Düsseldorfer PJ-Logbuch - PJ Allgemeinmedizin - mit Portfolio -

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Düsseldorfer PJ-Logbuch - PJ Allgemeinmedizin - mit Portfolio -
Düsseldorfer PJ-Logbuch
        mit Portfolio

    - PJ Allgemeinmedizin -

Name, Vorname:    __________________________
Geburtsdatum:     __________________________
Geburtsort:       __________________________
Lehrpraxis:       __________________________
Beginn:           __________________________
Ende:             __________________________

  1. Tertial     2. Tertial     3. Tertial
      Ο              Ο              Ο
                                             Version: 2.3
                                             Stand: 07/12
Düsseldorfer PJ-Logbuch - PJ Allgemeinmedizin - mit Portfolio -
Inhalt
Vorwort                                        3
Teil I
Willkommen in der Allgemeinmedizin             4
Artikel: Rechtliche Grenzen des Delegierens    6
Ablauf & Organisatorisches                     8
Die Lehrarztpraxis                             9
Vorbereitung                                   10
Teil II
Vor dem Start: Inventar zur Selbstevaluation   11
Lernziele                                      14
Teil III
Das LOGBUCH
Fahrpläne
         Lerngelegenheiten 1                   17
         Lerngelegenheiten 2                   19
         Lerngelegenheiten 3                   21
         Lerngelegenheiten 4                   22
         Lerngelegenheiten 5                   24
Erweiterungen (Rotation/Hospitation)           24
Teil IV
kompetenzorientiertes Lernen
         Die Mittwochsvignette                 26
Teil V
Falldokumentation / Präsentation
         akuter Behandlungsanlass              35
         Der „banale Fall“                     36
         ausführliches Beratungsgespräch       37
         Therapiegespräch DMP                  38
         Check-up Untersuchung                 39
         Ableitung & Befundung eines EKG       40
         Sonographie eines Organsystems        41
         Hausbesuch mit Folgedokumentation     42
Teil VI
Evaluation & Feedback                          43
Hinweise                                       44
Anhang
         Gutachten IMR
         Leitlinien
Portfolio

                                    -2-
Düsseldorfer PJ-Logbuch - PJ Allgemeinmedizin - mit Portfolio -
Vorwort

Die Idee zu diesem Logbuch entstand während meines Allgemeinmedizin
Tertials in der Praxis Dres. med. Hemming im Sommer 2011.
Ich suchte nach einer Möglichkeit das Gelernte und Gesehene festzuhalten
und zu ordnen. Gleichzeitig bestand der Wunsch Ideen und Gedanken z.B.
für Hospitationen/Rotationen etc. an die nachfolgende PJ-Generationen wei-
terzugeben um eine stete Weiterentwicklung des Tertials zu fördern.
Dieses Logbuch soll sich kontinuierlich verändern und entwickeln und wartet
auf EURE Kritik, Vorschläge und Ergänzungen.

Mein besonderer Dank gilt Herrn Dr. Hemming für die stete Ermutigung und
die konzentrierte Mitarbeit an diesem Logbuch, Frau Dr. Gummersbach für
die kritische Durchsicht und dem Bereitstellen weiterer Materialien, sowie
den Professoren Abholz und Wilm.

Düsseldorf im Oktober 2011

Vorwort zur aktuellen Auflage
Während der Konsentierungsphase des Logbuches wurde es nötig eine An-
passung an das neue kompetenzorientierte Curriculum der Universität Düs-
seldorf vorzunehmen.
Fasziniert stellten wir fest, dass sich in dem PJ-Tertial Allgemeinmedizin alle
acht Kompetenzen (siehe Kapitel Lernziele) mühelos vollständig Lehren und
Lernen lassen.
Wir haben deshalb nach dem Kapitel Fahrpläne ein Kapitel „kompetenzori-
entiertes Lernen“ eingefügt, indem die praktische Umsetzung des Kompe-
tenzerwerbs im PJ beschrieben wird.

Düsseldorf im Juli 2012                      Dr. Bernd Hemming

                                      -3-
Teil I
Willkommen in der Allgemeinmedizin

Liebe Studierende, herzlich Willkommen in „Ihrem“ PJ-Tertial Allgemeinme-
dizin!

Sie haben nun für vier Monate die Gelegenheit, die medizinische Grundver-
sorgung vor Ort und im direkten Kontakt mit Patienten eingehend kennen zu
lernen.
Bereits während Ihres Hausarztpraktikums haben Sie Patienten mit sehr un-
terschiedlichen Erkrankungen und Beschwerden, wie sie für eine Hausarzt-
praxis typisch sind kennengelernt und Ihren Lehrarzt/Lehrärztin bei den Kon-
sultationen begleitet.
Ziel des PJ Allgemeinmedizin ist es, ärztliche Arbeit mit dem Fokus auf Mul-
timorbidität, Breite des Krankheitsspektrums sowie dabei notwendig wer-
dender priorisierender Entscheidungsfindung (stufiges Vorgehen in Diagnos-
tik und Therapie) im ärztlichen Handeln zu vermitteln.
Das PJ erlaubt und verlangt dabei ein sehr hohes Maß eigenen Entscheidens
und Handelns - bei gleichzeitig unvergleichbar enger Supervision durch Ihren
Lehrarzt/Ihre Lehrärztin. Er/Sie ist letztendlich für alle Entscheidungen ver-
antwortlich.
Der Artikel ab Seite 6 bietet Ihnen eine erste Übersicht zu den „rechtlichen
Grenzen des Studierenden“ im PJ. Für vertiefte Informationen finden Sie im
Anhang ein Gutachten zu „Kompetenzgrenzen und Folgen ihrer Überschrei-
tung bei Famulanten und PJ´lern“ des Instituts für Rechtsfragen in der Medi-
zin Düsseldorf.

Ihr PJ stellt darüber hinaus eine sehr ideale „Übungsmöglichkeit“ für die fol-
genden Fähig- und Fertigkeiten dar:
     körperliche Untersuchung und Anamneseerhebung zur Findung einer
       Diagnose einzusetzen und oft mit wenig diagnostischer Technik gut zu-
       recht zu kommen.
     pragmatische Arbeit unter dem Prinzip des Entscheidens, wann unmit-
       telbar gehandelt werden muss und wann mit „Abwartendem Offen-
       halten unter Vermeidung riskanter Verläufe“ zu arbeiten möglich ist.
     die besonderen Probleme der Betreuung chronisch Kranker kennen zu
       lernen.
     oft primär Problemfindung und nicht Krankheitsidentifizierung als Ziel
       zu haben.

                                     -4-
 die besondere Bedeutung des Aushandelns von diagnostischen und
    therapeutischen Schritten bei wesentlich mitbestimmenden Patienten
    kennenzulernen.
   priorisierende Entscheidungsfindung (Was ist häufig und was ist zu-
    gleich dringend, selbst wenn nicht häufig).
   das sehr weite Spektrum von Krankheits-Ausbildung und –verlauf un-
    ter gleichen Diagnosenamen kennen zu lernen.
   die Situation beherrschen zu lernen, an möglichst Alles zu denken,
    aber zu erwägen, was nicht und was unbedingt gemacht werden muss.
   die Ganzheit des Kranken (bio-psycho-sozial) kennen zu lernen und
    damit umgehen zu können.
   die Dankbarkeit und die eigenen Wichtigkeit als Arzt über die Patien-
    ten kennen zu lernen.

Viel Spaß und maximalen Lernerfolg wünscht Ihnen Ihre Allgemeinmedizin.

                                  -5-
-6-
Dtsch Arztebl 2007; 104(40): A 2706–8

                                        -7-
Ablauf & Organisatorisches

Das PJ Allgemeinmedizin gliedert sich auf in:
   1. Drei Monate „Allgemeinmedizin“ in einer oder zwei allgemeinmedizi-
      nischen Lehrpraxen.
   2. Einen Monat „Rehabilitative Geriatrie“ im Krankenhaus Grevenbroich
      (Prof. Höltmann)
Details der Abläufe/Rotation zwischen 1) und 2) sind mit der Abt. für Allge-
meinmedizin zu besprechen.

Was gehört noch dazu? Bis zu dem Zeitpunkt, wenn es mehrere PJ´ler paral-
lel laufend gibt, wird eine Einzel- oder Zweier-betreuung durch die Abteilung
für Allgemeinmedizin mit 2-wöchentlichen zweistündigen Begleitveranstal-
tungen zu z.B. folgenden Themen als Teil des Unterrichtes geboten: Grund-
regel des Rezeptierens; Umgang mit „Fordernden“ Patienten; Einführungs-
kurs in Literatursuche zur schnellen Beantwortung von auftretenden
Behandlungsfragen; Besuch einer Sozialstation (1-tägig); Grundzüge der Ar-
beit einer Kassenarztpraxis etc.
Die Dienstzeiten sind:
     Geriatrie: 08.00 bis 16.45 Uhr
     Allgemeinmedizin: Mo., Di., Do. und Fr. entsprechend der Praxiszeiten
        (max. 8 Std. inkl. der Hausbesuche)
     Studientage zur Bearbeitung des Logbuchs, der Mittwochsvignette
        oder zur Fortbildung im Institut i.d.R. Mittwochs bzw. nach Absprache

PJ-Durchführung: Für den allgemeinmedizinischen Teil gibt es eine kurze Ein-
arbeitungszeit neben dem Hausarzt sitzend. Danach werden die Sprech-
stunden im eigenem Raum vom PJ´ler geführt und nach jeder „vorläufigen
Entscheidungsfindung“ (Diagnostik, Therapie) wird dann der supervidierende
Lehrarzt geholt, um sie dann zur „endgültigen Entscheidung“ werden zu las-
sen.
Dies gibt eine hohe Eigenständigkeit und einen hohen Entscheidungsdruck
für den PJ`ler – immer abgefedert und abgesichert durch die Supervision des
Hausarztes.
Der Arbeitseinsatz in der Rehabilitativen Geriatrie unterscheidet sich nicht
nennenswert von anderen Stationseinsätzen. Allerdings wird er durch re-
gelmäßige multiprofessionelle Besprechungen zu den jeweiligen Patienten
erweitert.

                                     -8-
Ihre Lehrarztpraxis

                      -9-
Vorbereitung

Literaturempfehlung:
     M. Kochen – Duale Reihe Allgemeinmedizin, 3. vollständig überarbei-
       tete Auflage
      online verfügbar:
      http://www.thieme.de/ebooklibrary/inhalte/3131413832/index.html
     Insbesondere folgende Kapitel:
     A8 Umgang mit Arzneimittel
     C2 Epidemiologische und biostatische Aspekte der Allgemeinmedizin
     C8 Allgemeinmedizin im Rahmen der vertragsärztlichen Versorgung
     E1 Wichtige Formulare im Alltag der hausärztlichen Versorgung
    H. Füeßl, M. Middeke – Anamnese und klinische Untersuchung, 4.
     überarbeitete und erweiterte Auflage
     online verfügbar:
      http://www.thieme.de/ebooklibrary/inhalte/9783131268846/index.html

Onlineressourcen & Recherchetools (nicht nur zur Vorbereitung!)

Onlineressourcen (Auswahl):
   Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin
      (DEGAM) - http://www.degam.de/
   Leitlinien der DEGAM - http://leitlinien.degam.de/
   Arriba® Hausarzt - http://www.arriba-hausarzt.de/

Literaturrecherche (Auswahl):
     Medline via Pubmed -
      http://www.ncbi.nlm.nih.gov/sites/entrez?otool=ideuldlib
    UpToDate - http://www.uptodate.com/index
    The Cochrane Collaboration - http://www.cochrane.de/de/willkommen-auf-
      unseren-webseiten
    SCOPUS - http://www.scopus.com/home.url
    trip database - http://www.tripdatabase.com/
    EvidenceUpdate - http://plus.mcmaster.ca/EvidenceUpdates/

                                        - 10 -
Teil II
Vor dem Start: Möglichkeit der Selbstevaluation

Wir empfehlen Ihnen, dass Sie sich schon vor Beginn Ihres Tertials, und gera-
de auch in den ersten Tagen der Mitarbeit in „Ihrer“ Hausarztpraxis, mög-
lichst intensiv überlegen sollten, welche Kenntnisse und Fähigkeiten Sie in
den nächsten Monaten hier erwerben möchten.

Deshalb nehmen Sie sich ein wenig Zeit für sich selbst um die folgenden Fra-
gen zu beantworten!
    Welche Bereiche (Fächer) in der Medizin liegen Ihnen besonders na-
      he?
    In welchen Fächern haben Sie besonders gute Kenntnisse oder Fähig-
      keiten?
    Wo liegen Ihre Stärken…
       im Umgang mit Menschen?
       in der Kommunikation?
       in der Teamarbeit?
       in der Strukturierung von Arbeitsabläufen?
    In welchen Bereichen / Fächern möchten Sie besonders dazulernen?
      Wo haben Sie Nachholbedarf, und wo sind Ihre besonderen Interes-
      sen?

Mit dem nachfolgenden Inventar (zur Selbstevaluation) laden wir Sie ein,
eine Bestandsaufnahme Ihrer bisherigen Fähigkeiten und Kenntnisse zu ma-
chen und Ihre Erwartungen an das PJ-Tertial Allgemeinmedizin abzustecken.
Diese können Sie dann mit Ihrem Lehrarzt/ihrer Lehrärztin in einem Vorge-
spräch besprechen, um den größtmöglichen Lernerfolg zu erzielen.
Am Schluss des Tertials sollten Sie noch einmal durch dieses Inventar gehen
und vergleichen, welche Ihrer Ziele Sie umsetzen konnten.

Im Anschluss machen wie Sie noch mit den aus allgemeinärztlicher Sicht für
das PJ-Tertial fundamentalen Lernzielen vertraut.

Hinweis: Das Inventar (zur Selbstevaluation) dient nur zu Ihrer ganz persönli-
chen Dokumentation und ist nicht Bestandteil des einzureichenden Logbuchs
– entnehmen Sie dies also bitte vor Abgabe des Logbuchs.

Bearbeitervermerk: 0= keine bis 10 = sehr gute Vorkenntnisse/ höchste Prio-
rität/ maximale Verbesserung der Kenntnisse/Fähigkeiten

                                     - 11 -
Bitte vor Abgabe entnehmen!

Inventar (zur Selbstevaluation)

                                                                            Verbesserung
                                                                            während des
                                                            Lernpriorität
                                                Vorkennt-
                                                  nisse
Meine Kenntnisse und Fähigkeiten

                                                                                 PJ
Anamnesetechnik
Kommunikationsfähigkeiten/ -techniken
Arbeit im Team
Blutentnahme
Körperliche Untersuchungstechniken, z.B.
   Auskultation
   neurologische Basisuntersuchung
   Gefäßstatus
   Otoskopie
Impfen
   Indikation
   Technik
Diagnostik im Praxislabor:
   Teststreifen
   Mikroskopie
   Schnelltests
EKG
   durchführen
   auswerten

                                   - 12 -
Bitte vor Abgabe entnehmen!

Lungenfunktion
   - durchführen
   - auswerten
Laboruntersuchungen
   - Indikation
   - Bewertung
Bildgebende Verfahren

   - Indikation
   - Überweisung (Rö./CT/MRT/Szinti.)

Medikamente
   - Auswahl (Indikation)
   - Verschreibung
Physiotherapie
   - Kenntnisse
   - Verordnung

Kenntnisse häufiger chron. Erkrankungen

   - Hochdruck

   - Diabetes
   - Koronare Herzkrankheit
   - Herzinsuffizienz
   - Zerebrale Ischämie, Schlaganfall
Gesundheitspolitischen Strukturen im ambu-
lanten (niedergelassenen) Bereich
0= keine bis 10 = sehr gute Vorkenntnisse/ höchste Priorität/ maximale Ver-
besserung der Kenntnisse/Fähigkeiten

                                    - 13 -
Lernziele

Für die gesamte allgemeinmedizinische Lehre – also auch für das PJ-Tertial –
gilt als übergeordnetes Lehrziel:

            Einblick in die allgemeinmedizinische Arbeitsweise geben

Diese ist charakterisiert durch die Betreuung von Gesunden und Kranken mit
dem Anspruch einer umfassenden Betreuung aller Aspekte des Krank- und
Gesundseins, das heißt seiner medizinischen, psychischen und soziokulturel-
len Aspekte.
Diese Betreuung ist fernerhin durch die Mitgestaltung des Patienten am Be-
handlungsprozess geprägt.
Weitere wesentliche Aspekte außerhalb der gegebenen Definition sind:
 Arbeit im Bereich niedriger Prävalenz ernsthafter Krankheiten (sog.
   „Niedrig-Risiko-Bereich“) mit den daraus ableitbaren Konsequenzen für
   Diagnostik, Therapie und Früherkennung;
 Die speziellen Rahmenbedingungen ambulanter vertragsärztlicher Tätig-
   keit sowie
 Koordinations- und Kooperationsaufgaben zu spezialistischer Medizin und
   anderen Gesundheitsdiensten
Damit ist das Fach Allgemeinmedizin in seinem Lehrziel konzentriert auf
komplexe Behandlungs- und Betreuungsaufgaben sowie auf komplexe Koor-
dinationsaufgaben. Ableiten lässt sich daraus, dass Einzelfähigkeiten, die bei
der Betreibung des Faches zwar mit Sicherheit von Notwendigkeit sind, nicht
im Zentrum des Unterrichts stehen sollen.
Aus diesem übergeordneten Lehrziel lassen sich die folgenden Lernziele für
das PJ-Tertial ableiten:

Die Studierenden sollen:
    das weite Spektrum allgemeinärztlicher Tätigkeit kennen lernen;
    die Risiken von Diagnostik kennen lernen, die damit zusammenhän-
      gen, dass das Wissen um den eigenen Zustand auch beunruhigend sein
      kann. Sie sollten das Prinzip kennen lernen, dass man auf diagnosti-
      sche Maßnahmen verzichten kann, wenn vor der Diagnostik absehbar
      ist, dass die Ergebnisse der Diagnostik keine therapeutische Konse-
      quenz haben können;
    das Prinzip kennen lernen, dass nicht jedes Krankheitssymptom, jede
      Krankheit wegtherapiert werden kann und muss (Akzeptanz von
      Krankheiten aufgrund der höher bewerteten Patientenstabilität einer-

                                      - 14 -
seits, sowie des Wissens um die begrenzten Möglichkeiten medizini-
       scher Kuration);
      abwartendes Offenhalten unter Vermeidung abwendbar gefährlicher
       Verläufe erleben und die Risiken bei diesem Vorgehen an einigen Pati-
       entenbeispielen benennen können;
      das Erkennen von Risiken und das Treffen von Entscheidungen in be-
       grenztem Zeitrahmen und mit eingeschränkten Mitteln erfahren;
      Patienten in medizinischer Anamnese, Untersuchung sowie in allge-
       meinmedizinischer Einordnung vorstellen und diagnostische und the-
       rapeutische Vorschläge entsprechend den Prinzipien der evidenzba-
       sierten Medizin begründen können;
      an den Hausbesuchen teilnehmen (und eine Wiederholungskonsulta-
       tion zuerst allein – ggf. vorausgeschickt – durchführen);
      komplexe medizinische Entscheidungsfindung – quer zur Fächerzuord-
       nung – erleben, zusammen mit den Unterrichtenden einüben und
       selbstverantwortlich unter Aufsicht bei einigen Patienten durchführen;
      komplexe Entscheidungsfindungen – quer zu den Zuordnungen von
       Medizin, Psychologie und soziokultureller Sichtweise – in der o.g. Wei-
       se kennen lernen und realisieren;
      Patientenkonzepte von Krankheit und Kranksein kennen lernen und in
       ihrer Bedeutung für die Behandlungsentscheidung von Arzt und Pati-
       ent verstehen;
      alltags-ethische Probleme an zahlreichen Patientenbeispielen gemein-
       sam mit dem Arzt durchsprechen;
      Kontinuität in der Betreuung – zumindest über den Zeitraum von 4
       Monaten – an zahlreichen Patienten erleben und hier auch in die Ver-
       antwortung miteinbezogen werden;
      die Rahmenbedingungen allgemeinärztlichen Handelns in Form von
       Sozialrecht, Ökonomie sowie Arbeit bei fehlendem Primärarztsystem
       anhand von Patientenentscheidungen kennen lernen;
      sowohl die Notwendigkeit von Kooperation als auch bestehende
       Schwierigkeiten dabei kennen lernen.

Um die verschiedenartigen Erwartungen der einzelnen Studierenden und der
einzelnen Lehrenden abzustimmen, bietet sich das Vorbereitungslernen
(„contract learning“) an. Zu Beginn des PJ-Tertials handeln der Lehrende und
der Studierende mündlich und in Notizen einen individuellen Lernzielkatalog
aus, in den die Vorstellungen des Allgemeinarztes (anhand des vorliegenden
Lehrzielkataloges) und die Bedürfnisse des Studierenden (s.a. Inventar zur
Selbstevaluation) einfließen. Lehrende und Lernende stellen dadurch ge-
meinsam eine Lehr- und Lernsituation her, die am Ende des ersten Monats

                                     - 15 -
und am Ende des PJ-Tertials reflektiert werden kann; Unzufriedenheit auf
beiden Seiten lässt sich so artikulieren, diskutieren und in den Verände-
rungsprozess des vorliegendes Lehrzielkataloges einbringen.

Durch das neue Curriculum der Medizinischen Fakultät der Universität Düs-
seldorf können nun die Lehrziele als Kompetenzen formuliert werden.

Die 8 Kernkompetenzen sind:
    präventive, diagnostische und therapeutische Kompetenz
    humanbiologische Kompetenz
    wissenschaftliche Kompetenz
    soziale und ethische Kompetenz
    kommunikative Kompetenz
    Selbstkompetenz
    wirtschaftliche Kompetenz
    Lehrkompetenz

Qualifikationsstufen:
Qualifikationsstufe 1 | Q1 (nach zwei Studienjahren)
Die Studierenden haben Wissen, Fähigkeiten und Haltungen für die einzel-
nen Kompetenzen erworben, die es Ihnen erlauben, unter Aufsicht in ärztli-
che Aufgabenbereiche am Patienten tätig zu werden.

Qualifikationsstufe 2 | Q2 („PJ-Reife“)
Die Studierenden haben die erworbenen Kompetenzen im klinischen Kontext
vertieft und miteinander verknüpft. Sie entwickeln fallbezogen präventive,
diagnostische und therapeutische Konzepte

Qualifikationsstufe 3 | Q3 (Arztreife)
Durch die intensive Einbindung in die Abläufe des medizinischen Alltags wäh-
rend des PJ setzen die Absolventen die acht Kernkompetenzen flexibel und
situationsbezogen ein.

Aus den Anforderungen Q3 für das Praktische Jahr ergeben sich für das PJ-
Tertial Allgemeinmedizin Konsequenzen und Chancen, die im Kapitel "kom-
petenzorientiertes Lernen" näher beschrieben sind.

                                    - 16 -
Teil III
Das LOGBUCH
Hier haben wir eine Checkliste („Lerngelegenheiten“) mit denjenigen Kennt-
nissen und Fertigkeiten zusammengestellt, die Sie in den kommenden vier
Monaten erwerben können. Sie sollten diesen Abschnitt als Logbuch ver-
wenden und für sich verzeichnen, welche Beratungsanlässe Sie wie häufig
erlebt und welche Untersuchungen und Techniken Sie wie oft praktiziert ha-
ben. Dies bietet auch die Möglichkeit bei Feedbackgesprächen schnell und
auf einem Blick zu erkennen, wo es noch „Lücken“ gibt die im weiteren Ver-
lauf des Tertials gefüllt werden können.

Fahrpläne
Lerngelegenheiten 1

                                                           regelmäßig

                                                                                 nur einmal
                                                                                              kam nicht

                                                                                                          extern*
                                                 täglich

                                                                        selten
Ich hatte / habe Gelegenheit...

                                                                                                vor
Kinder / Säuglinge zu untersuchen
selbständig Anamnesen zu erheben
selbständig Patienten zu untersuchen
Therapievorschläge zu machen
Therapiepläne zu erstellen
    medikamentös UND
    nicht-medikamentös
an Hausbesuchen teilzunehmen
    Akutbesuche
    Routinebesuche
    Besuchen in Senioren-/Pflegeheimen
Vorsorgeuntersuchungen
    Mitzumachen

    Selbständig durchzuführen
am Notdienst teilzunehmen

                                    - 17 -
„DMP-Betreuung“ (Asthma, Diabetes, KHK…)
Palliativmedizin (Betreuung v. Pat. am Lebensende)
„kleine Chirurgie“
    Verbände
    Wundversorgungen
    Behandlung chronischer Wunden

                                      - 18 -
Lerngelegenheiten 2

                                                          regelmäßig

                                                                                nur einmal
                                                                                             Kam nicht
Ich hatte / habe Gelegenheit zu folgenden Un-

                                                                                                         extern*
                                                täglich

                                                                       selten

                                                                                               vor
tersuchungen...

Spezielle Untersuchungsgänge:
 Neurologische Basisuntersuchung
 Peripherer Gefäßstatus
      o Dopplersonografie
      o Verschlussdruckmessung
 HNO-System
 Begutachtung von Hautveränderungen
 Ohrspiegelung
 Augenhintergrund spiegeln
 Rektal-digitale Untersuchung
 Prokto-(Rekto-)skopie
EKG anlegen und auswerten
Belastungs-EKG durchführen
sonografische Untersuchungen
    mitmachen
    selbständig durchführen
Langzeit-Blutdruckmessung anlegen & auswer-
ten
Labor: Schnell-Diagnostik :
       CRP, Troponin, INR u.a.
       Urin-Mikroskopie
       Notfalllabor

                                   - 19 -
 Impfstatus erheben
       Impfindikationen stellen

       Impfungen durchführen

Vorsorgeuntersuchungen:
       Kinder-Vorsorgeunters.
       Jugendarbeitsschutz
       Jugendgesundheitsuntersuchung
       Check- Up 35
       Krebsvorsorge
            Männer
            Frauen
       Reisemedizinische Beratung
sonstige Vorsorgeuntersuchungen/Screening
Testverfahren Geriatrie:
       Geriatrisches Basis-Assessment
       DemTect, MMST, Uhrentest,
       Geldzähltest, GDS
Depressions-Screening
Gespräche im Rahmen der psychosomatischen
Grundversorgung
* extern: ich hatte die Möglichkeit diese Lerngelegenheit in einer externen
Praxis/einer externen Institution kennenzulernen bzw. diese Lerngelegenheit
ist mir bereits bekannt aus Famulatur/PJ (bitte entsprechend kennzeichnen)

                                   - 20 -
Lerngelegenheiten 3

                                                           regelmäßig

                                                                                 nur einmal
                                                                                              Kam nicht

                                                                                                          extern*
                                                 täglich

                                                                        selten
Formulare und Bürokratie…

                                                                                                vor
Vielfalt des Formularwesen allgemein
Rezepte:
       Medikamente

       Hilfsmittel

       Betäubungsmittel
       Physiotherapie
Beurteilung der Arbeits-(un)fähigkeit
Anfragen und Gutachten:
    Rehabilitation, Berentung
    Versorgungsamt, Rentenversicherung
    Mutter/Vater-Kind-Kuren
    Versicherungen
    Krankenkassen
Überweisung zu Spezialisten (Gebietsärzten)
Stationäre Einweisung
Schnittstellenpatienten
* extern: ich hatte die Möglichkeit diese Lerngelegenheit in einer externen
Praxis/einer externen Institution kennenzulernen bzw. diese Lerngelegenheit
ist mir bereits bekannt aus Famulatur/PJ (bitte entsprechend kennzeichnen)

                                    - 21 -
Lerngelegenheiten 4

                                        Pat.-Nr. od.

                                                       Pat.-Nr. od.

                                                                      Pat.-Nr. od.

                                                                                     Pat.-Nr. od.

                                                                                                    Pat.-Nr. od.
                                         Initialen

                                                        Initialen

                                                                       Initialen

                                                                                      Initialen

                                                                                                     Initialen
Die häufigsten Beratungsanlässe

Der „banale Fall“
 vgl. Kochen: Teil B, Kapitel 1
Husten, Schnupfen, Heiserkeit
 vgl. Kochen: Teil B, Kapitel 14
 Leitlinie Nr. 11: Husten
Fieber
 vgl. Kochen: Teil B, Kapitel 12
Kopfschmerz
 vgl. Kochen: Teil B, Kapitel 2
Halsschmerz
 vgl. Kochen: Teil B, Kapitel 3
 Leitlinie Nr. 14: Halsschmerz
Brustschmerz
 vgl. Kochen: Teil B, Kapitel 4
 Leitlinie Nr. 15: Brustschmerz
Atemnot/Dyspnoe
 vgl. Kochen: Teil B, Kapitel 5
Bauchschmerz
 vgl. Kochen: Teil B, Kapitel 7
Obstipation & Diarrhö
 vgl. Kochen: Teil B, Kapitel 8/9
Rückenschmerz
 vgl. Kochen: Teil B, Kapitel 10
 Leitlinie Nr. 3: Kreuzschmerz
Schulter-, Arm- und Handbe-
schwerden
 vgl. Kochen: Teil B, Kapitel 24
Gelenkbeschwerden
 vgl. Kochen: Teil B, Kapitel 11
Beinschmerzen
 vgl. Kochen: Teil B, Kapitel 6
Ohrenschmerz & Hörstörungen
 vgl. Kochen: Teil B, Kapitel: 22/23
 Leitlinie Nr. 7: Ohrenschmerz
Schwindel
 vgl. Kochen: Teil B, Kapitel 18

                                        - 22 -
urologische Krankheitsbilder
 vgl. Kochen: Teil B, Kapitel 17/27
 Leitlinie Nr. 1: Brennen b. Wasser-
lassen
 Leitlinie Nr. 5: Harninkontinenz
dermatologische Krankheitsbil-
der
 vgl. Kochen: Teil B, Kapitel 16
augenärztliche Krankheitsbilder
 vgl. Kochen Teil B, Kapitel: 21
Müdigkeit, Erschöpfung & Leis-
tungsknick
 vgl. Kochen: Teil B, Kapitel 15
Depression/Angst & andere psy-
chische Erkrankungen
 vgl. Kochen: Teil B, Kapitel 19/20/26
Leitlinie Nr. 12: Demenz
Schlafstörungen
 vgl. Kochen: Teil B, Kapitel 13
„Schnittstellen“-Patienten
kl. Chirurgie, Verbandswechsel

Literatur:
     M. Kochen – Duale Reihe Allgemeinmedizin, 3. vollständig überarbeitete Auflage-
        online verfügbar: http://www.thieme.de/ebooklibrary/inhalte/3131413832/index.html
     Leitlinien: s. Anhang; für die jeweils aktuelle Fassung: http://www.leitlinien.degam.de

                                             - 23 -
Lerngelegenheiten 5
Ideensammlung / Vorschläge für den Blick über den „Tellerrand“
Der Arzt als Mitglied in einem multiprofessionellen Team

            Berufsgruppen                              Datum
die medizinischen Fachangestellten
(MFA) der Praxis – Aufgaben, Arbeits-
bereiche, Verantwortung, Aus- und
Fortbildung, etc…
Physiotherapie
physikalische Therapie
Ergotherapie

Logopädie
Hospizdienst

mögliche Fortbildungsveranstaltungen
                                               Datum

                                                        Datum

                                                                 Datum

                                                                         Datum
Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen

Fortbildung der Kammer, KV o.ä.
Hausärztliche Qualitätszirkel
Seminare durch die Uni/ Abt. Allg. Med.
Veranstaltungen Pharmaindustrie u.a.
Schulungen (Diabetes, Hochdruck, Asthma)
Balintgruppe

                                    - 24 -
mögliche Erweiterungen („Rotation/Hospitation“)

externe Angebote                                           Datum
                                                       (ggf. von – bis)

Akut Geriatrie Grevenbroich (Prof. Höltmann)
spezifische Probleme geriatrisches Patienten, Asses-
smentverfahren, geriatrische Multimorbididät, Poly-
pharmazie, multiprofessionelle Teamarbeit

Wochenenddienst in der (externen) Notfall-
praxis
Einführung Palliativmedizin
Der Arzt als Gutachter
Hospitation Gerinnungszentrum Rhein-Ruhr
„Obdachlosenbus“ Düsseldorf
„Der Arzt im Justizvollzug“
ambulanter Pflegedienst/Sozialstation
Alten- u. Pflegeheim
Suchtberatung
M(edizinischer) D(ienst) der K(ranken-
versicherung)

Selbststudium
Zeit zum Selbststudium
„Mittwochsvignette“

                                          - 25 -
Teil IV
kompetenzorientiertes Lernen

Die „Mittwochsvignette“

Die Mittwochsvignette ist eine jeweils individuell mit dem Lehrarzt/der Lehr-
ärztin zu vereinbarende komplexere Aufgabe.
Häufig werden im Praxisbetrieb Fragen (z.B. zu aktuellen Gesundheitsthe-
men (EHEC, Schweinegrippe) aber auch Fragen zu Impfungen oder neuen
Therapiemöglichkeiten) aufgeworfen auf die man akut keine Antwort hat
und die nicht durch den kurzen Blick ins Buch gelöst werden können. Zumeist
ist dann eine intensive Recherche in einschlägiger Literatur oder in aktuellen
Publikationen notwendig.
Übergeordnetes Lernziel der Mittwochsvignette ist die Entwicklung und
beurteilungsfähige Darstellung der acht Kernkompetenzen auf der Ebene Q3.
Durch die Orientierung an realerlebten Patienten aus der Praxis können alle
Kompetenzen abgebildet werden.
Welche Anforderungen und Möglichkeiten im PJ-Tertial Allgemeinmedizin
für die einzelnen Kompetenzen erforderlich sind, ist auf den folgenden Sei-
ten dargestellt.
Bewertungsmaßstab:
                                 teilweise erfüllt
                                      erfüllt
                           hervorragend erfüllt

          Thema            Bearbeitungszeitraum      Vorstellung Praxis/Institut
                                  von bis                      Datum
1
2
3
4
5
6
7

                                     - 26 -
Präventive, diagnostische und therapeutische Kompetenz
Q3: Die Absolventen sind in der Lage, selbstständig den gesundheitlichen Zustand der Patienten zu beurteilen, im Falle häufiger Er-
krankungen die Diagnostik und Behandlung einzuleiten sowie eigenständig Therapie- und Präventionskonzepte zu entwickeln und zu
überwachen. Im Todesfall können sie alle erforderlichen Maßnahmen unter Berücksichtigung einschlägiger Rechtsgrundlagen ergrei-
fen.

Die Studierenden…
                Kompetenz                                                Beispiele aus der AM                     Kompetenz nach-
                                                                                                                      gewiesen
erstellen individuelle Präventionskonzepte       auf allen Ebenen der Prävention                                 Datum:
                                                  o primär: Impfpläne
                                                  o sekundär: Lebensstiländerungen                                   Bewertung
                                                  o tertiär: DMP                                                           
führen fachspezifische klinische Untersuchun-    symptomorientierte klinische Untersuchung mit einfachen         Datum:
gen durch                                         tech. Hilfsmitteln (Stethoskop, Otoskop, Reflexhammer etc.)
                                                 erheben eines vollständigen Status im Rahmen eines Check-           Bewertung
                                                  up
                                                                                                                              
führen einfache diagnostische und therapeuti-    Blutnentnahme, EKG, Fahrradergometrie, Lufu, Neuralthera-       Datum:
sche Interventionen unter Aufsicht durch          pie, Impfungen, etc.
                                                 Arbeit in einem Niedrigprävalenzbereich, Testgütekriterien,        Bewertung
                                                  Vortest- Nachtestwahrscheinlichkeit                                      

                                                                 - 27-
Kompetenz                                         Beispiele aus der AM                    Kompetenz nach-
                                                                                                                   gewiesen
erstellen und überwachen einen Therapieplan              mehrfach Kontakte durch Langzeitbetreuung            Datum:
                                                         Möglichkeit der Wiedereinbestellung
                                                         Verlaufsbeobachtung                                     Bewertung
                                                                                                                        
schätzen die Prognose des einzelnen Patienten ab         Einsatz von arriba® Hausarzt                         Datum:

                                                                                                                   Bewertung
                                                                                                                        
entwickeln bei Bedarf Konzepte für eine nachhaltige      familienmedizinischer Bezug, Einbeziehung des so-    Datum:
medizinische und psychosoziale Betreuung                  zialen Umfelds des Patienten (Angehörige etc.)
                                                                                                                   Bewertung
                                                                                                                        
beziehen andere Berufsgruppen und Fachkollegen in die    Indikation zur Überweisung, stat. Einweisung inkl.   Datum:
Entwicklung und Umsetzung von Behandlungsplänen ein       deren Nachverfolgung
                                                                                                                   Bewertung
                                                                                                                        

                                                              - 28 -
Humanbiologische Kompetenz
Q3: Die Absolventen können bei einzelnen Patienten Erkrankungen hinsichtlich ihrer biologischen, psychologischen und sozialen
Grundlagen analysieren und dasK Resultat bei der klinischen Entscheidungsfindung berücksichtigen.

Die Studierenden…
                    Kompetenz                                            Beispiele aus der AM                            Kompetenz
                                                                                                                        nachgewiesen
planen individuelle diagnostische und therapeuti-  EBM                                                                Datum:
sche Maßnahmen unter angemessener Berücksich-  Testgütekriterien, Einschätzung von Sensitivität und Spezi-
tigung naturwissenschaftlicher Erkenntnisse         fität einzelner diagnostischer Tests und deren rationaler              Bewertung
                                                    Einsatz (z.B. BE, Streptokokkenschnelltest, Trop. T Schnell-
                                                                                                                                 
                                                    test etc.)

Wissenschaftliche Kompetenz
Q3: Die Absolventen können wissenschaftliche Ergebnisse auf individuelle Patienten
übertragen.

Die Studierenden…
                         Kompetenz                                           Beispiele aus der AM               Kompetenz nach-
                                                                                                                   gewiesen
bewerten die Übertragbarkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse      EBM                                         Datum:
auf die ärztliche Behandlung im Einzelfall                        Verwendung verschiedener EBM-
                                                                   Datenbanken                                         Bewertung
                                                                  Spannungsfeld Übertragung der EBM auf
                                                                                                                                 
                                                                   den individuellen Patient

                                                                - 29 -
Soziale und ethische Kompetenz
Q3: Die Absolventen üben unter Supervision ihre ärztliche Tätigkeit nach professionellen
Standards aus.

Die Studierenden
                     Kompetenz                                             Beispiele aus der AM                      Kompetenz
                                                                                                                    nachgewiesen
berücksichtigen die Würde und die Persönlichkeits-       Situationen in denen die Würde bzw. Persönlichkeits-     Datum:
rechte des Menschen                                       rechte des Patienten möglicherweise verletzt wurde
                                                         individuelle Lösungsstrategien in der hausärztlichen        Bewertung
                                                          Praxis                                                          
kooperieren mit Kollegen und Angehörigen anderer         Schnittstellenproblematik                                Datum:
Gesundheitsberufe mit dem Ziel einer optimalen me-       Der Hausarzt als Teil eines multiprofessionellen Teams
dizinischen Behandlung                                   Grenzen der hausärztlichen Versorgung                      Bewertung
                                                         Überweisung, Einweisung etc.
                                                                                                                          
handeln nach angemessenen ethischen Grundsätzen          alltägliche ethische Probleme                            Datum:
und erkennen die Möglichkeiten und Grenzen ihrer         Probleme bei Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen,
Zuständigkeit                                             Schulattesten (med. sinnvoll vs. „Patientenwunsch“)         Bewertung
                                                                                                                          
bewerten die gesellschaftlichen Konsequenzen von         volkswirtschaftlicher Schaden durch Arbeitsunfähigkeit   Datum:
medizinischen Verfahren (z. B. soziale Ungleichheit der  Migrationsproblematik
medizinischen Versorgung)                                Qualität med. Versorgung von verschiedenen gesell-         Bewertung
                                                          schaftlichen Gruppen (Privatpatienten, Obdachlose,
                                                                                                                          
                                                          etc…)

                                                                 - 30 -
Kommunikative Kompetenz
Q3: Die Absolventen beherrschen eine angemessene und effektive Kommunikation.

Die Studierenden
                       Kompetenz                                        Beispiele aus der AM             Kompetenz nach-
                                                                                                             gewiesen
übernehmen unter Supervision die für die medizinische Be-    „Alltag“ in der AM                         Datum:
handlung von Patienten notwendige Kommunikation              Kommunikationsprobleme
                                                             Balintgruppenarbeit                           Bewertung
                                                                                                                
bieten den gesunden und kranken Menschen Raum für eine  shared decision-making                          Datum:
aktive Beteiligung an der Entscheidungsfindung              Grenzen der gemeinsamen Entscheidungsfin-
                                                             dung                                                Bewertung
                                                            Nachverfolgung der Umsetzung und Auswirkung
                                                             der getroffenen Entscheidungen                          
bringen sich in interprofessionelle Teams ein mit dem Ziel  Schnittstellenproblematik                        Datum:
einer optimalen Krankenversorgung                           Der Hausarzt als Teil eines multiprofessionellen
                                                             Teams                                               Bewertung
                                                            Betreuung chron. Kranker und multimorbider
                                                             Patienten                                               
                                                            Hausbesuche
fassen Krankheitsgeschichten, diagnostische Prozesse und    lesen und zusammenfassen von eingegangen Be- Datum:
Therapieempfehlungen z.B. in Arztbriefen zusammen und        fundberichten / Arztbriefen anderer Fachrich-
äußern sich zur Prognose                                     tungen und Krankenhäuser                            Bewertung
                                                            verfassen von Kurzberichten, Überweisungen,
                                                                                                                     
                                                             stat. Einweisungen

                                                               - 31 -
Selbstkompetenz
Q3: Die Absolventen gestalten Arbeitsabläufe sinnvoll und effektiv. Sie aktualisieren fortwährend ihr Wissen. Sie vertreten ihre Interes-
sen angemessen und in Wertschätzung gegenüber anderen.

Die Studierenden
             Kompetenz                                            Beispiele aus der AM                                Kompetenz nach-
                                                                                                                         gewiesen
wenden Strategien zur Selbstacht-       erfahren der eigenen Grenzen im laufenden Praxisbetrieb                     Datum:
samkeit im Arbeitsalltag an             kennenlernen eigener Ressourcen
                                                                                                                        Bewertung
                                                                                                                              
vertiefen geeignete Lernstrategien      hausärztliche Informationsquellen (jenseits der universitären Infra-        Datum:
für das lebenslange Lernen               strukturen) wie Ärzteblatt, Arzneimitteltelegramm, DEGAM-Benefits,
                                         etc.                                                                            Bewertung
                                                                                                                                 
lernen ihre Arbeitsabläufe sinnvoll     Umgang mit dem hausärztlichen Terminplaner                                  Datum:
und effektiv zu strukturieren           o(hne) T(ermin) Patienten, Notfallpatienten
                                        Praxis der Wiedereinbestellung, langfristige Terminvereinbarungen              Bewertung
                                         (z.B. DMP, psychosomatische Grundversorgung)                                         

                                                                  - 32 -
Wirtschaftliche Kompetenz
Q3: Die Absolventen üben ihre ärztliche Tätigkeit unter angemessener Berücksichtigung wirtschaftlicher Gesichtspunkte aus.

Die Studierenden
                   Kompetenz                                Beispiele aus der AM                  Kompetenz nachgewiesen
wenden die Prinzipien des Leistungs- und Quali-      Qualitätsmanagementsysteme in          Datum:
tätsmanagements an                                    der Praxis
                                                     Teamsitzungen                                        Bewertung
                                                                                                                
berücksichtigen die Wirtschaftlichkeit (Kosten-      Budgetproblematik                      Datum:
Effektivität) ihres medizinischen Handelns
                                                                                                           Bewertung
                                                                                                                 

Lehrkompetenz
Q3: Die Absolventen führen Lehrveranstaltungen zu medizinischen Themen durch.

Die Studierenden
                             Kompetenz                                          Beispiele aus der AM              Kompetenz nach-
                                                                                                                      gewiesen
planen und führen z. B. Seminare oder ähnliche Veranstaltungen zu  Vorstellung der Mittwochsvignette             Datum:
medizinischen Themen durch und setzen dabei geeignete didaktische  Patientenvorstellungen in der Praxis
Methoden ein                                                       Schulung des Personals (Notfallmedi-               Bewertung
                                                                    zin, bes. Hygieneprobleme)
                                                                                                                              
                                                                   Mitarbeit in Qualitätszirkeln

Ihre Ergebnisse stellen Sie bitte kurz dem Lehrarzt/der Lehrärztin oder dem gesamten Praxisteam bzw. im Wechsel bei Ihrer PJ-
Fortbildung im Institut für Allgemeinmedizin vor und hinterlegen Sie in Ihrem persönlichen Portfolio.
                                                                - 33 -
Teil V
Falldokumentation und -präsentation
An dieser Stelle sollen nach Möglichkeit die nachfolgenden Fälle bearbeitet und
anschließend ihrem Lehrarzt/ihrer Lehrärztin präsentiert werden.
Gerne können hier auch interessante, seltene oder kuriose Fälle festgehalten
werden.
Grundsätzlich gilt: eine erfolgreiche Falldokumentation soll beschränken auf
das Wesentliche in
1. Patientenvorgeschichte
2. Befunderhebung
3. differenzialdiagnostischen und therapeutischen Überlegungen.
Subjektive Eindrücke und Werte des Patienten müssen jedoch unbedingt be-
rücksichtigt und dargestellt werden, sofern diese das weitere Procedere beein-
flussen oder bestimmen.

Orientieren Sie sich grundsätzlich an dem bewährten SOAP- Schema, das Sie
aus Hospitation- und Blockpraktikum kennen.

Falldokumentation

akuter Behandlungsanlass
Der „banaler Fall“ aus der Praxis
Stichwort: hidden agenda
Beratungsgespräch z.B. unter Zuhilfe-
nahme von arrbiba® Hausarzt
Therapiegespräch DMP
Check-up Untersuchung
Ableitung und Befundung eines EKG
Sonographie eines Organsystems
Hausbesuch mit Folgedokumentation

                                        - 34-
akuter Behandlungsanlass
 Pat.-Initialen oder  Alter:      ♂ Männl. ♀ Weibl.           Datum:
     Praxis-ID:

Subjektiv
(Anamnese, Be-
schwerden, Symp-
tome)

Objektiv
(Befunde, Beobach-
tungen, auch exter-
ne Berichte)

Analyse
(Differenzialdiagno-
sen, wie dringlich ist
die weitere Abklä-
rung?)

Plan
(Prozedere, nächste
Schritte, Behand-
lungsplan)

Anmerkung: Machen Sie sich bitte auch Gedanken darüber, ob es einen "ab-
wendbar gefährlichen Verlauf" zu bedenken gab. Warum hat man sich ggf. für
"abwartendes Offenhalten" entschieden?

                                   - 35 -
Der „banale Fall“
 Pat.-Initialen oder     Alter:   ♂ Männl. ♀ Weibl.            Datum:
     Praxis-ID:

Subjektiv
(Anamnese, Be-
schwerden, Symp-
tome)

Objektiv
(Befunde, Beobach-
tungen, auch exter-
ne Berichte)

Analyse
(Differenzialdiagno-
sen, wie dringlich ist
die weitere Abklä-
rung?)

Plan
(Prozedere, nächste
Schritte, Behand-
lungsplan)

Anmerkung: Gab es bei diesem Patienten eine „hidden agenda“?

                                   - 36 -
Beratungsgespräch
  Pat.-Initialen oder    Alter:      ♂ Männl. ♀ Weibl.             Datum:
       Praxis-ID:

Subjektiv
(Anamnese, Be-
schwerden, Sympto-
me)

Objektiv
(Befunde, Beobach-
tungen, auch externe
Berichte)

Analyse
(Differenzialdiagno-
sen, wie dringlich ist
die weitere Abklä-
rung?)

Plan
(Prozedere, nächste
Schritte, Behand-
lungsplan)

Anmerkung: Achten Sie bitte dabei besonders auf den Gesprächsverlauf. Wie
reagierte der Patient auf die Informationen? Äußerte er Sorgen oder Ängste?
Fand er Raum, sich zu äußern? Haben Sie eine Zielvereinbarung getroffen?

Wie erging es Ihnen selbst bei dem Gespräch? Hatten Sie das Gefühl, sich ver-
ständlich machen zu können? Ist Ihnen die Hauptsorge oder das Hauptanliegen
des Patienten (neben der sachlichen Informationsvermittlung) klar geworden?

                                     - 37 -
Therapiegespräch DMP
 Pat.-Initialen oder Alter:   ♂ Männl. ♀ Weibl.   Datum:
     Praxis-ID:

Subjektiv
(Anamnese, Be-
schwerden, Symp-
tome)

Objektiv
(Befunde, Beobach-
tungen, auch exter-
ne Berichte)

Analyse
(Differenzialdiagno-
sen, wie dringlich ist
die weitere Abklä-
rung?)

Plan
(Prozedere, nächste
Schritte, Behand-
lungsplan)

                               - 38 -
Check-up Untersuchung
 Pat.-Initialen oder  Alter:   ♂ Männl. ♀ Weibl.   Datum:
     Praxis-ID:

Subjektiv
(Anamnese, Be-
schwerden, Symp-
tome)

Objektiv
(Befunde, Beobach-
tungen, auch exter-
ne Berichte)

Analyse
(Differenzialdiagno-
sen, wie dringlich ist
die weitere Abklä-
rung?)

Plan
(Prozedere, nächste
Schritte, Behand-
lungsplan)

                                - 39 -
Ableitung und Befundung eines EKG
Pat.-Nr. oder Initialen:                     Datum:

Diagnose:

kurze Befundbeschreibung und klinische Einordnung:

                                    - 40 -
Sonographie eines Organsystems
Pat.-Nr. oder Initialen:                  Datum:

Indikation:

kurze Befundbeschreibung und klinische Einordnung:

                                 - 41 -
Hausbesuch mit Folgedokumentation
  Pat.-Initialen oder  Alter:     ♂ Männl. ♀ Weibl.      Datum:
       Praxis-ID:

Subjektiv
(Anamnese, Be-
schwerden, Sympto-
me)

Objektiv
(Befunde, Beobach-
tungen, auch externe
Berichte)

Analyse
(Differenzialdiagno-
sen, wie dringlich ist
die weitere Abklä-
rung?)

Plan
(Prozedere, nächste
Schritte, Behand-
lungsplan)

Anmerkung: Bitte dokumentieren Sie auch Ihre Folgebesuche sowie
evtl. telefonische Konsultationen, etc…

                                - 42 -
Evaluation & Feedback
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Hinweise

Dieses Logbuch entstand unter Einbeziehung von Materialien der Universitäten
Heidelberg und Freiburg die auf den Internetseiten der DEGAM zur Verfügung
stehen.

                                    - 44 -
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