Biosphären-Journal - Biosphärenreservat Pfälzerwald ...

 
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AUSGABE 2/2019

                 B I O S P H Ä R E N R E S E R VAT P FÄ L Z E R WA L D - N O R D V O G E S E N

Biosphären-Journal
                                                                                                 Die Besenheide ist Blume des Jahres 2019 und säumt an trockenen und lichtdurchfluteten Stellen die Wege im Pfälzerwald (Foto: Biosphärenreservat/Baumann)
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Neue Leitung für das
„chance.natur“-Projekt
„Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“
Interview mit dem Projektleiter Helmut Schuler

Was hat dich auf Anhieb an dem Projekt           Aus diesem Grund hatte ich mich für            monatige europaweite Vergabever-
„Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“                 die Übernahme der Projektleitung An-           fahren für den Pflege- und Entwick-
gereizt?                                         fang März dieses Jahres entschlossen,          lungsplan, für dessen Bearbeitung
Bereits bei der umfassenden An-                  nachdem die Stelle zwischenzeitlich            schließlich das Fachbüro IUS in Kandel
tragstellung sah ich eine große                  vakant war. Für ein solches Großpro-           beauftragt wurde. Ebenso wurden
Chance darin, die Projekte, die ich im           jekt bietet der Pfälzerwald mit seinen         Aufträge an weitere Fachbüros für
Biosphärenreservat bereits initiiert             großräumigen und weitgehend häu-               Sondergutachten (wie zum Beispiel
und lange betreut hatte – wie Bewei-             fig unzerschnittenen Landschaften              eine sozioökonomische Studie sowie
dungsprojekte, die Pfälzerwald-Lam-              und seiner vielfältigen Biotop- und            ein Konzept für Öffentlichkeitsarbeit)
minitiative und zum Teil die Regio-              Artenausstattung gerade im Grün-               vergeben. Inzwischen ist das Büro
nalvermarktung –,in einem größeren               landbereich den idealen Rahmen.                IUS mit seinen Mitarbeiterinnen und
Stil mit dem sehr gut ausgestatteten             Andererseits kenne ich bereits viele           Mitarbeitern seit Wochen vor allem
Förderprogramm „chance.natur“ des                Akteure und potentielle Maßnahmen-             zwecks Kartierung verschiedener Tier-
Bundesamts für Naturschutz (BfN)                 flächen im Pfälzerwald, deren Zustand          und Pflanzenartengruppen und einer
weiterzuentwickeln. Besonders reiz-              aus ökologischer Sicht zu verbessern           Biotopkartierung im 8.200 Hektar
voll erschien mir die Chance, etwas              wäre. Dank meiner mehrjährigen Er-             großen Fördergebiet unterwegs. Eine
Sinnvolles, beispielsweise für das               fahrung beim Biosphärenreservat, die           projektbegleitende Arbeitsgruppe
weltweit aktuelle Thema des Arten-               ich gerne in das Projekt einfließen las-       mit Vertretern und Vertreterinnen
verlusts, aber auch für die wirtschaf-           se, und meiner guten Kontakte zu den           aus den verschiedensten Bereichen
tenden Betriebe, auf großer Fläche für           Verantwortlichen vor Ort weiß ich, wo          (darunter Naturschutzverwaltung,
die Region bewegen zu können. Auch               in den Gemeinden der Schuh drückt.             BfN, Bundesministerium für Umwelt,
emotional fühle ich mich dem Projekt             Hier ist vor allem die Entwicklung             Naturschutz und nukleare Sicherheit,
und dem Pfälzerwald als echter Pfäl-             einer attraktiven Kulturlandschaft             Agrarverwaltung, Forstverwaltung,
zer und passionierter Wanderer von               ein großes Anliegen. Diese Zielset-            Naturschutzverbänden) hat sich im
Kindesbeinen an sehr verbunden.                  zung geht Hand in Hand mit den im              März 2019 gebildet und wird für mehr
                                                 Projekt angestrebten Zielen, etwa der          als ein Jahrzehnt das „chance.natur“-
                                                 Erhöhung der Artenvielfalt, so dass            Projekt begleiten.
                                                 wir hier mit einer großen Akzeptanz
                                                 rechnen können.                                Die „chance.natur“-Projektstelle in
                                                                                                Lambrecht ist mit ihren inzwischen
                                                 Wie hat sich die Arbeit in der Projektstel-    drei Beschäftigten im Einsatz, um das
                                                 le seit ihrer offiziellen Eröffnung im April   Vorhaben weiter in die breite Öffent-
                                                 2018 entwickelt?                               lichkeit, aber auch zum Beispiel in die
                                                 Im Jahr 2018 machte sich das Projekt-          beteiligten Kommunen und in zahlrei-
                                                 team unter dessen damaliger Leiterin           che Einrichtungen zu tragen, Sinn und
                                                 nach der Einrichtung des Projektbü-            Zweck der Maßnahme zu erläutern
                                                 ros bei der Geschäftsstelle unseres            und die Kontakte mit den Bewirt-
                                                 Biosphärenreservats in Lambrecht               schaftern zu intensivieren. Momentan
                                                 sogleich an die Erstellung der um-             entstehen gerade ein entsprechender
Erfahrener Mitarbeiter beim Biosphärenreservat   fangreichen Leistungsverzeichnisse             Flyer und eine Website. Darüber hin-
und nun Projektleiter für „Neue Hirtenwege im
Pfälzerwald“: Helmut Schuler beim Einsatz im     und Ausschreibungsformulare. Sie               aus sind wir im engen Austausch mit
Gelände (Foto: Biosphärenreservat/frei)          dienten als Grundlage für das mehr-            den erwähnten Fachbüros: Wir „füt-
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tern“ sie mit Informationen, um ihnen     wir gerne aufgreifen und über eine        gebürtig aus Ludwigshafen am Rhein
das effiziente Arbeiten im Gelände zu     intensive Kommunikation, über             stammende Pfälzer hat in Gießen,
erleichtern.                              Events, aber auch über Aktionen mit       Hohenheim bei Stuttgart und Adana
                                          Schulen und/oder Kindergärten eine        (Türkei) Agrarwissenschaften studiert.
Nach dem Erstellen des Pflege- und        Sensibilisierung der Bevölkerung          Später kam ein europäisches Diplom
Entwicklungsplans bis zum Jahr            für die Biotopflege und den Arten-        in Umweltwissenschaften hinzu, das
2020 während der aktuellen ersten         schutz sowie für die Wanderschäfer        er in Arlon (Belgien) und Trier absol-
Projektphase werden in der zweiten        und ihren Berufsstand erzielen. Nicht     vierte. Vor seiner Arbeit im Biosphä-
Phase von 2020 bis 2030 die Pflege-       zuletzt können wir mit dem Vorhaben       renreservat beschäftigte er sich in
maßnahmen insbesondere in den             einen wichtigen Beitrag zum Erhalt        Luxemburg im Rahmen eines For-
Offenlandbiotopen mit den Akteuren        der schafhaltenden Betriebe (seien        schungs- und Beratungsauftrags mit
umgesetzt, die unter anderem von          es Wander- oder Hüteschäfer) leisten,     dem Thema der Nitratauswaschung in
der Biotop-Erstpflege, wie dem Pflan-     die sich selbst als eine „vom Ausster-    Wasserschutzgebieten. Im grenzüber-
zen und Schneiden von Streuobst-          ben bedrohte Spezies“ bezeichnen.         schreitenden Biosphärenreservat
bäumen, dem Wiederaufbau von              Und dort, wo es keine Wander- bezie-      Pfälzerwald-Nordvogesen kommt ihm
Trockenmauern bis hin zum Errichten       hungsweise Hüteschäferherden gibt,        seine Fähigkeit, fließend Französisch
von Weidezäunen reichen.                  wollen wir auf Kooperationslösungen       zu sprechen, immer wieder zugute.
                                          mit örtlichen Tierhaltern, zum Bei-
Wo liegen die besonderen Potenzia-        spiel in Form von Mischbeweidungen        Weitere MitarbeiterInnen im
le, aber auch Herausforderungen im        setzen.                                   Projektbüro sind:
Projekt?                                                                            Forstingenieurin
Im „chance.natur“-Projekt stecken         Natürlich gibt es auch große Her-         Anna-Maria Marstaller
riesige Entwicklungspotenziale für        ausforderungen, wie zum Beispiel
den Pfälzerwald.                          die komplizierte Situation der Eigen-     Verwaltungsangestellter
Zunächst liegt ein großes Potenzial       tumsverhältnisse infolge der in der       Christian Rutz
in der Projektidee selbst, und zwar im    Pfalz verbreiteten Realerbteilung;
Hinblick auf das Ziehen der Wander-       diese muss vor einer Maßnahme             Das Projekt „Neue Hirtenwege im
schäferherden, bei denen die Schafe       erst einmal geklärt werden, um die        Pfälzerwald“ wird beim Biosphärenre-
als „Samentaxis“ für die Pflanzen         Flächen zu sichern. Darüber hinaus        servat Pfälzerwald umgesetzt, Pro-
fungieren. So lassen sich nämlich die     gibt es in bestimmten Teilgebieten        jektträger und Mitfinanzierer ist der
häufig isolierten Offenland-Biotope       eine Konkurrenzsituation der Bewirt-      Bezirksverband Pfalz. Die Förderung
– wozu beispielsweise Streuobstwie-       schafter und Bewirtschafterinnen          des Vorhabens erfolgt durch das Bun-
sen zählen – vernetzen, und auch ihr      untereinander oder mit Hobbytierhal-      desamt für Naturschutz mit Mitteln
Zustand wird über Erstpflegemaßnah-       tern, die erst einmal aufzulösen sind.    des Bundesministeriums für Umwelt,
men verbessert, was einen wichtigen       Schließlich werden wir, wie bei jedem     Naturschutz und nukleare Sicherheit
Beitrag zum Artenschutz darstellt.        Vorhaben, auch auf Einzelpersonen         (BMU) sowie durch das Land Rhein-
Genauso ist uns die Einbindung            oder Gruppierungen stoßen, die dem        land-Pfalz.
des Faktors „Mensch“ in das System        Projekt kritisch gegenüberstehen; hier
„Natur“ wichtig: Denn nur wenn es         gilt es, Überzeugungsarbeit zu leisten
uns gelingt, die Akteure und Akteu-       oder nach Kompromisslösungen zu
rinnen (wie Grundstückseigentümer,        suchen. Nicht zuletzt besteht eine
Bewirtschafter und Bevölkerung) für       große Herausforderung darin, Lö-
das auf dem Prinzip der Freiwilligkeit    sungen bereits in der Planungsphase
beruhende Projekt für unsere Ziele zu     aufzuzeigen, wie das Vorhaben nach
gewinnen, können wir in der Fläche        der Projektlaufzeit von circa 13 Jahren
etwas bewirken. Die Voraussetzungen       ohne die Förderung des Bundes wei-
hierfür sind allerdings günstig, zumal    terentwickelt werden kann.
wir bereits bei den realisierten Bewei-
dungsmaßnahmen auf eine große             Zur Person:
Akzeptanz bei den Beteiligten vor Ort     Helmut Schuler arbeitet seit über
gestoßen sind.                            20 Jahren im Biosphärenreservat im
                                          Bereich Landwirtschaft, Landschafts-
Diesen positiven Trend möchten            pflege und Regionalvermarktung. Der
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Kartiererinnen und Kartierer für die
„Neuen Hirtenwege im
Pfälzerwald“ im Einsatz
Arbeiten für den Pflege- und Entwicklungsplan des Naturschutzgroßprojekts in Gang
Wenn Personen mit auffällig neugie-
rigem Verhalten durch Wald und Flur
streifen, muss dies nicht unbedingt
ein Grund zur Beunruhigung sein:
Im Rahmen des bundesgeförder-
ten Naturschutzgroßprojekts „Neue
Hirtenwege im Pfälzerwald“ sind seit
kurzer Zeit Kartierungsarbeiten in
Gang. Bis Ende der Vegetationsperio-
de 2019 sind in 20 Verbandsgemein-
den mit Flächen, die zum Projektge-
biet gehören, Kartierer unterwegs.
Kartiererinnen und Kartierer, die im
Auftrag des Instituts für Umweltstu-
dien – IUS Weibel & Ness GmbH & Co.
KG für das Biosphärenreservat im
Einsatz sind, können dafür zu allen
Tag- und Nachtzeiten (z. B. aufgrund
                                          Soll durch das „chance.natur“-Projekt gefördert werden: Die Wanderschäferei im Pfälzerwald, hier eine
der Kartierung von Fledermäusen) im       Schafherde bei Dahn (Bild: Biosphärenreservat/frei)
Gelände sein.
                                          auf Basis des vorgefundenen Status                  und den Bläulingen (einer Familie der
Die beauftragten Personen sind größ-
                                          Quo werden dann Maßnahmen zur                       Schmetterlinge) sowie Biotoptypen
tenteils Biologinnen und Biologen,
                                          Biotopersteinrichtung, -aufwertung,                 wie Trockenmauern und den dort
die auf bestimmte Artengruppen wie
                                          oder -entwicklung geplant, die in                   heimischen seltenen Pflanzenarten.
Vögel, Amphibien, Insekten, Reptilien,
Fledermäuse oder Orchideen speziali-      Projekt 2 durchgeführt werden sollen.
siert sind. Sie erfassen wichtige Daten   Diese richten sich nach den natur-
zur Flora und Fauna im Projektgebiet.     schutzfachlichen Zielen des Projekts
Die Daten bieten die Grundlage für        und widmen sich unter anderem be-
den Pflege- und Entwicklungsplan. Er      sonders schützenswerten Arten wie
ist ein Herzstück des Projekts 1, denn    der Schlingnatter, dem Wiedehopf

 Zur Sache:                               l   Freinsheim                                     l   Edenkoben
 Die Verbandsgemeinden                    l   Grünstadt                                      l   Landau
 In folgenden Verbandsgemeinden           l   Grünstadt-Land                                 l   Landau-Land
 gibt es Flächen, die zum Projektge-      l   Hettenleidelheim                               l   Annweiler
 biet gehören; hier sind bis Herbst       l   Lambrecht                                      l   Bad Bergzabern
 2019 Kartiererinnen und Kartierer        l   Wachenheim                                     l   Dahner Felsenland
 unterwegs:                               l   Enkenbach-Alsenborn                            l   Hauenstein
 l Bad Dürkheim                           l   Neustadt                                       l   Pirmasens-Land
 l Deidesheim                             l   Maikammer                                      l   Rodalben
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Pfälzerwald: SDG-Modellregion für
ein nachhaltiges Rheinland-Pfalz
Infoveranstaltung des Biosphärenreservats Pfälzerwald

Im Biosphärenreservat Pfälzerwald                    renreservats können sich beteili-       region für ein nachhaltiges Rhein-
sollen kommunale Nachhaltigkeits-                    gen und so Teil der Umsetzung der       land-Pfalz“ startet am 17. September.
strategien mit konkreten Aktionsplä-                 Agenda 2030 der Vereinten Nationen      Bei einer Informationsveranstaltung
nen entwickelt werden. Bis zu acht                   werden. Die Bewerbungsphase für         am Dienstag, 17. September, um
Kommunen innerhalb des Biosphä-                      das Projekt „Pfälzerwald: SDG-Modell-   14.30 Uhr im Haus der Nachhaltigkeit
                                                                                             in Johanniskreuz wird den Kommu-
                                                                                             nen aufgezeigt, wie sie sich für die
                                                                                             Teilnahme an diesem Projekt bewer-
                                                                                             ben können.

                                                                                             Bis 2021 entwickeln die teilnehmen-
                                                                                             den Kommunen mit fachlicher Beglei-
                                                                                             tung kommunale Nachhaltigkeitsstra-
                                                                                             tegien mit konkreten Aktionsplänen.
                                                                                             Dabei bilden die Agenda 2030 mit
                                                                                             den 17 globalen Nachhaltigkeitszie-
                                                                                             len (Sustainable Development Goals,
                                                                                             SDG) der Vereinten Nationen sowie
                                                                                             die deutsche Nachhaltigkeitsstrate-
                                                                                             gie und die Nachhaltigkeitsstrategie
                                                                                             Rheinland-Pfalz Grundlagen.
                                                                                             Engagement Global mit ihrer Ser-
                                                                                             vicestelle für Kommunen in der
                                                                                             Einen Welt fördert mit Mitteln des
                                                                                             Bundesministeriums für wirtschaftli-
                                                                                             che Zusammenarbeit das Projekt im
                                                                                             Pfälzerwald. In Rheinland-Pfalz wird
                                                                                             mit dem Biosphärenreservat erst-
                                                                                             mals eine ganze Region in den Blick
                                                                                             genommen. Auch das Land Rhein-
                                                                                             land-Pfalz unterstützt das Vorhaben.
                                                                                             Projektträger ist der Bezirksverband
                                                                                             Pfalz als Träger des Biosphärenreser-
                                                                                             vats Pfälzerwald.

                                                                                             Weitere Informationen und Anmel-
                                                                                             dung zur Veranstaltung per E-Mail an
                                                                                             info@pfaelzerwald.bv-pfalz.de oder
                                                                                             per Anruf unter 06325 9552-0.

die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Quelle: www.17ziele.de)
Biosphären-Journal - Biosphärenreservat Pfälzerwald ...
Seite 6      2/2019                                                                                                    Ausblick

Der Verlust der Dunkelheit –
neu beleuchtet
Videowettbewerb des Projekts Sternenpark Pfälzerwald läuft bis 30. November
                                                  Die Schülerinnen und Schüler können       Website zum Projekt:
                                                  dabei ihrer Fantasie freien Lauf lassen   Was nützt uns ein dunkler Ster-
                                                  und z. B. mit Comics, Theaterstücken,     nenhimmel? Was ist Lichtver-
                                                  Gesang, Schauspiel oder weiteren          schmutzung und wie kann man sie
                                                  tollen Ideen punkten. Es winkt ein        bekämpfen? Wie kann man sich
                                                  Besuch im Planetarium Mannheim            am Projekt beteiligen und z. B. die
                                                  als erster Preis, eine Abenteuerwan-      Zertifikate „GastgeberIn unter den
                                                  derung mit einem unserer Biosphä-         Sternen“ oder „Gemeinde unter den
                                                  ren-Guides als zweiter Preis und ein      Sternen“ erhalten?
                                                  Astronomiebuch sowie eine Stern-          Diese und weitere Infos zum Projekt
                                                  karte, mit denen man auf die Entde-       Sternenpark Pfälzerwald gibt es auf
                                                                                            www.pfaelzerwald.de/sternenpark.
                                                  ckung nach Sternbildern gehen kann.
                                                  Alle weiteren Infos und Dokumente
                                                  zum Schulwettbewerb finden sich
                                                  hier:
                                                  www.pfaelzerwald.de/blog/sternen-
                                                  park/wettbewerbe/

                                                  Das Projekt Sternenpark Pfälzerwald
                                                  wird als LEADER-Projekt im Rah-
Freie Sicht auf die Sterne: Sternenpark-Projekt   men des Entwicklungsprogramms
will natürliche Dunkelheit schützen
(Foto: Christian Mücksch)                         EULLE unter Beteiligung der Euro-
                                                  päischen Union und des Landes
Bis 30. November bleibt 7. bis 10.                Rheinland-Pfalz (vertreten durch das
Klassen innerhalb der Leader Regi-                Ministerium für Wirtschaft, Verkehr,
on LAG Pfälzerwald Plus (Landkreis                Landwirtschaft und Weinbau) geför-
Südwestpfalz, Kaiserslautern, Südli-              dert. Weitere Infos zum Thema und
che Weinstraße, Bad Dürkheim) im                  zum Projekt Sternenpark Pfälzerwald
Biosphärenreservat Pfälzerwald und                erhalten Interessentinnen und Inte-
Zeit, ein drei- bis fünfminütiges Video           ressenten bei Sarah Köngeter unter
zum Thema Lichtverschmutzung                      der Telefonnummer 06325 9552-15
beim Biosphärenreservat einzurei-                 oder per E-Mail an s.koengeter@pfael-
chen.                                             zerwald.bv-pfalz.de.

 Schon mal vormerken!
 Donnerstag, 31. Oktober, 16.30 bis 23.00 Uhr, 15 bis 20.30 Uhr, im Haus der Nachhaltigkeit
 Veranstaltung: „Eine Reise zu den Sternen - Einstieg in die Astronomie“ als Bildungsveranstaltung für Landschaftsfüh-
 rer*innen, um Grundlagenwissen zur Astronomie aufzubauen

 Mittwoch. 13. November, 15 bis 20.30 Uhr im Biosphärenhaus
 Überregionale deutsch-französische Veranstaltung „Die Sterne sichtbar machen und Ressourcen schonen“ für die breite
 Öffentlichkeit
Biosphären-Journal - Biosphärenreservat Pfälzerwald ...
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Gärtnern für die Artenvielfalt –
Jardiner pour la biodiversité
Preisverleihung im deutsch-französischen Wettbewerb
Am Sonntag, 15. September, werden                   denen Biotope wie Wiesen, Hecken,                   Das deutsch-französische Projekt
im Wettbewerb des Projekts „Gärten                  Nist- und Unterschlupfmöglichkeiten                 „Gärten für die Artenvielfalt – Jardiner
für die Artenvielfalt – Jardiner pour               für Tiere zu verbessern sind. Auch                  pour la biodiversité“ bietet auch zahl-
la biodiversité“ die Preise verliehen.              die Wirtschaftsweise im Garten, etwa                reiche Veranstaltungen wie Gartenbe-
Die Abschlussveranstaltung zu dem                   Bewässerung, Düngung und Schäd-                     sichtigungen, Workshops und Pflan-
deutsch-französischen Wettbewerb                    lingsbekämpfung, wurden genau                       zenbörsen in der Pfalz sowie in den
findet ab 14 Uhr im „Jardin Hymenop-                unter die Lupe genommen. Bei den                    Nordvogesen, bei denen französische
tera“ von Sébastien Heim in der Rue                 Besichtigungen wurden Listen über                   und deutsche Gartenbegeisterte da-
Principale 7 im elsässischen Ober-                  die wichtigsten gesichteten Tier- und               zulernen, sich informieren, vernetzen
steinbach statt.
                                                    Pflanzenarten erstellt. Aus den hin-                und austauschen können. Informati-
                                                    sichtlich der Biodiversität interessan-             onen und Termine zum Projekt unter
Über 30 Hobbygärtnerinnen und
                                                    testen Gärten im Biosphärenreservat                 www.pfaelzerwald.de/gaerten
-gärtner aus dem französischen und
                                                    Pfälzerwald-Nordvogesen wählte eine
ebenso viele aus dem deutschen
                                                    deutsch-französische Fachjury dann                  Das Projekt „Gärten für die Artenviel-
Teil des Biosphärenreservats Pfälzer-
wald-Nordvogesen haben an dem                       einen Gewinner-Garten, dessen Besit-                falt“ wird durch das Ministerium für
Wettbewerb teilgenommen, bei dem                    zer oder Besitzerin am 15. September                Umwelt, Energie, Ernährung und Fors-
es darum geht, die Bedingungen für                  den Preis erhält. Um 14 Uhr geht                    ten Rheinland-Pfalz sowie mit Mitteln
die Artenvielfalt im eigenen Garten zu              es mit einer Begrüßung und einem                    aus dem Interreg V A-Projekt „NOE /
verbessern. Die Teilnehmerinnen und                 anschließenden Rundgang durch den                   NOAH“ gefördert.
Teilnehmer des Wettbewerbs wurden                   „Jardin Hymenoptera“ los. Ab 15.10
von einem Experten besucht, der                     Uhr gibt es einen Korbflecht-Work-
Empfehlungen gab, wie die Gärten                    shop und um 16 Uhr werden die
zum Beispiel hinsichtlich der vorhan-               Preise verliehen.

Schön fürs Auge, gut für die Artenvielfalt: Hier ein Eindruck aus dem Garten des Pfalzmuseums für Naturkunde (Foto: Biosphärenreservat)
Biosphären-Journal - Biosphärenreservat Pfälzerwald ...
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Nah, wild, lecker
Kulinarische Pfälzerwald-Wochen in 11 Partner-Restaurants des Biosphärenreservats

Leckere Produkte direkt aus dem                   Wildleberknödel mit Kartoffelpüree                Finsterbrunnertal bei Trippstadt sowie
Biosphärenreservat frisch zubereitet              und Sauerkraut und im Naturfreunde-               Rahnenhof bei Carlsberg-Hertlings-
auf den Teller: Das gibt es noch bis              haus Finsterbrunnertal auf Hirschgu-              hausen, das Restaurant Sommerhaus
zum 27. September in elf Partner-Re-              lasch mit Knödel oder Wildschwein-                in Kaiserslautern, das Restaurant
staurants des Biosphärenreservats                 hackbraten mit Röstitalern und                    Ritterhof zur Rose in Burrweiler, das
Pfälzerwald-Nordvogesen. Bei den                  Gemüse freuen. Im Seehaus Forelle                 Gasthaus Müllers Lust in Hofstätten
kulinarischen Pfälzerwald-Wochen                  gibt es Wildbratwurst aus der Stumpf-             sowie das NaturErlebnisZentrum in
tischen die Köchinnen und Köche so-               walder Jagd begleitet von gebrate-                Hauenstein.
wohl traditionelle Hausmannkost als               nen Pfifferlingen, Preiselbeeren und
auch ausgefallene Kreativgerichte auf.            Kartoffelstampf und im Sommerhaus                 Die Glanrindertage vom 18. Okto-
Immer stehen bei diesem frühherbst-               in Kaiserslautern werden glasierte                ber bis 2. November machen den
lichen Genuss typische Produkte                   Kastanien mit Pfifferlingen und Stein-            Abschluss unter den kulinarischen
aus dem Pfälzerwald im Mittelpunkt                champignons an gebratenem Basma-                  Aktionen. Das Fleisch dieser alten
– allen voran frisches Wildbret, das              tireis serviert.                                  pfälzischen Rinderrasse ist besonders
frei von Geschmacksverstärkern oder                                                                 schmackhaft, weil die Tiere naturnah
Konservierungsstoffen ist. So bleibt              An den kulinarischen Pfälzer-                     bei Sommerweidehaltung im Feien
der natürliche Charakter des Produk-              wald-Wochen im Biosphärenre-                      aufgezogen werden. Informationen
tes erhalten und nachhaltig ist es                servat beteiligen sich das Seehaus                auch unter www.pfaelzerwald.de/
von Natur aus auch. Pilze, Kastanien,             Forelle am Eiswoog bei Ramsen,                    kulinarische-aktionstage.
Beeren und Kräuter aus dem größten                das Hotel-Restaurant Fröhlich in
zusammenhängenden Waldgebiet                      Kaiserslautern-Dansenberg, der                    Diese Aktionen werden vom Umwelt-
Deutschlands spielen ebenfalls mit.               Fuxbau in Neustadt-Hambach, die                   ministerium Rheinland-Pfalz unter-
                                                  Weinstube zur Herberge in Neustadt,               stützt.
Beispielsweise können sich die Gäste              das Hotel-Restaurant Pfälzer Hof in
im Naturfreundehaus Rahnenhof auf                 Edenkoben, die Naturfreundehäuser

Kommt im Pfälzerwald so häufig vor wie nirgendwo sonst in Deutschland und deswegen auch bei den kulinarischen Pfälzerwald-Wochen auf den Tisch: die
Edelkastanie (Foto: Biosphärenreservat/Baumann)
Biosphären-Journal - Biosphärenreservat Pfälzerwald ...
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Reichhaltig: Bildungs-Programm
des Biosphärenreservats
Angebote der Biosphären-Guides und der Bildungs-Partner in einem Heft

Den Pfälzerwald mit allen Sinnen                  Hierin finden sich auch vielfältigste
genießen und dabei Wissenswertes                  Veranstaltungen aus dem Bündnis
zur wunderbaren Natur und Kultur                  „Bildung für nachhaltige Entwick-
dieses Landschaftsstrichs erfahren –              lung“ (BNE) im Pfälzerwald, zu dem
das können alle, die den zertifizierten           sich zahlreiche Bildungspartnerinnen
Biosphären-Guides des Biosphären-                 und -partner zusammengeschlossen
reservats auf eine der vielen Touren              haben. Die Veranstaltungen laden
folgen, die diese anbieten. Deren                 zu schönen Erlebnissen rund um die
Angebot findet sich nicht nur auf                 Themen Wald und Wasser, Wildkräu-
der Website des Biosphärenreservats               ter und Genuss, Nützliches und Altes
unter www.pfaelzerwald.de/termine,                Handwerk sowie Kulturlandschaft
sondern auch im Programmheft, das                 und Flora und Fauna ein. Anre-
in der Geschäftsstelle zu erhalten ist            gungen, neu zu denken und nachhal-
und vielerorts ausliegt. Herunterzula-            tig zu handeln inklusive!
den ist es unter
www.pfaelzerwald.de/bne.

Auf zum Schäferfest beim
Biosphärenhaus!
Fröhliches Fest für die ganze Familie – natürlich mit echten Schafen
                                                  erfahren und zu erschmecken: Schä-         tenden Biosphärenreservats Feines zu
                                                  ferinnen und Schäfer aus dem Pfäl-         probieren und zu kaufen.
                                                  zerwald und den Nordvogesen haben
                                                                                             Mit dabei ist auch das „Hirten-
                                                  ihre Schafe dabei und zeigen, welche
                                                                                             wege“-Team des „chance.natur“.-Pro-
                                                  unterschiedlichen Rassen es gibt.
                                                                                             jekts, die gerne erläutern, wie durch
                                                  Hütehunde zeigen bei Vorführungen,
                                                                                             das Engagement unserer Schäfe-
                                                  was sie drauf haben, und bei einer
                                                  Schur-Demonstration lassen Scha-           rinnen und Schäfer nicht nur auf
Dürfen beim Schäferfest natürlich nicht fehlen:   fe ihre wolligen Hüllen fallen. Eine       nachhaltige Weise Landschaften
Schafe aus dem Biosphärenreservat (Foto:          Schafsrallye richtet sich mit unterhalt-   offen und Ortsbilder attraktiv ge-
Biosphärenreservat)
                                                  samen Mitmachaktionen für Kinder           halten werden, sondern auch die
Rund ums Schaf sowie die Arbeit der               und Erwachsene und die Ergebnisse          Artenvielfalt profitiert. Als Teil der
                                                  aus dem Malwettbewerb „Schlaf-             Pfälzerwald-Lamminitiative soll das
Schäferinnen und Schäfer im Biosphä-
                                                  schaf“, an dem Mädchen und Jungen          Schäferfest die herausfordernde
renreservat dreht sich das Schäferfest
                                                  zwischen 6 und 12 Jahren teilgenom-        Arbeit der Schäfereibetriebe unter-
am Sonntag, 22. September, von 11                                                            stützen. Das Projekt wird unterstützt
                                                  men haben, werden präsentiert. Da-
bis 18 Uhr. Um das Biosphärenhaus                 neben gibt’s beim Schäfermarkt mit         durch das Ministerium für Umwelt,
in Fischbach bei Dahn herum gibt                  Beschickerinnen und Beschickern aus        Energie, Ernährung und Forsten
es an diesem Tag viel zu erleben, zu              beiden Teilen des grenzüberschrei-         Rheinland-Pfalz.
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Wandermarathon:
Noch gibt es Tickets
Einzigartiges Wandererlebnis zwischen Johanniskreuz und Fischbach

                                                                                       heranwagen, die das Haus der Nach-
                                                                                       haltigkeit in Johanniskreuz mit dem
                                                                                       Biosphärenhaus in Fischbach bei Dahn
                                                                                       verbindet. Ansonsten eignet sich
                                                                                       vielleicht eine der jeweils um die 20
                                                                                       Kilometer langen Halbmarathon-Stre-
                                                                                       cken ab Johanniskreuz und ab dem
                                                                                       Biosphärenhaus. Die Tickets für den
                                                                                       Wandermarathon gibt es unter
                                                                                       www.wandermarathon-pfalz.de.

                                                                                       Dort finden sich auch Informationen
                                                                                       zum Streckenverlauf mit Karte und
                                                                                       Höhenprofil. Der Wandermarathon
                                                                                       Pfälzerwald ist eine gemeinsame
Nochmal Herbstsonne tanken: mit etwas Glück möglich beim Wandermarathon Pfälzerwald
(Foto: Biosphärenreservat)
                                                                                       Veranstaltung des Biosphärenhauses
                                                                                       Fischbach, des Vereins LAG Pfälzerwald
                                                                                       plus, des Hauses der Nachhaltigkeit
Für den Wandermarathon Pfälzerwald             von 400 gut gelaunten Weggefährtin-     und des Biosphärenreservats Pfälzer-
am Sonntag, 27. Oktober, gibt es noch          nen und -gefährten hat, kann sich an    wald-Nordvogesen.
freie Plätze. Wer Lust auf eine sportli-       die anspruchsvolle, rund 44 Kilometer
che Herausforderung in Gesellschaft            lange Route des Hauptmarathons

Wasgauer Gespräche 2019
Biokorridore – Autobahnen oder Sackgassen für die Biodiversität?

Bei den 12. Wasgauer Gesprächen am
Freitag, 8. November, werden Chan-
cen und Grenzen von Biokorridoren
in Deutschland und Frankreich für die
Artenvielfalt vorgestellt und diskutiert.
Die Veranstaltung findet ab 9 Uhr im
Biosphärenhaus in Fischbach bei Dahn
statt. Sie richtet sich an alle, die am
Thema interessiert sind und bietet zu-
dem eine Plattform zum deutsch-fran-
zösischen Austausch und zur gren-
züberschreitenden Kooperation.

Biodiversität – ein Begriff, der vor
einigen Jahrzehnten nur fachkundigen
NaturwissenschaftlerInnen geläufig
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Fortsetzung: Wasgauer Gespräche 2019

war, ist in den letzten Jahren massiv ins   in Bayern oder die aktuell laufende       bietet. Diese Strategie wird seit vielen
Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt.     Petition „Artenschutz ins Grundgesetz“.   Jahren verfolgt, aber geht sie auch auf?
Grund dafür ist die katastrophale                                                     Zweifel sind berechtigt.
„Entvölkerung“ unserer Naturräume,          Konkrete Maßnahmen für Erhalt und
die auch das direkte Lebensumfeld           zur Förderung der Artenvielfalt in der    Die Wasgauer Gespräche bieten sich
vieler Menschen betrifft. Ob Insekten,      Fläche sind dringend notwendig. In        an, um miteinander zu diskutieren,
Vögel oder Amphibien; der großflä-          diesem Zusammenhang gewinnen              sich Anregungen zu holen, sich fort-
chige Wegfall ihrer Lebensgrundlagen        Biokorridore und Biotopverbundstra-       zubilden oder Gedanken für eigene
dezimiert die Bestände vieler Tiergrup-     tegien stark an Bedeutung. Vor dem        Projekte im grenzüberschreitenden
pen dramatisch. Diese Entwicklung           Hintergrund der zu erwarteten Folgen      Biosphärenreservat auszutauschen.
hat auch für den Menschen existenz-         des Klimawandels soll der Lebensraum      Die Tagungsgebühr beträgt 10 Euro.
bedrohende Folgen und sensibilisiert        für möglichst alle heimischen Arten       Das ausführliche Programm und Infor-
Bevölkerung und Politik gleicher-           gesichert werden. Zugleich soll damit     mationen zur Anmeldung gibt es unter
maßen. Erste Konsequenzen dieser            eine vielfältig erlebbare Landschaft      www.pfaelzerwald.de/termine.
Bewusstseinsbildung sind zum Beispiel       entwickelt werden, die ein hohes Maß
das Volksbegehren „Rettet die Bienen“       an Erholungs- und Lebensqualität

Website zum „LIFE“-Projekt online
Die zweisprachige Website zum               Maßnahmen wird vom Ministerium            Forsten Rheinland-Pfalz mit 540.000
deutsch-französischen Projekt „LIFE         für Umwelt, Energie, Ernährung und        Euro gefördert.
Biocorridors“ ist online. Unter www.
lifebiocorridors-vosgesnord-pfaelzer-
wald.eu gibt es allgemeine Infos zu
dem EU-Projekt, den speziellen Pro-
jektstandorten, zu wissenschaftlichen
Studien, die im Projekt durchgeführt
wurden, und zu den Maßnahmen, die
im Projekt sowohl im Pfälzerwald als
auch in den Nordvogesen in unter-
schiedlichen Lebensräumen durchge-
führt wurden. Viele Fotos, Karten und
Videos illustrieren die Informationen.

Für das Projekt „LIFE Biocorridors“, das
ein grenzüberschreitendes ökologi-
sches Netzwerk im Biosphärenreservat
Pfälzerwald-Nordvogesen schaffen
will, werden insgesamt 3,6 Millionen
Euro durch die Europäische Union
sowie durch die Projektpartner in
Frankreich und Rheinland-Pfalz zur
Verfügung gestellt. Die Umsetzung der
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Das Potenzial der Sterne
im Pfälzerwald
Astrotouristische Angebote und „GastgeberInnen unter den Sternen“

Um das Potenzial des Astrotourismus      Astrotourismus, der Megalithgräber      Neben diesen infrastrukturellen
im Pfälzerwald ging es bei einem         umfasst, bis zu Event-Astrotourismus,   Maßnahmen haben nun auch
Sommer-Workshop im Haus der              zu dem die Betrachtung beson-           Gastronomiebetriebe die Chance
Nachhaltigkeit. Zu dem Workshop          derer Himmelsereignisse wie der         sich durch den Erwerb des Zertifikats
hatte das Projekt „Sternenpark           Polarlichter oder von Sonnen-           „Gastgeber unter den Sternen“
Pfälzerwald“ des Biosphärenreservats     finsternissen zählen, bis zum Natur-    aktiv in das Projekt Sternenpark
gemeinsam mit dem ZENAPA-                Astrotourismus, bei dem sternenklare    Pfälzerwald einzubringen.
Projekt des Bezirksverbands Pfalz        Himmel gezielt aufgesucht werden,       Gastgeberinnen und Gastgeber sollen
und Landesforsten Rheinland Pfalz        um Sternebeobachtungen zu               ermutigt werden, Maßnahmen zur
eingeladen.                              genießen oder an Sternführungen         Reduzierung von Lichtverschmutzung
                                         oder Teleskoptreffen teilzunehmen.      umzusetzen. Auch können sie ihr
Etwa 45 Teilnehmerinnen und              Dr. Christian Mücksch vertrat den       Angebot durch Veranstaltungen,
Teilnehmer vor Ort, um sich ver-         Astronomieverein Studentische           Infomaterialien und andere Initiativen
schiedene Vorträge anzuhören             Arbeitsgemeinschaft Astronomie          auf Hobbyastronomen oder
und bei einer Pinnwandübung am           der Universität Kaiserslautern          Astronomieinteressierte einstellen;
Veranstaltungsende selbst kreativ zu     (SAGA) und Dr. Rolf Schad den           so soll ein weiterer Tourismuszweig
werden. Tobias Kauf von der              Naturwissenschaftlichen Verein zu       erschlossen und die Dunkelheit im
Pfalz.Touristik berichtete in seinem     Zweibrücken. Beide berichteten von
                                                                                 Pfälzerwald geschützt werden.
Vortrag über die touristische            vergangenen Sternenbeobachtungen
Ausgangslage des Pfälzerwalds, von       und Teleskoptreffen und ihrer           Wenn Sie selbst noch Vorschläge zu
4,9 Millionen Übernachtungen im          Motivation, auch weiterhin              Beobachtungsstandorten haben,
Jahr bis zu 30.000 Arbeitsplätzen, die   astronomische Veranstaltungen           Teil des E-Mail-Verteilers Astronomie
durch den Tourismus existieren. Dr.      anzubieten.                             werden wollen oder Interesse am
Andreas Hänel von der Vereinigung                                                Zertifikat „Gastgeber unter den
                                         Abschließend stellte Sarah
der Sternfreunde gab einen Überblick                                             Sternen“ haben, melden Sie sich
                                         Köngeter, Projektkoordinatorin des
über die verschiedenen Bereiche                                                  gerne bei Sarah Köngeter unter der
                                         Sternenparks Pfälzerwald beim
des Astrotourismus vom Kultur-                                                   Telefonnummer 06325 9552-15
                                         Biosphärenreservat, die touristischen
                                                                                 oder per E-Mail an s.koengeter@
                                         Bestandteile des Projekts vor. So
                                         werden Freiflächen gesucht, von         pfaelzerwald.bv-pfalz.de. Außerdem
                                         denen aus die Sterne gut sichtbar       gibt es eine Internetseite, auf der
                                         sind, um diese mit einem Schild         Sie alles Wissenswerte rund um das
                                         als Sternbeobachtungsplatz              Projekt Sternenpark Pfälzerwald
                                         auszuweisen. Weiterhin soll es          erfahren können:
                                         einen Sternwandelpfad als tagsüber      www.pfaelzerwald.de/sternenpark.
                                         begehbaren Themenpfad zu Themen         Das Projekt „Sternenpark Pfälzerwald“
                                         rund um das Projekt geben – von
                                                                                 wird als LEADER-Projekt im Rahmen
                                         der Lichtverschmutzung bis zu
                                                                                 des Entwicklungsprogramms EULLE
                                         der Bedeutung der Astronomie
                                                                                 unter Beteiligung der Europäischen
                                         für die Menschen. Hierfür werden
                                                                                 Union und des Landes Rheinland-
                                         noch Vorschläge (innerhalb
                                                                                 Pfalz (vertreten durch das Ministerium
                                         des Projektgebiets der Leader
                                                                                 für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft
                                         Region Pfälzerwald Plus im
                                                                                 und Weinbau) gefördert.
                                         Biosphärenreservat Pfälzerwald)
Sternenhimmel über dem Pfälzerwald       angenommen.
(Foto: Christian Mücksch)
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„Die nachhaltige Entwicklung ist
unser gemeinsames Anliegen“
Besuch der Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission im Biosphärenreservat

                                                                                                                   ebenfalls einen kurzen Einblick in
                                                                                                                   ihre Arbeit. „Die Natur schützen und
                                                                                                                   Menschen nicht aussperren – es
                                                                                                                   finden sich im Biosphärenreservat
                                                                                                                   viele Gedanken, mit denen ich mich
                                                                                                                   identifiziere“, so Heinz.

                                                                                                                   Möller sieht das Netzwerk der
                                                                                                                   Partnerbetriebe als „eines der größten
                                                                                                                   Potenziale im Biosphärenreservat,
                                                                                                                   das noch stärker entfaltet werden
                                                                                                                   kann. Hier kann eine Wirtschaftskraft
                                                                                                                   entstehen, die die Region stabilisiert.
                                                                                                                   Und das aus den eigenen Ressourcen
                                                                                                                   heraus.“ Böhmer verabschiedete
                                                                                                                   sich von den Partnerinnen und
Helmut Schuler, Leiter des „Hirtenwege“-Projekts, erläutert die Fläche bei Diedesfeld. Mit dabei (v.l.n.r.): Bi-   Partnern mit den Worten: „Wir
osphärenreservats-Direktorin Dr. Friedricke Weber, Peter Hiery, der das Beweidungsgebiet bei St. Martin            vertreten gemeinsam die Idee einer
betreut, Prof. Dr. Maria Böhmer und Dr. Lutz Möller (DUK)
                                                                                                                   nachhaltigen Entwicklung. Das ist
                                                                                                                   unser gemeinsames Anliegen“.
„Hier sehen wir Beispiele und                            Stärkung der lokalen Wirtschaft durch
Projekte, wie es gelingt, menschliches                   Beweidung, die das Hirtenwege-Team
Leben und Wirtschaften mit der                           antreibt.
Natur in Einklang zu bringen“,
sagte Prof. Dr. Maria Böhmer,                            Auch bot sich für die Besucherinnen
Präsidentin der Deutschen UNESCO-                        und Besucher die Gelegenheit, mit
Kommission (DUK), bei ihrem                              Partnerinnen und Partnern des
Besuch im Biosphärenreservat                             Biosphärenreservats ins Gespräch zu
Pfälzerwald. Gemeinsam mit dem                           kommen. „Unsere Partnerbetriebe
stellvertretenden Generalsekretär                        machen unser Biosphärenreservat
der DUK, Dr. Lutz Möller, einigen                        lebendig und spürbar“, sagte Dr.
Mitgliedern des Biosphärenreservat-                      Friedericke Weber, die Direktorin des
Teams sowie Vertretern des Mainzer                       Biosphärenreservats. Beim Besuch
Umweltministeriums war sie im                            im „fuxbau“ in Neusstadt-Hambach,
Sommer einen Tag im Pfälzerwald                          einem der gastronomischen
und an der Haardt unterwegs.                             Partnerbetriebe, berichtete die
Dabei besuchte sie unter anderem                         Gastwirtin Sissi Czaya, wie sie
das Beweidungsprojekt des                                etwa durch Produkte von anderen
Biosphärenreservats bei Sankt                            Partnern wie Winzern oder Schaf- und
Martin und hörte an einer Fläche                         Ziegenhalterinnen vom Partner-
des „chance.natur“-Projekts „Neue                        Netzwerk profitieren könne. Jutta
Hirtenwege im Pfälzerwald“ die                           Nicolaus vom Bio-Weingut Stortz-
Vision vom Einklang von Naturschutz,                     Nicolaus und der Bio-Imker Axel Heinz
Kulturlandschaftspflege und der                          waren auch dabei und vermittelten
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Schöne Aussicht im
Biosphärenreservat
Fünf Panoramatafeln an aussichtsreichen Punkten im Pfälzerwald

An vier besonders schönen Aussichts-
punkten an Qualitätswanderwegen
wurden durch das Biosphärenreser-
vat Pfälzerwald in diesem Frühjahr
neue großformatige Panoramatafeln
aufgestellt. An einer Stelle, dem
Hermersbergerhof, wird eine weitere
Tafel folgen, wenn dort ein neuer Aus-
sichtspunkt entstanden ist. Die Tafeln
werten als zusätzliche Attraktionen
die Wanderwege auf und dienen
dazu, die Wanderer auf die einzig-
artige Natur- und Kulturlandschaft
des Biosphärenreservats Pfälzerwald
aufmerksam zu machen. Außerdem
weisen sie auf die Besonderheiten des
Panoramas hin – wie etwa Berggipfel,
Felsentürme, Burgruinen, Naturbe-
sonderheiten – und erleichtern eine
Orientierung im Gelände.
                                         Erste Panoramatafel bei Grünstadt. Es freuen sich: Die Direktorin des Biosphärenreservats Pfälzerwald,
Die Panoramatafeln zieren großfor-       Dr. Friedericke Weber (Zweite v.l.), sowie (v.l.n.r.) Karin Beck, Bürgermeister Klaus Wagner sowie
                                         Hans Tisch und Matthias Kunkel von der Stadt Grünstadt
matige Panoramafotos, auf denen
die zu sehenden landschaftlichen
Highlights beschriftet sind. Darunter    Bei der Gestaltung wie auch bei der                  Die Panoramatafeln wurden gefördert
werden allgemeine Informationen          Aufstellung der Tafeln wurde das                     durch das Umweltministerium des
über die Natur und Landschaft des        Team des Biosphärenreservats tatkräf-                Landes Rheinland-Pfalz.
Pfälzerwalds sowie über die Aufgaben     tig unterstützt von Bernd Herget
und Ziele des Biosphärenreservats ge-    vom Forstamt Hinterweidenthal, von
geben. Zwei der fünf Tafeln sind auch    Matthias Kunkel von der Tourist-Infor-
barrierearm zugänglich, unter ande-      mation Grünstadt, von Jörg Sigmund
rem am Grünstadter Berg. Weitere         vom Forstamt Haardt in Landau, von
Aussichtspunkte mit Panoramatafel        Jens Bramenkamp vom Stadtforstamt
finden sich auf der Burg Lemberg, an     Neustadt sowie von Stefan Thomas
der Trifelsblickhütte, am Nollenkopf     und Volker Matheis von der Tourist-In-
bei Neustadt und demnächst auf dem       formation der Verbandsgemeinde
Hermersbergerhof. Bei der Suche          Pirmasens-Land. Wenn die Panora-
nach geeigneten Standorten für die       matafeln guten Zuspruch bei den
Tafeln hatte das Biosphärenreser-        Wanderern finden, ist geplant, in den
vats-Team zahlreiche Standortsvor-       nächsten Jahren weitere Aussichts-
schläge von ortskundigen Tourismus-      punkte damit auszustatten.
fachleuten und Förstern eingeholt.
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Schokolade aus Sulawesi
Besuch einer indonesischen Delegation im Biosphärenreservat Pfälzerwald

Mit Kakao und Kaffee aus dem eige-
nen Biosphärenreservat hergestellt,
die Verpackung ziert der endemische
Helmhornvogel, der Geschmack ist
ein Gedicht: Die 15-köpfige Delegati-
on aus Indonesien hatte Schokolade
als erstes Produkt dabei, das über
ihr Biosphärenreservat Lore Lindu
in Zusammenarbeit mit zahlreichen
Frauenprojekten produziert und ver-
trieben wird. Die Vertreterinnen und
Vertreter verschiedener kommunalen
und regionalen Verwaltungen im Ge-
biet des Biosphärenreservats, das in
der Provinz Zentral-Sulawesi auf der
gleichnamigen Insel liegt, erkundeten
einen Tag lang das Biosphärenreser-                Erfrischend: Zum Abschluss genossen die Gäste Säfte und Weine des Partner-Weinguts Oberhofer in
vat Pfälzerwald und erfuhren dabei                 Edesheim (Foto: Biosphärenreservat)
vom Team in Lambrecht viel zu den
unterschiedlichsten Projekten wie                  Bei einem Besuch des Hauses der
                                                                                                       Zur Sache:
auch zur Organisation, Trägerstruktur,             Nachhaltigkeit in Johanniskreuz, des
                                                   Naturfreundehauses Finsterbrunner-                  Lore Lindu
Verwaltung und finanziellen Ausstat-
tung des Großschutzgebiets.                        tal sowie des Weinguts Oberhofer                    Das Gebiet Lore Lindu ist über
                                                   in Edesheim erfuhren die Teilneh-                   2 Millionen Hektar groß und seit
                                                   merinnen und Teilnehmer viel über                   1978 Biosphärenreservat der
                                                   das Netzwerk der Partnerbetriebe, in                UNESCO. 90 Prozent des Biosphä-
                                                   dem sich im Pfälzerwald mittlerweile                renreservats bestehen aus Berg-
                                                   rund 60 Partnerinnen und Partner                    Regenwäldern, weshalb es von
                                                   aus verschiedenen Branchen verei-                   großer Bedeutung hinsichtlich
                                                   nen. Die „Study Tour“, an der auch                  der Biodiversität ist. Das Biosphä-
                                                   der Gouverneur der Provinz Sulawesi                 renreservat ist sowohl Heimat für
                                                   Tengah, Longki Djanggola, ein indo-                 viele endemische Pflanzen- und
                                                   nesischer Mitarbeiter der Gesellschaft              Tierarten wie auch für Menschen
                                                   für internationale Zusammenarbeit,                  unterschiedlicher ethnischer
                                                   ein deutscher Wissenschaftler, der in               Zugehörigkeit. Es beherbergt mit
                                                   Sulawesi tätig ist, sowie eine Dol-                 über 400 Granit-Megalithen, die
                                                   metscherin teilnahmen, ermöglichte                  teilweise mit menschlichen Formen
                                                   intensive Einblicke in die Biosphären-              gestaltet wurden und bis zu 5.000
                                                   reservats-Arbeit. Die Delegationsmit-               Jahre alt sind, auch bedeutende
                                                   glieder bedankten sich herzlich für                 archäologische Stätten. Palu, mit
                                                   die zahlreichen Informationen und                   knapp 400.000 Einwohnerinnen
                                                   Anregungen für ihr eigenes Biosphä-                 und Einwohnern die größte Stadt
                                                   renreservat.                                        am Biosphärenreservat, wurde
                                                                                                       am 28. September 2018 durch ein
                                                                                                       starkes Erdbeben erschüttert und
                                                                                                       in der Folge von einem Tsunami
Samtig und knupsrig zugleich: Schokolade aus                                                           getroffen.
dem indonesischen Biosphärenreservat Lore Lindu.
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Schwerpunktthema Akzeptanz
Kommunikationsexperten aus Biosphärenreservaten und Nationalparks treffen sich im
Pfälzerwald

Fast 30 Expertinnen für Öffentlich-              Austauschs. Hierzu brachte Hans                    anschließend ein paar Lammspeziali-
keitsarbeit und Kommunikation aus                Lozza, Kommunikationschef aus                      täten probieren. Schon auf dem Weg
ganz Deutschland kamen im Sommer                 dem Schweizerischen Nationalpark,                  hatte Helmut Schuler vom „chance.
zu ihrem Jahrestreffen im Biosphä-               einen spannenden Beitrag zu seinem                 natur“-Projekt „Neue Hirtenwege im
renreservat Pfälzerwald zusammen.                reichen Schatz an Erfahrungen in der               Pfälzerwald“ auf Projektflächen an
Die vom Dachverband der Natio-                   Zusammenarbeit mit den Menschen                    der Haardt und in der Südwestpfalz
nalen Naturlandschaften Europarc                 der Region ein. Durch seine Grün-                  hingewiesen und einiges zur
koordinierte Arbeitsgruppe trifft sich           dung im Jahr 1914 ist der National-                Projektidee und der Verknüpfung
einmal jährlich für zwei Tage zu einem           park der älteste Mitteleuropas.                    zwischen Offenhaltung durch
intensiven Austausch. Mit dabei sind                                                                Beweidung und Artenschutz erläu-
Kommunikatorinnen und Öffentlich-                Die Gruppe verschaffte sich natürlich              tert. Am Ende der Exkursion stand
keitsarbeiter aus Nationalparks und              auch einen Einblick in die vielfältige             ein wunderbarer Ausblick von der
Biosphärenreservaten vom Watten-                 Arbeit und Schönheit des Biosphä-                  Burg Lindelbrunn über die Weiten des
meer bis Berchtesgaden. Die Akzep-               renreservats Pfälzerwald-Nordvoge-                 Pfälzerwalds.
tanz der Bevölkerung – einerseits für            sen. Im Wasgau trafen sie mit dem
die Arbeit von Großschutzgebieten,               Schäfer Michael Keller aus Busenberg
andererseits für rückwandernde                   zusammen und konnten sich mit ihm
Beutegreifer – stand im Zentrum des              über seine Arbeit unterhalten und

Auf Burg Lindelbrunn: Dr. Franz Höchtl vom Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue, Bernadette Kneis vom Biosphärenreservat Berchtesgadener
Land, Matthias Kundy vom Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, Hanspeter Mayer vom Nationalpark Sächsische Schweiz und Heike Span-
nagel vom Biosphärengebiet Schwarzwald mit der Pfälzerwald-Öffentlichkeitsarbeiterin Stefanie Ofer (v.l.n.r.)
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Pflege durch Nutzung
Beweidungsprojekt in Lindenberg

Gut für Mensch und Natur: Beweidung öffnet die Landschaft und schafft wertvolle Lebensräume, hier die Beweidungsfläche bei Lindenberg (Foto: Biosphä-
renreservat/Yannick Baumann)

Reiner Koch, Ortsbürgermeister von                 von Reiner Koch viele engagierte                   artenreiche Biotope für schützens-
Lindenberg, ist sehr zufrieden mit                 Lindenbergerinnen und Lindenberger                 werte Offenlandarten geschaffen
seinem Beweidungsprojekt westlich                  zusammengetan.                                     und erhalten. Die Brachflächen
der Dorfmitte. Im Sommer traf er sich                                                                 werden durch die Pflege ökologisch
dort zu einem Rundgang mit Mitglie-                Die Lindenbergerin Daniela Kurz,                   dauerhaft aufgewertet; zudem will
dern des Lindenberger Gemeinderats,                die sich auch „Ziegemama“ nennt,                   die Gemeinde Lindenberg diese mit
der Direktorin des Biosphärenre-                   bewirtschaftet die Fläche von etwa                 weiteren Weideflächen verbinden
servats, Dr. Friedericke Weber, und                27 Hektar. Fünf Rinder, 26 Schafe                  und so auch Lebensräume miteinan-
dem Projektverantwortlichen beim                   und 16 Ziegen sind dort mit einigen                der vernetzen. Da Offenlandbiotope
Biosphärenreservat, Harry Schmeiser.               Lämmern und Zicklein im Einsatz.                   wertvolle Lebensräume für eine
Gemeinsam mit dem Biosphären-                      Seit kurzem gehören auch drei                      Vielzahl bedrohter Arten sind, ist
reservat hat die Gemeinde Linden-                  Glanrinder – Vertreterinnen einer                  die Offenhaltung von bestimmten
berg im Jahr 2016 die Beweidung                    alten heimischen Rinderrasse – zum                 Landschaftsbereichen nach dem
begonnen, durch die Bracheflächen                  gemischten Landschaftspflegeteam.                  Grundsatz „Pflege durch Nutzung“
bewirtschaftet und halboffene Le-                  Daniela Kurz nimmt seit 2019 an den                eine wichtige Aufgabe im Biosphä-
bensräume geschaffen werden. Nach                  deutsch-französischen Bauernmärk-                  renreservat Pfälzerwald.
einer Konzeptphase und Klärung der                 ten des Biosphärenreservats teil und
Grundstücksgrenzen im bewaldeten                   bietet dort unter dem Namen „Pfälzer               Die Anschaffung der Zäune und die
Teil der Fläche wurde im Sommer                    Landschlemmereien“ verschiedene                    Aufstellung des Außenzaunes wurden
2016 zunächst ein insgesamt 1.600                  Lamm- und Ziegenprodukte an.                       gefördert durch das Land Rhein-
Meter langer Außenzaun gestellt. Für                                                                  land-Pfalz.
die Fertigung des Innenzauns haben                 Durch die extensive Beweidung mit
sich anschließend unter der Regie                  verschiedenen Tieren werden sehr
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Junior Ranger
Bundesweites Junior Ranger Camp in der Sächsischen Schweiz

                                                                                                       aus Exkursionen, einer Öko-Rallye mit
                                                                                                       verschiedenen Mitmachstationen und
                                                                                                       dem „Markt der Möglichkeiten“ statt,
                                                                                                       auf dem die Kinder unterschiedliche
                                                                                                       Aktionen selbständig umsetzen konn-
                                                                                                       ten. In der Zeit außerhalb des Pro-
                                                                                                       gramms konnten alle den See und die
                                                                                                       umliegende Natur genießen. Auch im
                                                                                                       nächsten Jahr möchten Emelie und
                                                                                                       Elin wieder zum bundesweiten Junior
                                                                                                       Ranger-Camp fahren – dieses Mal
                                                                                                       geht es ins Biosphärenreservat Flus-
                                                                                                       slandschaft Elbe Mecklenburg-Vor-
Hinterlassen in der Sächsischen Schweiz Spuren aus dem Pfälzerwald: Junior Ranger Elin Hüser (links)
                                                                                                       pommern. Die jährlichen Bundes-
und Emelie Zielke
                                                                                                       camps geben den teilnehmenden
                                                                                                       Kindern einen weiteren Blickwinkel
Im Juni verbrachten zwei Junior Ran-                Zug angereist, um sich vor Ort mit
                                                                                                       auf das Thema Naturschutz im Groß-
ger aus unserem Biosphärenreservat,                 anderen Junior Ranger-Gruppen
                                                                                                       schutzgebiet und die Möglichkeit zur
nämlich Elin Hüser und Emelie Zielke,               aus ganz Deutschland zu vernetzen,
                                                                                                       Vernetzung.
ein verlängertes Wochenende auf                     die Besonderheiten ihres eigenen
dem bundesweiten Junior Ranger-                     Schutzgebiets vorzustellen und Ein-
                                                                                                       Text: Ronja Hoßbach
Camp in der Sächsischen Schweiz.                    blicke in die der anderen Gruppen zu
Begleitet hat sie Ronja Hoßbach,                    erhalten. Unter dem Motto „Dichter
Umweltpraktikantin des Biosphären-                  Wald trifft Feldgestalt“ fand vor Ort
reservats. Die drei waren mit dem                   ein abwechslungsreiches Programm

Sommer-Camps mit rund 180 Kindern

An sieben Sommer-Camps an unter-                    Deutscher Wald, der Christliche Verein             stadt. Das Junior Ranger-Projekt wird
schiedlichen Orten im Pfälzerwald                   Junger Menschen sowie die Jugen-                   unterstützt vom land Rheinland-Pfalz.
haben dieses Jahr 178 Mädchen und                   dämter der Städte Landau und Neu-
Jungen teilgenommen. 115 von Ih-
nen waren neu dabei und haben erst-
mals die Junior Ranger-Auszeichnung
erhalten. Unter den 63 Wiederhole-
rinnen und Wiederholern waren auch
einige schon zum dritten Man dabei.
Insgesamt gibt es jetzt schon 320
Junior Ranger für den Pfälzerwald.

Die Camps führt das Biosphärenre-
servat Pfälzerwald in Zusammenar-
beit mit vielen Partnern durch, die
das Programm vor Ort umsetzen.
Dazu gehören Landesforsten Rhein-                   Arno Weiß vom Biosphärenreservat (rotes T-Shirt) und Margit Obländer-Zech (blaue Bluse) vom CVJM
land-Pfalz, die Schutzgemeinschaft                  Otterberg bei der Übergabe der Urkunden an die frisch gebackenen Junior Ranger (Foto: Biosphären-
                                                    reservat)
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Fortsetzung: Junior Ranger

Vogelexkursion im Pfälzerwald

Früh an einem Frühsommer-Morgen           Kohlmeisen, Rabenkrähen, Ringelt-              welche Strategien Vögel anwenden,
trafen sich fünf Junior Ranger mit        auben, Eichelhäher, Nachtigall und             um ihren Nachwuchs zu beschützen.
dem Biosphärenreservat-Schülerprak-       Zilpzalp konnte man hören. Sebastian           Als der Regen stärker wurde, war die
tikanten Sebastian Arnold, um auf Vo-     hatte Bildkarten vorbereitet, auf              Zeit schon um. In guter Stimmung
gelexkursion zu gehen. Da es regnete,     denen die Junior Ranger die Vögel ge-          gingen die Junior Ranger nach Hause.
versteckten sich die meisten Vögel        nau betrachten konnten. Ein Rollen-            Wir freuen uns schon auf die nächste
und flogen nur wenig herum. Amseln,       spiel führte den Kindern vor Augen,            Aktion mit unseren Junior Rangern!

Zwei Junior Ranger erzählen
Max und Kajsa Straßburg waren             hat und viel darüber erfahren hat, wie
diesen Sommer beim CVJM Neustadt          z. B. die Familie der Hirsche lebt, mit
dabei und erzählen hier, wie es war.      der Hirschkuh und dem Hirschkalb,
Die Fragen stellte unsere Umwelt-         und genauso bei den Rehen, mit Reh-
praktikantin Anne Kaiser.                 bock und Rekitzen.
                                          Max: Toll fand ich, dass man viel über
Was hat euch am diesjährigen Junior       Bäume und die verschiedenen Baum-
Ranger-Camp am besten gefallen?           und Tierarten gelernt hat.
Kajsa: Am besten gefallen hat mir am
Camp der Bach am Spielplatz, in dem       Ihr seid jetzt offizielle Junior Ranger. Wie
wir auch spielen durften. Außerdem        hat sich eure Wahrnehmung für den
noch das Schnitzen unter Aufsicht.        Wald und die Natur verändert?
Max: Am besten hat es mir gefallen,       Kajsa: Seitdem ich Ranger bin, erken-
Tiere zu erforschen.                      ne ich die verschiedenen Baumarten
                                          und z. B. die Wildschwein-Spuren im
Im Camp habt ihr bestimmt viel Neues      Wald.
über die Natur gelernt.                   Max: Ja, es ist erstaunlich, wie viele
Was hat euch am meisten beeindruckt?      Buchen es an so vielen Stellen gibt!
                                                                                         Sind jetzt Junior Ranger für den Pfälzerwald: Max
Kajsa: Neu war, dass man den Le-                                                         und Kajsa Straßburg aus Neustadt (Bild: Biosphä-
bensraum der Tiere kennengelernt                                                         renreservat/Straßburg)

Noch freie Plätze in einem der Herbst-Camps!
Für das Junior Ranger-Camp, das           Melanie Christmann-Koch von der                180 Euro. Anmeldung bei Melanie
in den Herbstferien vom 7. bis 11.        Schutzgemeinschaft deutscher Wald              Christmann-Koch per E-Mail an
Oktober im CVJM Waldhaus Kirschtal        das Camp. Die Teilnahmegebühr für              M.Christmann-Koch@sdw-rlp.de.
bei Frankenstein stattfindet, gibt es     das Camp beträgt 99 Euro, mit Über-
noch ein paar freie Plätze. Dort leitet   nachtung und Vollpension
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Umweltpraktikantin im Biosphären-
reservat Pfälzerwald-Nordvogesen
Commerzbank unterstützt mit dem Projekt „Umweltpraktikum“ 27 Großschutzgebiete in
ganz Deutschland
Anne Kaiser ist dieses Jahr die zweite          volle Erfahrung für meinen weiteren        praktikum im Biosphärenreservat
Umweltpraktikantin des Biosphären-              Lebensweg“ so Anne Kaiser. Sie steht       Pfälzerwald steht Antje van Look
reservats Pfälzerwald-Nordvogesen.              dem Biosphärenreservats-Team in            (a.vanlook@pfaelzerwald.bv-pfalz.de,
Die angehende Forstwirtschaftlerin,             Lambrecht noch bis Ende Oktober            06325 1800-241) zur Verfügung.
die aus Haßloch kommt und an der                tatkräftig zur Seite. Von April bis Juni
Hochschule Rottenburg studiert,                 war Ronja Hoßbach, Studentin des
unterstützt für insgesamt drei Monate           Zwei-Fach-Bachelors Naturschutzbi-
das Team des Biosphärenreservats.               ologie und Politikwissenschaften an
Ihre Haupttätigkeiten sind im Be-               der Uni Landau, im Biosphärenreser-
reich Öffentlichkeitsarbeit, Bildung            vat im Einsatz.
für nachhaltige Entwicklung, nach-
haltige Regionalentwicklung sowie               Informationen zum Umweltprakti-
Naturschutz und Landschaftspflege.              kum, das durch die Commerzbank un-
„Die vielen Einblicke in die verschie-          terstützt wird, sind auf der Seite www.
denen Projekte und Arbeitsgebiete               umweltpraktikum.com zu finden. Für
schätze ich sehr. Sie sind eine wert-           Informationen speziell zum Umwelt-

Am Wingertsberg in Gräfenhausen
Kinder treffen Esel und Ziegen am Beweidungsgelände
Hier wird gemampft im Namen des                 projekt am Wingertsberg entdeckt.          Hier gab es weitere Erläuterungen
Kulturlandschaftserhalts und der                Bei dem Projekt wird eine extensive        von Andrea Schneider und Helmut
Artenvielfalt: Neun Mädchen und Jun-            Beweidung durch Esel, Ziegen und           Schuler.
gen im Grundschulalter haben in den             Heckrinder zur Offenhaltung sowie
                                                                                           Besonders angetan hatten es den be-
Sommerferien auf einem Rundgang                 zum Arten- und Biotopschutz durch-
                                                                                           geisterten Kindern natürlich die Wei-
bei Gräfenhausen das Beweidungs-                geführt.
                                                                                           detiere, die Esel und Ziegen, die sie
                                                Begleitet wurden die Kinder und            am Ende auch streicheln durften. Die
                                                einige Eltern von Andrea Schneider,        friedlichen Vierbeiner weckten das
                                                die das Projekt vor Ort betreut, sowie     besondere Interesse der neugierigen
                                                Anna-Maria Marstaller und Helmut           Kinder – vielen Fragen zu Namen,
                                                Schuler vom „chance.natur“-Projekt         dem Fraßverhalten oder zum Alter
                                                „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“.          der Tiere konnten von den Exkursi-
                                                Die Tour wurde als Teil des Kinder-        onsleiterinnen beantwortet werden.
                                                ferienprogramms für das Trifelsland        Trotz des heißen Wetters kehrte am
                                                angeboten. Zunächst animierte An-          Ende eine bestens gelaunte Kinder-
                                                na-Maria Marstaller die Exkursionsteil-    schar zum alten Schulhaus in Gräfen-
                                                nehmerinnen zu einem Erkundungs-           hausen zurück, wo sie zum Abschluss
                                                spiel, bevor sie anschließend auf einer    mit Malbüchern des Biosphärenreser-
Fleißige Landschaftspfleger und Sympathieträ-
ger: Ziegen am Gräfenhausener Wingertsberg      kleinen Tour zum Randbereich des           vats ausgestattet wurden.
(Foto: Biosphärenreservat)                      Beweidungsgeländes marschierten.
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