Economic Adviser Macro Research - Die NORD/LB

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Economic Adviser Macro Research - Die NORD/LB
Economic Adviser
     Macro Research

26. März 2021  Ausgabe April 2021
1 / Economic Adviser  April 2021

Inhalt

                         Special: Ein Jahr Coronakrise – Impfen bringt Licht ans Ende des Tunnels            2

                         USA: Die FOMC-Sitzung hat den Dollar nur kurzzeitig belastet                        5

                         Euroland: EZB stemmt sich mit PEPP gegen zu starken Zinsanstieg                     7

                         Deutschland: Dritte Welle verzögert konjunkturelle Erholung                         9

                         Schweiz: SNB setzt sehr expansive Geldpolitik fort                                 11

                         Japan: Die Bank of Japan will die Transparenz erhöhen                              12

                         China: Stimmungsdämpfer, Neujahrsfest und Fünfjahresplan!                          13

                         Großbritannien: Impfvorreiter hat gute Chancen auf baldige Normalisierung          14

                         Kanada: Drosselung des Ankaufprogramms bereits im April?                           15

                         Australien: Wachstum könnte nun doch früheren Zinsschritt implizieren              16

                         Portfoliostrategien: Zinsstrukturkurve Euroland                                    17

                         Portfoliostrategien: Zinsstrukturkurve International – 3-Monats & 12-Monatssicht   18

                         Portfoliostrategien: Aktienmarktstrategie; 3-Monats-, 6-Monats- & 12-Monatssicht   19

                         Übersicht Prognosen                                                                20

                         Ansprechpartner                                                                    21

                         Wichtige Hinweise                                                                  22

Researchportal:
www.nordlb.de/research
Bloomberg:
RESP NRDR
2 / Economic Adviser  April 2021

Special
Ein Jahr Coronakrise – Impfen bringt Licht ans Ende des Tunnels
Analysten: Christian Lips, Chefvolkswirt

                                 Impfungen sind der Game-Changer – kritische Phase zur Überwindung der Pandemie
                                 Seit inzwischen gut einem Jahr hält die Coronavirus-Krise die Welt in Atem. Hohe Infektions-
                                 zahlen und Lockdownmaßnahmen haben einen beispiellosen Einbruch der globalen Wirt-
                                 schaftsleistung im Jahr 2020 verursacht. Viele Unternehmen haben sich inzwischen auf die
                                 spezifischen Pandemiebedingungen einstellen können. Große Probleme herrschen jedoch
                                 weiterhin in den Wirtschaftsbereichen, die auf soziale Kontakte angewiesen sind. Immer
                                 neue Infektionswellen haben zudem eine zermürbende Wirkung auf die Bevölkerung. Bei
                                 allen verständlichen Ermüdungserscheinungen sollte aber nicht aus dem Blick verloren wer-
                                 den, welche großen Fortschritte in dieser relativ kurzen Zeit auf dem Weg zur Überwindung
                                 der Pandemie gemacht wurden. Bereits ein Jahr nach dem Ausbruch stehen gleich mehrere
                                 hochwirksame Impfstoffe zur Verfügung und zumindest in den entwickelten Volkswirtschaf-
                                 ten sind die Impfungen angelaufen. Die jeweiligen nationalen Impfkampagnen verliefen im
                                 ersten Quartal noch sehr unterschiedlich, was meist auf die bislang herrschende Knappheit
                                 des Impfstoffes zurückzuführen war. Einzelne kleinere Länder – und vor allem Israel – haben
                                 bereits beträchtliche Fortschritte erzielt und nähern sich bereits dem angestrebten Ziel einer
                                 hinreichenden Durchimpfung der Gesamtbevölkerung (Herdenimmunität). Bereits jetzt ist
                                 bei den Bevölkerungsgruppen in Israel mit hoher Impfquote ein extremer Rückgang der In-
                                 fektionszahlen zu beobachten. Dies macht natürlich Hoffnung und sollte Ansporn für andere
                                 Länder sein, möglichst schnell aufzuschließen. Die USA und das Vereinigte Königreich haben
                                 bereits in den vergangenen Monaten ein hohes Impftempo erreicht und reihen sich bei der
                                 Impfquote im internationalen Vergleich so auf den vorderen Plätzen ein (vgl. Chart). In die-
                                 sen Staaten kann sich die Bevölkerung berechtigte Hoffnungen auf baldige Öffnungsschritte
                                 machen. Leichte Unterschiede zwischen den Staaten, insbesondere im innereuropäischen
                                 Vergleich, lassen sich u.a. auch durch unterschiedliche Impfstrategien erklären, allerdings
                                 nicht der große Abstand der EU-Staaten zu den USA und UK. Dies ist vor allem auf eine an-
                                 dere Bestellpolitik bzw. günstigere Verträge mit den Herstellern zurückzuführen. Es ist nicht
                                 überraschend, dass die Prognosen und die Sicht der Finanzmärkte auf die USA und UK deut-
                                 lich positiver ausfallen als auf den Euroraum. Allerdings ist der Kampf gegen die Pandemie
                                 derzeit in einer kritischen Phase. Noch nicht hinreichende Impfquoten treffen auf hohe Neu-
                                 infektionszahlen, was eine veritable Gefahr neuer Mutationen impliziert.

                                 Chart: Verabreichte Impfdosen/Kopf nach Ländern (in %, Stand 26.03.2021)

                                           in %
                                 120
                                 100
                                  80
                                  60
                                  40
                                  20
                                   0
                                                     U.S.

                                          Saudi Arabia

                                            Costa Rica

                                                 Oman
                                               Mexico
                                                   Chile

                                             Denmark

                                                Greece
                                                Poland

                                                France

                                                Kuwait
                                                 Serbia

                                               Iceland
                                               Finland

                                              Slovakia
                                                  Spain

                                                Ireland
                                              Portugal

                                               Canada

                                            Argentina

                                              Bulgaria
                                          Netherlands

                                             Lithuania
                                             Romania
                                                  Israel

                                               Norway

                                              Slovenia
                                             Germany

                                                 Russia

                                                  Latvia
                                                 U.A.E.
                                                    U.K.

                                              Hungary
                                               Estonia

                                                Austria

                                                    Italy

                                               Croatia

                                                  China

                                                Guinea
                                               Bahrain

                                          Luxembourg
                                              Sweden

                                       Czech Republic

                                 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research
3 / Economic Adviser  April 2021

                        Ein Blick auf Deutschland: Lockdown wegen dritter Welle erneut verlängert
                        Im November (!) begann der aktuelle Lockdown in Deutschland, in dem wir uns nun bald
                        den sechsten Monat in Folge befinden. Ein Fehler war sicherlich, dass im letzten Herbst zu
                        spät und vor allem am Anfang nicht konsequent genug gegen die anziehenden Fallzahlen
                        agiert wurde. Inzwischen hat sich auch in Deutschland die deutlich ansteckendere und auch
                        gefährlichere Virusmutante B.1.1.7 stärker verbreitet. Seit Mitte Februar zieht die Zahl der
                        Neuinfektionen zunächst langsam, in den vergangenen Tagen deutlich beschleunigt wieder
                        an. Neben der neuen Virusmutante dürfte aber auch die infolge der jüngsten Lockerungen
                        wieder gestiegene Zahl von Kontakten hieran ihren Anteil haben. Viele Regionen haben in-
                        zwischen den Schwellenwert der 7-Tage-Inzidenz von 100 überschritten, ab dem eine „Not-
                        bremse“ vorgesehen ist und zu strengeren Kontaktbeschränkungen zurückgekehrt werden
                        soll. Ungewiss ist, ob Unterstützung durch günstigere Witterungsverhältnisse im Frühjahr zu
                        erwarten ist. Klar scheint jedoch, dass sich wegen der dritten Welle und anhaltenden Be-
                        schränkungen die erwartete starke Beschleunigung der wirtschaftlichen Aktivität zeitlich
                        verzögern wird. Wir haben daher trotz der robusten Verfassung der Gesamtwirtschaft wäh-
                        rend des Lockdowns die Wachstumsprognose für 2021 auf 3,2% zurückgenommen.

                        Chart: Simulationen zur deutschen Impfkampagne (Fortschritt je Kalenderwoche)
                        120 in %

                        100

                         80

                         60

                         40

                         20

                          0
                              12    14   16    18    20   22    24   26    28    30   32    34   36    38    40   42    44    46   48    50   52
                                     Anteil Erst-Dosis (upper Scenario)                            Anteil Erst-Dosis (lower Scenario)
                                     Anteil Durchimpfung (upper Scenario)                          Anteil Durchimpfung (lower Scenario)
                        Quelle: BMG, RKI, Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (ZI); NORD/LB Macro Research. Eigene Szenarien. Upper
                        Scenario: Steigerung des bisherigen Impftempos um ca. 50%, alle bestellten Impfstoffe werden verimpft, Beteiligung der Haus-
                        ärzte, Impfbereitschaft 90%. Lower Scenario: Beibehalten des bisherigen Impftempos, nur die bislang zugelassenen Impfstoffe
                        werden verimpft, keine Beteiligung der Hausärzte, Rückstellung von Dosen für die Zweitimpfung, Impfbereitschaft bei 80%.

                        Beschleunigung der Impfungen entscheidend für konjunkturellen Aufholprozess
                        Voraussetzung für eine kräftige wirtschaftliche Erholung ist eine deutliche Steigerung des
                        Impftempos. Impfungen sind der Schlüssel für eine Überwindung der Pandemie und die Be-
                        grenzung von – auch wirtschaftlichen – Folgeschäden. Bereits für das zweite Quartal sind
                        Deutschland fast 80 Millionen Impfdosen vertraglich zugesichert, im Sommer noch einmal
                        deutlich mehr (>120 Millionen Dosen). Anders als in den ersten Monaten des Jahres wird
                        dann nicht mehr die Verfügbarkeit des Impfstoffes das Problem darstellen, sondern viel-
                        mehr die Kapazitäten für Impfungen zum Engpassfaktor werden. In einem pessimistischen
                        Szenario könnte sich die Durchimpfung der relevanten Bevölkerung bis tief in den Herbst
                        hinziehen, mit entsprechend länger andauernder Dämpfung der wirtschaftlichen Aktivität
                        (vgl. Chart, lower Scenario). In einem upper Scenario, das noch erreichbar und durchaus re-
                        alistisch ist, stellen sich die Erfolge der Impfkampagne im Vergleich fast drei Monate früher
4 / Economic Adviser  April 2021

                        ein. Daher gilt es nun, alle Anstrengungen auf die Impfkampagne zu richten, die vorhande-
                        nen Strukturen der Haus- und Betriebsärzte zu nutzen und – da inzwischen recht gut Verlass
                        auf Impfstofflieferungen ist – auch die Impfabstände zwischen Erst- und Zweitimpfung im
                        zugelassenen Rahmen auszureizen. Deutschland muss hier endlich in einen 24/7-Modus
                        kommen. Dann werden nennenswerte Lockerungen bereits im Sommer realistisch und die
                        konjunkturelle Bremse wird sich lösen. Bei allem Optimismus bleibt die weitere Entwicklung
                        sehr unsicher. So bestehen auch hinsichtlich des angestrebten Impferfolgs Risiken, entschei-
                        dende Faktoren sind hier vor allem Virusmutationen, die Wirksamkeit und Sicherheit der
                        Impfstoffe sowie die Impfbereitschaft. Gerade der Aspekt der Mutationen macht deutlich,
                        dass die Pandemie weltweit besiegt werden muss und die bisher für Schwellen- und Ent-
                        wicklungsländer in Aussicht stehenden Impfmengen völlig unzureichend sind. Aus diesem
                        Grund und weil zukünftig wahrscheinlich Nachimpfungen notwendig werden, müssen Kapa-
                        zitäten und Produktion weiter hochgefahren werden. Ein Impfprotektionismus, wofür es lei-
                        der erste Anzeichen gibt, ist unbedingt zu vermeiden. Dies wäre angesichts der schon kurz-
                        fristig bevorstehenden massiven Ausweitung der Lieferungen unnötig und hätte für die Zu-
                        kunft unabsehbare Folgen, z.B. hinsichtlich Standortwahl und Innovationsbereitschaft der
                        Unternehmen. Zudem ginge ein Impfnationalismus völlig an der globalen Dimension der
                        Krise vorbei. Die Pandemie wird nirgends vollständig besiegt sein, solange sie nicht überall
                        besiegt ist.
5 / Economic Adviser  April 2021

USA
Die FOMC-Sitzung hat den Dollar nur kurzzeitig belastet
Analysten: Tobias Basse // Bernd Krampen

                             Die US-Konsumenten machen eine verdiente Ruhepause
                             Nachdem die Einzelhandelsumsätze im Januar durch einen regelrechten Konsumrausch ge-
                             prägt waren, hat sich nun im Februar eine vor allem auf den ersten Blick sehr unerfreuliche
                             Abschwächung gezeigt. Die noch vorläufigen Zahlen offenbaren bei dieser Zeitreihe einen
                             Rückgang um immerhin 3,0% M/M. Die Kältewelle hat sicherlich nicht geholfen; noch wich-
                             tiger waren aber die an den Daten für Januar vorgenommenen Revisionen – so wurde die
                             schon beachtlichen Veränderungsrate von +5,3 % M/M noch auf extrem erfreuliche 7,6%
                             M/M nach oben angepasst. Diese nun zu beobachtende ausgeprägte Stärke im Januar rela-
                             tiviert die vermeintliche Schwäche im Februar natürlich. Der US-Verbraucher macht also zu-
                             nächst eine mehr als verdiente kurze Ruhepause nach dem anstrengenden Konsumrausch
                             im Januar. Die neuen wirtschaftspolitischen Maßnahmen, die sich inzwischen bereits in der
                             Umsetzung befinden, werden dann schon ab März helfen. Man könnte also sagen, dass in
                             Washington bereits die nächste Party der US-Verbraucher geplant wird. In der Tat ist die
                             Regierung derzeit damit beschäftigt, die Einladungen für das erneute Konsumfest zu versen-
                             den. Der Verbraucher sollte somit auch perspektivisch eine verlässliche Stütze für die Öko-
                             nomie Nordamerikas bleiben – nach dem Konsumrausch ist folglich vor dem Konsumrausch.
                             Die Aussichten für die Wirtschaft der Vereinigten Staaten sind also positiv. In der Tat scheint
                             es aktuell durchaus möglich, dass die US-Ökonomie von der momentanen Geld- und Fiskal-
                             politik in Washington sogar zu stark stimuliert werden könnte. Dies mag – vor allem in Ver-
                             bindung mit der Staatsverschuldung – in der Zukunft noch zu einem Problem werden. Kurz-
                             fristig steht die Ampel für das US-Wirtschaftswachstum aber eindeutig auf grün!

                             Chart: Zinsentwicklung USA
                                  4
                                        in %

                                  3

                                  2

                                  1

                                  0
                                01.04.2016           01.04.2017     01.04.2018     01.04.2019     01.04.2020
                                               UST 2J           UST 5J           UST 10J           Fed Funds Target

                             Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research

                             Ein Blick auf den US-Immobilienmarkt
                             Im Berichtsmonat März hat sich der NAHB Wohnungsbauindikator, dem eine gute Eignung
                             als Frühindikator für die US-Immobilienpreise nachgesagt wird, leicht abgeschwächt. Mit
                             weiterhin erfreulichen 82 Punkten verharrt dieser Stimmungsindikator zwar noch immer auf
                             einem sehr hohen Niveau, die Kombination aus anziehenden Hypothekenzinsen, gestiege-
                             nen Baukosten und hohen Immobilienpreisen scheint aber zu beginnen, die Bauaktivität im
                             Land der unbegrenzten Möglichkeiten langsam zu belasten. Auch die schwächeren Zahlen
6 / Economic Adviser  April 2021

                        zu den Baubeginnen und Baugenehmigungen für den Februar könnten ein weiterer Hinweis
                        in diese Richtung sein. Bei der Interpretation dieser Zahlen ist jedoch große Vorsicht gebo-
                        ten. Neben der Stärke im Vormonat hat sicherlich auch die Kältewelle im Februar einen be-
                        lastenden Einfluss gehabt. In jedem Fall sind die zu erwartenden Entwicklungen am US-Im-
                        mobilienmarkt ein wichtiger Grund dafür, dass wir beim Blick auf die BIP-Prognose für das
                        Land der unbegrenzten Möglichkeiten inzwischen nicht mehr zur Gruppe der größten Opti-
                        misten gehören.
                        Die FOMC-Sitzung hat den Dollar nur kurzzeitig belastet
                        Direkt nach der jüngsten FOMC-Sitzung konnte der Euro zunächst für eine Weile gegenüber
                        der US-Währung aufwerten. Der Devisenmarkt hat die Signale aus der Fed als „dovish“ in-
                        terpretiert. Es war aber eigentlich schon damit zu rechnen, dass die Notenbank klare Hin-
                        weise auf eine auch perspektivisch lockere US-Geldpolitik liefern würde. Entsprechend leg-
                        ten die Kapitalmarktrenditen dann auch schnell weiter zu. Genau diese Bewegung am US-
                        Rentenmarkt sollte der Währung der Vereinigten Staaten unserer Auffassung perspektivisch
                        eindeutig helfen können, weil Anlagen in festverzinslichen Wertpapieren aus dem US-Dol-
                        lar-Raum für internationale Investoren zunehmend attraktiver werden.

                        Fundamentalprognosen USA
                                                                           2020                        2021                  2022
                        BIP                                                 -3,5                         4,9                  3,1
                        Privater Konsum                                     -3,9                         4,5                  2,5
                        Öffentlicher Konsum                                  0,3                         2,2                  2,0
                        Investitionen                                       -0,8                         8,5                  7,0
                        Export                                             -12,9                         7,0                  5,0
                        Import                                              -9,3                         6,0                  5,0
                        Inflation                                            1,2                         2,6                  2,4
                        Arbeitslosenquote1                                   8,1                         6,0                  5,0
                        Haushaltssaldo2                                    -15,7                       -11,6                 -8,3
                        Leistungsbilanzsaldo2                               -3,1                        -2,6                 -2,6
                        Veränderung gg. Vj. in %, 1 in % der Erwerbstätigen, 2 in % des BIP

                        Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research

                        Quartalsprognosen USA
                                                                    II/20              III/20          IV/20          I/21          II/21
                        BIP Q/Q ann.                                -31,4               33,4             4,3           3,8           5,3
                        BIP Y/Y                                      -9,0               -2,8            -2,4          -0,3          11,0
                        Inflation Y/Y                                 0,4                1,2             1,2           1,8           3,3
                        Veränderung in %

                        Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research

                        Zinsen und Wechselkurse USA
                                                                      25.03.                    3M             6M              12M
                        Fed Funds Target Rate                          0,25                     0,25           0,25            0,25
                        3M-Satz                                        0,19                     0,20           0,25            0,30
                        10J Treasuries                                 1,63                     1,50           1,60            1,80
                        Spread 10J Bund                                202                      180            180             210
                        EUR in USD                                     1,18                     1,17           1,17            1,16
                        Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research
7 / Economic Adviser  April 2021

Euroland
EZB stemmt sich mit PEPP gegen zu starken Zinsanstieg
Analyst: Christian Lips, Chefvolkswirt

                                Hohe Infektionszahlen dämpfen Wirtschaftsleistung auch im ersten Quartal
                                Im ersten Quartal sind die Impfungen in den Staaten der Eurozone schleppend verlaufen,
                                vor allem wegen einer zu geringen Zahl an Impfdosen. Viele Mitgliedsstaaten kämpfen der-
                                zeit zudem gegen eine dritte Infektionswelle, auch wegen der Verbreitung der Virusmutante
                                B.1.1.7. So wurden in Italien und Frankreich die Beschränkungen wieder verschärft, und
                                auch in Deutschland deutet sich an, dass mit den bisherigen Maßnahmen die zuletzt hohe
                                Infektionsdynamik nicht einzudämmen sein wird. Die für das Frühjahr erhofften Lockerungs-
                                schritte werden somit nicht überall bzw. erst zeitverzögert möglich werden. Für das erste
                                Quartal zeichnet sich ein erneuter Rückgang der Wirtschaftsleistung ab, der allerdings rela-
                                tiv mild ausfallen dürfte. In Umfragen zeigen sich insbesondere Industrieunternehmen sehr
                                optimistisch, der PMI Industrie kletterte im März auf ein Allzeithoch von 62,4 Punkten. Al-
                                lerdings verharrt der Servicesektor weiter im Kontraktionsbereich. Umso überraschender
                                war die starke Verbesserung des Verbrauchervertrauens. Daher haben wir unsere BIP-Prog-
                                nose nur marginal angepasst, für 2021 rechnen wir weiter mit einem Zuwachs von rund 4%.
                                EZB beschließt vorübergehende signifikante Beschleunigung der PEPP-Ankäufe
                                Der Renditeanstieg seit dem Jahreswechsel hat die Europäische Zentralbank auf den Plan
                                gerufen. Zunächst hatten verschiedene hochrangige EZB-Vertreter mit verbalen Interventio-
                                nen reagiert. Explizit war dabei wiederholt die Option einer Beschleunigung der PEPP-Anlei-
                                hekäufe thematisiert worden. Auch wir hatten bereits im Januar auf die hohe Flexibilität des
                                PEPP und ein mögliches Front Loading hingewiesen. Auf der regulären Märzsitzung hat der
                                EZB-Rat dann eine „signifikante Beschleunigung“ der PEPP-Anleihekäufe während des fol-
                                genden Quartals beschlossen – im Vergleich zum Ankauftempo in den ersten beiden Mona-
                                ten des Jahres, als das monatliche Ankauftempo zwischen EUR 53 Mrd. und EUR 60 Mrd.
                                lag. Inzwischen vermitteln erste Daten aus der Woche nach der EZB-Sitzung einen Eindruck,
                                was die EZB konkret unter einer „signifikanten“ Beschleunigung der Nettoankäufe versteht.
                                Allein in der ersten Woche nach dem Beschluss wurden mit EUR 21,05 Mrd. netto rund 50%
                                mehr Anleihen angekauft als in der Vorwoche (EUR 14,01 Mrd.). Direktoriumsmitglied Isabel
                                Schnabel bekräftigte noch einmal die Selbstverpflichtung, das Anleihekauftempo signifikant
                                zu beschleunigen. Wir rechnen mit monatlichen Ankäufen im Volumen von EUR 80 bis 90
                                Mrd., womit sich die Währungshüter zwischen dem sehr hohen Ankauftempo zu Beginn der
                                Krise und dem gemäßigteren Tempo von August bis Februar einreihen würden. Explizite
                                Renditeziele oder gar eine Zinskurvenkontrolle (YCC) verfolge die EZB laut Lagarde zwar
                                nicht, diesbezüglich dürften die Widerstände im Rat zu massiv sein. Der Beschluss ist aber
                                als klares Haltesignal zu verstehen, wonach ein weiterer deutlicher Renditeanstieg zumin-
                                dest gegenwärtig nicht toleriert werden soll. Ansonsten bestünde laut Präsidentin Lagarde
                                die Gefahr einer vorzeitigen Straffung der Finanzierungsbedingungen, was sich negativ auf
                                den mittelfristigen Inflationspfad auswirken würde. Die EZB stehe daher zudem weiter be-
                                reit, bei Bedarf alle Instrumente anzupassen. Hierzu gehört explizit auch die Möglichkeit ei-
                                ner nochmaligen Ausweitung des PEPP. Gleichwohl wurde aus Kreisen der EZB nach dem
                                Beschluss berichtet, dass durch den Beschluss vom März noch keine zusätzliche Expansion
                                der Geldpolitik verbunden sein solle. Dies ist auch nicht notwendig, da die zusätzlichen Ex-
                                pansionsschritte bereits mit den Dezemberbeschlüssen in die Pipeline geschoben wurden.
                                So wurden im Rahmen des TLTRO III-Programms die sehr günstigen Konditionen verlängert
8 / Economic Adviser  April 2021

                        und zudem drei weitere Tranchen für 2021 beschlossen. Im März riefen die Banken im Rah-
                        men des TLTRO III.7 Liquidität im Gesamtvolumen von EUR 330,5 Mrd. ab. Dies lag deutlich
                        über den Markterwartungen. Die EZB hat zudem mit ihren Märzprojektionen ein klares Sig-
                        nal an die Märkte gesendet, dass sie durch den deutlichen Anstieg der Inflationsrate im lau-
                        fenden Jahr hindurchsehen und die Geldpolitik noch länger sehr expansiv ausgerichtet blei-
                        ben wird. Zwar erwartet auch die Notenbank für 2021 aufgrund verschiedener Faktoren nun
                        eine deutlich höhere jahresdurchschnittliche Inflationsrate (1,5%). Die mittelfristige Inflati-
                        onsprognose blieb aber unverändert, die Inflation liege demnach auch 2023 unter dem von
                        den Währungshütern angestrebten Niveau von unter, aber nahe bei 2,0%.
                        Anstieg der Kapitalmarktzinsen vorerst unterbrochen – moderate Inflationserwartungen
                        Mit ihren Krisenmaßnahmen wird die EZB weiterhin eine nachhaltige Überwindung der Krise
                        unterstützen und sich mit ihrem Instrumentarium gegen ungewollte Straffungen der Finan-
                        zierungsbedingungen lehnen. Auch weitere Lockerungsschritte sind explizit nicht ausge-
                        schlossen, trotz der aktuellen Inflationsdiskussion und der etwas ausgeglicheneren Konjunk-
                        turrisiken. Durch den weitgehend temporären und von Verzerrungen und Sondereffekten
                        verursachten Inflationsanstieg in 2021 blickt die EZB hindurch. Der Anstieg der Kapital-
                        marktzinsen ist durch die jüngsten Maßnahmen und Beschlüsse erstmal unterbrochen wor-
                        den. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen sank Ende März wieder in Richtung von
                        -0,40%, für die italienischen Pendants ging es zurück unter die Marke von 0,60%. Die Reak-
                        tion der Märkte spricht dafür, dass die Begründung der EZB als glaubwürdig angesehen und
                        somit vorerst der Einfluss auf die Zinskurve hoch bleiben wird. Eine adverse Inflationsent-
                        wicklung könnte die Kräfteverhältnisse jedoch nachhaltig auf die Probe stellen.

                        Fundamentalprognosen Euroland
                                                                          2020                           2021                    2022
                        BIP                                               -6,8                            4,1                     4,6
                        Privater Konsum                                   -8,1                            2,9                     4,7
                        Öffentlicher Konsum                                1,1                            3,9                     1,2
                        Investitionen                                     -8,5                            7,2                     6,3
                        Außenbeitrag1                                     -0,6                            0,3                     0,1
                        Inflation                                          0,3                            1,6                     1,3
                        Arbeitslosenquote2                                 7,9                            8,0                     7,6
                        Haushaltssaldo3                                   -7,8                           -6,1                    -4,2
                        Leistungsbilanzsaldo3                              2,3                            2,3                     2,3
                        Veränderung gg. Vj. in %, 1 Wachstumsbeitrag, 2 in % der Erwerbstätigen, 3 in % des BIP

                        Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research

                        Quartalsprognosen Euroland
                                                                   II/20              III/20            IV/20             I/21          II/21
                        BIP sa Q/Q                                 -11,6               12,5              -0,7             -1,2           1,4
                        BIP sa Y/Y                                 -14,6               -4,2              -4,9             -2,4          12,0
                        Inflation Y/Y                               0,2                 0,0              -0,3              1,0           1,4
                        Veränderung in %

                        Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research

                        Zinsen Euroland
                                                                     25.03.                     3M                 6M              12M
                        Tendersatz EZB                                0,00                      0,00               0,00            0,00
                        3M-Satz                                      -0,54                     -0,53              -0,52            -0,50
                        10J Bund                                     -0,38                     -0,30              -0,20            -0,30
                        Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research
9 / Economic Adviser  April 2021

Deutschland
Dritte Welle verzögert konjunkturelle Erholung
Analyst: Christian Lips, Chefvolkswirt

                                Hohe Infektionszahlen und Lockdown dämpfen Wirtschaftsleistung in Q1
                                Der Start ins Jahr 2021 war belastet durch den Lockdown und teils recht hohe Infektions-
                                zahlen. Hinzu kommen einige Sonderfaktoren, wie die Rückkehr zu den normalen MWSt-
                                Sätzen. Dies dürfte viele Haushalte im letzten Jahr veranlasst haben, Käufe langlebiger Wirt-
                                schaftsgüter vorzuziehen. Die Kfz-Neuzulassungszahlen belegen diesen Effekt, hinzu kamen
                                hier aber auch noch die lockdownbedingten Erschwernisse für Fahrzeughändler. Und nicht
                                zuletzt hat der Wintereinbruch sicher den Bau temporär ausgebremst. Anders als noch zum
                                Jahresende 2020 zeichnet sich für das erste Quartal somit ein Rückgang der Wirtschaftsleis-
                                tung ab. Aktivitätsindikatoren, die hochfrequente Daten berücksichtigen und somit zeitnah
                                Effekte von Lockdownmaßnahmen abschätzen können, deuten ebenfalls auf eine Kontrak-
                                tion im ersten Quartal hin. Die deutsche Industrie präsentiert sich aber insgesamt weiter als
                                sehr robust. Dank der hohen Auslandsnachfrage lag der Auftragsbestand im Januar 5,0%
                                über dem Vorkrisenniveau, die Auftragsreichweite erhöhte sich auf 6,9 Monate.

                                Chart: Entwicklung Neuinfektionen und Stringency Index
                                30000 Anzahl                                                                     Index   100
                                25000                                                                                    80
                                20000
                                                                                                                         60
                                15000
                                                                                                                         40
                                10000
                                 5000                                                                                    20

                                     0                                                                                   0
                                     02.2020      04.2020     06.2020    08.2020    10.2020   12.2020    02.2021
                                                 Neue Infektionen (7-Tage-Durchschnitt)            Stringency Index D

                                Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research

                                Finanzexperten und Industrieunternehmen weiter sehr optimistisch
                                Finanzexperten und immer mehr Unternehmen setzen darauf, dass mit Fortschritten bei der
                                Durchimpfung der Bevölkerung sukzessive Lockerungen möglich werden und den Weg für
                                einen kräftigen konjunkturellen Aufholprozess ebnet. Trotz der seit einiger Zeit wieder stark
                                steigenden Zahl an Neuinfektionen und der Verlängerung des Lockdowns belegen die jüngs-
                                ten Umfragen einen teilweise schon erstaunlich großen Optimismus. Insbesondere die vom
                                Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) regelmäßig befragten Finanzmarktex-
                                perten erwarten fast unisono eine Verbesserung der gesamtwirtschaftlichen Lage in den
                                kommenden sechs Monaten. So legten im März die ZEW-Konjunkturerwartungen noch ein-
                                mal auf 76,6 Saldenpunkte zu, die aktuelle Situation wird aber von der überwiegenden Zahl
                                der Befragten trotz einer leichten Verbesserung (-61,0 Punkte) insgesamt weiterhin noch als
                                schlecht bezeichnet. Die Stimmung der deutschen Unternehmen hat sich im März überra-
                                schend stark aufgehellt. Der ifo Geschäftsklimaindex machte einen Sprung auf 96,6 Punkte
                                und liegt damit erstmals wieder über dem Vorkrisenniveau. Vor allem stark verbesserte Ge-
                                schäftserwartungen belegen einen großen Optimismus der deutschen Unternehmen, aber
10 / Economic Adviser  April 2021

                        auch die aktuelle Lage wird erneut etwas weniger pessimistisch beurteilt. Angefacht von
                        einer hohen Auslandsnachfrage macht sich in der Industrie schon fast eine euphorische
                        Stimmung breit, die Erwartungen liegen hier so hoch wie seit über zehn Jahren nicht mehr.
                        Die Krise ist damit aber noch nicht abgehakt, die Verbesserungen des Geschäftsklimas wer-
                        den derzeit noch vor allem von den Erwartungen gespeist. Zwar beurteilen die befragten
                        Unternehmenslenker im März auch die aktuelle Geschäftssituation besser, die Lagekompo-
                        nente stieg von 90,6 auf 93,0 Punkte. Dieser Wert liegt jedoch noch mit einem gewissen
                        Abstand unter dem Vorkrisenniveau (98,7 Punkte). Zu beachten ist auch, dass die Umfragen
                        mehr als sonst Momentaufnahmen sind. Es muss auf den genauen Umfragezeitraum geach-
                        tet werden, um einschätzen zu können, welcher Teil der – vorsichtig formuliert – zuletzt
                        recht erratischen Krisenkommunikation der Politik berücksichtigt werden konnte und was
                        eventuell erst in der Folgeumfrage Niederschlag findet. Gleiches gilt für die deutliche Zu-
                        nahme an Neuinfektionen am aktuellen Rand, wodurch sich schnelle Lockerungen der Ein-
                        dämmungsmaßnahmen und neue Öffnungsschritte zumindest weiter verzögern dürften. Die
                        Umfrageergebnisse belegen zudem, wie unterschiedlich die einzelnen Sektoren von der
                        Pandemie und den Eindämmungsmaßnahmen betroffen sind. Während die Industrieunter-
                        nehmen schon fast euphorisch in die Zukunft blicken (höchste Geschäftserwartungen seit
                        über zehn Jahren), bleibt die Stimmung im Dienstleistungssektor, im Gastgewerbe und im
                        Handel trotz teils deutlicher Verbesserungen noch gedämpft. Damit bestätigt die ifo-Um-
                        frage im Wesentlichen die jüngsten Ergebnisse von den Einkaufsmanagerbefragungen. Auch
                        wenn in der Summe die Stimmungsindikatoren im März klar positiv überraschten, dürften
                        sie die aktuelle gesamtwirtschaftliche Aktivität etwas überzeichnen. Wir haben jedenfalls
                        trotz der auch im internationalen Vergleich während des Lockdowns äußerst robusten Ver-
                        fassung der Gesamtwirtschaft die Wachstumsprognose für 2021 auf 3,2% zurückgenom-
                        men, insbesondere wegen des schwachen Jahresauftakts.

                        Fundamentalprognosen Deutschland
                                                                   2020                            2021                            2022
                        BIP                                        -4,9                             3,2                             4,3
                        Privater Konsum                            -6,1                             1,8                             5,2
                        Öffentlicher Konsum                         3,3                             2,1                             1,3
                        Investitionen                              -3,1                             2,4                             5,5
                        Exporte                                    -9,4                            11,7                             5,8
                        Importe                                    -8,5                             8,8                             5,8
                        Außenbeitrag1                              -0,9                             1,7                             0,4
                        Inflation2                                  0,4                             2,5                             1,4
                        Arbeitslosenquote3                          5,9                             5,9                             5,4
                        Haushaltssaldo4                            -4,2                            -5,0                            -1,2
                        Leistungsbilanzsaldo4                       6,8                             7,0                             6,8
                        Veränderung gg. Vj. in %, 1Wachstumsbeitrag; 2HVPI; 3in % der ziv. Erwerbspersonen (BA-Definition); 4 in % des BIP

                        Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research

                        Quartalsprognosen Deutschland
                                                   II/20                III/20               IV/20                 I/21                 II/21
                        BIP sa Q/Q                  -9,7                  8,5                  0,3                 -1,3                  1,0
                        BIP nsa Y/Y                -11,3                 -3,9                 -2,7                 -3,4                  9,0
                        Inflation Y/Y               0,7                  -0,2                 -0,6                  1,7                  1,9
                        Veränderung in %

                        Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research
11 / Economic Adviser  April 2021

Schweiz
SNB setzt sehr expansive Geldpolitik fort
Analyst: Christian Lips, Chefvolkswirt

                                Schweizer Regierung stoppt geplante Lockerungsschritte
                                In der Schweiz wuchs das reale BIP im 4. Quartal 2020 trotz der zweiten Pandemiewelle
                                stärker als erwartet (+0,3% Q/Q). Der Wirtschaftseinbruch im Gesamtjahr 2020 fiel somit
                                deutlich geringer aus als bei den europäischen Nachbarn. Jüngste Konjunkturindikatoren
                                deuten darauf hin, dass der Abwärtstrend vorerst beendet sein dürfte. Das wichtige KOF
                                Konjunkturbarometer konnte zuletzt auf 102,7 Saldenpunkte klettern (+6,2). Auch der Index
                                zur wöchentlichen Wirtschaftsaktivität des SECO deutet einen spürbaren Anstieg der kon-
                                junkturellen Dynamik an. Allerdings hat die Schweizer Regierung angesichts der wieder zu-
                                nehmenden Inzidenzzahlen die eigentlich geplanten weiteren Lockerungsschritte auf Eis ge-
                                legt, womit sich die zuletzt positiveren Aussichten für kontaktintensive Wirtschaftsbereiche
                                wieder etwas eintrüben dürften. Ab dem zweiten Quartal sollte das BIP-Wachstum dank der
                                Fortschritte bei der Impfkampagne und einer schrittweisen Öffnung der Wirtschaft wieder
                                kräftiger anziehen. An unserer BIP-Prognose für 2021 von 3,1 % halten wir daher fest.
                                Franken durch Marktrotation vorübergehend schwächer
                                Die SNB hält an der expansiven Ausrichtung ihrer Geldpolitik fest. Wenig überraschend be-
                                ließ sie die Leitzinsen im Rahmen ihrer jüngsten Zinssitzung unverändert. Zwar hat die Zent-
                                ralbank dieses Mal die bedingte Inflationsprognose für die Jahre 2021 und 2022 leicht nach
                                oben angepasst, dies ist jedoch vor allem auf einen höheren Ölpreis und einen etwas schwä-
                                cheren Franken zurückzuführen. Insgesamt bleibt die Inflation in der Schweiz angesichts
                                prognostizierter Preissteigerungsraten in 2021 von 0,2%, im Jahr 2022 von 0,4% und 2023
                                von 0,5% auch auf mittlere Sicht zu niedrig. Abnehmende Nachfrage nach Safe-Haven-As-
                                sets, Rotation an den Aktienmärkten in zyklische Werte und global steigende Kapitalmarkt-
                                renditen haben den Schweizer Franken in den letzten Wochen etwas abgeschwächt. Mit der
                                sich abzeichnenden globalen Erholung dürfte der Aufwertungsdruck für den Franken weiter
                                abnehmen, was aber vor allem von der SNB genutzt werden dürfte, das hohe Ausmaß der
                                Devisenmarktinterventionen zurückzufahren. Im letzten Jahr hatten diese krisenbedingt ei-
                                nen Rekordumfang von CHF 110 Mrd. erreicht. Von einer größeren Abwertung des Franken
                                gehen wir daher nicht aus, zumal auf absehbare Zeit nicht mit einer günstigen Entwicklung
                                des Zinsspreads zur Eurozone zu rechnen ist. Andererseits sollte niemand an der Entschlos-
                                senheit der SNB zweifeln, im Falle neuer Fluchtbewegungen in den Franken massiv zu inter-
                                venieren – trotz des etwas abgeschwächten Wordings in der geldpolitischen Lagebeurtei-
                                lung vom März, die vor allem der zuletzt günstigen Frankenkursentwicklung Rechnung trägt.

                                Fundamentalprognosen* Schweiz                                   Zinsen und Wechselkurse Schweiz
                                                               2020       2021        202“                       25.03.    3M      6M     12M
                                BIP                            -2,9        3,1         3,4      SNB-Leitzins     -0,75    -0,75   -0,75   -0,75
                                Inflation (CPI)                -0,7        0,1         0,4      3M Satz          -0,76    -0,75   -0,75   -0,75
                                Arbeitslosenquote1              3,1        3,5         3,3      10J              -0,36    -0,30   -0,20   -0,30
                                Haushaltssaldo2                -4,0       -2,2        -0,6      Spread 10JBund      3        0       0      0
                                Leistungsbilanzsaldo2           4,1        7,0         7,5      EUR in CHF        1,11     1,11    1,12   1,10
                                *Veränderung gg. Vj. in %, 1 in % der Erwerbstätigen, 2 in % des BIP

                                Quelle: Feri, Bloomberg, NORD/LB Macro Research
12 / Economic Adviser  April 2021

Japan
Die Bank of Japan will die Transparenz erhöhen
Analysten: Tobias Basse // Bernd Krampen

                             Die Bank of Japan will die Transparenz erhöhen
                             Die Bank of Japan hat sich anlässlich der jüngst durchgeführten Notenbanksitzung dafür ent-
                             schieden, keine wirklichen Anpassungen an ihrer Zinspolitik vorzunehmen. Der traditionelle
                             Leitzins und die Zielrendite von Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren bleiben somit
                             auf dem bisherigen Niveau. Nach der Überprüfung des Rahmenwerkes der japanischen Geld-
                             politik hat man nun allerdings das Band um das Ziel für die Verzinsung der Staatsanleihen
                             auch numerisch genau benannt. Die Notenbank will Schwankungen um 25bp des vorgege-
                             benen Zinses in beide Richtungen erlauben. Manche Beobachter scheinen zu diagnostizieren,
                             dass man das Band um die Zielrendite für Staatsanleihen damit ausgeweitet habe. Die Bank
                             of Japan betonte aber, es handele sich lediglich um die Vorgabe eines exakten Wertes, was
                             die Transparenz erhöhen soll. Zudem wurden Maßnahmen zur Stützung der Kreditvergabe
                             der Banken an die Wirtschaft verkündet und die Offiziellen haben einige Ideen vorgestellt,
                             wie man den japanischen Finanzsektor bei weiterhin möglichen erneuten Zinssenkungen un-
                             terstützen könnte. Diese Neuerungen sollen der Notenbank mehr Flexibilität geben und so
                             helfen, die negativen Effekte der Zinspolitik für die Geschäftsbanken des Landes abzufedern.
                             Zudem haben die Notenbanker in Tokio das Mindestziel für ETF-Käufe aufgegeben und fo-
                             kussieren bei diesem Programm nun auf den breiteren Topix (und nicht mehr auf den Nikkei).
                             Damit sollen vor allem die Effekte der Käufe auf einzelne Wertpapiere abgemildert werden.
                             In diesem Kontext betonte die Notenbank, dass die Aufgabe des Mindestziels der ETF-Käufe
                             nicht als Signal für eine bevorstehende Beendigung dieses Programmes gewertet werden
                             sollte. In der Summe hat man also lediglich eher technische Anpassungen verkündet, die vor
                             allem auf eine Erhöhung der Effektivität der bisherigen Maßnahmen zu zielen scheinen.
                             Warten auf die Olympischen Sommerspiele in Tokio
                             Der Covid-Ausnahmezustand gilt seit Anfang März nur noch im Großraum Tokio, was der
                             Ökonomie des Landes schon jetzt helfen sollte. Die wohl auch weiterhin mögliche Absage
                             der Olympischen Spiele in Tokio bleibt aber ein Unsicherheitsfaktor für alle Wachstumsprog-
                             nosen. Aktuell ist geplant, die Eröffnungsfeier am 23. Juli stattfinden zu lassen. Es gibt um-
                             fangreiche Pläne für Hygienemaßnahmen. Sportler, Betreuer und Medienvertreter müssen
                             vor den Spielen – wie schon bei den Australian Open im Tennis – in Quarantäne. Ausländische
                             Zuschauer sollen nicht zugelassen werden, was für sich genommen bereits die zu erwarten-
                             den positiven ökonomischen Effekte der Veranstaltung dämpfen dürfte.

                             Fundamentalprognosen* Japan                                 Zinsen und Wechselkurse Japan
                                                              2020         2021   2022                    25.03.    3M      6M     12M
                             BIP                               -4,8         2,8    2,1   Leitzins         -0,10    -0,10   -0,10   -0,10
                             Inflation                          0,0         0,1    0,5   3M Satz          -0,08     0,05    0,05   0,10
                             Arbeitslosenquote1                 2,8         3,0    2,8   10J               0,09     0,10    0,15   0,20
                             Haushaltssaldo2                  -12,7        -8,0   -5,4   Spread 10JBund     47       40      35     50
                             Leistungsbilanzsaldo2              3,2         3,5    3,5   EUR in JPY        128      128     129     128
                             * Veränderung gg. Vj. in %                                  USD in JPY        109      109     110     110
                             1   in % der Erwerbstätigen, 2 in % des BIP

                             Quelle: Feri, Bloomberg, NORD/LB Macro Research
13 / Economic Adviser  April 2021

China
Stimmungsdämpfer, Neujahrsfest und Fünfjahresplan!
Analysten: Tobias Basse // Bernd Krampen

                             Reisebeschränkungen zum Neujahrsfest belasten wohl nur kurzzeitig
                             Das bisher recht positive wirtschaftliche Bild Chinas hat mit der neuesten Reihe an Stim-
                             mungsindikatoren einen leichten Dämpfer erhalten. Die Werte der Unternehmensumfragen
                             notieren zwar weiter über der Expansionsschwelle von 50 Punkten – seit mittlerweile nun
                             elf Monaten – doch wird die Drosselung des Tempos immer markanter. In den letzten drei
                             Monaten ist der Optimismus im Reich der Mitte demnach sukzessive zurückgegangen. So
                             gab der offizielle CFLP Einkaufsmanagerindex der China Federation of Logistics and Pur-
                             casing für den verarbeitenden Sektor von 51,3 Punkte auf 50,6 Punkte nach. Das ist der
                             tiefste Stand seit Mai. Der etwas exportlastigere Caixin PMI präsentierte ähnliche Tenden-
                             zen. Rückläufigere Ergebnisse von 52,4 Punkte auf 51,4 Punkte waren auch vom CFLP PMI
                             Non-Manufacturing zu verzeichnen. Sicherlich spielen die aufgrund der Ängste vor einer er-
                             neuten Ausbreitung von Covid-19 erlassenen Reisebeschränkungen zum Neujahrsfest (ab
                             12. Februar) eine wichtige Rolle für die Rückgänge. Die Restriktionen belasteten die Dienst-
                             leistungen. Auffallend waren auch das Abtauchen der CFLP Exportkomponente auf 48,8 von
                             50,2 Punkte und der Baukomponente auf 54,7 von 60,0 Punkten. Wir erwarten, dass das
                             Wachstumstempo im Jahresverlauf wieder etwas abnehmen, dennoch wohl ein Plus von
                             knapp über 8% beim BIP erreichbar sein wird. Es ist zu vermuten, dass für die erneut leichte
                             Stimmungseintrübung der Februarzahlen vor allem saisonale Effekte verantwortlich waren.
                             Spannend könnte es für China werden, wenn im Zuge der weltweiten Impfkampagnen an-
                             dere Länder ihre Produktion wieder hochfahren und verstärkt als Wettbewerber auftreten
                             – dann dürfte allerdings auch die Konsumbereitschaft in den jeweiligen Ländern steigen.
                             Fiskal- und Geldpolitik warten ab – 14. Fünfjahresplan im Fokus
                             Die Verantwortlichen der Geld- und Fiskalpolitik können angesichts der soliden Konjunktur-
                             aussichten weiter abwarten. Während die Leitzinsen auf dem jetzigen Niveau verbleiben
                             dürften, sollte es zu dem Versuch einer Konsolidierung der Staatsausgaben kommen. Mit
                             der impfbedingt aufgehellten Situation in den USA und der kurzzeitig schwächeren Daten in
                             China kam der Renminbi etwas unter Druck. So stieg der US-Dollar über 6,53 CNY. Diese
                             Tendenz dürfte sich fortsetzen. Der verabschiedete 14. Fünfjahresplan enthielt im Gegen-
                             satz zu bisher kein explizites Wachstumsziel. Dieses werde vielmehr nun flexibel für jedes
                             Jahr vorgegeben. In 2021 wird ein Plus von 6% angestrebt. Eine Herausforderung bleibt die
                             ungünstige Demographie: So ist bereits jetzt der durchschnittliche Chinese älter als der US-
                             Amerikaner! Dieses Faktum sollte perspektivisch das Wachstumspotential dämpfen.

                             Fundamentalprognosen* China                                 Zinsen und Wechselkurse China
                                                               2020        2021   2022                    25.03.   3M     6M     12M
                             BIP                                2,3         8,5    5,5   Einlagesatz       1,50    1,50   1,50   1,50
                             Inflation                          1,6         1,6    2,3   3M SHIBOR         2,67    2,80   2,90   2,90
                             Arbeitslosenquote1                 3,8         3,8    3,6   10J               3,19    3,30   3,30   3,40
                             Haushaltssaldo2                   -7,0        -5,7   -4,3   Spread 10JBund    357     360    350    370
                             Leistungsbilanzsaldo2              1,5         1,5    1,1   EUR in CNY        7,70    7,72   7,78   7,77
                             * Veränderung gg. Vj. in %                                  USD in CNY        6,55    6,60   6,65   6,70
                             1   in % der Erwerbstätigen, 2 in % des BIP

                             Quelle: Feri, Bloomberg, NORD/LB Macro Research
14 / Economic Adviser  April 2021

Großbritannien
Impfvorreiter hat gute Chancen auf baldige Normalisierung
Analysten: Tobias Basse // Bernd Krampen

                             Wettlauf Virus vs. Impfungen könnte gewonnen werden – I. Quartal aber noch schwach
                             Eine Double-Dip-Recession konnte zwar mit dem etwas überraschenden BIP-Wachstum im
                             IV. Quartal 2020 von +1,0% Q/Q wahrscheinlich vermieden werden, dennoch lassen die vor-
                             liegenden Konjunkturdaten für den Monat Januar erwarten, dass das BIP im I. Quartal 2021
                             einen Rückgang aufweisen dürfte. Die zum Jahreswechsel anhaltend hohe Ausbreitung von
                             Covid-19 hatten einen Lockdown notwendig gemacht, der Spuren hinterließ. So gingen die
                             Einzelhandelsumsätze deutlich zurück und die Industrieproduktion fiel um 1,5% M/M. Wie
                             erwartet bahnt sich ein Wettlauf an zwischen der ansteckenderen Virusvariante B.1.1.7 und
                             der im Vereinigten Königreich weit rasanter als in der EU verlaufenden Impfkampagne. Da
                             bereits die Hälfte der (erwachsenen) Bevölkerung geimpft worden ist, scheint Großbritan-
                             nien gute Chancen zu haben, eine baldige Normalisierung zu erreichen.
                             Impferfolge lassen BoE abwarten und hoffen – Gilt-Renditen und Pfund steigen
                             Die BoE hat sich trotz der konjunkturellen Eintrübungen zu Jahresbeginn gegen neue Maß-
                             nahmen entschieden. Das ist wenig überraschend. So lassen die Fortschritte bei der Be-
                             kämpfung von Covid-19 baldige wirtschaftliche Aufhellungen erwarten. Die erfolgreiche
                             Impfkampagne dürfte gemäß des 4-Stufen-Plans der Regierung die sukzessive Lockerung der
                             Lockdownmaßnahmen erlauben. Die Notenbanker betonten aber weiterhin, dass sie bereit
                             stünden einzugreifen, falls sich die ökonomische Krise verschlimmern würde. Zinssenkungen
                             dürften zwar nicht komplett vom Tisch sein – sie scheinen nun aber höchst unwahrschein-
                             lich. Ohnehin sind die Bedenken gegen eine Umsetzung von Negativzinsen innerhalb der BoE
                             bekannt: Einerseits könnten niedrigere Zinsen der Konjunktur helfen, andererseits implizie-
                             ren Negativzinsen einen erhöhten Stressfaktor für das Bankensystem. Aktuell seien die geld-
                             politischen Maßnahmen „angemessen“, die Perspektiven hätten sich sogar aufgehellt. Den-
                             noch werde die BoE erst dann die Geldpolitik weniger expansiv ausgestalten, wenn es nach-
                             haltig zu einer Konjunkturerholung und höherer Inflation komme. Der deutliche Renditean-
                             stieg zehnjähriger Gilts von Jahresbeginn bei 0,20% auf zeitweise bis über 0,90% sind für die
                             BoE, die ohnehin kein Renditeziel verfolgt, vor allem der aufgehellten Konjunkturaussichten
                             geschuldet. Sie spiegeln höhere Inflationserwartungen wider, welche aber im Einklang mit
                             den Einschätzungen der Notenbank zu sein scheinen. Das starke Pfund ist derzeit auch im
                             Zusammenhang mit den unterschiedlichen Impferfolgen beiderseits des Ärmelkanals zu se-
                             hen. Entsprechend sollte sich in 2021 eine leichte Gegenbewegung ergeben.

                             Fundamentalprognosen* Großbritannien                           Zinsen und Wechselkurse Großbritannien
                                                              2020       2021       2022                     25.03.   3M     6M     12M
                             BIP                               -9,9        4,7       5,7    Reposatz          0,10    0,10   0,10   0,10
                             Inflation (CPI)                    0,9        1,6       1,9    3M Satz           0,09    0,10   0,10   0,10
                             Arbeitslosenquote1                 4,5        6,0       5,4    10J               0,73    0,75   0,85   1,10
                             Haushaltssaldo2                  -17,3      -10,0      -5,2    Spread 10JBund    111     105    105    140
                             Leistungsbilanzsaldo2             -2,3       -3,8      -3,6    EUR in GBP        0,86    0,90   0,90   0,90
                             *Veränderung gg. Vj. in %                                      GBP in USD        1,37    1,30   1,30   1,29
                             1   in % der Erwerbstätigen nach ILO Konzept, 2 in % des BIP

                             Quelle: Feri, Bloomberg, NORD/LB Macro Research
15 / Economic Adviser  April 2021

Kanada
Drosselung des Ankaufprogramms bereits im April?
Analysten: Tobias Basse // Bernd Krampen

                             Die Fallzahlen steigen auch in Kanada wieder
                             Der größte Gegenwind für das Wachstum ist nach wie vor die Ausbreitung des Virus. Derzeit
                             nehmen die Fallzahlen in Teilen Kanadas wieder zu. Der Wettlauf zwischen der Impfkam-
                             pagne und der Ausbreitung von Covid-19 und seinen Mutationen wird eine entscheidende
                             Rolle dabei spielen, wie schnell sich die Wirtschaft wieder erholt. Ein Lichtblick an dieser
                             Front ist, dass sich die kanadischen Impfstofflieferungen derzeit beschleunigen.
                             Wahrscheinlichkeit für QE-Taper gestiegen
                             Bei näherer Betrachtung der Pressemitteilung zur letzten Zinssitzung gab es bereits kleinere
                             Deutungshinweise, dass die BoC tendenziell früher mit einer Drosselung der Anleihekäufe
                             beginnen könnte, als bislang erwartet worden war. Die BoC scheint ein stärkeres Vertrauen
                             in die wirtschaftliche Erholung gewonnen zu haben und dürfte sich dem Ankaufprogramm
                             folglich weniger verpflichtet fühlen. Diese Einschätzung wurde erst kürzlich durch eine Rede
                             von Notenbank-Vize Gravelle befeuert. So wies er explizit auf die Andeutung im Januar
                             Statement hin, dass die kanadische Wirtschaft im Laufe der Zeit nicht mehr so viel QE-Sti-
                             mulus benötigt, wenn sich die Wirtschaft im Einklang mit der BoC -Prognose oder sogar stär-
                             ker als diese entwickeln würde. Diesbezüglich sollte man sich vor Augen halten, dass insbe-
                             sondere die Q4 BIP-Projektion der kanadischen Zentralbank das reale Wirtschaftswachstum
                             deutlich unterschätzt hatte. Die Produktionslücke schließt sich offenbar schneller als von der
                             BoC erwartet worden war und die Wiederherstellung des durch die Pandemie verlorenen
                             BIP könnte somit schon bis zum Sommer in Reichweite sein. Zwar würde man in Kanada
                             wohl gerne erst nach der Federal Reserve reagieren, doch angesichts der Übertreffungen
                             bei den Erwartungen könnte die Wahrscheinlichkeit für ein QE-Tapering deutlich gestiegen
                             sein. Die BoC könnte ihre Käufe bereits im April auf CAD 3 Mrd. pro Woche von derzeit CAD
                             4 Mrd. pro Woche reduzieren. Marktteilnehmer sollten im Vorfeld der nächsten BoC-Zins-
                             sitzung am 21. April verstärkt ein Auge auf Äußerungen von Notenbankoffiziellen werfen.
                             Mit einem etwaigen QE-Tapering würde auch die Wahrscheinlichkeit steigen, dass Zinser-
                             höhungen von den kanadischen Notenbankern tendenziell eher ins Auge gefasst werden
                             könnten. Gravelles Prognose lautete, dass eine Zinserhöhung "einige Zeit" nach Erreichen
                             der Reinvestitionsphase von QE erfolgen würde.

                             Fundamentalprognosen* Kanada                                Zinsen und Wechselkurse Kanada
                                                               2020        2021   2022                    25.03.   3M     6M     12M
                             BIP                                -5,4        5,4    4,0   O/N Zielsatz      0,25    0,25   0,25   0,25
                             Inflation                           0,7        2,0    2,0   3M Satz           0,09    0,15   0,20   0,20
                             Arbeitslosenquote1                  9,6        7,8    6,3   10J               1,47    1,40   1,55   1,70
                             Haushaltssaldo2                   -16,0       -6,0   -2,7   Spread 10JBund    185     170    175    200
                             Leistungsbilanzsaldo2              -1,9       -1,8   -1,6   EUR in CAD        1,48    1,51   1,52   1,51
                             *Veränderung gg. Vj. in %                                   USD in CAD        1,26    1,29   1,30   1,30
                             1   in % der Erwerbstätigen, 2 in % des BIP

                             Quelle: Feri, Bloomberg, NORD/LB Macro Research
16 / Economic Adviser  April 2021

Australien
Wachstum könnte nun doch früheren Zinsschritt implizieren
Analysten: Tobias Basse // Bernd Krampen

                             Robustes BIP-Wachstum Q4/20 – Fluten könnten Aussichten für Q1/21 etwas trüben
                             Niedrige Neuinfektionszahlen sind der Schlüssel zu einer Rückkehr zu soliden Wachstums-
                             daten – das konnte Australien eindrucksvoll bestätigen. Im IV. Quartal verzeichnete das Land
                             ein BIP-Wachstum von unerwartet robusten 3,1% Q/Q (nach 3,4% Q/Q im III. Quartal). Ins-
                             besondere der private Konsum, aber auch der Wohnungsbau, gaben entscheidende Im-
                             pulse. Die „zweite“ Welle der Ausbreitung von Covid-19 im Juli und August konnte durch
                             restriktive Maßnahmen gebrochen werden. Der Sommer auf der Südhalbkugel verschaffte
                             dem Land zuletzt zudem etwas Zeit. Seit Mitte Oktober wurden nur fünf Todesfälle bekannt
                             gegeben! Die Umfragen zur Unternehmensstimmung zeigen mittlerweile anhaltend opti-
                             mistische Aussichten der befragten Firmen an, was u.a. die AiG PMIs sowohl für das verar-
                             beitende Gewerbe (58,8 Punkte) als auch für den Dienstleistungssektor (55,8 Punkte) bele-
                             gen. Der Arbeitsmarkt konnte mit deutlichen Beschäftigungszuwächsen von Oktober bis
                             Februar aufwarten, so dass die Arbeitslosenquote in diesem Zeitraum zügig von 7,0% auf
                             5,8% zurückging. Die Einzelhandelsumsätze legen dagegen eine regelrechte Zick-Zack-Bewe-
                             gung hin – hier sind neben monatlichen Gegenbewegungen sicherlich auch Inflationssorgen
                             ein Thema. In jedem Fall beflügelten die erhöhten Ersparnisse der privaten Haushalte sowie
                             die fiskalpolitischen Maßnahmen grundsätzlich den Konsum. Chinas Erholung spielt auch
                             eine große Rolle für Australien. Stabile Rohstoffpreise stützen die (Bergbau-)Wirtschaft
                             Australien, wohingegen der anhaltend feste australische Dollar den Exportsektor durchaus
                             belastet. Probleme traten zuletzt aber bei der ohnehin recht spät begonnenen Impfkam-
                             pagne auf, da widrige Witterungsverhältnisse den Start nochmals verzögerten. So wird es
                             noch länger dauern, bis ausreichend viele Australier geimpft sein werden. Die Fluten im Süd-
                             osten des Landes könnten die Wirtschaft in Q1 zudem noch etwas belasten.
                             RBA bremst mit QE-Anpassung des Höhenflug des australischen Dollars
                             Mit Überraschung aufgenommen wurde die Entscheidung der RBA Anfang Februar zu einer
                             Ausweitung des Wertpapierankaufprogramms, was sicherlich auch in der Stärke der Wäh-
                             rung begründet lag. Der Höhenflug des AUD bis kurzzeitig über 0,80 USD konnte damit im-
                             merhin gestoppt werden. Perspektivisch wird die RBA auch den Höhenflug der Häuserpreise
                             brechen wollen. Sollte sich die konjunkturelle Erholung fortsetzen und keine „dritte“
                             Coronawelle anrollen, könnte sich unseres Erachtens sogar eine frühere Zinsanhebung als
                             bisher mit 2024 ergeben. Andererseits verwies die RBA aber auch immer wieder auf die
                             niedrigen Lohnzuwächse und damit auf eine gedämpfte Inflation noch auf Jahre hinaus.

                             Fundamentalprognosen* Australien                            Zinsen und Wechselkurse Australien
                                                               2020        2021   2022                      25.03.   3M     6M     12M
                             BIP                               -2,4         4,2    3,1   Cash target rate    0,10    0,10   0,10   0,10
                             Inflation                          0,8         1,8    1,7   3M Satz             0,03    0,05   0,10   0,15
                             Arbeitslosenquote1                 6,5         6,0    5,3   10J                 1,67    1,70   1,80   2,00
                             Haushaltssaldo2                   -8,0        -9,8   -5,0   Spread 10JBund      205     200    200    230
                             Leistungsbilanzsaldo2              2,5         1,3    0,5   EUR in AUD          1,55    1,56   1,58   1,58
                             *Veränderung gg. Vj. in %                                   USD in AUD          0,76    0,75   0,74   0,74
                             1   in % der Erwerbstätigen, 2 in % des BIP

                             Quelle: Feri, Bloomberg, NORD/LB Macro Research
17 / Economic Adviser  April 2021

Portfoliostrategien
Zinsstrukturkurve Euroland

Renditen und Prognosen (Bunds/Swap)                           Prognosen Zinsstrukturkurve (Bunds)
     Renditen (in %)         NORD/LB Prognose auf Sicht von
                                                              1,00 %
                Aktuell        3M         6M         12M
3M               -0,54        -0,53      -0,52       -0,50    0,75
1J               -0,63        -0,60      -0,55       -0,65    0,50
2J               -0,71        -0,65      -0,60       -0,70
3J               -0,75        -0,65      -0,60       -0,70    0,25
4J               -0,73        -0,63      -0,58       -0,68    0,00
5J               -0,68        -0,60      -0,55       -0,65
6J               -0,65        -0,54      -0,50       -0,60    -0,25
7J               -0,59        -0,47      -0,44       -0,53    -0,50
8J               -0,51        -0,39      -0,37       -0,46
9J               -0,43        -0,30      -0,29       -0,39    -0,75
10J              -0,35        -0,20      -0,20       -0,30    -1,00
2J (Swap)        -0,51        -0,45      -0,40       -0,50             3M     1       2   3    4    5     6    7   8   9     10
5J (Swap)        -0,37        -0,30      -0,25       -0,35
                                                                         Aktuell              3M              6M           12M
10J (Swap)       -0,01         0,15       0,15       0,05
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research                     Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research

Prognosen und Total Returns                                   Erwartete Total Returns
                 Total Returns (in %) auf Sicht von…                  in %
                                                              0,0
               3M                   6M            12M
3M            -0,13                -0,27          -0,52
1J            -0,18                -0,36          -0,63
2J            -0,31                -0,56          -0,77       -0,5
3J            -0,46                -0,38          -0,85
4J            -0,52                -0,84          -0,80
5J            -0,53                -0,87          -0,69
                                                              -1,0
6J            -0,68                -0,99          -0,63
7J            -0,80                -1,04          -0,51
8J            -0,90                -1,04          -0,38
9J            -1,06                -1,08          -0,21       -1,5
10J           -1,33                -1,20          -0,02               3M     1        2   3   4   5       6    7   8   9    10
                                                                                 3M            6M               12M
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research                     Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research

Der Total Return misst den absoluten Ertrag einer Anlage im betrachteten Zeithorizont unter Berücksichtigung der
zeitanteiligen Rendite zuzüglich der aufgrund der prognostizierten Zinsstrukturkurvenveränderung zu erwartenden
Kursgewinne bzw. –verluste.
18 / Economic Adviser  April 2021

Portfoliostrategien
Zinsstrukturkurve international: 3-Monats- & 12-Monatssicht

Auf 3-Monatssicht

        Erwartete Total Returns (in %) in Euro                  Erwartete Total Returns (in %) in Landeswährung
             EUR         USD        GBP     JPY    CHF                     USD            GBP         JPY    CHF
1J           -0,2        0,5        -4,9     0,2   -0,6   1J               0,0            -0,1        -0,1   -0,2
2J           -0,3        0,5        -4,9     0,2   -0,6   2J               -0,1           -0,1        -0,2   -0,3
3J           -0,5        0,6        -4,9     0,2   -0,6   3J               0,1            -0,1        -0,2   -0,3
4J           -0,5        0,9        -4,9     0,1   -0,6   4J               0,4            -0,1        -0,3   -0,3
5J           -0,5        1,2        -4,8     0,0   -0,6   5J               0,6             0,0        -0,4   -0,3
6J           -0,7        1,8        -4,5    -0,1   -0,7   6J                1,2            0,3        -0,4   -0,3
7J           -0,8        2,1        -4,4    -0,1   -0,9   7J                1,5            0,4        -0,5   -0,6
8J           -0,9        2,2        -3,9    -0,1   -1,0   8J                1,7            0,9        -0,5   -0,6
9J           -1,1        2,1        -3,7     0,0   -0,9   9J               1,5             1,2        -0,3   -0,6
10J          -1,3        2,1        -4,7     0,3   -0,9   10J               1,5            0,2        -0,1   -0,5
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research                 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research

Auf 12-Monatssicht

        Erwartete Total Returns (in %) in Euro                  Erwartete Total Returns (in %) in Landeswährung
             EUR         USD        GBP     JPY    CHF                     USD            GBP         JPY    CHF
1J           -0,6        1,5        -4,9     0,2   -0,3   1J               0,1             0,0        -0,1   -0,8
2J           -0,8        1,4        -4,9     0,0   -0,3   2J               0,0            -0,1        -0,3   -0,8
3J           -0,8        1,7        -5,0     0,1   -0,2   3J               0,3            -0,2        -0,3   -0,7
4J           -0,8        1,9        -5,2    -0,1    0,0   4J               0,5            -0,4        -0,4   -0,6
5J           -0,7        2,1        -5,2    -0,2    0,1   5J               0,7            -0,4        -0,6   -0,4
6J           -0,6        2,4        -5,1    -0,3    0,0   6J               1,0            -0,3        -0,7   -0,6
7J           -0,5        2,7        -5,3    -0,5   -0,2   7J               1,2            -0,5        -0,8   -0,8
8J           -0,4        2,7        -5,0    -0,5   -0,2   8J               1,3            -0,2        -0,9   -0,7
9J           -0,2        2,5        -5,1    -0,5    0,0   9J               1,1            -0,3        -0,8   -0,6
10J           0,0        2,1        -6,1    -0,3    0,1   10J              0,7            -1,3        -0,7   -0,5
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research                 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research

Der Total Return misst den absoluten Ertrag einer Anlage im betrachteten Zeithorizont unter Berücksichtigung der
zeitanteiligen Rendite zuzüglich der aufgrund der prognostizierten Zinsstrukturkurven- und Wechselkursveränderung
zu erwartenden Kursgewinne bzw. –verluste.
19 / Economic Adviser  April 2021

  Portfoliostrategien
  Aktienmarktstrategie; 3-Monats-, 6-Monats- & 12-Monatssicht

  Werte und Performance
                                       Wert am                      Stand                              Performance seit
            Index                     25.03.2021        Vormonat            Jahresbeginn         Vormonat        Jahresbeginn
            DAX                        14.610,39        13.786,29             13.718,78            5,98%             6,50%
           MDAX                        31.511,15        31.270,86             30.796,26            0,77%             2,32%
        EuroSTOXX50                     3.832,55         3.636,44              3.552,64            5,39%             7,88%
          STOXX50                       3.274,22         3.124,51              3.108,30            4,79%             5,34%
         STOXX600                        423,39           404,99                399,03             4,54%             6,10%
         Dow Jones                     32.420,06        30.932,37             30.606,48            4,81%             5,93%
          S&P 500                       3.889,14         3.811,15              3.756,07            2,05%             3,54%
           Nikkei                      28.729,88        28.966,01             27.444,17           -0,82%             4,68%
  Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research

  Prognosen Indizes                                       EuroSTOXX50 und S&P500
                             NORD/LB Prognose             4000                                                               4200
       Index
                              auf Sicht von ...           3800                                                               4000
                        3M        6M            12M                                                                          3800
                                                          3600
           DAX        13.800    14.600         15.500                                                                        3600
                                                          3400
         MDAX         30.200    32.000         33.900                                                                        3400
  EuroSTOXX50          3.580     3.825          4.000     3200
                                                                                                                             3200
      STOXX50          3.075     3.275          3.400     3000
                                                                                                                             3000
     STOXX600           400       425            440      2800
                                                                                                                             2800
     Dow Jones        31.500    32.500         33.000     2600                                                               2600
       S&P 500         3.850     3.950          4.000     2400                                                               2400
         Nikkei       28.250    29.500         30.250     2200                                                               2200
  Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research
                                                          2000                                                               2000
                                                           26.03.2020 26.06.2020           26.09.2020   26.12.2020 26.03.2021
                                                                    EuroSTOXX50                           200-Tage-Linie
                                                                    S&P 500 (r.S.)                        200-Tage-Linie (r.S.)
                                                          Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research

Redaktionsschluss für Daten, Prognosen und Texte war Freitag, 26. März 2021.

Der nächste Economic Adviser erscheint am 23. April 2021.
20 / Economic Adviser  April 2021

Übersicht Prognosen

Fundamentalprognosen
       in %                    BIP Wachstum                          Inflationsrate                Arbeitslosenquote1              Haushaltssaldo2
                          2020      2021   2022              2020         2021      2022           2020   2021 2022          2020      2021      2022
USA                       -3,5       4,9    3,1                1,2         2,6       2,4           8,1     6,0    5,0        -15,7     -11,6     -8,3
Euroland                  -6,8       4,1    4,6                0,3         1,6       1,3           7,9     8,0    7,6         -7,8      -6,1     -4,2
Deutschland               -4,9       3,2    4,3                0,4         2,5       1,4           5,9     5,9    5,4         -4,2      -5,0     -1,2
Japan                     -4,8       2,8    2,1                0,0         0,1       0,5           2,8     3,0    2,8        -12,7      -8,0     -5,4
Großbritannien            -9,9       4,7    5,7                0,9         1,6       1,9           4,5     6,0    5,4        -17,3     -10,0     -5,2
Schweiz                   -2,9       3,1    3,4               -0,7         0,1       0,4           3,1     3,5    3,3         -4,0      -2,2     -0,6
China                      2,3       8,5    5,5                1,6         1,6       2,3           3,8     3,8    3,6         -7,0      -5,7     -4,3
Kanada                    -5,4       5,4    4,0                0,7         2,0       2,0           9,6     7,8    6,3        -16,0      -6,0     -2,7
Australien                -2,4       4,2    3,1                0,8         1,8       1,7           6,5     6,0    5,3         -8,0      -9,8     -5,0
Veränderung gg. Vj. in %, 1 in % der Erwerbstätigen (Deutschland: BA-Definition), 2 in % des BIP

Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research

Leitzinsen                                                                       Wechselkurse
  In %        25.03.21         3M              6M               12M               EUR in…          25.03.21        3M                6M            12M
USD             0,25           0,25           0,25               0,25            USD                 1,18          1,17              1,17          1,16
EUR             0,00           0,00           0,00               0,00            JPY                 128           128               129           128
JPY             -0,10         -0,10           -0,10             -0,10            GBP                 0,86          0,90              0,90          0,90
GBP             0,10           0,10           0,10               0,10            CHF                 1,11          1,11              1,12          1,10
CHF             -0,75         -0,75           -0,75             -0,75            CNY                 7,70          7,72              7,78          7,77
CNY             1,50           1,50           1,50               1,50            CAD                 1,48          1,51              1,52          1,51
CAD             0,25           0,25           0,25               0,25            AUD                 1,55          1,56              1,58          1,58
AUD             0,10           0,10           0,10               0,10
                                                                                 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research

Zinsen (Staatsanleihen)
                    3M-Sätze                              Renditen 2J                              Renditen 5J                        Renditen 10J
         25.03.      3M        6M      12M      25.03.      3M         6M      12M     25.03.        3M      6M     12M    25.03.        3M      6M    12M
USD        0,19     0,20      0,25     0,30       0,14     2,60       0,25     0,30      0,83       0,80    0,90    1,10      1,63      1,50    1,60   1,80
EUR       -0,54    -0,53     -0,52    -0,50      -0,72    -0,65      -0,60    -0,70     -0,70      -0,60   -0,55   -0,65     -0,38     -0,30   -0,20   -0,30
JPY       -0,08     0,05      0,05     0,10      -0,14    -0,10      -0,05    -0,05     -0,09      -0,03    0,03    0,04      0,09      0,10    0,15    0,20
GBP        0,09     0,10      0,10     0,10       0,05     0,10       0,15     0,30      0,32       0,34    0,41    0,60      0,73      0,75    0,85   1,10
CHF       -0,76    -0,75     -0,75    -0,75      -0,81    -0,80      -0,75    -0,80     -0,64      -0,60   -0,55   -0,60     -0,36     -0,30   -0,20   -0,30
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research

Spreads (Bp)
                  3M EURIBOR                                2J Bund                                  5J Bund                            10J Bund
         25.03.     3M        6M      12M      25.03.       3M        6M      12M        25.03.      3M     6M     12M     25.03.       3M      6M     12M
USD          73      73        77        80        85        85        85      100         153      140    145     175        202       180    180        210
JPY          46      58        57        60        58        55        55       65          61       58     58      69         47        40     35         50
GBP          63      63        62        60        76        75        75      100         101       94     96     125        111       105    105        140
CHF         -22     -22       -23       -25        -9       -15       -15      -10           6        0      0       5          3         0      0          0
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research
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