DIGITALISIERUNG BEI DER STÄWOG FOODART IN DER BÜRGER 148 - Seite 12 KULTURWOHNUNG WULSDORF REAKTIVIERT
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FÜR MIETER, PARTNER UND NEUGIERIGE DEZEMBER 2021 M AG A Z I N IN DIESER AUSGABE: Seite 4 DIGITALISIERUNG BEI DER STÄWOG Seite 12 KULTURWOHNUNG WULSDORF REAKTIVIERT Seite 14 FOODART IN DER BÜRGER 148
S TÄW O G A K T U E L L IN DIESER AUSGABE 2/3 Jahresrückblick von Geschäftsführer S. Lückehe 4 Vermietung digital – Ein Selbstversuch 5 Digitalisierung bei der STÄWOG Liebe Mieterinnen 6 Bürger 218 – Das ist jetzt unser Haus 7 Steckbrief Bildungsbuddies 8/9 Auf ein Wort mit den neuen Auszubildenden und Mieter, 10/11 STÄWOG in Kürze Handwerkerinnen und Handwerker, Architektinnen und Architekten, 12 Kulturwohnung Wulsdorf Verwaltungsangestellte, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter… und alle, die uns in diesem Jahr unterstützt haben: Wir möchten Danke dafür sagen, ersten Mal hat die STÄWOG hier Woh- an der Reihe – wer das sein wird, dass Sie mit uns durch das zweite nen und Kinderbetreuung miteinander entscheidet demnächst eine Jury, die 13 Was machst du da? – Engagierte Jahr der Pandemie und ihrer Folgen kombiniert. Auf 1300 Quadratmetern unter den Bewerbungen auswählt. Ein Mieterin im Eckleinjarten gehen. Sie stehen uns bei großen Fläche gibt es jetzt außerdem in der Kriterium wird dabei die individuelle und kleinen Schwierigkeiten mit Nähe des Hauptbahnhofs das größte Beziehung zum Goetheviertel sein, 14/15 Foodart Bremerhaven – Cakes Lösungen zur Seite und verfolgen Gründach in Bremerhaven, das positiv denn wie schon das Mehrgenerati- and Bowls in der Bürger 148 mit uns gemeinsam das Ziel, unsere für das Mikroklima im Quartier ist und onenhaus in der Goethestraße 43, Stadt zu einem noch lebenswerteren der Aufheizung der Stadt entgegen- das Kreativhaus Goethe 45 und das 16 Kreativhaus Goethe45 Ort zu machen. Wir bedanken uns wirkt. Studierendenhaus in der Heinrichstra- – drinnen und draußen für die gute und partnerschaftliche ße soll auch das „Louis“ in der Uhland- Zusammenarbeit. straße 25 positiv zur Gesamtentwick- Pilotprojekt Klushuizen lung im Quartier beitragen. 2021 war für die Städtische Woh- überregional beachtet nungsgesellschaft Bremerhaven Saniert wurde in der Bürgermeister- erneut ein schwieriges Jahr, aber trotz- Fortgesetzt wurde das überregional Smidt-Straße 73–83, in der Grazer 17 Zu Gast in Lehe dem kein Jahr des Stillstands. Viele beachteten Pilotprojekt Klushuizen in Straße und in der Wormser Stra- – Hospitantin Fatima Fanous große und kleinere Projekte wurden der Uhlandstraße 25, wo insgesamt ße, ganz offiziell konnte der neue mit großem Elan begonnen, zielstre- acht Wohnungen im unsanierten „VHS-Campus“ übergeben werden. 18 Geschichtswerkstatt Lehe big fortgesetzt oder erfolgreich abge- Rohzustand angeboten werden. Die schlossen. Ein Schwerpunkt war dabei Vorarbeiten sind abgeschlossen, die Begonnen hat der Neubau eines 19 Impressum / Sudoko / Ausstel- der Neubau in der Nürnberger Straße Fassade und Fenster, das Dach, die Mehrfamilienhauses im Herzen von lung zu bezahlbarem Wohnen 3, der jetzt in der Vermietungsphase Balkone und Heizung, die Stromver- Surheide – die Idee war aus dem ist. In serieller und damit kostengüns- teilung und Wasserversorgung sind Stadtteil selbst an die STÄWOG her- 20 Serviceseite tiger Bauweise sind 24 Zwei- und saniert oder neu verlegt. Nun sind in angetragen worden. An der Isarstraße Drei-Zimmer-Wohnungen und eine Bremerhavens erstem Ausbauhaus 60 werden 20 verschieden große und Kindertagesstätte entstanden – zum die Eigentümerinnen und Eigentümer barrierefreie Wohnungen mit einer ge- 2 | S TÄW O G M A G A Z I N | D E Z E M B E R 2 021
S TÄW O G A K T U E L L meinsamen Dachterrasse entstehen, beiden Büroetagen um. Im Oktober die ein eigenes Blockheizkraftwerk folgte Radio Bremen mit dem auf den mit Strom und Wasser versorgt. Durch neuesten Stand gebrachten Studio dieses neue Wohnangebot können Bremerhaven, das nicht nur die Tech- älter gewordene Menschen in ihrem nik für eine moderne Berichterstat- gewohnten Umfeld bleiben und tung bietet, sondern darüber hinaus ihre Kontakte erhalten, wenn sie ihr viel Platz für den Dialog mit Gästen eigenes Haus im Stadtteil nicht mehr und Publikum lässt. bewohnen können oder wollen. Zu guter Letzt dürfen wir uns noch über ganz besonders fleißige neue Bau von drei Mieter freuen, denn zwei Bienenvöl- neuen Schulen ker sind auf dem Parkhaus City Nord eingezogen. Bereits 2001 wurde das In der intensiven Planungsphase Gebäude in der Rampenstraße näm- Demnächst bezugsfertig: Neubau in der Nürnberger Straße steckt der Neubau von drei Schulen, lich mit einem Gründach ausgestattet, bei dem innovative Konzepte umge- mietung finden und selbst entschei- ment ist es außerdem gelungen, die von dem aus die rund 120.000 Bienen- setzt werden sollen. Für das in Zusam- den, was sie bei der Wohnungssuche Bremerhavener Tafel mit einem festen arbeiterinnen nun zur Artenvielfalt in menarbeit mit den Wirtschaftsförde- von sich preisgeben wollen. Termin nach Wulsdorf zu holen, wo sie der Innenstadt beitragen werden. rern der BIS gesteuerte Großprojekt, von vielen unserer Mieterinnen und das die Stadtteile Lehe und Geeste- Veränderungen kommen auch auf Mieter gebraucht und genutzt wird. Man sieht also, dass Vorausdenken münde stärken soll, werden mehr als die Bremerhavener Innenstadt zu, nicht schaden kann, und in diesem 100 Millionen Euro in den Wohn- und die ihr Potential noch lange nicht Sinne wünsche ich allen Leserinnen Wirtschaftsstandort Bremerhaven ausgeschöpft hat. Der Abriss des Neue Mieter und Lesern eine schöne Vorweih- investiert. Mit Projektleiter Kai Hamel Karstadt-Gebäudes kann hier die im Geestbankhaus nachtszeit, unbeschwerte Weih- hat die STÄWOG für diese Aufgabe Möglichkeit eröffnen, den gesamten nachtstage und ein gutes neues Jahr. einen neuen Mitarbeiter gewonnen, Innenstadtbereich neu zu denken, Das ehemalige Geestbankhaus, das im der nicht nur sehr engagiert, sondern neue Plätze zu schaffen und die lange Juni 2017 zum Umbau an die STÄWOG Ihr auch bestens in der Stadt vernetzt ist. Gerade zwischen Lloydstraße und übergeben wurde, hat in diesem Jahr Theaterplatz zu unterbrechen. Die zwei neue Mieter dazugewonnen. Verbindung zwischen Einkaufsbummel Am Alten Hafen 118 ist eine begehrte Sieghard Lückehe Veränderungen und Spaziergang am Wasser ist eine Adresse geworden, im Juli zog das Geschäftsführer in der Vermietung stadtplanerische Herausforderung, die Bürgerbüro Mitte in seine neuen STÄWOG Unternehmensgruppe wir mit großem Interesse begleiten Nach 47 Jahren beim Unternehmen werden. hat sich dagegen der Leiter der Abtei- lung Vermietung, Achim Hildebrandt, Herausforderungen im Großen, in den Ruhestand verabschiedet – für Herausforderungen im Kleinen – seinen unermüdlichen Einsatz für die besonders die Kultur hatte unter den STÄWOG und für „seine Mieterinnen Corona-Maßnahmen zu leiden. Umso und Mieter“ wollen wir hier noch ein- mehr freut uns, dass die Veranstal- mal danken. Aber nicht nur personell, tungen in STÄWOG-Immobilien wie auch organisatorisch tut sich einiges dem Stadttheater, der Kunsthalle, dem in der Vermietung. Im 80sten Jahr piccolo teatro oder dem Pferdestall ihres Bestehens stellt die Städtische inzwischen wieder angelaufen sind. Wohnungsgesellschaft die Weichen Auch die Lange Nacht der Kultur konsequent auf Digitalisierung und konnte 2021 stattfinden, Musik und genügt damit unter anderem auch Unterhaltung vor unserem Verwal- den gestiegenen Anforderungen im tungsgebäude gehörte wieder dazu. Bereich Datenschutz. Auf der neu Die Pop-up-Stores werden genutzt, eingeführten Vermietungsplattform das Projekt Bildungsbuddies ist ein Immomio können potentielle Miete- Selbstläufer, unsere vier Hofkonzerte rinnen und Mieter nun sehr einfach haben einmal mehr großen Spaß den digitalen Zugang zu unserer Ver- gemacht. Unserem Sozialmanage- Schon eingezogen: Bienen auf dem Dach des Parkhauses City Nord S TÄW O G M A G A Z I N | D E Z E M B E R 2 021 | 3
S TÄW O G I N T E R N Wohnungssuche online Das STÄWOG Magazin probiert es aus „Ab sofort nehmen wir Wohnungsbewerbungen nur noch online an“, heißt es auf der neuen Homepage der STÄWOG. Mehrere Links führen von dort zu IMMOMIO, einem Vermietungsportal mit Hauptsitz in Hamburg und guter Reputation. Es hat sich darauf spezialisiert, Mieter und Vermieter unkompliziert zusammenzubringen. „Mit wenigen Klicks zur Traumwohnung“ – funktioniert das Versprechen? 1 2 3 4 5 Detaillierte Informationen Von der STÄWOG-STARTSEITE aus Im Schritt 1 auf dem IMMOMIO Portal 1 2 3 4 5 1 2 3 4 5 landen wir auf unserer Suche nach ei- reichen schon Vorname, Name und die Persönliche Angaben Haushaltsinformationen ner Wohnung zuerst bei einer kurzen, Angabe Wohnberechtigungsschein ja vier Punkte umfassenden Abfrage: oder nein aus, um Wohnungsangebote zu erhalten. Punkt 1 fragt ab, was und wo wir suchen wollen. Unter Punkt 2 können Wer es bei diesen Angaben belässt, wir den maximalen Mietpreis, die bekommt allerdings zu einem Wohnfläche, die Zimmeranzahl und späteren Zeitpunkt eine E-Mail von den frühestmöglichem Einzugstermin IMMOMIO, mit der um Vervollständi- wählen. Punkt 3 fragt nach besonde- gung der Daten gebeten wird. 1 2 3 4 5 ren Ausstattungsdetails wie Balkon Dokumente oder Terrasse, barrierefrei, senioren- gerecht. Punkt 4 ermöglicht uns nun die Anmeldung beim STÄWOG Partner IMMOMIO. Hier sind Name, E-Mail- Adresse und ein Passwort gefragt. Anmeldung Ob Sie Schritt 2 (Detaillierte Informa- tionen: Profilbild, Adresse), Schritt 3 (Haushaltsinformationen) und Schritt 4 (Dokumente: Hochladen der Nachwei- se) jetzt oder später machen, bleibt al- so ganz Ihnen überlassen. 1 2 3 4 5 Zusammenfassung Kurz nach dem Absenden der Anmel- dung erhalten wir von IMMOMIO eine Mit Schritt 5 schließen Sie den E-Mail, mit der wir gebeten werden, Prozess ab. Eigentlich doch ganz die angebenen Daten zu bestätigen. einfach, oder? 4 | S TÄW O G M A G A Z I N | D E Z E M B E R 2 021
S TÄW O G I N T E R N Digitalisierung Die Zeiten der Zettelwirtschaft sind vorbei Der digitale Bewerbungsbogen hat denz geht zur mobilen Nutzung, und das Ausfüllen des Zettels endgültig da sind wir mit der neuen Webseite für abgelöst – die Digitalisierung der die Zukunft sicher aufgestellt.“ Wohnungssuche ist für die Vermie- tungsabteilung der Städtischen Woh- nungsgesellschaft ein großer Schritt Geschäftsbericht in die Zukunft. „Mit der Plattform ebenfalls digital Immomio sind wir absolut daten- schutzkonform“, sagt STÄWOG-Mitar- Digital wird auch der jährliche beiterin Charlyn Armbrust. „Der Kunde Geschäftsbericht der STÄWOG, der hat jederzeit die Kontrolle über das, neben den aktuellen Ausgaben des was wir sehen und erfahren können.“ Ihr Kollegin Inke Ahrens stimmt zu. „Außerdem ist es ein Vorteil, dass man von links: Inke Ahrens, Bianca Pentinghaus, Charlyn Armbrust das Profil jederzeit bequem online än- dern kann, wenn man doch lieber drei der Auftritt moderner und schlanker geklickt und mehr gescrollt, sind die Zimmer anstatt zwei haben möchte“, geworden“, erklärt Janine Wübben. Auf Felder nicht nur für Texte, sondern betont sie. der neuen Homepage wird weniger ebenso für Videos geeignet. „Die Ten- STÄWOG Webseite Celine Mylo verstärkt ab jetzt rundum erneuert Dezember die Vermietungs- abteilung und freut sich schon „Man ist nie zu alt, um noch etwas auf die neuen Aufgaben dazuzulernen“, ist sich Bianca Pen- Mietermagazins im Download-Bereich tinghaus sicher. „Wir haben schon ein der neuen Homepage zu finden ist. gutes Feedback gekommen. Dass „In diesem Jahr gibt es zum letzten die Bewerbung auf eine Wohnung Mal eine Hybridlösung, denn wir jetzt am Sonntagabend von zuhause verschicken ein Faltblatt an alle, die aus machbar ist, finden vor allem den Geschäftsbericht bisher als Print Berufstätige klasse.“ Auch Janine bekommen haben“, sagt Janine Wüb- Wübben, die bei der STÄWOG für die ben. „In Zukunft Papier zu sparen, ist Unternehmenskommunikation zustän- ein Beitrag zur Nachhaltigkeit. Digitale dig ist, sieht die Umstellung positiv. Geschäftsberichte setzen sich auch in „Lösungen werden bei uns immer der Wohnungswirtschaft insgesamt gefunden, und dass wir Kundinnen immer mehr durch.“ und Kunden nicht allein lassen, wird natürlich weiterhin gelten.“ Im Zuge der Digitalisierung der Ver- mietung wurde die STÄWOG-Webseite gleich mit erneuert. „2015 hatten wir den letzten Relaunch, und das ist in der EDV-Welt eine lange Zeit her. Der Zeitpunkt war reif, wir haben Dopp- lungen abgeschafft und ein neues In- Hier geht es direkt zur Wohnungs- haltsverzeichnis erstellt. Insgesamt ist suche auf www.immomio.de S TÄW O G M A G A Z I N | D E Z E M B E R 2 021 | 5
S TÄW O G I N A K T I O N lich gespeichertes CO2, und wenn wir von klimagerechter Stadtentwicklung und Architektur sprechen, müssen wir überlegen, wie wir den Bestand, den wir haben, langfristig wieder nutzbar machen. Das wird in Zukunft eine Herausforderung, die wir hier gerade schon annehmen.“ Klimaneutral, barrierefrei und zu günstigen Mieten – in der „Bürger“ 218 werden Ideale umgesetzt. In der Praxis und in der Theorie, im November gab es Vorträge und eine AB HEUTE IST ES unser Haus Diskussionsrunde zu Rechtsformen für Hausprojekte und Initiativen, im Dezember folgt das Thema „Klimage- rechtes Bauen“. „Wir verstehen uns als Lernbaustelle“, unterstreicht Hannah Kordes. „Wir wollen die Fragen, die „Bürger“ 218 ist von der STÄWOG an das WERK-Kollektiv übergegangen wir uns bei diesem Prozess stellen, öffentlich stellen und gemeinsam Antworten finden.“ Bürgermeister-Smidt-Straße 218: „Alles wird gut!“, ist in großen Buchstaben auf die Hausrückwand gesprüht. „Hier stand vor ein paar Monaten noch eine Wand“, Freuen uns über jede erzählt Hannah Kordes gerade im Erdgeschoss, wo im nächsten Sommer das „Findus“ Form der Beteiligung und mit ihm die Esskultur einziehen soll. „Ein sportlicher Plan, das wissen wir, aber es hat sich schon richtig viel getan“, lacht die ausgebildete Architektin. „Und wir sind immer für Unterstüt- zung dankbar“, fährt Jonas Hummel Wir ist das Kollektiv WERK, das Wohnen, aber auch Büroräume und die holländischen Fliesen unter dem fort und verweist auf das erfolgreiche aus einer Gruppe von sieben festen Ateliers können im Haus möglich sein. Fenster. „Wir versuchen mit dem Bau- Crowdfunding, das 16.100 Euro für das Mitgliedern besteht, die über einen Unser Nutzungskonzept setzt sich aus ordnungsamt zusammen das Histori- Haus eingebracht hat. „Das Entker- Hausverein organisiert sind. Dazu vielen Teilprojekten zusammen und kommen viele weitere Akteure, die soll möglichst offenbleiben, damit es etwas zur Wiederbelebung des fünf- auch für Leute interessant bleibt, die „Wir haben einer Gruppe junger kreativer Menschen viel Zeit für die stöckigen Altbaus beitragen, der vom später dazukommen. Ein Nie-Fertig- Entwicklung ihrer Ideen gelassen und konnten ihnen dann eine genau Leerstand in ein zukunftsfähiges Haus Haus.“ passende Immobilie für die Umsetzung anbieten. Die Gruppe ist ein des kreativen Schaffens verwandelt Glücksfall für die Entwicklung des Quartiers und der Stadt.“ werden soll. Wohnen, Arbeiten und Leben in zentraler Lage und zu fairen Holländische Fliesen STÄWOG-Geschäftsführer Sieghard Lückehe Konditionen – die „Bürger 218“ wird unter dem Fenster auch als Vorzeigeprojekt für nachhal- tige Sanierung und gemeinwohlorien- Das Erdgeschoss als Café und Veran- sche zu bewahren und wieder etwas nen und Entsorgen ist unsere Sache, tierte Stadtgestaltung verstanden. staltungsraum, dahinter Backstube von der ursprünglichen Schönheit des für den Umbau sind wir schon mit und Küche: „Die sechs Lagerräume im Gebäudes herauszupolieren.“ verschiedenen Handwerksfirmen im „Bis heute um 15 Uhr gehört das Hof nutzen wir zurzeit als Werkstät- Gespräch. Mitarbeit, Ideen oder Geld Haus noch der Stäwog“, erklärt Jonas ten und Lager für Baustoffe“, erklärt Ganz neu wird dagegen der Aufzug, – wir freuen uns über jede Form der Hummel, der wie Hannah Kordes Jonas Hummel. „Und hier haben wir der das Haus bis zur Dachterrasse auf Beteiligung!“ zum WERK-Kollektiv gehört. „Heute die Räucherkammer von 1927, die dem Flachdach barrierefrei macht. An- werden die Verträge unterschrieben, wir beim Entkernen entdeckt haben“, sonsten wird soviel wie irgend mög- https://www.startnext.com/werk geht das Haus offiziell an uns über“, zeigt Hannah Kordes. Geräuchert wird lich recycelt, weiterbenutzt oder auch www.werk-haus.org ergänzt die Projektkoordinatorin. „Wir zukünftig nicht mehr, aber die kleine durch Verkäufe bei Ebay im Kreislauf insta: @werk.embassy legen unseren Schwerpunkt auf das Kammer bleibt ebenso erhalten wie gehalten. „Ein Gebäude ist letztend- 6 | S TÄW O G M A G A Z I N | D E Z E M B E R 2 021
S TÄW O G M I E T E R S TECKBRIEF NAME Matthias Leiske ALTER 24 Jahre Von GEBURTSORT Vorbildern Krefeld lernen! Das ist das Ziel des Projekts BREMERHAVENER SEIT „Bildungsbuddies“, das ge- Oktober 2020 meinsam von der Schule am Ernst-Reuter-Platz, der STÄWOG, der Hochschule Bremerhaven, STUDIENGANG dem Studierendenwerk Bremen, der Dieckell-Stiftung und dem Gründung, Inno- Netzwerk Schule, Wirtschaft vation, Führung und Wissenschaft für die Region Unterweser e. V. entwickelt wurde. Beschreibe in drei Worten das Besondere am Projekt Bildungsbuddies: Chancen, Verantwortung, Zukunft. Das Prinzip ist einfach: Fünf Studierende der Hochschule Was versprichst Du Dir von der Teilnahme am Projekt? Ich verspreche mir von der Teilnahme am Projekt Bremerhaven können kostenlos eine Bereicherung für meinen eigenen Erfahrungsschatz im Umgang mit Kindern. Außerdem hoffe ich, ein positiver im neuen Studierenden- Einfluss für die Schülerinnen und Schüler zu sein. Die Vorstellung, dass in zehn Jahren jemand auf mich zukommen wohnheim Heinrichstraße und sich bedankt, ist mein Ansporn. wohnen, wenn sie im Gegenzug Schülerinnen und Schüler der Was möchtest Du den Schülerinnen und Schülern gern vermitteln? Da ich in meiner Schullaufbahn Schule am Ernst-Reuter-Platz auch nicht immer ein vorbildlicher Einser-Schüler war, kann ich mich gut in einige der Kids hineinversetzen und unterstützen. hoffe dadurch positiv auf sie einzuwirken und sie davon zu überzeugen, dass Bildung wichtig ist und das Leben in vielen Hinsichten bereichern kann. Weil wir Bildungsbuddies weder Lehrer noch Mitschüler sind, stehen wir in einem 20 Stunden im Monat sollen vertrauteren Verhältnis mit den Schülern und können mit ihnen leichter über Themen wie Berufsziele, Motivation die „Bildungsbuddies“ mit den und Lernen sprechen. Ich möchte vermitteln, dass Herkunft, momentane Situation oder sonstige Faktoren nicht Schülerinnen und Schülern ausschlaggebend für die Zukunft sind, sondern dass jeder durch Fleiß und Zielstrebigkeit seine Zukunft positiv der 5. bis 7. Klasse verbringen beeinflussen kann. Momentan plane ich mit zwei weiteren Bildungsbuddies eine Kooperation mit einem Box-Gym, und ihnen in dieser Zeit nicht wo von uns ausgewählte Kids in Ihrer Freizeit regelmäßig am Training teilnehmen können. Ziel ist es, das Selbstbe- nur bei Problemen mit dem wusstsein und verantwortungsbewusste Handeln der Kids zu fördern. Unterrichtsstoff, sondern auch als „Bildungsvorbilder“ zur Seite Dein Geheimtipp in Bremerhaven? Für mich ist der Speckenbütteler Park ein Geheimtipp. Im Sommer kann stehen. man dort auf dem See Boot fahren oder mit Freunden eine Runde Volleyball auf der Wiese spielen. Weitere Informationen Was gefällt Dir am besten im Studierendenhaus Heinrichstraße? Mir gefällt die sehr moderne, üppige zu dem Projekt unter und kunstvolle Einrichtung des Studierendenhauses. Auch die großzügig bemessenen Zimmer, der Balkon oder der www.bildungsbuddies.de. neu gebaute Fahrradunterstand sind echte Highlights. Für mich ist es ein Privileg, im Studierendenhaus zu wohnen. S TÄW O G M A G A Z I N | D E Z E M B E R 2 021 | 7
S TÄW O G I N T E R N Beim Vorstellungsge passte dann al Gespräch mit den neuen STÄWOG-Auszubildenden STÄWOG Magazin: Frau Renken, Frau schiedenen Möglichkeiten informiert Schröder, stellen Sie sich doch bitte und finde, dass Immobilienkauffrau kurz selbst vor… oder Immobilienkaufmann ein sehr spannender Beruf ist. Für mich ohne T. Renken: Mein Name ist Tomma ernsthafte Konkurrenz, dieser Berufs- Renken. Ich bin 20 Jahre alt, komme wunsch stand ganz weit oben. aus Nordenham, habe Anfang August mit meiner Ausbildung bei der Stäwog L. Schröder: Das war bei mir ähnlich, begonnen und fahre seitdem jeden und außerdem gibt es Verwandte, die Tag durch den Wesertunnel. in der Immobilienbranche arbeiten. Ich habe da früh viel mitbekommen L. Schröder: Und ich bin Leonie Schrö- und schon als kleines Kind mit der, 19 Jahre alt, komme aus Langen in Geestland und bin ebenfalls seit August hier bei der Stäwog. STÄWOG Magazin: Ausbildung zur Immobilienkauffrau – wie ist der Berufswunsch entstanden? T. Renken: Für mich war eigentlich meiner Oma Fernsehsendungen wie von Anfang an klar, dass ich eine „mieten, kaufen, wohnen“ geschaut. kaufmännische Ausbildung machen Der Beruf passt genau, weil ich gern möchte. Ich habe mich über die ver- eine Mischung aus Büroarbeit und 8 | S TÄW O G M A G A Z I N | D E Z E M B E R 2 021
S TÄW O G I N T E R N GeWOhnT L. Schröder: Ich habe mich erst einmal im Internet darüber informiert, welche Unternehmen es im Umkreis gibt. WirD Ich wollte die Ausbildung bei einem Wohnungsunternehmen machen, weil immer;-) ich auch die Buchhaltung wichtig finde, und der Pop-up-Store im letzten Sommer hat mich dann überzeugt. Das Gespräch, das ich da mit den Auszubil- denden hatte, war sehr offen und sehr informativ. Die Art, wie die Stäwog Deswegen brauchen wir zum 1.8.2022 ihre Auszubildenden gesucht hat, fand Verstärkung: Wir bieten Dir eine viel- ich sehr ansprechend. seitige Ausbildung, bei der Du draußen auf Baustellen, drinnen im Büro und T. Renken: Ich habe ebenfalls geguckt, was es in der Umgebung unterwegs auf e-Bikes sein kannst. gibt, weil ich nicht aus Nordenham Um bei der Städtischen Wohnungsge- wegziehen wollte. Über die Stäwog sellschaft Bremerhaven immobilien- habe ich mich zuerst auf der Webseite spräch informiert, und bei Vorstellungsge- kaufmann (m/w/d) zu werden, sind spräch passte für mich dann alles. Abitur oder 2-jährige höhere handels- Was die Stäwog ihren Auszubildenden schule Voraussetzung. lles anbietet, finde ich gut. Zum Beispiel die Berufsschule in Bochum, wo wir Du profitierst vom Besuch des EBZ in schon dreimal waren. Bochum, variablen Arbeitszeiten und mittagspausen am Wasser. L. Schröder: Die finde ich auch total gut. Es ist eine Möglichkeit mal raus- nA, neUGieriG? zukommen und neue Leute kennen- zulernen, die auch noch den gleichen Komm einfach mal auf´n Kaffee vorbei! Oder schick uns Kontakt zu Menschen haben wollte. Beruf machen. Da fällt der Austausch direkt Deine Bewerbung und werde Teil des engagierten STÄWOG-Teams. Deine Ansprechpartnerin ist Patricia Skodzik. Einen anderen Berufswunsch hatte ich leicht – man lernt viel voneinander. gar nicht. Barkhausenstr. 22 · 27568 Bremerhaven T. Renken: Da kann ich mich nur an- personal@staewog.de STÄWOG Magazin: Gilt Immobilien- schließen. Die Schule, die Leute, die 0471/9451-102 kauffrau als cooler Beruf? Unterkunft – alles rundum gut! www.staewog.de L. Schröder: Ich finde, alle Leute schiedlichen Kunden, die wir treffen T. Renken: Dazu gehörte auch das reagieren positiv auf ihn. Vor allem werden, freue ich mich auch schon. Frühstück am ersten Freitag mit der etwas ältere Menschen, denn es ist Ausbildungsleiterin und allen Azubis. ein Beruf, den es auch in der Zukunft STÄWOG Magazin: Wie sind Sie insge- Das war eine gute Möglichkeit zum geben wird, der nicht komplett durch samt im Unternehmen aufgenommen Austausch, und wir konnten Fragen das Internet oder Maschinen ersetzt worden? stellen, die vielleicht im Lauf der werden kann. ersten Woche aufgekommen waren. STÄWOG Magazin: Sie durchlaufen ja L. Schröder: Total gut, ich habe mich Ich finde, das Frühstück hat noch mal T. Renken: Der Beruf ist zwar vielen in den nächsten Jahren ganz verschie- direkt wohl gefühlt! Ich hatte ehrlich gezeigt, wie sich die Stäwog um die nicht so geläufig, dass sie sich konkret dene Stationen. Worauf freuen Sie sich gesagt ein bisschen Angst vor dem Auszubildenden kümmert und wie etwas darunter vorstellen könnten, in der Ausbildung besonders? Einstieg, weil ich eigentlich eine eher wichtig es dem Unternehmen ist, dass aber meine Familie und all meine schüchterne Person bin. Ich hatte wir uns gut aufgenommen und wohl Freunde haben nur positiv reagiert. T. Renken: Eigentlich auf alles. Ich befürchtet, dass man sich am Anfang fühlen. lasse das jetzt auf mich zukommen erst etwas erkämpfen muss, aber auch STÄWOG Magazin: Und wie sind sie und finde wie Leonie die Mischung die anderen Auszubildenden sind so- STÄWOG Magazin: Das perfekte auf die Städtische Wohnungsgesell- aus im Büro und draußen arbeiten fort auf uns zugekommen, haben uns Schlusswort, vielen Dank für das schaft Bremerhaven gekommen? sehr gut. Ja, auf die sicher ganz unter- alles gezeigt und uns Tipps gegeben. Gespräch. S TÄW O G M A G A Z I N | D E Z E M B E R 2 021 | 9
S TÄW O G I N K Ü R Z E Ortsteilfest Grünhöfe Ein Volltreffer war das Ortsteilfest Grünhöfe, das Ende September nach der Corona-Zwangspause umso mehr gefeiert wurde. Bei sommerlichen Temperaturen präsentierten sich Vereine, Verbände, Einrichtungen und Dienste aus den Ortsteilen Grünhöfe und Geestemünde-Süd. Mit dabei war auch der gut besuchte STÄWOG-Pavillon, an dem es einmal mehr viel zu erleben und endlich auch wieder etwas zu gewinnen gab. Schenke Lehe ein Lächeln Sie lächeln und lächeln und lächeln… Zur Langen Nacht der Kultur 2021 und darüber hinaus präsentierte die wunderwerft in der Hafenstraße Fotografien von Rainer Berthin. Ein Bild im Bild, ein Smartphone vor der unteren Gesichtshälfte – Menschen aus Lehe tragen das Lächeln anderer Menschen. Die positive Botschaft aus dem Viertel ist eindeutig: Lehe ist ein besonderer Stadtteil mit besonderen Bewohnerinnen und Bewohnern. 10 | S TÄW O G M A G A Z I N | D E Z E M B E R 2 021
S TÄW O G I N K Ü R Z E Frühstück mit Nachbarn „Frühstück mit Nachbarn“ – die kleine Veranstaltungsreihe mit Akteuren aus Wulsdorf, die von STÄWOG-Sozialmanager Ralf Böttjer initiiert wurde und das Familienzentrum, den Kontaktpolizisten, den Strom-Spar-Check und mehr vorgestellt hat, fand Mitte Oktober ihren Abschluss. Zum gemeinsamen Frühstück im „Wigwam“ hatte die Bäckerei Engelbrecht 100 Meisterstücke gestiftet und die Tafel Bremerhaven für die Auflage gesorgt. Guten Appetit! Wormser Straße/Bismarckstraße Nach den Sanierungsmaßnahmen in der Wormser Straße 5 und 7 und der Bismarckstraße 49 und 51, deren Kern die Wärmedämmung der Fassade und der Einbau einer energiesparenden Zentralheizung war, sind nun auch die Außenarbeiten abgeschlossen. Freundlich und hell – die STÄWOG hat einmal mehr die Ergebnisse der Mieterbefragung umgesetzt. Bänke laden zum Verweilen ein, Beleuchtung und Briefkästen wurden erneuert, überdachte Fahrradstellplätze sind dazugekommen. S TÄW O G M A G A Z I N | D E Z E M B E R 2 021 | 11
S TÄW O G M I E T E R Leben IN DER Ehepaar, das auch privat in Wulsdorf lebt, zwar deutlich ausgebremst, aber WIEDER Kulturwohnung nicht aufhalten können. Die Säulen, die in Kooperation mit der STÄWOG vom Förderwerk vor dem Hauseingang aufgestellt wurden, weisen jetzt ebenso wie der Schriftzug am Fenster auf die Kulturwohnung hin. Präsenz wurde beim Weltkindertag, beim Heimatmarkt, beim Kultursommer Süd und bei einem Projekt mit der Pau- la-Modersohn-Schule gezeigt, beim „Tag des offenen Ateliers 2021“ war die Robinienallee ebenfalls mit dabei. „Da kamen auch schon mal Nachbarn, um zu sehen, was wir hier so machen. Und unten in der ‚Wohnung‘ haben die Kinder Brot für uns gebacken.“ Vernetzung mit Bremerhavener Szene Anja Marina Kolberg und Wolfgang Tuttlies-Kolberg wollen sich einbringen Zurzeit trifft sich die Schreibgruppe nie gehört, und so brauchte es noch „Fischtown Poesie“ regelmäßig in der einige Zufälle, Begegnungen und neue Wulsdorfer Kulturwohnung, wenn sich Bekanntschaften, bevor sie dort den die Corona-Lage beruhigt hat, sollen richtigen Standort für ihre künstleri- hier Kunst-Angebote für Frauen mit schen Vorhaben gefunden hatten. Migrationshintergrund folgen. Ange- dacht sind eine „Kreativ-Ambulanz“ „Die Wohnung stand lange leer, da und Ausstellungen mit Gastkünstle- „Wir machen das alles ehrenamtlich die mit den Bewohnerinnen und war über Jahre nichts gemacht rinnen und -künstlern, eine weitere und unserem Alter entsprechend“, Bewohnern des Viertels gearbeitet ha- worden“, erzählt Wolfgang Tutt- Vernetzung mit der Bremerhavener sagen Anja Marina Kolberg und ben. Irgendwann liefen diese Aktionen lies-Kolberg. „Wir haben viel Arbeit Szene oder Malaktionen mit Kindern Wolfgang Tuttlies-Kolberg. „Wir dann aus, blieb die Kulturwohnung reingesteckt, damit sie so wird, wie im öffentlichen Raum. An Ideen fehlt sind keine Menschen, die auf dem ungenutzt und geriet nach und nach sie jetzt ist.“ Vorausgegangen waren es an der Robinienallee 14 nicht: Sofa sitzen und Frühstücksfernsehen in Vergessenheit. intensive Gespräche mit der STÄWOG, „Wir möchten ein für alle offener Ort gucken können.“ Für die Wulsdorfer die dem Ehepaar die Räume zu für kreative Begegnungen werden“, Kulturwohnung, die vom Ehepaar günstigen Konditionen überlassen hat. sind sich Anja Marina Kolberg und aus dem Dornröschenschlaf geweckt Standort für „Es ist toll, dass sich eine Wohnungs- Wolfgang Tuttlies-Kolberg einig. wurde, ist diese Einstellung ein kreative Vorhaben gesellschaft so sehr um ein Quartier Glücksfall. „Wir kommen jetzt so kümmert und es unterstützt“, meint langsam wieder in Gang und wollen Dies war der Stand der Dinge, als Anja Anja Marina Kolberg. „Wir sind der uns im Quartier mit künstlerischen Marina Kolberg und Wolfgang Tutt- Stäwog dankbar, dass wir hier arbeiten Aktivitäten einbringen.“ lies-Kolberg 2018 nach Bremerhaven können!“ Ein dickes Lob gibt es zogen und einen Raum suchten, der außerdem für die Mitarbeiter, die im An der Robinienallee 14: Aus der Taufe ein Ersatz für ihr aufgegebenes Atelier Erdgeschoß die städtische Anlauf- gehoben wurde die Kulturwohnung werden sollte. Beide kannten die stelle „Die Wohnung“ betreuen. „Die von Jochen Hertrampf, dem langjähri- Stadt bereits – sie aus ihrer Arbeit als helfen, wo sie können. Das ist eine gen Leiter des Kulturladens Wulsdorf. Kunsttherapeutin und Kunstpädago- prima Zusammenarbeit, auf die sich In enger Zusammenarbeit mit dem gin, er als Fotograf und Autor in der weiter aufbauen lässt.“ Kulturamt und der STÄWOG wirkten Gruppe der „Schreibverrückten“. Von über die Jahre aus der Wohnung der Kulturwohnung an der Robinien- Sichtbar werden und viele Kontakte heraus Künstlerinnen und Künstler, allee hatten beide allerdings noch knüpfen – die Corona-Krise hat das 12 | S TÄW O G M A G A Z I N | D E Z E M B E R 2 021
S TÄW O G I N A K T I O N „Was machst du denn da?“ STÄWOG-Mieterin Melanie Krüger geht mit gutem Beispiel voran „He, wird das ein Fotoshooting oder was?“, flachst der Nachbar vom Balkon draußen spiele, fällt mir das auf. Meistens ist es Plastik, Süßigkeitentüten von aus, und sein Sohn kommt gleich mal raus, um sich das Ganze näher anzuse- den Jüngeren, Chipstüten von den etwas Älteren. Die Abfallkörbe an der Straße hen. „In unserem Haus verstehen wir uns wirklich super, da kann ich nichts oder am Spielplatz sind offen, die Vögel holen da was raus – ich will gar nicht anderes sagen!“, lacht Melanie Krüger und winkt zurück. „Das läuft prima, behaupten, dass die Kinder das mutwillig machen. Aber wenn das dann hier unsere Kinder spielen ganz viel zusammen und wir reden gern miteinander. rumfliegt, das kann ich gar nicht sehen!“ Als das mit Corona begann und noch keiner richtig Bescheid wusste, haben wir auf den Balkonen gestanden und uns über die neue Situation ausgetauscht.“ Wo man sich wohlfühlt, übernimmt man Verantwortung und zeigt Eigeninitiati- ve: Melanie Krüger schrieb direkt an STÄWOG-Sozialmanager Ralf Böttjer. „Einen Seit siebeneinhalb Jahren wohnt die STÄWOG-Mieterin mit ihrem Lebensge- Tag später stand die Müllzange, nach der ich gefragt hatte, vor meiner Tür. Das fährten und dem heute achtjährigen Sohn im Eckleinjarten: fünf Räume, 110 ging echt schnell“, staunt sie noch immer. „Ja, und nun lauf ich mit der Zange Quadratmeter, große Rasenflächen hinter dem Gebäude. „Wir sind froh, dass wir rum, wenn ich Zeit dafür habe, sammle auf und werfe den Abfall in die große diese Wohnung haben, denn es ist hier sehr kinderfreundlich. Spielplätze, Kita Hausmülltonne. Und die Kinder sind übrigens echt interessiert, fragen mich, was und Schule, alles da“, unterstreicht sie und lobt die gute Infrastruktur. „Ärzte- ich da mache und ob sie mithelfen können.“ haus, Apotheke, Discounter und Getränkemarkt, dazu der Park ganz in der Nähe. Da braucht man nicht mal den Bus, und der fährt hier ja auch noch.“ Eine Nachbarin will noch zwei weitere Müllzangen organisieren, die Aktion hat sich mittlerweile herumgesprochen und kommt bestens an. Jetzt hofft Melanie Kein Wunder also, dass die Wohnlage ausgesprochen beliebt ist. „Wir hatten Krüger auf Nachahmer, die in ihren eigenen Wohnvierteln ebenfalls etwas für eigentlich gar nicht in dieser Größe gesucht, das war ein glücklicher Zufall“, die Gemeinschaft tun wollen. „Wir fühlen uns hier im Eckleinjarten wirklich wohl, erzählt die Bürokauffrau. „Wenn hier mal etwas frei wird, ist es schnell wieder und unsere Nachbarn tragen dazu bei“, betont sie noch einmal. „Wir meinen, dass weg“, hat sie über die Jahre beobachtet. „Viel Leerstand hat man hier nicht.“ Mit man mit Kind in Bremerhaven gar nicht besser wohnen kann als hier!“ der STÄWOG als Vermieter ist sie absolut zufrieden: „Wenn mal was ist, sprechen wir den Hausmeister an, und dann läuft das auch.“ Wer dem tollen Beispiel von Melanie Krüger folgen möchte und auch eine Gute Nachbarschaft, angenehme Lage – das Einzige, was Melanie Krüger stört, Müllzange braucht, kann sich gerne an STÄWOG Sozialmanager Ralf Böttjer ist der Verpackungsmüll, der ab und an herumliegt. „Wenn ich mit meinem Sohn wenden. Kontakt: boettjer@staewog oder 0471/9451-130. S TÄW O G M A G A Z I N | D E Z E M B E R 2 021 | 13
S TÄW O G M I E T E R „Besser als alles andere!“ Arthur Schäfer ist erfolgreicher Food-Blogger und hat sich nun den Traum vom eigenen Café erfüllt Klein, aber fein. „Und vor allem zu den Food-Fotografen, vielleicht mein“, freut sich Arthur Schäfer. Als geht es sogar in Richtung Food-Sty- Angestellter hat er in der Gastro- list“, präzisiert er. „Die Arbeit besteht nomie zwar wertvolle Erfahrungen darin, Essen appetitlich und ästhetisch gesammelt, doch letztlich die auf Bildern in Szene zu setzen.“ Erkenntnis gewonnen, dass man nach 14 Stunden Arbeit nur noch essen und schlafen, nicht aber leben Bowls und Cakes kann. Jetzt hat sich der gelernte in Hülle und Fülle Koch selbständig gemacht, am 13. November öffnete sein Café und Seit gut zwei Jahren postet Arthur Restaurant „Foodart Bremerhaven – Schäfer perfekte Hochglanzaufnah- Cake’s & Bowl’s“ in der Bürgermeis- men von seinen leckeren Kreationen ter-Smidt-Straße 148. auf Instagram, erreicht damit zurzeit mehr als 10.000 Menschen und zählt Der Onkel war Koch, der Neffe begann als „Foodart Bremerhaven“ ganz klar bei ihm die Lehre. Anfangs ohne echte zu den erfolgreichsten Food-Influen- Überzeugung, aber dann fing er ir- cern der Stadt. Ungewöhnliche Bowls gendwann Feuer für das Metier. „Kein – das sind frische und gesunde Köst- anderer Job würde mich so ausfüllen!“, lichkeiten, attraktiv in einer Schüssel Rezepten, die ich mir für mich und Maschinenführer bei Frosta gearbeitet weiß er heute. Arthur Schäfer ist nicht zubereitet – und Cakes in Hülle und andere Leute ausgedacht habe. Ich hat, eine gute Chance, um auf sich nur Koch und Bäcker aus Leidenschaft, Fülle: „Ich mache, worauf ich Lust freue mich immer sehr, wenn jemand aufmerksam zu machen. „Die Leute sondern auch Food-Blogger und habe. Wenn ich einkaufen gehe und etwas von mir nachkocht.“ sollten mich kennenlernen, bevor ich Food-Influencer. „Als Food-Blogger denke, dass etwas gut aussieht, dann mein Café eröffne“, bestätigt er und fotografiere ich Essen!“, erzählt der nehm‘ ich es mit“, erzählt der Blogger. Instagram war für den Koch, der berichtet von zusätzlichen Einnahmen 31-Jährige. „Okay, ich zähle mich eher „Meine Bilder mische ich gern mit zwischenzeitlich vier Jahre als durch Werbe-Kooperationen. „Im 14 | S TÄW O G M A G A Z I N | D E Z E M B E R 2 021
S TÄW O G M I E T E R Augenblick arbeite ich mit und für weiß und bereit ist, für gute Qualität Meggle, Spice Bar, Reishunger, Laux entsprechend zu zahlen. Deli sowie Einstückland und die ZDF drehscheibe. Instagram wird stark von „Ich habe hier viel Arbeit reinge- Firmen für die eigene Präsenz genutzt. steckt“, seufzt der 31-Jährige und Außerdem um Interessierte zu finden, schaut zum Kuchentresen, der gerade die die Firmen dabei ohne eine feste erst mit Verspätung geliefert wurde. Anstellung unterstützen.“ „Zuerst wollte ich Mitte Oktober eröffnen, dann Anfang Novem- ber. Jetzt ist es Mitte November Koch und Bäcker geworden.“ Dafür, dass er zu diesem aus Leidenschaft Zeitpunkt überhaupt den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt hat, dankt Wenn er vom Backen und Kochen der Koch mit einer Leidenschaft für spricht, merkt man Arthur Schäfer Cheesecakes nicht zuletzt sofort eine ganz besondere Freude an. der STÄWOG, die Ende 2016 „Es ist für mich einfach schön, besser die Pop-up-Store-Kampagne als alles andere!“, unterstreicht der „Springflut Bremerhaven“ begeisterte Gastronom, der auf ein initiiert hat, um dem gewerb- Instagram: cakeandbowl und foodartbremerhaven bunt gemischtes Publikum hofft. „Es lichen Leerstand in der Stadt Facebook: Foodartbremerhaven ist für jeden was dabei“, umreißt er entgegenzuwirken. Günstige das Angebot des „Cake’s & Bowl’s“, Konditionen und wenig Forma- das dienstags bis sonntags von 12 litäten dienen insbesondere Start-ups bis 18.30 Uhr geöffnet hat. „Veganer als Sprungbrett in die Selbstständig- Kuchen, kalorienarmer Kuchen, echte keit. „Ohne das Pop-up-Store-Angebot Kalorienbomben. Und bei den Bowls der Stäwog hätte ich sicher noch zwei dasselbe: vegan, vegetarisch und mit oder drei Jahre auf meinen eigenen Fleisch, mit wenig oder mehr Kalorien. Laden warten müssen“, fasst Arthur Bei mir ist eine Bowl kein Salat, Schäfer zusammen. Für einen quir- sondern eine vollwertige Mahlzeit ligen Enthusiasten wie ihn wäre das in einer Schale.“ Hervorzuheben ist, eine verdammt lange Zeit geworden. FO O D FOTO G R A FIE: A. S CH Ä FER dass der Koch besonderen Wert auf Umso größer die Erleichterung, dass Klasse statt Masse legt. Verarbeitet sein kulinarisches Konzept überzeugt: werden bei ihm nur hochwertige und Der Ansturm zur Eröffnung übertraf nachhaltige Zutaten, die vorwiegend alle Erwartungen und die Cakes und aus der Region kommen. Nun hofft Bowls waren nach wenigen Stunden er, dass Bremerhaven das zu schätzen ausverkauft! S TÄW O G M A G A Z I N | D E Z E M B E R 2 021 | 15
S TÄW O G M I E T E R Pop-up-Store Aufzug und Briefkästen „Goethe & friends“ in Blau und Weiß Von Hand gefertigte Einzelstücke Regel auch was mit“, so der Go- Als die Bewohnerinnen und Be- Mit Folie beklebt wurden bereits die und kleine Serien. Kunst, Design und ethe45-Mieter, der bei einem kurzen wohner ins Kreativhaus Goethe45 zuvor von einer Spezialfirma gründlich Mode, dazu Lampen, Schmuck und Rundgang die weiteren Anbieterinnen einzogen, war der Aufzug im Hof vom Rost befreiten Aufzugstüren, Kurioses – ein neuer Pop-up-Store und Anbieter vorstellt. Aus dem noch im Bau. „Irgendwann haben 2022 soll dann der Aufzugschacht in der „Bürger“ 77 lädt bis zum 23. Kreativhaus in der Goethestraße sind wir dann gemerkt, wie krass der folgen. „Das wird ein Hingucker“, ist Dezember zu spannenden Entde- außer ihm Sofia Schneider und ihr strahlt“, erzählt Florian Eybe. „Weiße sich Eybe sicher. „Wir sind mit der BIS ckungen abseits des Mainstreams Label „Remanier“ sowie Simon Völz Farbe und Pulverversiegelung. Wie und der Stäwog im Gespräch.“ Die ein. Künstlerinnen und Künstler mit dreidimensionalen Bildern vertre- darauf das Licht reflektiert wird, ist Aufzugskabine hat sich der Medienge- aus dem Umfeld des Kreativhauses ten. Als „Freunde“ präsentieren der unglaublich!“ stalter schon vorgenommen und dabei Goethe45 haben sich zusammen- bekannte Bremerhavener Modedesig- Ästhetik und Nutzen miteinander getan, um auf 71 Quadratmetern ner David Kotowski mit seinem Label Insgesamt ist die Außenfassade des verknüpft. Der Stadtplan an den Wän- Ladenfläche Außergewöhnliches zu Didaldi und seine Kollegin Wanda Aufzugs für Kreative ein schwieriges den sieht nicht nur gut aus, sondern offerieren: „Goethe45 & friends“, Worms Stücke aus ihren Kollektio- Pflaster, da sie wegen ihrer Uneben- informiert mit seinen Aufklebern auch Angebot und Besetzung können sich nen, während Peppi’s Feldschmiede heiten kaum zu bearbeiten ist. „Des- über Bremerhavener Orte, an denen in diesem speziellen Laden von Tag Campingzubehör, Lampen und aus halb haben wir uns ein aufgeklebtes man etwas Neues erleben kann. zu Tag ändern. alten Werkzeugen geschmiedete Streifenmuster überlegt“, berichtet Messer zeigt. Florian Eybe. „Wir wollen hier wieder Bleiben die Briefkästen im Flur, die „Mal schauen“, so Moritz Schmeckies, die Farbgestaltung umsetzen, die ebenfalls im Blau und Weiß gehalten der mit dem bisherigen Interesse Gute Ideen treffen auf gekonnte es bereits im Treppenhaus gibt. Das sind. Ein meditierender Buddhist trifft durchaus zufrieden ist und sich freut, handwerkliche Umsetzung: Wer das Haus soll durch solche Schritte zu hier auf einen Tauchroboter – Florian dass in der Fußgängerzone trotz des Besondere sucht, ist montags bis frei- einer Marke werden und eine eigene Eybe hat mit allen Hausbewohner- trüben Wetters soviel los ist. „Die tags von 11 bis 19 Uhr und samstags Identität bekommen, die ja durch innen und -bewohnern individuelle Leute rennen uns zwar nicht die Bude von 10 bis 18 Uhr bei „Goethe45 & den Blauton zur Hälfte auch in der Details abgesprochen, die in seine ein, aber wer reinkommt, nimmt in der friends“ genau richtig. Stäwog-Welt liegt.“ Collage eingeflossen sind. 16 | S TÄW O G M A G A Z I N | D E Z E M B E R 2 021
S TÄW O G M I E T E R Selbstbewusst, „Wir essen zusammen und lachen zusammen“, berichtet die junge Frau aus Jordanien. „Es ist sehr schön hier und viel, viel besser, als alleine zuhause zu sein.“ Ein Ausflug zur Burg zielstrebig Eltz und andere Exkursionen stehen noch auf dem weiteren Programm, Goethestraße 45, 27576 Bre- aber ihr eigentliches Ziel verliert merhaven – das ist zurzeit die Fatima Fanous nicht aus den Augen: Adresse von Fatima Fanous Erfahrungen sammeln, die sie später aus Amman, Jordanien. Sie nutzen kann. Sie hat Goethe gelesen, hat an der „University of das Auswandererhaus besucht, viel Jordan“ deutsche und engli- sche Sprache und Literatur studiert, sie ist eine von zwölf und im Kreativhaus Neues kennengelernt. „Müllsortie- rung, oh Gott!“, lacht sie und sieht auch sonst etliche Unterschiede zu jungen arabischen Frauen, die vom UNESCO-Format „kulturweit“ unter zahlrei- chen Bewerberinnen für eine GOETHE45 bestens aufgehoben Hospitation in Deutschland ausgewählt worden sind. Die Jordanierin Fatima Fanous lebt und arbeitet drei Monate lang in der Stadt Das bürgerschaftliche Engagement und arbeitet nun als Supervisorin, junger Menschen über Ländergrenzen spricht bei ihrem Job Englisch und hinweg stärken und den internationa- Arabisch. „Aber mein Deutsch ist noch len Dialog der Zivilgesellschaft för- nicht ganz vergessen“, sagt sie. „Ich dern: Drei Monate Deutschland heißt möchte mich in der Sprache weiter es vom 29. August bis 15. November verbessern und später dann bei einem für die Frauen, die die deutsche deutschen Institut in Jordanien ange- UNESCO-Kommission für das Hospi- stellt werden. Davon gibt es einige“, tationsprogramm bestimmt hat. Sie fährt sie fort und erzählt, dass sie bei sind alle zwischen 18 und 26 Jahren ihrem Aufenthalt vor allem Kunst und alt, stammen aus Ägypten, Jordanien, Kultur begegnen möchte. „In Jordani- Tunesien und dem Libanon und spre- en gibt es auch Künstlerinnen und chen Deutsch. Bei ihrem Aufenthalt Künstler, aber sie sind nicht bekannt unterstützen sie UNESCO-Stätten, und man redet nicht viel über sie.“ Kulturinstitutionen und Bildungsein- richtungen, leben und arbeiten unter für sie neuen Bedingungen. „Learning Gemeinsame by doing“, unterstreicht Goethe45-Ga- Ausflüge gehören dazu leristin Anne Schmeckies. „Die Galerie Goethe45 ist bereits zum dritten Mal Das ist in der kreativen Gemeinschaft für so einen Aufenthalt ausgewählt der Goethestraße 45 natürlich ganz worden. Das empfinden wir als große anders, und ein weiterer Glücksfall Anerkennung.“ ist für Fatima Fanous ganz sicher ihre „Gastmutter“ Elena Schiller. Die am Kreativhaus Goethe45-Galeristin Anne Schmeckies, Alfred-Wegener-Institut beschäftigte Kunst und Maschinenbau-Ingenieurin lebt seit Hospitantin Fatima Fanous und Bewohnerin Elena Schiller Kultur begegnen 2018 in Bremerhaven, und das nicht und Bewohner. Wenn Elena Schiller ihrem Heimatland. „Die Menschen hier gern alleine. „Gemeinschaftliches nicht gerade im AWI Tiefsee-Roboter in Bremerhaven sind sehr freundlich“, Fatima Fanous, Jahrgang 1998, ist Wohnen, also nicht bloß in einer WG, baut, betreut sie gern die Gäste des zieht sie ein erstes Fazit und möchte glücklich, dass sie in Deutschland sein ist mir sehr wichtig“, meint sie, und Kreativhauses. Gemeinsam mit Fatima auf jeden Fall auch nach dem Hospi- darf. In Jordanien hat sie ihr Studium so wurde ihr Wohnzimmer zu einem Fanous war sie dabei unter anderem in tationsaufenthalt mit der Goethe45 in bereits vor einem Jahr abgeschlossen Wohnzimmer für alle Bewohnerinnen Bremen und Hamburg. engem Kontakt bleiben. S TÄW O G M A G A Z I N | D E Z E M B E R 2 021 | 17
S TÄW O G A K T U E L L Geschichte „Aber wir sehen natürlich das En- gagement der Wohnungsgesellschaft und anderer Investoren im Stadtteil“, betont der Kulturwissenschaftler, der in Geschichten den Wandel genau beobachtet. „In der Hafenstraße gibt es jetzt von der portugiesischen Bäckerei bis zum bul- garischen Kiosk viele neue Läden, die Geschichtswerkstatt Lehe ist schon seit 15 Jahren aktiv und produktiv von hart arbeitenden Leuten geführt werden. Das ist gut so, und ohnehin Es ist ein kleines Jubiläum: „Am ändert sich die Kauflandschaft zurzeit 12. November 2006 habe ich die überall.“ Geschichtswerkstatt Lehe gegrün- det“, erinnert sich Dr. Burkhard Hergesell. 15 Jahre und zurzeit Einfach mal bei 15 aktive Mitglieder, Arbeiter, uns vorbeischauen Angestellte und Beamte.“ Wir sind eine bunt gemischte Gemeinschaft“, Dann hat der Leiter der Geschichts- so der Kulturwissenschaftler, der als werkstatt an die STÄWOG-Mieterinnen freier wissenschaftlicher Autor und und -Mieter noch eine Bitte: „Wir ar- Pädagoge in Bremerhaven lebt und beiten an unserem vierten Buch, und forscht. wer von Ihnen eine schöne kleine Ge- schichte kennt, der soll sie uns gerne „Und wir sind hier nicht nur Senioren“, mitteilen.“ Also: Einfach mal bei einem Geschichtswerkstatt Lehe mit Dr. Burkhard Hergesell (links) fährt Burkhard Hergesell fort. „Wir Treffen im Haus im Hof vorbeischauen haben aktuell auch 40-Jährige dabei, Stadtarchiv oder dem Historischen dorf über das Schuhgeschäft Beisheim oder Dr. Burkhard Hergesell direkt und wenn es nach uns ginge, könnten Museum Bremerhaven zusammen- oder das Bekleidungshaus von der kontaktieren (Tel. 04745-911 3506). gern auch 20-Jährige mitmachen.“ arbeitet, schon herausgegeben. Die Heide zu Lebensgeschichten von Die Geschichtswerkstatt Lehe trifft ersten beiden sind bereits vergriffen, Einzelpersonen wie dem Komponisten sich regelmäßig alle vierzehn Tage das dritte versammelt unter dem Titel Theodor Krieghoff oder der Stewar- montags um 10 Uhr im „Haus im Hof“, „Geschichten aus Lehe – Spiegel einer dess Elsa Hepp. Bürgermeister-Smidt-Straße 175, zur Stadt“ (Selbstverlag, erhältlich bei gemeinsamen Arbeit. „Wir sind kein den Bremerhavener Buchhandlungen, „Über die Stäwog haben wir bisher Die STÄWOG verlost unter ihren eingetragener Verein, sondern eine 14,90 Euro) weitere Geschichten von noch nichts geschrieben“, sagt Burk- Mieterinnen und Mietern dreimal völlig freie Gruppe und niemandem Menschen aus der Hafenstraße und hard Hergesell, der das Buch „Geschichten aus Lehe Rechenschaft schuldig“, erklärt der Umgebung. Auf 168 Seiten geht es mit seiner Gruppe – Spiegel einer Stadt“. Wer ein Leiter. Statt der offiziellen großen um Anwohner, Gewerbetreibende gerade die nächste Exemplar gewinnen möchte, kann Stadtgeschichte steht das von und Firmen, um Sport und Kultur im Ausstellung plant, sich bis zum 7. Januar 2022 per Menschen gestaltete Alltagsleben im Lehe des 20. Jahrhunderts. Schicksale, für die über ein E-Mail (info@staewog.de) an der Fokus: Das selbstgesteckte Ziel ist Erlebnisse und Anekdoten, die Palette Mitglied WIN-Mittel Verlosung beteiligen. es, das Image des Stadtteils zu verbes- der Beiträge reicht vom Kolonial- beantragt wurden. Datenschutzhinweis: Verantwortlicher der sern. „Die Geschichtswerkstatt hat Datenverarbeitung: Städtische Wohnungs- warenladen Asen- gesellschaft Bremerhaven mbH (Barkhau- sich die Aufgabe gestellt, mit ihren senstr. 22, 27568 Bremerhaven); Zweck: Publikationen und Ausstellungen, mit Gewinnspieldurchführung und Bekannt- gabe des Gewinners (mit Foto); Rechts- Führungen und ihrer Unterstützung grundlage (Art. 6 Abs. 1 S. 1 lit. a bzw. für Schulklassen dazu beizutragen, lit. f DSGVO). Speicherdauer: bis Widerruf (Art. 11 Abs. 3 S. 1 DSGVO) ansonsten dass sich die Menschen positiv mit Löschung nach Auslosung (außer Gewin- Lehe identifizieren. nerdaten). Widerrufsrecht: Sie können Ihre Einwilligung in die Datenverarbeitung bis zur Auslosung jederzeit widerrufen. Dann Geschichte in Geschichten, die meis- endet die Teilnahme am Gewinnspiel auto- tens von einfachen Leuten aus der matisch. Weitere Informationen zur Ihren Rechten sowie die Kontaktdaten unseres Nachbarschaft handeln – drei Bücher Datenschutzbeauftragen unter https:// hat die Geschichtswerkstatt Lehe, w w w.staewog.de/datenschutzerklae- rung.5569.html die mit der Quartiersmeisterei, dem 18 | S TÄW O G M A G A Z I N | D E Z E M B E R 2 021
STÄWOG SERVICE IHRE MEINUNG? 7 6 3 Hat Ihnen diese Ausgabe des STÄWOG-Magazins gefallen? 2 7 1 5 Gerne nehmen wir Ihre Anregungen 4 3 2 und Ideen auf. Das können Themenvorschläge, aber 2 9 7 auch Lob und Kritik sein. 3 2 8 Helfen Sie mit, unser STÄWOG- Magazin auszubauen und zu 8 6 9 verbessern. 6 4 3 Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung! 2 4 1 6 Städtische 9 5 3 Wohnungsgesellschaft Bremerhaven mbH Barkhausenstr. 22 Um die Lesbarkeit zu vereinfachen, wird gegebenenfalls auf die zusätzliche Formulierung der weibli- 27568 Bremerhaven chen Form verzichtet. Wir möchten deshalb darauf hinweisen, dass die ausschließliche Verwendung der männlichen Form explizit als geschlechterunabhängig verstanden werden soll. E-Mail: info@staewog.de IMPRESSUM 25. Jahrgang, Ausgabe 4/2021, Dezember 2021 • Herausgeber: Städtische Wohnungesellschaft mbH, Barkhausenstraße 22, 27568 Bremerhaven • Verantwortlich: Geschäftsführer Dipl.-Ing. Sieghard Lückehe,T. 04 71/94 51-111 • Redak- tion, Anzeigen: Janine Wübben, T. 0471/94 51-152 • Konzeption/Redaktion/Text: Ulrich Müller (tex- te-u.mueller@t-online.de) T. 01 60/91 37 89 59 • Grafik/Satz: Jo Drathjer (info@d-signs.de), T. 04 71/41 83 80 41 • Fotos: Heiko Sandelmann (heiko.sandelmann@bremerhaven-foto.de) T. 04 71/4 45 57 • Druck: müllerditzen, Bremer- haven AUFLÖSUNG DES SUDOKU: 1 3 4 2 7 6 5 8 9 „wohnen³ bezahlbar. besser. bauen.“ 6 7 8 1 5 9 4 2 3 – unter diesem Titel präsentiert das Hafenmuseum Speicher XI in Bremen vom 5. Dezember 2021 bis 3. Juli 2022 5 9 2 8 3 4 1 6 7 in einer Sonderausstellung architektonische Lösungen und künstlerische Interventionen. In der von Vorträgen und 2 1 9 4 6 3 7 5 8 Aktionen begleiteten Schau geht es um Ansätze für bezahlbaren guten Wohnraum, um Teilnahme an Planungspro- 4 8 5 7 2 1 9 3 6 zessen und gemeinschaftliche Nutzungen, um flexible Grundrisse und bauliche Erweiterungen. Vorgestellt werden 15 7 6 3 5 9 8 2 1 4 internationale architektonische Modelllösungen, bei denen die architektonische und städtebauliche Qualität in Bezug 8 2 7 3 4 5 6 9 1 zu den Baukosten untersucht wird. Der STÄWOG-Neubau „Im Engenmoor 14“ gehört zu den 15 Beispielen, die belegen, 9 5 1 6 8 7 3 4 2 dass bezahlbares gutes Wohnen als Dreiklang von wertigen Materialien, gelungener Gestaltung und guter Infrastruk- 3 4 6 9 1 2 8 7 5 tur bereits erfolgreich umgesetzt werden kann. S TÄW O G M A G A Z I N | D E Z E M B E R 2 021 | 19
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