DROGENKURIER - 10 Jahre JES-Osnabrück "Knackis" bei JES-Bremen JES in Indien - rundbrief des bundesweiten jes-netzwerks - JES Bundesverband

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DROGENKURIER - 10 Jahre JES-Osnabrück "Knackis" bei JES-Bremen JES in Indien - rundbrief des bundesweiten jes-netzwerks - JES Bundesverband
DROGENKURIERrundbrief des bundesweiten jes-netzwerks
Dez. 2005
   nr. 64

                         10 Jahre JES-Osnabrück
                       „Knackis“ bei JES-Bremen
                                   JES in Indien
vorwort          2
                                          DROGENKURIER

                                         LIEBE JES-AKTIVISTINNEN UND -AKTIVISTEN,
                                         LIEBE LESERINNEN UND LESER
                                         DES DROGENKURIER

                                         Die positiven Rückmeldungen zum „neuen“ DROGENKURIER haben uns ange-
IMPRESSUM                                spornt, sodass wir mit dieser „Weihnachtsausgabe“ bereits den 4. DROGENKURIER
Nr. 64, Dezember 2005
                                         in diesem Jahr veröffentlichen.
Herausgeber des                          Nachdem wir über viele Jahre einen immensen Aufwand betreiben mussten um
DROGENKURIER:
                                         eine ausreichende Anzahl von Artikeln und Berichten für den DROGENKURIER zu
 JES*-Netzwerk
c/o Deutsche AIDS-Hilfe e.V.             erhalten, stehen wir nun eher vor dem Problem über eine solche Vielfalt von Tex-
Dieffenbachstr. 33                       ten zu verfügen, dass der Umfang einer Ausage des DROGENKURIER überschritten
10967 Berlin                             wird.
Tel.: 030/69 00 87-56
Fax: 030/69 00 87-42                     Wie in den vergangenen Ausgaben haben wir wieder versucht einen interessan-
Mail:                                    ten Mix aus Beiträgen zusammenzustellen.
jes-sprecherrat@yahoogroups.de              Mit dem Titel „Spieglein, Spieglein an der Wand“ setzt sich diese Ausgabe mit
www.jes-netzwerk.de
                                         den höchst unterschiedlichen Aussagen über die Anzahl von Opiatkonsumenten
Dirk Schäffer (V.i.S.d.P.)               in unserem Lande auseinander. Wie kann es sein das aktuelle Studien aufzeigen,
                                         dass in Deutschland mit 168 000 bis 282 000 deutlich mehr Heroinkonsumenten
Mitarbeit:                               leben als die offiziell angegebenen 150 000 Personen.
Alexander Dietsch                           Das die Drogenselbsthilfe JES weltweit tätig ist, wird unter anderem durch
JES-Osnabrück
                                         den Kongressbericht von Marco Jesse aus Indien deutlich.
Marco Jesse
Sabine Lahmer                               Fast zynisch wirkt die Argumentation der Gesetzesinitiative zur Beteiligung
Ilona Rowek                              Gefangener an den Gesundheitskosten. Mehr dazu in dieser Ausgabe.
Imke Sagrudny                               Ein Bericht von der Feierlichkeiten anlässlich dem 10-jährigen Bestehen von
Claudia Schieren
                                         JES-Osnabrück, sowie die Vorstellung eines wahrscheinlich bundesweit einzig-
Frank Wiedtemann
                                         artiges Projektes für inhaftierte Drogengebraucher von JES-Bremen, gibt Einbli-
Satz und Layout:                         cke in das vielfältige Engagement des bundesweiten JES-Netzwerks.
Carmen Janiesch
                                         Das dies natürlich nicht alles ist, versteht sich von selbst. In dieser Ausgabe be-
Druck:                                   richten wie über Veranstaltungen, kündigen gute Literatur an und streifen mit
Medialis                                 unseren Inhalten die Bereiche Politik, und Medizin

Auflage:                                 Das gesamte Team des DROGENKURIER wünscht Ihnen und euch ein schönes
1.000 Exemplare                          Weihnachtsfest, Gesundheit und einen guten Start ins neue Jahr.

*Junkies, Ehemalige, Substituierte
                                         Wir würden uns freuen, wenn ihr die Arbeit des bundesweiten JES-Netz-
                                         werks auch im nächsten Jahr begleiten und unterstützen würdet.
DROGENKURIER
                                                                                          3
                                                                                              aktuelles

Spieglein, Spieglein an der Wand
… sag mir wie viele Junkies sind
im Land? in Deutschland*
          Epidemiologie des Heroin- und Opiatgebrauchs

Schätzungen des Heroin- und Opiatge-             Zum einen kann davon ausgegangen Einrichtungen berücksichtigen, dürften
brauchs in Deutschland liegen aus ver-        werden, dass sich ein Teil der Schwerst- aufgrund der Problematik der Wohnsitz-
schiedenen Quellen mit stark variierenden     opiatabhängigen an aufwändigen Fragebo- losen sowie der Personen, die langfristig
Befunden vor. Am häufigsten werden die        genuntersuchungen nicht beteiligt. Zum im Strafvollzug untergebracht sind, immer
Ergebnisse der Drogenaffinitätsstudie 2001    anderen ist zu berücksichtigen, dass viele noch als konservative Schätzungen anzu-
bzw. der jeweiligen Repräsentativerhebung     der Risikokonsumenten in diesen Studien sehen sein.
für verschiedene Jahre berichtet, die das     überhaupt nicht erfasst werden, weil sie
Institut für Therapieforschung (IFT) im       nicht über die Einwohnermeldeämter re- Nach den obigen Schätzungen ist davon
Auftrag der Bundesregierung gesammelt         gistriert sind (z. B. wohnungslose Perso- auszugehen, dass in Deutschland zwi-
hat. Die geschätzten Lebenszeitprävalenz-     nen, im Strafvollzug bzw. in stationären schen 0,26 und 0,44 % der Bevölkerung
raten (Opiatkonsum während des gesamten       Behandlungseinrichtungen befindliche in den letzten 12 Monaten injizierende
Lebens) für den Heroin- und Opiatkon-         Konsumenten) und infolgedessen mögli- Konsumenten von Opiaten oder Heroin
sum schwanken dabei außerordentlich,          cherweise unterrepräsentiert sind und die waren.
was im wesentlichen auf unterschiedli-        Prävalenzraten verzerren.                          Dies entspricht, auf die Population
che Definitionen des Gebrauchs, der Be-          In der regional begrenzten Studie im hochgerechnet, einer Anzahl von 168.000
zugs-Altersgruppe sowie der eingesetzten      Großraum München (ESPD Studie) wurde bis maximal 282.000 Personen. Diese
Erhebungsmethodik zurückzuführen ist.         beispielsweise bei 14–30-jährigen eine Le- Rate von 2,6 bzw. 4,5/1000 liegt übri-
                                              benszeitinzidenz des Heroin- und Opiatge- gens im europäischen Rahmen, wie Ta-
Nach Ergebnissen der Drogenaffinitäts-        brauchs von über 5 % ermittelt sowie eine belle 1 zeigt.
studie und Repräsentativerhebungen im         12-Monatsprävalenz von 1,4 %.
Jahre 2000/2001 wird die Lebenszeitprä-       Letztere entspricht hochge-
                                                                                   Tabelle 1: Rate/1000 injizierender
valenz des Gebrauchs von Heroin in der        rechnet auf die Bundesrepublik
                                                                                   Konsumenten von Drogen
Altersgruppe der 18-39-Jährigen auf 0,6 %     etwa 300.000 Personen. Die 12-
                                                                                   (Kraus et al., 2003; Rehm et al., 2005)
(= 154.000 Personen) geschätzt, in der Al-    Monatsprävalenz des regelmäßi-
tersgruppe von 18-59 auf 0,4 % (= 191.000     gen Opiat- oder Heroinkonsums        Deutschland
Personen).                                    wird in dieser Studie auf 1,1 %      a.) Affinitätsstudie/Repräsentativst. 2,6 (2,3-3,0)
   Die Häufigkeit des Gebrauchs anderer       (= 282.000 regelmäßige Konsu-        b.) EDSP Studie                         4,4 (3,9-5,2)
Opiate wird in der gleichen Studie auf 1 %    menten), und die Rate der ak-        Österreich                              3.2 (2,2-4-2)
(= 257.000 Personen) bzw. in der Alters-      tuellen abhängigen User auf
gruppe von 18-59 auf 0,7 % (= 337.000 Per-    0,4 % in der 12-Monatspräva-         Dänemark                                4,3
sonen) geschätzt. Demgegenüber ist die        lenz geschätzt; dies entspricht      Irland                                  3,2
12-Monatsprävalenz (Gebrauch während der      einer bundesweiten Rate von
                                                                                   Luxemburg                               4,8 (4,7-4,9)
letzten 12 Monate) des Heroin- und Opiat-     ca. 100.000 Personen (Wittchen
gebrauchs mit 0,1–0,2 % deutlich niedriger.   et al., 2004).                       Niederlande                             2,8 (2,4-3,2)
Dies entspricht einer Zahl von ca. 48.000–       Aber auch derartige Unter-        Norwegen                                4,3 (3,7-4,9)
52.000 Betroffenen.                           suchungen auf der Grundlage
   Die Autoren merken an, dass bei derar-     standardisierter diagnostischer      Portugal                                4,1 (2,7-5,5)
tigen Fragebogenerhebungen zumeist eine       Interviews, die mit nachgehen-       Spanien                                 3,1
gravierende Unterschätzung des wahren         den Methoden auch hospitali-
Gebrauchs herauskommt.                        sierte Personen in stationären       UK                                      4,2
aktuelles                    4
                                                         DROGENKURIER

                                                          Spieglein, Spieglein an
       Bislang basieren die Schätzungen und
    Hochrechnungen der Prävalenzraten von
    problematischem Opiatkonsum und Opi-

                                                         „Substis“ sind im Land?
    atabhängigkeit auf unterschiedlichen Er-
    hebungsmethoden und Schätzverfahren,
    die erheblich divergierende Resultate
    zur Folge haben. Wahrscheinlich führen
    repräsentative Fragebogenstudien auf-
    grund der Schwierigkeiten bei der Erfas-
    sung der vollständigen Grundgesamtheit                 Im Gegensatz zu den im Teil 1 die-      Bundesland                 Total Methadon Levome-
    aller Drogenabhängigen (Wohnungslose,                  ses Berichts doch sehr unterschied-                                                thadon
    Hospitalisierte) zu einer deutlichen Un-               lichen Ergebnissen hinsichtlich der
    terschätzung der wahren Prävalenz. Nach                Größenordnung von regelmäßigen          Bayern                     7055       4593     1226
    den Ergebnissen der EDSP-Studie mit                    bzw. problematischen Opiatkonsu-        Baden-Württemberg 8511                5853     815
    nachgehender Erhebungsmethodik fal-                    menten in Deutschland, gibt es hin-
                                                                                                   Hessen                     5880       4410     814
    len die hochgerechneten Konsumenten-                   sichtlich der Gesamtzahl der Substi-
    zahlen deshalb entsprechend höher aus.                 tuierten übereinstimmende Auffas-       Saarland                   644          81     393
       Realistischerweise ist wahrscheinlich               sungen.                                 Rheinland-Pfalz            1558       1109     178
    von einer Größenordnung von aktuell                       Dies ist nicht weiter verwunder-
    rund 170.000-280.000 regelmäßigen bzw.                 lich, da über das Substitutions-        NRW                       17626       14222    1769
    problematischen Opiatkonsumenten in                    register eine exakte Datenlage ge-      Niedersachsen              5758       3678     1175
    Deutschland auszugehen, von denen ver-                 währleistet ist.
                                                                                                   Schleswig-Holstein         2494       1616     413
    mutlich 180.000-200.000 für eine Substi-                  Je nach Erfassungszeitraum
    tutionsbehandlung in Frage kämen.                      schwanken die registrierten Episo-      Bremen                     1545       1136     313
                                                           den für 2003 zwischen 56.000 (Stich-
                                     Dirk Schäffer                                                 Hamburg                    3661       1399     1490
                                                           tag), über 59.000 (Stichmonat) Ins-
       *Textgrundlage: Die Versorgungslage der             gesamt ist unter Berücksichtigung       Berlin                     3668       2904     509
    Substitutionstherapie Hans-Ulrich Wittchen,            der durchschnittlichen Therapiepau-     Sachsen                    447          17     364
     Sabine M. Apelt, Stephan Mühlig aus „Vom              sen pro Monat von ca. 60.000 jähr-
                          Tabu zur Normalität“             lich substituierten Patienten im ge-    Sachsen-Anhalt             409          54      63
                                                           samten Bundesgebiet auszugehen.         Mecklenburg-Vorp.           155         17      71
                                                              Vor dem Hintergrund der unter-
„Focus“:                                                   schiedlichen Ergebnisse hinsicht-
                                                                                                   Thüringen                   201         96      61
Anzahl der Heroinabhängigen                                lich der Größenordnung von regel-       Brandenburg                 53          45      2
                                                           mäßigen bzw. problematischen Opi-
über der offiziellen Zahl                                  atkonsumenten stellt sich die           Anzahl Substitutionspatienten 2004 insgesamt
                                                                                                   (1.4.–30.4.04) sowie Verteilung der
MÜNCHEN. In Deutschland leben einer Studie                 Versorgungslage für Substitutierte
                                                                                                   verschriebenen Substitute
zufolge zwischen 168 000 und 282 000 Heroin-               anders als bisher angenommen dar.
abhängige und damit deutlich mehr als die of-              Dazu aber später etwas mehr.
fiziell angegebenen 150 000. Das berichtet das                Mithilfe der bundesweiten und
Nachrichtenmagazin „Focus“ unter Berufung                  repräsentativen COBRA-Studie konn-        Insgesamt liegen klare Hinweise für eine
auf eine Studie des Dresdner Psychologiepro-               ten zum ersten Mal einheitliche Da-    Unterversorgung in der Substitutionsthera-
fessors Hans-Ulrich Wittchen. Die Ergebnisse               ten aus ganz Bundesdeutschland zur     pie vor, die sich allerdings regional höchst
sollen in der nächsten Woche auf einem Fach-               Versorgungsrealität geliefert wer-     unterschiedlich darstellt: Insbesondere in
kongress in Berlin vorgestellt werden.                     den.                                   den Neuen Bundesländern ist – trotz der
    Der Untersuchung nach weist die Behand-                   Im Vergleich zu anderen europä-     dort geringeren Opiatprävalenzen – ein er-
lung Heroinsüchtiger mit Ersatzdrogen wie                  ischen Ländern (insbesondere Frank-    hebliches Versorgungsdefizit mit Substitu-
Methadon und Buprenorphin große Lücken                     reich) wird in Deutschland noch        tionsärzten zu verzeichnen.
auf. Nur jeder vierte der 8.000 Ärzte, die zur Ab-         immer vornehmlich mit Methadon            Die EDSP- Studie zeigt, das eine Größen-
gabe dieser Substanzen berechtigt sind, wür-               substituiert, während Buprenorphin     ordnung von aktuell rund 170.000-280.000
den die Therapie auch anbieten.                            aber auch L-Polamidon weiterhin        regelmäßigen bzw. problematischen Opiat-
                                                           nur eine untergeordnete Rolle          konsumenten in Deutschland realistisch
                                  ddp 31.10.2005
                                                           spielt.                                und wahrscheinlich ist. 180.000-200.000
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                                                                                                5
                                                                                                    aktuelles

der Wand … sag mir wie viele
   Epidemiologie des Heroin- und Opiatgebrauchs in Deutschland*

Bupre- Codein    Bundesland             Patienten          nominell            nominell         qualifiziert Ärzte die als          Total der
norphin                                   in der         qualifiziert für     qualifiziert      und aktuell Konsiliarius          aktuell in der
                                       Substitution      Substitutions-           als             tätig in    gemeldet            Substitution
 1027   209                                                 Therape           Konsiliarius     Substitutions-    sind             tätigen Ärzte
                                          Stichtag          Stichtag                             therapie
 1569    274
                                         30.11.2003        05.11.2003            (2003)            (2003)       (2003)                (2003)
 522     134
                 Schleswig-
 160     10      Holstein                   2.315              182                 11                125               9                134

 265     6       Hamburg                   3.682               172                  5                110                5               115

 1531   104      Niedersachsen             5.526               388                 11                243               14               257

 845     60      Bremen                     1.511               76                  4                 63                3                66

 442     23      Nordrhein-
                 Westfalen                 16.607             1.400                62                659               84               743
  78     8
                 Hessen                    5.403               254                 24                196               27               223
 744     28
                 Rheinland-Pfalz           1.441               128                  1                 77                2                79
 202     53
                 Baden-
  65      1      Württemberg               8.085               873                 63                340               86               426
 290     2       Bayern                    6.470               943                 48                237               58               295
  66      1      Saarland                   641                275                  4                 21                5                26
  44             Berlin                    3.477               173                 16                148               16               164
  1       5      Brandenburg                 46                 46                  0                 12                1                13
                 Mecklenburg-
                 Vorpommern                 139                 16                  4                 11                2                13
                 Sachsen                    338                 62                  1                 12                1                13
                 Sachsen-Anhalt             310                102                  4                 23                3                16
                 Thüringen                   157                56                  1                 11                1                12

                 Anzahl der substituierenden Ärzte nach Bundesland und Art der Rechtsgrundlage, auf der sie tätig werden (Angaben BfArM, 2003)

                Personen aus dieser Gruppe kommen vermutlich für                    Teil dieser Betroffenen nicht therapiebereit ist oder
                eine Substitutionsbehandlung in Frage.                              andere Therapieansätze (Abstinenztherapie) bevor-
                   Dem stehen ca. 60.000 substituierte Patienten (BfArM,            zugt, deuten diese Zahlen auf eine erhebliche Versor-
                2003) im Bundesgebiet gegenüber.                                    gungslücke für Opiatabhängige hin.
                                                                                                                            Dirk Schäffer
                   Auf Grundlage dieser Ergebnisse scheint in
                Deutschland nur ca. ein Drittel der (problematischen)                   *Textgrundlage: Die Versorgungslage der Substitutions-
                Opiatkonsumenten in die Substitutionstherapie zu                               therapie Hans-Ulrich Wittchen, Sabine M. Apelt,
                gelangen. Selbst wenn berücksichtigt wird, dass ein                            Stephan Mühlig aus „Vom Tabu zur Normalität“
medizin                   6
                                                        DROGENKURIER

Wechselwirkungen zwischen
HAART und Partydrogen
Auch Drogen und HIV-Medikamente kön-                   oretisch betrachtet oder einzelne bereits            wie z. B. Amphetamine, Ecstasy und LSD
nen sich gegenseitig beeinflussen und so               aufgetretene Fallbeispiele von Wechselwir-           sind verstärkte, gefährliche Wirkungen zu
zum Teil unerwünschte Reaktionen hervor-               kungen mit Partydrogen aus der Praxis für            erwarten.
rufen. Da viele Partydrogen illegal sind,              Rückschlüsse herangezogen werden.                       Wenn Patienten gelegentlich oder regel-
sind Untersuchungen zu Wechselwirkun-                                                                       mäßig Drogen einnehmen, sollten sie mit
gen zwischen Partydrogen und Medikamen-                Vorsicht:                                            Ihrem Arzt darüber sprechen. Der Arzt steht
ten schwierig. Um Gefahren zu vermeiden,               Vor allem bei der Kombination von Protea-            unter der Schweigepflicht!!
sollten potentielle Wechselwirkungen the-              se-Hemmern und Sustiva® mit Partydrogen

 Tabelle: Überlegungen zu Wechselwirkungen zwischen ART und Partydrogen

 DROGE                         theoretische                     potentieller Effekt                               Empfehlungen
                               Interaktion

 Amphetamine                   Konzentration                    Herzrasen (Bluthochdruck, Arrythmien),            Vermeidung bei Proteasehemmern,
                               mit Norvir®, Kaletra®            Schwitzen, beschleunigte Atmung,
                                                                Krampfanfälle*                                    ansonsten:

 Esctasy                       Konzentration                    1 Todesfall*[1]                                   höchstens 1/4 der Dosis:
 (MDMA)                        mit Protease Hemmern,            Herzrasen (Bluthochdruck, Arrythmien),            viel Trinken, kein Alkohol,
                               Sustiva®                         Schwitzen, Tremor, Krampfanfälle                  Tanzpausen

 Ketamin                       Konzentration                    Atemdepression, Bewusstseinsverlust,              Besondere Vorsicht:
 „spezial K“,                  bes. Norvir® Kaletra®,           Halluzinationen
 „Kit Kat“                     Viracept®, Sustiva®                                                                Norvir® Kaletra®, Viracept®, Sustiva®
                                                                                                                  auf toxische Symptome achten
 LSD                           evtl. Konzentration              Halluzination, Psychosen,
 „Acid”, „Trip“                mit Protease Hemmern

 PCP                           Konzentration                    Krämpfe, Bluthochdruck, Schwitzen,
 „Angel Dust“, „Rocket         mit ART                          Rhabdomyolyse
 Fuel“, „Killer Weed“

 THC                           evtl. Konzentration              keine relevanten Interaktionen                    niedrigere Dosis THC
                               mit Protease Hemmern             bekannt

 Heroin                        Morphin Konz.                    verringerte Wirkung,                              Entzugserscheinungen beachten:
                               mit Norvir®, Viracept®           Entzugserscheinungen                              bes. bei Norvir®, Viracept®
                                                                (Morphin: Abbauprodukt von Heroin)

 Kokain                        Abbauprodukt (CYP 3A4):          Lebertoxizität (Norcocain ist ein                 Vorsicht: NNRTI
                               Norcocain Konz. mit              leber-toxisches Abbauprodukt)
                               Sustiva®

*Todesfall: Herz-Lungen-Stillstand bei 32-jährigem Patient, der 180mg MDMA vor einer Party eingenommen und eine Woche zuvor mit einer Ritonavir Behandlung
            (600mg 2 x tgl.) begonnen hatte.
Literatur: [1] Antoniou-T, Tseng-A, Interactions between recreational drugs and antiretroviral agents, the annals of Pharmacotherapy Vol. 36, Oct. 2002
            [2] Harrington-RD et al, Life-threatening interactions between HIV-1 protease inhibitors and the illicit drugs MDMA and gamma-hydroxybutyrate, Arch
            Intern Med 1999 Oct 11; 159 (18): 2221-4
            [3] Henry-JA, Hill-IR, Fatal interactions between ritonavir and MDMA; Lancet 1998 Nov 28; 52(9141):1751-2
            [4] HIV-Interaktionstabelle der Pharmacology group, University of Liverpool
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                                                                                              7
                                                                                                  medizin

„Ärztehopping“
ohne freie Arztwahl?
Gesetzesinitiative zur Beteiligung
Gefangener an den Gesundheitskosten

Wenn es um neue Einnahmequellen geht           pro Arztbesuch entrichten müssten. Grund-
scheint der Ideenreichtum der Gesetzgeber      lage der Berechnung war eine Gefange-
grenzenlos zu sein.                            nenzahl von 8.600 mit durchschnittlich 6            Manche sagen:
    Nun hat der Bundesrat im September         Arztbesuchen im Jahr. Wie inzwischen jeder          „Drogenprävention
den aus Bayern eingebrachten Entwurf zur       GKV-Versicherte weiß, muss die Praxisge-
Änderung des Strafvollzugsgesetzes be-         bühr einmal im Quartal entrichtet werden            funktioniert nicht“
schlossen. Der Gesetzentwurf liegt nun dem     und nicht pro Arztbesuch.
Bundestag zur Abstimmung vor.                     Unterm Strich ergibt diese Maßnahme              Hier vielleicht
    Wichtigste Änderung ist die Beteiligung    ein minimales Einsparpotential für den Jus-
der Gefangenen an den Gesundheitskosten.       tizvollzug. Für einen Inhaftierten aber, dem
                                                                                                   ein Beispiel warum
Die Begründung für diesen Gesetzesentwurf      im Monat 30 € zur Verfügung stehen ist dies         dies so ist
ist zynisch, danach soll auch im Bereich der   ein kleines Vermögen.
Gesundheitsfürsorge für Gefangene die Ei-         Geradezu dreist erscheint es, wenn aus-
genverantwortung gestärkt werden und           gerechnet hier wird mit dem Äquivalenzprin-
dem Äquivalenzprinizip Rechnung getra-         zip argumentiert wird. Die Justizministerien
gen werden.                                    wehren sich seit Jahrzehnten gegen die An-
                                               gleichung der medizinischen Standards und
Im Klartext heißt das: Einführung „der         Präventionsmöglichkeiten in Haft, an die
Praxisgebühr“ und Kostenbeteiligung an         Möglichkeiten außerhalb des Vollzugs.
Medikamenten. Fakt ist, dass im Justiz-           Nun plötzlich sollen Inhaftierte bezüg-
vollzug keine freie Arztwahl besteht, auch     lich der Zuzahlungen gleichgestellt werden-
bei schweren Erkrankungen wie HIV und          dies ist geradezu grotesk.
Aids hat der Gefangene keine Möglichkeit          Wir würden uns jedenfalls wünschen,
einen Facharzt zu konsultieren, wenn der       wenn die Verantwortlichen bei der Einrich-
Anstaltsarzt dies nicht veranlasst hat. Ein    tung von Präventionsangeboten wie z.B. der
„Ärztehopping“ – Hauptbegründung für           Spritzenvergabe, der Substitution, Hepatiti-
die Einführung der Praxisgebühr außer-         simpfung, und der Behandlung von HIV und
halb der Gefängnismauern – ist daher           Hepatitis nun mit der gleichen Vehemenz
überhaupt nicht möglich.                       die Umsetzung des Äquivalenzprinzips be-
                                               fördern würden. Denn mit einer solchen
Häufig haben HIV infizierte Gefangene          Angleichung würde der Justizvollzug sei-
keine Arbeit, ihnen wird ein Taschengeld       ner Verantwortung endlich gerecht werden
von 30 € im Monat zur Verfügung gestellt.      und den Gefangenen eine Chance bieten Ei-
Das baden-württembergische Justizmi-           genverantwortung für ihre Gesundheit zu
nisterium hat in seiner Pressemitteilung       übernehmen.
(20.09.05) einige Rechenbeispiele aufge-
                                                  Textgrundlage: Pressemitteilung der DAH
führt. Baden-Württemberg könnte mit der
                                                          vom 09.11.2005 (Bärbel Knorr)
Einführung einer „Praxisgebühr“ in den
                                                       Aufbereitet für den DROGENKURIER           Quelle: Freundeskreis Journal 2/2005
Haftanstalten 50.000 – 150.000 € jährlich
                                                                         von Dirk Schäffer
einsparen, wenn die Gefangenen 1 bis 3 €
leben mit drogen                               8
                                                    DROGENKURIER

JES in Indien – ein Einblick
in eine andere Welt Bericht vom Kongress
                                                                „HOPE 2005“, 3.–5. November
                                                                in Mumbai (Bombay/Indien)

                                                                                                                   Über die Prävalenz von He-
                                                                                                               patitisinfektionen liegen keine
                                                                                                               Zahlen vor. Seit einiger Zeit
                                                                                                               (wenn auch in extrem kleinem
                                                                                                               Rahmen – 2 Std. täglich an 4
                                                                                                               Orten der Stadt) wird die Mög-
                                                                                                               lichkeit des Spritzentauschs
                                                                                                               angeboten. In geringem Um-
                                                                                                               fang wird auch Methadonsub-
                                                                Slums                                          stitution angeboten.
                                                                                                                   Da ziemlich jeder in Mumbai
                                                                 noch in englischer Sprache. Zu   sehr gute Englischkenntnisse hatte, konnte
                                                                 meiner Überraschung erhielt      ich mich viel mit den Leuten unterhalten
                                                                 ich durch eine Pharmafirma       und traf auch viele Drogengebraucher – al-
                                                                 ein Sponsoring in Höhe von       lerdings nur Männer da Drogenkonsum bei
                                                                 € 5OO,–. Das reichte zwar bei    Frauen ist ein völliges Tabu darstellt.
                                                                 weitem nicht für alle Kosten,       Auf der von der DAIRRC, mit Unterstüt-
                                                                 aber nun gab es kein zurück      zung des Gesundheitsministeriums, or-
                                                                 mehr und so nahm das Schick-     ganisierten Konferenz wurden dann auch
Ohne Worte                                                       sal seinen Lauf...               sowohl die Hilfsangebote der Stadt Mumbai
                                                                    So kam es, das ich am 1.      wie auch die Situation im Land als Über-
Völlig unerwartet erreichte mich Mitte des         November auf dem Flughafen von Mum-            sicht präsentiert. Da Mumbai als Großstadt
Jahres eine Einladung des DAIRRC (Infor-           bai ankam und damit in eine völlig neue        eine besonders hohe Prävalenz von HIV In-
mations-, Rehabilitations- und Forschungs-         Welt eintrat. Das Land und die Leute erle-     fektionen hat, finden sich hier auch (für
zentrum zu Drogenmissbrauch) um an der             ben zu können war eine absolut einmalige       indische Verhältnisse) viele Hilfs- und Be-
Konferenz ‚HOPE 2005‘ in Mumbai/Indien             Erfahrung. Die Hälfte der Be-
teilzunehmen und dort 15 Jahre akzeptie-           völkerung lebt in Slums oder
                                                                                          HIV Infektionen in Indien 1994–2003
rende Drogenselbsthilfearbeit durch JES in         slumähnlichen Verhältnissen. 6,0
Deutschland vorzustellen.                             Prostitution und Drogenge-
    Nachdem ich herausgefunden hatte, das          brauch sind besonders in den 5,0                                                     5,1
Mumbai nicht irgendein kleines Dorf in der         armen Bevölkerungsschichten                                                4,58
                                                                                     4,0
Indischen Provinz, sondern das ehemalige           verbreitet. Unter solchen Be-                               3,86  3,97
                                                                                                        3,7
Bombay – eine 22 Mio. Einwohner Metropo-           dingungen einen Weg für eine                   3,5
                                                                                      3,0
le – ist und es von vergangenen Kongres-           erfolgreiche HIV/Aids und He-
sen Infos im Internet gab, war ich etwas           patitisprävention zu finden 2,0
sicherer, dass es sich nicht um einen Scherz       ist entsprechend schwer. In             1,75
handelte.                                          ganz Indien sind ca. 5,1 Mio. 1,0
    Trotzdem gab es noch vieles was einer          Menschen HIV infiziert. Die
Teilnahme entgegenstand – zuerst ein-              Infektionsrate unter Drogen-         0
                                                                                          1994 1998 1999 2000 2001 2002 2003
mal die Kosten aber auch eine Präsenta-            gebrauchern liegt zwischen
tion musste erstellt werden und die auch           40 und 65 %.                                                       HIV Infektionen in Mio.
DROGENKURIER
                                                                                        9
                                                                                             leben mit drogen

                                         Junkiesenioren oder
handlungsangebote, wobei die Qua-
lität sehr unterschiedlich ist.
    Akzeptierende Angebote für Dro-

                                         Seniorenjunkies
gengebraucher sind absolute Uto-
pie. Vor dem Hintergrund war es
nicht verwunderlich, das die Kon-
gressteilnehmer zur Arbeit von JES
viele Fragen stellten.                   Ein Bericht vom Fachtag „When I'm
    Die Idee von Selbsthilfe und Be-
troffenenbeteiligung hatte sich zwar,    Sixty-Four“ – Alt werden mit Drogen
auf Ebene der Fachleute, schon etab-
liert aber die Kombination mit einem
akzeptierenden Ansatz war für sie                                       Wer von uns         Rückhalt bietet? In guten, wie in schlech-
vollkommen neu. Ich wurde von                                            hat noch           ten Tagen, sozusagen.
einigen Vertretern von Hilfsorgani-                                      nicht dar-            Seit den ersten Zeitungsmeldungen, Ende
sationen um weiterführende Infor-                                        über nach-         der 90er, über das Rotterdamer „Junkie-Al-
mationen gebeten. Ein Projekt das                                      gedacht: „Was        tenheim“ nimmt die Idee, eine Junkie-Se-
schon jetzt auf der Grundlage von                                     wird in 5, 10         nioren-WG in Eigenregie aufzubauen immer
Selbsthilfe arbeitet will versuchen                                   oder 20 Jah-                         realistischere Formen an. Als
ein ähnliches Angebot ins Leben zu                                     ren sein?                           Initiatorin luden wir Nora
rufen. Das macht Mut.                                                                                      Storm vom Rotterdamer Jun-
    Für andere Zielgruppen wie z. B.                                                                       kiebund zu einem JES-West-
Sexarbeiterinnen (85,7 % HIV-Infek-                                                                        schienetreffen ein und ließen
tionen), Eunuchen, und Wanderar-                                                                           uns ihre Erfahrungen berich-
beiter/Zuwanderer aus dem Umland                                                                           ten. In einem zweiten Schritt
etc. sind die Angebote aber wesent-                                                                        wird gegenwärtig die Über-
lich vielfältiger als für i.v. Drogen-                                                                              tragbarkeit auf deut-
gebraucher.                                                                                                         sche Verhältnisse, die
    Auf der Tagung wurden auch                                                                                      Finanzierungsmög-
andere Themenbereiche wie Men-           Wie wird dann mein                                                         lichkeiten und Be-
schenrechte, Migration und Umwelt        Gesundheitszustand                                                         rührungspunkte mit
behandelt. Leider waren nicht alle       sein? Werde ich durch die Jahre des Kon-                          rechtlichen Aspekten abge-
Teilnehmer wirklich diszipliniert,       sums früher und schneller altern? Und wie                         klärt.
sodass in manchen Vorträgen nur          wird es sich dann anfühlen wenn ich mir                           Mitten in diesen Prozess fiel
wenige Zuhörer saßen.                    auf der Straße „H“ besorge?“                                      die Einladung zur Fachta-
    Das Erlebnis war wirklich Klas-         Diese Gedanken sind mit zunehmendem             gung des Arbeitskreises Jugend- und Dro-
se und vielleicht so etwas wie eine      Alter immer öfter mal da und laufen parallel       genberatung im Kreis Warendorf e.V. in
kleine Belohnung für die engagier-       mit der Fantasie vom staatlichen, unpersön-        Kooperation mit akzept NRW:
te Arbeit von JES. Mich machen die       lichen und lieblosen Altersheim, von Alters-
Eindrücke wirklich ein wenig nach-       gebrechen, Begleiterkrankungen durch
denklich, wenn ich überlege wie          langjährige HCV/HIV – Infektionen, von             „When I'm Sixty-Four“
vielfältig die Angebote für Drogen-      einsamen Weihnachten und verstorbenen
                                                                                            Alt werden mit Drogen
gebraucher sind und wie ausdiffe-        PartnerInnen. Diese Gedanken lassen die
renziert das gesamte soziale System      Zukunft nicht wirklich rosig erscheinen. Ein       Der Inhalt des Fachtags, so die Veranstalter,
in Deutschland ist ( bei allen De-       würdevolles, selbstbestimmtes Altern sieht         wurde aus Anlass des 25-jährigen Bestehens
fiziten die es sicherlich gibt). Ich     anders aus. Da wird jede und jeder eigene,         der Drogenhilfe gewählt. Nicht nur die Sozi-
hoffe, dass ich unsere Ideen viel-       ganz persönliche Vorstellungen haben und           alarbeiterinnen und Sozialarbeiter seien in
leicht ein wenig weiter tragen           nicht im einheitlich verwalteten Gnaden-           die Jahre gekommen, sondern auch die Dro-
konnte und langfristig auch Dro-         haus sein Ende fristen wollen.                     gengebraucherinnen und Drogengebrau-
gengebraucher in anderen Teilen             Wie also könnte ein Leben und Wohnen            cher. Man sei sozusagen gemeinsam grau
der Welt von unseren Erfahrungen         im Alter für uns aussehen, welches größt-          geworden. Vielversprechend klang der Un-
profitieren können.                      mögliche Individualität zulässt aber auch          tertitel „Alt werden mit Drogen“, der sich im
                           Marco Jesse   eine Art Familie, einen Zusammen- und              Verlauf der Fachtagung leider so gar nicht
leben mit drogen 10                     DROGENKURIER

                                                                                      sehr hoch war. Dank der Substitution über-
                                                                                      lebten tatsächlich sehr viele mehr die Zeit
                                                                                      des aktiven Konsums. Es existiere bereits
                                                                                      – von niemandem vorher gesehen – eine
                                                                                      Generation der 45–60 jährigen (ehemali-
                                                                                      gen) User. Auffällig seien hier zunehmende
                                                                                      Erkrankungen am Herzen und Amputatio-
                                                                                      nen. Ansonsten könne er keine spezifischen
                                                                                      Erkrankungen feststellen, die nicht ohnehin
                                                                                      innerhalb des Alterungsprozesses auftre-
                                                                                      ten. Entgegen der Annahme – die Hepatitis
                                                                                      C führe unweigerlich in einem hohen Pro-
                                                                                      zentsatz zu Leberzirrhose und Leberkrebs
                                                                                      – konnte er feststellen, dass diese Progno-
                                                                                      se lange nicht so oft eintritt, wie vorausge-
                                                                                      sagt. Auch der Anteil der ausheilenden HCV
                                                                                      sei weit größer als gedacht.
                                                                                          Die Veranstaltung begann mit einer we-
                                                                                      nig spannenden Talkrunde, die aus älteren
 mehr wiederfand. Einzige Ausnah-      Alte, kranke Menschen sind zum Teil gar        ehemaligen GebraucherInnen bestand. Al-
 me bildete hier die Vertreterin der   nicht in der Lage körperlich anstrengende      lesamt, außer einem JES-Vertreter – Frank
 in Rotterdam ansässigen Stiftung      Reinigungsarbeiten zu verrichten. Es gäbe      Wiedtemann – Kundinnen/Kunden der Dro-
 Bouman. Deren Bericht zufolge hat     keinen Grund warum ihnen dies zugemu-          genhilfe. Schade, dass gerade diese Chan-
 die Stiftung Bouman in Rotterdam      tet werden sollte – es wurde eine professi-    ce nicht ausschöpfend genutzt wurde: mit
 das Monopol auf alle Einrichtungen    onelle Reinigungskraft eingestellt. Auch die   Ausnahme von Frank stellte sich die Runde
 der Drogenhilfe. Ein Projekt dieser   Verpflichtung zum gemeinsamen Frühstück        vereint als dankbarer, geläuterter und hilf-
 Stiftung betreibt das „Projekt voor   wurde aufgehoben, weil jeder Mensch ei-        ebedürftiger Rentnerclub vor, die ohne die
 de oudere Verslaafde“ (Projekt für    nen anderen Rhythmus hat und es falsch         konsequente und aufopfernde Unterstüt-
 ältere Drogenabhängige). Kern-        sei, diesen erzwungenermaßen ändern zu         zung der Drogenhilfe weder überlebt noch
 stück bildet hier eine „Junkie-Se-    wollen. Innerhalb der privaten Zimmer ist      jemals den Weg aus dem Drogensumpf
 nioren-Wohnung“, die in einem         Konsum erlaubt.                                gefunden hätten. Nicht nur das, nein, es
 bereits bestehenden Seniorenheim         Die Einrichtung regelte – mit Duldung       wurde auch noch harsch über aktive Kon-
 angemietet wurde. Beide sind völ-     der damaligen Oberstaatsanwaltschaft           sumentInnen hergezogen. Für mich ein
 lig unabhängig voneinander und        – in der ersten Zeit selbstständig den An-     Zeichen der eigenen Unreife, Hilflosigkeit
 verfügen über eigene Eingangstü-      kauf von möglichst qualitativ hochwer-         und Unsicherheit. Enttäuschend, wohl aber
 ren. Dennoch habe es in den ersten    tigen Heroin und verkaufte diesen an die       nicht selten die traurige Realität.
 Jahren heftigste Abwehrreaktionen     Bewohnerinnen und Bewohner zu einem                Alles in allem hat die Veranstaltung
 von Seiten der bereits bestehenden    fairen Preis. Das gute Preis-Leistungs-Ver-    dennoch gestärkt: die Überzeugung, dass
 Einrichtung gegeben. Zum Schutz       hältnis sprach sich herum und innerhalb        es gut und wichtig ist sich bereits heute
 der Bewohnerinnen und Bewohner        kurzer Zeit belagerte die Rotterdamer He-      Gedanken über die eigene Zukunft zu ma-
 sei sogar der Einsatz von Sicher-     roin-Szene das Haus. Nachdem die Führung       chen und diese selbstbestimmt und eigen-
 heitspersonal notwendig gewesen.      der Oberstaatsanwaltschaft gewechselt          verantwortlich in Eigenregie zu gestalten.
 Damals habe es lediglich zwei Re-     hatte, musste das Projekt den An- und Ver-     Es hat zudem gezeigt, dass nicht nur wir
 geln im Haus gegeben: 1. das Früh-    kauf wieder einstellen. Per Rufbereitschaft    JES'ler erkannt haben, dass es sinnvoll ist
 stück wird als einzig verbindliche    sei ein medizinischer Dienst innerhalb we-     sich mit dem Thema auseinander zu set-
 Mahlzeit gemeinsam eingenom-          niger Minuten im Haus.                         zen und es wurde zumindest mir mal wie-
 men und 2. die eigenen Zimmer            Interessant war auch der Vortrag von Dr.    der deutlich, wie befreiend und schön es
 müssen selbstständig gereinigt        Martin Reker vom Zentrum für Psychiatrie       doch ist mit sich und dem Heroinkonsum
 werden. Frau Elisabeth Hundtge-       und psychosomatische Medizin, Bielefeld.       im Reinen zu sein. Es ist einfach entspan-
 burth erklärt, dass sie daraus ge-    Er betonte, dass sich bisher kaum jemand       nend es nicht nötig zu haben, Drogen ver-
 lernt hätten und zwischenzeitlich     damit beschäftigt habe, dass Drogenge-         teufeln zu müssen weil man selbst damit
 beide Regeln aufgehoben wurden.       braucherInnen auch älter werden, da in den     nicht klarkommt.
 Sie begründet es folgendermaßen:      Zeiten vor der Substitution die Sterberate                                  Imke Sagrudny
DROGENKURIER
                                                                                              11
                                                                                                    leben mit drogen

Was sind die Ziele der                         akzeptiert wird, gewährleistet werden. Die          he vom 24. Juni 2004. Darin stellten die
                                               Versorgung der Patienten mit Cannabis ist           Richter fest, dass eine medizinische Ver-
Hanfapotheke?*                                 kostenlos.                                          wendung von sonst illegalem Cannabis
                                                  Patienten können die Hanfapotheke di-            unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt
Die Hanfapotheke versorgt Schwerkran-          rekt kontaktieren. Dies soll über das Inter-        sein kann (Aktenzeichen: 3 Ss 187/03 vom
ke mit Cannabis. Diese Versorgung ist kos-     net geschehen.                                      24. Juni 2004).
tenlos.                                           Mögliche Spender von Cannabispro-                    Mitglieder des Solidaritätskreises sind
   Die Hanfapotheke versucht, die schlimms-    dukten können die Hanfapotheke direkt               z. B. Prof. Lorenz Böllinger, Universität
ten Auswirkungen der gegenwärtigen Geset-      kontaktieren. Dies soll ebenfalls über das          Bremen, Dr. med. Martin Schnelle, Institut
zeslage zu lindern. Die Hanfapotheke will      Internet geschehen.                                 für klinische Forschung, Berlin , Dr. med.
auf einen Misstand aufmerksam machen              Die Spender bleiben den Patienten unbe-          Franjo Grotenhermen, Arbeitsgemeinschaft
und zu seiner Veränderung beitragen. Die       kannt. Dies soll durch anonyme Zusendun-            Cannabis als Medizin, Köln, Tilmann Holzer,
Hanfapotheke hat das politische Ziel, sich     gen von Cannabis geschehen. Denkbar sind            Verein für Drogenpolitik, Mannheim, Georg
selbst überflüssig machen.                     Patenschaften, in der ein Spender sich um           Wurth, Deutscher Hanf Verband, Prof. Se-
   Die Hanfapotheke ist kein Ersatz für        die Versorgung eines Patienten bemüht.              bastian Scheerer, Universität Hamburg.
vernünftige rechtliche Regelungen zur
Versorgung der Bevölkerung mit Canna-
bisprodukten. Die Hanfapotheke kann
                                               Solidaritätskreis                                   Informationen
keine optimale Versorgung von Patienten        Hanfapotheke                                        zur Strafbarkeit
mit Cannabisprodukten gewährleisten. Die
Hanfapotheke ist nicht in der Lage, für die    Der Solidaritätskreis Hanfapotheke betrach-         Zur möglichen Strafbarkeit der Teilnahme
Qualität des Cannabis zu bürgen oder auf       tet die Hanfapotheke als gesellschaftlich           an der Hanfapotheke als Spender, Empfän-
seinen THC-Gehalt standardisiertes Can-        wünschenswerte Einrichtung.                         ger oder Unterstützer wurde ein Rechts-
nabis anzubieten. Die Hanfapotheke kann           Der Solidaritätskreis Hanfapotheke rügt          gutachten von Prof. Lorenz Böllinger aus
keine Qualitätskontrolle durchführen, wie      den Gesetzgeber, in der Frage der medizini-             dem Fachbereich Rechtswissenschaft
dies unter anderen rechtlichen Rahmenbe-       schen Verwendung von Cannabisprodukten                     der Universität Bremen erstellt, dass
dingungen leicht möglich wäre.                 nicht in dem notwendigen Maße aktiv ge-                      unter http://www.hanfapotheke.
                                               worden zu sein. Der Solidaritätskreis Hanfa-                   org/rechtliches.html. einzuse-
                                               potheke verweist in diesem Zusammenhang                          hen ist.
Was sind die                                   beispielsweise auf den Beschluss des Deut-
                                                                                                                                 Dirk Schäffer

Prinzipien der                                 schen Bundestages aus dem Jahre 2000,
                                               nach der Möglichkeiten der medizinischen
                                                                                                                     *gekürzter Text aus www.
                                                                                                                         hanfapotheke.org
Hanfapotheke?                                  Verwendung von Cannabis geschaffen wer-
                                               den sollen (Beschluss des Petitionsaus-
Eine Behandlung mit Cannabisprodukten          schuss des Deutschen Bundestages vom 28.
muss tatsächlich angezeigt und dringend        Juni 2000: Pet-Nr. 5-14-15-212-001234).
erforderlich sein. Dies soll durch eine ent-   Und er verweist auf ein Urteil des Ober-
sprechende ärztliche Stellung-                                             landesgerichts
nahme eines Arztes, der von                                                        Karlsru-
der Hanfapotheke als Gutachter
aus den regionen 12                                 DROGENKURIER

                                                                                                                                             . 2005
                                                                                                                                                 Quelle: NOZ 26.09
 S. Shahadeh (kinks) und M. Schnieders von JES-Osnabrück

 10 Jahre JES-Osnabrück –
 Selbsthilfe in Reinkultur
 Am 24.09.2005 feierte JES-Osna-                   Ehemaligen und Substituierten sowohl All-       besondere die Selbsthilfe und Selbstorga-
 brück auf dem Theatervorplatz in                  tagsunterstützung aber auch spezifische         nisation in Reinkultur die hier praktiziert
 der Osnabrücker Innenstadt seinen                 Beratung und Begleitung in den Bereichen        wurde. Über Wochen dauerte die Akquise
 zehnten Geburtstag. Neben lang-                   Soziales und Medizin.                           von Preisen für die Tombola bei Kaufleu-
 jährigen Partnern und Unterstüt-                     Ein vielfältiges Programm mit einer Tom-     ten und Parteien, unzählige Kuchen wur-
 zern aus AIDS-Hilfe und Politik,                  bola mit vielen tollen Preisen, einem Info-     den gebacken, eine Anlage fürs Pfeilwerfen
 sorgte das Erscheinen vieler Dro-                 stand, Musik, einer Kaffee- und Kuchentheke     wurde gebaut und ein Clown engagiert. Wie
 gengebraucherInnen als Nutzer                     und ein Clown, der nicht nur die Kleinen be-    selbstverständlich übernahmen die Akti-
 des Angebots von JES-Osnabrück,                   geisterte sorgte dafür, dass sich viele ange-   visten von JES-Osnabrück im „Schichtsys-
 sowie von Bürgerinnen und Bürger                  sprochen fühlten und JES-Osnabrück die          tem“ unterschiedliche Aufgaben, wie Lose
 für angemessene Rahmenbedin-                      Aufmerksamkeit zuteil wurde die sie ver-        verkaufen, Bewirtung mit Kaffee und Ku-
 gungen der Feierlichkeiten.                       dient haben.                                    chen, Betreuung des Infostands usw. usw.
    Was einmal mit zwei Mitarbei-                     Ganz bewusst wollte JES-Osnabrück nicht      und trugen maßgeblich zum Erfolg dieser
 tern in einem 8qm Büro begann,                    „unter sich“ bleiben, sondern mit den Bür-      Veranstaltung bei.
 hat sich heute zu einer etablierten               gern in Osnabrück feiern und den Menschen          Insgesamt ein gelungenes Fest, dass
 großen Kontakt- und Beratungs-                    in Osnabrück ihre 10 jährige Arbeit für Dro-    nach einem verregneten Vormittag dann
 stelle entwickelt die in Eigenregie               gen gebrauchende Menschen vorstellen.           auch mit Sonnenschein und einem großen
 durch JES betrieben wird. JES-Os-                    Wie schon bei meinen Besuchen zuvor          Zuspruch belohnt wurde.
 nabrück bietet Drogengebrauchern,                 bei JES-Osnabrück, beeindruckte mich ins-                                     Dirk Schäffer
ITS 10/05                                                                    DROGENKURIER
                                                                                                                         13
                                                                                                                               aus den regionen

                                                                                                                                                Danach begann das eigentli-
Quelle: Straßenzeitung ABSE

                                                                                                                                            che Fest mit Musik, Kaffee und
                                                                                                                                            Kuchen, einer Tombola und viel
                                                                                                                                            Information. (Danke noch an
                                                                                                                                           dieser Stelle den fleißigen Bä-
                                                                                                                                           ckerInnen sowie Martina Buck,
                                                                                                                                           die unseren Kuchenstand fest in
                                                                                                                                           ihrer Hand hatte).
                                                                                                                                               Nach einem verregneten Vor-
                                                                                                                                          mittag wurden alle um die Mit-
                                                                                                                                          tagszeit mit Sonne und guter
                                                                                                                                          Laune belohnt.
                                                                                                                                              Am Informationsstand der von
                                                                                                                                          Marina Schnieders betreut wurde,
                                                                                                                                         lagen Präventionsmaterialien für
                                                                                                                                         Jugendliche und Familien zum
                                                                                                                                         Thema illegale Substanzen, Alko-
                                                                                                                                         hol und HIV und Hepatitis aus.
                                                                                                                                             Viele Besucher nutzten die Ge-
                                                                                                                                        legenheit, einen Kaffee und ein
                                                                                                                                        Stück Kuchen zu genießen, und
                                                                                                                                        als um 14:00 Uhr der Clown Olaf

                              So ein Tag so wunderschön …
                                                                                                                                        Pieper eintraf, waren auch unsere
                                                                                                                                        kleinen Besucher sehr begeistert
                                                                                                                                       Diese konnten sich die Wartezeit
                                                                                                                                       auf ihn mit Dosenwerfen und Luft-
                              Alle Mitarbeiter/innen von JES-              sie kamen, anfangs etwas zögerlich, dann           ballon schießen vertreiben.
                              Osnabrück hatten sich am Sams-               aber zielstrebig und in großer Menge. Ins-            Susanne Shahadeh schlug unentwegt die
                              tag Morgen bereits um 6:00 Uhr               besondere der Infostand wurde gut ange-            Werbetrommel für unsere Tombola und sorg-
                              getroffen, um alles noch mal durch-          nommen. Die Bürger fragten viel. Es wurde          te dafür, dass die Lose an den Mann und die
                              zusprechen und dem Fest den letz-            deutlich wie Lückenhaft die Kenntnisse zum         Frau gelangen. Die Hauptgewinne wie eine
                              ten Feinschliff zu geben.                    Thema Drogengebrauch sind, aber das Inte-          Berlinreise und ein DVD-Player sorgten für
                                 Es galt alle gesammelten Spen-            resse sehr ausgeprägt ist.                         mächtig Andrang.
                              den die als Preise für die Tombola                                                                 Lange hat die Vorbereitung und Organi-
                              dienten (ca. 1.000 Stück), Kuchen,     Als wir gegen 16:00 Uhr unsere Zelte                     sation für den zehnjährigen Geburtstag von
                              Getränke, Zelte und viele Kleinig-                                                              JES-Osnabrück gedauert, aber die Zeit ver-
                                                                     wieder abbauen mussten, erhielten
                              keiten zum Ort der Feierlichkeiten                                                              ging dann wie im Flug. Als wir gegen 16:00
                              zu transportieren. Hektisches Trei-    wir viel positive Resonanz für den                       Uhr unsere Zelte wieder abbauen mussten,
                              ben bestimmte diesen Morgen.           gelungenen Tag und ermutigende                           erhielten wir viel positive Resonanz für den
                                 Wer schon mal eine Veranstal-                                                                gelungenen Tag und ermutigende Rückmel-
                              tung dieser Art geplant hat, weiß      Rückmeldungen für die Weiterfüh-                         dungen für die Weiterführung unserer Ar-
                              sicherlich wie viel Organisation und   rung unserer Arbeit bei JES.                             beit bei JES.
                              Koordination dahinter steckt.                                                                      Wir möchten nicht versäumen uns bei all
                                 Auch wenn sich der Aufbau der                Eröffnet wurde die Veranstaltung mit            unseren Sponsoren und Unterstützern zu
                              Zelte ohne Anleitung etwas rätsel-           einer Begrüßungsrede durch Susanne                 bedanken. Ohne die Sachspenden wäre die
                              haft gestaltete, so wurde auch diese         Shahadeh und Tina Schnieders von JES-              Tombola und das Fest in dieser Weise nicht
                              Hürde mit Humor gemeistert. Ob-              Osnabrück. Danach stellte Dirk Schäffer            realisierbar gewesen. Unser Dank geht auch
                              wohl ein Schrank von IKEA leichter           (Deutsche AIDS-Hilfe, Berlin) in seinem            an die vielen ehrenamtlichen HelferInnen
                              aufzubauen ist (dies nur eine kleine         Beitrag das langjährige ehrenamtliche En-          und an Dirk Schäffer und Frau Hajir, die
                              Randbemerkung unsererseits).                 gagement des gesamten JES-Teams in den             das Programm und unsere Arbeit mit ihrem
                                 Nach dem die Aufbauarbeiten               Mittelpunkt. Anschließend versprach die            Erscheinen unterstützten.
                              abgeschlossen waren, mussten nur             SPD Ratsfrau Elke Hajir sich für die Belan-
                              noch die Besucher kommen. Und                ge von JES einzusetzen.                                           Das Team von JES-Osnabrück
aus den regionen 14                              DROGENKURIER

 Stigmatisierung
 und kein Ende –
 ein Fallbeispiel
 Der Kampf um eine menschenwürdige              auf Mehrbedarf für Kostenaufwän-
 und vorurteilsfreie Behandlung von Dro-        dige Ernährung.
 gengebrauchern und Ehemaligen scheint             Nach nunmehr viermonatiger
 in Zeiten von „Hartz 4“ nicht leichter zu      Wartezeit bekam sie vom ärztlichen
 werden.                                        Dienst der ARGE eine Aufforderung
     JES wird sich diesem Thema in nächster     sich bei einem Labor zu melden um
 Zeit verstärkt annehmen und anhand einiger     Urin für ein Drogenscreening abzu-
 Fallbeispiele aufzeigen wie Drogengebrau-      geben.
 cher – in einer leider immer noch von Vorur-      Ohne ein Experte auf diesem Ge-
 teilen geprägten Bürokratie- um ihre Würde     biet sein zu müssen ist klar, dass
 und um ihre Rechte gebracht werden.            selbst wenn Frau L. aktuell noch
                                                Drogen konsumieren würde wären
 Drogenscreenings en masse                      die Auswirkungen der Lebensmit-
                                                telallergie genauso Gesundheit ge-
 Frau L. bekommt Arbeitslosengeld II. Sie       fährdend und lebensbedrohlich wie
 hat vor drei Jahren eine Langzeittherapie      bei jemand der clean ist.
 gemacht und ist seither clean.                    Nur würde dann niemand die
    Nun hat sie eine Lebensmittelallergie       Reha oder den Mehrbedarf bezah-
 bekommen, die so schwer ist, das sie von       len.
 ihrem Arzt eine 2-3 wöchige Kur verschrie-        Weil unser Lebensstil nicht der
 ben bekommen hat, in der sie von Ernäh-        Norm entspricht werden wir ge-
 rungsberatern unterstützt, ganz neu lernen     brandmarkt und müssen uns ein
 muss wie sie ihre Ernährung umzustellen        Leben lang wie Menschen zweiter
 hat, so dass keine Mangelerscheinungen         Klasse behandeln lassen.
 und körperliche Schäden auftreten.                Es lohnt sich scheinbar nicht
    Sie wurde daraufhin von der LVA zur         mehr in uns zu investieren in die-
 ärztlichen Untersuchung geladen.               sem Gesellschaftssystem.
    Dort musste sie als erstes Urin für ein        Da dieser Prozess sehr leise und
 Drogenscreening abgeben, um dann von           von großen Teilen der Gesellschaft
 einem Psychiater untersucht zu werden.         fast unbemerkt vor sich geht, wird    Das Team von JES Bremen
 Er stellte ihr nur zur Drogengeschichte. Da    JES diese Entwicklung im Auge be-
 die medizinische Rehamaßnahme lebens-          halten.
 notwendig ist, ließ Frau L. das alles notge-      Solltet ihr ähnliche Erfahrungen

                                                                                                „Knackis“
 drungen über sich ergehen.                     gemacht haben und aufgrund eures
    Auf Nachfragen erfuhr sie dann, dass bei    (ehemaligen) Drogengebrauchs be-
 fortbestehenden Drogengebrauch die Reha        nachteiligt und diskriminiert wor-
 Maßnahme nicht genehmigt worden wäre.          den sein, dann schickt uns doch
    Da sie gegen alle chemischen Zusätze in
 Lebensmitteln allergisch ist, somit nur noch
 biologisch produzierte Lebensmittel essen
                                                eure Erfahrungen an die Redakti-
                                                on des DROGENKURIER.                             zu JES …
 kann, stellte sie bei der ARGE einen Antrag                    Frank Wiedtemann      einzigartigen Projekt des
DROGENKURIER
                                                                           15
                                                                                 aus den regionen

                           Vielerorts kämpfen JES-Gruppen (zu-                     Wie bereits angedeutet bietet diese Re-
                           meist vergebens) um einen Zugang zum                 gelung sowohl für Inhaftierte aus auch für
                           Knast, um Drogen gebrauchende Menschen               die JES-Gruppe vor Ort viele Vorteile:
                           beraten und betreuen zu können.                         Entgegen der üblichen Praxis wird In-
                              Das es auch anders geht und inhaftierte           haftierten hier relativ schnell nach der In-
                           Drogengebraucher zu JES kommen können,               haftierung Eigenverantwortung übertragen
                           zeigt ein wahrscheinlich bundesweit einzig-          und Vertrauen entgegengebracht.
                           artiges Projekt in Bremen.                              Für jene Inhaftierte die wenig oder kei-
                              Hier wird Inhaftierten, nach ca. 6 Wo-            nen Besuch bekommen, bietet sich die
                           chen in ihrer Vollzugsgruppe, die Möglich-           Chance während der Haftzeit soziale Kon-
                                                                                takte zu erhalten oder neue zu knüpfen.
                                                                                   Nicht zuletzt eröffnet der Ort des Treffens
                     Nicht zuletzt eröffnet der Ort des                         Drogen gebrauchenden Inhaftierten die Ge-
                                                                                legenheit außerhalb der Gefängnismauern
                     Treffens Drogen gebrauchenden                              in Selbsthilfezusammenhängen über The-
                                                                                men wie Drogengebrauch, HIV/Aids und
                     Inhaftierten die Gelegenheit                               Leben im Strafvollzug zu sprechen.
                                                                                   Für JES-Mitarbeiter, die vielfach selbst
                     außerhalb der Gefängnismauern
                                                                                vorbestraft sind und hierdurch nur selten
                     in Selbsthilfezusammenhängen                               einen Zugang als Betreuer in den Knast be-
                                                                                kommen, bietet sich auf diese Weise die
                     über Themen wie Drogengebrauch,                            Möglichkeit Angebote für inhaftierte Dro-
                                                                                gengebraucher vorzuhalten.
                     HIV/Aids und Leben im Strafvollzug                            Die Gruppe findet jeden Freitag in den
                                                                                Räumen von JES-Bremen statt.
                     zu sprechen.                                                  Die Treffen laufen eher zwanglos ab. Ein
                                                                                Umstand, der von den meisten Teilnehmern
                                                                                sehr positiv aufgenommen wird. Es ist also
                           keit geboten einen Antrag für die Teilnahme          kein Gruppentreffen wie viele es aus Thera-
                           an externen Gruppentreffen in den Räum-              pien oder sonstigen Gruppen kennen. Die
                           lichkeiten von JES-Bremen zu stellen.                Gruppenteilnehmer haben die Möglichkeit
                              Dies gilt auch für Inhaftierte die keine          unter sich zu bleiben, sie bevorzugen aber
                           Lockerungen oder Entlassungsvorbereitun-             eher das Zusammensein mit anderen Nut-
                           gen haben. Das Angebot begrenzt sich aller-          zern des Cafebereichs des JES-Kontaktla-
                           dings ausschließlich auf die Strafhaft.              dens.
                              Für dieses Angebot gelten die gleichen               Für den Fall, dass einer der Teilnehmer
                           Regeln wie für sonstige Ausgänge. Das                einen erweiterten Gesprächsbedarf hat,
                           heißt, dass der Konsum von illegalisierten           oder Entlassungsvorbereitungen anstehen,
                           Substanzen und Alkohol verboten ist.                 besteht die Möglichkeit außerhalb der übli-
                              Wenn diese Regeln beachtet werden, so             chen Gruppenzeiten ein Einzelgespräch mit
                           zeigen die Erfahrungen in Bremen, haben              JES zu vereinbaren.
                           Drogen gebrauchende Inhaftierte die Mög-                Wir meinen das Angebot sollte unbedingt
                           lichkeit dieses Angebot während ihrer ge-            Nachahmer finden. Die Erfahrungen in Bre-
                           samten Haftzeit wahrzunehmen.                        men zeigen, das sowohl Drogen gebrau-
                              Bemerkenswert ist, dass sich die Ver-             chende „Knackis“, als auch die Mitarbeiter

kommen
                           antwortlichen der JVA nach der Einstellung           von JES mit diesem Angebot verantwortlich
                           dieses Gruppenangebots im Knast nicht ein-           umgehen. Das 10-jährige bestehen dieses
                           fach dafür entschieden das Angebot gänz-             Angebots spricht einfach für sich.
                           lich einzustellen. Sie beschritten einen eher
                           ungewöhnlichen Weg und verlegten den Ort             Mehr Informationen zu diesem Projekt
Vom bundesweit             der Treffen ausserhalb der Knastmauern.              sind direkt bei JES-Bremen (Adresse, siehe
                              Die „JVA-Gruppe“ existiert bei JES-Bre-           Adressteil) zu erhalten.
Vereins JES-Bremen         men schon seit über 10 Jahren.                                                   Sabine Lahmer
jes-adressen 16                       DROGENKURIER

JES Westschiene                               JES-Hamm e.V.
                                              c/o Drogenhilfezentrum                            Bundesweite Internetseite
                                              Widumstr. 1
                                              59065 Hamm                                        www.jes-netzwerk.de
JES-Aachen
                                              Tel.: 02381/92 15 30
c/o Drogenhilfe Aachen e.V.                                                                     Immer aktuell und lesenswert:
                                              Fax: 02381/92 15 322
Kaiserplatz 15-18
52062 Aachen
                                              E-mail: drobs@akj-hamm.de                         www.trio-media.de/jesjournal/
Tel: 0241/40 86 46 + 40 86 47
                                              JES-Minden NEU!! NEU!! NEU!!
Fax: 0241/40 60 50
                                              Aktionsbündnis Friedenswoche Minden e.V.
Erreichbar: Mo–Fr 12.30–17.00                                                                 JES-Frankfurt
                                              c/o Initiative MALZ
Ansprechpartner: Karl-Heinz Reißmann/                                                         c/o C. und G. Holl
                                              Volker Harting
Bodo Lange                                                                                    Wittelsbacherallee 34
                                              Alte Kirchstr. 1A
                                              32425 Minden                                    60316 Frankfurt/Main
JES-Bielefeld e.V.                                                                            Tel.: 069/75893605
c/o AIDS-Hilfe Bielefeld                                                                      E-mail: DieHolls@aol.com
                                              AIDS-Hilfe NRW e.V./JES NRW e.V.
Ehlentrupper Weg 45 a
                                              Lindenstr 20
33604 Bielefeld                                                                               JES-Jugend-, Drogen und AIDS-Hilfe
                                              50674 Köln
Tel.: 0521/13 33 88                                                                           Gunzenhausen e.V.
                                              Tel.: 0221/92 59 96-0
Fax: 0521/13 33 69                                                                            Bühringer Str. 18
                                              Fax: 0221/92 59 96-9
E-mail: JES.Bi.Selbsthilfe.e.V.@gmx.de                                                        91710 Gunzenhausen
                                              E-mail: Imke.Sagrudny@nrw.aidshilfe.de
info@jes-bielefeld.de                                                                         Tel.: 09831/61 98 67
                                              info@jesnrw.de
www.junkienetz.de                                                                             Fax: 09831/31 02 76
                                              http://nrw.aidshilfe.de
Ansprechpartner: Mathias Häde                                                                 E-mail: JES-ML@t-online.de
                                              Imke Sagrudny (Unterstützung JES Selbsthilfe)
(0521/977 96 14)                                                                              Ansprechpartnerin: Monika Lang
                                              Telefondurchwahl: 0221/92 59 96-14
JES-Bonn                                                                                      JES-Heilbronn
                                              JES-Rheda-Wiedenbrück
c/o AIDS-Initiative Bonn e.V.                                                                 c/o Kontaktladen Heilbronn
                                              c/o Heinz Georg Hoffmann
Bertha-von-Suttner Platz 1-7                                                                  Bahnhofstr. 43
                                              Gütersloher Str. 78
53111 Bonn                                                                                    74072 Heilbronn
                                              33378 Rheda-Wiedenbrück
Tel.: 0228/42282-0                                                                            Tel.: 07131/67 86 87
                                              Tel.: 05242/40 57 26
Fax: 0228/42282- 29                                                                           Fax: 07131/67 86 88
                                              Fax: 05242/40 57 27
E-mail: c.skomorowsky@aids-initiative-bonn.                                                   E-mail: JESHNwiedtemann@web.de
                                              E-mail: Jschhffmann@aol.com
de                                                                                            Ansprechpartner: Frank Wiedtemann
www.aids-initiative-bonn.de                                                                   JES Bundessprecher
                                              JES-Wuppertal
Ansprechpartnerin: Christa Skomorowsky
                                              c/o Gleis 1
                                              Döppersberg 1                                   JES-Mainz
Stand Up                                                                                      c/o AIDS-Hilfe Mainz e.V.
                                              42103 Wuppertal
Kölner Str. 147                                                                               Hopfengarten 19
                                              Tel.: 0202/47 868 43 (JES)
40227 Düsseldorf                                                                              55116 Mainz
                                              Tel.: 0202/47 828-11 (Gleis 1)
Tel.: 0211/7 70 95 12                                                                         Tel.: 06131/22 22 75
                                              Fax: 0202/47 828-21 (mit Vermerk: für JES)
Fax: 0211/7 70 95 27                                                                          Fax: 06131/23 38 74
                                              Alexander Dietsch
Ansprechpartner: Norbert Schmitz                                                              E-mail: jes@aidshilfemainz.de
                                              Westschienenkoordination
E-mail: norbert.schmitz@duesseldorf.                                                          Ansprechpartner: Wolfgang Bode
                                              E-mail: Wleprechaun@aol.com
aidshilfe.de
                                                                                              JES-Mannheim
JES-Duisburg e.V.
c/o AIDS-Hilfe Duisburg/Kreis Wesel e.V.      JES Südschiene                                  Ralph Boch
                                                                                              c/o B. Dreesen-Göggerle
Friedenstr. 100                                                                               Weidenstr. 4
47053 Duisburg                                JES-Andernach                                   71364 Winnenden
Tel.: 0203/66 66 33                           c/o Michael Reichwald                           Tel.: 0174/8174032
Fax: 0203/6 99 84                             Albertstr. 26                                   E-mail: b.dreesen@freenet.de
                                              56626 Andernach
Junkie-Bund Köln e.V.                         Tel.: 02632/12 22                               JES-Marburg
Taunusstr. 12 b                                                                               c/o Thomas Bierbaum
51105 Köln                                    JES-Donauwörth                                  Am Mehrdrusch 9
Tel.: 0221/62 20 81                           c/o Jörn Wonka                                  35094 Lahntal–Gossfelden
Fax: 0221/62 20 82                            Donauwörther Str. 8 b                           Tel.: 0177/702 33 86
E-mail: junkiebund@netcologne.de              86663 Bäumenheim                                E-mail: Jes@freenet.de
www.junkiebund.de                             Tel: 0170/9853142
Ansprechpartner: Bernd Lemke
DROGENKURIER
                                                                                          17
                                                                                                jes-adressen

JES-München                                JES-Bremen e.V.                                     JES-Rostock NEU!! NEU!! NEU!!
c/o Münchner AIDS-Hilfe e.V.               Findorffstr 94                                      C/o Anne Franke
Lindwurmstr. 71                            28215 Bremen                                        Am Wendländer Schilde
80337 München                              Tel.: 0421/35 48 95                                 18055 Rostock
Tel.: 089/544647-22                        Fax: 0421/376 23 38
Fax: 089/544647-11                         E-mail: JESBremen@aol.com                           JES-Schwerin NEU!! NEU!! NEU!!
Mobil: 0178/5247303                        http://www.jesbremen.de                             c/o Eric Rohde
Ansprechpartner: Daniel Millekat,          Ansprechpartner/in:                                 Hegelstr. 14
Wolfgang Daniel                            Marco Jesse, (JES-Bundessprecher),                  19063 Schwerin
E-mail: Dawo60@web.de                      S. Lahmer (Nordschienenkoordination)

Junkiebund Nürnberg e.V.                   JES-Halle
                                           c/o Drobs Halle
                                                                                               Weitere wichtige
c/o MUDRA gGmbH
Ludwigstr. 61                              Moritzzwinger 17
                                           06108 Halle
                                                                                               Adressen
90402 Nürnberg
Tel.: 0911/241 82 25                       Tel: 0345/5170401
                                                                                               Deutsche AIDS Hilfe e.V.
E-mail. Junkiebund@odn.de                  Fax: 0345/5170402
                                                                                               Dieffenbachstr. 33
Ansprechpartner: Norbert Spangler,         Ansprechpartnerin: Katrin Heinze
                                                                                               10967 Berlin
Ernst Bauer                                                                                    Tel.: 030/69 00 87-56
                                           JES-Hannover
                                           c/o Selbsthilfe Drogengefährderter                  Fax: 030/69 00 87-42
JES-Würzburg                                                                                   E-mail: Dirk.Schaeffer@dah.aidshilfe.de
c/o Katja Weiß                             Warstr. 15
Sartoriusstr. 12                           30167 Hannover
                                           Tel.: 0511/5 41 45 07                               Bundesverband der Eltern und Angehörigen
97072 Würzburg                                                                                 für akzept. Drogenarbeit
Tel.: 0178/330 25 55                       Fax.: 040/36 03 47 39 66
                                           Mobil: 0173/9 07 43 08                              c/o Jürgen Heimchen
E-mail: Jes-wuerzburg@web.de                                                                   Ravensberger Str. 44
                                           Email: JESHannover@aol.com
                                                                                               42117 Wuppertal
JES-Stuttgart                                                                                  Tel.: 0202/42 35 19
c/o Café Maus                              JES-Kassel
                                           c/o AIDS-Hilfe Kassel e.V.                          E-mail: akzeptierende.eltern@t-online.de
Hauptstätter Str. 108
70178 Stuttgart                            Motzstr. 4
                                           34117 Kassel                                        Akzept e.V.
Fax: 0711/60 15 47 80                                                                          Bundesverband für akzeptierende Drogenarbeit
Tel.: 0175/9858820 (R. Baur)               Tel.: 0561/10 85 15
                                           Fax: 0561/10 85 69                                  +humane Drogenpolitik
                                           Ansprechpartner: Kurt Schackmar, Ralf Menger        Geschäftsstelle C. Kluge-Haberkorn

JES Nordschiene                            JES-Kiel
                                                                                               Südwestkorso 14
                                                                                               12161 Berlin
                                           c/o Cafe Kontaktladen „Klaro“                       Tel.: 030/822 28 02
JES-Bassum                                 Boninstr. 47                                        E-mail: akzeptbuero@yahoo.de
c/oTandem                                  24114 Kiel
Meierkamp 17                               Tel.: 0431 / 1 37 92
27211 Bassum
Tel.: 04241/97 00 18
                                                                                               JES-Sprecherrat
                                           JES-Lübeck NEU!! NEU!! NEU!!
Fax: 04241/97 04 60
E-mail:Tandem-Bassum@t-online.de
                                           c/o Hans Lothar Schneider                           Mailingliste
                                           Am Finkenberg 42
(Mobil: 0179/390 53 20)                    23738 Lensan                                        jes-sprecherrat@yahoogroups.de
                                           Tel: 04363 / 90 45 30
JES-Berlin                                 Email: Hans-Lothar.Schneider@arcor.de
c/o Claudia Schieren
Delbrückstr. 34                            JES-Osnabrück e.V.                                  Mailinglisten –
12051 Berlin
Tel: 0162/917 44 05
                                           Möserstr. 56
                                           49074 Osnabrück                                     Schienen
E-mail: Claudi39@arcor.de                  Tel.: 0541/28913
(JES Bundessprecherin)                     Fax: 0541/350 21 42                                 JES-Suedschiene@gmx.net (Nord)
                                           Ansprechpartner/in: Susanne Shahadeh                Nordschiene
JES-Braunschweiger Land                    jes-os@t-online.de                                  JES@yahoogroups.de (Süd)
c/o Braunschweiger AIDS-Hilfe e.V.                                                             jes
Eulenstr. 5                                JES-Oldenburg e.V.                                  forum@yahoogroups.de (West)
38114 Braunschweig                         c/o Oldenburgische AIDS-Hilfe e.V.                  JES_Netzwerk@yahoogroups.de (bundesweit)
Tel.: 0531/58 00 3-37                      Bahnhofstr. 23
Fax: 0531/58 00 3-30                       26122 Oldenburg
E-mail: Jes.bs@braunschweig.aidshilfe.de   Tel.: 0441/264 64                                   Bitte teilt uns eventuelle
Ansprechpartner/in: Stephanie Schmidt      Fax: 0441/142 22 (z.Hd. JES)                        Adressänderungen mit!!!
                                           Ansprechpartnerin: Indra Peters                     (Stand der Adressen: 31.11.2005)
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