MENSCH, SOLINGEN DIGITALISIERT SICH! - Digitalisierungsstrategie der Klingenstadt Solingen
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SO!LINGEN SO! SIND WIR MENSCH, SOLINGEN DIGITALISIERT SICH! Digitalisierungsstrategie der Klingenstadt Solingen 1
INHALT 1 VORWORT............................................................................................................................................................4 2 ZUSAMMENFASSUNG........................................................................................................................................5 3 VORGEHEN...........................................................................................................................................................6 3.1 Der Prozess zum Strategiepapier...................................................................................................................6 3.2 Digitalisierung lenken und steuern...............................................................................................................7 4 AUSGANGSLAGE, EINFLUSSFAKTOREN UND ANFORDERUNGEN..............................................................8 5 VISION UND ÜBERGEORDNETE ZIELE.............................................................................................................9 6 PARTNERSCHAFTEN UND KOOPERATIONEN..................................................................................................9 7 THEMENFELDER DER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE.................................................................................10 7.1 Querschnittsthemen.....................................................................................................................................10 7.1.1 Kommunikationsinfrastruktur als Basis der Digitalisierung.......................................................................10 7.1.2 Datenschutz, Informationssicherheit und Notfallmanagement.................................................................11 7.2 Verwaltung 4.0 – Modernisierung nach innen und außen........................................................................12 7.2.1 Verbesserung des Verwaltungsservices durch Digitalisierung...................................................................12 7.2.2 Interne Verwaltungsmodernisierung durch Digitalisierung.......................................................................13 7.2.3 Open Data und Transparenz fördern.......................................................................................................16 7.3 Bürgerbeteiligung........................................................................................................................................16 7.4 Wirtschaftsförderung und Innovation in Solingen....................................................................................17 7.4.1 Gewerbe und Einzelhandel unterstützen.................................................................................................17 7.4.2 Startups fördern, Zukunft fordern...........................................................................................................18 7.4.3 Netzwerke ausbauen und zukunftsweisende Gewerbezweige fördern....................................................19 7.5 Bildung als Schlüssel einer erfolgreichen Zukunft.....................................................................................20 7.5.1 Digitalisierung der Schulen......................................................................................................................20 7.5.2 Aufbau von Medienkompetenz und Nutzung innovativer Lernkonzepte..................................................21 7.6 Mobilität und Verkehr smart gestalten......................................................................................................22 7.6.1 E-Mobilität und Nachhaltigkeit fördern...................................................................................................22 7.6.2 Verkehrssteuerung intelligent gestalten...................................................................................................23 2
7.7 Stadtversorgungsinfrastuktur nachhaltig gestalten..................................................................................24 7.8 Gesundheit....................................................................................................................................................25 7.8.1 Vernetzung des Solinger- und (über)regionalen Gesundheitswesens........................................................25 7.8.2 Verbesserung der Behandlungsqualität unter Ausschöpfung der Potentiale digitaler Technologien im Städtischen Klinikum Solingen...............................................................................26 7.8.3 Effizientere, digital gestützte Prozesse des Gesundheitswesens...............................................................27 7.9 Städtisches Leben: Kultur, Tourismus und Sport.........................................................................................27 7.9.1 Modernisierte Zugänglichkeit und effektive Präsentation der Solinger Kunst- und Kulturgeschichte durch Online-Präsenz..............................................................27 7.9.2 Attraktivität für Touristen steigern...........................................................................................................29 7.9.3 Modernisierung und Erweiterung des sportlichen Angebots....................................................................30 7.10 Soziales: Information und gesellschaftliche Teilhabe fördern.................................................................30 7.10.1 Medienkompetenzförderung zur gesteigerten gesellschaftlichen Teilhabe.............................................30 7.10.2 Digitale Barrierefreiheit und Information gewährleisten.........................................................................31 8 IMPULSPROJEKTE.............................................................................................................................................32 8.1 Die Solingen-App..........................................................................................................................................32 8.2 Servicekonto / E-Governmentportal............................................................................................................33 8.3 Finanzcockpit................................................................................................................................................34 8.4 solimed..........................................................................................................................................................35 8.5 SoLiMa...........................................................................................................................................................36 8.6 3D Netzwerk.................................................................................................................................................37 8.7 Innovationsort Coworking...........................................................................................................................37 8.8 Flexible Netzwerkinfrastruktur....................................................................................................................38 8.9 Gigabit-Netze................................................................................................................................................40 9 EVALUATION UND MONITORING...................................................................................................................41 10 AUSBLICK...........................................................................................................................................................41 3
1 VORWORT Sehr geehrte Kern der Überlegungen, die zu diesem Konzept geführt Damen und Herren, haben, war der Gedanke, die Ideen und Maßnahmen liebe Solingerinnen der einzelnen Organisationen – die Auswirkungen auf und Solinger, die Gesellschaft und ihr Zusammenleben haben – zu einem Gesamtbild zusammenzufügen. Dabei war ein wir befinden uns mit der Digi wichtiges Ziel, gemeinsame Ansätze zu entdecken und talisierung in einem globalen zu fördern, um die Digitalisierung interdisziplinär voran- Umbruch, der Gesellschaft, zutreiben. Wirtschaft und das öffentliche Leben dramatisch verändern Ausgehend von einem Status Quo soll die Digitalisie- wird. Diese Entwicklung bie- rungsstrategie aufzeigen, welche Visionen wir hierbei tet eine Vielzahl von Potenzialen, das Leben aus verschie- verfolgen, wie wir sie umsetzen wollen und wie wir sie denen Standpunkten und Rollen in der Gesellschaft zu erreichbar und erlebbar machen können. Mit der Be- verbessern oder zu vereinfachen. Für Bürgerinnen und schreibung dieser Strategie ist es aber nicht getan. Das Bürger, die Unternehmen, Touristen, Schülerinnen und ist der Beginn eines Prozesses, der nie abgeschlossen Schüler, Patientinnen und Patienten, Verkehrsteilnehme- sein kann und sich somit ständig weiterentwickelt und rinnen und -teilnehmer usw. kann die Erschließung von erneuert. Betroffen sind alle gesellschaftlichen Akteure Möglichkeiten durch Digitalisierungsmaßnahmen zu er- und Gruppen – von den Verwaltungsmitarbeitern über heblichem Nutzen führen. Und dieser Nutzen steht auch die Bürgerinnen und Bürger, Unternehmer, regionale im Vordergrund, wenn es um die Identifikation und Um- Organisationen, Vereine und Initiativen bis zur Politik. setzung von Digitalisierungsmaßnahmen geht. Diesen Prozess müssen wir somit gemeinsam gestalten. Auch in Solingen ist die Digitalisierung längst angekom- men. Nach wie vor zählt Solingen zu den gründerfreund- Hierzu lade ich Sie herzlich ein! lichsten Städten und weist eine überdurchschnittliche Unternehmensdichte bezogen auf NRW aus. Dabei sind es immer mehr auch Unternehmen, die unmittel- bar dem digitalen Sektor zuzuordnen sind, z.B. dem 3D-Druck. Nicht zuletzt ist in Solingen das NRW-weit Tim-O. Kurzbach größte 3D-Druck-Netzwerk beheimatet. Darüber hinaus Oberbürgermeister wurde in der Stadtverwaltung bereits eine Vielzahl von Verwaltungsverfahren durch Digitalisierung vereinfacht und damit sowohl bequemer als auch kostengünstiger gestaltet. Weiterhin haben wir begonnen – unter Zuhilfe- nahme von Fördermitteln in beträchtlichem Umfang – mit dem Ausbau der Netze in Solingen nachhaltig die Infra- struktur zu schaffen, die für eine konsequente Umset- zung von Digitalisierung unabdingbar ist. Viele erfolgreiche Projekte und Maßnahmen der Organi- sationen des Konzerns Solingen bieten somit eine fun- dierte Basis für eine zukunftsgerichtete und nachhaltige Digitalisierungsstrategie des Gesamtkonzerns, die uns hiermit vorliegt. 4
2 ZUSAMMENFASSUNG Digitalisierung wird in Solingen als transformativer Ent- Jedem Themengebiet wurden in einem Prozess des wicklungsprozess verstanden. Um Silolösungen zu ver- interdisziplinären Ideenaustauschs und der Diskussion meiden, wird dieser interdisziplinär gestaltet und unter strategische Ziele zugeordnet, die – über Handlungsfel- Ernennung eines CDOs (Chief Digital Officer), eines der und Teilziele konkretisiert – zu Maßnahmen führen, Verantwortlichen auf Vorstandsebene der Stadtverwal- deren Umsetzung in hohem Maße zur Zielerreichung bei- tung, gesteuert. Ein Gremium unter Einbezug von Ex- tragen. Die strategischen Ziele sind zusammengefasst: perten der Stadtverwaltung, der städtischen Ressorts, Die Themen Kommunikationsinfrastruktur und der Betriebe und Gesellschaften sowie der Bevölkerung Datenschutz, Informationssicherheit sowie Not und externer Digitalisierungsexperten soll adjustieren fallmanagement sind zukunftssicher ausgebaut und und hierbei Impulse geben. Auch ist die (über)regionale bilden das Fundament der Digitalisierung Solingens. Kooperation im bergischen Raum als Schlüssel zu einer nachhaltigen Digitalisierung Solingens erkannt, die über Die Solinger Stadtverwaltung entwickelt sich zum Partnerschaften mit kommunalen Trägern und Kommu- modernen Dienstleister aller Interessengruppen. nen, Wirtschaft und Wissenschaft zu Synergien führt Digitalisierte Dienstleistungen machen Solingens und deren Ausbau strategisch wichtige Bedeutung Stadtverwaltung hierbei bürgerfreundlicher, zugäng- zukommt. Das Bergische Städtedreieck ist hierzu vom licher und effizienter. Land NRW als digitale Modellkommune bzw. -region und Vorreiter ausgezeichnet worden. In den nächsten Durch den Einsatz digitaler Technologien fördert die Jahren werden daher innovative Projekte mit Leucht- Stadt Solingen die Partizipation der Bürgerinnen turmcharakter, die auch auf andere Kommunen über- und Bürger am Stadtentwicklungsprozess. tragbar sind, seitens der Städte Remscheid, Solingen Durch gezielte Digitalisierungsmaßnahmen bietet und Wuppertal aus den Bereichen Digitale Stadtent- Solingen allen Gewerbetreibenden moderne und wicklung und Digitale Verwaltung qualifiziert und beim attraktive Standortbedingungen und stärkt seine Land zur Förderung eingereicht. Zukunftssicherheit. Übergeordnetes Verständnis der Digitalisierungsstrate- Bildung ist der entscheidende Faktor zur Zukunfts gie ist es, dass die Digitalisierung zu einem nachhalti- sicherung. Die Stärkung der Solinger Bildungsland- gen Stadtentwicklungsprozess beitragen muss. Daraus schaft ist zentraler Standortfaktor für die Entwick- abgeleitet ergeben sich Zieldimensionen der Digitalisie- lung der Stadt Solingen. rungsstrategie der Stadt Solingen, an denen sich alle themenspezifischen Ziele orientieren und unterordnen. Die Entwicklung und Förderung von digital ver Diese sind netzter Mobilität, um ökologisch nachhaltige Ver- kehrssysteme in Solingen zu ermöglichen und eine die Steigerung der Lebensqualität und Vorbildrolle über den bergischen Raum hinaus ein- Attraktivität der Stadt für Bürgerinnen und Bürger, zunehmen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Unternehmen, Intelligent ausgestaltete städtische Versorgungs die Sicherung einer nachhaltigen Wirtschafts infrastrukturen bilden das Rückgrat eines nachhal- entwicklung Solingens, tigen und digitalisierten Solingens. die Förderung der Innovationskraft der Stadt, Die Stadt Solingen fördert die Vernetzung des und das Begegnen gesellschaftlicher Entwick Gesundheitswesens und trägt zu gesteigerter Be- lungen wie demographischer Wandel, Umwelt- handlungsqualität und Wirtschaftlichkeit bei. bewusstsein und der Trend zu selbstbestimmterem, Das städtische Leben wird durch Nutzung digitaler ortsungebundenem Arbeiten. Potentiale im Bereich Kultur, Sport und Tourismus Um diese Ziele zu erreichen, umfasst die Strategie eine attraktiver und zugänglicher. Transformation städtischer Themen, die über die Ver- Die Stadt Solingen fördert die digitale Teilhabe aller waltungsmodernisierung hinausgehen und alle Themen Menschen im Sinne einer inklusiven Gesellschaft des städtischen Lebens tangieren müssen. und die gesellschaftliche Teilhabe aller Solingerinnen und Solinger auch durch digitale Technik. 5
Die Transformation durch Digitalisierung ist ein Prozess, Unter Beachtung und Honorierung der Grundwerte der Evaluation und Monitoring erfordert. Entsprechend der Smart City Charta des Bundes wurde die Digitalisie- werden die gesetzten Ziele und Teilziele sowie die in rungsstrategie Solingens hierbei interdisziplinär ausge- diesem Strategiepapier aufgeführten Maßnahmen in arbeitet. In einem Monate dauernden Prozess wurden zyklischen Abständen evaluiert, bei Bedarf angepasst hierbei unter Einbezug von Verwaltung, Wirtschaftsför- und priorisiert. derung, städtischem Klinikum, Technischen Betrieben Solingen, den Stadtwerken und partnerschaftlicher Dis- Die vorliegende Strategie ist auf hoher Abstraktionsebe- kussionen mit (über)regionalen kommunalen Partnern, ne beschrieben und ist nicht als Umsetzungspapier mit Vertretern der Wirtschaft und Wissenschaft in interdiszi- detaillierter Zeit- und Prioritätsplanung einzelner Maß- plinären Workshops, fachbereichsinternen Arbeitsgrup- nahmen zu werten. Die Priorisierung einzelner Maßnah- pen sowie Video- / Telefonkonferenzen die Chancen der men der Themen städtischen Lebens erfolgt zukünftig Digitalisierung unter der gemeinsamen Erarbeitung von unter Beteiligung der politischen Gremien. Lösungen diskutiert und entwickelt. Bei der Planung Die an gesellschaftliche und technologische Entwicklun- und Diskussion der Digitalisierungsinitiativen und des gen angepasste zukünftige Ausgestaltung des lebenden Vorgehens in den einzelnen städtischen Themengebie- und lernenden Prozesses der Digitalisierung kann hier- ten wurden hierbei stets Impulse von Bürgerschaft und bei nur im gemeinsamen Dialog und unter Einbezug der Vorbildstädten, -Ländern und -Regionen einbezogen, Interessen der Solingerinnen und Solinger sowie der lokalen die im Bereich der Digitalisierung bereits gut aufgestellt Wirtschaft im Sinne aller Beteiligten entwickelt werden. sind, um deren Lernerfolge mit in die gemeinschaftliche Debatte einbeziehen zu können. Für jedes Themengebiet des städtischen Lebens, auf 3 VORGEHEN das die Digitalisierung Einfluss nimmt, wurden hierbei über eine themenübergreifende Vision Ziele und Teil- Die Digitalisierungsstrategie wurde in einem interdiszi- ziele zu deren Erreichung sowie Handlungsmaßnahmen plinären Prozess erarbeitet und lehnt sich in ihren Grund- identifiziert, diskutiert und ausgearbeitet. Das vorlie- werten an die Smart City Charta des Bundes an. Der di- gende Papier ist das Ergebnis dieses Prozesses. Es gibt gitale Transformationsprozess soll durch die Schaffung zusammengefasst die Zielsetzung sowie beispielhaft die entsprechender Gremien und dedizierter Rollen nach- wichtigsten identifizierten und zukünftig zu steuernden haltig gesteuert werden. bzw. bereits initiierten Maßnahmen wieder, durch wel- che die kommunalen Ziele Solingens erreicht werden 3.1 DER PROZESS ZUM können und der Transformationsprozess der Digitalisie- STRATEGIEPAPIER rung nachhaltig gestaltet werden kann. Das Erarbeiten einer harmonischen und zielgerichte- ten Vorgehensweise erfordert Dialog, Diskussion und ANLEHNUNG AN DIE SMART CITY CHARTA gemeinsame Ideenentwicklung. Um eine Strategie zu DES BUNDES entwickeln, die nachhaltig die Weichen für ein digitales Die Smart City Charta soll das Selbstverständnis der Solingen stellen kann und die im Interesse der Hand- Städte, Kreise und Gemeinden in Deutschland bei die- lungsempfehlungen der Smart City Charta des Bundes sem Transformationsprozess spiegeln und sie dabei steht, ist die Entwicklung der Strategie zur Digitalisie- unterstützen, die Chancen und Risiken einer zukunfts- rung Solingens als strukturierter, interdisziplinärer Trans- orientierten und verantwortungsvollen Stadtentwick- formationsprozess zu verstehen, der nur erfolgreich sein lung frühzeitig zu erkennen und so Fehlentwicklungen kann, wenn er gemeinschaftlich angegangen wird. Die- zu vermeiden. Sie soll auch die interkommunale Zusam- ser Prozess hat in Solingen bereits begonnen. Städtische menarbeit sowie die Verzahnung von Verdichtungsräu- Ressorts und Töchter haben die Notwendigkeit zum men und ländlichen Räumen im Sinne einer zukunfts- Handeln und die Chance der Ausschöpfung der Poten- orientierten Stadt- und Raumentwicklung fördern.1 tiale neuer Technologien erkannt und interne Lösungen entwickelt. Diese bislang ressort- bzw. institutionsinter- nen Initiativen gilt es im Rahmen der Entwicklung einer gemeinschaftlichen und themenübergreifenden Digita- lisierungsstrategie durch Dialog und gemeinsames Ler- nen zu harmonisieren und zu erweitern. 1 Quelle: Smart City Charta, Digitale Transformation in den Kommunen nachhaltig gestalten; Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, BBSR, Mai 2017. 6
Die Smart City Charta wurde entwickelt in Anerkennung wettbewerbsfähig und florierend – sie setzt Digita- und aufbauend auf lisierung gezielt ein, um die lokale Wirtschaft und neue Wertschöpfungsprozesse zu stärken und stellt passende der Leipzig Charta zur nachhaltigen europäischen Stadt, Infrastrukturangebote zur Verfügung. der Nationalen Stadtentwicklungspolitik, aufgeschlossen und innovativ – sie entwickelt Lösungen der Urban Agenda der EU (Pakt von Amsterdam) zur Sicherung kommunaler Aufgaben, reagiert schnell auf sowie Veränderungsprozesse und erarbeitet in Co-Produktion in- novative, maßgeschneiderte Lösungen vor Ort. der New Urban Agenda der Vereinten Nationen. responsiv und sensitiv – sie nutzt Sensorik, Datenge- Die Charta unterstützt die Umsetzung der Deutschen winnung und -verarbeitung, neue Formen der Interaktion Nachhaltigkeitsstrategie und die Verwirklichung der und des Lernens zur stetigen Verbesserung kommunaler globalen Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 der Ver- Prozesse und Dienstleistungen. einten Nationen (Sustainable Development Goals). Sie ist in einem breit angelegten Dialogprozess mit Vertre- sicher und raumgebend – sie gibt ihren Bewohnerinnen tenden des Bundes, der Länder, der Kommunen und der und Bewohnern sichere private, öffentliche und digitale kommunalen Spitzenverbände erarbeitet worden. Zu- Räume, in denen sie sich bewegen und verwirklichen sätzlich waren verschiedene Wissenschaftsorganisatio- können, ohne Freiheitsrechte durch Überwachung zu nen, Wirtschafts-, Sozial- und Fachverbände vertreten. verletzen. Gemeinsam bilden sie die Dialogplattform Smart Cities Der Solinger Prozess der Digitalisierung orientiert sich an beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau den Grundwerten der Charta und muss entsprechend und Reaktorsicherheit (BMUB). Auch die Stadt Solingen unter deren Einbezug gestaltet werden. war an diesem Prozess beteiligt. Für die digitale Transformation benötigen Städte, Kreise 3.2 DIGITALISIERUNG und Gemeinden Offenheit gegenüber neuen Technolo- LENKEN UND STEUERN gien und einen starken Werte- und Zielbezug, um sie Um die Digitalisierung Solingens voranzutreiben, muss mit Bedacht und Weitblick nutzen zu können. Die Teilneh- diese nachhaltig gesteuert und gelenkt werden. Wie be- menden der Dialogplattform legen der Smart City Charta reits eingängig erwähnt, ist die digitale Transformation ein das normative Bild einer intelligenten, zukunftsorientierten komplexes Querschnittsthema, das gemeinsames diskutie- Kommune zugrunde. Danach ist eine Smart City ren, denken und lernen erfordert. Entsprechend entstehen lebenswert und liebenswert – sie stellt die Bedarfe in diesem Zusammenhang für die Digitalisierungsstrategie der Menschen in den Mittelpunkt des Handelns und un- der Stadt Solingen neue, ressortübergreifende Fragestel- terstützt im Sinne des Allgemeinwohls lokale Initiativen, lungen und Zuständigkeiten. Dedizierte Ressourcen müssen Eigenart, Kreativität und Selbstorganisation. geschaffen werden, die thematisch strukturiert Digitalisie- rung aufarbeiten und weiterentwickeln. vielfältig und offen – sie nutzt Digitalisierung, um Integrationskräfte zu stärken und demographische He- Die zentrale Koordination sowie das strategische Con- rausforderungen sowie soziale und ökonomische Un- trolling der Digitalisierungsstrategie obliegt dem im gleichgewichte und Ausgrenzung auszugleichen und Rahmen dieser Strategie geschaffenen internen „Steue- demokratische Strukturen und Prozesse zu sichern. rungsgremium Digitalisierung“. Ressortübergreifende Themen und Diskussionen bezüglich der strategischen partizipativ und inklusiv – sie verwirklicht integrative Ziele finden innerhalb des Steuerungsgremiums auf Konzepte zur umfassenden und selbstbestimmten Teil- Leitungsebene der Ressorts der Stadt statt. Das inter- habe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben und ne Steuerungsgremium entwickelt im Rahmen der von macht ihnen barrierefreie digitale und analoge Angebote. politischen Gremien gegebenen Richtung die strate- klimaneutral und ressourceneffizient – sie fördert gische Ausrichtung und die Zieldimensionen der Di- umweltfreundliche Mobilitäts-, Energie-, Wärme-, Was- gitalisierungsstrategie weiter. Zudem agiert dieses als ser-, Abwasser- und Abfallkonzepte und trägt zu einer vernetzende und lenkende Institution, die Impulse der CO2-neutralen, grünen und gesunden Kommune bei. politischen Steuerungsgremien und die fachliche Dis- kussion und ressortübergreifende Ideenfindung und Umsetzung koordiniert. Vorsitz und Verantwortlichkeit des internen Steuerungsgremiums Digitalisierung hat der auf Verwaltungsvorstandsebene, der in strategisch 7
verantwortlicher Position geschaffene CDO, der von der erfordernisse in einem kontinuierlichen Wandel mit un- IT-Stabsstelle der Stadt unterstützt wird. terschiedlichsten Auswirkungen z.B. auf die gewachse- nen urbanen Versorgungszentren und Innenstädte oder Um fachlich den Digitalisierungsprozess voranzutreiben, auch auf das Verhalten und die Wünsche der Menschen. wurde ein „Fachbeirat Digitalisierung“ geschaffen, der Diesen wird durch vielfältige Konzepte und Aktivitäten aus Experten verschiedener Städtischer Ressorts und begegnet, sei es durch Integrierte Handlungskonzepte, Themen wie Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung, sektorale Fachplanungen oder den aktuellen Prozess Verwaltung und Kultur besteht und der auch die So- der Nachhaltigkeitsstrategie, der viele Lebensbereiche linger Betriebe und Gesellschaften mit externen Digi- umfasst. talisierungsexperten aus Wirtschaft und Wissenschaft themenabhängig zusammenbringt und vernetzt. Ge- Zudem gibt es eine Vielzahl externer Faktoren und Ver- meinsam werden hier vom internen Steuerungsgre- änderungen, die als Treiber der Digitalisierung gesehen mium gelenkte (ressortübergreifende) Themen auf- werden können, die Einfluss auf die Stadtentwicklung gegriffen, diskutiert und auf Operationalisierbarkeit nehmen und denen gezielt im Sinne der Digitalisierung überprüft. begegnet werden muss. Der Prozess, der nachhaltig auf die Stadtentwicklung aus- Rechtliche Vorgaben wie das E-Government Gesetz gerichteten Digitalisierung Solingens, kann zudem nur des Bundes, das E-Government Gesetz NRW sowie die erfolgreich angegangen werden, wenn er unter Betei- Datenschutzgesetze und das IT-Sicherheitsgesetz erfor- ligung der Bürgerinnen und Bürger stattfindet und deren dern ein Handeln durch spezifisch gegebene Vorgaben Wünsche und Akzeptanz trägt. So werden in Zusammen bezüglich beispielsweise dem elektronischen Zugang zur hang mit dem verabschiedeten „Leitbild Bürgerbeteili- Verwaltung oder dem Anbieten digitaler Bezahlmöglich- gung“ und der Einrichtung des entsprechenden Beirats keiten. über das Internetportal „Solingen-redet-mit.de“ Solin- Die Gesellschaftliche Entwicklung ist von einem Um- gerinnen und Solinger zunehmend intensiver in Partizi- denken geprägt. Die sich ändernden Anforderungen an pations- und Kommunikationsprozesse und die thema- Work-Life Balance und mobiles Arbeiten sind hier eben- tischen Fragestellungen des Fachbeirats eingebunden, so zu beobachten wie der Trend zu Social Media und so dass der Fachbeirat wertvolle Impulse für die inhalt- dem stärkeren Drang nach Teilhabe an der Gesellschaft, liche Weiterentwicklung der Digitalisierungsstrategie dem durch Digitalisierung im kommunalen Umfeld be- geben kann. gegnet werden muss. In diesem Kontext ist auch die demographische Ent 4 AUSGANGSLAGE, wicklung als Herausforderung zu nennen, die dazu EINFLUSSFAKTOREN führt, dass qualifiziertes Personal fehlt und auf die Be- dürfnisse einer älterwerdenden Bevölkerung gezielt ein- UND ANFORDERUNGEN gegangen werden muss. Allein in der Stadtverwaltung werden bis 2022 etwa 20% der Beschäftigten alters- Solingen ist mit rund 162.000 Einwohnerinnen und bedingt ausscheiden - eine Steigerung der Ausbildungs- Einwohnern eine mittlere Großstadt, die sich in dem zahlen kann diesem Trend nur bedingt entgegenwirken, Spannungsverhältnis zwischen Vielfalt, Aufbruch und so dass digital gestützte und optimierte Prozesse, inter- Tradition entwickelt. Seit mehreren Jahren ist die Stadt ne Weiterbildung und gezieltes Wissensmanagement durch ein leichtes aber stetiges Wachstum geprägt, was zunehmend gefordert sind. insbesondere im Hinblick auf die kurz- und mittelfristige Dynamik auf dem Wohnungsmarkt dazu führt, dass die Immer mehr an Bedeutung gewinnt so die Digitalisie- Stadt u.a. als Wohnort im regionalen Gefüge an Bedeu- rung und die damit verbundene Transformation. Unsere tung gewinnt. tägliche Kommunikation, die Arbeitswelt, Politik und Verwaltung, der Bildungsbereich oder das Gesundheits- Wirtschaftlich ist Solingen eine Stadt mit vielen familien- wesen, die Digitalisierung verändert Schritt für Schritt geführten klein- und mittelständisch geprägten, äußerst das private und berufliche Leben. Kaum ein Bereich innovativen Unternehmen, deren Potenziale der künf- unseres Lebens bleibt von der Digitalisierung unberührt. tigen Entwicklung in der Verknüpfung von Forschung Sie eröffnet neue Chancen um den großen Herausfor- und Unternehmertum liegen. Zugleich befindet sich die derungen in Solingen zu begegnen, birgt aber auch Stadt Solingen, wie viele andere Städte auch, durch die Risiken und weckt Ängste, die ernst genommen wer- demographischen, gesellschaftlichen, ökonomischen den müssen. Diesen Veränderungen stellen wir uns im und auch ökologischen Veränderungen und Anpassungs- Rahmen der Digitalisierung Solingens bewusst. Wie der 8
Weg zur digitalen Stadt dabei in Solingen aussieht, wird An diesen Leitzielen orientieren sich die strategischen maßgeblich von den übergeordneten Entwicklungen Ziele der einzelnen Themenfelder der Digitalisierungs- sowie lokalen Herausforderungen und Zielen Solingens strategie Solingens. Die Zieldimensionen müssen hierbei bestimmt. Ansporn und Richtwert zur Erfolgsmessung bereits initiierter sowie zukünftiger Digitalisierungsmaßnah- men sein. 5 MISSION, VISION UND ÜBERGEORDNETE ZIELE 6 PARTNERSCHAFTEN UNSERE MISSION UND KOOPERATIONEN Solingen begibt sich in die Epoche der Digitalisierung. Die Stadt Solingen sieht den Ausbau von Partnerschaf- Die Stadtverwaltung wird zum Impulsgeber und Mo- ten und Kooperationen als essentiellen Faktor, um die derator des Prozesses, der zu einer ökologisch intakten, Chancen des komplexen Digitalisierungsprozesses bes- ökonomisch erfolgreichen und sozial ausgewogenen ser nutzbar zu machen. Kooperationen mit anderen Stadtgesellschaft führt. Mit Dialog, Beteiligung und Zu- Kommunen, privatwirtschaftlichen Unternehmen oder sammenarbeit gestalten wir beste Zukunft. Academia ermöglichen es, Stärken einzelner Träger zu fördern und gemeinschaftlich den Transformationspro- UNSERE VISION zess zielführend zu gestalten. Solingen entwickelt sich zum Vorreiter und Vorbild einer Im kommunalen und (über)regionalen Umfeld ermög- digitalen Modell-Kommune in Nordrhein-Westfalen. Hier- lichen Kooperationen, die Stärken und Standortfakto- zu werden agile und smarte Projekte für und mit der ren einzelner Kommunen oder Regionen miteinander Stadtgesellschaft angestrebt. zu vereinen und gemeinsam nutzbar zu machen. Die derart erzeugten Synergien helfen vor allem komplexe UNSERE ZIELE Herausforderungen besser zu lösen. Solingen auf dem Weg zur digitalen Stadt bedeutet, die Chancen der digitalen Transformation für eine nachhal- Eine solche Kooperation ist bereits heute die bergische tige Stadtentwicklung zu nutzen. Kooperation, bei der das bergische Städtedreieck Rem- scheid, Wuppertal und Solingen als vom Land NRW aus- Die digitale Stadt soll Menschen in allen Lebensberei- gezeichnete digitale Modellkommunen gemeinsam die chen Nutzen bringen und der Erreichung kommunaler Digitalisierung der Verwaltung und der Stadtentwick- Entwicklungsziele sowie der Bewältigung von Heraus- lung für die Region unter Förderung des Landes voran- forderungen in den verschiedensten Feldern dienen, treiben. Auch die Partizipation an überregionalen Pro- ohne dabei Selbstzweck zu sein. Um dauerhaft tragfä- grammen wie dem Landeswettbewerb „StadtUmland. hig zu sein, kann der Digitalisierungsprozess nur unter NRW“, aus dem die Stadt Solingen mit insgesamt neun- der Akzeptanz der Menschen der Stadt gestaltet werden. zehn weiteren Städten und dem Kreis Mettmann mit ih- rem Konzept „Zwischen Rhein und Wupper“ als beson- Aus diesem Verständnis leiten sich die übergeordneten ders innovativ und förderwürdig herausgestellt wurde, Ziele der Digitalisierungsstrategie Solingens ab. um die Herausforderungen der Zukunft der Mobilitäts- und Siedlungsentwicklung in den Kommunen zwischen • Steigerung der Lebensqualität und Bergischem Land und Rhein durch eine Kooperation Attraktivität der Stadt für Bürgerinnen zu bewältigen, sind als Beispiel für Kooperationen zu und Bürger, Mitarbeiterinnen und Mit nennen, die sich positiv auf den Transformationsprozess arbeiter und Unternehmen der beteiligten Städte auswirkt. Weitere Motoren der • Sicherung einer nachhaltigen regionalen und überregionalen Entwicklung unter Be- Wirtschaftsentwicklung Solingens teiligung der Stadt Solingen sind die Bergische Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft, die Kommunale • Förderung der Innovationskraft der Stadt Arbeitsgemeinschaft (KAG) Bergisch Land und die Me- • Begegnung gesellschaftlicher Entwick tropolregion Rheinland. Auch hier werden in Zukunft lungen wie demographischer Wandel, vielfältige regional und überregional bedeutsame Pro- Umweltbewusstsein und Trend zu selbst jekte mit Bezug zur Digitalisierung identifiziert und an- bestimmterem, ortsungebundenem gestoßen werden. Arbeiten 9
Um die Wirtschaftsstandorte zu stärken, sind regionale In dem Kontext der Digitalisierungsstrategie ist es somit Partnerschaften von essentieller Bedeutung. So wird es erklärtes Ziel der Stadt Solingen, weitere Partnerschaf- zum einen als Aufgabe der Kommunen und der regiona- ten auszubauen und Potentiale und Chancen, die aus len Organisationen gesehen, die regionalen und lokalen der gemeinsamen Bewältigung komplexer Themen er- Unternehmen zu unterstützen und die Standortattrakti- stehen können, partnerschaftlich zu nutzen. vität für diese zu erhöhen. Der Ausbau regionaler Kom- petenzen und die Entwicklung hin zu Ballungszentren zukunftsweisender Wirtschaftszweige erleichtern es so 7 THEMENFELDER DER Unternehmen, Fachkräfte zu finden, Beschaffungen zu bündeln und gemeinsam Produktideen weiterzuentwi- DIGITALISIERUNGS- ckeln und sich so zukunftsfähig zu positionieren. STRATEGIE Im Rahmen des Digitalisierungsprozesses des bergi- Die Themenfelder beschreiben die Bereiche des städti- schen Raums wird die partnerschaftliche Kooperation schen Lebens, auf die im Zuge der Digitalisierungsstra- hoch priorisiert, um ein zukunftsfähiges Netzwerk auf- tegie zur Erreichung der übergeordneten städtischen zubauen und die Region strategisch in innovativen Sek- Ziele Einfluss genommen wird. Jedem Themengebiet toren aufzustellen. wurde hierbei ein übergeordnetes Ziel zugeordnet, das Eine im Rahmen der Digitalisierungsstrategie evaluierte durch Handlungsfelder aufgegliedert und durch geziel- Projektidee ist so beispielsweise die Schaffung des Ko- te Maßnahmen erreicht werden soll. operationsprojekts „Neue Mobilität“ mit einer Verortung in Solingen, für das die Städte der bergischen Region 7.1 QUERSCHNITTSTHEMEN optimale Voraussetzungen bieten. Zum einen ist der Au- tomotive Sektor im bergischen Raum stark ausgeprägt. Ziel: Die Themen Kommunikationsinfrastruktur Entsprechend bietet es sich an, Wuppertals Initiativen und Datenschutz, Informationssicherheit sowie im Bereich des autonomen Fahrens, das in Zusammen- Notfallmanagement sind zukunftssicher ausgebaut arbeit mit der Universität Wuppertal bereits auf Teststre- und bilden das Fundament der Digitalisierung cken vorangetrieben wird, mit Mobilitätsinitiativen aus Solingens. Solingen, wie die vollelektrifizierten Oberleitungsbusse mit starken Potentialen im Bereich E-Mobilität und der in Solingen entwickelten, richtungsweisenden intelligen- Um Digitalisierung erfolgreich umzusetzen, ist der Aus- ten Ampel- und Beleuchtungssteuerung zu verknüpfen. bau einer befähigenden Kommunikationsinfrastruktur Gemeinsam können so die komplexen Herausforde- ebenso entscheidend wie die Priorisierung von Daten- rungen der elektrischen und der autonomen Mobilität schutz, Informationssicherheit sowie einem funktionie- unter Einbindung regionaler IT- und Automotive-Unter- renden Notfallmanagement. nehmen gelöst und der Wirtschaftsstandort Bergischer Entsprechend ergeben sich folgende Teilziele: Raum gestärkt werden. Solingen soll somit in naher Zu- kunft zur ersten E-ÖPNV-Stadt Deutschlands ausgebaut Die ausgebaute und zukunftsfähige Kommunika- und zum Vorbild für viele andere Kommunen werden. tionsinfrastruktur bildet das Fundament der Digita- lisierung Solingens und ist wichtiger Standortfaktor. Positive Effekte ergeben sich entsprechend aus einer Vielzahl von Faktoren. Der Austausch von Wissen, das Die priorisierte Behandlung von Datenschutz, Infor- gemeinsame Nutzbarmachen vorhandener Ressourcen, mationssicherheit und einem funktionierenden Not- die Schaffung einer Basis für zukünftige Vernetzung fallmanagement schaffen Vertrauen und erfüllen alle digitaler Systeme durch gemeinsame Beachtung von rechtlichen Anforderungen. Schnittstellen oder auch Hebung von Wirtschaftlich- keitspotenzialen durch gemeinsame Beschaffung. Die 7.1.1 KOMMUNIKATIONSINFRASTRUKTUR Digitalisierung bietet so auch Potentiale für (neu)ansäs- ALS BASIS DER DIGITALISIERUNG sige Unternehmen, denen Kommunen bei Ihren zukünf- Der Ausbau einer zeitgemäßen Kommunikationsinfra- tigen Vorhaben unterstützend und partnerschaftlich zur struktur ist essentielle Bedingung einer erfolgreichen Seite zu stehen, um gemeinschaftlich vom Transforma- Digitalisierung, da diese die Basis für weitere Digitalisie- tionsprozess zu profitieren. rungsinitiativen darstellt. Eine gut ausgebaute Kommu- nikationsinfrastruktur ist also Standort- und Hygienefak- tor für Solingen zugleich. Dazu sollen sowohl das bereits vorhandene leistungsstarke Glasfasernetz ausgebaut, 10
als auch großflächig freies WLAN aufgebaut und mit aller Verwaltungsstandorte mit WLAN-Zugängen für Mobilfunkanbietern ein flächendeckendes 5G-Netz be- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, so dass im Zuge der reitgestellt werden. Konzeption attraktiverer und flexiblerer Arbeitsmöglich- keiten die mobile und ortsungebundene Verwaltungs- Mit Bundes- und Landesförderung setzt die Stadt So- arbeit mit Nachdruck angegangen werden kann. lingen hierbei aktuell das Projekt „Breitbandausbau“ um. Insgesamt stehen 15 Mio. Euro zur Verfügung, um In Kooperation mit den Mobilfunkanbietern wird ein vornehmlich Gewerbegebiete sowie unversorgte Haus- zukunftsfähiger Standortplan für 5G-Antennenstand- halte an das Glasfasernetz anzuschließen. Derzeit sind orte und den Betrieb eines 5G-Netzes in Solingen bis etwa 3.800 Betriebe und Haushalte in Solingen noch 2025 vorangetrieben. mit einer Bandbreite von weniger als 30 Mbit/s versorgt. Nicht zuletzt wird bereits seit Anfang 2017 die Anbin- Dies gilt es, schnell auf einen angemessenen Standard dung der Solinger Schulen an modernste Glasfaserlei- anzuheben. Gute Voraussetzungen für einen signifikanten tungen, der Ausbau einer strukturierten und notwen- und schnellen Ausbau bietet das Glasfasernetz der So- digen Vernetzung, die beispielsweise für den Ausbau licom mit seinem hohen Grad der Vernetzung im Stadt- einer digitale Plattform für pädagogische Arbeit grund- gebiet. Für die Glasfasererschließung der Solinger Ge- legend ist, sowie die Bereitstellung von WLAN-Hotspots werbegebiete, die bis 2020 geplant ist, stehen sowohl in den Bildungseinrichtungen umgesetzt. der Breitbandbeauftragte der Stadt Solingen als auch die Wirtschaftsförderung als Partner für Gewerbetrei- 7.1.2 DATENSCHUTZ, bende und Industrie für Unterstützungsangebote zur INFORMATIONSSICHERHEIT Verfügung. UND NOTFALLMANAGEMENT Datenschutz ist ein essentieller Bestandteil der Digita- lisierungsstrategie. Die steigende digitale Datenhal- tung und -nutzung erfordert einen erhöhten und stark priorisierten Datenschutz, um den sicheren Umgang mit Daten zu gewährleisten und das Vertrauen der Nutzerinnen und Nutzer in die digitalen Maßnahmen zu stärken. Auch die Gewährleistung des persönlichen © xiaoliangge - stock.adobe.com Datenschutzes und die damit verbundenen Aspekte wie Datenautonomie oder Datensparsamkeit können in Zei- ten zunehmender Sensibilisierung der Bevölkerung hin- sichtlich des Themas einen Standortfaktor für Solingen ausmachen. Dementsprechend geht die Stadt Solingen die Themen Datenschutz, Informationssicherheit sowie Notfallmanagement priorisiert an. Diese haben themen- In diesem Kontext soll zukünftig in Zusammenarbeit mit übergreifend eine vorrangige Bedeutung. den Technischen Betrieben Solingen, der Solicom, dem Datenschutz Zweckverband civitec sowie privatwirtschaftlichen Ex- perten ein umfassendes und leistungsfähiges Daten- Um zum einen den gesetzlichen Anforderungen gerecht netzwerk an den Solinger Verwaltungsstandorten zu werden und zum anderen möglichen Vorbehalten bereitgestellt werden, dass durch einen hohen Stan- von Bürgerinnen und Bürgern entgegenzuwirken, ver- dardisierungsgrad die geplante Bereitstellung moderner langt der Datenschutz umfangreiche Prüfprozesse von digitaler Verwaltungsdienstleistungen ermöglichen soll. allen Leistungserbringern. Um diesen gerecht zu wer- den, stellt sich die Stadt Solingen hierbei höchsten ge- Im Kontext städtischen Lebens werden Smartphones setzlichen Anforderungen wie der EU-DSGVO und ach- und ähnliche mobile Geräte immer mehr ortsungebun- tet auf deren Einhaltung bei sämtlichen Onlineservices. den genutzt. Um dem Trend des flexiblen und mobi- Zudem wird zur Wahrung des Datenschutzes vermehrt len Informations- und Kommunikationsaustausches auf Verschlüsselungsmethoden, wie dem Abruf der der Bürgerinnen und Bürger gerecht zu werden, wird Homepage über https sowie der Nutzung der De-Mail der Ausbau eines städtischen WLAN-Netzwerkes prio- geachtet, um so den vertrauensvollen und sicheren Um- risiert vorangetrieben. Dies entwickelt und koordiniert gang mit personenbezogenen Daten im Rahmen von die Stadt Solingen in Zusammenarbeit mit den Frei- Onlineprozessen und digitaler Portale sicherzustellen. funkern für das Stadtgebiet sukzessive bis 2021. Auch beinhaltet die Digitalisierungsstrategie die Ausstattung 11
Informationssicherheit und Notfallmanagement 7.2 VERWALTUNG 4.0 – Die im Weiteren dargestellten Ziele der Digitalisierung MODERNISIERUNG NACH zeigen, dass die Stadt Solingen sich zukünftig in Ihrem INNEN UND AUSSEN Verwaltungshandeln stark auf digitale Technologien stützen wird. Daher wird der Informationssicherheit ein Ziel: Die Solinger Stadtverwaltung entwickelt hohes Gewicht innerhalb der Digitalisierungsstrategie sich zum modernen Dienstleister aller Interessen- zugesprochen. Dies gilt insbesondere in Bezug auf die gruppen. Digitalisierte Dienstleistungen machen Schutzziele Verfügbarkeit, Integrität und Vertraulichkeit. Solingens Stadtverwaltung hierbei bürgerfreund- So nehmen die Anforderungen an die technische Infra- licher, zugänglicher und effizienter. struktur wie Netzwerke und PC-Arbeitsplätze im Rahmen von e-Government-Lösungen, wie beispielsweise der Ein- Bei der Digitalisierung der Verwaltung steht stets der führung von E-Akten, Self-Services wie auch der virtu- Mensch im Fokus. Zum einen die Bürgerin / der Bürger ellen Poststelle, erheblich zu. Die Stadt Solingen strebt bzw. Nutzerin / Nutzer, so dass Verwaltungsdienste ein- eine weitere kommunale Vernetzung an. Zudem stellen fach, sicher und zugänglich sein müssen. Zum anderen Veränderungen im Rahmen der täglichen Arbeit durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die die neuen Pro- Tele- und mobile Arbeitsplätze die Informationssicherheit zesse umsetzen und tragen. Ihnen müssen Sinn, Nutzen vor Herausforderungen. Die Informationssicherheit der und die Vorteile für das eigene Handeln plausibel sein. Stadt Solingen muss diese durch entsprechende Kon- Die Digitalisierung muss einen Mehrwert bieten. zepte für sichere und verfügbare Dienstleistungen be- rücksichtigen. Hierbei dienen die bestehenden Leitlinien Die E-Government-Strategie Solingens umfasst hierbei sowie die vorhandenen Konzepte als Grundlage für die die Handlungsfelder: weitere Entwicklung. Verbesserung des Verwaltungsservice für die Beispielsweise führen Ausfälle an den IT-Systemen bei Bürgerinnen und Bürger durch Digitalisierung fortschreitender Digitalisierung zu erheblicheren Aus- wirkungen, als dies bei der Nutzung von Papierakten Interne Verwaltungsmodernisierung durch Nutzung der Fall ist. Durch diese steigende Abhängigkeit ist die digitaler Potentiale Ausweitung des Notfallmanagements und der dazuge- Förderung der Transparenz in der Stadtverwaltung hörigen Konzepte ein weiterer wichtiger Bestandteil der und Open Data Initiativen Informationssicherheit. Insbesondere im Schutzziel der Verfügbarkeit muss das Notfallmanagement entspre- 7.2.1 VERBESSERUNG DES chenden Schadensszenarien vorgreifen. Die Notfallver- VERWALTUNGSSERVICE meidung wo möglich sowie die Notfallbearbeitung die- DURCH DIGITALISIERUNG nen der Wahrnehmung der Verantwortung gegenüber Die neuen technischen Möglichkeiten, die Bürgerin- den Solinger Bürgerinnen und Bürgern und ansässigen nen und Bürger sowie Unternehmen für die Kommu- Unternehmen. nikation untereinander schätzen, werden auch für die Das Notfallmanagement ist als zentraler Bestandteil der Kommunikation mit der Verwaltung erwartet. Digitale Digitalisierungsstrategie der Stadt anerkannt. Bereits im Services, die den Nutzern beispielsweise aus dem pri- Jahr 2016 hat die Stadt Solingen an einer umfangreichen vatwirtschaftlichen Bereich bekannt sind, zeichnen sich Analyse durch das Projekt Interkom teilgenommen und durch eine einfache Bedienbarkeit sowie eine hohe so die Datengrundlage für die bedarfsgerechte Weiter- Erreichbarkeit über diverse Kanäle wie Website, Apps entwicklung des Notfallmanagements geschaffen. oder telefonische Servicecenter aus. Obgleich die Mo- dernisierung von Verwaltungsservices und technischen Innovationen im öffentlichen Sektor aufgrund von ge- setzlichen Bestimmungen nicht mit der gleichen Flexi- bilität und Geschwindigkeit wie im privatwirtschaftli- chen Sektor umgesetzt werden können, hat die Stadt Solingen sich zum Ziel gesetzt, Verwaltungsservices für Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen sukzessi- ve digital verfügbar zu machen. Entsprechend gilt es, die der Stadtverwaltung zur Verfügung stehenden Res- sourcen möglichst effizient zu nutzen, die bestehenden digitalen Angebote weiter auszubauen und noch enger 12
mit den verwaltungsinternen Abläufen zu verknüpfen. Einführung von Onlineterminvergaben für Ver- waltungsgänge aller Art zukünftig via Website und Das Themenfeld des digitalen Zugangs zu Verwaltungs- SolingenApp zur Reduktion von Wartezeiten und Er- leistungen umfasst hierbei Maßnahmen, die den elek- höhung der Planbarkeit. tronischen und zeitlich sowie räumlich ungebundenen Zugang zu Verwaltungsdienstleistungen gewährleisten Nutzung von Konferenzschaltungen für eine sollen. schnelle Klärung telefonischer Anliegen und Bereit- stellung einer Servicefunktionalität zur Steigerung Die Stadt Solingen plant und erarbeitet die Einfüh der Erreichbarkeit in den Stadtdiensten. rung einer eGovernment Plattform mit ange- schlossenem Serviceportal, dem Solinger Servicekon- Online-Informationen über Wartezeiten durch die to. Der Ausbau und die Integration des Servicekontos Einführung von Wartezeiteninformationssyste dient der Einbettung und digitalen Verfügbarma- men für spontane Verwaltungsgänge. chung von Verwaltungsdienstleistungen. So können darüber Informationen zukünftig schnell und effizi- © iana_kolesnikova - stock.adobe.com ent abgerufen werden. Die Integration eines E-Payment-Systems, über das Gebühren und Entgelte direkt im Prozessablauf be- glichen werden können. Die Anbindung der elektronischen ID (eID) zur Authentifizierung, Verifizierung und Nutzung des Servicekontos. Ausbau der Verfügbarkeit von Verwaltungsleistungen und Ermöglichung eines direkteren und schnelleren Gleichzeitig ist es Anspruch der Digitalisierungsstrate- Verwaltungskontakts durch verstärkte Anbindung gie der Stadt Solingen, den Zugang zu Informationen und Nutzung von Social Media Plattformen und Dienstleistungen unkompliziert, nachvollziehbar (Facebook / Twitter / Whatsapp / Online-Newsletter). und barrierefrei zu gestalten. So werden zukünftig alle digital eingeführten Services eingehend auf digitale Bar- Auf die Maßnahmen bezüglich des digitalen Verwaltungs- rierefreiheit geprüft (siehe Kapitel 7.10), um die Inte- service für Unternehmen und Wirtschaft wird im Rahmen gration von Menschen mit Behinderungen durch den des Kapitels 7.4 eingegangen. Einsatz neuer Technologien zu unterstützen. Die elektronische Kommunikation mit der Verwaltung ist 7.2.2 INTERNE VERWALTUNGS- hierbei nicht zwingend für alle Bürgerinnen und Bürger MODERNISIERUNG DURCH bzw. für jedes Anliegen gleich geeignet. Die Digitalisie- DIGITALISIERUNG rung bietet die Chance, dass die Verwaltungsmitarbei- Die Digitalisierung der Stadtverwaltung wird in Solingen terinnen und Mitarbeiter sich Zeit für den persönlichen als Chance begriffen, interne Prozessabläufe sowie das und telefonischen Kontakt mit den Bürgerinnen und Arbeitsumfeld der Verwaltungsmitarbeiterinnen und Bürgern nehmen können. -mitarbeiter zu modernisieren. Durch den Digitalisie- Der Behördengang soll in der Wahrnehmung der Bürge- rungstrend haben bereits heute und werden zukünftig rinnen und Bürger zum angenehmen Behördenkontakt auch vermehrt arbeitsteilige Prozesse stattfinden, die werden, der weniger zeitaufwendig ist und unkom- über Fach- und Verwaltungsgrenzen hinausgehen. Aus pliziert im Dialog erledigt werden kann. Hierfür sollen den so gestiegenen Anforderungen an den Verwaltungs- folgende Maßnahmen umgesetzt werden bzw. sind be- service und das Anbieten von Online-Verwaltungsdiens- reits in Umsetzung: ten entstehen Herausforderungen, die es durch effizien- tere verwaltungsinterne Prozesse und medienbruchfreie Sicherung und Weiterentwicklung der analogen Systeme verwaltungsintern zu handhaben gilt. Die Digi- und digitalen Servicepunkte, um die Qualität der talisierung der Stadtverwaltung stellt sich den gestiege- persönlichen Beratung weiter zu erhöhen, beispiels- nen Anforderungen und hat es sich als strategisches Ziel weise durch Verfügbarmachung von W-LAN und gesetzt, in intelligenten Strukturen, arbeitsteiligen Ko- Infoterminals in sämtlichen Wartezonen. operationen und orientiert an Wertschöpfungsketten effizient zu arbeiten. 13
Digitalisierung von Verwaltungsprozessen Vereinfachung der Nutzung der IT durch Einfüh- Die Digitalisierung von Verwaltungsprozessen hat meh- rung von elektronischen Workflows wie dem elek- rere Zieldimensionen. Zum einen ist sie die Grundlage tronischen Rechnungseingangsworkflow. für die Bereitstellung digitaler Zugänge für Bürgerinnen Digitalisierung des Archivsystems und Anbindung und Bürger und Unternehmen und somit für einen di- an das Dokumentenmanagementsystem inkl. Ein- gitalen Bürgerservice. Zum anderen dient sie der Effi- führung von Workflows zur digitalen Prüfung der zu zienzsteigerung in der Verwaltung mit verbesserten und archivierenden Dokumente und Informationen. agileren Arbeitsbedingungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Solingen. Digitalisierte und effizi- Qualifikation und Information der entere Prozesse führen zu kürzeren Dienstwegen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Nutzung digitaler Technologien trägt so zur Steige- Modernisierung des Arbeitsumfeldes rung der ökologischen sowie ökonomischen Nachhal- tigkeit der Stadt Solingen bei. Ein Schwerpunkt in diesem Handlungsfeld ist die elek- tronische Unterstützung der Vorgangsbearbeitung und Aktenführung, um so die Aufbau- und Ablauforganisa- tion effizienter gestalten zu können. Strategischer An- spruch der Stadt Solingen ist es hierbei, Abläufe durch- gängig medienbruchfrei elektronisch zu bearbeiten und © nd3000 - Fotolia.com dafür auch untereinander effizient Daten austauschen zu können. Digital gestützte interne Verwaltungsabläu- fe erlauben eine weniger zeitaufwändige Verwaltungs- arbeit, die sich in einem gesteigerten Kunden- und Mit- arbeiternutzen wiederspiegeln. Um dies gewährleisten zu können, werden unter ande- Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwal- rem folgende Maßnahmen umgesetzt bzw. sollen um- tung und der Betriebe und Gesellschaften spielen eine gesetzt werden: zentrale Rolle im E-Government-Prozess. Nur wenn die Digitalisierungsbemühungen von den Mitarbeiterinnen Sukzessive Ausstattung der Arbeitsplätze mit mo- und Mitarbeitern getragen werden, werden sich Effi- derner, standardisierter Hardware als Prämisse zum zienzsteigerungen und ein verstärkter Bürger- und Kun- vermehrt digitalen Arbeiten, ohne dabei die Bedürf- denfokus einstellen. Entsprechend sind Information an nisse der einzelnen Mitarbeiterin / des einzelnen Mit- alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Integ- arbeiters außer Acht zu lassen. ration dieser in den Digitalisierungsprozess – neben der Einführung der E-Akte über alle Dienste der Stadt- Kompetenzförderung zum Umgang mit neuen Techno- verwaltung als Prämisse für die digitale Bearbeitung logien – zentrale Bausteine der Digitalisierungsstrategie innerhalb der Verwaltung. Mit dem Jobcenter wird der Solinger Verwaltung. ab Sommer 2018 der erste Dienst in das Pilotprojekt Der Informationsaustausch unter den Mitarbeiterinnen „E-Akte“ einsteigen. Dies ist als wesentlicher Meilen und Mitarbeitern ist ein essentieller Bestandteil einer stein auf dem Weg zu einem flächendeckenden nachhaltigen Organisationsentwicklung. In diesem Kon- E-Government-Angebot der Stadtverwaltung anzu- text sind auch den Auswirkungen des demographi- sehen. schen Wandels zu begegnen, dem durch ein gezieltes Die Einführung einer digitalen Poststelle, die so Wissensmanagement und die Schaffung eines verwal- kurzfristigere Bearbeitung, besseren Informations- tungsübergreifenden Gedächtnisses entgegengewirkt fluss und kürzere Dienstwege ermöglicht. werden kann. Standardisierung der Softwarelandschaft im In diesem Kontext sollen unter anderem folgende Maß- Konzern Solingen. Dies führt zu effizienteren Pro- nahmen umgesetzt werden: zessen durch standardisierte Software innerhalb des Die Einführung eines zielgerichteten Wissens Konzerns und erleichtert den Datenaustausch zwi- managements und einer entsprechenden Wissens- schen Behörden durch die Nutzung von einheitlichen managementplattform, da der Aufbau und das Teilen IT-Verfahren und standardisierten Schnittstellen. von Wissen in Solingen als Wert und Teil der Organi- sation wahrgenommen werden. 14
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