Digitale Disrup-on von Wissenscha4 und - 'If you can't find it on Google, it doesn't exist.'
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‘If you can’t find it on Google, it doesn’t exist.‘ Prof. Dr. Stefan Schmunk Informationswissenschaft Digitale Disrup-on von Wissenscha4 und Forschung Hochschule Darmstadt 1
Digitaler Wandel in den Wissenscha0en „Digitale Technologien bes3mmen nicht nur sämtliche gesellscha1liche Bereiche immer stärker, sondern wirken sich auch umfänglicher auf das wissenscha1liche Arbeiten und den gesamten Forschungszyklus und das Selbstverständnis von Disziplinen aus. Unter dem Begriff „digitaler Wandel“ lassen sich alle Änderungen und Auswirkungen fassen, die mit dem Umgang, der Anwendung und der dynamischen Weiterentwicklung digitaler Technologien zu tun haben.“ DFG-Expertenkommission „Wissenscha0 im digitalen Zeitalter“ Quelle: hOp://www.dfg.de/foerderung/grundlagen_rahmenbedingungen/digitaler_wandel/ 3
Digitaler Wandel in den Wissenschaften DFG-Expertenkommission – Vier zentrale Themenblöcke • Veränderungen von Methoden- und WissenschaDsbegriffen durch den digitalen Wandel • Prozesse von WissenschaD und Forschung im digitalen Wandel • Verhältnis von digitalen Methoden und wissenschaDlichen Prinzipien • Digitale Güter der WissenschaD (Daten, PublikaKonen, SoDware) und ihre Bedeutung für die WissenschaD als Sozialsystem Quelle: http://www.dfg.de/foerderung/grundlagen_rahmenbedingungen/digitaler_wandel/ 4
Allianz der deutschen Wissenscha1sorganisa4onen „Den digitalen Wandel in der Wissenscha1 gestalten – Leitbild 2018-2022“ – Schwerpunk4ni4a4ve „Digitale Informa4on“ Open Access – Open Science – Forschungsdaten Quelle: hMp://doi.org/10.2312/allianzoa.015 5
Wandel der Informa-onsnutzung in den letzten Jahre ... Wikipedia Google: Books, Scholar etc. ResearchGate
Guerilla Open Access Manifesto • Initiiert im Juli 2008 von Aaron Swartz • Weltweiter kostenloser Zugang zum wissenschaftlichen und kulturellen Erbe der Menschheit • Keine Privatisierung von Wissen und keine Beschränkung des Zugangs hJps://openaccessmanifesto.wordpress.com/manifest-des-guerilla-open-access/ 7
Technologische und kulturelle Veränderungen ... Digitale Transforma8on als Auslöser von strukturellen und grundsätzlichen Veränderungen des Lese- und Rezep8onsverhaltens → Informa*onen sollen zu jedem Zeitpunkt, an jedem Ort und in jedem beliebigen Format sofort und ohne Kosten zugänglich sein.
Führt Digitalität zu neuen kulturellen Prak3ken? Kein „Open Access“, sondern einfach nur illegal! www.sci-hub.tw
Führt Digitalität zu neuen kulturellen Prak3ken? Kein „Open Access“, sondern einfach nur illegal! www.sci-hub.tw
Disruptor Sci-Hub? Quelle: Darko ANDROCEC: Analysis of Sci-Hub downloads of computer science papers. DOI: 10.1515/ausi-2017-0006. Downloadzahlen bezogen auf den Zeitraum 09/2015-02/2016, heruntergeladene ArQkel im Gebiet Computer Science
Auswirkungen auf Bibliotheken und Forschung • Usability und Zugang schlägt Legalität • Digitalität verändert Nutzung und Bedürfnisse • Zugriff auf elektronisch zugängliche Daten und Informationen sind die Regel • Kompetenzen und IT-Know-How vorhanden, werden aber nicht eingesetzt • Digitale Transformation bedeutet vor allem Lernen von anderen Domänen
(Neue) Bedürfnisse und Anforderungen von Wissenscha7lerInnen an Bibliotheken und Informa>onseinrichtungen 13
Nutzung von Bibliotheken in der Zukunft Heine-Lesesaal, SUB Göttingen; Tobias Möller-Walsdorf, CC BY-SA 2.5 © SUB GöYngen Klassische Aufgaben: Sammeln, Neue Formen / Anforderungen: Erschließen & VermiDeln TransformaHon ins Digitale 14
Digitalisierung von Kulturgut und Erstellung von maschinenlesbaren Daten 15
Digitalisierung ≠ Digitale Repräsenta1on von analogen Objekten Lisa Kla
Digitalisierungsklassen Hermes-Koffer, regelmäßiges 65.537-Eck – GöBnger Digitalisierungszentrum n g v on 1. Bibliographische Erschließung e rst e llu r ke it 2. Digitale Repräsentation H n les b a i n e 3. Volltexte (Unstrukturiert) Masch 4. Volltexte mit standardisierter Strukturierung 5. Volltexte, angereichert, vernetzt und kontextualisiert 17
Digitalisierungsklassen – Erschließungs3efen für wissenscha7liche Nutzung I. Digitale, maschinenlesbare Metadaten ohne Digitalisate II. Digitale Repräsenta3on von analogen Daten – Digitalisate III. Volltexte unstrukturiert bzw. nicht standardisierte Strukturierung A. Roh-OCR B. op3mierte OCR (> 99 % Zeichengenauigkeit) C. Manuelle Erfassung („double keying“) (> 99,97 % Zeichengenauigkeit) D. Volltexte (entweder per OCR/OLR und/oder manueller Erfassung erzeugt) IV. Volltexte mit standardisierter Strukturierung (entweder per OCR/OLR oder manueller Erfassung erzeugt) und Interoperabilität (und daher maschinell weiterverarbeitbar) V. Volltexte angereichert, z.B. mit En9täten und komplexen Strukturmerkmalen etc. A. angereichert mit Normdaten (z.B. GND, VIAF, TNG, DDC, ...) B. Annota3on C. Kolla3on D. Digitale Edi3on 18
Erzeugung, Nutzung und Archivierung von Forschungsdaten 19
Definition Forschungsdaten „Unter digitalen geistes- und kulturwissenscha8lichen Forschungsdaten werden […] all jene Quellen / Materialien und Ergebnisse verstanden, die im Kontext einer geistes- und kulturwissenscha8lichen Forschungsfrage gesammelt, erzeugt, beschrieben und / oder ausgewertet werden und in maschinenlesbarer Form zum Zwecke der Archivierung, ZiHerbarkeit und zur weiteren Verarbeitung auJewahrt werden können.” Quelle: Jenny Oltersdorf und Stefan Schmunk: Von Forschungsdaten und wissenscha8lichen Sammlungen. Zur Arbeit des Stakeholdergremiums „Wissenscha8liche Sammlungen“ in DARIAH-DE. In: Bibliothek - Forschung und Praxis 2016, Band 40, He8 2: S. 179-185, DOI: 10.1515/bfp-2016-0036 20
Forschungsdaten in den Geistes- und Kulturwissenschaften • Metadaten, bibliographische Daten, Kataloge • Digitale und/oder digitalisierte Daten und/oder digitale Repräsenta>onen von analogen Daten • Digitale Objekte • Volltexte und Transkrip>onen • Angereicherte Volltexte • Bilder, Filme, Musik, Noten • Normdaten, kontrollierte Vokabularien, Ontologien • Annota>onen, Kolla>onen, Kommen>erungen • Exzerpte • etc. 21
Theodor Fontane‘s Notizbücher • Zeitraum: 1859 – 1880er • 67 NoBzbücher • Umfang: 64-120 BläKer < 10.000 Seiten Theodor Fontane, 1819-1898 Quelle: https://fontane-nb.dariah.eu/index.html 22
Beispiel Digitale Edi.onen – TextGrid TEXTGRID LABORATORY Object XML-Editor DicLonaries Plugins Hierarchy Export to SADE FONTANE-NOTEBOOK- Material (existdb, Lucene, Batik, PORTAL Philological Edition InformaLon (Digital Edition Appraisal DigiLib, …) Text Constitution Science powered by SADE) Editorial Critical Apparatus Prepara.on of the Digital Principles and Editorial Comments Publica.on (visualiza.on) TEXTGRID REPOSITORY TranscripLon Register (Long term Data aggrega.on PracLces Report and Guidelines preservaLon of etc. etc. PublicaLon research data) Metadata (Persistent Iden.fier, www.textgridrep.de Schema TEI as XSD Metadata Validia.on) XML/TEI- RelaLons Encoding e.g. DTA, GND, … TranscripLons Conversion PRINT EDITION via XML-Print DigiLzed Metadata with Walter-deGruyter Material TEXTGRID Publishing House Digital Objects Ingest REPOSITORY MATERIAL VIRTUAL RESEARCH ENVIRONMENT USAGE Exemplarischer Erschließungsworkflow im Forschungsvorhaben Theodor Fontane Notizbücher 23
Erzeugung, Nutzung und Archivierung von Forschungsdaten und Datenmodellierung 24
BeispieI: Epigraphische Daten Research Data Collec6on – epidat • Daten: 30.000 Inschri
BeispieI: Epigraphische Daten Digitale Edi7on – synop7sche Ansicht Symbole Fotografien Grabstätten/ Grablagen Weiterführende Infos über Epidat: Thomas Kollatz kol@steinheim-ins7tut.org hKp://www.steinheim-ins7tut.de/cgi-bin/epidat?id=hha 26
Datenmodellierung und Auszeichnung von Daten Quelle: Maier, Petra: Die Erstellung eines TEI- Metadatenschemas für die Auszeichnung von Texten des Klassischen Maya, S. 10. GöKngen : GOEDOC, Dokumenten- und PublikaPonsserver der Georg-August- Quelle: Datenmodellierung von qualitaPven soziologischen Universität, 2014 (DARIAH-DE working papers 8). URN: h\p://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:7-dariah-2015-1-6 Forschungsdaten – Interviews und dem dazugehörigen Material. Projekt eLabour, Uwe Sikora: h\p://elabour.de/forschung-und- entwicklung/metadaten/ 27
KonzepAon, AuNau und Betrieb von Repositorien und Infrastrukturen • Speichern • Archivieren • Kuratieren • … DARIAH-DE Repository – TextGrid Repository – h3ps://de.dariah.eu/publish h3ps://textgridrep.org IntegraAon / Schni3stellen zu exisAerenden Werkzeugen zum Analysieren und Visualisieren, z.B. Voyant Tools 28
Open Access und Elektronisches Publizieren 29
Warum Open-Access-Publizieren? „To me there is something fundamentally inequitable about a manager in Papua New Guinea, for example, not being able to access a paper wriDen about reefs she can see from her office, because that paper is published in a journal that her insGtuGon cannot afford.“ Joshua Drew, Columbia University Drew, J. 2012: Guest blog: why I publish Open Access. BMC series blog, 06.12.2012 Quelle: Coulter Sheldon, hDp://www.tokkoro.com/467550-coral- background-wallpaper-for-computer-free.html 30
Beispiel Erwerbungsetat der UB TU Berlin Prof. Dr. Stefan Schmunk Informa?onswissenscha@ Hochschule Darmstadt Quelle: OA Publizieren von Dagmar Schobert und Michaela Voigt; Netzwerk 31 Informa?onskompetenz Berlin/Brandenburg: „Lost in Disserta?on“, 4.7.2016
Gemeinsame Entwicklung von Digitalen Werkzeugen 32
Gemeinsame Entwicklung von Werkzeugen DARIAH-DE Geo-Browser Dienste und Angebote der SUB GöEngen und der GWDG geobrowser.de.dariah.eu GöEngen, im Rahmen von DARIAH-DE betrieben hGps://de.dariah.eu/list-services 33
Digitale Transforma0on von Bibliotheken 34
Zukun% der Bibliotheken als … • Informa7onseinrichtungen • Provider & Host von Forschungsdaten und Publika7onen • Informa7ons- und Wissenseinrichtungen, die kollabora7v mit ihren Communi7es zusammenarbeiten • Wissenscha%liche Service Zentren • Trainings- und Weiterbildungseinrichtungen • Experten und Herausgeber von elektronischen und “enhanced“ Publika7onen • Digitalisierungszentren • Anbieter und Host von analogen/digitalen Forschungsinfrastrukturen • Informa7onswissenscha%liche Forschungseinrichtungen • Forschungs-, Arbeits- und Leseraum für ihre Communi7es (Bibs als DriQer Raum) • und vieles mehr … Prof. Dr. Stefan Schmunk Informa7onswissenscha% Hochschule Darmstadt 35
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