zu der Absicht und
   anschließend wird die Orientierung genauer gelesen. Auch bei der                        Brigadier Thomas Süssli
   Erstellung des Befehls wird mehr Gewicht auf die Aufträge gelegt.                       Kommandant Logistikbrigade 1

   1 Das limbische System ermöglicht die Beurteilung von Sinnesreizen (bekannt? neu? angenehm? bedrohlich? etc.), Gefühle und Emotionen (Freude, Lust, Angst, Trauer..) zu
   empfinden, zu bewerten, zu merken und zu verarbeiten, und mit entsprechenden Taten (Hinwendung, Abwehr, Flucht,..) und physiologischen Vorgängen (Hormonausschüt-
   tung, Blutdruckänderung, Pupillenweite etc.) zu beantworten sowie Motivation aufzubauen. Mit seiner Funktion ist auch die Fähigkeit des Lernens eng verknüpft.

2 armee.ch     Logistikbrigade 1     2 / 17
Wirtschaftliche Landesversorgung: Was machen wir, wenn's knapp wird? - 6 Eine Zusammenarbeit mit der Armee - gerne wieder! 10 Feuerprobe für ...
Inhalt

Inhalt

 2 Editorial
		 Der Kommandant hat das Wort

 4 Wirtschaftliche Landesversorgung:
		 Was machen wir, wenn’s knapp wird?

 6 Eine Zusammenarbeit mit der Armee – gerne wieder!
		 Einsatz im Spitalverbund Appenzell Ausserrhoden

8 Den WK im Spital und die Hebamme im TAZ
		Wiederholungskurs 2017

10 Feuerprobe für ziviles und militärisches Know-how                                                  6	Eine Zusammenarbeit mit der Armee –
		 Schutzausbildung Wangen an der Aare                                                                    gerne wieder!
                                                                                                          FDT Spit Bat 75
12 «Schule mal anders»
		 FDT 2017 Log Bat 52

14 Der Puch wird ausgemustert – der Nachfolger macht Freude
		 Neues Dienstfahrzeug

16 Die Logistikbrigade 1 in Zahlen
		 Logistikbrigade 1

                                                                                                     10	Feuerprobe für ziviles und militärisches
                                                                                                          Know-how
                                                                                                          FDT Infra Bat 1

Impressum
armee.ch, die Zeitschrift für die Angehörigen der Log Br 1, erscheint zweimal jährlich
auf Deutsch und Französisch.
Herausgeber: Chef der Armee und Kommandant Log Br 1
Redaktion: Maj Glenn Mueller Amstutz, Chef Kommunikation Log Br 1; Maj Matthias Erny,
Journalistof Log Br 1; Kdo Log Br 1, Worblentalstrasse 36, 3063 Ittigen
Übersetzungen: Fachof (Hptm) Nicolas Marti
Gestaltung: Zentrum elektronische Medien (ZEM), Bern
                                                                                                     12   «Schule mal anders»
                                                                                                          FDT Log Bat 52
Bilder: Titelbild iStock, Seiten 4–5 fotolia, Bundesamt für Wirtschaftliche Landesversorgung (BWL)
Druck: Kromer Print AG, Lenzburg
Adressänderungen: Eingeteilte AdA schriftlich beim Sektionschef des Wohnorts.
Alle anderen schriftlich beim Kommando Log Br 1
Copyright: VBS, Bereich Verteidigung
Internet: www.logistikbrigade.ch
            www.logistikbasis.ch
           www.armee.ch

                                                                                                                  armee.ch   Logistikbrigade 1    2 / 17   3
Wirtschaftliche Landesversorgung: Was machen wir, wenn's knapp wird? - 6 Eine Zusammenarbeit mit der Armee - gerne wieder! 10 Feuerprobe für ...
Wirtschaftliche Landesversorgung

   Wie abhängig sind wir?
   Die unfallbedingte Sperrung der Rheintal-Eisenbahnstrecke im deutschen Bundesland Baden-Württemberg führt
   die Anfälligkeit unserer Gesellschaft vor Augen. Die Strecke ist die Schlagader des Schienengüterverkehrs auf
   der Nord-Süd-Achse durch Europa. Dank Ausweichrouten hielten sich die Versorgungsengpässe in Grenzen. Welche
   Rolle spielt in solchen Fällen die wirtschaftliche Landesversorgung und was trägt die Armeelogistik dazu bei?

   Maj Matthias Erny, Journalistenoffizier         sorgung (BWL). Es folgt dabei den Prinzipien   zwischen Angebot und Nachfrage entsteht.
   Logistik­brigade 1                              Subsidiarität, Kooperation und Vernetzung.     Falls beispielsweise 25 Prozent der Bevöl-
                                                   Das heisst, die Landesversorgung ist im        kerung erkranken, ist zu erwarten, dass die
   Das Binnenland Schweiz ist vom Ausland          Grundsatz Sache der Wirtschaft. Erst in        Nachfrage nach antiviralen Medikamen-
   hochgradig abhängig: Es importiert 100 Pro-     Krisen- oder Mangellagen greift der Bund       ten, Schutzmasken, Schutzhandschuhen
   zent der Rohstoffe, 80 Prozent der Energie,     lenkend in die Wirtschaftsfreiheit ein mit     und Desinfektionsmitteln aber auch nach
   40 Prozent der Nahrungsmittel sowie 70          dem Ziel, Situationen zu überbrücken oder      Antibiotika zur Bekämpfung von Sekun-
   Prozent der Medikamente und Heilmittel-         den Normalzustand wieder herzustellen.         därinfektionen innert Kürze ansteigen. Die
   rohstoffe aus dem Ausland. Ein Ereignis wie     Dabei greift der Bund auf die vorhandenen      Landesversorgung geht dabei davon aus,
   das Beispiel der Sperrung der Rheintalstrecke   zivilen Ressourcen zurück. Ein ständiger       dass bestehende Pharmaunternehmen die
   zeigt, dass die Wege wichtiger Güter schnell    Auftrag der Landesversorgung ist somit auch    entstehende Versorgungslücke kurzfristig
   unterbrochen oder erschwert werden kön-         das Monitoring der versorgungsrelevanten       nicht zu decken vermögen.
   nen. Ebenfalls können politische Ereignisse     Güter wie Lebensmittel, Energie, Heilmittel,
   in den Herkunftsländern einen Einfluss auf      Logistik und Informatik.                       Die Armeeapotheke als
   die Versorgung und das Funktionieren des                                                       Sicherheitsreserve
   Wirtschaftssystems Schweiz haben.               Beispiel Heilmittelproduktion                  Eine bedeutende Rolle spielt in solchen Man-
                                                   Die Schweiz mit ihrer starken Pharmaindus-     gellagen die Armeeapotheke. Diese ist das
   Die Landesversorgung – ein                      trie verfügt zwar über eine leistungsfähige    logistische Kompetenzzentrum der Armee
   ausgereiftes System                             Heilmittelproduktion sowie ein gutes Ver-      und der Bundesverwaltung für pharma-
   Heute ist die wirtschaftliche Landesversor-     teilsystem. Dennoch haben Lieferengpässe       zeutische Produkte, Medizinprodukte und
   gung der Schweiz ein ausgereiftes System,       von Arzneimitteln wie zum Beispiel bei         Medizintechnik. Sie ist verantwortlich für
   das auf der Zusammenarbeit zwischen             Antibiotika, Impfstoffen oder Krebsmedi-       die Sicherstellung der materiellen Bereit-
   Wirtschaft, Politik und Armee beruht. Die       kamenten in den vergangenen Jahren zuge-       schaft des Armee Sanitätsdienstes und ist
   Koordination der Aktivitäten obliegt dem        nommen. Ebenfalls besteht ein Risiko, dass     zentrale Beschaffungsstelle für Sanitätsma-
   Bundesamt für wirtschaftliche Landesver-        durch eine Pandemie ein Ungleichgewicht        terial für die Bundesverwaltung. So ist die

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Armeeapotheke der einzige Bundesbetrieb,

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der über Bewilligungen der Swissmedic zur
Herstellung, zur Einfuhr, zum Grosshandel
und zur Ausfuhr von Arzneimitteln sowie
über die Bewilligung des Bundesamtes für
Gesundheit (BAG) für die Einrichtung und
den Betrieb von medizinischen Röntgenan-
lagen verfügt.

Der Auftrag der Armeeapotheke hat
sich gewandelt
Bis zum Ende des Kalten Krieges war der
Primärauftrag der Armeeapotheke die Ver-
sorgung der damals noch rund 625’000 Ar-
meeangehörigen. Ausgehend vom Szenario
eines Verteidigungsfalles wurden dezentrale
Kriegsvorräte an Arzneimitteln angelegt. Die
Versorgung der Zivilbevölkerung oblag im
damaligen Modell der Landesversorgung
den Marktführern der pharmazeutischen
Industrie in der Schweiz. Ebenfalls wurden
grosse Pflichtlager gehalten. Heute schliesst
sie eine wichtige Lücke in der Landesversor-
gung für Heilmittel und erbringt Dienstleis-
tungen sowohl für die Armee als auch für die
Schweizer Bevölkerung.

Interner Joker
Um in Krisensituationen oder Mangellagen
die Kapazität der Armeeapotheke zu steigern
steht das Sanitätslogistikbataillon 81 zur Ver-
fügung. Es wird mitunter auch als «interner
Joker» der Logistikbrigade 1 bezeichnet. Es
verfügt u.a. über die Fähigkeit, Medikamente
oder pharmazeutische Produkte herzustellen
und Sanitätsmaterial zu bewirtschaften. Im
Hinblick auf die Weiterentwicklung der Ar-
mee (WEA) übt das Sanitätslogistikbataillon
81 bereits seit einigen Jahren die Mobilma-
chung, damit die Einheit ihre Leistungen
innerhalb von 24–96 Stunden nach Auslö-
sung zugunsten der Armeeapotheke leisten
kann. Ihr Motto lautet «Ihre Gesundheit
– unser Auftrag». Somit bildet das Bataillon
in Mangellagen ein wichtiges Element zur
Aufrechterhaltung der Eigenproduktion von
essentiellen Arzneimitteln, was letztlich die
Versorgungssicherheit der Schweiz stärkt. n

 Der Auftrag der wirtschaftlichen Landesversorgung ist in Artikel 102 der Bundesverfassung festgehalten:
 1Der Bund stellt die Versorgung des Landes mit lebenswichtigen Gütern und Dienstleistungen sicher für den Fall machtpolitischer oder
 kriegerischer Bedrohungen sowie in schweren Mangellagen, denen die Wirtschaft nicht selbst zu begegnen vermag. Er trifft vorsorgliche
 Massnahmen.
 2   Er kann nötigenfalls vom Grundsatz der Wirtschaftsfreiheit abweichen.

 →→ https://www.nzz.ch/wirtschaft/gueterverkehr-unternehmen-leiden-unter-dem-deutschen-bahnunterbruch-ld.1311596

 →→ https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=arl-002:2012:85::24

 →→ Facebook:
      https://www.facebook.com/sanlogbat81/?hc_ref=ART8y8a9kl03Exrjtjsive86QEKnA6uYtrhbu2SIZrOjfdzTHFj_b6eZmZUhA0WIkBk

                                                                                                                armee.ch   Logistikbrigade 1   2 / 17              5
Wirtschaftliche Landesversorgung: Was machen wir, wenn's knapp wird? - 6 Eine Zusammenarbeit mit der Armee - gerne wieder! 10 Feuerprobe für ...
Spit Bat 75

   Einsatz im Spitalverbund Appenzell Ausserrhoden

   Eine Zusammenarbeit mit der
   Armee – gerne wieder!
                                                                                                                                                                                    5/
                                                                                                                                                                          at aillon7
                                                                                                                                                              /spit alb
                                                                                                                                                     ok.com
                                                                                                                                           .facebo
                                                                                                                         ht tp   s:// w w w

   Im Juli schützten, halfen und pflegten 45 Angehörige des Spitalbataillons 75 innerhalb des Spitalverbunds Appenzell
   ­Ausserhoden mit. Frau Andrea Stevan, Leiterin der Direktion Pflege des Spital Herisau, spricht über diesen Einsatz in
    ihrem Haus, wie es zur Zusammenarbeit kam und was bei einem zukünftigen Engagement beachtet werden muss.

   Andrea Stevan, Leiterin Direktion Pflege des Spital Herisau spricht über die Zusammenarbeit mit der Armee.

   Fachof (Hptm) Marc Haring, PIO Spit Bat 75                                Ganze einordnen sollte. Bei den ersten Absprachen, an denen auch
                                                                             der ärztliche Direktor anwesend war, wurde der Einsatz näher
   Seit einigen Tagen unterstützen die Spitalsoldaten des Spitalbataillons   vorgestellt, wodurch ich mir eine erste Vorstellung machen konnte.
   75 die Mitarbeitenden des Spitals Herisau. Wie sind Sie mit dem           Seit Anfang 2017 waren wir intensiver im Kontakt. Dabei ging es
   bisherigen Verlauf der zivil-militärischen Kooperation zufrieden?         darum festzustellen, wie viele Soldaten mit welchen Ausbildungs-
   Für uns ist diese Zusammenarbeit eine komplett neue Situation. Es         niveaus einrücken werden und wie viele wir davon auch effektiv
   ist speziell und spannend zugleich, dass die Armee mit uns zusam-         einsetzen können. Kurz vor dem Einsatz galt es schliesslich noch
   menarbeitet, mithilft und uns über die Schulter schaut. Unsere Pfle-      einige organisatorische Punkte zu klären.
   gefachpersonen sind sehr zufrieden und froh um diese Unterstützung.
                                                                             Das Spitalbataillon 75 ist für Einsätze und Unterstützung in der Region
   Wie werden die Spitalsoldaten im Spital konkret eingesetzt?               Ostschweiz und Graubünden zugeordnet. Ein Einsatz in näherer
   Sie arbeiten in verschiedenen Bereichen mit, in erster Linie in den       Zukunft wäre denkbar, vielleicht auch wieder bei Ihnen. Können Sie
   Pflegeabteilungen, aber auch im medizintechnisch-therapeutischen          sich eine weitere Zusammenarbeit vorstellen?
   Bereich wie beispielsweise in der Physiotherapie, im Operationssaal       Ich kann mir durchaus vorstellen, dass wir als Einsatzort wieder zur
   oder im Spitallabor. Die Mitarbeit ist breit abgedeckt und bringt fri-    Verfügung stehen. Aufgrund der gewonnenen guten Erfahrungen aus
   schen Wind, was bei uns sehr willkommen ist. Generell haben wir von       diesem ersten Einsatz würden wir bei einem zweiten Anlauf zwar ei-
   unseren Mitarbeitenden zahlreiche gute Rückmeldungen bekommen.            nige Details in unserer Abteilungs- und Personalplanung anders bzw.
                                                                             einfacher angehen, das Grobkonzept an sich hat sich jedoch bewährt.
   Wann fanden die ersten Absprachen für den diesjährigen Einsatz der
   zivil-militärischen Zusammenarbeit statt und wie sind die weiteren        Im aktuellen Einsatz steht die Unterstützung in der Pflege im Vorder-
   Vorarbeiten im Vorfeld verlaufen?                                         grund. Können Sie sich vorstellen, dass die Unterstützung auf weitere
   Das ist bereits eine Weile her. Anfang 2016 wurde ich das erste           Bereiche, wie den technischen Dienst oder die Küche erweitert werden
   Mal telefonisch angefragt und wusste anfangs nicht, wie ich das           könnte?

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Spit Bat 75

                                                                       Bilder: Soldat Silvio Leoni, PIO-Soldat, Spitalkompanie 75/1
                                                                                                                                      Immer wieder werden die Vitalzeichen wie Körpertemperatur oder
                                                                                                                                      Blutdruck gemessen.

Die Spitalsoldaten des Spitalbataillons 75 abreiten mit den zivilen                                                                   Zum Erfolg des Einsatzes bedarf es regelmässiger Absprachen
Mitarbeitenden des Spitals Herisau zusammen.                                                                                          zwischen den Soldaten des Spitalbataillons 75 und den zivilen
                                                                                                                                      Mitarbeitenden des Spitals Herisau

Ja, unbedingt. In einem Ernstfall ist Unterstützung in vielen Bereichen                                                               Ab 1. Januar 2018 werden alle Spitalbataillone zu Formationen mit
hilfreich, sei dies in der Pflege, in der Küche, oder auch im technischen                                                             erhöhter Bereitschaft. Es geht darum, unser Bataillon innert 48
oder ärztlichen Bereich. Das Spital funktioniert als Regelwerk, in dem                                                                Stunden aufzubieten, die Soldaten auszurüsten, auszubilden und so
es alle braucht. Es macht darum Sinn für die Einsätze möglichst viele                                                                 schnell als möglich in den Einsatz zu bringen. Dadurch wird für das
Bereiche einzubeziehen.                                                                                                               zivile Gesundheitswesen wieder eine Reserve bereitstehen. Wären Sie
                                                                                                                                      bei grösseren Ereignissen froh um solche Unterstützung?
Auch für uns ist die Einsatzplanung von mehreren Faktoren abhän-                                                                      Es ist richtig, dass wir bei grösseren Ereignissen an unsere Kapazitäts-
gig. Die Planungssicherheit der Einrückungsbestände bleibt bis zum                                                                    grenzen stossen werden. Trotzdem ist es uns auch in Notlagen wichtig,
ersten Diensttag flexibel. Beispielsweise wissen wir erst im Verlauf                                                                  die Qualität unserer Leistung möglichst hoch zu halten. Darum
der Mobilmachung wie unser effektiver Bestand sein wird. Werden                                                                       wird es meines Erachtens für Sie die grösste Herausforderung sein,
die erwarteten Soldaten mit Fachausbildung auch alle schnellstmög-                                                                    die ganze Vorbereitung insbesondere die fundierte fachtechnische
lich einrücken? Bei Ihnen im Spital sieht die Planung anders aus,                                                                     Repetitionsausbildung in solch kurzer Zeit zu bewerkstelligen. Klar
mit geregelten Arbeitsplanungen und Anstellungsverhältnissen. Wie                                                                     ist uns bewusst, dass im Notfall die oberste Priorität der Erhal-
gingen Sie mit diesen Unterschieden um?                                                                                               tung des Lebens gilt und dadurch manches etwas nebensächlicher
Klar haben wir diese Unsicherheiten gespürt. Deshalb werden wir bei                                                                   wird. Generell gesehen ist es jedoch gut zu wissen, dass für solche
zukünftigen Kooperationen unsere Planung kurzfristig anpassen. Üb-                                                                    Ausnahmesituationen eine quantitativ und qualitativ zuverlässige
rigens, auch bei uns bestehen Unsicherheiten: Mitarbeitende können                                                                    Unterstützung durch das Spitalbataillonen aufgebaut wird.
krank werden, es kann Unfälle geben usw. In solchen Fällen ist es bei
uns üblich, die zusätzliche Verantwortung untereinander möglichst                                                                     Frau Stevan, herzlichen Dank für das Interview. n
zu verteilen und so würden wir es auch bei der Zusammenarbeit mit
der Armee machen.                                                                                                                      Das Spitalbataillon 75 unterstützte während 10 Tagen mit rund 45 seiner
                                                                                                                                       Angehörigen den Spitalverbund Appenzell Ausserrhoden. Dabei stand
Bringt unsere Präsenz im Spital auch Abwechslung in den Alltag des                                                                     die Überprüfung der zivil-militärischen Zusammenarbeit im Vordergrund
                                                                                                                                       20 Personen leisteten ihren Dienst im Spital Herisau zugunsten der Pfle-
Personals und der Patienten?
                                                                                                                                       ge Medizin und Chirurgie, Intensivpflegestation, Operationssaal, Hämo-
Absolut. Wenn an unserem Handwerk interessierte externe Personen zu                                                                    dialyse, Radiologie, Physiotherapie, Wäscherei und des Facility Manage-
uns kommen, bringt das, wie bereits erwähnt, immer frischen Wind in                                                                    ments.
unser Haus. Einerseits bietet sich für uns die Chance die hausinternen                                                                 Zudem wurden 25 Personen erstmals im psychiatrischen Kontext, kon-
Prozesse direkt aufzuzeigen und zu vermitteln und andererseits hin-                                                                    kret im Psychiatrischen Zentrum Appenzell Ausserrhoden, in den Berei-
terfragen oder reflektieren wir diese bedingt durch die Inputs unserer                                                                 chen Aktivierung, Feldgruppe, Gartengruppe, Schreinerei und für die
militärischen Partner.                                                                                                                 ­Organisation zweier Ausflüge eingesetzt.

                                                                                                                                                                           armee.ch    Logistikbrigade 1   2 / 17   7
Wirtschaftliche Landesversorgung: Was machen wir, wenn's knapp wird? - 6 Eine Zusammenarbeit mit der Armee - gerne wieder! 10 Feuerprobe für ...
Bat hôp 2

   Wiederholungskurs 2017

   Den WK im Spital und die Hebamme
   im TAZ
   Vom 4. bis 11. September 2017 empfing das Personal ausgewählter Standorte des Spital Wallis etwa hundert Frauen und
   Männer aus dem Spitalbataillon 2.

   Fachoffizier (Hauptmann) Lucas Imhof, Presse-          Medizin-, die Geriatrie-, die Chirurgie-, die    des Bataillons zuständig ist). Es ging dabei
   und Informationsoffizier des Spitalbataillons 2, und   Reha- und die Pulmologieabteilungen. Die         darum, die persönlichen Kenntnisse auf-
   Wachtmeister Samuel Maire
                                                          Soldaten auf die verschiedenen Standorte         zufrischen. Die Ausbildungswoche wurde
                                                          des Spitals Wallis zu verteilen, war für die     dann mit einer Prüfung – eine Conditio sine
   Etwa hundert Soldaten des Spitalbataillons 2           Transportzelle eine Herausforderung. Sie         qua non für den Einsatz in den Spitälern –
   leisteten ihren diesjährigen Dienst in ziviler         sorgte jeden Tag dafür, dass die Soldaten        abgeschlossen. Die hohe Erfolgsquote zeigte
   Kleidung – ähnlich derjenigen des Berufsperso-         pünktlich zum Arbeitsbeginn erschienen.          dann auch, wie motiviert die Soldaten des
   nals – in den die Spitälern Saint-Amé, Martigny,       Nachdem die anfänglichen Besorgnisse ver-        Bataillons waren, um eine neue Erfahrung
   Sitten, Siders und Montana. Das Ziel war dabei,        schwunden waren und die Spitalsoldaten sich      machen zu können.
   die Zusammenarbeit zwischen einem Zivil-               ans Arbeitstempo angepasst hatten, war Platz          Dieses Jahr konnte das Pflegeteam auf
   Spital und der Armee praktisch umzusetzen.             frei für tolle Begegnungen zwischen Solda-       eine Hebamme zählen. Wachtmeister Sarah
   Für die Soldaten, welche im Zivilleben nicht           ten, Pflegepersonen und Patienten. «Was ihr      Vradis-Di Stefano hat sich etwas Zeit ge-
   im Gesundheitswesen arbeiten, stellte dieser           macht, ist genial. Ihr gebt euch viel Mühe und   nommen, um über ihren Einsatz beim Rot-
   Einsatz eine neue Erfahrung dar. Für die ande-         widmet uns enorm viel Zeit. Bravo!» lobte ein    kreuzdienst (RKD) zu sprechen. Der RKD
   ren Soldaten mit medizinischem Hintergrund,            Patient die Arbeit der Soldaten.                 ist eine Organisation des Schweizerischen
   bot sich ein Einblick in ein anderes Spital. Das                                                        Roten Kreuzes. Rund 250 Frauen mit einer
   Spitalbataillon 2 konnte schon in der jüngsten         Von einer Hebamme des Rotkreuz-                  qualifizierten medizinischen Berufsausbil-
   Vergangenheit die Zusammenarbeit mit zivilen           dienstes ausgebildet                             dung leisten im RKD freiwillig Dienst. Sie
   Pflegezentren trainieren wie z.B. in Freiburg          Bevor die Soldaten in den Spitälern eingesetzt   tragen dabei die hundertjährige Rotkreuz-
   oder Neuenburg.                                        wurden, haben sie eine intensive Ausbildung      Tradition mit. Ihren Dienst verrichten sie in
                                                          absolviert, die vom Pflegeteam des Bataillons    der gleichen Uniform wie ihre Kameraden,
   Zufriedene Patienten                                   geleitet wurde (das Pflegeteam ist eine Grup-    der einzige Unterschied ist das Rot-Kreuz-
   Dieses Jahr bot sich die Zusammenarbeit mit            pe von Spezialisten aus dem Pflegebereich,       Abzeichen auf dem Oberarm.
   mehreren Fachbereichen: Dazu zählten die               die für die Ausbildung der Spitalsoldaten

   Die Spitalsoldaten des Spit Bat 2 üben das Anlegen der Infusion.

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                                                                                                   Sie selbst hat ihre erste Geburt im Rahmen
                                                                                                   eines Praktikums in einer Geburtsabtei-
                                                                                                   lung in Genf erlebt: «Es war ein magischer
                                                                                                   Moment, der mich dazu gebracht hat, Heb-
                                                                                                   amme zu werden», erzählt sie. Nach nun
                                                                                                   bereits 10 Jahren in diesem Beruf hat sie
                                                                                                   schon über 500 Geburten begleiten können.
                                                                                                   Jede Geburt ist für sie ein Geschenk des
                                                                                                   Lebens. «Meine Kameraden im Militär und
                                                                                                   im Zivilen finden es lustig, wenn ich ihnen
                                                                                                   erzähle, dass ich als Hebamme im Militär
                                                                                                   bin. Dort gibt es ja nicht viele Frauen, die
                                                                                                   gebären… Sie merken nicht, dass ich in
                                                                                                   erster Linie Pflegerin bin. Wenn ich eines
                                                                                                   Tages in den Einsatz geschickt werde, könn-
Das Pflegeteam des Spit Bat 2: Wm Vradis-Di Stefano, Gfr Wenger, Gfr Karrer und                    te es sein, dass ein Baby zur Welt gebracht
Gfr Mungwarakarama.                                                                                werden muss. In diesem Fall denke ich, dass
                                                                                                   viele meiner Militärkameraden überfordert
Eine atypische Laufbahn                          hat mir sehr gefallen». In den Reihen des         wären. Aber sie beherrschen das Metier der
«Ich stamme aus einer Familie, die vom Miliz-    Spitalbataillons 2 kann sie mit ihrem Wissen      Pflege, und ich hätte kein Problem, mich
system überzeugt ist: mein Vater, mein Bruder,   im Bereich der Pflege die Soldaten coachen        von einem Soldaten des Bataillons pflegen
mein Ehemann haben Dienst geleistet und          und deren Kenntnisse aufrechthalten. «Mein        zu lassen».
meine Mutter bedauert, es nicht gemacht zu       Einsatz beim Pflegeteam erfüllt mich mit Stolz
haben. Ich bin stolz, die Uniform zu tragen,     und gibt mir immer wieder neue Motivation.        Servare et adjuvare, dienen und helfen:
meinem Land zu dienen und mich nützlich          In meiner Funktion kann ich einen wirklichen      das Motto des Bataillons
zu machen», sagt sie. Vor ihrer militärischen    Beitrag leisten. Zudem haben wir einen guten      Sarah ist nicht die einzige, die im Spitalba-
Karriere nahm Sarah am Jungschützenkurs          Zusammenhalt innerhalb unseres Teams».            taillon 2 eine Doppelfunktion (sogar eine
teil. Nach ihrem Hebammenstudium hat sie         Von den Soldaten ist Sarah beeindruckt: «Ich      dreifache!) innehat: Hebamme im Berufsle-
gearbeitet, um Erfahrung zu sammeln. Als         war von ihren fachlichen Kenntnissen positiv      ben, Pflegerin im Bataillon und Soldat, um
sie sich für den Militärdienst interessierte,    überrascht! Die Personen, die im zivilen Leben    ihrem Land zu dienen. Viele üben mehrere
war sie leider schon zu alt. «Erst einige Zeit   keinen medizinischen Beruf ausüben, finden        Funktionen aus und bringen ihre Kenntnisse
später im Rahmen einer Tagung habe ich vom       sich sehr gut zurecht. Für sie ist es wirklich    während den 3 bis 4 WK-Wochen ein. Das
RKD gehört. Ich war interessiert und die Idee,   eine Chance, in Spitälern eingesetzt zu werden.   zeichnet das Milizsystem aus. n
meinen Beruf mit der Armee zu verbinden,         Der Erfahrungsaustausch ist generell positiv».
                                                                                                                                                                         fref=ts
                                                                                                                                                            at hop2 /?
                                                                                                                                             o   k.com /b
                                                                                                                                     .facebo
                                                                                                                   ht tp   s:// w w w

Soldat Gninenko nimmt am täglichen Patientenbesuch teil.

                                                                                                             armee.ch         Logistikbrigade 1               2 / 17        9
Wirtschaftliche Landesversorgung: Was machen wir, wenn's knapp wird? - 6 Eine Zusammenarbeit mit der Armee - gerne wieder! 10 Feuerprobe für ...
Infrstrukturbataillon 1

     Schutzausbildung Wangen an der Aare

     Feuerprobe für ziviles und
     militärisches Know-how
     400°C, Feuer im Gebäude – dann ist wirklich die Hölle los. In Wangen an der Aare trainieren Infrastruktur-Schutzsoldaten
     die heissesten Szenarien. Oberleutnant Camastral erzählt von den Highlights der Schutzausbildung und wie er zwischen
     zivilem und militärischem Know-how Brücken schlagen kann.

     Fachoffizier (Hauptmann) Florin Meier, Presse- und Informationsoffizier   soldaten sind das Absuchen unter Rauch und der Einsatz im Brand-
     Stab Infrastrukturbataillon 1                                             haus anspruchsvolle Herausforderungen, die angepackt werden wollen.

     Wenn das Infrastrukturbataillon den Auftrag erhält, eine Führungs-        Brücken schlagen zwischen Zivil und Militär
     anlage zu betreiben und zu schützen, muss auch der Brandschutz,           Oberleutnant Marco Camastral hat die Übung mit dem Ausbildungs-
     respektive im Ereignisfall die korrekte Brandbekämpfung und Eva-          verantwortlichen des Stabes, Major Slobodan Topalovic, sowie mit
     kuation gewährt sein. Korrektes Verhalten in solchen Stresssituatio-      den lokalen Fachspezialisten der Anlage detailliert vorbereitet. Ne-
     nen entscheidet über Leben und Tod. In den Wiederholungskursen            ben seiner militärischen Ausbildung als Infrastruktur-Schutzsoldat
     (WK) bereiten sich die Infrastruktur-Schutzsoldaten auf solche Aus-       greift er auch auf seine zivilen Erfahrungen bei der Freiwilligen Feu-
     nahmesituationen vor.                                                     erwehr Unteres Furttal (FUF) im Kanton Zürich zurück. Der Mann-
                                                                               schaft steht somit ein Übungsleiter mit langjähriger Brandbekämp-
     Ein Übungsdorf mit vielen Facetten                                        fungserfahrung gegenüber. «Mein Ziel ist es, die Erfahrungen aus
     Die heissesten Szenarien werden im Übungsdorf der Schweizer Ar-           zivilen Einsätzen in die militärischen Übungen einfliessen zu las-
     mee in Wangen an der Aare trainiert. Wer dieses zum ersten Mal            sen. Im Umkehrschluss helfen mir die bei der Armee gemachten Füh-
     betritt, ist beeindruckt. Denn über das Gelände erstrecken sich un-       rungs- und Ausbildungserfahrungen in meiner zivilen Funktion in
     terschiedlichste Bauten: Zerstörte Häuser, Ruinen, eingestürzte Ge-       der FUF. Je nach Laufbahnentwicklungen vielleicht in Zukunft noch
     bäude, Container, ein Dorfplatz und Strassen. Einige Fassaden sind        mehr als heute» erläutert Marco Camastral. Nach einer kurzen Ein-
     vom schwarzen Russ gezeichnet und zeugen von mehreren Übungs-             führung sind die Soldaten nun in die Schutzausrüstung gestiegen –
     einsätzen. Andere sind eingestürzt und simulieren Ruinen, wie sie         die Übung kann beginnen!
     sich nach einem Erdbeben darstellen.
           Die auf dem Areal eintreffenden Soldaten kennen die Anlage be-      Alle müssen am gleichen Strick ziehen
     reits aus der Rekrutenschule sowie aus früheren Wiederholungskursen.      Als erstes steht die Absuchhalle auf dem Programm. Dabei üben die In-
     «Die Übungen in Wangen an der Aare stellen für mich das Highlight         frastruktur-Schutzsoldaten die Suche von Verletzten. Im labyrinthähn-
     des WK dar» meint Oberleutnant Camastral, welcher den Übungstag           lichen Gebäudeinnern müssen sich die Soldaten, bei teilweise weniger
     der Truppe leitet. Zur Verfügung stehen ihm und seinen Leuten neus-       als 50cm Sichtweite, zurechtfinden. Rauch- und Tonanlagen verwan-
     te Atemschutzausrüstungen (PA7000), um bei Höchsttemperaturen             deln die dunklen Räume in ein beängstigend realitätsnahes Gelände.
     das Feuer zu bezwingen. Die vorhandene Infrastruktur im Dorf ge-               Im zweiten Training geht es heiss zu und her: Das Brandhaus
     hört zu den modernsten der Schweiz, weshalb sich auch regelmässig         steht an. Als Grundlage dienen die Knotenlehre und der Leitungsbau,
     zivile Brandschutzorganisationen hier zum Training einfinden. Auf         um die entsprechende Löschinfrastruktur aufzubauen. Anschlies-
     dem diesjährigen Übungsprogramm für die Infrastruktur-Schutz-             send begibt sich die Truppe ins Gebäudeinnere zur Brandbekämpfung.

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Infrstrukturbataillon 1

                        Im Brandhaus wird unter realen Bedingun-                                     Das Infrastrukturbataillon 1
                        gen trainiert. Um das Feuer zu bezwingen,                                    «Wir schützen unsere Führung» lautet der
                        ist ein taktisches Vorgehen unabdingbar. Der                                 Leitspruch und zugleich der Auftrag des
                        Übungsleiter bleibt dabei stets im Haus, um                                  ­Infrastrukturbataillons. Dazu betreiben die
                        das Verhalten der Truppe gleich vor Ort zu                                    Soldaten unterirdische Führungsanlagen
                        analysieren und anschliessend mit den im                                      (Kommandoposten Grosser Verbände) und/
                        Einsatz stehenden Soldaten Schritt für Schritt                                oder schützen oberirdische Hauptquartiere.
                                                                                                      Zum Anlagebetrieb gehören Aufgaben in den
                        auszuwerten. Für die Intervention im Brand-
                                                                                                      Bereichen Schutz (Brandbekämpfung, -prä-
                        fall braucht es ein gut eingespieltes Team –                                  vention und Evakuation), Sicherheit (Vor- und
                        dies haben die Soldaten an diesem Tag unter                                   Zutrittskontrollen) sowie Technik (Lüftung,
                        Beweis gestellt. Für das erfolgreiche Schützen                                Wasser- und Stromversorgung).
                        und Betreiben von Führungsanlagen genügt                                      Im jährlichen Wiederholungskurs steht die
                        ein eingeübtes Schutzteam jedoch noch nicht.                                  Ausbildung der Truppe im Vordergrund.
                        Hierzu muss das Zusammenspiel aller Betei-                                    ­Zudem befinden sich auch unter dem Jahr
                                                                                                       ­Detachemente des Bataillons im Einsatz.
                        ligten des Bataillons reibungslos funktionie-
                        ren – alle müssen am gleichen Strick ziehen.
                        Um dies zu erreichen, sind in den letzten zwei
                        Wochen des Wiederholungskurses eine Voll-
                        truppenübung sowie Kompanie- und Zugs-
                        einsatzübungen geplant.
                              Nach dem erfolgreich absolvierten
                        Übungstag sind die Soldaten erschöpft. Mit
                        den Worten «Gute Arbeit» lobt Oberleutnant
                        Camastral an der Übungsbesprechung die
                        Truppe. Obwohl einige Soldaten das Wis-
                        sen nur im Rahmen der jährlichen Wieder-
                        holungskurse auffrischen, festigt sich dieses
                        über die Jahre, stellt Camastral fest. Die In-
                        puts von jenen Soldaten und Kadern, welche
                        als Miliz oder Profi bei zivilen Blaulichtorga-
                        nisationen Erfahrungen sammeln, sind da-
                        bei besonders wertvoll. «Zusammen gibt das
                        ein mehrwertbringender Mix» meint Marco
                        Camastral und fügt an «der Wissensaus-
                        tausch stellt eine klassische Win-Win Situa-
                        tion dar – für uns im WK als auch für die zi-
                        vilen Feuerwehren». Doch verbessern könne
                        man sich immer noch, gibt er selbstkritisch
                        zu, denn «dafür trainieren wir ja jährlich». n                                                                                             /I nf ra Bat
                                                                                                                                                                                  /
                                                                                                                                                      o   ok.com
                                                                                                                                         ww   w.faceb
                                                                                                                               ht tps://
Bilder: Soldat Rotzer

                                                                          Auf dem Bild von links nach rechts: Soldat Betschart, Soldat Zürcher,
                                                                          Soldat Elsener, Soldat Erni, Wachtmeister Küttel

                                                                                                               armee.ch    Logistikbrigade 1              2 / 17      11
Logistikbataillon 52

     FDT 2017

     «Schule mal anders»
     Die Stabskompanie 52 empfing den Kindergarten und die Primarschule Dintikon zu einem Besuchsvormittag.

     Soldat Kevin Ammann, PIO-Zelle Log Bat 52 und Hauptmann Immanuel              Drei Posten für die Schulklassen
     Wüthrich, Presse- und Informationsoffizier Log Bat 52                         Die total neun Gruppen von der ersten bis zur sechsten Klasse
                                                                                   durchliefen die drei Hauptposten jeweils innerhalb einer Stunde.
     Die Schule in Dintikon AG erlebte am letzten Oktobertag einen spe-            Bei Wachtmeister Marc Zampieri am ersten Posten gab es die heu-
     ziellen Unterrichtsmorgen. Vom Kindergarten bis zur sechsten Klas-            te in der Schweizer Armee verwendeten Feldtelefone und Funkgerä-
     se konnten die Kinder hautnah erleben, was die Stabskompanie 52 so            te zu entdecken und auszuprobieren. «Mit diesem Funkgerät könn-
     alles macht. Die Stabs Kp 52 war nämlich in den vergangenen Jahren            tet ihr mit euren Freunden im Nachbardorf Villmergen sprechen,
     immer in der Schulanlage Dintikon für den WK zu Gast.                         mit dem hier bis nach Lenzburg funken», so Zampieri. Mit grosser
                                                                                   Begeisterung und einer Menge Spass telefonierten und funkten die
     Das Antrittsverlesen für die Jüngsten                                         Kinder miteinander. Natürlich auch unter Beachtung der frisch er-
     Die drei Kindergartenklassen machten den Anfang: Wie es sich im Mili-         lernten Funkregeln.
     tär gehört, beginnt der Tag mit einem Antrittsverlesen. Nach einer kur-             Am zweiten Posten durfte, wer wollte, sein Gesicht mit Tarnfarbe
     zen Erklärung der Gruppenführer, wie ein Antrittsverlesen funktioniert        bemalen. Wachtmeister David Georgiev war als perfektes Beispiel für
     und was die Ruhn- und Achtung-Position sind, waren die «Chindsgi-             das «Kinderschminken» bereits getarnt. Es lässt sich vermuten, dass
     chinder» bereit. Hauptfeldweibel Glur gab die Kommandos und die Kin-          einige Kinder die Bemalung abends gleich noch für die Halloween
     der befolgten diese aufs Wort. Sie konnten es fast so gut wie die 52er-Sol-   Aktivitäten verwendet haben… Auch die komplette Ausrüstung des
     daten. Nach der Meldung an die Kompaniekommandantin Hauptmann                 Soldaten wurde vorgestellt. Beispielsweise durften die Kinder einen
     Nadja Schatzmann hat für die Kleinsten dann der normale Kindergar-            vollen Kampfrucksack anziehen. Sie waren etwas erstaunt über das
     tenalltag im Klassenzimmer begonnen. Sie kehrten jedoch in der gros-          Gewicht des Rucksackes und meinten, dass dieser doch mehr wiege
     sen Pause fürs «Militärznüni» wieder zur Truppe zurück.                       als der Schulsack, den sie täglich mit sicher herumschleppen würden.

                                                                                                           Am Posten bei den Vrk Sdt Verkehrs­
                                                                                                           regelung und Motorrad probesitzen.

12 armee.ch     Logistikbrigade 1   2 / 17
Logistikbataillon 52

Wm Marc Zampieri erklärt das Funkgerät SE-135.                        Hpfw Dominic Glur meldet die drei Kindergartenklasse an
                                                                      Hptm Nadja Schatzmann.

Beim Fahrzeugposten lernten die Kinder mehr über die Arbeit der       gibanane auf den Tisch. Selbstverständlich gab es dazu auch die all-
Motorfahrer und Verkehrssoldaten. Voller Freude durften die Schü-     bekannten Biscuits und Militärschöggeli.
ler einmal auf dem BMW-Motorrad probesitzen oder in die Kabine             Das Fazit dieses etwas spezielleren Morgens fiel durchwegs
eines IVECO Lastwagens einsteigen. Ganz nach dem Motto: «Sich         positiv aus. Eine Lehrerin meinte: «Das war ein toller Anlass. Die
einmal wie ein ganz Grosser fühlen.» Zudem gab es einen Verkehrs-     Kinder haben sich mega darauf gefreut.» «So gut haben wir sie
garten mit zwei Kreuzungen, wo die Kinder innert kürzester Zeit die   im Klassenzimmer selten im Griff.», fügte sie mit einem Augen-
Verkehrsregelung praxisnah kennenlernten.                             zwinkern an.
                                                                           Auch Hauptmann Nadja Schatzmann war zufrieden. «Die Or-
Schoggibanane zum Znüni                                               ganisation zusammen mit der Schulleitung und Gemeinde Dintikon
Pünktlich um 09:55 Uhr trafen sich alle Schul- und Kindergarten-      war super. Und das Strahlen der Kinder und deren Begeisterung ist
klassen in der grossen Pause. Auf die Kinder und die Lehrerinnen      einfach schön zum Ansehen.» Auch den eingesetzten Soldaten und
wartete im Esssaal der Truppe ein feines Znüni. Die Küchenmann-       Kadern an den Posten hat der intensive, aber unvergessliche
schaft der Stabskompanie zauberte für jedes der Kinder eine Schog-    Morgen, viel Freude bereitet. n
                                                                                                                                                                at52 /
                                                                                                                                                      m /LogB
                                                                                                                                           ebook.co
                                                                                                                               w w w.fac
                                                                                                                   ht tps://

                                   11. Januar 2018, Congress Center Basel

                                                                                Lernen Sie von den Besten, was den Leader
                                                                                der Zukunft erfolgreich macht.

                                                                                Fünf Talks à 18 Minuten von Leadern aus
                                                                                Politik, Wirtschaft, Bildung, Sport und Armee.

 Podiumsdiskussionen zu den Themen:

 -    Leadership in der digitalen Revolution
 -    Leadership in den Generationen Y und Z
 -    Leader – Agenten der Zukunft
 -    Nutzen militärischer Führungserfahrung

                                                                                                www.leadershiptalks.ch
 ©VBS/DDPS Philipp Schmidli

                                                                                                        armee.ch   Logistikbrigade 1              2 / 17        13
Neues Dienstfahrzeug

     Der Puch wird ausgemustert – der Nachfolger macht Freude
     Die Dienstzeit des Puch ist nach über 20 Jahren abgelaufen. Neu werden die Soldaten mit einem Mercedes G-Klasse ihren
     Aufträgen nachgehen. Verschiedene Truppen der Logistikbrigade 1 benutzen das neue Fahrzeug bereits für ihren Einsatz.
     Einige Streiflichter zum neuen «Dienstfahrzeug».

     Maj Matthias Erny, Journalistenoffizier Logistik­brigade 1             aufgrund seines Alters die betriebswirtschaftlich vernünftige Grenze
                                                                            übersteigen oder Ersatzteile teilweise schwierig zu beschaffen sind,
     Der Puch stammt aus einer Zeit, als der Katalysator – aufgrund des     weil sie nicht mehr hergestellt werden, drängte sich eine Ersatzbe-
     aufkommenden Umweltbewusstseins – eingeführt wurde und das             schaffung auf. Im Rüstungsprogramm 2014 verabschiedete das Par-
     Autoradio mit Kassettenrecorder auf der noch überschaubaren Lis-       lament u.a. einen Kredit für ein leichtes geländegängiges Motorfahr-
     te der Sonderausstattung zu finden war. Assistenzsysteme waren zur     zeug. Der Zeithorizont ist wiederum eine Einsatzzeit von 20 Jahren.
     damaligen Zeit noch ein Fremdwort und nur in Actionfilmen wie Zu-      Wie sich die automobile Welt bis dann verändern wird, können wir
     rück in die Zukunft oder Serien wie K.I.T.T. vorzufinden. Die mo-      nur erahnen. Vielleicht steht dann des erste Hybrid- oder strombe-
     bile Autowelt hat sich zwischenzeitlich gewandelt. Und so auch die     triebene Geländefahrzeug zur Evaluation.
     Ansprüche der Schweizer Armee an ein geländetaugliches Fahrzeug.
     Beim Ersatz für den Puch standen dennoch weniger die heute ver-        Der Neue gleicht dem Alten – ein Geländeurgestein
     fügbaren Assistenzsysteme im Vordergrund als die Einsetzbarkeit in     In der durchgeführten Evaluation dieser Beschaffungsrunde machte
     unwegsamen Gelände.                                                    das Modell der G-Klasse von Mercedes-Benz das Rennen. Von aussen
                                                                            betrachtet unterscheidet sich das neue Geländefahrzeug kaum vom
     Flexibilität dank Cabriolet-Verdeck                                    alten Puch. Das ist auch nicht überraschend, denn das Geländeurge-
     Vor rund 25 Jahren wurde der Steyer Daimler Puch 230 GE – so die       stein wurde ursprünglich 1979 auf den Markt gebracht und wird seit-
     offizielle Bezeichnung – beschafft. In der Schweizer Armee wurde er    her sowohl als Mercedes wie auch als Puch im österreichischen Graz
     vielfältig zur Verschiebung von Material, Einzelpersonen, Trupps       angesiedelten Puch-Werk produziert. Die Puch-Modelle wurden in
     oder gar Gruppen eingesetzt. Nicht selten diente er dank seines Ca-    ausgewählte Märkte wie Österreich, Liechtenstein, Grossbritannien,
     briolet-Verdecks auch als Podest für militärische Ansprachen bei-      das damalige Jugoslawien oder eben auch die Schweiz geliefert. Ob-
     spielsweise bei Fahnenzeremonien oder Besuchstagen. Da der Puch        schon das Fahrzeug in seinem bewährten Grundkonzept kaum ver-
     das Ruhestandsalter (das sogenannte geplante Lebenswegende) zwi-       ändert wurde, erfuhr es im technischen und ökologischen Bereich
     schenzeitlich erreicht hat und die Reparaturkosten dieses Fahrzeuges   deutliche Verbesserungen und immer wieder Anpassungen an den

14 armee.ch     Logistikbrigade 1     2 / 17
Logistikbrigade 1

aktuellen Stand der Technik. (z.B. Antriebs- und Sicherheitsausstat-    «Beim alten Puch mit seinen 20 Dienstjahren wusste man wenigs-
tungen). Die militärische Version ist in Deutschland, Österreich und    tens genau, wo man putzen musste vor der Abgabe im Armeelogis-
anderen Ländern bereits im Einsatz. Das zivile Modell ist insbeson-     tikcenter». Diese Erfahrung muss die Truppe mit dem neuen Modell
dere im mittleren Osten, Asien und den USA sehr beliebt und läuft       noch machen und so sagte er: «die ‹Dreckeckeli› müssen erst noch
nicht selten in der Luxusversion vom Rollband.                          gefunden werden.».

Entscheidungskriterien                                                  Der alte Puch lebt weiter…
Das neue Geländefahrzeug mit einem 184 PS starken Dieselmotor ist       Wer vom guten alten Puch trotzdem nicht ganz Abschied nehmen
im Vergleich zum Vorgängermodell nicht nur geländegängig, son-          kann, findet auf dem Occasionsmarkt ausgemusterte Armeefahrzeu-
dern bewältigt aufgrund seiner Bodenfreiheit und der hochliegenden      ge in der Preisklasse zwischen 9’000 und 15’000 Schweizer Franken.
Auspuffanlage Gewässer mit einer Watttiefe von bis zu 0,6 m. Aus-       Unter www.armyliqshop.ch können die Fahrzeuge direkt und sogar
gereifte robuste Technik, Reduktion der Komponenten auf das We-         teilweise noch günstiger aus dem offiziellen Liquidationsprozess ge-
sentliche und einfache Bedienbarkeit durch die Soldaten sind weite-     kauft oder ersteigert werden. Der Zustand der Fahrzeuge ist jedoch
re wesentliche Merkmale. Die Armee beschafft zwischen 2016 und          sehr unterschiedlich und es lohnt sich, genauer unter die Haube zu
2020 insgesamt 3’200 solcher Fahrzeuge, welche von der Logistik-        schauen. Wer jedoch über Kenntnisse der Mechanik verfügt und auch
basis der Armee (LBA) unterhalten und der Truppe zur Verfügung          einmal selbst Hand anlegen kann, dem kann der Puch noch ein lan-
gestellt werden. Zusätzlich wird das Fahrwerk des neuen Gelände-        ger Begleiter sein. n
wagens auch für die Ablösung von verschiedenen Fachsystemfahr-          →→ http://4x4schweiz.ch/2016/04/mercedes-g-klasse-fuer-die-schweizer-armee/
zeugen verwendet werden.
                                                                        →→ https://www.srf.ch/news/schweiz/puch-ausgemustert-mercedes-
                                                                          gelaendefahrzeuge-fuer-die-armee
Das Geländefahrzeug im Einsatz
Auch in den Truppen der Logistikbrigade 1 ist das neue Gelände-         →→ http://www.watson.ch/!167395870
fahrzeug im Einsatz. So begleitete es beispielsweise im Verkehrs und
Transportbataillon 1 die diesjährige Tour de Suisse. Das Fahrzeug        Das leichte Geländefahrzeug der Schweizer Armee ist mit einem 6-Zylin-
ist bei den Soldaten äusserst beliebt, weil es sich viel komfortabler    der-Dieselmotor ausgestattet, der 135 kW/184 PS bei 3’800/min leistet.
fährt und heute mit Radio und Klimaanlage ausgerüstet ist. Im Ver-       Das Nenndrehmoment beträgt 400 Nm bei 1’600 bis 2’800/min. Über-
                                                                         tragen wird die Kraft von einer 5-Gang-Automatik. Mit einer Reifengrösse
gleich zum neuen Geländewagen war der alte Puch eine «lahme En-
                                                                         von 225/75 R 16 verfügt die militärische Ausführung der Mercedes-Benz
te». Ebenso ist der Neue mit ABS und ESP ausgerüstet, was dem Si-        G-Klasse über eine Wattiefe von 600 mm. Der Vierplätzer (mit Sitzen in
cherheitsstandard der meisten zivilen Fahrzeuge entspricht, sagt         Fahrtrichtung) verfügt über eine Gewehrhalterung im Innenraum und ein
Major Yves Fischer, Ausbildungsoffizier der Logistikbrigade 1. Trotz     Dachträger zum Transport grösserer Gegenstände.
den lobenden Worten über den Mercedes, fügte Fischer jedoch an:

                                                                                                              armee.ch    Logistikbrigade 1   2 / 17   15
Logistikbrigade 1

     Die Logistikbrigade 1 in Zahlen
     Wussten Sie schon, dass das Altersspektrum in der Logistikbrigade 1 von 20 bis 65 Jahren reicht und das Durchschnittsal-
     ter 26,01 Jahre (Median 25 Jahre) beträgt? Erfahren Sie auf dieser Seite zudem, aus welchem Kanton die Angehörigen der
     Logistikbrigade 1 kommen und welche Muttersprache wie stark vertreten ist.

     Maj Matthias Erny, Journalistenoffizier Logistik­brigade 1

                                                                                                      Die Logistikbrigade 1 zählt rund 14’000
                         Verteilung der AdA nach Alter                                                ­A ngehörige der Armee. Dies entspricht
                                                                                                       etwa der Bevölkerungszahl einer kleineren
       1800                                                                                            Schweizer Stadt wie beispielsweise Lyss/BE.

       1600
       1400                                                                                                Muttersprache der AdA
       1200                                                                                                           Italienisch
                                                                                                                           2%
       1000
                                                                               Anzahl AdA pro        Französisch
         800                                                                   Alterskohorte            24%
         600
         400
         200                                                                                                                                      Deutsch
                                                                                                                                                   74%
            0
                18 21 24 27 30 33 36 39 42 45 48 51 54 57 60 63

                                       Verteilung der AdA nach Herkunftskanton
                         BE                                 ZH                   AG                            VD

                         SG                                 LU                   VS                           FR

                        TG                                  SO                   GE                           GR

                         BL                                 SZ                   NE                            BS

                        TI                                 Restliche Kantone

                                                                                  Restliche
                                                                                  Kantone,      VS, 6%              FR, 5%               TG, 4%
                                                                  VD, 8%             7%
                                     ZH, 13%

                                                                                                SO, 3%             GR, 3%
                                                                                                                                SZ, 2%     NE, 2%

            BE, 16%                  AG, 9%                       SG, 7%        LU, 7%          GE, 3%             BL, 3%           BS, 2% TI, 2%

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