Die LEADER-Aktionsgruppen stellen sich vor 2014 2020
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2 01 4 – 2 0 2 0 Die LEADER-Aktionsgruppen stellen sich vor Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER): Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete
Vorwort | 06 Inhaltsverzeichnis Die LEADER-Idee | 08 01 Regionalentwicklung Badisch-Franken e.V. | 10 02 Regionalentwicklung Neckartal-Odenwald aktiv e.V. | 14 01 03 Regionalentwicklung Kraichgau e.V. | 18 02 04 04 Regionalentwicklung Hohenlohe-Tauber e.V. | 22 05 Regionalentwicklung Schwäbischer Wald e.V. | 28 03 06 Bürgerschaftliche Regionalentwicklung Jagstregion e.V. | 32 05 06 07 Regionalentwicklung Brenzregion e.V. | 36 08 Regionalentwicklung Ortenau e.V. | 42 09 11 09 Regionalentwicklung Mittelbaden Schwarzwaldhochstraße e.V. | 46 07 10 08 10 LEADER-Aktionsgruppe Nordschwarzwald | 50 11 LEADER Heckengäu e.V. | 54 14 12 Regionalentwicklung Mittlerer Schwarzwald e.V. | 58 12 13 13 Regionalentwicklung Bürger.Kultur.Land. Oberer Neckar e.V. | 64 16 14 LEADER Mittlere Alb e.V. | 68 17 15 LEADER-Aktionsgruppe Südschwarzwald | 72 15 18 16 Regionalentwicklungsverein Donau-(T)Raum-Oberschwaben e.V. | 76 17 Regionalentwicklung Mittleres Oberschwaben e.V. | 82 18 Regionalentwicklung Württembergisches Allgäu e.V. | 86 Impressum | 90 4 5
Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, entscheiden können. Sie können dabei auch bis zu einem gewissen Grad den Fördersatz für Vorhaben selbst festlegen und somit eigene Schwerpunkte für die Entwicklung ihrer Region setzen. Das Förderspektrum wurde deutlich erweitert. Die Broschüre zeigt die breite Themenvielfalt der Projekte, die in vergangenen und derzeitigen Förderperioden realisiert wurden und werden. Vereine, Verbände, Unternehmen, Bürgerinnen der Ländliche Raum Baden-Württembergs zeichnet und Bürger realisieren Projekte zwischen Traditi- sich durch seine hohe Lebensqualität und Wirt- on und Moderne. Sie reichen von Kulturfestivals schaftskraft aus. Das EU-Programm LEADER hat über Projekte zur Stärkung des Gemeinschaftsle- zum Ziel, ländliche Regionen zukunftsfähig zu bens, der Bildung, des Tourismus, der Unterneh- gestalten. Deshalb hat es in Baden-Württemberg mensförderung bis hin zu Wohnbauprojekten, um einen besonderen Stellenwert. einige zu nennen. Um die Wirkungsweise dieses Regionalentwick- Die größte Stärke des Ländlichen Raums sind die lungsprogramms voll auszuschöpfen und kraftvolle Menschen, die in ihm leben und dessen Zukunft Impulse in den ländlich geprägten Regionen aus- sie gestalten. So lebt die LEADER-Idee von allen, zulösen, hat die Landesregierung LEADER für die die sich mit Interesse, Elan und Herz für ihre Re- laufende Förderperiode novelliert und finanziell gion und damit in ihr direktes Lebensumfeld aktiv gestärkt. einbringen. Ich möchte allen, die sich bisher betei- Bild: Tourismusverband "LIEBLICHES TAUBERTAL" e.V. ligt haben und allen, die momentan einen Beitrag NEUE WEGE MIT LEADER leisten, herzlich danken. Die Menschen vor Ort kennen ihre Region und deren Potenzial am besten. LEADER wurde daher nach dem Bottom-up-Ansatz, einer Entwicklungs- strategie von unten nach oben, neu ausgerichtet und somit zum zentralen Instrument bürgerschaft- lich geprägter Regionalentwicklung ausgebaut. Peter Hauk MdL Eine Besonderheit dabei ist, dass die regionalen Minister für Ländlichen Raum und LEADER-Aktionsgruppen – und somit die Bürge- Verbraucherschutz Baden-Württemberg rinnen und Bürger der Region – über ihre Projekte 6 7
der örtlichen Wirtschaft. Sie entscheidet auch, Was ist das? welche Projekte durchgeführt werden. Dass die Menschen vor Ort so viel mitbestimmen dürfen, ist eine Besonderheit von LEADER und wird auch „Bottom-up-Ansatz“, Entwicklung von un- ten nach oben, genannt. Übergeordnetes Ziel ist es, die jeweiligen regionalen Besonderheiten und Stärken weiter zu fördern und regionale Schwä- chen möglichst zu beseitigen. Etwa so: In einem entre Aktionsgebiet wandern überdurchschnittlich vie- liaison LEADER ist die Abkürzung des französischen le Menschen aus, aber das Gebiet ist landschaft- "Liaison entre actions de développement de l'éco- lich so besonders, dass ein großes touristisches nomie rurale". Übersetzt heißt das "Verbindung Potenzial besteht. Nun könnte die Aktionsgrup- von Aktionen zur Entwicklung der ländlichen pe touristische und kulturelle Projekte anstoßen. Wirtschaft". Die Europäische Union un- Damit würden die Wohn- und Lebensbedin- terstützt mit diesem Ansatz bereits gungen verbessert werden, mit dem Effekt, dass actions seit 1991 erfolgversprechende weniger Menschen abwandern. Konzepte zur Entwick- LE lung des Ländli- chen Raums. Eine Förderung ist allerdings nur in sogenannten Aktionsgebieten LEADER- möglich. Ein Die Regionen Baden-Württembergs sind sehr ver- schieden. Weil das so ist, sind auch die Projekte der Aktionsgruppen sehr verschieden. Soll in der einen Region eher Tourismus oder Kultur geför- dert werden, sind es in einer anderen bevorzugt örtliche Unternehmen und Projekte zum Klima- développement Aktionsgebiet besteht aus mehreren schutz oder zum beruflichen Wiedereinstieg von Gemeinden, die sich zu einer LEADER- Frauen nach der Familienphase und vieles andere A D Region zusammenschließen. Im Rahmen eines Wettbewerbs konnten sich Regionen um eine Teilnahme im LEADER- mehr. Die jeweilige Aktionsgruppe darf aber nicht nur die einzelnen Projekte auswählen, sondern sie legt auch überwiegend selbst die Höhe der Förde- rung fest. Programm bewerben. Dafür reichten sie ein Re- économie gionalentwicklungskonzept ein, das alle Ideen Die Europäische Union stellt bis zu 50,4 Mio. Euro rurale und möglichen Projekte zur Entwicklung ihrer an EU-Mitteln für die LEADER-Aktionsgruppen Region enthält. In Baden-Württemberg wurden zur Verfügung. Da es Baden-Württemberg wichtig für die Förderperiode 2014 bis 2020 insgesamt 18 ist, seine ländlich geprägten Gebiete zu unterstüt- E Regionen als Aktionsgebiete ausgewählt (siehe Karte auf Seite 4). Eine Förderperiode dauert sieben Jahre. Diese Zeit können die Regionen zen, geben das Land und die Kommunen noch- mals rund 34 Mio. Euro oben drauf. nun nutzen, um ihre Ideen umzusetzen. Eine Aktionsgruppe besteht aus engagierten www.mlr-bw.de Bürgern, Kommunalpolitikern und Vertretern www.leader-bw.de 8 9 R
Badisch-Franken 01 Was hat eine Hungersnot mit Genuss zu tun? Im 17. Jahrhundert wurde die Region Badisch-Franken von einer Schlechtwetterperiode heimgesucht. Aus der Not heraus mussten die Menschen den Dinkel an Ort und Stelle halbreif ernten. Getrocknet über der Abwärme der örtlichen Backhäuschen Bild: Touristikgemeinschaft Odenwald e.V. sicherte der Grünkern, als Einlage in Suppen oder verarbeitet zu Klößen, den Bewohnern das Überleben. Noch heute ist der „Fränkische Grünkern“ ein regionales Produkt und eine von der EU geschützte Ursprungsbezeichnung. Allerdings ist der Ab- satz seit den Wirtschaftswunderjahren zurückgegangen. Durch die LEADER-Förderung möchte sich die Region zur Genuss- region entwickeln und den besonderen „Badischen Reis“ besser vermarkten. KONTAKT Regionalentwicklung Badisch-Franken e.V. Telefon: 06281-5212-1397 oder -1398 info@leader-badisch-franken.de ANSCHRIFT Obere Vorstadtstraße 19 74731 Walldürn www.leader-badisch-franken.de 10 11
Die barocke und mit odenwaldtypischem Durch LEADER konnte die Eberstadter Buntsandstein erbaute Wallfahrtsbasilika Tropfsteinhöhle mit moderner LED- St. Georg in Walldürn. Beleuchtung ausgestattet werden. Fakten DIE REGION Beteiligt sind 22 Städte und Gemein- den aus dem Neckar-Odenwald- und dem Main-Tauber-Kreis. Einwohner 107.800 Fläche 1.276 km² Die Region Badisch-Franken besitzt eine eigene Durch das Alleinstellungsmerkmal des leckeren EW / km² 84 historisch gewachsene Identität, die kulturelle, Grünkerns und anderen regionalen Produkten wirtschaftliche und religiöse Beziehungen ge- will sich die Region zur Genussregion entwickeln. schaffen hat. Dabei wird ein Großteil der Region Die Konzentration von kulturhistorischen Städten ZIELE aufgrund der vielen Bildstöcke an Gebäuden und und Naturdenkmälern, sowie Besonderheiten in Wegen als „Madonnenländchen“ bezeichnet. der Kulturlandschaft, zeigen die kulturelle Ge- Für die aktuelle Förderperiode von schichte der Region. 2014 - 2020 verfolgt die Aktionsgrup- Landwirtschaft und Weinbau prägen die Region, pe einen strategischen Ansatz in fünf die sich schon immer durch Ideenreichtum aus- Handlungsfeldern: Der Auswahlausschuss des Vereins während zeichnete. Die Entdeckung des halbgereiften Din- einer Projektpräsentation. kels, besser bekannt als Grünkern, machte die Re- neue Wertschöpfung durch re- gion als „Heimat des Grünkerns“ bekannt. Heute Blick aus dem Schlosspark auf den Bergfried generative Energien sowie Res- kennzeichnen die Region viele familienfreundliche der Burg Bödigheim. ENGAGEMENT FÜR DIE EIGENE REGION sourcenschutz kleine und mittlere Unternehmen im verarbeiten- zurück in den Beruf – Arbeits- den Gewerbe. Eine gute Kinderbetreuung wird „Zukunft gemeinsam gestalten!“- ist nicht nur ein plätze für Frauen dabei großgeschrieben. So wird in der Region auch Slogan, sondern vor Ort gelebte Regionalentwick- lebenswerte Dörfer durch jungen Familien eine Perspektive geboten. lung. Im neu gegründeten LEADER-Verein „Regi- Innenentwicklung onalentwicklung Badisch-Franken e.V.“ engagieren Bürger für Bürger – Engagement Badisch-Franken, mit dem gut ausgebauten Wan- sich die Menschen aus der Region für deren Ent- für kulturelle und neue soziale der- und Radwegenetz, ist eine attraktive Nah- wicklung. Eines der wichtigsten Organe ist dabei Angebote erholungs- und Tourismusregion. Die Übernach- der Auswahlausschuss, der 30 Mitglieder zählt und Arbeitsplätze in und für die tungszahlen der letzten Jahre unterstreichen eine sich als öffentlich-private Partnerschaft versteht. Region – durch nachhaltigen positive Entwicklung, machen aber auch einen Die Mehrheit in diesem Gremium bilden die Tourismus und Positionierung weiteren Ausbau der Angebote deutlich. Weitere Wirtschafts- und Sozialpartner. einer Genussregion Themen wie Spiritualität, Kirchen und Pilgern bieten sich für die touristische Vermarktung an. 12 13
Neckartal-Odenwald aktiv 02 Ein Fenster mit Blick in die Erdgeschichte Im Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald können Besucher 500 Millionen Jahre Erdgeschichte erleben. Dabei muss man sich nicht, wie in „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“, vertikal durch die einzelnen Gesteinsschichten arbeiten, sondern kann Granit, Schiefer, Ton- und Sandsteine auf ausgewiesenen Geopfaden mit Gucklöchern in die Erdgeschichte bestaunen. Ein besonderer Weg befindet sich am Katzenbuckel in Waldbrunn. Dort verläuft auf dem ehemaligen Vulkan der „Weg der Kristalle“- eine LEADER- geförderte Rundwanderung. Auf dem Weg werden einzelne Mineralien und Gesteinsformationen erklärt. KONTAKT Regionalentwicklung Neckartal-Odenwald aktiv e.V. Telefon: 06261-84-1395 oder -1396 info@leader-neckartal-odenwald.de ANSCHRIFT Anton-Gmeinder-Str. 29 Bild: Sabine Keller 74821 Mosbach www.leader-neckartal-odenwald.de 14 15
Weite Teile der Region zeichnen sich durch eine großräumige, naturnahe Landschaft aus, die Raum für Naherholung bietet. Ausgedehnte Waldgebiete wechseln sich mit Wiesen, Weiden und Feldern ab. Daneben prägen Streuobstwiesen die Kultur- landschaft. Die meisten Kommunen liegen im Naturpark Neckartal-Odenwald, einige zudem im Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald. Das ver- bindende Element in der Region stellt der von Burgen und Schlössern gesäumte Neckar dar, der auch auf Gäste eine besondere Anziehungskraft hat. Prägend für die Region sind kulturhistorische Zeugnisse aus der Zeit der Zisterzienser und der Fakten Römer. Historische Ortskerne bereichern die Re- gion und laden zum Verweilen ein. Apfelplantage Spatenstich DRK Schulungs- und Gemeinschaftsraum. DIE REGION STARKE MITWIRKUNGSKULTUR! STARK IM VEREIN! Beteiligt sind 28 Städte und Gemein- Der Verein „Regionalentwicklung Neckartal- innen und Bürger sichergestellt werden. Das geht In der Förderperiode 2007 - 2013 waren nur we- den aus dem Neckar-Odenwald- und Odenwald aktiv e.V.“ möchte mit der LEADER- Hand in Hand mit dem bürgerlichen Engagement, nige der jetzigen Kommunen in der damaligen dem Rhein-Neckar-Kreis. Förderung die Kulturlandschaft erhalten und die das von der Bevölkerung jeden Tag gelebt wird. LEADER-Region Neckar-Odenwald-Tauber vertre- Region stärken. Es ist wichtig, die Dörfer attrak- So funktioniert Regionalentwicklung. ten. Die Region Neckartal-Odenwald aktiv wurde Einwohner 117.000 tiver und zukunftsfähiger zu gestalten, um ihren neu zusammengesetzt. Für die Förderperiode Fläche 672 km² Erhalt zu sichern. Im Bereich des Tourismus soll 2014 - 2020 wurde gemeinsam mit engagierten EW / km² 174 vor allem der Tagestourismus weiterentwickelt Bürgerinnen und Bürgern ein regionales Entwick- Auswahlausschusssitzung & Projektvorstellung werden. So erhält die Region eine Wertsteigerung lungskonzept erarbeitet. Mit dessen Umsetzung ist und neue Arbeitsplätze entstehen. der eigens dafür gegründete Verein „Regionalent- ZIELE Mit Blick auf den Demographischen Wandel muss wicklung Neckartal-Odenwald aktiv e.V.“ mit Sitz die Mobilität und die Versorgung für die Bürger- in Mosbach betraut. Im siebenköpfigen Vorstand Für die aktuelle Förderperiode von werden aktuelle Themen diskutiert und Ent- 2014 - 2020 verfolgt die Aktionsgrup- scheidungen vorbereitet. Der Auswahlausschuss pe einen strategischen Ansatz in vier besteht aus 27 Vertretern aus der Region. So ist Handlungsfeldern: Kulturlandschaft eine Bürgerbeteiligung auch im regionalen Ent- wicklungsprozess gegeben. Die gewählten Mit- Erhalt der Kulturlandschaft glieder des Auswahlausschusses entscheiden über neue Wertschöpfung und neue die Förderung von Projekten. Unterstützt wird die Arbeitsplätze im Tourismus Vereinsarbeit von zwei hauptamtlichen Regional- Erhalt attraktiver, zukunfts- managern. fähiger Dörfer Mitwirkungskultur und bürger- schaftliches Engagement 16 17
Kraichgau 03 Landschaft der 1.000 Hügel Die Silbe „Gau“ im Namen der Region bezeichnet eine offene waldarme Landschaft. Die sanfte Hügellandschaft gepaart mit fruchtbaren Böden und einem milden Klima zählt zu den ältes- ten Kulturräumen Europas. Schon vor über 500.000 Jahren lie- ßen sich die ersten Siedler in dieser fruchtbaren Gegend nieder. Streuobstwiesen und die charakteristischen Hohlwege säumen die Landschaft, es wird Wein angebaut und veredelt. Mit Hilfe von LEADER möchte die Region diese Potentiale besser für sich nutzen und unter anderem die Bereiche Tourismus und Kulinarik weiterentwickeln. KONTAKT Regionalentwicklung Bild: Dorothea Burkhardt Kraichgau e.V. Telefon: 07265-9120-21 oder -27 info@kraichgau-gestalte-mit.de ANSCHRIFT Schlossstraße 1 74918 Angelbachtal www.kraichgau-gestalte-mit.de 18 19
Einweihung der LEADER-Geschäftsstelle. Fakten HEIMATENTWICKLUNG DURCH GEMEINSCHAFTS- DIE REGION SINN Beteiligt sind 17 Städte und Gemein- Der Verein „Regionalentwicklung Kraichgau e.V.“ den aus den Landkreisen Heilbronn, bildet das rechtliche Gerüst der Aktionsgruppe Karlsruhe und dem Rhein-Neckar- und ist das zentrale Diskussions-, Beteiligungs- Kreis. und Entscheidungsgremium. Eine Mitgliedschaft im Verein oder auch die Mitarbeit am regionalen Einwohner 117.800 Entwicklungsprozess steht grundsätzlich allen Fläche 505 km² Interessierten offen. Der Auswahlausschuss des EW / km² 233 Vereins besteht derzeit aus 33 Mitgliedern. Daneben bestehen Arbeitsgruppen, in denen thematisch ausgerichtete Projekte erarbeitet und besprochen ZIELE Wie eine ländliche Insel liegt der Kraichgau in- BÜRGE RB ET EI LI GU NG H OC H IM K URS! werden, die eine konkrete Ausgestaltung des mitten einer sonst durch Großstadtstrukturen ge- Regionalentwicklungsprozesses vorantreiben. Für die aktuelle Förderperiode von prägten Region. Er ist eine sehr alte, gewachsene Schon im Leitsatz der LEADER-Region Kraichgau 2014 - 2020 verfolgt die Aktionsgrup- Kulturlandschaft, charakterisiert durch Korn und „KraICHgau GESTALTE MIT!“ kommt der Wille pe einen strategischen Ansatz in drei Wein, durch gute Naherholungsmöglichkeiten und der Region zum Ausdruck, mit einer neuen Kultur Handlungsfeldern: vor allem durch Menschen, die sich die regionale des bürgerschaftlichen Engagements die Entwick- Identität bewahrt haben. Aber das ländliche lung der Heimat nach vorn zu bringen. Treffen der Arbeitsgruppe „Streuobst“ in Kulturlandschaft Kraichgau Leben hat nicht nur Vorteile: Das Gebiet muss Eppingen. lebendige Kraichgauorte sich mit einer veränderten Unternehmensland- Die Zusammenarbeit und die Beteiligung der kreative Kraichgaujugend schaft, sehr hohen Auspendlerquoten und ei- Menschen, der Unternehmen, Vereine, Verbände ner geringen Arbeitsplatzdichte auseinanderset- und Initiativen fokussieren sich auf neue Ideen zen. Der Zuzug junger Menschen in den letzten der Kooperation und der Vernetzung. Außerdem Jahren bietet für die Kommunalentwicklung hin- wird auf bürgerschaftliche Beteiligungsformen gegen Chancen. gesetzt. Kraichgau Landschaft beim Derdinger Horn. 20 21
Hohenlohe-Tauber 04 Ein Blick in die Vergangenheit mit LEADER Eine Sternengeburt, die vor Millionen von Jahren stattfand, kann in der LEADER-Region Hohenlohe-Tauber bei einem Blick durch das Teleskop live beobachtet werden. Mit Hilfe von LEADER bekommt die Astronomische Vereinigung Weikers- heim für ihre Kinder- und Jugendarbeit ein neues Teleskop. Der Verein will in unserer heutigen, hektischen Zeit die Faszi- nation für Astronomie und Naturwissenschaften in verständli- cher Sprache näherbringen. Auf dem angrenzenden Planetenweg kann die für Hohenlohe typische Landschaft erwandert werden. Hier können Wanderer „in fünffacher Lichtgeschwindigkeit“ die maßstabsgetreuen Planetenmodelle und Schautafeln erkunden. KONTAKT Regionalentwicklung Hohenlohe-Tauber e.V. Telefon: 07938-66893-91 oder -92 thomas.schultes@hohenlohekreis.de jonathan.schmidt@hohenlohekreis.de ANSCHRIFT Langenburger Str. 10 74673 Mulfingen-Buchenbach www.leader-hohenlohe-tauber.eu Bild: Jens Hackmann 22 23
Die Lourdesgrotte ist eine Station auf dem durch LEADER-geförderten „Pfad der Stille“. Fakten DIE REGION Beteiligt sind 26 Städte und Gemein- den aus dem Hohenlohekreis, Main- LEADER-Projekt „Bürgerweinberg“ in Igersheim. Tauber-Kreis und Schwäbisch Hall. Identitätsstiftend für die Menschen in der Region DYNAMIS CH I N DI E ZU KU NF T sind die tief eingeschnittenen Flusstäler von Einwohner 106.800 Kocher, Jagst und Tauber. Nur hier wird die Eine Steigerung der regionalen und sozialen Wert- Fläche 1.444 km² fränkische Mundart, das „Hohenlohische“, bis schöpfung durch partnerschaftliche Projekte ist EW / km² 74 heute gesprochen und verstanden. in Hohenlohe-Tauber das Ziel. Die Stärkung der Dörfer und der regionalen Wirtschaft sowie die Hohenlohe ist als „Land der Burgen und Schlösser“ Vermarktung „verborgener Schätze“ sollen mit ZIELE bekannt. In vielen Städten tragen die alten Amts- Hilfe von LEADER angepackt werden. häuser noch die hohenlohischen Wappen. Wirt- Für die aktuelle Förderperiode von schaftlich bilden kleine mittelständische familien- 2014 - 2020 verfolgt die Aktionsgrup- Aus einer Scheune wird eine Eventscheune geführte Handwerksunternehmen die Basis in im Hofgut Ludwigsruhe (Langenburg). pe einen strategischen Ansatz in vier Hohenlohe-Tauber. Eine intensive landwirtschaft- Handlungsfeldern: liche Flächennutzung prägt das Bild der Region. Die Täler von Jagst, Kocher und Tauber bie- Zur Umsetzung dieser Ziele wurde der Verein lebenswertes Hohenlohe- ten ein ganz anderes Bild. Weinbau im Norden „Regionalentwicklung Hohenlohe-Tauber e.V.“ Tauber – Perspektiven für und überwiegende Grünlandnutzung im Süden mit Sitz in Mulfingen-Buchenbach gegründet. Jugend und Senioren kennzeichnen die naturnahen Landschaftsräume. anziehendes Hohenlohe-Tau- Die interessante, abwechslungsreiche Vielfalt zieht Im Verein sind lokale Experten aus unterschiedli- ber – Verborgene Schätze viele von Touristen und Tagesgästen in die Region. chen Themenbereichen vertreten. Die mehrheit- prosperierendes Hohenlohe- lich ehrenamtlichen Vereinsmitglieder setzen sich Tauber – Zukunftsträchtiges aktiv für eine gemeinsam gestaltete Zukunft ein. Wirtschaften Innerhalb des 24 Mitglieder umfassenden Aus- attraktives Hohenlohe-Tauber – wahlgremiums im Verein wird diskutiert, welche Inwertsetzung Kulturlandschaft Der Naturparkmarkt Schwäbisch-Fränkischer Projekte eine LEADER-Förderung erhalten sollen. Wald in Waldenburg. 24 25
UNESCO Weltkulturerbe RE GI ONEN VERBINDENDE P ROJEKTE EN TSTEHEN ENTLANG DES UN ES CO -W ELTKULUTRERBES „OBERGERM AN IS CH -R AE TI SC HE R LIMES“. EI NE S DAVON I ST DI E SCHUTZHÜLLE FÜR DAS LIMESTOR IN RAINAU- DALKINGEN (O STAL BK RE IS). Bild: BEGA Gantenbrink-Leuchten KG 26 27
Grenzerfahrungen Der Limes verläuft durch die Region Schwäbischer Wald in einem ganz besonderen Teilstück: Von Alfdorf bis Widdern haben die Römer vor knapp 2000 Jahren auf 60 km eine schnur- gerade Linie in die Landschaft gezogen. Diese stellte die Außen- grenze des römischen Reichs dar und wurde mit dem heutigen UNESCO-Weltkulturerbe geschützt. 300 Jahre hielten sich die Schwäbischer Wald 05 Römer am Limes auf und prägten so die Kultur und die Land- schaft vor Ort. Wie das Leben an Europas längstem Bodendenk- mal gewesen ist, können Besucher in den LEADER-geförderten virtuellen Limeswelten erfahren. Hier wird das Leben am Limes mit aufwendigen 3D-Animationen rekonstruiert und erklärt. Bild: Hardy Wieland KONTAKT Regionalentwicklung Schwäbischer Wald e.V. Telefon: 07192-213-270 oder -271 schwaebischerwald.leader@ murrhardt.de ANSCHRIFT Marktplatz 10 71540 Murrhardt www.leader-schwaebischerwald.de 28 29
Fakten ERFOLGREI CH UND NACHHALTIG VON DEN DIE REGION BÜRGERN ENTWICKELT Beteiligt sind 28 Städte und Gemein- Barrierefreier Waldsee im Herbst. „Ganz nah dran“ sind auch die Menschen in der den aus dem Landkreis Heilbronn Region, durch verstärkte Zusammenarbeit in ge- und Schwäbisch Hall, dem Ostalb- wachsenen Kooperationen, durch Vernetzung und Rems-Murr-Kreis. neuer Akteure und neuartiger bürgerschaftlicher NEUE C HA NC EN F ÜR D IE R EG IO N Beteiligungsarbeit im LEADER-Prozess. Einwohner 117.400 Fläche 813 km² Von wichtiger Bedeutung ist auch die Lage zwi- Der LEADER-Verein „Regionalentwicklung EW / km² 144 schen dem Verdichtungsraum Mittlerer Neckar Schwäbischer Wald e.V.“ wurde von 78 Mitglie- und den Verdichtungsbereichen Schwäbisch-Hall dern gegründet, die sich überwiegend ehrenamt- Wanderung durch den Schwäbischen Wald. und Aalen. Hier ergeben sich zahlreiche Chancen, lich engagieren. Die zentralen Gremien bilden der ZIELE den ländlich geprägten Schwäbischen Wald als fünfköpfige Vorstand, der 15 Mitglieder umfassen- Arbeitsmarktregion zu entwickeln und als Wirt- de Beirat und die Mitgliederversammlung. Vor- Für die aktuelle Förderperiode von schaftsraum zu stärken. Große Potentiale zur re- stand und Beirat bilden den Auswahlausschuss, 2014 - 2020 verfolgt die Aktionsgrup- gionalen Entwicklung bieten die Bereiche Energie der im Auswahlverfahren die Projekte bewertet. pe einen strategischen Ansatz in sie- SCH WÄBIS CHER WALD – G AN Z NAH DRAN und Landnutzung sowie die Verbindung von Na- ben Handlungsfeldern: tur, Landschaft und nachhaltigem Tourismus. Als Rund um das Leitthema „Schwäbischer Wald – ganz Querschnittsthema ist zudem die Mobilität und Wohnen und Leben nah dran“ soll der Ländliche Raum gestärkt wer- die Daseinsvorsorge von Bedeutung. Demographischer Wandel den. Dabei kommt es dem Aktionsgebiet zugute, attraktive Familienregion dass bereits einige Gemeinden in der früheren Mobilität Schwäbische Waldbahn LEADER-Aktionsgruppe „Limesregion“ aktiv wa- natürliche Ressourcen ren. Das Aktionsgebiet ist geprägt durch die größte nachhaltiger Tourismus Ostkastell des UNESCO-Weltkulturerbes weitgehend zusammenhängende Waldfläche „Obergermanisch-raetischer Limes“. Wirtschaft Württembergs und liegt fast vollständig innerhalb des Naturparks Schwäbisch-Fränkischer Wald. Die mosaikartige Landschaft ist durchzogen von zahlreichen Waldbächen, Schluchten und Grot- ten. Diese machen sie zu einer der wasserreichsten Regionen im Land. Das Aktionsgebiet stellt somit in naturräumlicher, wirtschaftlicher, soziokultu- reller sowie verwaltungshistorischer Hinsicht eine territoriale Einheit dar. Kulturräumliche Prägungen erfährt es durch den zentral verlaufenden Limes, die historische Wald- und Holzwirtschaft oder ge- schichtliche Kulturgüter, wie kleine Bachmühlen. 30 31
Jagstregion 06 Opaschildkrötes Zuhause Vor 240 Millionen Jahren hat die vielleicht erste Schildkröte der Welt an einem kleinen Süßwassersee bei Vellberg gelebt und zählte damit sicherlich zu den frühesten Bewohnern der Region. Die Ur-Schildkröte schließt als sog. missing link zwischen den früheren Echsen und den heutigen Schildkröten eine bedeuten- de Lücke im Stammbaum der Schildkröte. Der Sensationsfund im Jahr 2015 machte die Region auch international bekannt. Seither ist die Ur-Schildkröte auch Wahrzeichen der Stadt Vellberg. Auf einem LEADER-geförderten Wanderweg kann von der Stadt Vellberg zum Fundort in Eschenau gewandert und viel über die Natur im Zeitalter der Opaschildkröte gelernt werden. Schau- tafeln vermitteln interessante Fakten und Kinder können an ausgewiesenen Stellen selbst Fossilien entdecken. KONTAKT Bürgerschaftliche Regional- entwicklung Jagstregion e.V. Telefon: 07967-9000-10 oder -16 info@jagstregion.de ANSCHRIFT Haller Str. 15 73494 Rosenberg Bild: Hans Ebert www.jagstregion.de 32 33
Namensgebend für die LEADER-Kulisse ist der ENTWICKLUNG SZ IE LE & TATE ND RA NG Fluss Jagst, der in der Region entspringt und die idyllische Kulturlandschaft durchfließt. Der Fluss- Mit der erstmaligen Aufnahme in das LEADER- lauf spiegelt sich auch im Logo der Region wider. Programm wurde den Akteuren der Jagst- region klar: Sie werden nicht länger von ihren In der Jagstregion befindet sich die größte Seen- gesetzten Entwicklungszielen träumen, sondern landschaft in Ost- und Nordwürttemberg. Natur- können sie endlich in die Tat umsetzen. Getreu räumlich bildet die Region den Übergangsbereich dem Motto „Bürger gestalten ihren Lebens(t)raum zwischen der Albhochfläche und dem Keuper- zwischen Ipf, Virngrund, Jagst und Bühler“ wird land und zeichnet sich durch zahlreiche Fauna- nun die Leitidee verfolgt, die Lebensqualität in Flora-Habitat (FFH)- und Naturschutzgebiete aus. der Region zu steigern, indem die Gemeinschaft Beheimatet sind bedeutsame paläontologische im Ländlichen Raum gestärkt, der Bildungs- und Die Seen der Jagstregion bieten viele Funde sowie eine Fülle an kulturgeschichtlich Arbeitsstandort gesichert und neue Freizeitange- Möglichkeiten, aktiv zu werden und die Bild: Erich Thilscher wertvollen Bauten und Bodendenkmälern mit bote aufgebaut werden. Durch die Umsetzung von Natur zu genießen. europaweit einmaligen Spuren der Siedlungsge- innovativen Projekten unter Beteiligung der Bür- Fakten schichte. Das Angebot für Natur- und Kulturtou- gerinnen und Bürger, soll die Region weiter zu- rismus in der Region ist entsprechend attraktiv. In sammenwachsen und als attraktiver Lebensraum der Region sind hauptsächlich kleine und mittel- gesichert werden. Dabei profitiert die LEADER- EIN VEREIN PACKT AN! DIE REGION ständische Unternehmen angesiedelt, darunter ei- Aktionsgruppe von dem vielfältigen Vereinsleben nige sektorale Weltmarktführer. und dem hohen bürgerschaftlichen Engagement Die LEADER-Prozesse werden durch den Verein Beteiligt sind 27 Städte und Gemein- in der Region. „Bürgerschaftliche Regionalentwicklung Jagstregi- den aus dem Ostalbkreis und dem on e.V.“ koordiniert. Die Mitgliedschaft und Mit- Landkreis Schwäbisch Hall. arbeit steht allen Interessierten offen. Innerhalb des Entscheidungsgremiums des Vereins fallen die Einwohner 116.400 Am Bucher Stausee ist der LEADER- geförderte römische Wasserspielplatz Beschlüsse darüber, welche Projekte in der Jagst- Fläche 1.175 km² eine Attraktion für Familien. region eine LEADER-Förderung erhalten. EW / km² 99 Michael Schultz Dem Gremium gehören insgesamt 24 gewählte Bild: Gemeinde Rainau Mitglieder aus allen Gesellschaftsbereichen an. ZIELE Für die Zukunft der Region arbeitet der Verein Für die aktuelle Förderperiode von Bild: Hohenlohe + Schwäbisch Hall Tourismus e.V., Bürgerschaftliche Regionalentwicklung Jagstregion. 2014 - 2020 verfolgt die Aktionsgrup- pe einen strategischen Ansatz in vier Handlungsfeldern: Gemeinschaft und Leben Bildung und Arbeit Ländlicher Raum und nachhal- tige Entwicklung Freizeit und Kultur Bild: Landratsamt Ostalbkreis 34 35
Ein europäisches Zentrum für Schwerindustrie Die Wasserkraft des Flusses Brenz verhalf den Ufergemeinden im 15. Jahrhundert zu wirtschaftlichem Wohlstand. 1471 entstand entlang des Flusslaufs von Königsbronn bis Heidenheim das erste Zentrum für Schwerindustrie im heutigen Europa. Es sie- delten sich Unternehmen an, die nun zu den ältesten in ganz Deutschland zählen. Durch LEADER kann die rund 600 Jahre alte Industriekultur entlang der Brenz erlebt werden, indem beispiels- weise die Zurschaustellung der alten Handwerkstradition des Feilenschleifens in Königsbronn wieder aufgenommen wurde. Brenzregion 07 KONTAKT Regionalentwicklung Brenzregion e.V. Telefon: 07321-321-2494 oder -2497 leader@landkreis-heidenheim.de ANSCHRIFT Felsenstrasse 36 89518 Heidenheim Bild: Werbeagentur Foud Vollmer www.brenzregion.de 36 37
Fakten GANZ VORN E MIT DABEI: EHRENAMTLICHE! DIE REGION Die LEADER-Aktionsgruppe Brenzregion ist als Beteiligt sind 30 Städte und Gemein- Verein organisiert. Die Steuerungsgruppe des den aus dem Alb-Donau-Kreis und Vereins „Regionalentwicklung Brenzregion e.V.“ dem Landkreis Heidenheim. Auf dem „Albschäferweg“ trifft man öfters besteht aus 18 Mitgliedern und 18 Stellvertretern. auch den Schäfer mit seinen Schafen. Der Anteil der Wirtschafts- und Sozialpartner an Einwohner 108.900 der Steuerungsgruppe beträgt rund 78 %, wobei Fläche 911 km² der Frauenanteil im Gremium fast die Hälfte aus- EW / km² 120 macht. ZIELE Überreichung der LEADER-Plakette an Frau Für die aktuelle Förderperiode von Der Naturraum der Brenzregion, geprägt von vie- Hiltner von „Café d`Villa“ (Weidenstetten). 2014 - 2020 verfolgt die Aktionsgrup- len geologischen Besonderheiten wie Trockentä- pe einen strategischen Ansatz in vier Regionale Produkte stehen in der lern, Wacholderheiden und Dolinen, aber auch Brenzregion hoch im Kurs. Handlungsfeldern: von Flüssen wie Brenz, Lone und Donau, lockt viele Wanderer und Radfahrer in die Region. Eine Lebensqualität gemeinsam weitere Besonderheit der Region sind die ältesten gestalten figürlichen Kunstwerke der Menschheit, die in Um auch in Zukunft eine positive Entwicklung Qualifizierung für alle ermög- den Höhlen des Lonetals entdeckt wurden. der Brenzregion zu sichern, sollen der Demogra- lichen fische Wandel gestaltet, die Infrastruktur in den Chancen für Frauen verbessern Von großer wirtschaftlicher Bedeutung in der Gemeinden verbessert und Arbeitsplätze geschaf- Natur- und Kulturerbe profi- Brenzregion sind insbesondere kleine und mittle- fen werden. Frauen sollen die Chance erhalten, in lieren re Unternehmen im produzierenden Gewerbe mit der Region zu bleiben und dort ihre beruflichen einer hohen Innovationskraft. Ziele zu verfolgen. Die bereits existierenden tou- ristischen Angebote sollen künftig noch stärker Die Leitidee der Brenzregion ist eine möglichst miteinander vernetzt werden. Um Projektideen zu Der „Lonetalweg“ eignet sich für Wanderer kompetente sowie innovative Gestaltung der Zu- entwickeln und weitere Handlungsansätze zu for- aller Altersklassen. kunft. Umgesetzt wird diese von denjenigen, die mulieren, wurden vier Themengruppen benannt: am besten wissen, welcher Handlungsbedarf be- Lebensqualität, Qualifizierung für alle, Chancen steht: den beteiligten Akteuren und insbesondere für Frauen sowie Natur- und Kulturerbe. Die der Bewohner vor Ort. Eine große Heimatverbun- Arbeitsgruppen zu den Themen stehen jederzeit denheit weiter Teile der Bevölkerung und intakte allen Interessierten offen und treffen sich mehr- Sozialstrukturen sowie ein vielfältiges Vereinsle- mals im Jahr. Ergänzend gibt es eine Arbeitsgrup- ben, verbunden mit einem hohen ehrenamtlichen pe “Landkreise“ und eine Gruppe, die mögliche Engagement sind dabei sehr wichtig. transnationale Projekte vorbereitet. 38 39
UNESCO Weltkulturerbe Nat u r n a h . L E A D E R GUTE IDEEN KOMMEN DU RCH DIE LEADER-AKTIV-P ROJEKTE RU ND U M DAS UNES CO-WELTK ULTURERBE „HÖHL EN UND EISZEI TK UN ST DER SC HWÄBISCHEN AL B“ IN B EWEGUNG. Bild: Günther Bayerl 40 41
Ortenau 08 Horizont erweitern 140 Treppenstufen müssen bewältigt werden, um auf den Buch- kopfturm in Oppenau-Maisbach zu gelangen. Auf dem Weg nach oben passieren die Besucher acht Plateaus und legen ins- gesamt 28 Höhenmeter zurück. Oben angekommen, bietet sich eine wunderbare Aussicht. Weite Teile des Schwarzwaldes, die Rhein-Ebene und bei gutem Wetter sogar die Vogesen können überblickt werden. Eine echte Horizonterweiterung! Der Turm wurde aus heimischem Holz gebaut und mit LEADER-Mitteln gefördert. KONTAKT Regionalentwicklung Ortenau e.V. Telefon: 07841-642-1340 oder -1341 linfo@lag-ortenau.de ANSCHRIFT Illenauer Allee 73 77855 Achern Bild: Renchtal Tourismus GmbH www.lag-ortenau.de 42 43
Ein Treffpunkt für die ganze Familie stellt der Die Region Ortenau gehört zu den reizvollsten DREI SCHWERPUNKTE FÜR DIE ENTWI CKLUNG Weinbergspielplatz in Durbach dar. Gegenden des Schwarzwaldes. Das Klima und damit die Lebensqualität sind mit mediterranen Die Entwicklungsstrategie der LEADER-Region Verhältnissen vergleichbar. Die malerische Land- Ortenau ist auf mehrere Schwerpunktbereiche schaft ist geprägt von dichten Wäldern, sonnigen ausgelegt: lebensphasenorientierte Dienstleis- Rebhängen und einer mannigfaltigen Fauna. Wei- tungsangebote und Infrastrukturen, Förderung tere Höhepunkte der topographisch abwechs- des Ehrenamtes und strukturelle Stärkung von Ge- lungsreichen Region sind die vielfältigen Kultur- meinden. Die Inwertsetzung der landschaftlichen angebote. Viele Museen und Einzeldenkmäler Vielfalt der Ortenau ist ein weiterer thematischer berichten von der jahrhundertalten Geschichte Schwerpunkt sowie die Erhaltung der Wettbe- der Ortenau. Sie fließt in viele Theaterauffüh- werbsfähigkeit. rungen, Konzerte, Ausstellungen, mythenreichen Modernisierung von Gastronomie und Traditionen – wie zum Beispiel die Fasnacht – ZUSAMMENAR BE IT I ST EINFACH UNSER DING Hotellerie mit Unterstützung von Dialekt und Tracht ein. LEADER-Mitteln. Getreu dem Motto „Vielfalt durch Kooperation“ Fakten Das Landschaftsbild in der LEADER-Region Orte- wird die Vernetzung von Akteuren gefördert. Nur nau wird hauptsächlich durch die land- und forst- wenn möglichst viele Akteure an einem Strang wirtschaftliche Nutzung geprägt. Neben der Land- ziehen, kann die Vielfalt erhalten bleiben, die der DIE REGION und Forstwirtschaft, dem Wein- und Obstanbau, Region Ortenau ihre Zukunftsfähigkeit bewahren stellt der Tourismus ebenfalls ein wichtiges Stand- kann. Beteiligt sind 17 Städte und Gemein- bein der regionalen Wirtschaftsstruktur dar. den aus dem Ortenaukreis. Einwohner 103.400 Fläche 544 km² EW / km² 190 Umgeben von Weinbergen liegt oberhalb der Gemeinde das Schloss Ortenberg. ZIELE Kooperation und Vernetzung bilden das übergeordnete Ziel der gesamten Strategie, Für die aktuelle Förderperiode von die sich aus einer lebendigen, lernenden, erleb- 2014 - 2020 verfolgt die Aktionsgrup- nisreichen und naturverbundenen Vielfalt zusam- pe einen strategischen Ansatz in drei mensetzt. Handlungsfeldern: Als Lokale Aktionsgruppe wurde der Verein gesellschaftlichen Zusammen- „Regionalentwicklung Ortenau e.V.“ gegründet. halt stärken Die Steuerungsgruppe des Vereins besteht aus 23 lebendige Freizeitregion – stimmberechtigten Mitgliedern. Zusätzlich gibt es Natur gemeinsam erleben drei fachliche Berater, die das Auswahlgremium wirtschaftliche Perspektiven beraten. Diese Berater gehören den Organisationen schaffen Nationalpark Schwarzwald, Naturpark Schwarz- wald Mitte/Nord und Schwarzwald Tourismus an. 44 45
Mittelbaden 09 Was der Mensch nicht mehr schafft, übernimmt die Ziege Vor vielen hundert Jahren machte der Mensch aus der Natur- eine Kulturlandschaft, um neue Siedlungsgebiete und Nahrungs- quellen zu erschließen. Die Bewirtschaftung der Flächen, vor allem in höheren Lagen, ist heute zu kostenintensiv und führt dazu, dass sich der Mensch aus diesen Gebieten allmählich wieder zurückzieht. Um die entstandenen Lebensräume vor der Verbuschung zu schützen, müssen die Flächen trotzdem durch regelmäßiges Mähen frei gehalten werden. In Mittelbaden über- nehmen diese Aufgabe der Landschaftspflege zunehmend Schafe und Ziegen. LEADER unterstützt und fördert gezielt Projekte zur Landschaftspflege und Offenhaltung. KONTAKT Regionalentwicklung Mittelbaden Schwarzwaldhochstraße e.V. Telefon: 07221-93-1650, -51 oder -52 antje.wurz@baden-baden.de jana.bode@baden-baden.de susanna.juelg@baden-baden.de ANSCHRIFT Geroldsauer Str.42 76534 Baden-Baden Bild: compusign/Joachim Gerstner, Weisenbach www.leader-mittelbaden.de 46 47
Die LEADER-Region Mittelbaden erstreckt sich von der Rheinebene, über die Vorberge des Reb- lands, bis zu den Höhen des Nordschwarzwaldes. Das Herzstück der LEADER-Region bildet die tou- ristisch bekannte Panoramastraße „Schwarzwald- hochstraße“. Große, zusammenhängende Nadel- wälder mit tief eingeschnittenen Schwarzwald- tälern prägen das Landschaftsbild. Die bunte Artenvielfalt in den großen Schutzge- bieten, kulturelle Sehenswürdigkeiten und deren traditionelles Erbe sind die Potentiale der Region Fakten Mittelbaden. Die wirtschaftlichen Stärken liegen im produzierenden Gewerbe und im Dienstleis- tungsbereich. Mit dem Nationalpark Schwarzwald, DIE REGION der mit seinem nördlichen Teil in der LEADER- Kulisse liegt, ergeben sich neue Chancen, um den Beteiligt sind zehn Städte und Ge- Tourismus als Wirtschaftszweig zu stärken. meinden aus dem Landkreis Ba- den-Baden, dem Ortenaukreis und Kulturelle Kleinode wie die Wendelinus- Der Schmetterling als Logo der LEADER-Region Kapelle in Weisenbach prägen die Region. dem Landkreis Rastatt. greift nicht nur die Struktur der Gebietskulisse auf, sondern vereint symbolisch die Aspekte der Einwohner 111.800 Schönheit, der Vielfalt und der Dynamik dieser ATTRAKTIVER LEBENSRAUM FÜR JUNG & ALT Fläche 501 km² Region. Regionalmanagerin und Projektbeteiligte beim EW / km² 223 Das Ziel der Region ist es, zu einem attraktiven, Spatenstich im Grobbachtal, Baden-Baden. nachhaltigen und mobil gut angebundenen Lebensraum für Jung und Alt sowie seine Gäste ZIELE weiterentwickelt zu werden. Die Region soll da- MITMACHEN WIRD HIER GROSSGESCHRIEBEN! bei ganzheitlich als Lebens-, Wirtschafts-, Freizeit-, Für die aktuelle Förderperiode von Natur- und Kulturraum gestaltet werden, sodass Die Lokale Aktionsgruppe mit dem hauptamtli- 2014 - 2020 verfolgt die Aktionsgrup- die vielseitigen Interessen der Menschen in der chen Regionalmanagement unterstützt dabei den pe einen strategischen Ansatz in fünf Region gebündelt und alle, die daran mitwirken Regionalentwicklungsprozess in der LEADER- Handlungsfeldern: möchten, vernetzt werden. Dieser Ansatz bildet Region und ist als Verein „Regionalentwicklung die Basis der fünf Handlungsfelder im Regionalen Mittelbaden Schwarzwaldhochstraße e.V.“ orga- Wald, Naturschutz und Land- Entwicklungskonzept: Wald-, Naturschutz und nisiert. Die Organisationsstruktur lässt vielfältige schaftspflege Landschaftspflege, Nachhaltige Freizeit- und Tou- und breite Beteiligungsmöglichkeiten für Bürger nachhaltige Freizeit- und Tou- rismusangebote, Ressourcen- und Klimaschutz, und Organisationen zu. Auch Nicht-Mitglieder rismusangebote Heimat- und Kulturpflege und Lebensqualität im können sich engagieren, beispielsweise in the- Ressourcen- und Klimaschutz Dorf. matischen Arbeitsgruppen oder bei Bürgerforen. Heimat- und Kulturpflege Der Auswahlausschuss, der zugleich fachlicher Lebensqualität im Dorf Fleißige Landschaftspfleger - in Lauf und im Beirat der Aktionsgruppe ist, hat 20 Mitglieder Murgtal helfen Ziegen bei der Landschaftspflege. und wird durch beratende Beisitzer ergänzt. 48 49
Faszinierende Natur oder unwirtliche Gegend? „...eine scheußliche Gegend an der Badenschen Grenze. ...ohne Bild: PARTNERUNDPARTNER architekten Leben nur Moos und Torf findet man hier; ein See ohne Fisch, eine Luft ohne Vögel, eine Gegend ohne lebendiges Wesen.“, schrieb Philosoph Ludwig Roeder (1822) einst über das Hoch- moor und die Landschaft um den Ort Kaltenbronn. Unwirtliche Gegend oder faszinierende Natur? Der Kaltenbronn ist Schnittstelle vielfältigster Spuren aus Vergangenheit, Gegen- wart und Zukunft – ein lebendiger und faszinierender Ort. Heu- te ist der Kaltenbronn mit seiner einzigartigen Naturlandschaft ein vielbesuchtes Ausflugsziel und ein Beispiel für eine gelun- Nordschwarzwald 10 gene Synthese zwischen Natur und Mensch. Zwischen „Natur, Natur sein lassen“ und Erholung. KONTAKT LEADER-Aktionsgruppe Nordschwarzwald Telefon: 07051-160-203 oder -468 Dajana.Greger@kreis-calw.de Christina.Braum@kreis-calw.de ANSCHRIFT Vogteistr. 42-46 75365 Calw www.leader-nordschwarzwald.de 50 51
ENTWICKLUNGSMOTOR DER REGION Fakten Die Region Nordschwarzwald wurde bereits 2002 erstmalig in das LEADER-Programm aufge- DIE REGION nommen. Der damit verbundene Informations- und Erfahrungsaustausch mit Akteuren aus ganz Beteiligt sind 24 Städte und Gemein- Europa, der Mehrwert durch die gebietsüber- den aus den Landkreisen Calw und greifenden Projekte, sowie die Bürgerbeteiligung Freudenstadt. stehen für einen erfolgreichen LEADER-Prozess. Der Aktionsgruppe gehören 37 Mitglieder an, Einwohner 119.400 die landkreis- und fachübergreifend zusammen- Fläche 1.123 km² arbeiten. EW / km² 106 Bild: Gemeinde Schömberg, Ulrike Klumpp Landschaftspflege ZIELE Für die aktuelle Förderperiode von 2014 - 2020 verfolgt die Aktionsgrup- Bild: Infozentrum Kaltenbronn Ein naturnaher Waldbau formte das heute unver- pe einen strategischen Ansatz in fünf wechselbare Landschaftsbild des LEADER-Ge- Handlungsfeldern: Bild: Gemeinde Schömberg, Ulrike Klumpp biets Nordschwarzwald. Vor allem der große Weißtannenbestand prägt die Region. Viele sel- Naturerlebnis und Gesund- tene Tier- und Pflanzenarten profitierten von heitsförderung im Tourismus der nachhaltigen Bewirtschaftung und werden Landschaft und Natur – aktuell durch eine Vielzahl an ausgewiesenen Erhalten und Gestalten Gebieten geschützt. Im Jahr 2014 wurde der Na- Bauen mit heimischem Holz Infozentrum Kaltenbronn tionalpark „Schwarzwald“ als erster Nationalpark Lebensqualität für Jung und Baiersbronn Touristik Baden-Württembergs ausgewiesen. Er liegt mit Alt knapp 70 % seiner Fläche in dieser LEADER-Re- junge Menschen auf neuen gion. Darüber hinaus gehört das gesamte LEA- Wegen DER-Gebiet auch zum Naturpark Schwarzwald Mitte-Nord, dem größten Naturpark Deutsch- Bewohner und Gäste noch attraktiver werden. lands. Neben Naturerlebnis und Gesundheitsförderung stehen dabei die Tourismusförderung, die Dorf- AU F NEUEN WE GEN IN EI NE GESUNDE ZUKUNF T entwicklung, die Stärkung des ehrenamtlichen En- gagements und die Barrierefreiheit im Fokus. Eine Das, von den Bürgerinnen und Bürgern der Region, offensive Werbung für den heimischen Rohstoff erarbeitete Regionale Entwicklungskonzept hat Holz, eine standortangepasste Landschaftspfle- zum Ziel, den Nordschwarzwald in seiner Multi- ge und der Schutz seltener Tier- und Pflanzen- Bild: Baiersbronn Touristik funktionalität als Lebens-, Arbeits- und Wirt- arten sind weitere wichtige Handlungsfelder der schaftsraum zu erhalten. Die Region soll für ihre Aktionsgruppe. 52 53
Heckengäu 11 Das Heckengäu – ein zähes Bübchen Wie das Heckengäu entstanden sein könnte, umriss der Mund- art-Dichter Otto Gotthilf Groß in seinem Gedicht „Wie‘s He- ckegäu entstanda ischt“: Einst hat der Herrgott den Schwarzwald gemacht, einen frischen Buben, eine wahre Pracht. Mit kräftigen Gliedern und schwarzbraunem Haar, mit Augen tiefblau wie die Heidelbeer. Und dann hat der Herrgott das Gäu gemacht. Ein ährenblondes Mädchen, das kichert und lacht. Kaum aber ist der Herrgott weg gegangen, haben die zwei zu streiten angefangen. Er machte ein Bübchen, zäh, mager und klein, und setzte es zwi- schen den Streitenden ein. Seit dort sitzt es auf Hecken, Feldern und Mauern, tut wachsam Schwarzwald und Gäu belauern. (Auszüge, übersetzt aus o.g. Gedicht) KONTAKT LEADER Heckengäu e.V. Telefon: 07031-663-2141 oder -1172 info@leader-heckengaeu.de ANSCHRIFT Parkstraße 16 71034 Böblingen www.leader-heckengaeu.de Bild: Stabsstelle für Regionalentwicklung & Tourismus, LEADER Heckengäu e.V. 54 55
Die fleißigen Landschaftspfleger des Heckengäus. Intakte Ortskerne spiegeln den Charme Fakten liebenswerter Dörfer. Eine abwechslungsreiche Natur und vieler- orts weite Ausblicke prägen das Heckengäu. ATTRAKTIV, BARRIEREFREI & GENERATIONS- DIE REGION ÜBERGREIFEND Das Heckengäu bietet großartige Weitblicke und Beteiligt sind 21 Städte und Gemein- eine artenreiche, sanft-hügelige Landschaft. Na- Leitmotive der Entwicklung sind die Stärkung der den aus den Landkreisen Böblingen, mensgebend sind die überall vorherrschenden Innenentwicklung und die Förderung des Mitei- Calw, Enzkreis und Ludwigsburg. Riegel aus Schlehen- und Weißdornhecken. Die- nanders der Einwohner. Gleichzeitig wird eine se Heckenbänder sind Zeugen der Geschichte: kommunale und landkreisweite Vernetzung an- Einwohner 119.200 Früher sammelten die Menschen Steine aus den gestrebt, um eine flächendeckende Grundversor- Fläche 436 km² Äckern und häuften sie an den Feldrändern auf. gung zu sichern. Die außergewöhnliche Natur soll EW / km² 273 Die Vegetation auf diesen Lesesteinriegeln zaubert Stadt-Land-Beziehung, aber auch auf einem sanf- in den Fokus umweltpädagogischer Aktivitäten für heute weiße Blütenbänder in die Frühlingsland- ten, naturverträglichen Freizeittourismus und dem Jung und Alt gerückt werden. schaft. Als Rückzugs- und Lebensräume bilden sie Erhalt der Natur- und Kulturlandschaft. ZIELE wertvolle ökologische Nischen. Für die aktuelle Förderperiode von IM EINKLANG VON STADT UN D LAND 2014 - 2020 verfolgt die Aktionsgrup- Streuobstanbau im Heckengäu. Die Einwohner tragen zur Gestaltung ihrer LEADER-Region bei. pe einen strategischen Ansatz in drei Im Heckengäu ist eine große Bandbreite an mittel- Handlungsfeldern: ständischen Handwerks- und Dienstleistungsun- ternehmen angesiedelt. Auf diesen Umstand und Leben und Arbeiten auf dem die damit verbundenen Bedingungen bezieht sich Land im Einklang von Familie das Leitbild „Leben und Arbeiten im Einklang von und Beruf Stadt und Land“. Kultur und Natur – natur- naher, ländlicher Naher- Trotz der Nähe zur Metropolregion Stuttgart holungs- und Erlebnistourismus trumpft die Region mit Charme, kleinen Dör- Landschaftspflege und Natur- fern und einer kleingliedrigen Landschaft mit schutz bemerkenswerter Vielfalt auf. Dementsprechend liegt der Fokus in vielerlei Hinsicht auf der 56 57
Mittlerer Schwarzwald 12 Wo der Bollenhut zu Hause ist Neben Schwarzwälder Schinken und Schwarzwälder Kirschtor- te ist der Bollenhut das Symbol des Schwarzwalds. Nicht jedem ist allerdings bekannt, dass der markante Hut mit den 14 Bollen nur in drei Schwarzwälder Gemeinden getragen werden darf: in Gutach, Kirnbach und Hornberg-Reichenbach. Dort ist er Teil der sogenannten „Gutacher Tracht“, einer evangelischen Kirchen- tracht. Zum ersten Mal tragen die Mädchen den Bollenhut mit roten Wollkugeln zur Konfirmation. Nach der Heirat tragen die Frauen einen Hut mit schwarzen Bollen. Der Hut, ein weiß ge- kalktes Strohgeflecht mit den kreuzförmig angeordneten Bollen und einem Gewicht von bis zu 2 Kilogramm wird heute noch in Handarbeit hergestellt und an Festtagen getragen. KONTAKT Regionalentwicklung Bild: Schwarzwald Tourismus Kinzigtal e.V./martinweinbrenner.de Mittlerer Schwarzwald e.V. Telefon: 07836-955-779 oder -833 kiefer@leader-mittlerer-schwarzwald.de danner@leader-mittlerer-schwarzwald.de ANSCHRIFT Hauptstraße 5 77761 Schiltach www.leader-mittlerer-schwarzwald.de 58 59
360° Rundblick übers Kinzigtal vom Urenkopfturm in Haslach (LEADER-Projekt). Fakten DIE REGION Beteiligt sind 27 Städte und Gemein- den aus dem Ortenaukreis und dem Mit Wahnsinnstempo durch die Luft - das Landkreis Rottweil. LEADER-Projekt Hirschgrund Zipline Area. Einwohner 118.500 Fläche 932 km² EW / km² 127 Typisch für den Mittleren Schwarzwald, das REGI ON AL E ENTWI CK LU NG SZ IE LE „Portal des Südens zum Nationalpark“, sind der hohe Waldanteil, tiefe Taleinschnitte und steile Die LEADER-Region Mittlerer Schwarzwald ent- ZIELE Hänge. Die Landschaft wird vor allem durch das wickelt eigene Ansätze und Strategien zur Zu- offene Kinzigtal mit seinen Quelltälern der Flüsse kunftsfähigkeit der Region. Die Landwirtschaft, Für die aktuelle Förderperiode von Schiltach, Wolfach und Gutach geprägt. Fachwerk- der Umwelt- und Naturschutz, die Lebensqualität 2014 - 2020 verfolgt die Aktionsgrup- bauten und Einzelgehöfte in regionaltypischer für Jung und Alt, der Tourismus, die Zusammenar- pe einen strategischen Ansatz in vier Bauweise zeichnen die Region aus. beit sollen gestärkt und Lösungen für den Demo- Handlungsfeldern: grafischen Wandel gefunden werden. Kleine bis mittelständische Unternehmen, mit Wertschöpfungsketten und Schwerpunkt im produzierenden Gewerbe und REGI ON AL E PART NE RSCHAFT Regionalvermarktung in der im Tourismus, bestimmen die Wirtschaftsstruktur Landwirtschaft im Mittleren Schwarzwald. In der Landwirtschaft Der Mittlere Schwarzwald war schon in der Lebensqualität auf dem Land – produzieren die kleineren und mittleren Betriebe LEADER-Förderperiode 2007 – 2013 erfolgreich. für jung bis alt entlang von Wertschöpfungsketten die hochwerti- Die LEADER-Region wird über den Verein naturnaher Tourismus auf gen regionalen Produkte. „Regionalentwicklung Mittlerer Schwarzwald e.V.“ dem Land Sulzbachtal in seiner Gesamtheit abgebildet. Der Vorstand des Umwelt- und Klimaschutz Vereins ist zugleich das Auswahlgremium und be- durch Erneuerbare Energien steht aus 26 Mitgliedern, mit einem Frauenanteil von 46 %. 65 % der Mitglieder sind Wirtschafts- und Sozialpartner. Zusätzlich zur Struktur des Ver- eins wird eine dynamische regionale Partnerschaft aufgebaut, die sich auf die vier Handlungsfeld- arbeitskreise stützt und die zur Erarbeitung des Regionalen Entwicklungskonzeptes eingerichtet worden sind. LEADER-Projekt Familienspielgelände „Ritter und Burgen“ auf dem Hornberger Schlossberg. 60 61
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