DUO - Zuweisermagazin des Kantonsspitals St.Gallen - November / 19 - Kantonsspital St.Gallen
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3 Editorial «4plus5» 4 Fokus Bindeglied zwischen Grundversorgern und Spitalärzten 8 Kader im Profil Kurznews zum Thema Mit «4plus5» in die Zukunft 12 Innovation und Entwicklung Kurznews zum Thema Pflegeexpertin im Einsatz 18 Prozesse und Organisation Kurznews zum Thema Ein direkter und unkomplizierter Austausch 24 Agenda Veranstaltungen November 2019 bis März 2020 26 Perspektivenwechsel PERFOR MANCE Impressum Ausgabe Nr. 19, November 2019 neutral 01-19-643993 Herausgeber Unternehmenskommunikation Kantonsspital St.Gallen Drucksache myclimate.org Gestaltung VITAMIN 2 AG, St.Gallen Druck Cavelti AG, Gossau Anregungen zum DUO nehmen wir gerne per E-Mail entgegen: redaktion@kssg.ch
Editorial 3 «4plus5» Liebe Leserinnen und Leser Im Oktober hat die Regierung des Kantons St.Gal- len über die Struktur- und Leistungsentwicklung der St.Galler Spitäler informiert. Die vorgeschlagene Variante: 4plus5. Aus unserer Sicht der richtige Weg, um sowohl die qualitativ hochstehende und flächen- deckende Gesundheitsversorgung im Kanton St.Gal- 4 len als auch deren Finanzierung sicherzustellen. Ab Seite 10 finden Sie zusammengefasst, was das im Detail bedeutet. In Zeiten der Veränderung sind gute und verlässli- che Partner bedeutend. Nur so können wir unseren gemeinsamen Patienten hochstehende medizini- sche Leistungen bieten. Doch solche Beziehungen entstehen nicht von heute auf morgen, sondern werden über längere Zeit gepflegt. Ein gutes Bei- spiel, wie eine unkomplizierte Zusammenarbeit 14 seit Jahren auf Ebene der Zuweiser funktioniert, ist Dr. Patrik Noack, Chief Medical Officer von Swiss Olympic. Ab Seite 20 erzählt der Arzt von Spitzen- sportlern wie Dario Cologna, was er an der lang jährigen Zusammenarbeit mit uns schätzt. Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre. Herzliche Grüsse Dr. Daniel Germann 20 Direktor und Vorsitzender der Geschäftsleitung
4 Fokus Bindeglied zwischen Grundversorgern und Spitalärzten Am 1. September 2019 übernahm Dr. Simon Graf die Leitung des Zentrums für Hausarztmedizin am Kantonsspital St.Gallen. Er trat damit die Nachfolge von Dr. Christian Häuptle an, der in dieser Funktion für den Aufbau und die erfolg reiche Implementierung der Haus arztmedizin am Kantonsspital St.Gallen gesorgt hatte und nun pensioniert wurde. Herr Graf, was gab den Ausschlag für Ihre im Rahmen der Hausarztmedizin einsetzen. Die Aus- Bewerbung als Zentrumsleiter für Hausarzt schreibung der Stelle hat mich angesprochen, denn medizin am Kantonsspital St.Gallen? als Person war ich immer schon jemand, der über Simon Graf: Das Zentrum für Hausarztmedizin spielt die Grenzen der eigenen Berufstätigkeit hinausblick- eine wesentliche Rolle in der Weiterbildung der te und sich auch für andere Gebiete als die reine künftigen Hausärzte in der Ostschweiz. In Zukunft medizinische Tätigkeit interessierte. So absolvierte wird auch die Ausbildung im Rahmen des Joint ich ein Zweitstudium in Recht mit Schwergewicht Medical Masters mit den Universitäten Zürich und auf Gesundheits- und Sozialversicherungsrecht. St.Gallen sowie der Fachhochschule St.Gallen zu den Tätigkeiten gehören. Somit handelt es sich um Wie war Ihr Start am KSSG? ein interessantes, vielfältiges Aufgabengebiet. Fast Der Wechsel vom Kleinunternehmen Arztpraxis 17 Jahre führte ich eine Allgemeinpraxis auf dem in ein Grossunternehmen wie das Kantonsspital Land. Ich habe dabei die verschiedenen Aspekte der ist eine Herausforderung, zum Beispiel sind hausärztlichen Tätigkeit erlebt und möchte des- die Wege deutlich länger – im eigentlichen und halb gerne meine Erfahrung in einer anderen Form im übertragenen Sinn …
Fokus 5 Schnell Dr. Simon Graf ist der neue Leiter des Zentrums für Er sieht sich ausserdem als ein Bindeglied zwischen Hausarztmedizin am Kantonsspital St.Gallen. Er dem Zentrumsspital und der Praxis. Dr. Simon freut sich insbesondere darauf, zusammen mit sei- Graf wünscht sich, dass man ihn von beiden Seiten nem kleinen Team an der Weiterentwicklung der als Gesprächspartner und eben als dieses ver Hausarztmedizin in der Ostschweiz mitzuarbeiten bindende Glied anerkennt und er im Sinne beider und dabei auch auf seine langjährige Erfahrung Seiten – Praxis und Spital – seine Aufgabe als Hausarzt zurückgreifen zu können. erfüllen kann. Von meinem Team auf der Allgemeinen Inneren stunde im Spital, welche mir in einem gewissen Um- Medizin/Hausarztmedizin wurde ich sehr gut aufge- fang eine praktische Tätigkeit ermöglicht. Einen Fuss nommen. Auch spüre ich in vielen Gesprächen in der praktischen Medizin zu haben, ist mir wichtig. bei den am Curriculum Beteiligten der verschiede- nen Kliniken ein Interesse an der Hausarztmedizin Worauf freuen Sie sich am meisten? und eine grosse Bereitschaft, an der Weiterbildung Ich freue mich insbesondere darauf, zusammen mit künftiger Hausärzte mitzuwirken. meinem kleinen Team an der Weiterentwicklung der Hausarztmedizin in der Ostschweiz mitzuarbeiten Ein anstehendes interessantes Projekt für mich und dabei auch auf meine langjährige Erfahrung als ist der Aufbau einer kleinen hausärztlichen Sprech- Hausarzt zurückgreifen zu können. Auch das interdis- Dr. Simon Graf, neuer Leiter Zentrum für Hausarztmedizin zwischen 1996 und 1997 unter anderem auch am Kantonsspital St.Gallen am Institut für Anästhe siologie oder 2000 am Ostschweizer Kinderspital. 2002 erlangte Simon Graf den Facharzttitel FMH für Allgemeinmedizin. In der Folge führte er bis zu seinem Stellenantritt als neuer Leiter des Zen- trums für Hausarztmedizin am KSSG 17 Jahre lang in Grub AR eine Allgemeinpraxis. Simon Graf hat an der Universität St.Gallen (HSG) ein Zweit- studium in Recht abgeschlossen mit Schwerge wicht auf Gesundheits- und Sozialversicherungs- recht. Er ist Mitglied verschiedener Kommissionen, beispielsweise der Medizinischen Kommission Dr. Simon Graf freut sich auf die neuen Aussichten der Ärztekrankenkasse St.Gallen, Delegierter der am Kantonsspital St.Gallen. SGAIM für die aussergerichtliche Gutachterstelle der FMH und ehemaliges Vorstandsmitglied der Geboren und aufgewachsen in Rehetobel im Kan- Spitex Appenzeller Vorderland sowie ehemaliger ton Appenzell Ausserrhoden hat Dr. Simon nebenamtlicher Richter an der verwaltungs- Graf 1995 sein Medizinstudium an der Universität rechtlichen Abteilung des Obergerichts des Kan- Bern mit dem eidgenössischen Staatsexamen tons Appenzell Ausserrhoden. Simon Graf abgeschlossen. Anschliessend bildete er sich in ist verheiratet und Vater von zwei erwachsenen verschiedenen Spitälern und Praxen weiter, so Kindern.
6 Fokus Bereit zum Einzug: Am 1. September 2019 hat Dr. Simon Graf (rechts) die Leitung des Zentrums für Hausarztmedizin übernommen. Dr. Christian Häuptle (links) ist in den verdienten Ruhestand getreten. ziplinäre Arbeiten, das mir in der Einzel-Arztpraxis Ausbildung zum Grundversorger entschieden. manchmal etwas fehlte, entspricht meinem Interesse. Gemäss einer im April dieses Jahres veröffentlich Ein Wermutstropfen ist natürlich, dass ich eine gut ten Studie des «Vereins Junge Hausärzte Schweiz» etablierte Praxis mit sehr viel Wertschätzung seitens ist dieser Anteil mittlerweile wieder auf zwanzig der Patienten aufzugeben hatte. Glücklicherweise Prozent angestiegen. Was sind die Gründe für die habe ich eine sehr gute Nachfolgelösung gefunden. se Trendwende und wird sie von Dauer sein? Den Höhepunkt des Hausarztmangels haben wir Vor zehn Jahren haben sich in der Schweiz nur noch nicht erreicht, in der Tendenz konnte aber noch zehn Prozent der Medizinstudenten für die die vor Jahren drohende Verschärfung gebremst
Fokus 7 werden. Dazu beigetragen hat ganz klar die verbes- Zentrum für serte und gezielte Weiterbildung in Hausarzt medizin, wie sie in den letzten zehn Jahren in der Hausarztmedizin Schweiz Einzug gehalten hat. St.Gallen mit mei- nem Stellenvorgänger Dr. Christian Häuptle hat in – Klinik für diesem Bereich eine Pionierrolle gehabt, zum Teil vor den Universitätskantonen. Insbesondere Allgemeine muss beachtet werden, dass Kollege Häuptle dies – im Gegensatz zu den Universitätskantonen – fast Innere Medizin/ im Alleingang erreichte! Hausarztmedizin Dem Hausarztmangel kann aber nicht allein mit ei- ner guten Weiterbildung begegnet werden, sondern es braucht viele zusätzliche Faktoren. Dazu gehören beispielsweise tarifliche Verbesserungen und Ver- Das Zentrum für Hausarztmedizin, angesiedelt besserungen der Vereinbarkeit von Beruf und Fami- an der Klinik für Allgemeine Innere Medizin/Haus- lie (u. a. Regelung des Notfalldienstes). Auch in arztmedizin am Kantonsspital St.Gallen, hat in dieser Hinsicht ist ein Fortschritt erkennbar. Aber Bezug auf die Förderung und Weiterentwicklung am Ziel ist man noch nicht. Es sind weitere der hausärztlichen Grundversorgung im Kanton Anstrengungen nötig. St.Gallen und in der Region einen zentralen Stel- lenwert und leistet einen Beitrag zur ihrer Si- Das St.Galler Programm zur Förderung der Haus cherstellung. In Partnerschaft mit den niederge- arztmedizin hat sich in den letzten Jahren stark lassenen Hausärztinnen und Hausärzten und mit weiterentwickelt: In der Zeit von 2008 bis 2018 den Spitalärztinnen und Spitalärzten setzt sich haben 63 Kolleginnen und Kollegen, welche am das Zentrum für eine sich am Patienten orientie- St.Galler Programm teilgenommen haben, den rende Medizin ein und übernimmt eine Brü- Weg in die Hausarztpraxis gefunden. 54 von ihnen ckenfunktion zwischen der stationären Medizin sind im Kanton St.Gallen tätig. Was tragen Sie und der Hausarztmedizin. Es setzt sich auf uni- in Zukunft dazu bei? versitärer Ebene für eine fundierte und nach- Eines meiner Hauptziele ist, das bewährte St.Galler haltige hausärztliche Ausbildung in Sinne einer Weiterbildungsprogramm des Zentrums für Haus- eigenen akademischen Disziplin ein und beach- arztmedizin zu pflegen und weiterzuentwickeln. Un- tet insbesondere den interprofessionellen Aus- ter anderem ist es mir ein Anliegen, dass künftig tausch. Die spezifische Weiterbildung zur Haus die Kantonsgrenzen noch weniger eine Rolle spielen. ärztin und zum Hausarzt wird mit dem eigenen Im Moment bestehen im Grossteil der Schweiz für St.Galler Programm gefördert und gestärkt. die Absolventen eines Curriculums Verpflichtungen Dieses Programm umfasst die Bereitstellung und zur Niederlassung im jeweiligen Kanton. Dies redu- Finanzierung von speziell für künftige Hausärzte ziert gelegentlich die Motivation, in ein Curriculum geeignete Weiterbildungsstellen im Spital sowie einzusteigen. Im Interesse einer genügenden Zahl als Assistent in der Arztpraxis. In der hausärzt neuer Hausärzte wäre hier eine Durchlässigkeit zwi- lichen Fortbildung arbeitet das Zentrum mit den schen den Kantonen wünschenswert. verschiedenen Ansprechpartnern zusammen und ist in den relevanten Gremien vertreten. Mit Was sind weitere Ziele, auch in Bezug auf den ärztlichen Standesorganisationen, den die Zuweiser? Behörden, den Spitälern des Kantons St.Gallen Als Hausarzt an einem Zentrumsspital werde ich in sowie mit den medizinischen Fakultäten der einem gewissen Sinne ein «Exot» sein. Eine meiner Schweiz und mit der Universität St.Gallen pflegt Rollen ist, ein Bindeglied zwischen dem Zentrums- das Zentrum einen regen Kontakt. spital und der Praxis zu sein. Persönlich wünsche ich mir, dass man von beiden Seiten als Gesprächspart- Weitere Informationen: www.kssg.ch/ ner und eben als dieses verbindende Glied aner- zentrum-fuer-hausarztmedizin kannt wird und im Sinne beider Seiten – Praxis und Spital – die Aufgabe erfüllen kann.
8 Kader im Profil Neue Leitung der Diabetologischen Fusssprechstunde Seit 1. September 2019 ist Dr. Andrea Wiedmann die neue Leiterin der Diabetologischen Fusssprech stunde im Interdisziplinären Wundzentrum des Kan- tonsspitals St.Gallen. Spezialisten der Diabetologie und Diabetesberatung arbeiten in der Sprechstunde eng zusammen – für eine rasche Diagnostik sowie Prof. Dr. Markus Jörger eine korrekte Therapie. Nur so kann das Diabetische Publikation im Fusssyndrom abheilen und eine Amputation verhindert werden. Da der Patient mit Diabetischem Fusssyndrom meist Lancet Oncology weitere Begleiterkrankungen aufweist, ist die Zusam- menarbeit mit anderen Fachdisziplinen entscheidend. In einer grossen frühklinischen Studie wurde ein Dazu gehören die Gefässchirurgie, Orthopädie, neuartiger oraler FGFR-Inhibitor (Rogaratinib) Plastische Chirurgie, Infektiologie, Angiologie, Radio- erstmals bei Patientinnen und Patienten mit fort logie, Dermatologie und die Orthopädieschuhma- geschrittenem Tumorleiden eingesetzt. cher, Wundexperten, Gipsmeister und Podologen. Das Kantonsspital St.Gallen war bei dieser Entwick- Was bietet die Diabetologische Fusssprechstunde? lung vom Start weg beteiligt und konnte unter allen – Ein konstantes Behandlungsteam seitens internationalen Studienzentren die meiste Erfahrung der Diabetologie während der gesamten Behand- mit Rogaratinib sammeln. Neben dem Umstand, dass lungszeit sich eine gute Verträglichkeit und vielversprechen- – Behandlung von akuten Komplikationen (vor allem de Wirksamkeit bei Patienten mit Blasentumoren diabetische Ulcera und akute Osteoarthropathie) zeigte, beinhaltete die Studie auch einen neuen Typ – Eine interdisziplinäre Behandlung und Betreuung von Biomarker. Die Patienten wurden nicht anhand innerhalb des Spitals von genetischen Merkmalen auf DNA-Ebene, sondern – Den engen Austausch mit den Hausärzten und erstmals auf Basis der mRNA-Expression (in diesem der Spitex für eine ganzheitliche Behandlung vor, Falle FGFR 1–3) ausgewählt. Dieser Ansatz ist hoch während und nach dem Spitalaufenthalt innovativ und führte zu einer prominenten Publikati- – Präventionsarbeit durch Instruktionen, Podologie on von Prof. Dr. Markus Jörger, dem Leitenden Arzt und diabetesgerechte Schuhversorgung der Klinik für Medizinische Onkologie/Hämatologie, im onkologischen Journal «Lancet Oncology». Mit Kontakt einem Impact-Faktor von 35,4 ist Lancet Oncology Kantonsspital St.Gallen, auf Rang drei der 229 onkologischen Journals. Interdisziplinäres Wundzentrum www.kssg.ch/wundzentrum Tel. +41 71 494 63 99, wundzentrum@kssg.ch Blick in die Zukunft Was bietet die «4plus5»-Lösung, die am 23. Oktober 2019 von der Regierung des Kantons St.Gallen präsentiert wurde? Lesen Sie mehr dazu ab Seite 10.
Kader im Profil 9 Weitere Ernennungen, Wahlen und Beförderungen KLINIK FÜR MED. ONKOLOGIE/HÄMATOLOGIE FRAUENKLINIK UND FACHINSTITU T OSTSCHWEIZ FÜR REPRODUKTIONSMEDIZIN UND ENDOKRINOLOGIE (FIORE) Ernennung Dr. Christian Rothermundt Privatdozent für das Gebiet Wahlen Dr. Vera Hungerbühler Medizinische Onkologie per 01.05.2020 Leitende Ärztin KLINIK FÜR INFEKTIOLOGIE UND SPITALHYGIENE KLINIK FÜR GASTROENTEROLOGIE /HEPATOLOGIE Ernennung Dr. Philipp Kohler Beförderung Dr. Mikael Sawatzki Privatdozent für das Gebiet Klinische per 01.01.2020 Leitender Arzt Infektiologie und Spitalhygiene AUGENKLINIK KLINIK FÜR ENDOKRINOLOGIE/DIABE TOLOGIE Beförderung Dr. Meghana Anika Varde Ernennung Dr. Stefan Bilz per 01.01.2020 Leitende Ärztin Privatdozent für das Gebiet Klinische Endokrinologie und Diabetologie Didier-Patte- Preis für Schulter- Orthopäde Matthijs Jacxsens, Assistenzarzt in der Klinik für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates, hat den namhaften SECEC-Wissenschaftspreis 2019 im Fachbereich Prof. Dr. Hans-Peter Schmid Schulter erhalten. Ehre für Urologie Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben und wurde ins Leben gerufen, um das Andenken an Didier Patte – einen bekannten französischen Schulterchirurgen, Anlässlich des 71. Kongresses der Deutschen Gesell- der mit dem Schweizer Norbert Gschwend eines der schaft für Urologie (DGU) vom 18. bis 21. September beiden Gründungsmitglieder von SECEC (Société 2019 in Hamburg wurde Prof. Dr. Hans-Peter Schmid, Européenne pour la Chirurgie de l’Epaule et du Cou- Klinik für Urologie, als korrespondierendes Mitglied de) war – in Ehren zu halten. Der Preis wird für euro- der DGU aufgenommen. Schmid ist der erste päische wissenschaftliche Forschung von herausra- Schweizer Urologe seit 1945, dem diese hohe Ehre gender Bedeutung für die Schulter oder den Ellbogen zuteilwurde. vergeben.
10 Kader im Profil Mit «4plus5» in die Zukunft Am 23. Oktober 2019 hat die Regierung des Kantons St.Gallen den Vorschlag zur Leistungs- und Strukturentwicklung der St.Galler Gesundheitsversorgung präsentiert. Die Lösung: 4plus5. Damit wurde der Weg für eine sichere und sinnvolle Gesundheitsversorgung im Kanton St.Gallen eingeschlagen. Im Mai 2018 hat der Verwaltungsrat der St.Galler Kantonsrat – anhand eines Botschaftsentwurfs – die Spitalverbunde seine Überlegungen für eine langfris- Realisierung der sogenannten 4plus5-Variante vor. tige qualitative und wirtschaftliche Sicherung der Gesundheitsversorgung vorgestellt. Die Folge war Vier Mehrspartenspitäler und fünf regionale eine Diskussion über die Gesundheitsversorgung im Gesundheits- und Notfallzentren Kanton St.Gallen. Um alle Fragestellungen aufzu Künftig soll es im Kanton St.Gallen vier Mehrsparten- arbeiten, hat die Regierung im Juni 2018 einen Len- spitäler und fünf regionale Gesundheits- und Notfall- kungsausschuss eingesetzt, bestehend aus Regie- zentren geben. Die Mehrspartenspitäler an den rungsrätin Heidi Hanselmann, den Regierungsräten Standorten St.Gallen, Grabs, Uznach und Wil werden Benedikt Würth und Marc Mächler sowie den VR- ein stationäres Angebot ähnlich dem heutigen Leis- Mitgliedern Felix Sennhauser und Yvonne Biri. In ins- tungsumfang anbieten. Der Standort St.Gallen nimmt gesamt acht Teilprojekten wurden mehr als ein Jahr dabei weiterhin seine Rolle als Zentrumsspital und lang alle Themen rund um die Zukunft der St.Galler Endversorger wahr. Die regionalen Gesundheits- und Gesundheitsversorgung beleuchtet. Neben der Aus- Notfallzentren verfügen über einen 7 x 24-Std.-Not- arbeitung des Detailkonzeptes des Verwaltungsrats fallzugang und wenige Überwachungsbetten. Diese wurden sowohl rechtliche, betriebs- und volkswirt- sind an den Standorten Altstätten, Flawil, Rorschach, schaftliche Fragen geklärt als auch alternative Lö- Walenstadt und Wattwil vorgesehen. sungsvorschläge geprüft. Ebenso wurden zahlreiche Interessensgruppen und ihre Anliegen miteinbe Ziel zogen, darunter die Standortgemeinden und die Die Strukturanpassungen haben primär zum Ziel, niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte. die medizinische Qualität auf hohem Niveau zu halten. Dies geschieht durch die Fokussierung des Am 23. Oktober 2019 war es schliesslich so weit: Die stationären Angebots auf die vier Mehrsparten Regierung des Kantons St.Gallen hat an einer Medi- spitäler und die damit verbundenen höheren Fall- enkonferenz den Vorschlag zur Zukunft der St.Galler zahlen. 4plus5 erlaubt es zudem, dass die Bevöl Gesundheitsversorgung präsentiert. Sie schlägt dem kerung innerhalb von zwanzig Minuten Fahrzeit ein
Kader im Profil 11 Eine solche Marge ist nötig, um langfristig die not- wendigen Investitionen eigenständig tätigen zu kön- nen und um Innovationen, die der medizinischen Entwicklung Rechnung tragen, voranzutreiben. Die nächsten Schritte Der politische Prozess ist nun im Gange, und der Botschaftsentwurf wird in die Vernehmlassung gegeben. In einem ersten Schritt orientiert die Re- gierung die vorberatende Kommission (VoKo) und weitere Interessensgruppen über die Variante. Anschliessend erhält der Kantonsrat 2020 eine be- reinigte regierungsrätliche Botschaft, die er bear- beitet; danach diskutiert und entscheidet er über das weitere Vorgehen. Dieser Prozess wird voraus- sichtlich wenige Monate in Anspruch nehmen. Daniel Germann, Direktor und Vorsitzender der Geschäftsleitung Haben Sie Fragen? Dann schicken Sie uns eine E-Mail: Notfallzentrum und innerhalb von dreissig Minuten redaktion@kssg.ch ein stationäres Angebot erreicht. So kann die ge- wohnte Versorgungssicherheit für die Bevölkerung Weitere Informationen finden Sie unter weiterhin gewährleistet werden. Finanziell gilt es, www.spitalzukunft.sg.ch eine EBITDA-Marge von zehn Prozent zu erreichen. Drei Fragen an Daniel Germann, Direktor und Vorsitzender der Geschäftsleitung Daniel Germann, warum ist es wichtig, dass sich Veränderungen statt. Bei der Überführung in ein die St.Galler Spitallandschaft weiterentwickelt? Notfall- und Gesundheitszentrum spielen die Mitar- Die Spezialisierung in der Medizin, die Verschiebung beitenden eine zentrale Rolle. Denn nur gemeinsam von stationären zu ambulanten Leistungen, der Fach- mit ihnen und ihrem Wissen und Können kann dieser kräftemangel sowie die finanziellen Defizite stellen Veränderungsprozess erfolgreich umgesetzt wer- die Schweizer und auch die St.Galler Spitallandschaft den. Der Standort St.Gallen nimmt als Zentrumsspital vor grosse Herausforderungen. Es ist wichtig und an weiterhin seine Rolle als starker Partner für die an- der Zeit, dass man sich den veränderten Strukturen deren Spitäler und niedergelassenen Ärztinnen und anpasst und neue Wege sucht. Die 4plus5-Variante Ärzte wahr. der Regierung ist aus meiner Sicht der richtige Weg für eine nachhaltige, qualitativ sehr gute und Was verändert sich für die Zuweiser? finanziell tragbare Gesundheitsversorgung im Vorerst ändert sich noch nichts. Zuweiser können Kanton St.Gallen. auch weiterhin auf unser bekanntes Leistungsange- bot an allen drei Standorten zugreifen – Leistungen Was ändert sich für das Kantonsspital St.Gallen? mit der gewohnten hohen Qualität. Wir werden Zuerst wird nun der Botschaftsentwurf in eine grosse nun intern mit den Vorbereitungsarbeiten beginnen, Vernehmlassungsrunde an verschiedene Anspruchs- um bei einem positiven Entscheid gerüstet zu sein. gruppen verteilt. Anschliessend muss die bereinigte Bei der Ausgestaltung der Gesundheits- und Notfall- Botschaft durch den Kantonsrat. Wenn die Variante zentren zählen wir auch auf das Interesse und die umgesetzt wird, finden für unser Unternehmen an Vorschläge von verschiedenen regionalen Ärztinnen den Standorten Flawil und Rorschach die grössten und Ärzten.
12 Innovation und Entwicklung iAmbi im Haus 03 Die erste Etappe des grossen Umbaus im Erd- geschoss des Hauses 03 ist abgeschlossen. Im neuen iAmbi im Haus 03 sind Behandlungs- räume der Kliniken für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates, Hand-, Plastische und Wiederherstellungs chirurgie, Urologie sowie zwei Röntgenräume der konventionellen Radiologie der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin verortet. Mit der Auslagerung von administrativen Räumen im Erdgeschoss bot sich die Möglichkeit, eine grosse, zusammenhängende Fläche zu entwi- ckeln, welche die Patientenwege vereinfacht. Simon Heinze und Dr. Markus Glatzer Weltmeisterliche Netzwerk Radio Ehre logie im Haus 32 Simon Heinze (Medizinphysiker) und Dr. Markus Anfang Juni wurde das Haus 32 durch das Glatzer (Radio-Onkologe), beide in der Klinik für Netzwerk Radiologie bezogen. Das ehemalige Radio-Onkologie am KSSG tätig, haben an den «Schwesternhaus» wurde dazu im letzten «World Championship of Treatment Planning» den halben Jahr komplett saniert und durch einen ersten Platz belegt und sich so gegen 150 Teams wintergartenähnlichen Anbau nach Süden hin aus der ganzen Welt durchgesetzt. erweitert. Der neuen Nutzung geschuldet, wurde das im Verhältnis kleine Gebäude tech- Beim diesjährigen Wettbewerb musste eine Be- nisch gross aufgerüstet. Es bietet nun eine strahlungstechnik für einen HNO-Tumor entwickelt angemessene und moderne Arbeitsplatzum- werden. Dafür hatten die Teams maximal 24, opti- gebung mit insgesamt 16 Befundungsstatio- mal vier Stunden Zeit. Gewertet wurde in den Katego- nen, eine abgetrennte Teachingzone und ein rien «Planung», «Zeitbedarf» und «Schonung der Büro für die Leitung. Risikoorgane». Der Fokus lag neben der eigentlichen Therapieplanung durch einen Medizinphysiker auf In der neuen kantonalen Befundungszentrale der Konturierung von tumornahen Organstrukturen, sind nun die Netzwerkleitung und die Vertreter durchgeführt von einem Radio-Onkologen. Das Er- aller radiologischen Fachbereiche in einem gebnis wurde an der Jahrestagung der ASTRO (Ame- Raum vereint, um von dort standortunabhängig rican Society for Radiation Oncology) präsentiert. die zeitnahe und qualitativ hochstehende Diese hohe Auszeichnung ist auch eine Folge der im Befundung der an den zwölf Standorten des Team Radio-Onkologie gelebten interprofessionel- Netzwerkes durchgeführten radiologischen len Zusammenarbeit und bestätigt, dass unsere Untersuchungen zu gewährleisten. Die offene Patientinnen und Patienten eine qualitativ hochwer- Bürostruktur unterstützt dabei die Zusammen- tige Strahlentherapie erhalten. arbeit und den Informationsaustausch zwi- schen den Fachbereichen und der Netzwerk- Bereits in früheren Jahren hat Simon Heinze zu- leitung. Eine neu umgesetzte Gruppenstruktur sammen mit Friedemann Herberth, ebenfalls Medi- soll ausserdem die Ausbildung und Subspeziali- zinphysiker in der Klinik für Radio-Onkologie, an sierung der Radiologen fördern und optimieren. verschiedenen internationalen Radiotherapie-Pla- nungsvergleichen wiederholt erste Plätze belegt.
Innovation und Entwicklung 13 Transanale und Aquabeam® roboterassistierte bei Prostata Mastdarmchirurgie vergrösserung Der diesjährige TATME-Kongress rund um die mini- Mit Aquabeam® steht der Klinik für Urologie eine malinvasive Mastdarmchirurgie fand in St.Gallen neue Behandlungsmöglichkeit von gutartigen Pros- statt. Neben minimalinvasiven Techniken standen tatavergrösserungen zur Verfügung. Hierbei wird transanale und robotische Ansätze im Mittelpunkt. die Bildgebung eines Ultraschallgeräts mit der auto- 200 spezialisierte Dickdarmchirurgen aus über matisierten Gewebeabtragung durch einen Hoch- zwanzig verschiedenen Ländern diskutierten die druckwasserstrahl kombiniert. Die Technik erlaubt zwei innovativen Techniken. eine schonende, schnelle und maximal standardi- sierte Abtragung von Prostatagewebe. Dr. Walter Brunner, Leitender Arzt und Leiter der Ko- lorektalen Chirurgie am Kantonsspital St.Gallen, «Die computergestützte Führung des Instruments blickt zufrieden auf den Kongress zurück: «Mit über in Verbindung mit der sehr genauen Bildgebungs- 250 Eingriffen in der transanalen Technik sind wir technologie macht den Eingriff ausserordentlich als Kantonsspital St.Gallen international führend, präzise und sehr schnell, und das Ergebnis ist was die Mastdarmchirurgie angeht. So haben wir am erstmals weitestgehend unabhängig vom durchfüh- Kongress Ausbildungsworkshops inklusive Trainings renden Operateur. Somit ist eine gleichbleibend für Ärzte und für die OP-Pflege durchgeführt. Ent- hohe Qualität gesichert», betont Dr. Dominik Abt, scheidend für beide Methoden ist eine strukturierte Oberarzt mbF und Co-Leiter experimentelle Ausbildung und die Einbindung des gesamten Teams Urologie. – inklusive der OP-Pflege – zum Erreichen eines hohen Qualitätsniveaus. Für bessere Ergebnisse für die betroffenen Patienten.» Sprechstunde Kolorektale Chirurgie am KSSG: Kurzfilme Netzwerk Terminvereinbarung Tel. +41 71 494 13 40 Radiologie zpm.chirurgie@kssg.ch Das Netzwerk Radiologie – bestehend aus zwölf Standorten im Kanton St.Gallen – hat Kurzfilme er- stellt, damit sich Patienten und Zuweiser über die verschiedenen Behandlungen und über das Netz- werk informieren können. Die Filme im Überblick: Film ab – Netzwerk Radiologie: Wie funktioniert es und was sind die Vorteile? – Computertomographie Was bietet die Seelsorge am Kantonsspital – Magnetresonanztomographie St.Gallen und was sind nützliche Tipps im Umgang – Konventionelles Röntgen mit schwierigen Situationen? – Interventionelle Radiologie – Mammographie Erfahren Sie mehr dazu im – Nuklearmedizin Interview mit Sepp Koller, katholischer Spitalseelsorger: www.kssg.ch/ www.kssg.ch/duo netzwerk-radiologie
Innovation und Entwicklung Nützliche Hilfsmittel für Zuweiser Von Ärzten für Ärzte entwickelt: Das Kantonsspital St.Gallen stellt Kolleginnen und Kollegen nützliche Tools für den be ruflichen Alltag zum Download oder als Printversion zur Verfügung. Dieses Mal im Fokus: Prävention der kontrastmittel induzierten Niereninsuffizienz. Das Risiko einer kontrastmittelinduzierten Nierenin- Ärzten eine adäquate Identifikation von Risikopati- suffizienz mit anhaltendem Nierenschaden ist all enten und eine entsprechende Hydrierung ans Herz. gemein als gering einzustufen. Da die Prävalenz nie- Die Empfehlung basiert auf den Richtlinien der renerkrankter Patienten mit einer eGFR
15 Editorial
14 Innovation und Entwicklung Pflegeexpertin im Einsatz Eine Operation mit Kehlkopfentfernung bedeutet für die Patientinnen und Patienten eine enorme Umstellung. Denn das Atmen, Essen und Sprechen muss neu erlernt werden – die Pflege des Stomas sowieso. Wie das geht und warum die Patienten und ihre Eigeninitiative dabei eine Schlüsselrolle spielen, erklärt Andrea Betschart, Pflegeexpertin und APN (Advanced Practice Nurse*) am Kantonsspital St.Gallen. «Begonnen hat alles mit einer jahrelangen Heiser- die Ärztinnen und Ärzte und die Pflegefachperso- keit. Ansonsten hatte ich keine Symptome. Keine nen. «Umso wichtiger ist es, den Betroffenen Hilfe- Schmerzen, keine Schwellung, drei Gewebeproben stellung zu leisten und eine interdisziplinäre Arbeit waren unauffällig. Irgendwann kam jedoch eine fort- zwischen Pflege und Ärzteschaft auch für dieses schreitende Atemnot dazu, worauf ich die Diagnose Thema zu fördern», so Andrea Betschart, Pflegeex- Kehlkopfkrebs erhielt», erzählt Ernst Hersche im pertin MScN und APN am Kantonsspital St.Gallen. Film «Betroffene helfen Betroffenen: Stoma nach Laryngektomie» (siehe Box). Partizipative Qualitätsentwicklung In der Schweiz erkranken jedes Jahr etwa 270 Men- Auf die Diagnose folgte die Operation in der Hals- schen neu an Kehlkopfkrebs. Unter allen Krebs Nasen-Ohrenklinik am Kantonsspital St.Gallen – der erkrankungen ist diese Art von Krebs mit rund einem Kehlkopf wurde entfernt, die Atmung erfolgte neu Prozent eine seltene Erkrankung. Sie tritt vorwie- über das sogenannte Stoma. Eine Herausforderung gend ab dem 50. Lebensjahr auf, kann aber auch bei für alle Beteiligten: den Patienten, die Angehörigen, deutlich jüngeren Menschen vorkommen. *Eine Pflegeexpertin APN ist eine registrierte Pflegefachperson, welche sich durch eine akademische Ausbildung (Master in Pflegewissenschaften) Expertenwissen, Fähigkeiten zur Entscheidungsfindung bei hochkom- plexen Sachverhalten und klinische Kompetenzen für eine erweiterte pflegerische Praxis angeeignet hat. Pflegeexpertinnen APN sind fähig, in unterschiedlichsten Settings vertiefte und erweiterte Rollen zu über- nehmen und diese in eigener Verantwortung im interprofessionellen Team auszufüllen. Die Kernkompetenzen einer Pflegeexpertin APN sind: direkte klinische Praxis, Experten-Coaching, Beratung, ethische Ent- < Für Andrea Betschart steht der Patient mit seinen Bedürfnissen scheidungsfindung, interdisziplinäre Zusammenarbeit, klinisches und im Mittelpunkt. fachspezifisches Leadership und Forschungskompetenz.
Innovation und Entwicklung 15 Andrea Betschart Schwarber im Austausch mit Prof. Dr. Sandro Stöckli, Chefarzt der HNO-Klinik: «Wir können gegenseitig von unserem Wissen profitieren und entwickeln so die Behandlungsmethoden weiter.» Stoma «Entwicklung & Qualitätsmanagement Das Wort Stoma stammt aus dem Griechischen Pflege» und heisst so viel wie Mund oder Öffnung. In der Umgangssprache verwenden wir das Wort Stoma Der Bereich «Entwicklung & Qualitätsmanagement als Sammelbegriff für «künstlichen Ausgang». Pflege» am Kantonsspital St.Gallen hat unter der Beim künstlichen Luftröhrenausgang sprechen wir Leitung von Barbara Schoop den Auftrag und das von einem Tracheostoma oder einfach vom Stoma. Ziel, eine qualitativ hochstehende, patientenorien- tierte und wirksame Pflege für die Patientinnen und Patienten stetig weiterzuentwickeln. Dies im Zusammenspiel mit den aktuellen Entwicklungen Hals-Nasen- und Trends in der Medizin. Ohrenklinik An diesem Ziel arbeiten alle Pflegefachpersonen Die Hals-Nasen-Ohrenklinik des Kantonsspitals in allen Bereichen und Positionen mit und tragen mit St.Gallen gilt in der Ostschweiz dank ihres umfas- ihren fachlichen sowie persönlichen Kompetenzen senden Leistungsspektrums als federführend im und Erfahrungen zu einer patientenzentrierten Pfle- Bereich der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Die Klinik ge und deren zukunftsorientierten Ausgestaltung bei. unter der Leitung von Prof. Dr. Sandro Stöckli be- fasst sich mit sämtlichen Erkrankungen, Beschwer- den und Verletzungen im Bereich des Gesichts, des Halses, der Nase und der Ohren. Die Behandlung sämtlicher Tumore im Hals-Nasen-Ohren-Bereich bildet einen grossen Schwerpunkt der Klinik.
16 Innovation und Entwicklung Schnell Was brauchen Stomapatienten überhaupt, um mit und sorgfältige Versorgung des Stomas beizubringen ihrer neuen Situation umzugehen? Diese Frage und somit gesundheitlichen Risiken wie Infektionen beschäftigt Andrea Betschart, Pflegeexpertin MScN vorzubeugen. Die aktive Mitarbeit der Patientinnen und APN, tagtäglich. Ziel ihrer Arbeit mit Stoma- und Patienten spielt eine Schlüsselrolle in der patienten ist es, den Patienten die selbstständige Stomabehandlung. «Die Laryngektomie ist oft der einzige Ausweg und Anleitung der selbstständigen Stomaversorgung her- für die Patienten meist auch eine Befreiung», er- vor (siehe Box). klärt Andrea Betschart auf die Frage wie Patienten die Diagnose aufnehmen. Ziel ihrer Arbeit mit Wissenschaftliche Ansätze bestimmen den Alltag Stomapatienten ist es, den Patienten die selbststän- Andrea Betschart erzählt begeistert von ihrer Arbeit dige und sorgfältige Versorgung des Stomas bei und erklärt, woher das kommt: «Während des zubringen und somit gesundheitlichen Risiken wie Bachelorstudiums Pflege habe ich auf der HNO-Stati- Infektionen vorzubeugen. on gearbeitet. Trotz anfänglicher Hemmungen im Umgang mit den Patienten und der Thematik hat Die aktive Mitarbeit der Patientinnen und Patienten mich die Arbeit mit HNO- und vor allem Stoma- spielt eine Schlüsselrolle in der Stomabehandlung. patienten schlussendlich fasziniert.» Nach dem er- «So standen auch bei der Entwicklung von geeig folgreichen Abschluss des Bachelors Pflege hat sie neten Hilfsmitteln die Betroffenen als Experten im nach zwei Jahren Berufserfahrung am Patientenbett Mittelpunkt. Denn nur so entstehen praktikable, das Masterstudium mit parallel 70 Prozent Arbeits nützliche und massgeschneiderte Edukationsange- tätigkeit auf der HNO-Station begonnen – im direkten bote, die von den Patienten genutzt werden», er Patientenkontakt und als Pflegeexpertin. «Ich wollte läutert Andrea Betschart. Dieser Ansatz der soge- mein Wissen vertiefen und so den wissenschaftlichen nannten partizipativen Qualitätsentwicklung brachte Aspekt in meine tägliche Arbeit einbringen.» Dabei eine Broschüre für Betroffene mit Fokus auf die hat sie eine Fragestellung immer wieder beschäftigt: Herausforderungen im Alltag sowie ein Video zur Was brauchen die Patienten überhaupt, um mit ihrer In den Händen hält Andrea Schwarber eine Trachealkanüle mit Die Stomapflege bei Stoma nach Laryngektomie. Innenkanüle; unten das Provox-System mit Bürste für Menschen nach Laryngektomie.
Innovation und Entwicklung 17 neuen Situation umzugehen? «Denn bei meiner Ar- der Wissenstransfer ein zentraler Punkt. Die Funk- beit auf der Station hatte ich immer das Gefühl, dass tionen haben jedoch eines gemeinsam: das Wohl den Patienten Hilfsmittel sowie praktische Tipps und der Patienten zu fördern und eine qualitativ hoch- Tricks fehlen. Gespräche mit Patienten haben mich stehende Pflege zu gewährleisten. schliesslich in dieser Annahme bestärkt.» Und dieses Patientenwohl ist auch bei Ernst Hersche Das Ziel: das Patientenwohl spürbar. Sein Leben könne er fast wie vor der Ope Diesen Aufgaben und Fragestellungen kann sie ration weiterführen. «Nur einen Marathon laufe sich nun als Pflegeexpertin und APN widmen: Als ich nicht mehr», sagt der Stomapatient mit einem Pflegeexpertin bestehen ihre Haupttätigkeiten Augenzwinkern. «Anfangs sind die Patienten sehr in der Fachberatung und dem Weiterbilden ande- skeptisch und betrachten den Umgang mit dem Sto- rer Pflegepersonen – mündlich wie auch auf ma und die Bewältigung der Gesamtsituation als schriftlicher, konzeptioneller Basis. Auch die Zu- Herausforderung», so Andrea Betschart. Doch die sammenarbeit mit den Ärzten sei ein wichtiger Lernkurve sei meist steil und die Patienten lernten Punkt: «Wir können gegenseitig von unserem Wis- rasch, wie sie die neuen Situationen meistern kön- sen profitieren und entwickeln so die Behand nen. «Viele entwickeln sogar eigene Wege, um Dinge lungsmethoden weiter.» Als APN arbeitet sie im zu lösen. Und es funktioniert. Das macht mich direkten Patientenkontakt – sei es im stationären stolz und bestärkt mich in meiner täglichen Arbeit», oder im ambulanten Setting. Doch auch hier ist erzählt Andrea Betschart lächelnd. Pflegesprechstunde HNO Fortbildung In der Pflegesprechstunde nimmt sich Die nächste Fortbildung zum Thema: Andrea Betschart gerne Zeit für die Patienten, um Herausforderungen oder – Für Patienten: individuell und jederzeit Probleme im Zusammenhang mit dem vereinbar in der Pflegesprechstunde Stoma anzugehen. – Für Zuweiser und Pflegefachpersonen: 19. März 2020 von 13.30 bis 16.30 Uhr Terminvereinbarungen laufen über das HNO-Ambulatorium: Anmeldung unter: www.kssg.ch/kurs-stoma Montag bis Freitag von 8.00 bis 12.00 Uhr und von 13.00 bis 16.30 Uhr Film sowie Broschüre für Tel. +41 71 494 17 25 Betroffene sind hier zu finden: hno.ambulatorium@kssg.ch www.kssg.ch/stoma
18 Prozesse und Organisation Neurologisch-Psychosomatische Sprechstunde In der Neurologisch-Psychosomatischen Sprech- Dabei handelt es sich um Patienten mit neurologi- stunde bietet das KSSG neu eine umfassende inter- schen Grunderkrankungen und psychischer Komor- disziplinäre Diagnostik und Beratung sowohl für bidität (z. B. begleitende depressive Störungen oder Patienten mit neurologischen als auch psychischen Angsterkrankungen), Patienten mit primär psychi- Erkrankungen an. schen Erkrankungen wie dissoziativen Störungen oder ganz allgemein Patienten mit Erkrankungen aus den neurologisch-psychosomatisch/psychiatri- schen Grenzgebieten. Nach einer ersten Einschätzung im Rahmen der am- bulanten Abklärung kann eine längerfristige Betreu- ung, ggf. auch psychotherapeutische Behandlung, in der Sprechstunde erfolgen. Bei Bedarf kann er- gänzend auch eine weitere Abklärung in der neu rologischen Tagesklinik oder eine kurze stationäre Hospitalisation in der Klinik für Neurologie in die Wege geleitet werden. Wann findet die Sprechstunde statt? Jeden Montagnachmittag von 14.00 bis 17.00 Uhr im Haus 10 An wen Sie sich wenden können: Ambulatorium der Klinik für Psychosomatik und Konsiliarpsychiatrie Tel. +41 71 494 12 01 psychosomatik@kssg.ch Ambulatorium der Klinik für Neurologie Tel. +41 71 494 90 30 anmeldung.neurologie@kssg.ch TIAFT 2024: St.Gallen als Austragungsort gewählt Das 62. TIAFT-Meeting (62th Annual Meeting Der Themenschwerpunkt: «Meeting of the of the International Association of Forensic four country region.» Toxicologists) findet vom 2. bis 6. Septem- ber 2024 in St.Gallen statt. Das Team rund Rund 800 Mitglieder des Verbands der um Dr. rer. nat. Jochen Beyer setzte sich Forensischen Toxikologen werden in St.Gallen im Bewerbungsprozess gegen Dubai durch. zu Besuch sein.
Prozesse und Organisation 19 Organspende-Denkmal eingeweiht dem Areal des Kantonsspitals St.Gallen eingeweiht. Ein Nierenempfänger sprach in beeindruckenden Worten seine unendliche Dankbarkeit gegenüber je- nem Menschen aus, der ihm vor Jahren eine Niere gespendet hatte. Er werde diesem Menschen auf ewig dankbar sein, sagte der Mann, der den Tag der Transplantation seither als seinen zweiten Geburts- tag feiert, sichtlich gerührt. Der in enger Zusammenarbeit zwischen der Trans- plantationsmedizin und dem Netzwerk Organspende Ostschweiz mit dem Departement Bau und Raum, der H-Kunst, dem externen Planungsbüro irb sowie dem Team Garten & Unterhalt entstandene «Rück- zugs- und Erinnerungsort» soll denn auch in erster Linie die grosse Wertschätzung gegenüber allen Organspenderinnen und –spendern und ihren Ange- hörigen ausdrücken. Die Skulptur in Form der liegenden Ziffer «Acht» – als Zeichen für die Unend- lichkeit – wurde in der Nähe einer jungen Eiche platziert. Die Nähe zu einem Baum ist kein Zufall. Vertreterinnen und Vertreter aus der Geschäfts 2001 wurde nämlich aus Anlass der 400. Nieren- leitung, der Transplantationsmedizin und der Spital- transplantation am Kantonsspital St.Gallen im Innern seelsorge haben am Mittwochnachmittag, 18. Sep- des Spitalareals zwischen den Häusern 01 und 03 tember 2019, gemeinsam mit Organspenderinnen eine Linde gepflanzt, die zwischenzeitlich aber den und -spendern sowie Nierenempfängerinnen laufenden Bauarbeiten weichen musste. Nun und Nierenempfängern mit Angehörigen und weite- schlägt also ein anderer «Organspende-Baum» an ren Gästen das neue Organspende-Denkmal auf anderer Stelle Wurzeln. Leben wird weitergereicht. Spitalbataillon im Einsatz Das Spitalbataillon 75 übte vom 9. bis 18. September 2019 im Rahmen seines diesjährigen Wiederho- lungskurses (WK) die zivil-militärische Zusammen arbeit mit dem Kantonsspital St.Gallen und den Altersheimen Notkerianum und Lindenhof. Rund Unkompliziert fünfzig Armeeangehörige haben während dieser Zeit die Teams verschiedener Pflegestationen und Supportbereiche ergänzt und sie in der täglichen Arbeit mit den Patientinnen, Patienten und Bewoh- Wie funktioniert eine unkomplizierte nern unterstützt. Primäres Ziel dieses Einsatzes Zusammenarbeit zwischen Zentrumsspital und ist es, die zivil-militärische Zusammenarbeit für den Zuweisern? Ernstfall – beispielsweise ein Erdbeben oder eine Pandemie – zu trainieren. Ein Beispiel finden Sie ab Seite 20.
20 Prozesse und Organisation Ein direkter und unkomplizierter Austausch Zwischen dem Medbase Zentrum für Medizin und Sport in Abtwil und dem Kantonsspital St.Gallen bestehen im Bereich der Sportmedizin viele Berüh rungspunkte. Ganz gleich, ob es um eine Asthmaabklärung bei Spitzensport lern im Sinne einer Zweitmeinung geht oder um das gemeinsame Projekt «Lun ge»: Dr. Patrik Noack, Chief Medical Officer von Swiss Olympic, ist voll des Lobes über den engen und unkomplizier ten Austausch mit seinen Kolleginnen und Kollegen am KSSG.
Prozesse und Organisation 21 Dr. Lukas Kern, Dr. Patrik Noack und KD Dr. Jochen Rosenfeld (v. l. n. r.) pflegen einen unkomplizierten Austausch. Schon seit über zwölf Jahren arbeitet Patrik Noack ist Asthma ein grosses Thema, da die Athleten ihre mit Dario Cologna zusammen, aber auch Nicola Leistung teilweise bei Minustemperaturen erbrin- Spirig, Nino Schurter und Jolanda Neff sowie viele gen müssen. Die kalte, trockene Luft reizt die andere Sportlerinnen und Sportler werden vom Atemwege und bewirkt bei gewissen Sportlern eine Ostschweizer Arzt betreut. Patrik Noack hat ihre Überreaktion der Atemwege im Sinne einer «Eng- Karrieren begleitet, und wenn sie medizinischen Rat stellung». Nebst der sogenannten bronchialen benötigen, so er zur Stelle. Dabei kann er auch Hyperreagibilität durch die kalte Luft gibt es aber auf die Expertise seiner Kolleginnen und Kollegen noch das Anstrengungsasthma, die reflux- am Kantonsspital St.Gallen zählen. induzierte bronchiale Hyperreagibilität und EILO (Exercise Induced Laryngeal Obstruction). Kollegialer und unkomplizierter Umgang «Im Spitzensport muss es schnell gehen, denn der Einzigartiges Abklärungsprogramm Sport ist der Beruf der Athleten, und wenn sie «Um möglichst schnell herauszufinden, wo genau zu lange ausfallen, hat dies für sie auch einen nega- die Ursache der Atemprobleme unter Belastung bei tiven Einfluss auf ihr Einkommen», sagt Patrik einer Sportlerin oder einem Sportler liegt, bin ich Noack. Er schätze deshalb den kollegialen und un- auf das KSSG zugegangen», erzählt Patrik Noack. komplizierten Umgang mit den Experten des Kan- Gemeinsam mit den Kollegen der Pneumologie und tonsspitals St.Gallen und die kurzen Antwortzeiten der HNO habe man ein in der Schweiz einzigartiges sehr. Da Patrik Noack vor allem Athletinnen und Abklärungsprogramm auf die Beine stellen können, Athleten von Ausdauersportarten betreut, geht es bei welchem innert zwei Tagen abgeklärt wird, in der Zusammenarbeit mit dem KSSG primär um was die Auslöser für die Atemprobleme des Sport- Asthmaabklärungen. Gerade bei den Langläufern lers sein könnten.
22 Prozesse und Organisation Schnell Gemeinsam mit den Kollegen der Pneumologie und klärungen ist die Zusammenarbeit zwischen Patrik der HNO hat Dr. Patrik Noack ein in der Schweiz Noack und dem KSSG ein Gewinn – vor allem für die einzigartiges Abklärungsprogramm für Sportler mit Patienten. Die Atmosphäre und die Grösse des KSSG Atemproblemen auf die Beine gestellt. Dabei wird – im Vergleich zu einem Unispital – spiele dabei eine innert zwei Tagen abgeklärt, was die Auslöser für die wichtige Rolle, um solche Kooperationen schlank und Atemprobleme sein könnten. Auch bei weiteren Ab- schnell umsetzen zu können, betont Noack im Artikel. KSSG Medbase Projekt «Lunge» Kollegen der Infektiologie: «Die Infektprophylaxe ist Eine weitere Zusammenarbeit betrifft das Projekt eine der Hauptaufgaben des begleitenden Sport- «Lunge», bei welchem es darum geht, in einer mediziners, denn die Athleten sollten möglichst ge- Untersuchungsreihe bei Langläufern – vorerst in sund an der Startlinie stehen.» Froh ist Noack auch einem Testlauf – Kälteasthma, Dysfunktion der um die sportneurologische Sprechstunde am KSSG, Stimmlippen oder Reflux zu diagnostizieren. Patrik wo Sportler nach Unfällen mit Nervenverletzungen Noack sagt dazu: «Ich habe dieses Projekt an der kompetent abgeklärt und betreut werden. Auch mit ersten Task-Force-Sitzung hinsichtlich der nächsten der Kardiologie und dem Zentrum für Labormedizin Olympischen Winterspiele in Peking 2022 bei der (ZLM) pflege er einen direkten und unkomplizierten Swiss Olympic vorgestellt. Das Kantonsspital St.Gal- Austausch, ergänzt der Sportmediziner. len ist bis jetzt das einzige Spital in der Schweiz, welches diese Untersuchungsreihe interdisziplinär Berufliche Vergangenheit am KSSG (HNO und Pneumologie) anbietet. Wir Ostschweizer Seine ersten beiden Assistenzarztjahre hat Patrik müssen uns also nicht verstecken!» Noack übrigens im Spital Rorschach absolviert, wo er unter Dr. Bischof und Dr. Pfister sehr viel gelernt Viele weitere Berührungspunkte habe, und auch die Zeit auf der Inneren Medizin Die Zusammenarbeit zwischen dem Medbase Zent- in St.Gallen (2006/07) habe er in guter Erinnerung, rum für Medizin und Sport und dem Kantonsspital sagt der 45-jährige Familienvater. «Dass ich selber St.Gallen beschränkt sich aber bei Weitem nicht auf einmal am KSSG angestellt war und noch einige die Pneumologie und die HNO. So ist Patrik Noack Kolleginnen und Kollegen aus dieser Zeit kannte, hat beispielsweise bei der Planung von Delegationen ins mir die Kontaktaufnahme für die Zusammenarbeit Ausland immer wieder froh um die Auskünfte der natürlich zusätzlich vereinfacht. Ich finde die Atmo-
Prozesse und Organisation 23 sphäre im KSSG einmalig und die Grösse des Spitals Standardverfahren in der Lungenfunktionsdiagnostik im Vergleich zu einem Universitätsspital ideal, um meist zu kurz greifen. Von den Erfahrungen, welche solche Kooperationen schlank und schnell umsetzen wir mit den neuen Tests machen, profitieren aber zu können.» letztlich natürlich alle unsere Patienten. Deshalb – und auch aus persönlicher wie auch aus Sicht des Auch das KSSG profitiert gesamten Lungenzentrums – freue ich mich sehr Dr. Lukas Kern, Stv. Chefarzt Pneumologie/Schlafme- über diese Entwicklung und Zusammenarbeit.» dizin und Mitglied der Zentrumsleitung des Lungen- zentrums, freut sich über diese positive Rückmeldung Ähnlich sieht es auch KD Dr. Jochen Rosenfeld, Lei- seines Kollegen: «Ich kenne Patrik schon seit dem tender Arzt HNO: «Die Medizin wird immer komplexer, Studium, und auch während meiner Zeit als Assis- und zunehmend lassen sich Krankheitsbilder nur tenzarzt am KSSG haben wir zusammengearbeitet. noch interdisziplinär im Team optimal diagnostizieren Dank der jetzigen Zusammenarbeit mit ihm kann ich oder behandeln. Die Exercise Induced Laryngeal unsere diagnostischen Möglichkeiten am KSSG aus- Obstruction (EILO) ist für mich ein gutes Beispiel da- bauen und weiterentwickeln. Man muss sehen, dass für. Ich freue mich, dass wir in einer Kooperation sich die Bedürfnisse von Elitesportlern zum Teil mit Lungenzentrum, Sportmedizin und HNO-Klinik ei- wesentlich von denjenigen unserer üblichen Patien- ne entsprechende interdisziplinäre Abklärung hier tinnen und Patienten unterscheiden, sodass die am Kantonsspital St.Gallen anbieten können.» schi und 2016 in Rio de Janeiro stand Patrik Noack als Delegationsarzt für Swiss Olympic im Einsatz. Bereits im Oktober 2014 war der Ost- schweizer zum Chief Medical Officer für die Winterspiele 2018 in Pyeongchang (Südkorea) bestimmt worden. 2017 wurde dieses Engage- ment Patrik Noacks, der zudem über langjährige Erfahrung als Verbandsarzt von Swiss Athletics, Swiss Triathlon, Swiss-Ski (Nordisch), Swiss Sliding und Swiss Cycling verfügt, erweitert, und Swiss Olympic einigte sich mit ihm auf ein langfristiges Engagement als Chief Medical Officer von Swiss Olympic bei Olympischen Spielen bis mindestens nach den Winterspielen 2022 in Peking. Zu den Aufgaben des Chief Medical Officer von Swiss Olympic gehören gemäss Swiss Olympic die Zusammenstellung des Ärzteteams und der Physiotherapeuten, die die Schweizer Olym piateilnehmerinnen und Olympiateilnehmer an Dr. Patrik Noack ist hauptberuflich als Co-Leiter den jeweiligen Austragungsorten medizinisch des Zentrums für Medizin und Sport im Säntispark betreuen, und die Sicherstellung der optimalen in Abtwil tätig, das als «Swiss Olympic Medical medizinischen Versorgung der Schweizer Olym- Center» zertifiziert ist und zur Medbase AG ge- piadelegationen. In der Vorbereitung auf die hört. Jährlich überweist das Medbase Zentrum Olympischen Spiele ist der Chief Medical Officer für Medizin und Sport über 150 Sportler ans dafür verantwortlich, dass sämtliche medizini- Kantonsspital St.Gallen. schen Informationen und Vorgaben des Interna- tionalen Olympischen Komitees und des lokalen An den Olympischen Spielen 2008 in Peking, Organisationskomitees von Swiss Olympic aufge- 2010 in Vancouver, 2012 in London, 2014 in Sot- nommen und bei Bedarf umgesetzt werden.
24 Agenda Veranstaltungen November 2019 bis März 2020 Do 14.11.2019 Symposium: «Digital health – the future is now» NOVEMBER Lungenzentrum Mo 04.11.2019 10. Fit for Stroke-Days 08.30 – 17.00 Uhr Klinik für Neurologie Zentraler Hörsaal, Haus 21, Kantonsspital St.Gallen 08.00 – 16.30 Uhr Do 14.11.2019 IBD Roundtable Hörsaal Frauenklinik, Haus 06, Gastroenterologie und Hepatologie Kantonsspital St.Gallen 18.15 – 20.00 Uhr Mo 04.11.2019 Koloskopie Basiskurs Haus 03, Raum 1201, Kantonsspital St.Gallen Ostschweizer Schulungs- und Trainingszentrum Fr 15.11.2019 & 25. Strabologische und 09.00 – 17.00 Uhr Sa 16.11.2019 Neuroophthalmologische Falldemonstrationen Haus 39, Raum 325, Kantonsspital St.Gallen Augenklinik, Fachbereich für Strabologie/ Neuroophthalmologie Mo 04.11.2019 Hepa-Kolloquium Gastroenterologie und Hepatologie 09.00 – 18.00 Uhr / 08.30 – 15.00 Uhr Olma Messen, Halle 2.1, St.Gallen 17.30 – 18.45 Uhr Haus 21, Raum 101, Kantonsspital St.Gallen Mo 18.11.2019 10. Fit for Stroke-Days Klinik für Neurologie Mi 06.11.2019 Interdisziplinäres Schwindelsymposium Klinik für Neurologie 08.00 – 16.30 Uhr Hörsaal Frauenklinik, Haus 06, Kantonsspital St.Gallen 17.30 – 20.30 Uhr Zentraler Hörsaal, Haus 21, Kantonsspital St.Gallen Di 19.11.2019 ZIM Lunch: Forschung und Lehre in der Osteopathie Do 07.11.2019 2. St.Galler Kontrastmittelsonographie- Zentrum für Integrative Medizin Symposium Gastroenterologie und Hepatologie 12.30 – 14.00 Uhr Haus 33, Raum 014, Kantonsspital St.Gallen 09.00 – 17.45 Uhr Zentraler Hörsaal, Haus 21, Kantonsspital St.Gallen Mi 20.11.2019 Interdisziplinäre Viszeralmedizin Do 07.11.2019 2. St.Galler Pädaudiologie-Symposium: Objektive 18.30 – 20.00 Uhr Kinder-Audiometrie – aus der Praxis für die Praxis Haus 21, Raum 001 (Hörsaal), Kantonsspital St.Gallen Hals-Nasen-Ohrenklinik Do 21.11.2019 Psychoonkologie in der Psychosomatik 13.30 – 17.30 Uhr Klinik für Psychosomatik und Konsiliarpsychiatrie Haus 39, Raum 006, Kantonsspital St.Gallen 17.15 – 18.15 Uhr Do 07.11.2019 8. Bodensee-Symposium Haus 11, Raum 045, Kantonsspital St.Gallen Klinik für Med. Onkologie und Hämatologie Fr 22.11.2019 Breakfast Lecture: Tiefe Hirnstimulation 14.00 – 17.30 Uhr Klinik für Neurologie Würth Haus Rorschach, Churerstrasse 10, 08.30 – 9.30 Uhr 9400 Rorschach Haus 04, 14. Stock, Raum 1411, Kantonsspital St.Gallen Fr 08.11.2019 – 3rd ESDO Masterclass Fr 22.11.2019 – 18. St.Galler Airway Management Symposium Sa 09.11.2019 Klinik für Med. Onkologie und Hämatologie Sa 23.11.2019 Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Rettungs- und 08.30 – 19.30 Uhr / 08.30 Uhr – 13.00 Uhr Schmerzmedizin Zentraler Hörsaal, Haus 21, Kantonsspital St.Gallen 13.00 – 18.00 Uhr / 08.15 – 18.50 Uhr Sa 09.11.2019 EASIE Kurs 2019 Einstein Congress Hotel, St.Gallen Gastroenterologie und Hepatologie Mo 25.11.2019 St.Galler Rheumatologie-Seminare 08.30 – 17.30 Uhr Klinik für Rheumatologie Haus 01, Kantonsspital St.Gallen 17.45 – 19.15 Uhr Mo 11.11.2019 Montagsfortbildung: Kognition und Motorik Hörsaal Frauenklinik, Haus 06, 4. Stock, Klinik für Neurologie Kantonsspital St.Gallen 17.30 – 18.30 Uhr Mi 27.11.2019 Kardiologisches Kolloquium: Haus 04, 14. Stock, Raum 1411, Kantonsspital St.Gallen Fälle aus der kardiologischen Praxis Klinik für Kardiologie Mi 13.11.2019 Interdisziplinäres Schlafkolloquium Klinik für Neurologie 18.30 – 20.00 Uhr Hörsaal Frauenklinik, Haus 06, 4. Stock, 08.30 – 09.00 Uhr Kantonsspital St.Gallen Haus 04, 14. Stock, Kantonsspital St.Gallen Do 28.11.2019 Opioide und Gründe der unterschiedlichen Mi 13.11.2019 5. St.Galler Genetik-Workshop Wirkweise Brustzentrum Schmerzzentrum 14.00 – 17.30 Uhr 17.15 – 18.15 Uhr Brustzentrum, Hörsaal Haus 06, Frauenklinik, Haus 06, Raum 434, Kantonsspital St.Gallen Kantonsspital St.Gallen Do 14.11.2019 Herbstversammlung SGORL Hals-Nasen-Ohrenklinik 08.00 – 17.30 Uhr Congress Centre Kursaal Interlaken
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