Digitales Herzstück - metr
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
62 DIGITALES & ENERGIE I SMART METER ROLLOUT Digitales Herzstück D er Smart Meter Rollout wird das Sub- sicherer und genauer erfolgen. Immobili- zur Digitalisierung von Immobilien, da metering revolutionieren. Die Ener- eneigentümer und -verwalter profitieren sie eine sichere und zugleich interopera- gieeffizienzrichtlinie der EU (EED) von einer Reduzierung des administra- ble Kommunikation ermöglichen. Neben rückt die Energieeinsparungen im Gebäu- tiven Aufwands, da die Meldepflicht für Submetering-Messgeräten können wir de stärker in den Fokus. Seit dem 25. Ok- die Zählerwerte entfällt“, erklärt Samuel ab dem kommenden Jahr auch smarte tober 2020 müssen alle neu installierten Billot, Chief Product Officer (CPO) beim Thermostate sowie eine intelligente Zen- Verbrauchszähler fernauslesbar sein. Bis Technologieunternehmen metr, das ein tralheizungssteuerung über das Gateway 2027 müssen damit alle Wohnungen um- eigenes gesetzeskonformes Fernauslese- ansteuern“, so Stephan Bause, Geschäfts- gerüstet sein. Das alles geschieht vor dem system anbietet. Laut Roadmap des Bun- führer der noventic group. „Die Effizienz- Hintergrund drastisch gestiegener Preise desamtes für Sicherheit in der Informati- steigerung dieser Lösung zur Heizungs- für elektrische Energie und Brennstoffe. onstechnik (BSI) sollten über das Smart steuerung, die wir gemeinsam mit dem Smartes Messen kann hier in gewissem Meter Gateway auch weitere so genannte Münchener PropTech tado entwickeln, ist Grade ausgleichend wirken. Es kann aber Smart Building Use Cases abgebildet wer- so hoch, dass die eingesparten Kosten für auch die Grundlage für digitalisierte Ab- den. Dazu gehört auch die Fernüberwa- Energie und CO2-Abgabe die Investition läufe im Immobilienunternehmen sein chung von Wärmeerzeugungsanlagen, in zwei bis drei Jahren refinanzieren.“ und neue Geschäftsmodelle ermöglichen. die im Rahmen von Wärme-Contracting- „Der Smart Meter Rollout ermöglicht die Digitalisierung des Messwesens im Be- Verträgen betrieben werden. „Mit dem Smart Meter Gateway Roll Der Rollout der Gateways reich des Meterings für die Sparten Strom, out bekommt auch die Energiewende im wird der Energiewende Gas und Wärme. Die Ablese- und Abrech- nungsprozesse können damit schneller, Gebäudesektor einen neuen Schub. Die Smart Meter Gateways sind der Schlüssel im Gebäudesektor einen neuen Schub bringen Umgesetzt werden kann dank smar- ten Messens auch die neue Heizkosten- verordnung. Für Wohnungsmieterinnen und -mieter bringt sie eine unterjährige Information der Heizkosten- und Trink- warmwasserverbräuche, in der Tendenz sogar monatlich, die von den Verwalte- rinnen und Verwaltern zur Verfügung gestellt werden muss. Lösungen wie der Rollout sollten deswegen auch für diese Verbrauchsmedien genutzt werden. Das gilt gerade für Heizwärme, denn diese frisst gut vier Fünftel der gesamten Ener- gie etwa beim Wohnen auf. Foto: Noventic; metr Building Management Systems Auch vor dem politisch gewollten Hin- tergrund, dass der Rollout und die smar- ten Messgeräte helfen sollen, Energie » Der Smart Meter Rollout digitalisiert das Messwesen an entscheidender Stelle. Ausle- sung und Abrechnung werden schneller und genauer.
www.haufe.de/immobilien 04.2022 63 Verwalter installieren in Absprache mit den Netzbetreibern intelligente Stromzähler. Doch diese Datensammelstellen nur für elektrische Energie zu nutzen, wäre Verschwendung. Sie könnten eine neue Basis der digitalisierten Immobilie sein. SMART METER ROLLOUT Fristen Rollout nach Rollout nach Messstellen- Jahresverbrauch/Anlagentyp Markterklärung BSI* betriebsgesetz bis 6.000 kWh (ohne RLM-Messung) optional optional (Entscheidung des (Entscheidung des Messstellenbetreibers) Messstellenbetreibers) ab 6.000 kWh (ohne RLM-Messung) ja ja unabhängig vom Verbrauch nein ja (mit RLM-Messung) Kunden mit steuerbarer Verbrauchs- nein ja einrichtung gem. §14a EnWG (z.B. Wärmepumpe oder Wallbox) „Ablese- und Abrech- Erzeugungsanlagen (EE- und KWK-Anlagen) 2.349.000 3.315.000 nungsprozesse erfolgen 1 bis 7 kW installierte Leistung nein optional (Entscheidung des schneller, sicherer und Messstellenbetreibers) genauer.“ Erzeugungsanlagen (EE- und KWK-Anlagen) 1.345.000 2.030.000 Samuel Billot, metr Building ab 7 kW installierter Leistung nein ja Management Systems GmbH *Quelle: Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)/Bundesnetzagentur (BNetzA)
64 DIGITALES & ENERGIE I SMART METER ROLLOUT SMART METER ROLLOUT Kosten Pflichteinbau Bei modernen Messein- Preisobergrenzen Verbraucher Einbau Erzeuger (installierte Einbau richtungen dürfen die (pro Jahr) (Jahresverbrauch in kWh) seit/bis spätestens Leistung in kW) seit/bis spätestens Kosten maximal 20 Euro je Jahr betragen. 100 EUR >6.000 - 10.000 2020 / 2028 > 7 - 15 2017 / 2025 Bei intelligenten Mess- 100 EUR steuerbare Verbrauchseinrich- 2017 - - systemen (Smart Meter tung (z.B. Wärmepumpe) in Kombination mit Smart Gateway) sind folgende 130 EUR >10.000 - 20.000 2017 / 2025 > 15 - 30 2017 / 2025 Kosten vorgegeben: 170 EUR >20.000 - 50.000 2017 / 2025 - - 200 EUR >50.000 - 100.000 2017 / 2025 > 30 - 100 2017 / 2025 angemessen >100.000 2017 / 2032 > 100 2020 / 2028 Freiwilliger Einbau Für freiwillige Ein- Preisobergrenzen Verbraucher Einbau Erzeuger (installierte Einbau bauten gelten die (pro Jahr) (Jahresverbrauch in kWh) seit/bis spätestens Leistung in kW) seit/bis spätestens oben genannten Preisobergrenzen 23 EUR bis 2.000 2020 - - nicht. 30 EUR 2.000 - 3.000 2020 - - 40 EUR 3.000 - 4.000 2020 - - Quelle: Bundesnetzagentur 60 EUR 4.000 - 6.000 2020 bis 7 2018 (BNetzA) einzusparen, bietet sich ein Einsatz bei GBG Unternehmensgruppe Mannheim „Mit der Gebäudemanagement-Platt- der Erfassung von Heiz- und Trinkwarm- eine herstellerunabhängige skalierbare form erhalten Verwalter die volle Trans- wasser geradezu an. Wohnungen, aber Lösung für eine optimierte Bewirtschaf- parenz über den Betriebszustand ihrer auch andere Immobilien werden dadurch tung von Wohnraum entwickelt. Dazu technischen Anlagen. Und sie bekommen attraktiver, da die Energieverbräuche tat- gehören Gateway und eine IoT-Plattform. mehr Flexibilität bei der Bewirtschaftung sächlich geringer gehalten werden kön- Seit Januar 2020 ist so die Fernauslesung von Wohnraum, weil unsere Lösung nen. In Zeiten steigender Energiepreise von Wohnungen möglich. herstellerübergreifend entwickelt wur- könnte dies zumindest etwas abmildernd de“, erklärt metr-Chefin Franka Birke. wirken. Für Energieversorger, aber eben auch für Messdienstleister könnten Messdienstleister und „Mit dieser offenen Plattform können wir auch über weitere digitale Dienstleis sich daraus neue Geschäftsfelder erge- Energieversorger können tungen nachdenken, die skalierbar sind“, ben. „Energieversorger können neben der Stromversorgung auch Messdienst ihre Geschäfte erweitern so Robin Schwarz, Geschäftsführer von ServiceHaus. leistungen und Wärme-Contracting an- Möglich ist schon jetzt ein Monito- bieten. Messdienstleister wiederum kön- Diese Lösung hat ServiceHaus Service- ring der technischen Gebäudeausstattung, nen ihr Geschäftsfeld um die Versorgung GmbH für modernes Wohnen und Leben etwa der Heiz- oder der Trinkwasseranlage mit Strom, Gas und Wärme erweitern. in einigen der 750 GBG-Wohngebäude bis hin zur Kontrolle der Einhaltung der Darüber hinaus kommen auch Mieter- installiert, und zwar für den Wasser- und Trinkwasserverordnung. Letztlich ist also strommodelle in Frage“, so Billot. Wärmeverbrauch. Die ermittelten Daten eine gesamte Fernüberwachung der Ge- Wie das gelingen könnte, zeigt ein werden via Gateway übermittelt und di- bäudetechnik möglich. Damit können ganz praktisches Beispiel. Das auf digitale rekt in die Abrechnungen integriert. Seit nicht nur in Heizsystemen Störungen Foto: Noventic Lösungen im Smart Building spezialisier- der Startphase werden aufgrund der Vor- frühzeitig erkannt und vorausschauende te Technologieunternehmen metr hat mit teile nun bis 2024 alle Gebäude der GBG Wartungen veranlasst werden. Doch wie der degewo netzWerk aus Berlin und der damit ausgerüstet. kann dies technisch gelingen? Metr nutzt
www.haufe.de/immobilien 04.2022 65 dafür ein eigenes Gateway, das tauglich Bause. Und: „So kann die Wärmewende ist für das Internet of Things (IoT). Mit mithilfe der neuen Infrastruktur im Sinne dem m-gate können Summenzähler der von Wirtschaftlichkeit, Verbrauchstrans- Medien Strom, Gas, Wasser und Wärme parenz und Energieeffizienz vorange- entweder direkt angebunden werden oder bracht werden. Das gilt für Bestandshalter – wenn der Verbrauch oberhalb der ge- genauso wie für gewerbliche Nutzer und setzlichen Grenze liegt – über das Smart private Bewohner.“ Die erfassten Werte Meter Gateway. Die Ablesewerte können könnten von den Immobilieneigentümern unterjährig, etwa zweimal pro Monat, und -verwaltern für die CO2-Bilanzierung bereitgestellt werden. „Für die Gebäude eigentümer ergibt sich eine deutliche Ver- sowie für das Energiemanagement genutzt werden. Metr schätzt zudem, dass in „Smart Meter Gate- besserung der Prozesseffizienz und eine einem Gebäude je Ableseprozess jährlich ways sind der Schlüssel Minimierung der Fehleranfälligkeit“, 50 Euro gespart würden. Hochgerechnet zur Digitalisierung von nennt Billot weitere Vorteile. Auch die auf eine zwölffach erhobene und übermit- Steuerung und der Betrieb von smarten telte Messung wären das 600 Euro. « Immobilien.“ Thermostaten sowie eine intelligente Zen- Stephan Bause, CFO noventic group tralheizungssteuerung gehörten dazu, so Frank Urbansky, Leipzig
Sie können auch lesen