GMS-Magazin - MIT EINLADUNG ZUR FRÜHJAHRSTAGUNG UND ZUR GENERALVERSAMMLUNG 2020 - GMS-Reisen
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GMS-Magazin Informationen für Mitglieder MIT EINLADUNG ZUR FRÜHJAHRSTAGUNG UND ZUR GENERALVERSAMMLUNG 2020 Dezember 2019 | Nr. 97 www.gms-reisen.ch
IMPRESSUM 2 GMS-Magazin Mitteilungsblatt für die Mitglieder der Schweizerischen Gesellschaft für militärhistorische Studienreisen (GMS) gegründet 1979 | erscheint 3x jährlich Redaktion David Accola, Reisechef der GMS Junkern 325 | 3537 Eggiwil E-Mail david.accola@bluewin.ch Redaktionsschluss für Nr. 98 | März 2020 15. Februar 2020 Gestaltung, Typografie Schmid Reisebüro AG | Etzelmatt 1 | 5430 Wettingen Telefon 056 426 22 88 | E-Mail info@schmidreisen.ch Druck Effingermedien AG | Storchengasse 15 | 5201 Brugg Telefon 056 460 77 88 | E-Mail info@effingermedien.ch Titelbild GMS Reise 15-2019 | Stilfserjoch-Umbrail, die Exkursionsmitglie- der «kämpfen» sich durch den Neuschnee im schweizerischen Stellungssystem auf dem Pass Umbrail; Foto: Hans Münch. GMS-Magazin Dezember 2019 | Nr. 97
EDITORIAL 3 Div (a D) Eugen Hofmeister, Präsident Geschätzte GMS-Mitglieder der Zentrale bewährt haben, eine sigt, was dazu geführt hat, dass die grobe Beleidigung. Da ist es nicht NATO ohne amerikanische Hilfe Mit einiger Überraschung wurde in verwunderlich, dass der Nachwuchs kaum einen militärischen Konflikt Insiderkreisen die Wahl des neuen an Berufskadern immer schwieriger bewältigen könnte. Chefs der Armee, Divisionär Thomas zu finden ist. Die Kritiker müssten Süssli, zur Kenntnis genommen. Die- sich eigentlich bewusst sein, dass die Das Trauma zweier Weltkriege, ge- se Wahl, und das ist ja nichts Neues, Milizarmee nicht überlebt, wenn es folgt von mehr als siebzig Jahren ist in erster Linie eine politische keine Berufskader mehr gibt. Frieden, ist der Nachkriegsgeneration Wahl. Wenn aber die militärischen noch im Gedächtnis, während die Aspekte fast vollständig in den Hin- Der neu ernannte Chef der Armee heutige Generation damit aufge- tergrund treten, ist das mehr als be- steht jedenfalls vor gewaltigen Her- wachsen ist, dass Frieden die Norm denklich. Federführend war offenbar ausforderungen. Der Erneuerungsbe- ist. Kriege erscheinen als etwas, die die sogenannte Findungskommission, darf der Armee ist in Anbetracht der anderswo stattfinden oder sich im die dem Vernehmen nach über sehr Sparübungen der letzten 30 Jahre schlimmsten Fall an der Peripherie wenig militärisches Know-how ver- enorm. Selbst wenn die Finanzen für von Europa ereignen. Erst der rus- fügte. In einigen Kommentaren wur- die Verpflichtungskredite vorhanden sisch-georgische Krieg 2008 und die de als Begründung für die Wahl an- sind, wird jede Beschaffung, die der Annexion der Krim 2014 lenkte die gegeben, es brauche in der heutigen Verteidigungsfähigkeit dient, im Par- Aufmerksamkeit wieder auf einen Lage einen Spezialisten für den Cy- lament hinterfragt. Das gilt erst recht möglichen Krieg in Europa. Weiter ber War. Diese Aussage zeugt von we- nach den erfolgten Parlamentswah- provozieren die Russen an der Grenze nig Sachkenntnis, denn gerade an len mit den Kräfteverschiebungen zu den baltischen Staaten und zu dieser Stelle braucht es einen All- nach links. Das jeweils vorgebrachte Schweden mit ihrer Luftwaffe die Be- rounder. Gänzlich unverständlich ist Argument der fehlenden konventio- reitschaft der Europäer. Weil die bal- hingegen, wenn im Nachgang zur nellen Bedrohung ist nicht mehr als tischen Staaten über keine eigenen Wahl des CdA im VBS ein Mister Cy- ein Feigenblatt und dient gewissen Luftstreitkräfte verfügen, sichern ber ernannt wird, der bisher mit der Kreisen lediglich dem nächsten europäische NATO Partner Luftwaf- Cyber Bedrohung überhaupt nichts Schritt zur Abschaffung der Armee. fen im rotierenden Einsatz den balti- am Hut hatte! Dazu kommen die Probleme der per- schen Luftraum und Schweden be- sonellen Alimentierung. Trotz wei- ginnt wieder aufzurüsten, nachdem Offenbar ist die Besetzung des höchs- terhin bestehender Wehrpflicht ver- die Wehrpflicht 2010 sistiert wurde. ten Offiziers in unserer Armee so be- abschieden sich jährlich tausende Die ukrainische Krim wurde mittels deutungslos geworden, dass sich Wehrmänner aus der Armee zum Zi- hybrider Kampfführung völker- kaum jemand an diesen Fakten auf- vildienst. rechtswidrig annektiert und an der hält. Dafür bezeichnet man die Ar- südöstlichen Grenze haben sich die meeführung als «Saustall, der nun Im Gefüge Europas zeigen sich Risse Russen in Südossetien, Abchasien, endlich ausgemistet werden müsse!» und das nicht erst seit sich die Briten Transnistrien und in der Ostukraine Es sind ja nur Vereinzelte, die für ne- für den Brexit entschieden haben. Die festgesetzt. gative Schlagzeilen sorgten. Statt USA unter Präsident Trump ziehen dass man diese «entsorgt», werden sie sich aus Europa zurück. Von dort ist Ihr GMS Präsident noch wegbefördert. Das ist für Be- im Konfliktfall kaum Hilfe zu erwar- Eugen Hofmeister rufsoffiziere, die sich während Jah- ten. Die meisten europäischen Staa- ren in verschiedensten Funktionen, ten haben ihre Streitkräfte seit dem sei es in Truppenkommandos oder in Ende des Kalten Krieges vernachläs- GMS-Magazin Dezember 2019 | Nr. 97
INHALTSÜBERSICHT Editorial Eugen Hofmeister 03 Agenda 2020 / 2021 GMS Vorstand 04 Reiseberichte 2019 Irmgard Züger-Näf und 06-2019 | Prinz Eugen von Savoyen Peter Zbinden 05 4 11-2019 | Atlantikwall Dänemark August Holenstein 07 12-2019 | Der Sonderbundskrieg Hansruedi Kühn 09 15-2019 | Stilfserjoch-Umbrail David Accola 11 16-2019 | Der Zweite Weltkrieg in Mittelitalien Daniel Lätsch 12 18-2019 | Fortifikation Hauenstein Benjamin Shuler 14 19-2019 | Enigma und NEMA Jürg Schucan 16 20-2019 | Festungsanlagen am Thunersee Kurt Steinegger 17 Herbsttagung 2019: Rückblick Dieter Kläy 19 Frühjahrstagung 2020: Vorschau und Einladung Dieter Kläy 20 Generalversammlung 2020: Einladung und Programm Eugen Hofmeister 21 AGENDA 2020 / 2021 22. Februar 2020 Frühjahrstagung 2020 07. März 2020 GMS-Reiseleitertagung 21. März 2020 40. Generalversammlung der GMS in Winterthur 31. März 2020 Tag der offenen Tür im Antiquariat (1000-1230 / 1330-1700) 02. April 2020 Tag der offenen Tür im Antiquariat (1000-1200 / 1400-1700) 18. August 2020 Tag der offenen Tür im Antiquariat (1000-1230 / 1330-1700) 20. August 2020 Tag der offenen Tür im Antiquariat (1000-1200 / 1400-1700) 07. November 2020 Herbsttagung 2020 10. November 2020 Tag der offenen Tür im Antiquariat (1000-1230 / 1330-1700) 12. November 2020 Tag der offenen Tür im Antiquariat (1000-1200 / 1400-1700) 20. März 2021 41. Generalversammlung der GMS GMS-Magazin Dezember 2019 | Nr. 97
REISEBERICHTE 2019 06-2019 | PRINZ EUGEN VON SAVOYEN Feldherr, Diplomat, Bauherr und Kunstsammler lautete der Untertitel dieser sehr kunsthis- torisch ausgelegten GMS Reise entlang und auf der Donau und rund um die einstige Kaiser- stadt Wien. DER REISEBERICHT VON IRMGARD ZÜGER-NÄF UND PETER ZBINDEN 5 Die Schilderung der Belagerung Wiens durch die Türken 1683 durch Dr. Etschmann auf dem Kahlenberg Warum sich mit Prinz Eugen unseren Reiseleiter kamen wir in den segruppe wiederum standesgemäss beschäftigen? Genuss einer Stadtführung in Pas- im Rittersaal des Schlosses mit ei- So beginnt die Dokumentation von sau. nem Konzert begrüsst wurde. In Dr. Bruno Capelli, unserem Reiselei- Dürnstein legte unser Schiff einen ter, der uns vom Mittwoch 7. August Um 13.15 schifften wir auf das Mo- zweiten Halt ein, damit wir dem bis Montag 12. August von Zürich torschiff «Kaiserin Elisabeth» ein, Städtchen einen individuellen Be- über München, Passau, Linz nach um auf der Donau unser Tagesziel such abstatten konnten. Mit Livemu- Wien begleitete. Am Schluss der Rei- Linz zu erreichen. In Engelhartszell sik genossen wir unser letztes Essen se sind wir nun in der Lage anhand legte unser Schiff das erste Mal an. an Bord der «Kaiserin Elisabeth». der «durchgeführten Prüfung» diese Nach einer Führung im Zisterzien- Spät am Abend kamen wir in Wien Frage zu beantworten. Es sei vor- serkloster Engelszell hiess es wieder an, um im «Hotel König von Ungarn» weggenommen, dass alle Reisenden «Leinen los». Bei einem kurzen Halt das Nachtlager für die nächsten drei die Prüfung bestanden haben und in Obermühl wurden wir, wie es sich Tage aufzuschlagen. zeitgerecht wieder in Zürich lande- für Spurensuchende von «Eugenio ten. von Savoy» gehört, von Böllerschüs- Wien und die Türkenbelage- sen und Blasmusik empfangen. Das rung Aber nun zuerst zum Reiseab- ausgezeichnete Abendessen konnten Der heutige Tag war der Stadt Wien lauf wir an Bord geniessen. Gegen gewidmet. Nach der Fahrt auf den Zürich - Passau 21.00 Uhr erreichten wir Linz. Einige Kahlenberg erfolgte durch Dr. Et- Wir fahren pünktlich um 08.15 von Reiseteilnehmer genossen noch ei- schmann die Schilderung der Bela- Zürich über St. Gallen nach Mün- nen Schlummertrunk oder wie die gerung von Wien durch die Türken chen. Das Mittagessen findet stan- Österreicher zu sagen pflegen ein und die Entsatzschlacht am 12. Sep- desgemäss im Schloss Nymphenburg «Fluchtachterl». tember 1683. Nach dem Mittagessen statt. Am Abend erreichen wir noch besuchten wir das Heeresgeschicht- vor dem Nachtessen die Universitäts- Linz – Grein – Dürnstein - Wien liche Museum. Unter der Führung und Bischofsstadt Passau. Pünktlich um 09.45 startete das Mo- von Bruno Capelli erfuhren wir un- torschiff «Kaiserin Elisabeth» weiter ter anderem anhand von ausgestell- Passau – Engelhartszell - Linz in Richtung Osten. In Grein wurde ten Uniformen und Waffen die Ent- Nach der Einführung in das Thema am heutigen Tag ein erster Zwi- stehung und Bedeutung der «Prinz Eugen von Savoyen» durch schenhalt eingelegt, wo die GMS-Rei- Redewendungen «von der Picke auf GMS-Magazin Dezember 2019 | Nr. 97
PRINZ EUGEN VON SAVOYEN ter des Kaisers im militärischen Oberbefehl. Im Alter von 45 Jahren hatte Prinz Eugen also alle militäri- schen Ränge durchlaufen, die Öster- reich, der Kaiser und das Reich da- mals zu vergeben hatte. Bauherr und Schlossbesitzer Prinz Eugen von Savoyen stammte 6 zwar aus vornehmem Haus, aber als letztgeborenem Sohn standen ihm kein Grund und Boden und keine fi- nanzielle Absicherung zur Verfü- gung. So standen dem jungen ehe- mals völlig mittellosen Prinzen zu Beginn Verwandte und Freunde bei. Schloss Hof mit dem neugestalteten Barockgarten Denn die Funktionen, die der junge gedient» und «die Lunte gerochen», Warum die gewählte Reise- Feldherr innehatte, verlangten ein resp. die Wörter «Schlafmützen» und route? standesgemässes Darstellen seines «Entscheidung». Das Schloss Belve- Die von Bruno Capelli gewählte Rei- Ranges. 1694 erwarb er ein kleines dere, welches von Prinz Eugen von seroute von Passau nach Wien ent- Haus an der heutigen Himmelpfort- Savoyen in den Jahren 1697 bis 1722 spricht dem Weg von Prinz Eugen als gasse, das er nach und nach zu einem erbaut wurde, betrachteten wir nur fast zwanzig jähriger Mann auf sei- prächtigen Adelspalais um- und aus- von aussen, da der Schlossherr nicht ner Flucht vor Ludwig XIV., der ihm bauen liess. 1697 kaufte er ausser- zu Hause war. kein Kommando eines Regimentes halb der befestigten Stadt am Renn- anvertrauen wollte. Von Paris via weg eine Herberge mit der Absicht Schloss Hof – ein Muss für Strassburg nach Österreich traf er in später hier zu bauen. Was hier ent- Wien-Besucher Passau im August 1683 den Deut- stand, trägt erst seit der Kaiserin Der nächste Tag begann mit einer schen Kaiser Leopold I., dem er seine Maria Theresia den Namen «Belvede- speziellen Bootsfahrt. Auf der Donau Dienste anbot. Der Kaiser nahm ihn re». Bis zur Fertigstellung der um- «tuckerten» wir vom Schwedenplatz als Volontär in die kaiserliche Armee fangreichen Innengestaltung des nach Orth zu «Humer`s Uferhaus» auf. Am 11. September 1683 erblickte oberen Belvedere vergingen 25 Jah- zum Mittagessen. Anschliessend be- er vom Kahlenberg aus erstmals re. Weitere Grundstücke und Lände- suchten wir das neu renovierte Wien und sah, wie sich das Ent- reien kamen im Verlaufe der Zeit da- «Schloss Hof» im Marchfeld mit dem satz-Heer des Kaisers zum Angriff zu. So die Donauinsel Csepel südlich neu angelegten Barockgarten. Diese für die Schlacht am 12. September von Budapest. Vom Kaiser erhielt er ehemalige Besitzung von Prinz Eu- gegen die Türken versammelte. kurz vor 1700 zusammen mit ande- gen ist bei einem zukünftigen Wien- ren Feldherren grosse Ländereien besuch ein «Muss». Zum Nachtessen Feldherr und Diplomat entlang der Donau wie die Herrschaft ging die Fahrt zum «Heurigen Wolff». Bereits im Dezember 1683 erhielt der Piem (im heutigen Kroatien). 1725 Bei deftigem Essen und dem gemein- inzwischen zwanzig jährige das Pa- verzichtete Prinz Eugen auf die fi- samen singen des Liedes «vom edlen tent eines Obersten über ein Drago- nanziell sehr einträgliche Statthal- Ritter Prinz Eugen» ging der Abend ner-Regiment. Zwei Jahre später terschaft der Österreichischen Nie- nur zu schnell vorbei. Dieses Lied ist wurde er General-Feldwachtmeister, derlande. Darauf erhielt er vom wohl das schönste Denkmal, von ei- 1687 Feldmarschall-Leutnant, 1690 Kaiser die Herrschaft Siebenbrunnen nem Trompeter komponiert im Felde, General der Kavallerie und mit und das Schloss Hof im Marchfeld. für den strengen aber sehr gerechten 30 Jahren Feldmarschall und dies So zählte der einst mittellos aus Pa- Feldherr nach der erfolgreichen nach kaum 10-jähriger Dienstzeit ris nach Passau geflüchtete Prinz zu Schlacht bei Belgrad. beim Deutschen Kaiser. Am 11. Sep- den reichsten Grundbesitzern in der tember 1697 errang er bei Zenta sei- Donaumonarchie. Unbekanntes «Wean...» nen ersten grossen Sieg gegen die Am letzten Tag hat uns Bruno Capel- grosse Osmanische Streitmacht. Die- Im Alter von 45 Jahren der «Stellve- li zu ganz speziellen Innenhöfen und ser Sieg machte seinen Namen in treter des Kaisers» zu sein und als Haustüren im ersten Bezirk geführt, ganz Europa bekannt. Prinz Eugen einst mittelloser Prinz einer der die auch den «Wienkennern» unter diente drei habsburgischen Kaisern, reichsten Grundbesitzer in der Do- uns bis her unbekannt waren. Zur nämlich Leopold I. und seinen Söh- naumonarchie zu werden: das ist die Tradition bei GMS-Reisen gehört der nen Joseph I. und Karl VI. 1703 wur- Antwort auf die eingangs gestellte Dank an den Reiseleiter. Auf dieser de er als Präsident des Hof kriegsrates Frage. Reise waren die Damen vermutlich für das gesamte österreichisch-habs- das erste Mal in der Mehrzahl, wes- burgische Militärwesen zuständig. halb der Dank an Bruno Capelli für Schliesslich wurde ihm 1708 die die ausgezeichnete Reise von einer Funktion des Generalleutnants über- Teilnehmerin erfolgte. tragen. Damit war er der Stellvertre- GMS-Magazin Dezember 2019 | Nr. 97
REISEBERICHTE 2019 11-2019 | ATLANITKWALL DÄNEMARK Die «Weserübung», die Besetzung Dänemarks und Norwegens durch die deutsche Wehr- macht ab 9. April 1940, war Basis dieser Reise, die sich schwergewichtig mit dem dänischen Abschnitt des von Norwegen bis zur Grenze Frankreich/Spanien errichteten Antlantikwalls befasste. 24 interessierte Damen und Herren wurden durch Erich Schild und seinen däni- schen «Assistenten» Erik Hvid vom 29. Juli bis 2. August kompetent geführt und betreut. Ihnen gebührt herzlicher Dank. Vermutlich haben die meisten Mitreisenden nicht nur an 7 Kenntnissen sondern auch an Gewicht zugelegt. DER REISEBERICHT VON AUGUST HOLENSTEIN Die Reisegruppe vor einem 35cm Artilleriegeschütz in Hanstholm Erster Reisetag: Zürich-Ko- Vorgängerin war ab 1713 künstlich de verbunden mit einer Stadtbesich- penhagen auf der Basis mehrerer ausgedienter, tigung von den Kanälen Kopenha- Nach dem Zimmmerbezug im Admi- 200 m nördlich versenkter, Kriegs- gens aus. Der Abend endete mit dem ral-Hotel und dem gemeinsamen schiffe erbaut worden. Die Errich- Abendessen im Hotel. Mittagessen folgte ein Fussmarsch tung am heutigen Standort folgte ab im Hafengelände, vorbei an der 1786. Die unfertige Festung wurde Zweiter Reisetag: Kopenha- Kleinen Meerjungfrau (von Bildhau- 1801 von der englischen Flotte an- gen-Göteborg-Hirtshals er Edvard Eriksen nach dem Mär- gegriffen; sie verteidigte sich zwar Dem sehr frühen Flug nach dem chen von Hans-Christian Andersen) erfolgreich, was die Niederlage aber schwedischen Göteborg schlossen und an der Auffahrt zum Schloss nicht verhinderte - ebensowenig bei sich der Transfer durch die Stadt Amalienborg. Per Schlauchboot einem späteren Angriff 1807. Fer- zum Fährhafen und die Überfahrt wurden wir in zwei Gruppen auf die tiggestellt wurde Trekroner 1828; nach Frederikshavn im dänischen Festungsinsel Trekroner vor dem weitere Ausbauten folgten zwischen Jütland an. Das Mittagessen, ein Kopenhagener Hafen geführt. Ihre 1838 und 1869. - Die Rückfahrt wur- ansprechendes Buffet, wurde auf Die Kleine Meerjungfrau Trekroner-Festungsinsel in Kopenhagen Geschützstand Hirtshals GMS-Magazin Dezember 2019 | Nr. 97
ATLANTIKWALL DÄNEMARK dem Schiff angeboten. Vom Hafen führte der Bus durch die weite, f la- che Naturlandschaft auf die Skager- rak-Seite Jütlands nach Hirtshals. Dort baute die Wehrmacht nach der Besetzung Dänemarks eine der ers- ten Anlagen des Atlantikwalls, eine Stützpunktgruppe mit rund 70 Bun- kern (7,5 cm Pak, Mw etc.) und einer 8 Besatzung von gegen 700 Mann (Heer und Marine). Die Anlagen dienten Rommel 1943 als Inspekti- onsobjekt. Vom 1860 erstellten Leuchtturm aus, genossen wir einen weiten Blick über die Sanddünen- Sandwurm in Skagen-Grenen landschaft. Es folgte der Transfer ins Hotel Montra Skaga, wo wir üp- nach Fredrickshavn an der Ostküste tiefte Einblicke in das Zeitgesche- pig verpf legt wurden. wurde der dortige Verteidigungsbe- hen. Nach dem Zimmerbezug im Ho- reich mit der Radarstation «Frett- tel Radisson Blu in Aalborg verzogen chen» besichtigt, insbesondere das sich die Teilnehmer grüppchenweise Bangsbo Fort im Süden. Das Wetter in gute Lokale in der Umgebung. erschwerte den sonst herrlichen Ausblick auf das Kattegat. Der Fünfter Reisetag: Aalborg-Ko- Lunch aus der Box wurde – statt im penhagen-Zürich Freien – in einer Baracke der Touris- Wir besichtigten das Garnisons- musstation auf dem Gelände einge- und Verteidigungsmuseum der nommen. Die Besichtigung von Stadt, deren Flugplatz von deut- nachträglich wieder eingerichteten schen Luftlandetruppen im Rahmen Bunkern und eines Museums ent- der «Weserübung» als erstes einge- schädigte für die Unbill der Witte- nommen worden war. Dort wurden rung. Das Nachtessen wurde wieder auch die weitere Geschichte Däne- im Hotel in Hirtshals eingenommen. marks, die «zweite Invasion» durch die massiven Flüchtlingsströme aus Vierter Reisetag: Hirts- dem Osten am Ende des Weltkriegs hals-Bulbjerg-Hanst- und die Rolle Dänemarks im Kalten holm-Aalborg Krieg thematisiert. Mit einem Fuss- Bulbjerg am Skagerrak war von den marsch erreichten wir das Marine- Leuchtturm von Hirtshals Deutschen zu einem befestigten Ar- museum am Limfjord. Dieses zeigt tilleriestützpunkt ausgebaut wor- die Entwicklung Dänemarks als den. Wie andernorts erledigten Seemacht und als Nato Mitglied. Dritter Reisetag: Hirts- grossteils dänische Bauunterneh- Dort konnte unter kundiger Füh- hals-Skagen-Frederiks- men die Bauarbeiten und sollen da- rung des letzten Kommandanten das havn-Hirtshals bei gut verdient haben. Auch hier der Delphin-Klasse zugehörende Grenen heisst das Nordende Jüt- gab es zahlreiche, meist zwar nicht U-Boot «Springeren» begangen wer- lands bei Skagen, wo zeitweise gars- mehr begehbare Bunker mit einer den. Von dort wurden wir zum Flug- tiges Infanteriewetter herrschte. Besatzung gegen 700 Mann. Das im- hafen Aalborg geführt und gelang- Unsere Reiseleiter passten aber die mer noch suboptimale Wetter liess ten über Kopenhagen nach Zürich. Reihenfolge der Besichtigungen f le- eine Hafenrundfahrt nicht zu; dafür xibel an. Die Landspitze wächst wurden wir nach dem Transfer in Fazit jährlich durch angespülten Sand Hanstholm in einem Hafenrestau- Die Reise war bestens organisiert mehrere Meter nach Norden, wäh- rant üppigst mit einem traditionel- und interessant. Auch das «frische» rend auf der Westseite Sand durch len Fischgericht verpf legt. Ein Mit- Wetter an zwei Halbtagen vermoch- den Wind gegen das Landesinnere tagsschlaf lag nicht drin, da in te die gute Stimmung der Reisenden verfrachtet wird. Dort errichteten Hanstholm die grösste Befesti- nicht zu stören; eher wurde die stei- die Deutschen den Verteidigungsbe- gungsanlage in Nordeuropa mit 260 fe Brise als interessantes Feriener- reich «Schakal» mit Radarstationen Bunkern - nun bei Sonnenschein - lebnis mitgenommen. Obwohl mili- und Verteidigungsanlagen bei einer der Begehung harrte. Mehrere Bat- tärhistorisch geprägt, kamen auch Besatzung von gegen 1'000 Mann. terien, worunter die wichtigste mit kulturelle Aspekte zum Tragen. Mit einem geländegängigen «Sand- vier 38 cm Kanonen, waren mit total wurm» umrundeten wir die Bauten, 6'000 Mann besetzt. Eine Muniti- die – wie schon jene in Hirtshals - onsbahn ist zur Touristenbahn um- nur noch zum geringen Teil begeh- funktioniert. Ein Museum, teils in bar waren. - Nach dem Wechsel den Bunkeranlagen, eröffnet ver- GMS-Magazin Dezember 2019 | Nr. 97
REISEBERICHTE 2019 12-2019 | DER SONDERBUNDSKRIEG Die zweitägige Reise Mitte August 2019 war dem letzten Bürgerkrieg der Schweiz gewid- met. Es galt, die grundsätzlichen Auseinandersetzungen einer schwierigen Zeitperiode darzustellen und erlebbar zu machen. 24 Teilnehmer waren der Einladung der Gesellschaft für militärhistorische Studienreisen gefolgt. DER REISEBERICHT VON DR. HANSRUEDI KÜHN 9 General Henri Dufour mit seinem Stab Der Spannungsbogen zum Krieg bau- schen und personellen Lage der jun- bundstruppen versammelt hatte. te sich in der ersten Hälfte des gen Schweiz um 1840. Dabei trat die Zug erklärte seine Kapitulation oh- 19. Jahrhunderts auf, als zentrale Person von Henri Dufour in den ne vorgängige militärische Ausein- Fragen der Staatswerdung in hefti- Mittelpunkt, dem verdienstvollen andersetzungen. Der Vormarsch gem Ringen gelöst werden mussten. und initial zögernden Kommandan- führte ins Entlebuch, wo die An- Zentralisten kämpften gegen Födera- ten der Tagsatzungstruppen. Er fand greifer erstmals bei Schüpf heim auf listen; gegen liberale und radikale beim Antritt seiner Aufgabe als Ge- teils hartnäckigen Widerstand sties- Strömungen stemmten sich konser- neral nur wenige militärische Struk- sen. vative Vertreter der Restauration; das turen an. Vorerst mussten ein Stab ganze Gemenge stand in unheilvoller und eine einheitliche Ordnung der Die Reiseteilnehmer kamen an ver- Vermischung mit konfessionellen Ge- kantonalen Truppen aufgebaut wer- schiedenen Stellen zu interessanten gensätzen und ausländischen Inter- den, die seine Armee bildeten. Erklärungen; auch an Details wie in essen. Die Auf klärung, die Französi- Malters, wo Erinnerungen an den sche Revolution und napoleonische So hörten die Exkursionsteilnehmer Zweiten Freischarenzug und Kugel- Eingriffe hatten das morsche Gefüge beim Halt in Avenches vom Organi- einschläge vom Gefecht vom 24. No- der alten Eidgenossenschaft durchge- sationskonzept des unausweichli- vember 1847 im Strassenkampf zu schüttelt, Überlebtes zerstört und chen Krieges, das Dufour seinen entdecken waren. Neues gesetzt. Kommandanten vorlegte. Dieses sah vorerst die Eroberung von Fribourg Am Abend bezog die Reisegruppe Die Reisegruppe war durch die an- vor. Nach der Bereitstellung zum ein neu gebautes Hotel bei Sem- regende, illustrierte Dokumentation, Angriff auf fünf Achsen in Über- pach-Station und wurde im traditio- verfasst vom Leiter Divisionär (a D) macht kapitulierte die belagerte nellen, gepf legten Restaurant Adler Eugen Hofmeister, schon bestens Stadt nach wenigen Tagen. Das Kon- in Sempach-Stadt sehr aufmerksam zum Thema vorbereitet. Nach dem zept bezeichnete als nächsten bedient. Dabei kamen die Teilneh- Start in Zürich nutzte er die Fahr- Schritt die Eroberung der Stadt Lu- mer immer wieder auf die Ereignisse zeit für Ausführungen zur politi- zern, wo sich das Gros der Sonder- dieses Krieges zu reden und insbe- GMS-Magazin Dezember 2019 | Nr. 97
DER SONDERBUNDSKRIEG sondere die grosse Bedeutung von Truppen unter General Dufour in die General Dufour, der die Truppe zu Stadt ein und stiessen auf eine Be- Respekt vor dem Gegner und zur völkerung, die zum grossen Teil dem Schonung der Zivilbevölkerung an- Ende des Krieges sehr positiv gegen- hielt. überstand. Damit endeten nach 22 Tagen die kriegerischen Auseinan- Der zweite Tag brachte den Besuch dersetzungen. Dank der entschlos- beim Denkmal für die Gefallenen senen und verantwortungsvollen der Tagsatzungstruppen beim Ge- Führung wurde der Sieg mit einer 10 fecht in Geltwil. Später führte die relativ geringen Zahl Gefallener er- Fahrt zu den Kampforten am Roo- rungen. terberg, wo die Entscheidung fiel. Die Sperren bei Gisikon und Meier- Das Mittagessen in Meierskappel skappel mussten in heftigen Kämp- und der Spaziergang durch die Lu- fen überwunden werden. Jeder zerner Altstadt am zweiten Tag run- Schütze hatte eine Dotation von 30 deten den ereignisreichen Tag ab. Schuss. Danach war sein Kontingent Dabei kamen auch einige Vergleiche erschöpft; es gab kaum Nachschub, mit der Gegenwart zum Gespräch, auch nicht bei der Verpf legung. nicht nur in militärischen Fragen Letztere geschah auf dem Rücken sondern auch zur Bedeutung der der lokalen Bevölkerung. Vernach- geistigen Offenheit und Toleranz. lässigung und Mängel müssen auch von der Behandlung von Verwunde- Nicht genug kann dem kenntnisrei- Guillaume Henri Dufour ten und Gefallenen festgehalten chen Leiter Divisionär (a D) Eugen werden. Hofmeister gedankt werden für sei- ne engagierte und ausgeglichene Nach dem Rückzug der Sonder- Darstellung des schmerzvollen Ka- bundstruppen lag der Weg nach Lu- pitels des Sonderbundskrieges, der zern frei. Die Regierung unter Cons- aus einst schwierigen, verhärteten tantin Siegwart-Müller ergriff am Gegensätzen innert kurzer Zeit den 24. November 1847 die Flucht und Weg zu einer offenen und austarier- rettete sich auf dem Dampfschiff ten Staatsform öffnete. nach Flüelen. Nun marschierten die Gefecht bei Meierskappel 1847 GMS-Magazin Dezember 2019 | Nr. 97
REISEBERICHTE 2019 15-2019 | STILFSERJOCH-UMBRAIL Es scheint zur Tradition zu werden! Wenn die GMS ein entsprechendes Programm im Hoch- gebirge anbietet, spielt das Wetter verrückt und verlangt nach Flexibilität von Organisato- ren, Leistungsanbietern und Teilnehmern. Wenn alle mitmachen, kann auch eine «Winter- reise im September» zu eindrücklichen Erlebnissen führen. EINE «ENTSCHULDIGUNG» VON DAVID ACCOLA MIT BILDERN VON HANS MÜNCH 11 Die imposante Frontlinie während des Ersten Weltkriegs lässt sich einfach beschreiben – sie entspricht dem Horizont. Links der Ortler mit seinem 3'905 m hohen Gipfel – dem Stellungsort mehrerer Gebirgsgeschütze. Bei dieser Exkursion in die Südost- Tag zwangen zu zeitlichen Anpas- ecke unseres Landes verlief so ziem- sungen und alternativen Programm- lich alles nicht nach Programm. Mit punkten. Unter dem Strich konnten Ausnahme der bestellten, kulinari- alle Programmvorhaben umgesetzt schen Leckerbissen aus Graubünden, werden, einfach an unterschiedlichen dem Veltlin und dem Tirol war Im- Tagen. Den Teilnehmenden ist aber provisation gefragt. 40 cm Neu- ein «grosses Kränzchen» hinsichtlich schnee, vorübergehend gesperrte Al- deren Wetterfestigkeit zu winden und penpässe und insbesondere allen auch auf diesem Weg nochmals anhaltender Schneefall am ersten für ihr Verständnis zu danken. Blick vom Schweizerischen Unteroffi- ziersposten Nr. 7 auf die Passhöhe des Umbrail, auf welchem das Strotzen der Kälte – die Figurengruppe auf dem Pass Umbrail, welche auch dank italienische Stellungssystem nahe grosszügiger Unterstützung durch viele GMS-Mitglieder gestaltet werden konnte. der heutigen Fahrstrasse auch bei Hinter der Fahne (links) die Dreisprachenspitze, rechts: der Gipfel des Monte Scorluzzo. Schnee gut erkennbar ist. GMS-Magazin Dezember 2019 | Nr. 97
REISEBERICHTE 2019 16-2019 | DER ZWEITE WELTKRIEG IN MITTELITALIEN Während fünf Tagen liessen die 23 Reiseteilnehmende den alliierten Vorstoss durch die Toscana und über den Apennin 1944/45 gedanklich wieder zum Leben erwecken. DER BERICHT VON DR. DANIEL LÄTSCH 12 Die Reisegruppe vor Dom in Orvieto Der italienische Kriegsschauplatz gilt Befreiung Roms (4. Juni 1944) wich- als Nebenkriegsschauplatz. Während tiger war, als die Vernichtung des der britische Premierminister Win- Gegners. ston Churchill immer wieder für ei- nen Angriff auf den «the soft under- Die Heeresgruppe C mit der 10. und belly of the axis» eintrat, setzte sich 14. Armee war nun zwar zum – teil- der US Präsident Franklin D. Roose- weise chaotischen - Rückzug ge- velt durch und entzog der Italien- zwungen. Generalfeldmarschall Al- front – nicht zuletzt unter dem Druck bert Kesselring schaffte es aber, seine Stalins – für die Landung in der Nor- Verbände zu reorganisieren und auf mandie Kräfte. Damit liess er zu, dass der Höhe von Follonica - Lago Trasi- die sowjetischen Streitkräfte bis weit meno - Ancona eine Verteidigungs- nach Westeuropa vormarschierten. linie zu beziehen. Während die deut- schen Truppen die Stadt Orvieto Erst nach harten Kämpfen im Winter wegen ihrer Kulturgüter noch frei- 1943/44 gelang den alliierten Kräften willig räumten, setzten unmittelbar die Einnahme des Klosters Monte nördlich Orvieto verbitterte Kämpfe Cassino und der Durchbruch durch ein. Der Durchbruch durch die Trasi- die Gustav-Linie. Die Einkesselung meno-Linie gelang erst Ende Juni der deutschen 10. Armee misslang 1944. Auch in den folgenden Herbst- aber, weil dem US General Mark monaten führten die deutschen Trup- W. Clark der persönliche Triumph der pen erfolgreich einen Verzögerungs- Eingang Dom von Orvieto GMS-Magazin Dezember 2019 | Nr. 97
DER ZWEITE WELTKRIEG IN MITTELITALIEN 13 Florence American Cemetery Blick von Loro Ciuffenna kampf, der ihnen die dringend Weder die Offensive der britischen die deutschen Stellungen. Bis zum notwendige Zeit für den Ausbau der 8. Armee entlang der adriatischen 18. April waren Truppen der 8. briti- Gothen-Stellung (Grüne Linie) im Küste Richtung Ravenna, noch der schen Armee nordwestlich von Ra- Apennin erlaubte. Der Vorstoss der Angriff der 5. US Armee über den venna durchgebrochen. Mit einem US Truppen entlang der tyrrheni- Giogo- und Futa-Pass Richtung Bolo- raschen Panzervorstoss des polni- schen Küste Richtung Livorno war gna brachten den erhofften raschen schen 2. Korps gelang es, Bologna zu zeitraubend und verlustreich. Aber Erfolg. Die erschöpften alliierten befreien und den Zusammenschluss auch der Angriff der britischen 8. Ar- Truppen waren zu einer weiteren mit der aus den Apenninen vorrü- mee durch das Valdarno Superiore Winterpause gezwungen. Die im ckenden 5. US Armee herzustellen. verlief nicht nach Plan. Erst die Winter 1944/45 mit Beteiligung des Nun brach der deutsche Widerstand Schwergewichtsverlagerung in den brasilianischen Expeditionskorps zusammen. Die Heeresgruppe C sah Chianti und der Einsatz der südafri- und der 10. US Gebirgsdivision ge- sich am 1. Mai 1945 zur bedingungs- kanischen 6. und der neuseeländi- führte Schlacht von Monte Castello losen Kapitulation gezwungen. Rund schen 2. Division führten zur Befrei- um die Zugänge nach Bologna brach- 220'000 Mann gingen in Norditalien ung der Stadt Florenz anfangs August te erst Ende Februar 1945 den ange- in alliierte Kriegsgefangenschaft. 1944. strebten Erfolg. Das einsetzende Herbst- und Winter- Die alliierte Schlussoffensive begann wetter verunmöglichte einen raschen am 9. April 1945 mit massivem Artil- Durchbruch durch die Grüne Linie. leriebeschuss und Luftangriffen auf Pieve di San Pietro in Gropina Amerikanisches Propaganda Flugblatt GMS-Magazin Dezember 2019 | Nr. 97
REISEBERICHTE 2019 18-2019 | FORTIFIKATION HAUENSTEIN Im Ersten Weltkrieg bildete die Fortifikation Hauenstein nebst den Fortifikationen in Murten und Bellinzona die wichtigste Verteidigungslinie der Schweizer Armee. Sie sollte den Bahn- knotenpunkt Olten sowie das gesamte Mittelland gegen einen Angriff aus Nordwesten sichern. Zehntausende Wehrmänner befestigten in vier Jahren die fast 50 Kilometer Front- linie auf den Jurahöhen. 14 DER REISEBERICHT VON BENJAMIN SHULER, MIT FOTOS VON STEFAN GUBLER Gruppenfoto beim Infanteriestützpunkt Spitzenflüeli Mit einer Tagesreise Ende September einführte. Nach dem Kaffeehalt besichtigten wir die Spuren und führte uns ein kurzer, aber steiler Überreste der wichtigsten Stütz- Aufstieg zur Besichtigung des In- punkte der Fortifikation. Nach der fanteriestützpunkts Winterhalde. Versammlung am Bahnhof Olten Auf dem Oberbölchen nahmen wir wurden die rund 25 Teilnehmenden im Restaurant ein wohlschmecken- mit dem Car via unteren Hauenstein des Mittagessen ein. nach Bad Ramsach am Fusse des Wisenbergs chauffiert. Dort stärken Gestärkt startete der Nachmittag wir uns im neu renovierten Kurhotel mit drei Orientierungen zu den mit Kaffee und Gipfeli, bevor Reise- «gegnerischen Möglichkeiten», zum leiter Oliver Berger uns in die The- «Plan H (Helvétie)» der französi- men zum «Vorabend des Ersten Welt- schen Armee und zu den Persön- krieges», zur «operativen Bedrohung» lichkeiten des gleichgestellten Füh- und zum «Schlüsselraum NORD» Infanteriestützpunkt Winterhalde rungsduos «Wille und Sprecher». GMS-Magazin Dezember 2019 | Nr. 97
FORTIFIK ATION HAUENSTEIN 15 Spitzenflüeli Der Car und anschliessend unsere de ich mit einem telefonischen Füsse brachten uns zum Höhepunkt Überraschungsangriff einen Tag vor der Exkursion; zu der Besichtigung Exkursion zum Verfassen dieses des Stützpunktes Spitzenf lüeli. Vor Reiseberichts «zwangsverpf lichtet». Ort erklärte uns Oliver Berger an- Da ich sowohl mit Olten als auch mit hand des Kriegsverlaufes genaueres dem Oberbaselbiet eng verbunden zu diesem Befestigungsbau. Ein bin, war diese Exkursion im Raum kurzer Marsch brachte uns weiter Hauenstein für mich von besonde- zum Bunker am Ruchen, wo wir rem Interesse. Die kundigen und noch einiges zum Alltag der Solda- fesselnden Ausführungen von Rei- ten in der Fortifikation Hauenstein seleiter Oliver Berger (auch für ihn erfuhren. Nach Rückmarsch zum eine Premiere!) liessen mich in eine Chilchzimmersattel brachte uns der nur gut 100 Jahre zurück liegende, Car wieder zurück zum Bahnhof Ol- aber dennoch schon fremde ge- ten und eine lehrreiche und kurz- schichtliche Ära eintauchen. Über- weilige Exkursion ging zu Ende. dies ermöglichte mir diese Exkursi- on die vertrauten Höhen des Jura Ein persönliches Fazit: Als «Ham- aus einem anderen Blickwinkel zu burger» in Sachen GMS-Reisen und betrachten, nämlich aus dem Mili- Noch-Nicht-Mitglied der GMS wur- tärhistorischen. Besten Dank dafür! Spitzenflüeli Bunker am Ruchen Geländepanzerhindernis (GPH) Chilchzimmersattel GMS-Magazin Dezember 2019 | Nr. 97
REISEBERICHTE 2019 19-2019 | ENIGMA UND NEMA Die Idee zu einem gemeinsamen Workshop mit der Interessengemeinschaft Übermittlung geht zurück auf das Jahr 2015 als Walter Schmid in Hombrechtikon seine Sammlung von Übermittlungsmaterial der Öffentlichkeit zugänglich machte. Als besonderer Leckerbissen war auch eine Enigma «K» ausgestellt. Die Enigma-Verschlüsselungsmaschine ist durch den Film «The Imitation Game» zwar fast jedermann bekannt, aber die Gelegenheit im Rahmen eines GMS Workshops mit einer solchen Maschine selbst zu arbeiten, durfte man 16 sich nicht entgehen lassen. DER REISEBERICHT VON JÜRG SCHUCAN Mit Papier und Bleistift. Hier leuchtet gerade der Buchstabe «E». In der zugestellten Dokumentation Am Morgen des Anlasses begleitete führt und so der verschlüsselte Text an die Teilnehmer gibt Walter Walter Schmid die Teilnehmer auf beim Dechiffrieren auch wieder im Schmid einen kurzen Überblick über einem Spaziergang von der einfa- Klartext zum Vorschein kommt. die Geschichte des Sammlungszent- chen Caesar-Verschlüsselung bis zur rums Uster/Winikon und über die Rotormaschine. Darauf zeigte ich Das «Sahnehäubchen» des Anlasses Geschichte der Kryptologie. In mei- anhand verschiedener Kriegsschau- bildete die Führung von Hans Büh- nem Beitrag habe ich mich mit der plätze, dass insbesondere bei den ler, der uns anhand einiger Prezio- faszinierenden Entwicklung be- Geschehnissen in Nordafrika, beim sen des Sammlungszentrums von schäftigt, die schliesslich zu «Ultra» Italienfeldzug, beim U-Boot-Krieg Schweizer Übermittlungsmaterial führte – eine Tarnbezeichnung für und bei der Invasion «Ultra» diese führte – darunter einige Stücke mit die abgefangenen und im englischen Verschlüsselungen für den positiven einer Beschaffungsgeschichte, die «Bletchley Park» entzifferten feind- Ausgang des Kriegs für die Alliier- nicht immer gradlinig verlief. lichen Funksprüche. Ich habe dabei ten mitentscheidend war. auch versucht, den Teilnehmern die Der Workshop ist auf sehr gutes Funktionsweise der «Turing Bomb» Der eigentliche Workshop nach dem Echo gestossen und wir freuen uns verständlich zu machen. Dabei Mittagessen liess dann die Teilneh- auf die Wiederholung des Anlasses stützte ich mich auf eine Dokumen- mer erfahren, dass die praktische am 3. April 2020. tation von Dermot Turing, einem Arbeit mit Enigma und NEMA nur Neffen von Alan Turing. bei hoher Konzentration zum Erfolg GMS-Magazin Dezember 2019 | Nr. 97
REISEBERICHTE 2019 20-2019 | FESTUNGSANLAGEN AM THUNERSEE Es gehört zu den Aufgaben der GMS, in regelmässigen Abständen Besichtigungen von schweizerischen Festungsanlagen durchzuführen. Mit der zweitägigen Reise «Festungsan- lagen am Thunersee; Kampf- und Führungsanlagen im Berner Oberland» versuchte der Reiseleiter, auch 2019 diesem Bedürfnis gerecht zu werden. DER REISEBERICHT IN WORT UND BILD VON KURT STEINEGGER 17 Die Reisegruppe vor dem Eingang zum KP Heinrich Pünktlich wie gewohnt treffen am nur einem Jahr gebaut und ausge- In zwei Gruppen werden der Siche- 16. Oktober 2019 30 Reiseteilneh- rüstet wird. Dabei werden die vier rungs-ASU sowie der Fest Mw be- mende der GMS beim Bahnhof Thun am Dorfrand von Faulensee liegen- sichtigt. Die Waffe, die Bausubs- zu einer Besichtigungsreise von den Geschützstellungen als land- tanz, aber auch die Ausrüstung sind ausgewählten Kampf- und Füh- wirtschaftliche Scheunen getarnt in hervorragendem, neuwertigem rungsanlagen im Berner Oberland und fügen sich so hervorragend in Zustand. Viele Reiseteilnehmende ein. Nach kurzer Fahrt mit zwei das ländliche Landschaftsbild ein. können nur schwer verstehen, dass Bussen, die auch die schmalen Zu- Untereinander sind die Bunker mit ein solch hervorragendes Waffen- fahrtsstrassen zu den einzelnen An- einem 160 Meter langen Verbin- system im nächsten Jahr ausgemus- lagen bewältigen können, gelangt dungsstollen verbunden. Der letzte tert und liquidiert wird. Die kom- die Gruppe zum Artilleriewerk Fau- Wiederholungskurs der Truppe fin- pakte, im Gelände kaum sichtbare lensee. Bei Kaffee und Gipfeli erläu- det hier 1993, die Entklassifizierung Anlage, mit hoher Schusskadenz tert der Reiseleiter in einer Präsen- 1999 statt. 2001 wird das Werk im und von nur 28 Mann betrieben, tation die Entwicklung der Lage in Originalzustand von einer Stiftung hinterlässt bei den Besuchern einen der Schweiz nach der Machtergrei- übernommen. Nach der Führung nachhaltigen Eindruck. fung der Nationalsozialisten. Unter durch das Werk werden heute zum dem Druck der damals herrschenden Mittagessen Militärkäseschnitten Nun folgt die kurze Fahrt zum Bedrohungslange entsteht im Raum serviert. KP Heinrich. Die in den Hügel bei Thunersee in kurzer Zeit eine grosse Hondrich eingebaute Felsanlage Zahl von Festungswerken. So auch Danach erfolgt die Verschiebung wird nach einem kurzen, steilen das Artilleriewerk Faulensee, wel- nach Wimmis mit der anschliessen- Fussmarsch durch den Wald er- ches innerhalb der Rekordzeit von den Besichtigung des 12cm Fest Mw. reicht. Erstellt wurde das Werk, um GMS-Magazin Dezember 2019 | Nr. 97
FESTUNGSANLAGEN AM THUNERSEE aufgelöst. Damit hatte die Anlage Goldey ihren Zweck erfüllt und wurde stillgelegt. Nun erfolgt die Verschiebung zum Artilleriewerk Waldbrand in Beat- enberg. Hier werden wir vom Anla- gebesitzer, Herrn Philipp Studer, be- grüsst. Er lässt es sich nicht nehmen, 18 in seiner unnachahmlichen, begeis- ternden Art persönlich durch die Anlage zu führen. Vor dem Rund- gang wird in der Anlage noch das Mittagessen genossen, ein ausge- zeichneter «Spatz». Die riesige Fels- anlage war über eine Standseilbahn und einen Treppenstollen mit 517 Stufen mit dem darüber liegenden Einer der vier als Scheune getarnten Geschützbunker in Faulensee Werk Legi verbunden. Das Werk Waldbrand verfügte über acht Ge- den Einsatz der vielen Artillerie- Inf Rgt 80 auf dem Gemeindegebiet schütze vom Kaliber 10,5 cm, das werke im Raum Thunersee zu koor- von Wilderswil – in Sichtweite des Werk Legi über acht Haubitzen vom dinieren. Die in einzelnen Kammern ehemaligen Militärf lugplatzes In- Kaliber 15 cm. Mit der Umsetzung untergebrachten Funktionen wie terlaken. Dieser KP vom Typ 6x6 der Armee 95 wurde die Anlage Legi Beobachtung, Führung, Kommuni- wurde in den 1980er Jahren aus desarmiert und am 31. Dezember kation, Technik, Essen, Schlafen vorfabrizierten Betonröhren gebaut. 1998 ausser Dienst gestellt. Gesamt- usw. sind durch einen 300m langen Er war bei der Truppe wegen der en- haft verfügten die beiden Werke Hauptstollen miteinander verbun- gen Platzverhältnisse und der be- über einen Personalbestand von ca. den. Nach der Führung in zwei scheidenen Ausrüstung nicht be- 600 Mann. Speziell an der Anlage Gruppen durch die ausgedehnte An- liebt. Waldbrand ist, dass sie nicht gerade lage erfolgen der Rückmarsch und in den Fels gehauen, sondern an die die Verschiebung nach Interlaken in Die nächste Anlage, welche besich- runde Form der Felswand angepasst das sehr gediegene Hotel Lindner, in tigt wird, ist der KP Goldey des wurde. Das letzte Schiessen mit welchem die GMS schon einmal ihre Uem Rgt 1 im Raum Bödeli bei In- Kriegsmunition mit Ziel Thunersee Generalversammlung durchgeführt terlaken. Eine Felsanlage, welche erfolgte 1958. Mit weiteren Um- und hat. Nach Apéro, Nachtessen und zur Zeit des Zweiten Weltkriegs der Ausbauten in den 1960er Jahren er- anschliessendem Umtrunk ist der Logistik diente. Mit der Erweiterung hielt die Anlage den heutigen Um- erste Reisetag abgeschlossen. des Armeeverbindungsnetzes wurde fang. Mit der Umsetzung von Armee eine Anlage benötigt, welche die 95 wurde das gewaltige Festungs- Der zweite Reisetag beginnt mit ei- Verbindung zu allen KP's der gros- werk desarmiert und am 31. Dezem- nem Referat des Reiseleiters zum sen Verbände sicherstellen konnte. ber 1998 ausser Dienst gestellt. Thema «Entwicklung und Bau der In der Folge wurde der Logistikstol- Festungswerke von 1880 bis heute». len zu einer Uem Anlage umgebaut. Nach diesem Höhepunkt kehrt die Er gliedert diese Zeit in vier Phasen Nach dem Umbau wurde die Anlage Reisegruppe nach Thun zurück, um und erläutert die bauliche -und regelmässig durch das Uem Rgt 1 die individuellen Heimwege anzu- technische Entwicklung im schwei- genutzt. Mit der Stilllegung des Mi- treten. Während der ganzen Reise zerischen Festungsbau. litärf lugplatzes in Interlaken, der herrschte eine tolle kameradschaft- Verlegung des Armeehauptquartiers liche Stimmung, zu welcher sicher Nach dem Referat fährt die Gruppe und schlussendlich der Umsetzung auch das prächtige Herbstwetter zum ehemaligen Rgt KP Ried des von Armee 95 wurde das Uem Rgt 1 beigetragen hat. Geschützstellung im Artilleriewerk Waldbrand Schlafraum in der Anlage Waldbrand Küche der Festungswerke Waldbrand und Legi GMS-Magazin Dezember 2019 | Nr. 97
RÜCKBLICK AUF DIE HERBSTTAGUNG 2019 NEUE ERKENNTNISSE ZU P-26 Das Projekt 26 (P-26) war eine Kaderorganisation zur Aufrechterhaltung des Widerstands- willens in der Schweiz im Falle eine Besetzung. Sie entstand 1979/81 aus dem Spezialdienst in der damaligen UNA (Untergruppe Nachrichtendienst und Abwehr) und wurde 1990 nach der Bekanntmachung durch eine parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) durch den Bundesrat aufgelöst. 120 Teilnehmende folgten den neuen Erkenntnissen der Referen- ten Dr. Titus J. Meier und PD Dr. Hans Rudolf Fuhrer. 19 DER BERICHT DES TAGUNGSLEITERS, DR. DIETER KLÄY Titus Meier, Verfasser der 2018 er- bereitungen der P-26 Bestandteil auf Hilfe von aussen angewiesen schienen Dissertation «Widerstands- einer internationalen Organisation sind. Am 3. Dezember 1956 reichte vorbereitungen für den Besetzungs- seien und die NATO dahintersteckt. der Zürcher LdU Nationalrat Erwin fall. Die Schweiz im Kalten Krieg», Schrittweise enttarnten Medien Ka- Jaeckle ein Postulat ein mit der Auf- zeigte in seinem Referat auf, wie das der der P-26. Moniert wurde eine feh- forderung an den Bundesrat, im Hin- Auffliegen der P-26 medial stufen- lende gesetzliche Grundlage, unter- blick auf den ungarischen Aufstand weise skandalisiert worden ist und im stellt ein Umsturzszenario. Am zu prüfen, «welche Vorkehren in Or- März 1990 in der parlamentarischen Schluss stand der Vorwurf der «ille- ganisation und Ausbildung getroffen Untersuchungskommission PUK EMD gale Geheimarmee» im Raum. Die Un- werden können, um den totalen endete. Bereits der sicherheitspoliti- tersuchung des Parlaments wurde Volkswiderstand gegebenenfalls über sche Bericht von 1973 nennt Wider- unter dem Druck der Medien und der die Feldarmee hinaus aufzunehmen standsformen im feindbesetzten Ge- Öffentlichkeit zur Anklage. und zu sichern.» Das Ergebnis war ein biet. Vieles, das im Zug der P-26 Studienauftrag, doch das Projekt skandalisiert worden ist, war der da- Den Weg zur P-26 erläuterte Hans Ru- wurde nicht weiter verfolgt. In den maligen Geschäftsprüfungskommis- dolf Fuhrer. Nach der Kapitulation 60er Jahren publizierten Major Hans sion des Nationalrates bereits aus der Frankreichs im Juni 1940 herrschte von Dach den «Kleinkrieg für jeder- Affäre Bachmann / Schilling von in der Schweiz Verunsicherung. Um mann». 1969 legte die Expertenkom- 1979/81 bekannt. Doch das politische General Guisan zu unterstützen, mission von Professor Karl Schmid Umfeld hat sich geändert. 1989 be- wurde der parteipolitisch neutrale ihren Bericht vor, was dazu führte, herrschten der Rücktritt von Bundes- Gotthardbund gegründet. Nicht in der dass die Idee des Widerstandes im be- rätin Elisabeth Kopp und die Fichen- Öffentlichkeit agierte die sozialdemo- setzten Gebiet in den Sicherheitspoli- affäre die Diskussion. Am 9. Novem- kratisch geprägte «Aktion nationaler tischen Bericht von 1973 aufgenom- ber 1989 fiel die Berliner Mauer und Widerstand». Auch nach dem Zweiten men worden ist. am 26. November 1989 stimmte das Weltkrieg und im Übergang zum Kal- Volk über die GSoA-Volksinitiative ten Krieg setzten sich starke Kräfte Gerne empfehlen wir Ihnen die Dis- «Schweiz ohne Armee» ab. In diesem für die Unabhängigkeit der Schweiz sertation von Dr. Titus J. Meier zur veränderten Umfeld war die mediale ein. Die «braune Gefahr» ist zur «Ro- Lektüre. Entsprechende Literaturan- Skandalisierung kein Zufall. Bruch- ten» geworden. Die Erkenntnis aus gaben entnehmen Sie bitte der Buch- stückweise kamen immer neue, das den Auswertungen der Résistance empfehlung im GMS Magazin Nr. 96, Gerücht einer Geheimarmee nähren- und des Widerstandes in Jugoslawien S. 17. de Informationen an die Öffentlich- war, dass Widerstandsbewegungen keit. Es wurde spekuliert, ob die Vor- für den Auf bau Jahre benötigen und GMS-Magazin Dezember 2019 | Nr. 97
FRÜHJAHRSTAGUNG 2020 EINLADUNG ZUR GMS FRÜHJAHRSTAGUNG: DIE BÜNDNER WIRREN Die «Bündner Wirren» als einschneidendes Ereignis des Dreissigjährigen Krieges in der heutigen Schweiz fokussieren vornehmlich die historischen Figuren eines «vermeintlich bündnerischen Nationalhelden» names Georgius Jenatius (so der Eintrag im bündnerischen Synodalregister) und des «guten Herzogs» Henri Duc de Rohan, wie ihn Conrad Ferdinand Meyer in seinem Roman «Jürg Jenatsch» zu ehren wusste. 20 EINE VORSCHAU VON DR. DIETER KLÄY, TAGUNGSLEITER Jörg Jenatsch, vermeintliche Lichtgestalt Graubündens während des Dreissigjährigen Kriegs. Mit der historischen Figur des Jörg (nicht Jürg) Jenatsch hat sich wohl in den letzten 50 Jahren kein Historiker in der- art (buchstäblich) vertiefter Form auseinandergesetzt, wie der Leiter, der vor wenigen Jahren durchgeführten, zweiten Exhumierung von Jenatschs Leiche in der Kathedrale zu Chur. Was belegbaren Tatsachen entspricht und was dem Reich des «heldenhaften Epos» zuzuschreiben ist, wird mitunter Inhalt der Frühjahrstagung 2020 sein, zu welcher Sie herzlich eingeladen sind. Die Frühjahrstagung findet statt am: Samstag, 22. Februar 2020, 9.45 bis 12.00 Uhr, Universität Zürich Zentrum, Hauptgebäude, Rämistrasse 71, 8006 Zürich Mit den Referenten Manuel Janosa, Grabungstechniker und Projektleiter der Auswertungen «Kathedrale Chur und Je- natsch-Grab» und Hans Rudolf Fuhrer, Doyen der GMS-Reiseleiter und verantwortlicher Herausgeber der Schriften- reihe der GMS. Das detaillierte Programm wird im Januar 2020 auf unserer Website aufgeschaltet. Der Tagungsbeitrag von CHF 40.00 ist an der Tageskasse zu entrichten. Um Anmeldung via Webpage www.gms-reisen.ch, via E-Mail (info@gms-reisen.ch) oder telefonisch 056 426 23 85 wird bis Mittwoch, 19. Februar 2020 gebeten. GMS-Magazin Dezember 2019 | Nr. 97
GENERALVERSAMMLUNG 2020 EINLADUNG ZUR 40. GERNERALVERSAMMLUNG DER GMS Geschätzte Mitglieder unserer Gesellschaft, sehr geehrte Damen und Herren Der Vorstand der GMS beehrt sich, Sie zur 40. Generalversammlung am Samstag, 21. März 2020 in Winterthur einzuladen. Statutengemäss hat diese Einladung spätestens 20 Tage vor der Versammlung, in diesem Falle also Ende Februar 2020 zu ergehen. Da Drucklegung und Zustellung des nächsten Magazins und des Reiseprogramms jedoch voraussichtlich 21 erst anfangs März erfolgen wird, stellen wir Ihnen diese Einladung heute zu, um den ent- sprechenden Vorgaben auch rechtlich in jedem Fall zu genügen. Austragungsort der Generalversammlung Samstag, 21. März 2020 8.45 bis 15.00 Uhr, Kongresshaus, Liebestrasse 3, 8400 Winterthur Programm der Generalversammlung ab 0845 - Eintreffen der Mitglieder und Gäste und Begrüssungskaffee 0945 - Eröffnung der Tagung durch den Präsidenten der GMS, Div (a D) - Eugen Hofmeister - Grussadresse durch Herrn Martin Künzle, Stadtpräsident von Winterthur 1015 - 40. Generalversammlung der GMS gemäss Traktandenliste 1130 - «Die Luftbedrohung und die neue Kampfflugzeugbeschaffung» - Referat des ehemaligen Kommandanten der Luftwaffe, Korpskommandant - (a D) Markus Gygax 1230 - Apéro 1300 - Mittagessen 1430 - 40 Jahre GMS – eine Standortbestimmung 1500 - Abschluss der Tagung, Schlusstrunk Die Tagungsgebühr von CHF 60.00 ist an der Tageskasse zu entrichten, um Anmeldung an das Sekretariat wird bis zum Freitag, 13.03.2020 via E-Mail oder über das Formular auf der Webpage der GMS www.gms-reisen.ch gebeten. GMS-Magazin Dezember 2019 | Nr. 97
EINLADUNG ZUR GENERALVERSAMMLUNG 2020 Traktanden der Generalversammlung 1. Protokoll der 39. Generalversammlung vom 23. März 2019 in Sempach 2. Jahresbericht 2019 des GMS Vorstands 3. Jahresrechnung 2019, Bericht der Revisoren 4. Abnahme der Jahresrechnung 2019, Decharge an die Gesellschaftsorgane 22 5. Budget 2020, Mitgliederbeitrag 2021 6. Orientierung über Reisen, Tagungen und die Schriftenreihe 7. Wahlen 8. Verschiedenes Anträge zur Ergänzung der Traktandenliste sind bis 21. Februar 2020 an den Präsidenten zu richten. Unterlagen wie das Protokoll der letzten GV sowie der Jahresbericht 2019 werden im GMS Magazin Nr. 98 abgedruckt, die Jahresrechnung wird anlässlich der GV aufliegen. Anreise zum Tagungsort Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln: Die Liebestrasse ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut erschlossen und in knapp 10 Gehminuten vom Bahnhof Winterthur erreichbar. Anreise mit dem Auto - Parkmöglichkeiten: In der Stadt Winterthur stehen öffentliche Parkplätze und Parkhäuser bereit, sei es in der Innenstadt oder in angrenzenden Gebieten. In der unmittelbaren Umgebung finden sich mehrere Parkhäuser: eines davon befindet sich beim Kirchgemeindehaus Liebe- strasse direkt vis-à-vis: Parkhaus Kunstmuseum, Winterthur. Folgen Sie einfach dem Parkleitsystem. Adresse: Kongresshaus, Lindenstrasse 3, 8400 Winterthur GMS-Magazin Dezember 2019 | Nr. 97
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