Die Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Bern

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Die Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Bern
Ausgabe 3/2016                              Stadt Bern

MAZ
Die Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter der Stadt Bern

Drehort                    Arbeit im       Temporäre
Stadtverwaltung            Untergrund      Freiflächen
Filmaufnahmen              Im Breitsch     Von Mensch und
für Imagevideo             wird gebohrt    Natur genutzt
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TRIBÜNE

Wem gehört dieser Velohelm?

 1                                                
                                                  A

Michael Moser, Fachstelle Fuss- und Veloverkehr

 2                                                
                                                  B

Sandra Rychard, Austa

 3                                                
                                                  C

Manfred Hertig, Tiefbauamt

                                                      1+    B 3+
                                                         C 2+   A   Auflösung:
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GASTKOLUMNE                                                                                       EDITORIAL

Auf alle guten Geister                                                                            Liebe Leserin, lieber Leser

«Bern, die Hauptstadt der Gelati», titelte die Sonntagszei­                                       Nein – punkto Löhne kann die Stadt Bern nicht ganz mit
tung diesen Sommer. Was haben wir uns gefreut über                                                Kanton und Bund mithalten. Aber sie hat andere Qualitäten,
diese Lorbeeren. Wir teilen sie mit der schönsten aller                                           die sie als Arbeitgeberin attraktiv machen. Dazu zählen bei-
Städte. Und im Speziellen mit allen Mitarbeitenden der
                                                                                                  spielsweise die gleichstellungs- und familienfreundlichen Arbeits­
Stadt Bern. Denn eines ist klar: Ohne deren guten Willen
                                                                                                  bedingungen, die flexiblen Arbeitszeitmodelle oder die internen
wäre vieles nie möglich geworden. Ich spreche von
der Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege, dem Bau­                                                Weiterbildungsmöglichkeiten. Darüber hinaus ist die Stadt
inspektorat, Stadtgrün, dem Amt für Umweltschutz, der                                             Bern ein einmaliges Arbeitsumfeld mit viel Lebensqualität. Sich
Gewerbepolizei und anderen mehr.                                                                  täglich dafür einzu­setzen, motiviert viele Mitarbeiterinnen und
   Es wäre billig, in den Kanon vieler Gewerbetreibenden                                          Mitarbeiter. Das zeigen die Zufriedenheitsbefragungen mit
einzustimmen und das Lied der Verhinderer-Behörde,                                                schöner Regelmässigkeit.
der unbeweglichen, der wirtschaftsfeindlichen Stadt                                                   So weit, so gut. Aber auch die Stadt Bern kämpft mit Fach­
Bern zu singen. Unsere Erfahrungen sind das nicht. Seit
                                                                                                  kräftemangel. Bereits heute kann sie gewisse Stellen nur schwer
wir im Länggassquartier mit dem eigenhändigen Umbau
                                                                                                  neu besetzen. Die demografische Entwicklung wird diese Tendenz
der Hinterhofgarage zum ersten Laboratorio begonnen
haben, hat uns die Stadt unterstützt. Sei es mit Rat im Be­                                       weiter verschärfen. Um auch in Zukunft konkurrenzfähig zu
willigungsverfahren oder mit Augenmass bei Entschei­                                              ­bleiben, muss die Stadt vermehrt für sich als Arbeitgeberin werben.
den. Hochkorrekt wurde dereinst gar ein gut gemeintes                                              Deshalb hat sie ein neues Arbeitgeber- und Personalmarketing
Geschenk an Stadtgrün – allen Mitarbeitenden ein Gelato                                            entwickelt. Es beinhaltet eine Karriere-Website mit Online-Stellen­
zu spendieren – abgelehnt. Es hätte der Direktion wo­                                              inseraten und Auftritten in Social-Media-Plattformen. Wichtiger
möglich den Vorwurf einer käuflichen Behörde eingetra­                                             Teil des Marketings ist ein Imagevideo. Ein junges Filmteam
gen. Was uns anfänglich irritierte, dem wissen wir heute
                                                                                                   war diesen Sommer unterwegs in der Stadtverwaltung. Lesen
zu applaudieren.
   So freuen wir uns, dass unsere Laboratorien zu Treff­
                                                                                                   Sie im Hauptbeitrag mehr über die Dreharbeiten.
punkten in Quartieren geworden sind. Dass die Quartier­                                               Kennen Sie die Stadtgalerie Bern? Sie ist im PROGR zu Hause
bewohnerinnen und -bewohner von «ihrer» Gelateria                                                  und keine Galerie im eigentlichen Sinn, sondern ein nichtkommer­
sprechen. Kürzlich haben wir gar erfahren, dass zwei Gäs­                                          zieller Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst. Dieses Projekt
te, die sich beim Anstehen vor der Vitrine zufällig kennen­                                        der Abteilung Kultur Stadt Bern gibt Berner Künstlerinnen und
lernten, dieses Jahr geheiratet haben. Auf die Liebe, den                                          Künstlern die Chance, ihre Werke einem breiteren Publikum vor-
Berner Sommer, die Kornelkirschen aus der Länggasse,
                                                                                                   zustellen. Die Stadtgalerie stellt auch regelmässig neu angekaufte
die Holunderblüten im Rosengarten, die Waldbeeren im
                                                                                                   Werke der Kunstsammlung der Stadt Bern aus. Höchste Zeit also,
Bremer. Und auf alle guten Geister der Stadt Bern.
                                                                                                   einen Blick in die Stadtgalerie zu wagen. Auf Seite 8 erfahren
Hansmartin Amrein,                                                                                 Sie alles, was Sie dazu wissen müssen.
neben Susanna Moor, Andy Käser, David und
Michael Amrein Mitinhaber der Gelateria di Berna                                                  Peter Brand, MAZ-Redaktor

Impressum MAZ: Die Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Bern; Herausgeber: Informationsdienst der Stadt Bern; Redaktion: Peter Brand, pbr (Informationsdienst, ­
Leitung); Marion Gygax, mgy (PRD); Regula Müller, rm (BSS); Ueli Müller, umu (TVS); Alice Späh, asp (SUE); Theres Wägli, tw (FPI); Gestaltung: Büro eigenart, Stefan Schaer, Bern, eigenartlayout.ch;
Druck: Ast & Fischer AG, Wabern; Auflage: 6600 Exemplare; Ausgaben: Februar, Mai, August und November; ­Redaktionsschluss: 31. Januar, 30. April, 31. Juli und 31. Oktober;
Redaktionsadresse: MAZ@bern.ch oder Peter Brand, Junkerngasse 49, Postfach, 3000 Bern 8, 031 321 62 28
Die Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Bern
Seite 4 Thema MAZ 3/2016

               IMAGEVIDEO                    Stadt setzt sich
                                          frisch in Szene
      Mitte Juli war ein junges                              Das verlangt den Protagonisten, aber     eine einmalige Erfahrung.» Speziell
      Filmteam unterwegs in der                              auch der Filmcrew in der Sommer­         hilfreich sei, dass die Filmcrew so gut
                                                             hitze einiges ab. Das sieht auch Nata-   und verständnisvoll auf die Kinder
      Stadtverwaltung. Es filmte
                                                             lie Glücki so: «Der Anspruch an die      eingehe. Dadurch blieben die Kleinen
      fünf Mitarbeitende in ihrem
                                                             Perfektion ist hoch, die Dreharbeiten    bis zum Schluss konzentriert.
      Arbeitsalltag. Das Video                               fordern mich und die Kinder.» Trotz-
      soll die Stadt als attraktive                          dem kann Glücki ihrem Einsatz nur        Zahlreiche Drehorte
      Arbeitgeberin darstellen                               Positives abgewinnen: «Es macht          Die junge Frau ist eine von fünf Stadt-
      und ist Teil eines neuen                               enorm Spass, hier mitzumachen»,          mitarbeitenden, die im Video zum
      städtischen Personalmarke-                             sagt sie. «Dieser Tag ist für uns alle   Einsatz kommen. Weitere Protagonis-
      tings. Die MAZ begleitete
      die Dreharbeiten.

      PETER BRAND

      «So ist es besser» – Der Regisseur
      zeigt sich zufrieden und präzisiert:
      «Versuche das nächste Mal, noch et-
      was langsamer zu gehen.» Die Anwei-
      sung richtet sich an Natalie Glücki. Die
      junge Kita-Mitarbeiterin steht mit fünf
      Kleinkindern im Bärenpark vor der Ka-
      mera. Und diese läuft bereits wieder.
      Glücki geht mit den Knirpsen wie ver-
      langt ein paar Schritte vor, macht bei
      der Glasabtrennung Halt, zeigt mit
      dem Arm Richtung Bärengehege und
      sagt: «Schaut, dort oben ist der Bär.»
      Und Schnitt.                               Drehort Predigergasse 5: Dean Addo (Mitarbeiter Einwohnerdienste)
          Regisseur und Produzent schauen        beim Aushändigen von amtlichen Papieren.
      sich die Sequenz gemeinsam kurz
      auf dem Display an. Die Belichtung
      ist nicht optimal, weil sich ein paar
      Wolken frech vor die Sonne geschli-
      chen hatten. Weitere Aufnahmen
      sind nötig. Doch vorerst gibt es eine
      Trinkpause für die Kleinen. Danach
      geht es im gleichen Stil weiter – hier
      im Bärenpark, später disloziert der
      ganze Trupp für weitere Szenen auf
      einen Kinderspielplatz und anschlies­
      send unter den Baldachin am Bahn-
      hof Bern. Erst danach gibt es Feier-
      abend.

      Anspruchsvolle Einsätze
      Schaut man den Dreharbeiten zu,
      wird schnell klar: Filmen ist harte Ar-
      beit. Alle Szenen müssen so oft ge-        Drehort Marzilibad: Beat Wüthrich (Anlagenchef Freibäder)
      dreht werden, bis sie perfekt sitzen.      beim Kontrollgang durch das Schwimmbad.
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MAZ 3/2016 Thema Seite 5

tinnen und Protagonisten sind Dean
Addo von den Einwohnerdiensten,
Beat Wüthrich vom Marzilibad, Mela-
nie Bachmann von Hochbau Stadt
Bern sowie Barbara Radtke von Stadt-
grün Bern. Jede Person wird von der
Filmcrew einen Tag lang begleitet.
Gefilmt werden Sequenzen auf dem
Arbeitsweg, unterwegs in der Stadt,         Drehort Bundesgasse 33: Melanie Bachmann (Bereichsleiterin Hochbau Stadt Bern)
am Arbeitsplatz und am Feierabend.          beim Schminken vor den Aufnahmen.
Das ergibt unter dem Strich ein paar
Dutzend Drehorte. Spätestens hier
wird klar: Filmen ist auch eine enorm
aufwendige Arbeit. Fünf volle Dreh­
tage für ein Imagevideo von zwei­
einhalb Minuten.

Vielfältige Arbeitgeberin
 Das Resultat der Dreharbeiten liegt
 demnächst vor und kann unter www.
 bern.ch/arbeiten-fuer-die-stadt-bern
 eingesehen werden. Auf diesen Mo-
 ment freut sich Roland Nydegger, Lei-
 ter Personalamt Stadt Bern, bereits
 mächtig. «Darauf haben wir lange
 hingearbeitet», sagt er. «Man darf sich
 auf ein tolles Produkt freuen.» Das
 Video soll die Stadt Bern als attraktive
 und sympathische Arbeitgeberin dar-        Drehort Erlacherhof: Barbara Radtke (Gärtnerin Stadtgrün Bern)
 stellen. Es ist eine von mehreren Mass-    bei der wohlverdienten Mittagspause.
 nahmen für einen «pointierten und
 frischen» Arbeitgeberauftritt, welchen
 die Stadt anstrebt. Nebst dem Video
 sind eine moderne Karriere-Website
 mit Online-Stelleninseraten und Auf-
 tritten in Social-Media-Plattformen
 vorgesehen.
     «Aufgrund der anhaltend ver-
schärften Wettbewerbssituation ist
es wichtig, dass die Stadt Bern etwas
tut, um auf dem Arbeitsmarkt konkur-
renzfähig bleiben und sich ihren
Nachwuchs sichern zu können», be-
tont Nydegger. «Sie ist eine überaus
vielfältige Arbeitgeberin mit interes-
santen Jobs in einem Umfeld mit viel
Lebensqualität.» Diese Vorteile gelte
es konsequent hervorzuheben. Ge­
rade im Video kämen sie voll zum            Drehort Bärenpark: Natalie Glücki (Kita-Mitarbeiterin)
­Tragen, freut er sich.                    auf Bärensuche mit fünf Kita-Kindern.                                      Bilder: pbr
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Seite 6 Aktuell MAZ 3/2016

                                   DR NÖI BREITSCH          Hightech
                                                     im Untergrund
      Vor gut einem Jahr sagten die                              gegraben werden. «Um sie zu erstel-                   rial kann mit einer Stützflüssigkeit
      Bernerinnen und Berner Ja                                  len, werden einzelne Löcher in den                    weggepumpt, in die oberirdische Se-
                                                                 Boden gebohrt, die als Ganzes einen                   parierungsanlage geführt und dort
      zur Aufwertung des Breiten-
                                                                 Kreis bilden», erläutert Sandro Michel,               aussortiert werden. «Während sich
      rainquartiers. Seit Juni sind
                                                                 Projektleiter vom Tiefbauamt der                      der Bohrkopf durch den Untergrund
      die Bauarbeiten im Gang.                                   Stadt Bern, das Vorgehen. «Diese                      gräbt, schieben wir hinter ihm ein
      Als Erstes werden die Abwas-                               Bohrlöcher werden armiert und aus-                    Rohrelement nach dem anderen ein»,
      serleitungen ersetzt. Dabei                                betoniert. Nach dem Austrocknen                       erklärt Michel. «So entsteht Schritt für
      kommen modernste Verfah-                                   kann das Erdmaterial zwischen den                     Schritt die neue Abwasserleitung.»
      ren zum Einsatz.                                           Bohrpfählen ausgehoben werden.»                       Die Bohrleistung der Maschine liegt
                                                                 Nun ist der Baugrund gesichert, und                   bei rund 10 Metern pro Tag.
      PETER BRAND                                                es kann kein Wasser in den Schacht
      Viktoriaplatz – ein riesiges Drehbohr-                     eintreten. Im gesamten Bauperimeter                   Lange Bauzeit
      gerät treibt Löcher in den Untergrund.                     müssen 17 dieser Schächte gegraben                    Ist der Bohrkopf im Zielschacht ange-
      Hier entsteht der erste Schacht, von                       werden. Einen Schacht zu erstellen,                   langt, wird aus dem Startschacht
      dem aus später eine fernbetriebene                         dauert rund einen Monat.                              gleich noch in die umgekehrte Rich-
      Tunnelbohrmaschine die Kanäle für                                                                                tung zum entgegengesetzten Ziel-
      die neuen Wasserleitungen graben                           Lasergesteuerter Bohrkopf                             schacht gebohrt. Ist auch dies ge-
      wird. Microtunneling nennt sich die-                       Auf dem Grund des fertigen Start-                     schafft, wird die Bohranlage an den
      ses moderne Bauverfahren. Es gilt als                      schachts wird dann die Tunnelbohr-                    nächsten Startschacht verschoben.
      besonders schonend, weil die Kanäle                        maschine installiert. Mit ihr wird                    «Auf diese Weise graben wir uns
      im Untergrund erstellt und so die                          Stück für Stück Richtung Zielschacht                  durch den ganzen Breitsch», sagt Mi-
      oberirdischen Arbeiten auf ein Mini-                       gebohrt. Der Bohrkopf wird aus dem                    chel. «Am Schluss sind vom gesam-
      mum reduziert werden können.                               oberirdischen Steuercontainer be-                     ten Bauwerk nur noch die Schacht­
                                                                 dient, die Bohrrichtung per Laser kon-                deckel zu sehen.» Die Sanierung der
      Tiefe Schächte                                             trolliert. Das freigesetzte Geröllmate-               Abwasseranlagen wird bis Mai 2018
      Als Erstes müssen die sechs bis acht                                                                             dauern. Überlagert wird sie mehr und
      Meter tiefen Start- und Zielschächte                                                                             mehr durch die übrige Bautätigkeit:
                                                                                                                       die Erneuerung der Werkleitungen,
                                                                                                                       der Strassenoberflächen und des
                                                                                                                       Strassenraums. Das gesamte Projekt
                  Separierungsanlage                                                                                   wird voraussichtlich Mitte 2020 abge-
                                               Steuercontainer
                                                                                                                       schlossen sein.

                                                                                     Vortriebsrohre

                 Absetzbecken          Speisepumpe

                                                                     Startschacht                                                Zielschacht

                                                                     Speiseleitung
                                             Förderleitung
                                                                     Förderpumpe                                       Zielschachtdichtung
                 Grundwasser
                                                                     Anfahrdichtung
                                                                                              Laserstrahl       Vortriebsrohre

                                                 Laser                                            Microtunnelbohrmaschine

                                        Pressenrahmen                                                              Abbauwerkzeug

                                                                                                                         Bohrpfahlwand
Die Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Bern
MAZ 3/2016 Aktuell Seite 7

                      GUT GENUTZT             Temporäre
                                        Freiflächen
Verzögern sich Bauvorhaben,
hat das auch sein Gutes: Es
entstehen neue Freiräume,
die von Mensch und Natur
zwischengenutzt werden.
Unterwegs mit Walter Glauser
und Sabine Tschäppeler von
Stadtgrün Bern.
PETER BRAND
In den Familiengärten an der Mutach-
strasse. Das Gelände wirkt verlassen.
Von den ursprünglich 120 Parzellen
sind noch deren 50 bewirtschaftet.
«Seit feststeht, dass das Gelände über-
baut wird, hat sich hier einiges geän-
dert», erklärt Walter Glauser. Einige
Pächter haben den Garten bereits ge-
räumt und sind an das Ersatzgelände
an der nahen Holligenstrasse gezo-
gen. Andere harren bewusst aus
und wollen ihren Garten Eden erst
im letztmöglichen Moment räumen.
Einige Parzellen sind noch perfekt ge-
pflegt, andere sind verwildert und
überwuchert. Die Natur drängt sich
zurück. Sechs Parzellen hat Walter
Glauser, der quasi verantwortlich ist
«für einen langsamen und geordne-
ten Rückzug» auf dem Areal, für
Kunstprojekte zur Verfügung gestellt.
«Auf diese Weise versuche ich, die           Spannenden Zwischennutzungen auf der Spur:
­verlassenen Flächen wieder etwas zu         Walter Glauser und Sabine Tschäppeler.                                              Bilder: pbr
 beleben», sagt er. «Die Alternative
 ­wäre, das Gelände räumen zu lassen.        zusammen mit dem Quartierbüro              nach einem halben Jahr bereits ziem-
  Aber dann stünde alles leer, und das       ­eine Zwischennutzung lanciert. Viele      lich begrünt. Und auch ein Fuchs hat
  wäre schade.» Wer gärtnern wolle, sol-      Bewohnerinnen und Bewohner des            hier mittlerweile einen Bau gegra-
  le dies bis am Schluss tun können.          Stadtteils engagieren sich begeistert.    ben.» Um die Biodiversität in der Stadt
                                              Kinder, Jugendliche, Künstler und Fa-     zu sichern, brauche es Brachflächen
                                              milien wollen die vielfältigen Möglich-   wie diese, auf denen sich die Vegeta­
Szenenwechsel: Auf dem leer stehen-           keiten nutzen. Kinder spielen, Feste      tion selber entwickeln könne.
den Areal der ehemaligen Kehricht-            werden gefeiert, Spielgeräte instal-
verbrennungsanlage am Warmbächli-             liert, Trockenmauern gebaut. «Freiräu-
weg. Der riesige Gebäudekomplex ist           me sind spannend und ermöglichen,         Walter Glauser und Sabine Tschäp­
abgerissen – das modellierte Gelände          etwas zu gestalten, das im Alltag sonst   peler führen am 15. September 2016
animiert, sich darin zu betätigen und         kaum möglich ist», sagt Sabine            durch die beiden Zwischennutzun-
sich auszutoben. Überbaut werden              Tschäppeler. Als Biologin beobachtet      gen. Dies im Rahmen der Reihe «Wis-
soll das Areal erst in drei Jahren. Bis es    sie erfreut, wie auch Flora und Fauna     senStadtEssen».
so weit ist, hat Immobilien Stadt Bern        zurückkehren: «Das kahle Gelände ist      Anmeldung: natur@bern.ch
Die Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Bern
Seite 8 Nachgefragt MAZ 3/2016

      STADTGALERIE                                «Ausgangspunkt
                                                  ist Bern»
      Kennen Sie die Stadtgalerie
      Bern? Der Ausstellungsraum
      für zeitgenössische Kunst
      im PROGR ist ein Projekt der
      Abteilung Kultur Stadt Bern.
      Leiterin Ba Berger stellt
      im Gespräch die Institution
      und ihre Arbeit näher vor.

      PETER BRAND

       Frau Berger, die Stadtgalerie Bern
       gibt es seit 1997, ihre Vorläufer­
       institution, die Berner Galerie,
       wurde bereits 1967 gegründet.
       Seit 2006 ist die Stadtgalerie im
       PROGR zu Hause. Was genau
       ist ihre Funktion?                         Mitten in den Vorbereitungen für die nächste Ausstellung:
       Berger: Die Stadtgalerie ist keine ei-     Ba Berger, Leiterin Stadtgalerie Bern.                                            Bild: pbr
      gentliche Galerie, sondern ein nicht-
      kommerzieller Ausstellungsraum der          mir der Austausch mit nationalen         Weiter organisiert die Stadtgalerie
      Stadt Bern für zeitgenössische Kunst.       oder internationalen Künstlern am        Veranstaltungen, «an denen
      Meine Hauptaufgabe als Leiterin ist,        Herzen. Letztes Jahr zum Beispiel        Kunstdisziplinen wie Bildende
      das Ausstellungsprogramm zusam-             stellten dreimal Kunstschaffende aus,    Kunst, Musik, Literatur, Tanz oder
      menzustellen. Ich setze die Themen,         die zwar aus Bern kommen, aber           Theater zueinander in Beziehung
      stehe in Kontakt zu den Kunstschaf-         nicht mehr hier leben. Sie hatten die    gesetzt werden». Was kann das
      fenden und übernehme organisatori-          Vorgabe, Kunstschaffende aus Bern        beispielsweise heissen?
      sche Aufgaben. Ich bin aber auch            und aus ihrer neuen Heimat für die       Berger: Grundsätzlich sind wir ein
      ­zuständig für Budget- und Personal­        Ausstellung einzuladen. Unser Aus-       Ausstellungsraum und wollen nicht
       fragen, die Öffentlichkeitsarbeit, das     gangspunkt ist also Bern, der Aus-       ein weiterer multifunktionaler Veran-
       Verfassen der Ausstellungstexte und        tausch aber international. Die Stadt-    staltungsraum in der Stadt sein. Aber
       mache öffentliche Führungen.               galerie soll ein Ort sein, wo sich die   es kann durchaus sein, dass – ausge-
                                                  Kunstszene trifft, wo man Sachen         hend von den Ausstellungen – ande-
      Wie gross ist Ihr Team?                     entdeckt und sich austauscht.            re Sparten integriert werden. Letzten
      Berger: Eine Assistenz und ein Tech-                                                 Herbst lud zum Beispiel Eva-Fiore
      niker unterstützen mich bei der Ar-          In der Stadtgalerie sind immer          ­Kovacovsky das Sound-Duo «Native
      beit. Wir arbeiten alle Teilzeit und sind    wieder Kunstschaffende aus anderen       Instrument» für die Vernissage ein. In
      ein wenig Mädchen für alles. Aber das        Städten zu Gast. Wie das?                der nächsten Ausstellung bilden der
      ist spannend – gerade weil wir so eng        Berger: Wir pflegen einen regelmäs-      Künstler Zimoun und das Perfor­
      mit den Künstlerinnen und Künstlern         sigen Austausch mit der Stadt Linz.       mance-Duo Delgado Fuchs das Kol-
      zusammenarbeiten.                           Einmal pro Jahr kommt eine Künstle-       lektiv «A Normal Working Day». Und
                                                  rin oder ein Künstler zu uns – umge-      manchmal ergeben sich zufällige
      Lassen Sie als städtische Institution       kehrt geht eine Bernerin oder ein         Konstellationen. Letztes Jahr spielte
      vor allem Berner Kunstschaffende            ­Berner nach Linz. Zudem sind immer       beispielsweise ein Gastkünstler sein
      ausstellen?                                  wieder Kulturschaffende der Kultur­      Abschlusskonzert vor einem grossen
      Berger: Wir gehen klar vom Berner            förderstiftung Pro Helvetia bei uns      Wandgemälde Karoline Schreibers.
      Kunstschaffen aus. Allerdings möchte         einquartiert. Uns steht für diesen       Das war sehr stimmungsvoll. 
      ich nicht, dass wir uns im immer glei-       Künstleraustausch eine Wohnung im
      chen Kreis bewegen. Deshalb liegt            4. Stock des PROGR zur Verfügung.       Mehr: www.stadtgalerie.ch
Die Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Bern
MAZ 3/2016 Zurückgeblickt Seite 9

                SANO         «Der Umzug war
                          ein Meilenstein»
Ende September geht                        zeitmodelle ermöglichen allen Mitar-     und 2003, bei denen die Sano für die
Peter Salzgeber in Pension.                beitenden, Beruf und Privatleben zu      Wasserrettungen zuständig war, sind
                                           verbinden.                               mir nachhaltig in Erinnerung.
Er leitete 18 Jahre lang die
Geschicke der Sanitätspolizei.
                                           2013 erfolgte der Umzug an               Ihr schönster Moment?
Höchste Zeit für ein abschlies­            die Murtenstrasse 111 …                  Salzgeber: Davon gab es viele. Im-
sendes Interview in der MAZ.               Salzgeber: Das war ein wichtiger         mer wieder schön war es, wenn nach
                                           Meilenstein. Die Lokalitäten an der      herausfordernden Einsätzen alle Mit-
PETER BRAND
                                           Nägeligasse waren bis auf den letzten    arbeitenden gesund und heil wieder
Herr Salzgeber, Sie traten Ihre            Zentimeter belegt und nicht weiter       auf der Wache eintrafen.
Stelle als Kommandant der Sanitäts­        ausbaubar. Zudem wurde es immer
polizei 1998 an. Welche Themen             schwieriger, zeitgerecht an den Ein-     Ein Blick in die Zukunft: Welches
beschäftigten Sie damals?                  satzort zu gelangen. Dank der Unter-     sind die kommenden Herausforde­
Salzgeber: Ich musste die Sanitäts-        stützung von Kanton und Stadt konn-      rungen für die Sanitätspolizei?
polizei fit für die Zukunft machen. Dies   te ein neuer Standort gefunden und       Salzgeber: Es gibt immer wieder
bedeutete vor allem, alle Mitarbeiten-     realisiert werden. Als künftige Nutzer   Stimmen, die sich für eine Privatisie-
den für die Prüfung Rettungssanitäter      konnten wir bereits in der Planung       rung des Rettungswesens ausspre-
IVR (Interverband für Rettungswesen)       unsere Vorstellungen einbringen und      chen. Das ist wenig zielführend und
vorzubereiten, da die Krankenversi-        so ein Gebäude mitgestalten, das un-     gefährdet die Entwicklung der ver-
cherer diese offizielle Berufsbezeich-     seren Anforderungen entspricht und       gangenen Jahre und den erreichten
nung verlangten. Da die Ausbildung         optimale Arbeitsabläufe ermöglicht.      Qualitätsstand. Die Sanitätspolizei
vorher intern und ohne national aner-                                               muss wie bis anhin sorgfältig mit den
kannten Abschluss erfolgte, war die        Welches war die brenzligste              verfügbaren Ressourcen umgehen
Erfüllung dieser Forderung existen-        Situation Ihrer Amtszeit?                und den wirtschaftlichen Aspekten
ziell. Schon bald fanden erste externe     Salzgeber: Die Gasexplosion im No-       die nötige Beachtung schenken. Sie
Prüfungen statt. Heute verfügen alle       vember 1998 war für mich als noch        darf nie vergessen, wie wichtig eine
Mitarbeitenden über ein Diplom Ret-        unerfahrener Kommandant eine spe-        rund um die Uhr erreichbare Sanitäts-
tungssanität HF oder Transportsanität      zielle Herausforderung. Dieses Ereig-    notrufzentrale 144 und ein professio-
FA. Wir sind zudem Ausbildungs­            nis war quasi meine Feuertaufe. Aber     neller Rettungsdienst für die Bevölke-
betrieb für Rettungssanität sowie für      auch die Hochwassersituationen 1999      rung sind.
Notärztinnen und Notärzte.

Auch sonst hat sich in dieser Zeit
vieles getan. Welches waren
die wichtigsten Veränderungen?
Salzgeber: Die Qualität der Arbeit
konnte laufend verbessert werden.
Wir sind zu einem professionellen
und klar strukturierten Rettungskorps
geworden, das sich im nationalen
Umfeld behauptet. Dazu beigetragen
haben die qualitätssichernden Ver-
fahren, die wir durchlaufen und abge-
schlossen haben. Wichtiges geschah
auch punkto Frauenförderung: Wäh-
rend es bis 1999 noch keine haupt­
amtlich angestellten Frauen gab,
machen die Mitarbeiterinnen heute
rund 35 Prozent aus, die Kaderfrauen
12 Prozent. Fortschrittliche Arbeits-      Hat die Sanitätspolizei Bern in die Zukunft geführt: Peter Salzgeber.            Bild: pbr
Die Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Bern
Seite 10 Personalnachrichten MAZ 3/2016

               PERSONAL                   40 Eintritte, 19 Jubiläen,
                                        20 Pensionierungen
            Mai                              Juni                    Juli                                        Mai
            Beat Brönnimann                  Simret Berhe            Cristina Alessandrello                      Eduard Brutschi
Eintritte

                                                                                               Pensionierungen
            FPI, Immobilien                  BSS, Alters- und        BSS, Jugendamt                              TVS, Tiefbauamt
            Stadt Bern                       Pflegeheim Kühlewil     Joel Engler                                 Peter Freudiger
            Saheka Mahalia                   Stefanie Egger          TVS, Stadtgrün                              SUE, Feuerwehr
            Fuster                           FPI, Immobilien         Barbara Evangelisti                         Zivilschutz Quartieramt
            SUE, Erwachsenen-                Stadt Bern              PRD, Stadtplanungsamt                       Irma Maria Hofer
            und Kindesschutz                 Christina Anna Martig   Adrian Fiechter                             BSS, Gesundheitsdienst
            Anita Maurhofer                  FPI, Immobilien         FPI, Immobilien                             Regina Mathez
            Schwery                          Stadt Bern              Stadt Bern                                  PRD, Stadtkanzlei
            BSS, Alters- und                 Marlise Rüfenacht       Mirjam Gasser                               Domenico Zaccagnino
            Pflegeheim Kühlewil              FPI, Personalamt        BSS, Sozialamt                              TVS, Tiefbauamt
            Andrea Meng                      Nora Sanz               David Gonçalves
            SUE, Polizeiinspektorat          SUE, Tierpark           Carreira                                    Juni
            Monika Moser                     Scarlett Schär          TVS, Tiefbauamt                             Marlise Gerber
            BSS, Sozialamt                   TVS, Entsorgung         Daniela Harisberger                         BSS, Schulzahn-
            Andrea Müller                    und Recycling           BSS, Jugendamt                              medizinischer Dienst
            BSS, Jugendamt                   Gora-Malick Touré       Remo Fabian Holzer                          Ursula Häring
            Samira Neuse                     BSS, Jugendamt          SUE, Polizeiinspektorat                     BSS, Sozialamt
            PRD, Stadtplanungsamt            Sam Alexander           Frank Nyffenegger                           Ursula Hofer
            Christophe Riedo                 Van der Wee             SUE, Sanitätspolizei                        SUE, Amt für Umweltschutz
            BSS, Schulamt                    SUE, Sanitätspolizei    Ivana Protic                                Ebba Jörgensen
            Roland Schaffer                  Max Vautravers          FPI, Immobilien                             BSS, Jugendamt
            SUE, Polizeiinspektorat          FPI, Immobilien         Stadt Bern                                  Clara Liz Alvarez
            Nicole Schindler                 Stadt Bern              Olivier Roulin                              FPI, Immobilien Stadt Bern
            FPI, Personalamt                                         BSS, Jugendamt                              Bruno Rüfenacht
            Martin Schmidt                                           Amir Sarvan                                 SUE, Erwachsenen-
            SUE, Amt für                                             FPI, Informatikdienste                      und Kindesschutz
            Umweltschutz                                             Appudurai                                   Paul Ulrich
            Martin Andreas                                           Shanmugathas                                SUE, Feuerwehr
            Schmutz                                                  BSS, Alters- und                            Zivilschutz Quartieramt
            TVS, Tiefbauamt                                          Pflegeheim Kühlewil                         Christian Züblin
            Arif Tezcan                                              Jann Siffert                                BSS, Schulamt
            FPI, Informatikdienste                                   SUE, Polizeiinspektorat
            Stephan Thür                                             Sarah Sutter                                Juli
            FPI, Immobilien                                          BSS, Schulamt                               Silvia Florineth
            Stadt Bern                                               Manuel Tschanz                              BSS, Jugendamt
            Beatrice Ziltener                                        FPI, Immobilien                             Hans Flückiger
            BSS, Jugendamt                                           Stadt Bern                                  TVS, Stadtgrün
                                                                                                                 Marcel Rohrbach
                                                                                                                 SUE, Direktionsstabsdienste
                                                                                                                 Katharina Schärli-Triebe
                                                                                                                 TVS, Direktionsstabsdienste
                                                                                                                 Rudolf Schwarb
                                                                                                                 TVS, Stadtgrün
                                                                                                                 Werner Wolf
                                                                                                                 SUE, Feuerwehr
                                      GESTORBEN                                                                  Zivilschutz Quartieramt
                                      Bernhard Rasi                                                              Heidi Zingg
                                      TVS, Stadtgrün                                                             BSS, Schulamt
                                      28.3.1962 bis 18.6.2016
MAZ 3/2016 Personalnachrichten Seite 11

                                                                                             25 Jahre
                                                                                             (ohne Bild)
Jubiläen 25 Jahre

                                                                          Weitere Jubiläen
                                                                                             Werner Amacher
                                                                                             FPI, Steuerverwaltung
                                                                                             Luca Grgic
                    Thomas Goetschi                                                          FPI, Immobilien Stadt Bern
                    FPI, Informatikdienste                                                   Nathalie Kummer
                                                                                             FPI, Steuerverwaltung

                                                                                             30 Jahre
                                                                                             Daniel Andrey
                                                                                             TVS, Tiefbauamt
                    Marcel Hayoz                                                             Ruth Fischer
                    TVS, Stadtgrün                                                           SUE, Feuerwehr Zivilschutz
                                                                                             Quartieramt
                                                                                             Hansruedi Glauser
                                                                                             FPI, Immobilien Stadt Bern
                                                                                             Thomas Hug
                    Gabriela                                                                 TVS, Stadtgrün
                    Hollenstein                                                              Sonja Teta-Wyss
                    TVS, Stadtgrün                                                           TVS, Vermessungsamt
                                             Markus Nafzger
                                             BSS, Direktions­                                35 Jahre
                                             stabsdienste                                    Anton Funk
                                                                                             FPI, Direktionsstabsdienste
                                                                                             Peter Grundbacher
                    Hansueli Lüthi                                                           TVS, Tiefbauamt
                    TVS, Tiefbauamt                                                          Eric Leuenberger
                                                                                             TVS, Stadtgrün
                                             Bruno Schluep
                                             BSS, Sportamt

                                             Heldera Selas
                                             Rodrigues
                                             BSS, Alters- und
                                             Pflegeheim Kühlewil

                                             Regula Wiedmer Zingg
                                             FPI, Immobilien
                                             Stadt Bern
Seite 12 Unterwegs mit MAZ 3/2016

      UNTERWEGS MIT    Michael Haldemann,
                 Schulraumplaner
                  In der Stadt Bern gibt es rund 150       immer auch Unsicherheiten. Durch           oder die gesamte Schulanlage saniert
                  Schulgebäude und 10’000 Schülerin-       Zuzüge und Wegzüge von Familien            werden, beträgt der Planungshori-
                  nen und Schüler. Das sind über 900       können sich die Klassengrössen in ei-      zont vier bis sechs Jahre. Neuerdings
                  Kinder mehr als noch vor 12 Jahren. In   nem Schulhaus relativ schnell ändern.      kommen in Bern auch Modulbauten
                  den nächsten fünf Jahren rechnen wir     Ein neuer Wohnblock mit jungen             zum Einsatz. Dank vorfabrizierten
                  mit einem Anstieg von nochmals           ­Familien kann bereits ausreichen, um      Holzbauelementen ist die Bauphase
                  über 1000 Kindern. Die steigenden         einen Schulstandort, der bereits über     kurz, die Verfahren zur Baubewilligung
                  Schülerzahlen sind der Grund, dass        volle Klassen verfügt, in einen Eng-      und Kreditgenehmigung braucht es
                  es meine Stelle überhaupt gibt. Es        pass zu bringen.                          trotzdem.
                  braucht eine sorgfältige und langfris-
                  tige Planung. Damit bei Schulbeginn
                  jede Klasse ihren Platz hat und geeig-   Braucht es neuen Schulraum, können         Die erwähnte Teamarbeit findet in-
                  nete Schulräume zur Verfügung ste-       verschiedene Massnahmen ergriffen          nerhalb des Schulamts, mit Statistik
                                                                                                      Stadt Bern, Immobilien Stadt Bern,
                                                                                                      Hochbau Stadt Bern und weiteren
                                                                                                      Abteilungen der Stadtverwaltung
                                                                                                      statt. Wichtige Ansprechpartner sind
                                                                                                      zudem die Schulleitenden der Schul-
                                                                                                      standorte. Vieles läuft projektbezo-
                                                                                                      gen. Manchmal sind es kleine Dinge,
                                                                                                      die uns beschäftigen – beispielsweise
                                                                                                      die Realisierung einer Glastrennwand
                                                                                                      in einem Schulkorridor. Manchmal
                                                                                                      sind es aber auch grosse Sanierungen
                                                                                                      oder Neubauten im zweistelligen Mil-
                                                                                                      lionenbereich, die uns umtreiben. Als
                                                                                                      Schulraumplaner arbeite ich oft im
                                                                                                      Büro, bin aber auch häufig unterwegs
                                                                                                      in den Schulhäusern.

                                                                                                      Ich kann mir momentan nicht vor­
                                                                                                      stellen, dass meine Stelle eines Tages
      Immer auf der Suche nach neuem Schulraum: Michael Haldemann.                       Bild: pbr   nicht mehr nötig sein wird. Es ist zwar
                                                                                                      gut möglich, dass sich das momen­
                  hen, braucht es die Anstrengung vie-     werden. Kurzfristig kläre ich mit den      tane Wachstum irgendwann wieder
                  ler. Schulraumplanung ist Teamarbeit.    Schulen ab, ob sie betrieblich etwas       beruhigt. Deshalb geht es auch dar-
                                                           verändern können, zum Beispiel in-         um, nicht einfach blindwütig neue
                                                           dem sie einen Mehrzweckraum als            Schulhäuser zu bauen, die Jahre
                  Alles beginnt mit den Schülerzahl-       Klassenzimmer umnutzen. Irgend-            später wieder halb leer stehen. Aber
                  prognosen von Statistik Stadt Bern.      wann ist aber jedes Schulhaus voll         die Schulbauten müssen regelmässig
                  Sie liefern eine Vorschau auf die        und der letzte Raum belegt. Dann           saniert und gleichzeitig an die aktuel-
                  nächsten fünf bis fünfzehn Jahre, be-    braucht es andere Massnahmen.              len pädagogischen Anforderungen
                  nennen die zu erwartenden Klassen-       Möglich ist eine Zumietung von Räu-        angepasst werden. Das Highlight
                  zahlen pro Schulkreis und pro Schul-     men in der näheren Umgebung des            meiner Arbeit ist, wenn punkto
                  standort und berücksichtigen die         Schulhauses. Manchmal kann mit             Schulraum alles gut aufgeht. Und
                  bereits bekannten Wohnbauprojekte        kleinen baulichen Massnahmen eine          wenn in scheinbar ausweglosen Situ-
                  im näheren Umfeld. Diese Prognosen       Verbesserung erzielt werden – zum          ationen plötzlich eine für alle Beteilig-
                  werden nach den besten Regeln der        Beispiel mit einem Wanddurchbruch.         ten gute Lösung gefunden werden
                  Kunst erarbeitet, beinhalten jedoch      Muss ein neues Schulhaus gebaut            kann.
MAZ 3/2016 Wettbewerb Seite 13

    WETTBEWERB   Die coolsten
           Ferienfotos
    Der Sommer ist vorbei – die MAZ-
    Redaktion hat zahlreiche Ferien-
    schnappschüsse von Mitarbeitenden
    erhalten und präsentiert nun die
    fünf besten Bilder. Wettbewerbs­
    gewinnerin ist Manuela Künzi.
    Ihr Foto überzeugte die Redaktion
    am meisten.

                                                                                            1

2

                                                                                            3

                                           1 Medit
                                                        ation in de
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                                               Manuela K
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                                                                            ark).
                                          2 Mitte
                                                      n in den Fu
                                                                      ssballfans
                                              in Island: U
                                                            rsula Bärtsch
                                             (Jugendam                       i Müller
                                                             t).
                                         3 Wegw
                                                      eiser zur El
                                                                     bphilharm
                                            in Hamburg                            onie
                                                            : Michael H
                                           (Schulamt)                      aldemann
4                                                         .
                                        4 Graff
                                                 iti an der B
                              5                                  erliner Mau
                                          Jacqueline                           er:
                                                         Villano (Pers
                                        5 Morg                           o n alamt).
                                                entraining
                                                                 in Sardinien
                                         Michelle H                            :
                                                       eule (Inform
                                                                        ationsdien
                                                                                     st).
Seite 14 Junge Themen MAZ 3/2016

      LEHRABSCHLUSS                Die Stadt Bern
                                   gratuliert
      Assistentin Gesundheit und Soziales EBA Vjera Peric Büroassistent EBA
      Reto Wälti Dentalassistentinnen EFZ Martina Kozaric, Sabora Doshlaku
      Fachleute Betreuung EFZ Fachrichtung Kinderbetreuung Alexandra
      Feuz, Andrea Spycher, Anina Stähli, Anja Bürgi, Anna Glauser, Anna
      Baumann, Anna Lauper, Bianca Meyer, Carole Schuler, Dalvin Sollberger,
      Dominik Wiedemar, Giulia Iadeluca, Jana Gabriel, Jennifer Arnet, Jessica
      Aebischer, Jessica Hefti, Julia Steiger, Juliette Vincent, Laila Bernet,
      Layanna Hägler, Lilliane Bergmann, Luke Taylor, Manuel Schindler,
      Melanie Gerber, Natalie Niklaus, Noëlle Kummer, Olivia Rihs, Sarah
      Widmer, Sarah Jenzer, Stefanie Wiedmer, Ursina Oesch, Vanessa Baftiu,
      Vivien Vögeli, Yonnas Teclu Fachmann Betriebsunterhalt EFZ Fachrich-
      tung Hausdienst Fabio del Rio Fachfrauen Gesundheit EFZ Agnieszka
      Lebkowska, Anina Fischer, Laila Burkhalter, Verena Guggisberg Gärtner
      EBA Silas Haenni Gärtner EFZ Fachrichtung Garten- und Landschafts-
      bau Jan Widmer Gärtner EFZ Fachrichtung Zierpflanzen Daniel Scherz,
      Jan Schmutz Hauswirtschaftspraktikerinnen EBA Marionosky Almonte,
      Menatalla Mohamed Kaufleute EFZ Profile B/E/Lehre SportIMusik Alek-
      sandar Stojanovic, Alessia Gallo, Ceysin Sinaci, Firas Bellil, Flavia Ruma-
      suglia, Ivan Piskun, Ivana Protic, Joel Leber, Jonas Pauchard, Josefine
      Marti, Nico Gurtner, Olivia Zekir, Sawitree Ketkeo, Selina Stücker, Vanessa
      Siegenthaler Koch EFZ Lukas Trachsel Laborantin EFZ Fachrichtung
      Chemie Jasmin Wüthrich Schreiner EFZ Jathavan Parameswararajah
      Tierpflegerin und Tierpfleger EFZ Carmen Nathalie Stähli, Moritz Pfister
MAZ 3/2016 Fragebogen Seite 15

              MAZ-FRAGEBOGEN               Renate Rolli
                                       Sommaruga
Welches war als Kind                                                               Wie finden Sie den Ausgleich
Ihr Traumberuf?                                                                    zwischen Beruf und Privatleben?
Zuerst Hundezüchterin (wir hatten                                                  Zu Hause bei meinem Mann, auf
zu Hause immer wieder Welpen),                                                     dem elterlichen Bauernhof oder
später Tierärztin oder Tierbiologin.                                               einfach in der Natur beim Joggen,
                                                                                   Velofahren oder Wandern.
Was haben Sie in der Schulzeit
fürs Leben gelernt?                                                                Ihre Lieblingsbeschäftigung?
Wie wichtig wirkliche Freunde sind.                                                Es gibt so viele. Doch mit meinem
Und wie wichtig es ist, Freund­                                                    Ehemann einen schönen Abend mit
schaften zu pflegen.                                                               einem guten Essen zu verbringen, ist
                                                                                   immer etwas Schönes. Seit Kurzem
Auf welche ausserschulische                                                        haben wir einen kleinen «Tiger» –
Leistung in Ihrer Jugend sind Sie                                                  da versteht sich die «Beschäftigung»
besonders stolz?                                                                   von selbst.
Ich habe sehr oft auf dem elterlichen
Bauernbetrieb mitgeholfen. Mit            Renate Rolli Sommaruga, geboren in       In welchem Film möchten Sie
14 Jahren durfte ich bereits die Milch    Bern, aufgewachsen in Niedermuhlern,     die Hauptrolle spielen?
mit dem Pferdewagen in die Käserei        seit 2013 Bereichsleiterin Immobilien-   Im nächsten Berner «Tatort» als erste
bringen.                                  management Verwaltungsvermögen           Kommissarin.
                                          bei Immobilien Stadt Bern.
Welche Ausbildung würden Sie                                                       Welche Fernsehsendung
nachholen, wenn Sie könnten?                                                       verpassen Sie nie?
Ich habe grundsätzlich diejenigen         Ihr schwerstes Laster?                   Keine. Doch wenn möglich schaue
Ausbildungen gemacht, die ich             Bleibt geheim.                           ich «10 vor 10» oder «Die Tages-
wollte.                                                                            schau». Und um meine medizini-
                                          Was verabscheuen Sie                     schen Kenntnisse zu verbessern, die
Wo möchten Sie am                         am meisten?                              Serie «Der Bergdoktor» (smile!).
liebsten leben?                           Lügen, Neid, Unzufriedenheit
Genau da, wo ich jetzt lebe: in           und Gewalt.                              Ihr Lieblingsbuch?
Bern-Oberbottigen. Hier bin ich                                                    Ich lese gerne Sachbücher über die
angekommen.                               Womit sollte man Sie                     Evolution oder über das Universum
                                          keinesfalls reizen?                      und den Urknall wie zum Beispiel
Was schätzen Sie an Bern?                 Mit zu langen und unstrukturierten       «Eine kurze Geschichte der Zeit» von
Dass ich, wenn ich die Bundesgasse        Sitzungen.                               Stephen Hawking.
entlanglaufe, die Vögel zwitschern
höre. Bern ist wunderbar.                 Wann sind Sie das letzte Mal             Welches Sportutensil haben Sie
                                          zu spät gekommen?                        zuletzt gekauft?
Ihr Lebensmotto?                          Letzte Woche bei meiner Coiffeuse,       Eine neue Snowboardjacke.
Geniesse den Moment. Die Vergan-          weil ich an einer zu langen Sitzung
genheit ist vorbei, und die Zukunft ist   war.                                     Mit welchem Rekord möchten Sie
noch nicht da.                                                                     im Guinness-Buch stehen?
                                          Was machen Sie auf                       Am schnellsten auf den Zytgloggen-
Welche Eigenschaften schätzen             dem Arbeitsweg?                          turm klettern und auf dem Spitz
Sie an Ihren Mitmenschen?                 Mich gedanklich auf den Arbeitstag       die schöne Altstadt betrachten.
Ehrlichkeit, Fairness und Humor.          vorbereiten.
                                                                                   Welches persönliche Ziel möchten
Ihre grösste Tugend?                      Was kochen Sie Ihren                     Sie noch erreichen?
Ich bin ein sehr positiv denkender        liebsten Gästen?                         Das Ziel, das ich schon erreicht habe:
Mensch.                                   Suure Mockä mit Härdöpfustock.           einfach glücklich sein im Leben.
Schlusspunkt
Bild: pbr

            Imkern lässt sich auch mitten in der Stadt. Markus Lehmann, Mitarbeiter des Alters- und Versicherungsamts und Hobby-
            Imker, macht dies erfolgreich vor: Er hält seit Frühjahr ein Bienenvolk im Innenhof der Bundesgasse 33. Im Sommer konnte
            er bereits 22 Kilogramm Honig schleudern. Die Bienen finden in den Linden- und Kastanienbäumen und den nahen
            Grünanlagen überraschend reichlich Nahrung. «Das städtische Siedlungsgebiet eignet sich bestens zum Imkern»,
            bestätigt Lehmann. «Hier blüht immer etwas.» Lehmann will nun allen Mitarbeitenden im Verwaltungsgebäude ein
            kleines «Versucherli» des FPI-Honigs zukommen lassen. Dies als Dankeschön für das Verständnis, das sie dem Bienenvolk
            in ihrem Arbeitsumfeld entgegenbringen. «Zu Beginn gab es durchaus skeptische Stimmen», sagt er. «Doch mittlerweile
            freuen sich die meisten über die Bienen.» Um auf Nummer sicher zu gehen, wählte er bewusst die friedlichste Rasse.
            Bienenstiche gab es keinen einzigen – sie stehen höchstens in der nahen Bäckerei hin und wieder im Angebot …

                                   Agenda
            10. September         Ueli Schmezers Matterlive: Jubiläumskonzert zum Mani-Matter-Jahr; Konzert Theater KUBUS
                                  (www.konzerttheaterbern.ch)
            22. September         Iwan Luginbühl: Vernissage im Naturhistorischen Museum der Burgergemeinde Bern
                                  (www.nmb.ch)
            1. und 2. Oktober     Energy Challenge: Abschlussevent auf dem Bundesplatz (www.energychallenge.ch)
            2. Oktober            Babar: 1. Familienkonzert Berner Symphonieorchester; Konzert Theater KUBUS
                                  (www.konzerttheaterbern.ch)
            13. Oktober           Söldner, Bilderstürmer, Totentänzer: mit Niklaus Manuel durch die Zeit der Reformation;
            bis 17. April         Bernisches Historisches Museum (www.bhm.ch)
            14. Oktober           Tutti fratelli: Geschichten vom roten und weissen Kreuz; Lichtspektakel auf dem Bundesplatz
            bis 26. November      (www.rendezvousbundesplatz.ch)
            16. Oktober           Flöten-Solo-Rezital mit Werner Michel; Aula PROGR Ost (www.progr.ch)
            12. November          Nacht der Religionen (www.nacht-der-religionen.ch)
            20. November          Dampftram Bern: Stündliche Rundfahrten von 11 Uhr bis 16 Uhr (www.dampftram.ch)
            25. November          Nacht im Kunstmuseum 2016: Das Kunstmuseum öffnet am Abend seine Türen für die Kinder
                                  (www.kunstmuseumbern.ch)
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