Biosphären-Journal - Biosphärenreservat Pfälzerwald ...
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AUSGABE 2/2019 B I O S P H Ä R E N R E S E R VAT P FÄ L Z E R WA L D - N O R D V O G E S E N Biosphären-Journal Die Besenheide ist Blume des Jahres 2019 und säumt an trockenen und lichtdurchfluteten Stellen die Wege im Pfälzerwald (Foto: Biosphärenreservat/Baumann)
Seite 2 2/2019 Ausblick Neue Leitung für das „chance.natur“-Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ Interview mit dem Projektleiter Helmut Schuler Was hat dich auf Anhieb an dem Projekt Aus diesem Grund hatte ich mich für monatige europaweite Vergabever- „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ die Übernahme der Projektleitung An- fahren für den Pflege- und Entwick- gereizt? fang März dieses Jahres entschlossen, lungsplan, für dessen Bearbeitung Bereits bei der umfassenden An- nachdem die Stelle zwischenzeitlich schließlich das Fachbüro IUS in Kandel tragstellung sah ich eine große vakant war. Für ein solches Großpro- beauftragt wurde. Ebenso wurden Chance darin, die Projekte, die ich im jekt bietet der Pfälzerwald mit seinen Aufträge an weitere Fachbüros für Biosphärenreservat bereits initiiert großräumigen und weitgehend häu- Sondergutachten (wie zum Beispiel und lange betreut hatte – wie Bewei- fig unzerschnittenen Landschaften eine sozioökonomische Studie sowie dungsprojekte, die Pfälzerwald-Lam- und seiner vielfältigen Biotop- und ein Konzept für Öffentlichkeitsarbeit) minitiative und zum Teil die Regio- Artenausstattung gerade im Grün- vergeben. Inzwischen ist das Büro nalvermarktung –,in einem größeren landbereich den idealen Rahmen. IUS mit seinen Mitarbeiterinnen und Stil mit dem sehr gut ausgestatteten Andererseits kenne ich bereits viele Mitarbeitern seit Wochen vor allem Förderprogramm „chance.natur“ des Akteure und potentielle Maßnahmen- zwecks Kartierung verschiedener Tier- Bundesamts für Naturschutz (BfN) flächen im Pfälzerwald, deren Zustand und Pflanzenartengruppen und einer weiterzuentwickeln. Besonders reiz- aus ökologischer Sicht zu verbessern Biotopkartierung im 8.200 Hektar voll erschien mir die Chance, etwas wäre. Dank meiner mehrjährigen Er- großen Fördergebiet unterwegs. Eine Sinnvolles, beispielsweise für das fahrung beim Biosphärenreservat, die projektbegleitende Arbeitsgruppe weltweit aktuelle Thema des Arten- ich gerne in das Projekt einfließen las- mit Vertretern und Vertreterinnen verlusts, aber auch für die wirtschaf- se, und meiner guten Kontakte zu den aus den verschiedensten Bereichen tenden Betriebe, auf großer Fläche für Verantwortlichen vor Ort weiß ich, wo (darunter Naturschutzverwaltung, die Region bewegen zu können. Auch in den Gemeinden der Schuh drückt. BfN, Bundesministerium für Umwelt, emotional fühle ich mich dem Projekt Hier ist vor allem die Entwicklung Naturschutz und nukleare Sicherheit, und dem Pfälzerwald als echter Pfäl- einer attraktiven Kulturlandschaft Agrarverwaltung, Forstverwaltung, zer und passionierter Wanderer von ein großes Anliegen. Diese Zielset- Naturschutzverbänden) hat sich im Kindesbeinen an sehr verbunden. zung geht Hand in Hand mit den im März 2019 gebildet und wird für mehr Projekt angestrebten Zielen, etwa der als ein Jahrzehnt das „chance.natur“- Erhöhung der Artenvielfalt, so dass Projekt begleiten. wir hier mit einer großen Akzeptanz rechnen können. Die „chance.natur“-Projektstelle in Lambrecht ist mit ihren inzwischen Wie hat sich die Arbeit in der Projektstel- drei Beschäftigten im Einsatz, um das le seit ihrer offiziellen Eröffnung im April Vorhaben weiter in die breite Öffent- 2018 entwickelt? lichkeit, aber auch zum Beispiel in die Im Jahr 2018 machte sich das Projekt- beteiligten Kommunen und in zahlrei- team unter dessen damaliger Leiterin che Einrichtungen zu tragen, Sinn und nach der Einrichtung des Projektbü- Zweck der Maßnahme zu erläutern ros bei der Geschäftsstelle unseres und die Kontakte mit den Bewirt- Biosphärenreservats in Lambrecht schaftern zu intensivieren. Momentan sogleich an die Erstellung der um- entstehen gerade ein entsprechender Erfahrener Mitarbeiter beim Biosphärenreservat fangreichen Leistungsverzeichnisse Flyer und eine Website. Darüber hin- und nun Projektleiter für „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“: Helmut Schuler beim Einsatz im und Ausschreibungsformulare. Sie aus sind wir im engen Austausch mit Gelände (Foto: Biosphärenreservat/frei) dienten als Grundlage für das mehr- den erwähnten Fachbüros: Wir „füt-
Seite 3 2/2019 Ausblick tern“ sie mit Informationen, um ihnen wir gerne aufgreifen und über eine gebürtig aus Ludwigshafen am Rhein das effiziente Arbeiten im Gelände zu intensive Kommunikation, über stammende Pfälzer hat in Gießen, erleichtern. Events, aber auch über Aktionen mit Hohenheim bei Stuttgart und Adana Schulen und/oder Kindergärten eine (Türkei) Agrarwissenschaften studiert. Nach dem Erstellen des Pflege- und Sensibilisierung der Bevölkerung Später kam ein europäisches Diplom Entwicklungsplans bis zum Jahr für die Biotopflege und den Arten- in Umweltwissenschaften hinzu, das 2020 während der aktuellen ersten schutz sowie für die Wanderschäfer er in Arlon (Belgien) und Trier absol- Projektphase werden in der zweiten und ihren Berufsstand erzielen. Nicht vierte. Vor seiner Arbeit im Biosphä- Phase von 2020 bis 2030 die Pflege- zuletzt können wir mit dem Vorhaben renreservat beschäftigte er sich in maßnahmen insbesondere in den einen wichtigen Beitrag zum Erhalt Luxemburg im Rahmen eines For- Offenlandbiotopen mit den Akteuren der schafhaltenden Betriebe (seien schungs- und Beratungsauftrags mit umgesetzt, die unter anderem von es Wander- oder Hüteschäfer) leisten, dem Thema der Nitratauswaschung in der Biotop-Erstpflege, wie dem Pflan- die sich selbst als eine „vom Ausster- Wasserschutzgebieten. Im grenzüber- zen und Schneiden von Streuobst- ben bedrohte Spezies“ bezeichnen. schreitenden Biosphärenreservat bäumen, dem Wiederaufbau von Und dort, wo es keine Wander- bezie- Pfälzerwald-Nordvogesen kommt ihm Trockenmauern bis hin zum Errichten hungsweise Hüteschäferherden gibt, seine Fähigkeit, fließend Französisch von Weidezäunen reichen. wollen wir auf Kooperationslösungen zu sprechen, immer wieder zugute. mit örtlichen Tierhaltern, zum Bei- Wo liegen die besonderen Potenzia- spiel in Form von Mischbeweidungen Weitere MitarbeiterInnen im le, aber auch Herausforderungen im setzen. Projektbüro sind: Projekt? Forstingenieurin Im „chance.natur“-Projekt stecken Natürlich gibt es auch große Her- Anna-Maria Marstaller riesige Entwicklungspotenziale für ausforderungen, wie zum Beispiel den Pfälzerwald. die komplizierte Situation der Eigen- Verwaltungsangestellter Zunächst liegt ein großes Potenzial tumsverhältnisse infolge der in der Christian Rutz in der Projektidee selbst, und zwar im Pfalz verbreiteten Realerbteilung; Hinblick auf das Ziehen der Wander- diese muss vor einer Maßnahme Das Projekt „Neue Hirtenwege im schäferherden, bei denen die Schafe erst einmal geklärt werden, um die Pfälzerwald“ wird beim Biosphärenre- als „Samentaxis“ für die Pflanzen Flächen zu sichern. Darüber hinaus servat Pfälzerwald umgesetzt, Pro- fungieren. So lassen sich nämlich die gibt es in bestimmten Teilgebieten jektträger und Mitfinanzierer ist der häufig isolierten Offenland-Biotope eine Konkurrenzsituation der Bewirt- Bezirksverband Pfalz. Die Förderung – wozu beispielsweise Streuobstwie- schafter und Bewirtschafterinnen des Vorhabens erfolgt durch das Bun- sen zählen – vernetzen, und auch ihr untereinander oder mit Hobbytierhal- desamt für Naturschutz mit Mitteln Zustand wird über Erstpflegemaßnah- tern, die erst einmal aufzulösen sind. des Bundesministeriums für Umwelt, men verbessert, was einen wichtigen Schließlich werden wir, wie bei jedem Naturschutz und nukleare Sicherheit Beitrag zum Artenschutz darstellt. Vorhaben, auch auf Einzelpersonen (BMU) sowie durch das Land Rhein- Genauso ist uns die Einbindung oder Gruppierungen stoßen, die dem land-Pfalz. des Faktors „Mensch“ in das System Projekt kritisch gegenüberstehen; hier „Natur“ wichtig: Denn nur wenn es gilt es, Überzeugungsarbeit zu leisten uns gelingt, die Akteure und Akteu- oder nach Kompromisslösungen zu rinnen (wie Grundstückseigentümer, suchen. Nicht zuletzt besteht eine Bewirtschafter und Bevölkerung) für große Herausforderung darin, Lö- das auf dem Prinzip der Freiwilligkeit sungen bereits in der Planungsphase beruhende Projekt für unsere Ziele zu aufzuzeigen, wie das Vorhaben nach gewinnen, können wir in der Fläche der Projektlaufzeit von circa 13 Jahren etwas bewirken. Die Voraussetzungen ohne die Förderung des Bundes wei- hierfür sind allerdings günstig, zumal terentwickelt werden kann. wir bereits bei den realisierten Bewei- dungsmaßnahmen auf eine große Zur Person: Akzeptanz bei den Beteiligten vor Ort Helmut Schuler arbeitet seit über gestoßen sind. 20 Jahren im Biosphärenreservat im Bereich Landwirtschaft, Landschafts- Diesen positiven Trend möchten pflege und Regionalvermarktung. Der
Seite 4 2/2019 Ausblick Kartiererinnen und Kartierer für die „Neuen Hirtenwege im Pfälzerwald“ im Einsatz Arbeiten für den Pflege- und Entwicklungsplan des Naturschutzgroßprojekts in Gang Wenn Personen mit auffällig neugie- rigem Verhalten durch Wald und Flur streifen, muss dies nicht unbedingt ein Grund zur Beunruhigung sein: Im Rahmen des bundesgeförder- ten Naturschutzgroßprojekts „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ sind seit kurzer Zeit Kartierungsarbeiten in Gang. Bis Ende der Vegetationsperio- de 2019 sind in 20 Verbandsgemein- den mit Flächen, die zum Projektge- biet gehören, Kartierer unterwegs. Kartiererinnen und Kartierer, die im Auftrag des Instituts für Umweltstu- dien – IUS Weibel & Ness GmbH & Co. KG für das Biosphärenreservat im Einsatz sind, können dafür zu allen Tag- und Nachtzeiten (z. B. aufgrund Soll durch das „chance.natur“-Projekt gefördert werden: Die Wanderschäferei im Pfälzerwald, hier eine der Kartierung von Fledermäusen) im Schafherde bei Dahn (Bild: Biosphärenreservat/frei) Gelände sein. auf Basis des vorgefundenen Status und den Bläulingen (einer Familie der Die beauftragten Personen sind größ- Quo werden dann Maßnahmen zur Schmetterlinge) sowie Biotoptypen tenteils Biologinnen und Biologen, Biotopersteinrichtung, -aufwertung, wie Trockenmauern und den dort die auf bestimmte Artengruppen wie oder -entwicklung geplant, die in heimischen seltenen Pflanzenarten. Vögel, Amphibien, Insekten, Reptilien, Fledermäuse oder Orchideen speziali- Projekt 2 durchgeführt werden sollen. siert sind. Sie erfassen wichtige Daten Diese richten sich nach den natur- zur Flora und Fauna im Projektgebiet. schutzfachlichen Zielen des Projekts Die Daten bieten die Grundlage für und widmen sich unter anderem be- den Pflege- und Entwicklungsplan. Er sonders schützenswerten Arten wie ist ein Herzstück des Projekts 1, denn der Schlingnatter, dem Wiedehopf Zur Sache: l Freinsheim l Edenkoben Die Verbandsgemeinden l Grünstadt l Landau In folgenden Verbandsgemeinden l Grünstadt-Land l Landau-Land gibt es Flächen, die zum Projektge- l Hettenleidelheim l Annweiler biet gehören; hier sind bis Herbst l Lambrecht l Bad Bergzabern 2019 Kartiererinnen und Kartierer l Wachenheim l Dahner Felsenland unterwegs: l Enkenbach-Alsenborn l Hauenstein l Bad Dürkheim l Neustadt l Pirmasens-Land l Deidesheim l Maikammer l Rodalben
Seite 5 2/2019 Ausblick Pfälzerwald: SDG-Modellregion für ein nachhaltiges Rheinland-Pfalz Infoveranstaltung des Biosphärenreservats Pfälzerwald Im Biosphärenreservat Pfälzerwald renreservats können sich beteili- region für ein nachhaltiges Rhein- sollen kommunale Nachhaltigkeits- gen und so Teil der Umsetzung der land-Pfalz“ startet am 17. September. strategien mit konkreten Aktionsplä- Agenda 2030 der Vereinten Nationen Bei einer Informationsveranstaltung nen entwickelt werden. Bis zu acht werden. Die Bewerbungsphase für am Dienstag, 17. September, um Kommunen innerhalb des Biosphä- das Projekt „Pfälzerwald: SDG-Modell- 14.30 Uhr im Haus der Nachhaltigkeit in Johanniskreuz wird den Kommu- nen aufgezeigt, wie sie sich für die Teilnahme an diesem Projekt bewer- ben können. Bis 2021 entwickeln die teilnehmen- den Kommunen mit fachlicher Beglei- tung kommunale Nachhaltigkeitsstra- tegien mit konkreten Aktionsplänen. Dabei bilden die Agenda 2030 mit den 17 globalen Nachhaltigkeitszie- len (Sustainable Development Goals, SDG) der Vereinten Nationen sowie die deutsche Nachhaltigkeitsstrate- gie und die Nachhaltigkeitsstrategie Rheinland-Pfalz Grundlagen. Engagement Global mit ihrer Ser- vicestelle für Kommunen in der Einen Welt fördert mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftli- che Zusammenarbeit das Projekt im Pfälzerwald. In Rheinland-Pfalz wird mit dem Biosphärenreservat erst- mals eine ganze Region in den Blick genommen. Auch das Land Rhein- land-Pfalz unterstützt das Vorhaben. Projektträger ist der Bezirksverband Pfalz als Träger des Biosphärenreser- vats Pfälzerwald. Weitere Informationen und Anmel- dung zur Veranstaltung per E-Mail an info@pfaelzerwald.bv-pfalz.de oder per Anruf unter 06325 9552-0. die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Quelle: www.17ziele.de)
Seite 6 2/2019 Ausblick Der Verlust der Dunkelheit – neu beleuchtet Videowettbewerb des Projekts Sternenpark Pfälzerwald läuft bis 30. November Die Schülerinnen und Schüler können Website zum Projekt: dabei ihrer Fantasie freien Lauf lassen Was nützt uns ein dunkler Ster- und z. B. mit Comics, Theaterstücken, nenhimmel? Was ist Lichtver- Gesang, Schauspiel oder weiteren schmutzung und wie kann man sie tollen Ideen punkten. Es winkt ein bekämpfen? Wie kann man sich Besuch im Planetarium Mannheim am Projekt beteiligen und z. B. die als erster Preis, eine Abenteuerwan- Zertifikate „GastgeberIn unter den derung mit einem unserer Biosphä- Sternen“ oder „Gemeinde unter den ren-Guides als zweiter Preis und ein Sternen“ erhalten? Astronomiebuch sowie eine Stern- Diese und weitere Infos zum Projekt karte, mit denen man auf die Entde- Sternenpark Pfälzerwald gibt es auf www.pfaelzerwald.de/sternenpark. ckung nach Sternbildern gehen kann. Alle weiteren Infos und Dokumente zum Schulwettbewerb finden sich hier: www.pfaelzerwald.de/blog/sternen- park/wettbewerbe/ Das Projekt Sternenpark Pfälzerwald wird als LEADER-Projekt im Rah- Freie Sicht auf die Sterne: Sternenpark-Projekt men des Entwicklungsprogramms will natürliche Dunkelheit schützen (Foto: Christian Mücksch) EULLE unter Beteiligung der Euro- päischen Union und des Landes Bis 30. November bleibt 7. bis 10. Rheinland-Pfalz (vertreten durch das Klassen innerhalb der Leader Regi- Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, on LAG Pfälzerwald Plus (Landkreis Landwirtschaft und Weinbau) geför- Südwestpfalz, Kaiserslautern, Südli- dert. Weitere Infos zum Thema und che Weinstraße, Bad Dürkheim) im zum Projekt Sternenpark Pfälzerwald Biosphärenreservat Pfälzerwald und erhalten Interessentinnen und Inte- Zeit, ein drei- bis fünfminütiges Video ressenten bei Sarah Köngeter unter zum Thema Lichtverschmutzung der Telefonnummer 06325 9552-15 beim Biosphärenreservat einzurei- oder per E-Mail an s.koengeter@pfael- chen. zerwald.bv-pfalz.de. Schon mal vormerken! Donnerstag, 31. Oktober, 16.30 bis 23.00 Uhr, 15 bis 20.30 Uhr, im Haus der Nachhaltigkeit Veranstaltung: „Eine Reise zu den Sternen - Einstieg in die Astronomie“ als Bildungsveranstaltung für Landschaftsfüh- rer*innen, um Grundlagenwissen zur Astronomie aufzubauen Mittwoch. 13. November, 15 bis 20.30 Uhr im Biosphärenhaus Überregionale deutsch-französische Veranstaltung „Die Sterne sichtbar machen und Ressourcen schonen“ für die breite Öffentlichkeit
Seite 7 2/2019 Ausblick Gärtnern für die Artenvielfalt – Jardiner pour la biodiversité Preisverleihung im deutsch-französischen Wettbewerb Am Sonntag, 15. September, werden denen Biotope wie Wiesen, Hecken, Das deutsch-französische Projekt im Wettbewerb des Projekts „Gärten Nist- und Unterschlupfmöglichkeiten „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner für die Artenvielfalt – Jardiner pour für Tiere zu verbessern sind. Auch pour la biodiversité“ bietet auch zahl- la biodiversité“ die Preise verliehen. die Wirtschaftsweise im Garten, etwa reiche Veranstaltungen wie Gartenbe- Die Abschlussveranstaltung zu dem Bewässerung, Düngung und Schäd- sichtigungen, Workshops und Pflan- deutsch-französischen Wettbewerb lingsbekämpfung, wurden genau zenbörsen in der Pfalz sowie in den findet ab 14 Uhr im „Jardin Hymenop- unter die Lupe genommen. Bei den Nordvogesen, bei denen französische tera“ von Sébastien Heim in der Rue Besichtigungen wurden Listen über und deutsche Gartenbegeisterte da- Principale 7 im elsässischen Ober- die wichtigsten gesichteten Tier- und zulernen, sich informieren, vernetzen steinbach statt. Pflanzenarten erstellt. Aus den hin- und austauschen können. Informati- sichtlich der Biodiversität interessan- onen und Termine zum Projekt unter Über 30 Hobbygärtnerinnen und testen Gärten im Biosphärenreservat www.pfaelzerwald.de/gaerten -gärtner aus dem französischen und Pfälzerwald-Nordvogesen wählte eine ebenso viele aus dem deutschen deutsch-französische Fachjury dann Das Projekt „Gärten für die Artenviel- Teil des Biosphärenreservats Pfälzer- wald-Nordvogesen haben an dem einen Gewinner-Garten, dessen Besit- falt“ wird durch das Ministerium für Wettbewerb teilgenommen, bei dem zer oder Besitzerin am 15. September Umwelt, Energie, Ernährung und Fors- es darum geht, die Bedingungen für den Preis erhält. Um 14 Uhr geht ten Rheinland-Pfalz sowie mit Mitteln die Artenvielfalt im eigenen Garten zu es mit einer Begrüßung und einem aus dem Interreg V A-Projekt „NOE / verbessern. Die Teilnehmerinnen und anschließenden Rundgang durch den NOAH“ gefördert. Teilnehmer des Wettbewerbs wurden „Jardin Hymenoptera“ los. Ab 15.10 von einem Experten besucht, der Uhr gibt es einen Korbflecht-Work- Empfehlungen gab, wie die Gärten shop und um 16 Uhr werden die zum Beispiel hinsichtlich der vorhan- Preise verliehen. Schön fürs Auge, gut für die Artenvielfalt: Hier ein Eindruck aus dem Garten des Pfalzmuseums für Naturkunde (Foto: Biosphärenreservat)
Seite 8 2/2019 Ausblick Nah, wild, lecker Kulinarische Pfälzerwald-Wochen in 11 Partner-Restaurants des Biosphärenreservats Leckere Produkte direkt aus dem Wildleberknödel mit Kartoffelpüree Finsterbrunnertal bei Trippstadt sowie Biosphärenreservat frisch zubereitet und Sauerkraut und im Naturfreunde- Rahnenhof bei Carlsberg-Hertlings- auf den Teller: Das gibt es noch bis haus Finsterbrunnertal auf Hirschgu- hausen, das Restaurant Sommerhaus zum 27. September in elf Partner-Re- lasch mit Knödel oder Wildschwein- in Kaiserslautern, das Restaurant staurants des Biosphärenreservats hackbraten mit Röstitalern und Ritterhof zur Rose in Burrweiler, das Pfälzerwald-Nordvogesen. Bei den Gemüse freuen. Im Seehaus Forelle Gasthaus Müllers Lust in Hofstätten kulinarischen Pfälzerwald-Wochen gibt es Wildbratwurst aus der Stumpf- sowie das NaturErlebnisZentrum in tischen die Köchinnen und Köche so- walder Jagd begleitet von gebrate- Hauenstein. wohl traditionelle Hausmannkost als nen Pfifferlingen, Preiselbeeren und auch ausgefallene Kreativgerichte auf. Kartoffelstampf und im Sommerhaus Die Glanrindertage vom 18. Okto- Immer stehen bei diesem frühherbst- in Kaiserslautern werden glasierte ber bis 2. November machen den lichen Genuss typische Produkte Kastanien mit Pfifferlingen und Stein- Abschluss unter den kulinarischen aus dem Pfälzerwald im Mittelpunkt champignons an gebratenem Basma- Aktionen. Das Fleisch dieser alten – allen voran frisches Wildbret, das tireis serviert. pfälzischen Rinderrasse ist besonders frei von Geschmacksverstärkern oder schmackhaft, weil die Tiere naturnah Konservierungsstoffen ist. So bleibt An den kulinarischen Pfälzer- bei Sommerweidehaltung im Feien der natürliche Charakter des Produk- wald-Wochen im Biosphärenre- aufgezogen werden. Informationen tes erhalten und nachhaltig ist es servat beteiligen sich das Seehaus auch unter www.pfaelzerwald.de/ von Natur aus auch. Pilze, Kastanien, Forelle am Eiswoog bei Ramsen, kulinarische-aktionstage. Beeren und Kräuter aus dem größten das Hotel-Restaurant Fröhlich in zusammenhängenden Waldgebiet Kaiserslautern-Dansenberg, der Diese Aktionen werden vom Umwelt- Deutschlands spielen ebenfalls mit. Fuxbau in Neustadt-Hambach, die ministerium Rheinland-Pfalz unter- Weinstube zur Herberge in Neustadt, stützt. Beispielsweise können sich die Gäste das Hotel-Restaurant Pfälzer Hof in im Naturfreundehaus Rahnenhof auf Edenkoben, die Naturfreundehäuser Kommt im Pfälzerwald so häufig vor wie nirgendwo sonst in Deutschland und deswegen auch bei den kulinarischen Pfälzerwald-Wochen auf den Tisch: die Edelkastanie (Foto: Biosphärenreservat/Baumann)
Seite 9 2/2019 Ausblick Reichhaltig: Bildungs-Programm des Biosphärenreservats Angebote der Biosphären-Guides und der Bildungs-Partner in einem Heft Den Pfälzerwald mit allen Sinnen Hierin finden sich auch vielfältigste genießen und dabei Wissenswertes Veranstaltungen aus dem Bündnis zur wunderbaren Natur und Kultur „Bildung für nachhaltige Entwick- dieses Landschaftsstrichs erfahren – lung“ (BNE) im Pfälzerwald, zu dem das können alle, die den zertifizierten sich zahlreiche Bildungspartnerinnen Biosphären-Guides des Biosphären- und -partner zusammengeschlossen reservats auf eine der vielen Touren haben. Die Veranstaltungen laden folgen, die diese anbieten. Deren zu schönen Erlebnissen rund um die Angebot findet sich nicht nur auf Themen Wald und Wasser, Wildkräu- der Website des Biosphärenreservats ter und Genuss, Nützliches und Altes unter www.pfaelzerwald.de/termine, Handwerk sowie Kulturlandschaft sondern auch im Programmheft, das und Flora und Fauna ein. Anre- in der Geschäftsstelle zu erhalten ist gungen, neu zu denken und nachhal- und vielerorts ausliegt. Herunterzula- tig zu handeln inklusive! den ist es unter www.pfaelzerwald.de/bne. Auf zum Schäferfest beim Biosphärenhaus! Fröhliches Fest für die ganze Familie – natürlich mit echten Schafen erfahren und zu erschmecken: Schä- tenden Biosphärenreservats Feines zu ferinnen und Schäfer aus dem Pfäl- probieren und zu kaufen. zerwald und den Nordvogesen haben Mit dabei ist auch das „Hirten- ihre Schafe dabei und zeigen, welche wege“-Team des „chance.natur“.-Pro- unterschiedlichen Rassen es gibt. jekts, die gerne erläutern, wie durch Hütehunde zeigen bei Vorführungen, das Engagement unserer Schäfe- was sie drauf haben, und bei einer Schur-Demonstration lassen Scha- rinnen und Schäfer nicht nur auf Dürfen beim Schäferfest natürlich nicht fehlen: fe ihre wolligen Hüllen fallen. Eine nachhaltige Weise Landschaften Schafe aus dem Biosphärenreservat (Foto: Schafsrallye richtet sich mit unterhalt- offen und Ortsbilder attraktiv ge- Biosphärenreservat) samen Mitmachaktionen für Kinder halten werden, sondern auch die Rund ums Schaf sowie die Arbeit der und Erwachsene und die Ergebnisse Artenvielfalt profitiert. Als Teil der aus dem Malwettbewerb „Schlaf- Pfälzerwald-Lamminitiative soll das Schäferinnen und Schäfer im Biosphä- schaf“, an dem Mädchen und Jungen Schäferfest die herausfordernde renreservat dreht sich das Schäferfest zwischen 6 und 12 Jahren teilgenom- Arbeit der Schäfereibetriebe unter- am Sonntag, 22. September, von 11 stützen. Das Projekt wird unterstützt men haben, werden präsentiert. Da- bis 18 Uhr. Um das Biosphärenhaus neben gibt’s beim Schäfermarkt mit durch das Ministerium für Umwelt, in Fischbach bei Dahn herum gibt Beschickerinnen und Beschickern aus Energie, Ernährung und Forsten es an diesem Tag viel zu erleben, zu beiden Teilen des grenzüberschrei- Rheinland-Pfalz.
Seite 10 2/2019 Ausblick Wandermarathon: Noch gibt es Tickets Einzigartiges Wandererlebnis zwischen Johanniskreuz und Fischbach heranwagen, die das Haus der Nach- haltigkeit in Johanniskreuz mit dem Biosphärenhaus in Fischbach bei Dahn verbindet. Ansonsten eignet sich vielleicht eine der jeweils um die 20 Kilometer langen Halbmarathon-Stre- cken ab Johanniskreuz und ab dem Biosphärenhaus. Die Tickets für den Wandermarathon gibt es unter www.wandermarathon-pfalz.de. Dort finden sich auch Informationen zum Streckenverlauf mit Karte und Höhenprofil. Der Wandermarathon Pfälzerwald ist eine gemeinsame Nochmal Herbstsonne tanken: mit etwas Glück möglich beim Wandermarathon Pfälzerwald (Foto: Biosphärenreservat) Veranstaltung des Biosphärenhauses Fischbach, des Vereins LAG Pfälzerwald plus, des Hauses der Nachhaltigkeit Für den Wandermarathon Pfälzerwald von 400 gut gelaunten Weggefährtin- und des Biosphärenreservats Pfälzer- am Sonntag, 27. Oktober, gibt es noch nen und -gefährten hat, kann sich an wald-Nordvogesen. freie Plätze. Wer Lust auf eine sportli- die anspruchsvolle, rund 44 Kilometer che Herausforderung in Gesellschaft lange Route des Hauptmarathons Wasgauer Gespräche 2019 Biokorridore – Autobahnen oder Sackgassen für die Biodiversität? Bei den 12. Wasgauer Gesprächen am Freitag, 8. November, werden Chan- cen und Grenzen von Biokorridoren in Deutschland und Frankreich für die Artenvielfalt vorgestellt und diskutiert. Die Veranstaltung findet ab 9 Uhr im Biosphärenhaus in Fischbach bei Dahn statt. Sie richtet sich an alle, die am Thema interessiert sind und bietet zu- dem eine Plattform zum deutsch-fran- zösischen Austausch und zur gren- züberschreitenden Kooperation. Biodiversität – ein Begriff, der vor einigen Jahrzehnten nur fachkundigen NaturwissenschaftlerInnen geläufig
Seite 11 2/2019 Ausblick Fortsetzung: Wasgauer Gespräche 2019 war, ist in den letzten Jahren massiv ins in Bayern oder die aktuell laufende bietet. Diese Strategie wird seit vielen Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt. Petition „Artenschutz ins Grundgesetz“. Jahren verfolgt, aber geht sie auch auf? Grund dafür ist die katastrophale Zweifel sind berechtigt. „Entvölkerung“ unserer Naturräume, Konkrete Maßnahmen für Erhalt und die auch das direkte Lebensumfeld zur Förderung der Artenvielfalt in der Die Wasgauer Gespräche bieten sich vieler Menschen betrifft. Ob Insekten, Fläche sind dringend notwendig. In an, um miteinander zu diskutieren, Vögel oder Amphibien; der großflä- diesem Zusammenhang gewinnen sich Anregungen zu holen, sich fort- chige Wegfall ihrer Lebensgrundlagen Biokorridore und Biotopverbundstra- zubilden oder Gedanken für eigene dezimiert die Bestände vieler Tiergrup- tegien stark an Bedeutung. Vor dem Projekte im grenzüberschreitenden pen dramatisch. Diese Entwicklung Hintergrund der zu erwarteten Folgen Biosphärenreservat auszutauschen. hat auch für den Menschen existenz- des Klimawandels soll der Lebensraum Die Tagungsgebühr beträgt 10 Euro. bedrohende Folgen und sensibilisiert für möglichst alle heimischen Arten Das ausführliche Programm und Infor- Bevölkerung und Politik gleicher- gesichert werden. Zugleich soll damit mationen zur Anmeldung gibt es unter maßen. Erste Konsequenzen dieser eine vielfältig erlebbare Landschaft www.pfaelzerwald.de/termine. Bewusstseinsbildung sind zum Beispiel entwickelt werden, die ein hohes Maß das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ an Erholungs- und Lebensqualität Website zum „LIFE“-Projekt online Die zweisprachige Website zum Maßnahmen wird vom Ministerium Forsten Rheinland-Pfalz mit 540.000 deutsch-französischen Projekt „LIFE für Umwelt, Energie, Ernährung und Euro gefördert. Biocorridors“ ist online. Unter www. lifebiocorridors-vosgesnord-pfaelzer- wald.eu gibt es allgemeine Infos zu dem EU-Projekt, den speziellen Pro- jektstandorten, zu wissenschaftlichen Studien, die im Projekt durchgeführt wurden, und zu den Maßnahmen, die im Projekt sowohl im Pfälzerwald als auch in den Nordvogesen in unter- schiedlichen Lebensräumen durchge- führt wurden. Viele Fotos, Karten und Videos illustrieren die Informationen. Für das Projekt „LIFE Biocorridors“, das ein grenzüberschreitendes ökologi- sches Netzwerk im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen schaffen will, werden insgesamt 3,6 Millionen Euro durch die Europäische Union sowie durch die Projektpartner in Frankreich und Rheinland-Pfalz zur Verfügung gestellt. Die Umsetzung der
Seite 12 2/2019 Rückblick Das Potenzial der Sterne im Pfälzerwald Astrotouristische Angebote und „GastgeberInnen unter den Sternen“ Um das Potenzial des Astrotourismus Astrotourismus, der Megalithgräber Neben diesen infrastrukturellen im Pfälzerwald ging es bei einem umfasst, bis zu Event-Astrotourismus, Maßnahmen haben nun auch Sommer-Workshop im Haus der zu dem die Betrachtung beson- Gastronomiebetriebe die Chance Nachhaltigkeit. Zu dem Workshop derer Himmelsereignisse wie der sich durch den Erwerb des Zertifikats hatte das Projekt „Sternenpark Polarlichter oder von Sonnen- „Gastgeber unter den Sternen“ Pfälzerwald“ des Biosphärenreservats finsternissen zählen, bis zum Natur- aktiv in das Projekt Sternenpark gemeinsam mit dem ZENAPA- Astrotourismus, bei dem sternenklare Pfälzerwald einzubringen. Projekt des Bezirksverbands Pfalz Himmel gezielt aufgesucht werden, Gastgeberinnen und Gastgeber sollen und Landesforsten Rheinland Pfalz um Sternebeobachtungen zu ermutigt werden, Maßnahmen zur eingeladen. genießen oder an Sternführungen Reduzierung von Lichtverschmutzung oder Teleskoptreffen teilzunehmen. umzusetzen. Auch können sie ihr Etwa 45 Teilnehmerinnen und Dr. Christian Mücksch vertrat den Angebot durch Veranstaltungen, Teilnehmer vor Ort, um sich ver- Astronomieverein Studentische Infomaterialien und andere Initiativen schiedene Vorträge anzuhören Arbeitsgemeinschaft Astronomie auf Hobbyastronomen oder und bei einer Pinnwandübung am der Universität Kaiserslautern Astronomieinteressierte einstellen; Veranstaltungsende selbst kreativ zu (SAGA) und Dr. Rolf Schad den so soll ein weiterer Tourismuszweig werden. Tobias Kauf von der Naturwissenschaftlichen Verein zu erschlossen und die Dunkelheit im Pfalz.Touristik berichtete in seinem Zweibrücken. Beide berichteten von Pfälzerwald geschützt werden. Vortrag über die touristische vergangenen Sternenbeobachtungen Ausgangslage des Pfälzerwalds, von und Teleskoptreffen und ihrer Wenn Sie selbst noch Vorschläge zu 4,9 Millionen Übernachtungen im Motivation, auch weiterhin Beobachtungsstandorten haben, Jahr bis zu 30.000 Arbeitsplätzen, die astronomische Veranstaltungen Teil des E-Mail-Verteilers Astronomie durch den Tourismus existieren. Dr. anzubieten. werden wollen oder Interesse am Andreas Hänel von der Vereinigung Zertifikat „Gastgeber unter den Abschließend stellte Sarah der Sternfreunde gab einen Überblick Sternen“ haben, melden Sie sich Köngeter, Projektkoordinatorin des über die verschiedenen Bereiche gerne bei Sarah Köngeter unter der Sternenparks Pfälzerwald beim des Astrotourismus vom Kultur- Telefonnummer 06325 9552-15 Biosphärenreservat, die touristischen oder per E-Mail an s.koengeter@ Bestandteile des Projekts vor. So werden Freiflächen gesucht, von pfaelzerwald.bv-pfalz.de. Außerdem denen aus die Sterne gut sichtbar gibt es eine Internetseite, auf der sind, um diese mit einem Schild Sie alles Wissenswerte rund um das als Sternbeobachtungsplatz Projekt Sternenpark Pfälzerwald auszuweisen. Weiterhin soll es erfahren können: einen Sternwandelpfad als tagsüber www.pfaelzerwald.de/sternenpark. begehbaren Themenpfad zu Themen Das Projekt „Sternenpark Pfälzerwald“ rund um das Projekt geben – von wird als LEADER-Projekt im Rahmen der Lichtverschmutzung bis zu des Entwicklungsprogramms EULLE der Bedeutung der Astronomie unter Beteiligung der Europäischen für die Menschen. Hierfür werden Union und des Landes Rheinland- noch Vorschläge (innerhalb Pfalz (vertreten durch das Ministerium des Projektgebiets der Leader für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft Region Pfälzerwald Plus im und Weinbau) gefördert. Biosphärenreservat Pfälzerwald) Sternenhimmel über dem Pfälzerwald angenommen. (Foto: Christian Mücksch)
Seite 13 2/2019 Rückblick „Die nachhaltige Entwicklung ist unser gemeinsames Anliegen“ Besuch der Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission im Biosphärenreservat ebenfalls einen kurzen Einblick in ihre Arbeit. „Die Natur schützen und Menschen nicht aussperren – es finden sich im Biosphärenreservat viele Gedanken, mit denen ich mich identifiziere“, so Heinz. Möller sieht das Netzwerk der Partnerbetriebe als „eines der größten Potenziale im Biosphärenreservat, das noch stärker entfaltet werden kann. Hier kann eine Wirtschaftskraft entstehen, die die Region stabilisiert. Und das aus den eigenen Ressourcen heraus.“ Böhmer verabschiedete sich von den Partnerinnen und Helmut Schuler, Leiter des „Hirtenwege“-Projekts, erläutert die Fläche bei Diedesfeld. Mit dabei (v.l.n.r.): Bi- Partnern mit den Worten: „Wir osphärenreservats-Direktorin Dr. Friedricke Weber, Peter Hiery, der das Beweidungsgebiet bei St. Martin vertreten gemeinsam die Idee einer betreut, Prof. Dr. Maria Böhmer und Dr. Lutz Möller (DUK) nachhaltigen Entwicklung. Das ist unser gemeinsames Anliegen“. „Hier sehen wir Beispiele und Stärkung der lokalen Wirtschaft durch Projekte, wie es gelingt, menschliches Beweidung, die das Hirtenwege-Team Leben und Wirtschaften mit der antreibt. Natur in Einklang zu bringen“, sagte Prof. Dr. Maria Böhmer, Auch bot sich für die Besucherinnen Präsidentin der Deutschen UNESCO- und Besucher die Gelegenheit, mit Kommission (DUK), bei ihrem Partnerinnen und Partnern des Besuch im Biosphärenreservat Biosphärenreservats ins Gespräch zu Pfälzerwald. Gemeinsam mit dem kommen. „Unsere Partnerbetriebe stellvertretenden Generalsekretär machen unser Biosphärenreservat der DUK, Dr. Lutz Möller, einigen lebendig und spürbar“, sagte Dr. Mitgliedern des Biosphärenreservat- Friedericke Weber, die Direktorin des Teams sowie Vertretern des Mainzer Biosphärenreservats. Beim Besuch Umweltministeriums war sie im im „fuxbau“ in Neusstadt-Hambach, Sommer einen Tag im Pfälzerwald einem der gastronomischen und an der Haardt unterwegs. Partnerbetriebe, berichtete die Dabei besuchte sie unter anderem Gastwirtin Sissi Czaya, wie sie das Beweidungsprojekt des etwa durch Produkte von anderen Biosphärenreservats bei Sankt Partnern wie Winzern oder Schaf- und Martin und hörte an einer Fläche Ziegenhalterinnen vom Partner- des „chance.natur“-Projekts „Neue Netzwerk profitieren könne. Jutta Hirtenwege im Pfälzerwald“ die Nicolaus vom Bio-Weingut Stortz- Vision vom Einklang von Naturschutz, Nicolaus und der Bio-Imker Axel Heinz Kulturlandschaftspflege und der waren auch dabei und vermittelten
Seite 14 2/2019 Rückblick Schöne Aussicht im Biosphärenreservat Fünf Panoramatafeln an aussichtsreichen Punkten im Pfälzerwald An vier besonders schönen Aussichts- punkten an Qualitätswanderwegen wurden durch das Biosphärenreser- vat Pfälzerwald in diesem Frühjahr neue großformatige Panoramatafeln aufgestellt. An einer Stelle, dem Hermersbergerhof, wird eine weitere Tafel folgen, wenn dort ein neuer Aus- sichtspunkt entstanden ist. Die Tafeln werten als zusätzliche Attraktionen die Wanderwege auf und dienen dazu, die Wanderer auf die einzig- artige Natur- und Kulturlandschaft des Biosphärenreservats Pfälzerwald aufmerksam zu machen. Außerdem weisen sie auf die Besonderheiten des Panoramas hin – wie etwa Berggipfel, Felsentürme, Burgruinen, Naturbe- sonderheiten – und erleichtern eine Orientierung im Gelände. Erste Panoramatafel bei Grünstadt. Es freuen sich: Die Direktorin des Biosphärenreservats Pfälzerwald, Die Panoramatafeln zieren großfor- Dr. Friedericke Weber (Zweite v.l.), sowie (v.l.n.r.) Karin Beck, Bürgermeister Klaus Wagner sowie Hans Tisch und Matthias Kunkel von der Stadt Grünstadt matige Panoramafotos, auf denen die zu sehenden landschaftlichen Highlights beschriftet sind. Darunter Bei der Gestaltung wie auch bei der Die Panoramatafeln wurden gefördert werden allgemeine Informationen Aufstellung der Tafeln wurde das durch das Umweltministerium des über die Natur und Landschaft des Team des Biosphärenreservats tatkräf- Landes Rheinland-Pfalz. Pfälzerwalds sowie über die Aufgaben tig unterstützt von Bernd Herget und Ziele des Biosphärenreservats ge- vom Forstamt Hinterweidenthal, von geben. Zwei der fünf Tafeln sind auch Matthias Kunkel von der Tourist-Infor- barrierearm zugänglich, unter ande- mation Grünstadt, von Jörg Sigmund rem am Grünstadter Berg. Weitere vom Forstamt Haardt in Landau, von Aussichtspunkte mit Panoramatafel Jens Bramenkamp vom Stadtforstamt finden sich auf der Burg Lemberg, an Neustadt sowie von Stefan Thomas der Trifelsblickhütte, am Nollenkopf und Volker Matheis von der Tourist-In- bei Neustadt und demnächst auf dem formation der Verbandsgemeinde Hermersbergerhof. Bei der Suche Pirmasens-Land. Wenn die Panora- nach geeigneten Standorten für die matafeln guten Zuspruch bei den Tafeln hatte das Biosphärenreser- Wanderern finden, ist geplant, in den vats-Team zahlreiche Standortsvor- nächsten Jahren weitere Aussichts- schläge von ortskundigen Tourismus- punkte damit auszustatten. fachleuten und Förstern eingeholt.
Seite 15 2/2019 Rückblick Schokolade aus Sulawesi Besuch einer indonesischen Delegation im Biosphärenreservat Pfälzerwald Mit Kakao und Kaffee aus dem eige- nen Biosphärenreservat hergestellt, die Verpackung ziert der endemische Helmhornvogel, der Geschmack ist ein Gedicht: Die 15-köpfige Delegati- on aus Indonesien hatte Schokolade als erstes Produkt dabei, das über ihr Biosphärenreservat Lore Lindu in Zusammenarbeit mit zahlreichen Frauenprojekten produziert und ver- trieben wird. Die Vertreterinnen und Vertreter verschiedener kommunalen und regionalen Verwaltungen im Ge- biet des Biosphärenreservats, das in der Provinz Zentral-Sulawesi auf der gleichnamigen Insel liegt, erkundeten einen Tag lang das Biosphärenreser- Erfrischend: Zum Abschluss genossen die Gäste Säfte und Weine des Partner-Weinguts Oberhofer in vat Pfälzerwald und erfuhren dabei Edesheim (Foto: Biosphärenreservat) vom Team in Lambrecht viel zu den unterschiedlichsten Projekten wie Bei einem Besuch des Hauses der Zur Sache: auch zur Organisation, Trägerstruktur, Nachhaltigkeit in Johanniskreuz, des Naturfreundehauses Finsterbrunner- Lore Lindu Verwaltung und finanziellen Ausstat- tung des Großschutzgebiets. tal sowie des Weinguts Oberhofer Das Gebiet Lore Lindu ist über in Edesheim erfuhren die Teilneh- 2 Millionen Hektar groß und seit merinnen und Teilnehmer viel über 1978 Biosphärenreservat der das Netzwerk der Partnerbetriebe, in UNESCO. 90 Prozent des Biosphä- dem sich im Pfälzerwald mittlerweile renreservats bestehen aus Berg- rund 60 Partnerinnen und Partner Regenwäldern, weshalb es von aus verschiedenen Branchen verei- großer Bedeutung hinsichtlich nen. Die „Study Tour“, an der auch der Biodiversität ist. Das Biosphä- der Gouverneur der Provinz Sulawesi renreservat ist sowohl Heimat für Tengah, Longki Djanggola, ein indo- viele endemische Pflanzen- und nesischer Mitarbeiter der Gesellschaft Tierarten wie auch für Menschen für internationale Zusammenarbeit, unterschiedlicher ethnischer ein deutscher Wissenschaftler, der in Zugehörigkeit. Es beherbergt mit Sulawesi tätig ist, sowie eine Dol- über 400 Granit-Megalithen, die metscherin teilnahmen, ermöglichte teilweise mit menschlichen Formen intensive Einblicke in die Biosphären- gestaltet wurden und bis zu 5.000 reservats-Arbeit. Die Delegationsmit- Jahre alt sind, auch bedeutende glieder bedankten sich herzlich für archäologische Stätten. Palu, mit die zahlreichen Informationen und knapp 400.000 Einwohnerinnen Anregungen für ihr eigenes Biosphä- und Einwohnern die größte Stadt renreservat. am Biosphärenreservat, wurde am 28. September 2018 durch ein starkes Erdbeben erschüttert und in der Folge von einem Tsunami Samtig und knupsrig zugleich: Schokolade aus getroffen. dem indonesischen Biosphärenreservat Lore Lindu.
Seite 16 2/2019 Rückblick Schwerpunktthema Akzeptanz Kommunikationsexperten aus Biosphärenreservaten und Nationalparks treffen sich im Pfälzerwald Fast 30 Expertinnen für Öffentlich- Austauschs. Hierzu brachte Hans anschließend ein paar Lammspeziali- keitsarbeit und Kommunikation aus Lozza, Kommunikationschef aus täten probieren. Schon auf dem Weg ganz Deutschland kamen im Sommer dem Schweizerischen Nationalpark, hatte Helmut Schuler vom „chance. zu ihrem Jahrestreffen im Biosphä- einen spannenden Beitrag zu seinem natur“-Projekt „Neue Hirtenwege im renreservat Pfälzerwald zusammen. reichen Schatz an Erfahrungen in der Pfälzerwald“ auf Projektflächen an Die vom Dachverband der Natio- Zusammenarbeit mit den Menschen der Haardt und in der Südwestpfalz nalen Naturlandschaften Europarc der Region ein. Durch seine Grün- hingewiesen und einiges zur koordinierte Arbeitsgruppe trifft sich dung im Jahr 1914 ist der National- Projektidee und der Verknüpfung einmal jährlich für zwei Tage zu einem park der älteste Mitteleuropas. zwischen Offenhaltung durch intensiven Austausch. Mit dabei sind Beweidung und Artenschutz erläu- Kommunikatorinnen und Öffentlich- Die Gruppe verschaffte sich natürlich tert. Am Ende der Exkursion stand keitsarbeiter aus Nationalparks und auch einen Einblick in die vielfältige ein wunderbarer Ausblick von der Biosphärenreservaten vom Watten- Arbeit und Schönheit des Biosphä- Burg Lindelbrunn über die Weiten des meer bis Berchtesgaden. Die Akzep- renreservats Pfälzerwald-Nordvoge- Pfälzerwalds. tanz der Bevölkerung – einerseits für sen. Im Wasgau trafen sie mit dem die Arbeit von Großschutzgebieten, Schäfer Michael Keller aus Busenberg andererseits für rückwandernde zusammen und konnten sich mit ihm Beutegreifer – stand im Zentrum des über seine Arbeit unterhalten und Auf Burg Lindelbrunn: Dr. Franz Höchtl vom Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue, Bernadette Kneis vom Biosphärenreservat Berchtesgadener Land, Matthias Kundy vom Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, Hanspeter Mayer vom Nationalpark Sächsische Schweiz und Heike Span- nagel vom Biosphärengebiet Schwarzwald mit der Pfälzerwald-Öffentlichkeitsarbeiterin Stefanie Ofer (v.l.n.r.)
Seite 17 2/2019 Rückblick Pflege durch Nutzung Beweidungsprojekt in Lindenberg Gut für Mensch und Natur: Beweidung öffnet die Landschaft und schafft wertvolle Lebensräume, hier die Beweidungsfläche bei Lindenberg (Foto: Biosphä- renreservat/Yannick Baumann) Reiner Koch, Ortsbürgermeister von von Reiner Koch viele engagierte artenreiche Biotope für schützens- Lindenberg, ist sehr zufrieden mit Lindenbergerinnen und Lindenberger werte Offenlandarten geschaffen seinem Beweidungsprojekt westlich zusammengetan. und erhalten. Die Brachflächen der Dorfmitte. Im Sommer traf er sich werden durch die Pflege ökologisch dort zu einem Rundgang mit Mitglie- Die Lindenbergerin Daniela Kurz, dauerhaft aufgewertet; zudem will dern des Lindenberger Gemeinderats, die sich auch „Ziegemama“ nennt, die Gemeinde Lindenberg diese mit der Direktorin des Biosphärenre- bewirtschaftet die Fläche von etwa weiteren Weideflächen verbinden servats, Dr. Friedericke Weber, und 27 Hektar. Fünf Rinder, 26 Schafe und so auch Lebensräume miteinan- dem Projektverantwortlichen beim und 16 Ziegen sind dort mit einigen der vernetzen. Da Offenlandbiotope Biosphärenreservat, Harry Schmeiser. Lämmern und Zicklein im Einsatz. wertvolle Lebensräume für eine Gemeinsam mit dem Biosphären- Seit kurzem gehören auch drei Vielzahl bedrohter Arten sind, ist reservat hat die Gemeinde Linden- Glanrinder – Vertreterinnen einer die Offenhaltung von bestimmten berg im Jahr 2016 die Beweidung alten heimischen Rinderrasse – zum Landschaftsbereichen nach dem begonnen, durch die Bracheflächen gemischten Landschaftspflegeteam. Grundsatz „Pflege durch Nutzung“ bewirtschaftet und halboffene Le- Daniela Kurz nimmt seit 2019 an den eine wichtige Aufgabe im Biosphä- bensräume geschaffen werden. Nach deutsch-französischen Bauernmärk- renreservat Pfälzerwald. einer Konzeptphase und Klärung der ten des Biosphärenreservats teil und Grundstücksgrenzen im bewaldeten bietet dort unter dem Namen „Pfälzer Die Anschaffung der Zäune und die Teil der Fläche wurde im Sommer Landschlemmereien“ verschiedene Aufstellung des Außenzaunes wurden 2016 zunächst ein insgesamt 1.600 Lamm- und Ziegenprodukte an. gefördert durch das Land Rhein- Meter langer Außenzaun gestellt. Für land-Pfalz. die Fertigung des Innenzauns haben Durch die extensive Beweidung mit sich anschließend unter der Regie verschiedenen Tieren werden sehr
Seite 18 2/2019 Rückblick Junior Ranger Bundesweites Junior Ranger Camp in der Sächsischen Schweiz aus Exkursionen, einer Öko-Rallye mit verschiedenen Mitmachstationen und dem „Markt der Möglichkeiten“ statt, auf dem die Kinder unterschiedliche Aktionen selbständig umsetzen konn- ten. In der Zeit außerhalb des Pro- gramms konnten alle den See und die umliegende Natur genießen. Auch im nächsten Jahr möchten Emelie und Elin wieder zum bundesweiten Junior Ranger-Camp fahren – dieses Mal geht es ins Biosphärenreservat Flus- slandschaft Elbe Mecklenburg-Vor- Hinterlassen in der Sächsischen Schweiz Spuren aus dem Pfälzerwald: Junior Ranger Elin Hüser (links) pommern. Die jährlichen Bundes- und Emelie Zielke camps geben den teilnehmenden Kindern einen weiteren Blickwinkel Im Juni verbrachten zwei Junior Ran- Zug angereist, um sich vor Ort mit auf das Thema Naturschutz im Groß- ger aus unserem Biosphärenreservat, anderen Junior Ranger-Gruppen schutzgebiet und die Möglichkeit zur nämlich Elin Hüser und Emelie Zielke, aus ganz Deutschland zu vernetzen, Vernetzung. ein verlängertes Wochenende auf die Besonderheiten ihres eigenen dem bundesweiten Junior Ranger- Schutzgebiets vorzustellen und Ein- Text: Ronja Hoßbach Camp in der Sächsischen Schweiz. blicke in die der anderen Gruppen zu Begleitet hat sie Ronja Hoßbach, erhalten. Unter dem Motto „Dichter Umweltpraktikantin des Biosphären- Wald trifft Feldgestalt“ fand vor Ort reservats. Die drei waren mit dem ein abwechslungsreiches Programm Sommer-Camps mit rund 180 Kindern An sieben Sommer-Camps an unter- Deutscher Wald, der Christliche Verein stadt. Das Junior Ranger-Projekt wird schiedlichen Orten im Pfälzerwald Junger Menschen sowie die Jugen- unterstützt vom land Rheinland-Pfalz. haben dieses Jahr 178 Mädchen und dämter der Städte Landau und Neu- Jungen teilgenommen. 115 von Ih- nen waren neu dabei und haben erst- mals die Junior Ranger-Auszeichnung erhalten. Unter den 63 Wiederhole- rinnen und Wiederholern waren auch einige schon zum dritten Man dabei. Insgesamt gibt es jetzt schon 320 Junior Ranger für den Pfälzerwald. Die Camps führt das Biosphärenre- servat Pfälzerwald in Zusammenar- beit mit vielen Partnern durch, die das Programm vor Ort umsetzen. Dazu gehören Landesforsten Rhein- Arno Weiß vom Biosphärenreservat (rotes T-Shirt) und Margit Obländer-Zech (blaue Bluse) vom CVJM land-Pfalz, die Schutzgemeinschaft Otterberg bei der Übergabe der Urkunden an die frisch gebackenen Junior Ranger (Foto: Biosphären- reservat)
Seite 19 2/2019 Rückblick Fortsetzung: Junior Ranger Vogelexkursion im Pfälzerwald Früh an einem Frühsommer-Morgen Kohlmeisen, Rabenkrähen, Ringelt- welche Strategien Vögel anwenden, trafen sich fünf Junior Ranger mit auben, Eichelhäher, Nachtigall und um ihren Nachwuchs zu beschützen. dem Biosphärenreservat-Schülerprak- Zilpzalp konnte man hören. Sebastian Als der Regen stärker wurde, war die tikanten Sebastian Arnold, um auf Vo- hatte Bildkarten vorbereitet, auf Zeit schon um. In guter Stimmung gelexkursion zu gehen. Da es regnete, denen die Junior Ranger die Vögel ge- gingen die Junior Ranger nach Hause. versteckten sich die meisten Vögel nau betrachten konnten. Ein Rollen- Wir freuen uns schon auf die nächste und flogen nur wenig herum. Amseln, spiel führte den Kindern vor Augen, Aktion mit unseren Junior Rangern! Zwei Junior Ranger erzählen Max und Kajsa Straßburg waren hat und viel darüber erfahren hat, wie diesen Sommer beim CVJM Neustadt z. B. die Familie der Hirsche lebt, mit dabei und erzählen hier, wie es war. der Hirschkuh und dem Hirschkalb, Die Fragen stellte unsere Umwelt- und genauso bei den Rehen, mit Reh- praktikantin Anne Kaiser. bock und Rekitzen. Max: Toll fand ich, dass man viel über Was hat euch am diesjährigen Junior Bäume und die verschiedenen Baum- Ranger-Camp am besten gefallen? und Tierarten gelernt hat. Kajsa: Am besten gefallen hat mir am Camp der Bach am Spielplatz, in dem Ihr seid jetzt offizielle Junior Ranger. Wie wir auch spielen durften. Außerdem hat sich eure Wahrnehmung für den noch das Schnitzen unter Aufsicht. Wald und die Natur verändert? Max: Am besten hat es mir gefallen, Kajsa: Seitdem ich Ranger bin, erken- Tiere zu erforschen. ne ich die verschiedenen Baumarten und z. B. die Wildschwein-Spuren im Im Camp habt ihr bestimmt viel Neues Wald. über die Natur gelernt. Max: Ja, es ist erstaunlich, wie viele Was hat euch am meisten beeindruckt? Buchen es an so vielen Stellen gibt! Sind jetzt Junior Ranger für den Pfälzerwald: Max Kajsa: Neu war, dass man den Le- und Kajsa Straßburg aus Neustadt (Bild: Biosphä- bensraum der Tiere kennengelernt renreservat/Straßburg) Noch freie Plätze in einem der Herbst-Camps! Für das Junior Ranger-Camp, das Melanie Christmann-Koch von der 180 Euro. Anmeldung bei Melanie in den Herbstferien vom 7. bis 11. Schutzgemeinschaft deutscher Wald Christmann-Koch per E-Mail an Oktober im CVJM Waldhaus Kirschtal das Camp. Die Teilnahmegebühr für M.Christmann-Koch@sdw-rlp.de. bei Frankenstein stattfindet, gibt es das Camp beträgt 99 Euro, mit Über- noch ein paar freie Plätze. Dort leitet nachtung und Vollpension
Seite 20 2/2019 Rückblick Umweltpraktikantin im Biosphären- reservat Pfälzerwald-Nordvogesen Commerzbank unterstützt mit dem Projekt „Umweltpraktikum“ 27 Großschutzgebiete in ganz Deutschland Anne Kaiser ist dieses Jahr die zweite volle Erfahrung für meinen weiteren praktikum im Biosphärenreservat Umweltpraktikantin des Biosphären- Lebensweg“ so Anne Kaiser. Sie steht Pfälzerwald steht Antje van Look reservats Pfälzerwald-Nordvogesen. dem Biosphärenreservats-Team in (a.vanlook@pfaelzerwald.bv-pfalz.de, Die angehende Forstwirtschaftlerin, Lambrecht noch bis Ende Oktober 06325 1800-241) zur Verfügung. die aus Haßloch kommt und an der tatkräftig zur Seite. Von April bis Juni Hochschule Rottenburg studiert, war Ronja Hoßbach, Studentin des unterstützt für insgesamt drei Monate Zwei-Fach-Bachelors Naturschutzbi- das Team des Biosphärenreservats. ologie und Politikwissenschaften an Ihre Haupttätigkeiten sind im Be- der Uni Landau, im Biosphärenreser- reich Öffentlichkeitsarbeit, Bildung vat im Einsatz. für nachhaltige Entwicklung, nach- haltige Regionalentwicklung sowie Informationen zum Umweltprakti- Naturschutz und Landschaftspflege. kum, das durch die Commerzbank un- „Die vielen Einblicke in die verschie- terstützt wird, sind auf der Seite www. denen Projekte und Arbeitsgebiete umweltpraktikum.com zu finden. Für schätze ich sehr. Sie sind eine wert- Informationen speziell zum Umwelt- Am Wingertsberg in Gräfenhausen Kinder treffen Esel und Ziegen am Beweidungsgelände Hier wird gemampft im Namen des projekt am Wingertsberg entdeckt. Hier gab es weitere Erläuterungen Kulturlandschaftserhalts und der Bei dem Projekt wird eine extensive von Andrea Schneider und Helmut Artenvielfalt: Neun Mädchen und Jun- Beweidung durch Esel, Ziegen und Schuler. gen im Grundschulalter haben in den Heckrinder zur Offenhaltung sowie Besonders angetan hatten es den be- Sommerferien auf einem Rundgang zum Arten- und Biotopschutz durch- geisterten Kindern natürlich die Wei- bei Gräfenhausen das Beweidungs- geführt. detiere, die Esel und Ziegen, die sie Begleitet wurden die Kinder und am Ende auch streicheln durften. Die einige Eltern von Andrea Schneider, friedlichen Vierbeiner weckten das die das Projekt vor Ort betreut, sowie besondere Interesse der neugierigen Anna-Maria Marstaller und Helmut Kinder – vielen Fragen zu Namen, Schuler vom „chance.natur“-Projekt dem Fraßverhalten oder zum Alter „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“. der Tiere konnten von den Exkursi- Die Tour wurde als Teil des Kinder- onsleiterinnen beantwortet werden. ferienprogramms für das Trifelsland Trotz des heißen Wetters kehrte am angeboten. Zunächst animierte An- Ende eine bestens gelaunte Kinder- na-Maria Marstaller die Exkursionsteil- schar zum alten Schulhaus in Gräfen- nehmerinnen zu einem Erkundungs- hausen zurück, wo sie zum Abschluss spiel, bevor sie anschließend auf einer mit Malbüchern des Biosphärenreser- Fleißige Landschaftspfleger und Sympathieträ- ger: Ziegen am Gräfenhausener Wingertsberg kleinen Tour zum Randbereich des vats ausgestattet wurden. (Foto: Biosphärenreservat) Beweidungsgeländes marschierten.
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