Economic Adviser Macro Research - Die NORD/LB

 
WEITER LESEN
Economic Adviser Macro Research - Die NORD/LB
Economic Adviser
     Macro Research

19. Februar 2021  Ausgabe März 2021
1 / Economic Adviser  März 2021

Inhalt

                         Special: Der US-Arbeitsmarkt und das FOMC                                           2

                         USA: US-Konsumenten im Januar wieder in Kauflaune                                   4

                         Euroland: EZB wird durch temporären Inflationsanstieg hindurchsehen                 6

                         Deutschland: Inflationsrate macht zum Jahresbeginn großen Sprung                    8

                         Schweiz: Regierung avisiert Lockerung der Coronamaßnahmen                          10

                         Japan: Freundliche BIP-Zahlen zum Ende des Jahres 2020                             11

                         China: Eine „dritte“ Covid-19-Welle mit gewissen Auswirkungen                      12

                         Großbritannien: Double-Dip-Recession abgewendet – Impfvorreiter in Europa          13

                         Kanada: Kanadas Wirtschaft zeigt sich überraschend widerstandsfähig                14

                         Australien: RBA erwartet keinen Zinsschritt bis 2024 – vermutlich länger           15

                         Portfoliostrategien: Zinsstrukturkurve Euroland                                    16

                         Portfoliostrategien: Zinsstrukturkurve International – 3-Monats & 12-Monatssicht   17

                         Portfoliostrategien: Aktienmarktstrategie; 3-Monats-, 6-Monats- & 12-Monatssicht   18

                         Übersicht Prognosen                                                                19

                         Ansprechpartner                                                                    20

                         Wichtige Hinweise                                                                  22

Researchportal:
www.nordlb.de/research
Bloomberg:
RESP NRDR
2 / Economic Adviser  März 2021

Special
Der US-Arbeitsmarkt und das FOMC
Analysten: Tobias Basse // Bernd Krampen

                             Arbeitsmarktdaten werden im Fokus bleiben
                             Die US-Notenbank verfolgt bekanntlich drei Ziele. Sie soll für eine günstige Beschäftigungssi-
                             tuation, eine nicht zu hohe Inflationsrate und ein angemessenes Kapitalmarkzinsniveau in
                             den Vereinigten Staaten sorgen. Diese Ziele der Notenbank überschneiden sich natürlich und
                             es kann auch daher zu Zielkonflikten kommen. Dabei hat Zentralbank vom Gesetzgeber keine
                             Prioritäten bei der Erfüllung ihrer Ziele ins Stammbuch geschrieben bekommen. Operativ sind
                             aus einer historischen Perspektive betrachtet vor allem die ersten beiden Ziele von Bedeu-
                             tung für die US-Notenbank. Da zudem die Inflation seit einiger Zeit kein Problem für die Wirt-
                             schaft der USA dargestellt hat, liegt der Fokus der Fed-Offiziellen inzwischen vor allem auf
                             dem Beschäftigungsziel. In der Coronavirus-Krise hat es hier in der Tat große Herausforde-
                             rungen für die US-Geldpolitiker gegeben, auf die man dann aktiv und recht offensiv reagiert
                             hat. Inzwischen beginnt sich die Lage am Arbeitsmarkt der Vereinigten Staaten aber klar zu
                             verbessern, was zunächst den Handlungsdruck auf das FOMC dämpft und perspektivisch eine
                             Diskussion bezüglicher eines Einstiegs in eine Normalisierung der Ausrichtung der Fed-Geld-
                             politik auslösen wird. Für letzteres ist die Zeit aber eindeutig noch nicht gekommen; die Be-
                             schäftigungssituation präsentiert sich dafür noch nicht erfreulich genug. So sind im Januar
                             sind lediglich 49.000 neue Jobs entstanden. Dies lag zwar eigentlich im Rahmen der Erwar-
                             tungen, einige interessierte Beobachter hatten ihre Einschätzung jedoch im Laufe kurz vor
                             der Meldung der Daten nach den Zahlen zur Beschäftigungskomponente des ISM PMI Manu-
                             facturing und zu anderen Indikatoren vom US-Arbeitsmarkt angepasst und waren somit letzt-
                             lich von positiveren Daten ausgegangen. Zudem sind unerfreuliche Revisionen an der Zeit-
                             reihe vorgenommen worden. Damit muss also schon von einer negativen Überraschung ge-
                             sprochen werden. Immerhin ist die Arbeitslosenquote U3 am aktuellen Rand auf 6,3% gefal-
                             len – in der Abgrenzung U6 zeigte sich im Januar ein Wert von 11,1%. Hier rückt also die
                             Marke von 10%, die in 2015 im Fokus gestanden hatte, langsam aber sicher ins Blickfeld.
                             „Den“ US-Arbeitsmarkt gibt es ohnehin nicht. In den einzelnen Bundesstaaten zeigen sich
                             derzeit sehr unterschiedliche Entwicklungen. In South Dakota scheint die Krise mit Blick auf
                             die Beschäftigungssituation inzwischen beispielsweise bereits überwunden zu sein.

                             Chart: Die US-Arbeitslosenquoten U3 und U6
                             25     in %

                             20

                             15

                             10

                              5

                              0
                            31.01.2014                     31.01.2016          31.01.2018                31.01.2020
                                                                  U3                          U6
                             Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research
3 / Economic Adviser  März 2021

                      Wie geht es weiter?
                      Damit stellt sich die Frage, wie es mit der Fed-Geldpolitik weitergeht, wenn die Erholung am
                      US-Arbeitsmarkt auch weiterhin anhält (wovon wohl auszugehen ist). Im Jahr 2021 dürfte das
                      FOMC nach aktuellem Informationsstand keine Diskussionen bezüglich einer weniger laxen
                      Ausrichtung der Geldpolitik im Land der unbegrenzten Möglichkeiten wünschen. Auch in
                      2022 werden sich im zentralen Entscheidungsgremium der US-Notenbank wohl keine Mehr-
                      heiten für eine Leitzinsanhebung finden. Ab dem Jahr 2023 könnte es dann spannender wer-
                      den. Interessant ist in diesem Kontext, dass das jüngst veröffentlichte Protokoll zur letzten
                      FOMC-Sitzung recht positive Einschätzungen zur Wirtschaftslage in Nordamerika enthält. In
                      diesem Kontext muss auch die Inflationsentwicklung genau im Auge behalten werden. Der
                      inzwischen zu beobachtende Anstieg der US-Kapitalmarktzinsen, der die Rendite von Treasu-
                      ries mit einer Restlaufzeit von 10 Jahren beispielsweise über die Marke von 1,20% gehievt
                      hat, ist sicherlich auch eine Konsequenz von zumindest mittelfristig bei einigen Anlegern
                      schon vorhandenen Inflationssorgen. Noch präsentiert sich die Inflation in den Vereinigten
                      Staaten aber recht zahm. Die Jahresrate der Konsumentenpreise notiert im Januar mit 1,4%
                      beispielsweise voll im „grünen“ Bereich. Manche US-Notenbanker würden sich aktuell sogar
                      einen etwas deutlicheren Anstieg bei dieser Zeitreihe wünschen. Inflation ist in den USA folg-
                      lich kein akutes Problem – und auch perspektivisch sehen wir an dieser Stelle keine Notwen-
                      digkeit, wirklich katastrophale Szenarien in den Fokus zu rücken. Beispielsweise darf die Be-
                      deutung des klaren Anstiegs der Preiskomponente (die sogenannten „Prices Paid“) des ISM
                      PMI Manufacturing in diesem Kontext nicht überbewertet werden. Die jüngsten Zahlen zu
                      den US-Produzentenpreisen zeigen zwar einen überraschend deutlichen Zuwachs an, der gut
                      mit den Entwicklungen bei den ISM PMI Manufacturing kompatible ist, dies ist zunächst aber
                      nur ein kleiner Mosaikstein, dessen Bedeutung nicht überinterpretiert werden sollte. Zudem
                      gibt die neue Strategie der Notenbank in Washington die Möglichkeit, auch bei einem stär-
                      keren Preisauftrieb zunächst noch kein signifikanten Schwenk bei der US-Geldpolitik einzulei-
                      ten. Jahresraten im Bereich von 3% sind für die überwiegende Mehrzahl der hochrangigen
                      Offiziellen der Federal Reserve bei den Konsumentenpreisen ohnehin kein Problem. Mit Blick
                      auf den globalen Rentenmarkt ist aber wohl auch eine Sache völlig klar: Deflationsszenarien,
                      die zwischenzeitlich wohl schon von Relevanz waren, haben beim Blick auf die Ökonomie der
                      Vereinigten Staaten inzwischen ihren Schrecken verloren. Dieses Faktum sollte die aktuellen
                      Entwicklungen an der US-Zinsfront weitgehend erklären können.
4 / Economic Adviser  März 2021

USA
US-Konsumenten im Januar wieder in Kauflaune
Analysten: Tobias Basse // Bernd Krampen

                             US-Konsumenten im Januar wieder in Kauflaune
                             Nach den recht unerfreulichen Zahlen zum Abschluss des Jahres 2020 konnten die Einzel-
                             handelsumsätze im Berichtsmonat Januar wieder deutlicher anziehen. In Zahlen gesprochen
                             wurde eine bemerkenswerte Veränderungsrate von beachtlichen +5,3 % M/M gemeldet.
                             Der US-Verbraucher ist also wieder in Kauflaune, wobei die starken Zahlen am aktuellen
                             Rand natürlich auch auf die Schwäche im Vormonat und auf die staatlichen Stützungsmaß-
                             nahmen zurückzuführen sind. Dennoch scheinen sich inzwischen die Signale dafür zu meh-
                             ren, dass das I. Quartal 2021 für die US-Ökonomie doch nicht ganz so schwierig werden
                             könnte, wie manche Pessimisten momentan noch befürchten. Allerdings dürfte die Corona-
                             virus-Krise, die Kältewelle und der Stromausfall in Texas zu Belastungen geführt haben, die
                             nicht aus dem Blick verloren werden dürfen. Wir halten zunächst an unserer BIP-Prognose
                             für die USA fest, die mittlerweile aber nicht mehr als optimistisch anzusehen ist.

                             Chart: Zinsentwicklung USA
                                  4
                                        in %

                                  3

                                  2

                                  1

                                  0
                                19.02.2016      19.02.2017     19.02.2018     19.02.2019      19.02.2020
                                          UST 2J           UST 5J           UST 10J           Fed Funds Target

                             Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research

                             Kapitalmarktrenditen sind zuletzt weiter angezogen
                             Vor allem ab dem II. Quartal 2021 scheint der Rentenmarkt dann in der Tat inzwischen mit
                             einer sehr nachhaltigen Erholung der US-Ökonomie zu rechnen. Die Rendite von US-Staats-
                             anleihen mit einer Restlaufzeit von 10 Jahren pendelt entsprechend recht klar oberhalb von
                             1,20%. Im Laufzeitbereich 2 Jahre notiert die Verzinsung der Treasuries aber weiterhin un-
                             terhalb von 0,20%. Dies Marke ist bei den Renditen der Papiere mit einer Restlaufzeit von 3
                             Jahren inzwischen in den Fokus gerückt. Am US-Rentenmarkt wird folglich erst mittelfristig
                             mit Leitzinsanhebungen durch das FOMC gerechnet. Dann sehen die Marktteilnehmer aber
                             offenkundig schon die Gefahr, dass man in Washington doch etwas zügiger an der Zins-
                             schraube drehen könnte. In der Tat scheinen sich manche Anleger zunehmend nicht nur um
                             mögliche Probleme mit einer Asset-Preis-Inflation in den USA zu sorgen. Wir halten es für
                             absolut korrekt, dass die im Fixed-Income-Segment zwischenzeitlich wohl schon gespielten
                             Deflationsszenarien nun immer stärker in den Hintergrund rücken, würden aber auch vor zu
                             großen Inflationsängsten warnen. Der im Januar zu beobachtende Anstieg der ISM PMI Ma-
                             nufacturing Prices Paid auf nun schon 82,1 Punkte zeigt sicherlich steigende Einkaufspreise
5 / Economic Adviser  März 2021

                       bei den US-Industrieunternehmen an, sollte aber in seiner ökonomischen Bedeutung zu-
                       nächst auch nicht überbewertet werden. Die Zeitreihe ist bekanntlich ziemlich volatil und
                       hat – wenn überhaupt – vorerst allenfalls gewisse Implikationen für die Produzentenpreise
                       in den USA. Hier zeigte sich jüngst ein unerwartet deutlicher Anstieg. Größere Effekte auf
                       die makroökonomische Preisentwicklung bei den für den Konsumenten in den USA relevan-
                       ten Indizes wird es zunächst aber nicht geben. Angesichts dieser Überlegungen scheinen
                       nun kurzfristig durchaus Gegenbewegungen bei den US-Kapitalmarktrenditen möglich zu
                       sein.
                       US-Dollar in Bewegung
                       Nachdem die psychologisch wichtige Marke von 1,00% bei der US-Staatsanleiherendite im
                       Laufzeitbereich 10 Jahre nun klar überwunden worden ist, konnte die US-Währung gegen-
                       über dem Euro zunächst aufwerten. Steigende Aktienkurse lasten nun aber zunächst etwas
                       auf dem Greenback. Relativ zum Euro bleibt die Währung der Vereinigten Staaten – trotz
                       des US-Kapitalmarktzinsniveaus – zunächst eine „Low-Beta-Currency“!

                       Fundamentalprognosen USA
                                                                          2020                       2021                    2022
                       BIP                                                 -3,5                        3,7                    2,1
                       Privater Konsum                                     -3,9                        3,5                    2,3
                       Öffentlicher Konsum                                  0,3                        2,0                    1,0
                       Investitionen                                       -0,8                        7,0                    4,5
                       Export                                             -13,0                        5,0                    2,0
                       Import                                              -9,3                        5,0                    4,0
                       Inflation                                            1,2                        2,4                    2,4
                       Arbeitslosenquote1                                   8,1                        6,0                    5,5
                       Haushaltssaldo2                                    -15,7                      -11,2                   -7,0
                       Leistungsbilanzsaldo2                               -3,0                       -2,6                   -2,6
                       Veränderung gg. Vj. in %, 1 in % der Erwerbstätigen, 2 in % des BIP

                       Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research

                       Quartalsprognosen USA
                                                                    I/20              II/20          III/20          IV/20          I/21
                       BIP Q/Q ann.                                -31,4              33,4             4,0             3,3           3,0
                       BIP Y/Y                                      -9,0               -2,8           -2,5            -0,4          10,3
                       Inflation Y/Y                                 0,4                1,2            1,2             1,6           3,0
                       Veränderung in %

                       Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research

                       Zinsen und Wechselkurse USA
                                                                     18.02.                   3M              6M               12M
                       Fed Funds Target Rate                          0,25                    0,25            0,25             0,25
                       3M-Satz                                        0,18                    0,25            0,25             0,30
                       10J Treasuries                                 1,30                    1,15            1,30             1,55
                       Spread 10J Bund                                164                     145             150              185
                       EUR in USD                                     1,21                    1,17            1,16             1,16
                       Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research
6 / Economic Adviser  März 2021

Euroland
EZB wird durch temporären Inflationsanstieg hindurchsehen
Analyst: Christian Lips, Chefvolkswirt

                                Euroland wegen zweiter Infektionswelle vor Double-Dip Rezession
                                Erwartungsgemäß hat die zweite Corona-Infektionswelle die Wirtschaftsleistung in den letz-
                                ten Monaten des Jahres 2020 erneut gebremst. Das preis- und saisonbereinigte Bruttoin-
                                landsprodukt ist im Vergleich zum Vorquartal allerdings nur moderat um 0,6% geschrumpft.
                                Der entscheidende Grund für die Unterbrechung des Erholungsprozesses im Schlussquartal
                                ist die zweite Infektionswelle in der Coronakrise, die seit dem Herbst in weiten Teilen Euro-
                                pas grassiert. Noch immer befinden sich viele Länder Europas im Lockdown. Während diese
                                Welle gemessen an den Infektionszahlen noch heftiger ausfällt als die erste im letzten Früh-
                                jahr, fallen die Belastungen für die Gesamtwirtschaft deutlich geringer aus. In Deutschland,
                                Spanien, Portugal und Belgien legte die Wirtschaftsleistung sogar leicht zu. Vor allem ist dies
                                der unerwartet hohen Dynamik in der Industrie zu verdanken, wodurch der teils dramati-
                                sche Einbruch der wirtschaftlichen Aktivität in den besonders von Kontaktbeschränkungen
                                betroffenen Wirtschaftsbereichen kompensiert wurde. Diese Zweiteilung scheint sich zum
                                Jahresbeginn fortzusetzen. Der PMI Industrie ist im Februar auf 57,7 Punkte und somit ein
                                Drei-Jahreshoch geklettert, während der PMI Dienstleistungen nochmals leicht auf 44,7
                                Punkte gefallen ist. Trotz der schwierigen Lage in diesem Winter stehen die Chancen gut,
                                dass der derzeit nur unterbrochene konjunkturelle Aufholprozess mit einem Überwinden
                                der zweiten Welle wieder deutlich an Fahrt gewinnt. Hierzu mögen günstigere Witterungs-
                                bedingungen ab dem Frühjahr einen Beitrag leisten, der entscheidende Faktor ist jedoch ein
                                Erfolg der Impfungen. Für 2021 ist weiterhin ein BIP-Wachstum von gut 4% in Reichweite.

                                Chart: Kapitalmarktrenditen tendieren aufwärts
                                          in %                                                                                    in %
                                1,0                                                                                                         2,0

                                0,5
                                                                                                                                            1,5
                                0,0
                                                                                                                                            1,0
                               -0,5
                                                                                                                                            0,5
                               -1,0

                               -1,5                                                                                                         0,0
                                   1/15     7/15   1/16     7/16    1/17  7/17    1/18   7/18   1/19       7/19    1/20   7/20    1/21
                                            Bunds (10J)             EUR Eonia Forward 3Y1Y             Inflationserwartungen (5Y5Y, r.S.)
                                Quellen: Feri, Bloomberg, NORD/LB Macro Research

                                Inflationssprung im Januar größer als erwartet – Verzerrungen erschweren Interpretation
                                Wie erwartet ist die Inflationsrate zum Jahresauftakt in positives Terrain zurückgekehrt. Wir
                                hatten bereits seit längerer Zeit auf die vielfältigen Faktoren hingewiesen, die zu einer deut-
                                lich höheren HVPI-Jahresrate im Laufe des Jahres 2021 führen werden. Überraschend war
                                dann jedoch das Ausmaß der Aufwärtsbewegung. Gegenüber Dezember sprang die Inflati-
                                onsrate von -0,3% auf +0,9% Y/Y, was zugleich im historischen Vergleich den bislang größten
                                gemessenen Monatsanstieg darstellt. Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Die relativ robuste
                                Entwicklung der Industrie dank der hohen Nachfrage führt laut jüngsten Umfragen inzwi-
                                schen schon zu deutlich steigenden Rohstoff- und damit Einkaufspreisen. Der Effekt auf die
                                Verkaufspreise ist jedoch bislang relativ moderat, was auf eine geringe Preissetzungsmacht
7 / Economic Adviser  März 2021

                       der Unternehmen hindeuten könnte. So sind es vor allem Basiseffekte beim Rohölpreis, die
                       in diesem Jahr einen deutlichen Anstieg der Energiepreise bewirken. Im Januar war der In-
                       flationsbeitrag zwar noch negativ, der ermäßigende Effekt auf die Jahresrate hat jedoch be-
                       reits deutlich nachgelassen. Zudem haben einige Sonderfaktoren wie die Rückkehr zu nor-
                       malen MWSt-Sätzen in Deutschland oder eine höhere CO2-Bepreisung inflationssteigernd
                       gewirkt. Krisenbedingt größere statistische Anpassungen erschweren zudem die Interpreta-
                       tion der jüngsten Daten der Preisstatistik (vgl. Deutschland-Text auf S. 7-8). Zudem verzerrt
                       auch die Verschiebung von sonst im Januar üblichen Schlussverkäufen, die aber zeitverzö-
                       gert nachgeholt werden. Es spricht viel dafür, dass der Inflationsanstieg in diesem Jahr tem-
                       porärer Natur ist. Auch die marktbasierten mittelfristigen Inflationserwartungen sind trotz
                       des jüngsten Anstiegs weiterhin moderat.
                       Kapitalmarktrenditen steigen – EZB wird aber durch temporären Impuls hindurchsehen
                       Die Kapitalmarktrenditen haben zuletzt in den wichtigen entwickelten Volkswirtschaften
                       aufwärts tendiert, allen voran in den USA. Zuletzt konnte sich auch die Eurozone diesem
                       Trend nicht mehr entziehen. Die Rendite von Bundesanleihen mit zehnjähriger Restlaufzeit
                       ist in Richtung -0,30% geklettert. Trotz relativ moderater Inflationserwartungen sind zuletzt
                       auf mittlere Sicht bereits wieder steigende Leitzinsen eingepreist worden. Der EZB-Rat
                       mahnte jedoch bereits im Januar laut Sitzungsprotokoll, den temporären Inflationsanstieg
                       nicht als dauerhaft anzusehen. Es spricht viel dafür, dass die Geldpolitiker durch den aktuel-
                       len temporären Impuls hindurchsehen werden. Große Bedeutung wird die EZB in nächster
                       Zeit den Finanzierungsbedingungen beimessen. Allerdings ist dies nicht so zu verstehen,
                       dass jede Straffung des monetären Umfelds zu Reaktionen der Notenbank führen wird.

                       Fundamentalprognosen Euroland
                                                                         2020                           2021                     2022
                       BIP                                               -6,8                            4,3                      4,2
                       Privater Konsum                                   -7,7                            3,7                      3,5
                       Öffentlicher Konsum                                0,7                            3,7                      1,2
                       Investitionen                                     -9,2                            2,7                      6,3
                       Außenbeitrag1                                     -0,6                            0,2                      0,1
                       Inflation                                          0,3                            1,6                      1,3
                       Arbeitslosenquote2                                 8,0                            8,2                      7,8
                       Haushaltssaldo3                                   -9,2                           -5,8                     -3,9
                       Leistungsbilanzsaldo3                              2,1                            2,3                      2,3
                       Veränderung gg. Vj. in %, 1 Wachstumsbeitrag, 2 in % der Erwerbstätigen, 3 in % des BIP

                       Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research

                       Quartalsprognosen Euroland
                                                                   I/20              II/20             III/20            IV/20          I/21
                       BIP sa Q/Q                                 -11,7              12,4               -0,6              -1,7           2,9
                       BIP sa Y/Y                                 -14,7               -4,3              -5,0              -3,1          13,0
                       Inflation Y/Y                                0,2                0,0              -0,3               1,0           1,3
                       Veränderung in %

                       Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research

                       Zinsen Euroland
                                                                    18.02.                    3M                  6M               12M
                       Tendersatz EZB                                0,00                     0,00                0,00             0,00
                       3M-Satz                                      -0,54                    -0,55               -0,53             -0,50
                       10J Bund                                     -0,35                    -0,30               -0,20             -0,30
                       Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research
8 / Economic Adviser  März 2021

Deutschland
Inflationsrate macht zum Jahresbeginn großen Sprung
Analyst: Christian Lips, Chefvolkswirt

                                Hohe Resilienz in Q4, aber Lockdown belastet Dienstleister zunehmend
                                Jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamts zufolge konnte die Wirtschaftsleistung zum
                                Jahresende 2020 trotz des seit Anfang November andauernden Lockdowns sogar leicht zu-
                                legen. Das preis-, saison- und kalenderbereinigte BIP erhöhte sich um 0,1% gegenüber dem
                                Vorquartal. So konnte die deutsche Wirtschaft ein erneutes Abgleiten in die Rezession – eine
                                Double-Dip-Recession – vermeiden. Zum Vorkrisenniveau verbleibt aber noch ein Abstand
                                von 3,9%. Die Resilienz der deutschen Wirtschaft ist der hohen Dynamik in der Industrie und
                                Bauwirtschaft zu verdanken, wodurch der teils dramatische Einbruch der wirtschaftlichen
                                Aktivität in den besonders von Kontaktbeschränkungen betroffenen Wirtschaftsbereichen
                                kompensiert werden konnte. Hochfrequente Indikatoren deuten jedoch darauf hin, dass das
                                laufende Quartal etwas schwächer verlaufen dürfte, zumal die Eindämmungsmaßnahmen
                                weitgehend bis Ostern beibehalten werden dürften. Derzeit noch schwer einzuschätzen ist,
                                welche Bedeutung die sich immer stärker verbreitenden Virusmutanten für Ausmaß und
                                Tempo möglicher Lockerungen haben werden, die beim Erreichen gewisser Inzidenzschwel-
                                lenwerte in Aussicht gestellt sind. Ab dem Frühjahr rechnen wir mit einer kräftigen Zunahme
                                der wirtschaftlichen Aktivität. Für 2021 rechnen wir mit einem BIP-Wachstum von 3,5%, für
                                2022 sogar mit einem Plus von rund 4%.
                                Optimismus der Finanzexperten bleibt ungebrochen
                                Im Februar – mitten im Lockdown – hat sich die Stimmung unter den Finanzmarktexperten
                                überraschend weiter aufgehellt. Im Vergleich zum Vormonat verbesserten sich die ZEW-
                                Konjunkturerwartungen von 61,8 auf 71,2 Saldenpunkte. Allerdings wird die aktuelle ge-
                                samtwirtschaftliche Situation, wie schon in den Vormonaten, von einem großen Teil der Be-
                                fragten weiter als schlecht bezeichnet. Die Lagekomponente sank marginal auf -67,2 Salden-
                                punkte. Hochfrequente Indikatoren deuten auf eine Kontraktion der Wirtschaftsleistung im
                                ersten Quartal hin. Die fortdauernden Eindämmungsmaßnahmen belasten zusehends die
                                gesamtwirtschaftliche Entwicklung, zudem drohen die zunehmenden Grenzkontrollen den
                                Handel und auch Wertschöpfungsketten im verarbeitenden Gewerbe zu beeinträchtigen.
                                Allerdings mahnt die hohe Unsicherheit im Hinblick auf den Effekt der neuen Virusmutanten
                                in den nächsten Wochen noch zu einer besonderen Vorsicht. Daher dürften die Regierungs-
                                chefs der Länder und die Bundesregierung an dem harten Lockdown mehr oder weniger für
                                den gesamten Winter festhalten. Allerdings bietet der jüngste Beschluss auch erste Perspek-
                                tiven für die Rücknahme einzelner Einschränkungen. Aus ökonomischer Perspektive sollten
                                mögliche Öffnungen aber vor allem auch nachhaltig durchhaltbar sein. Trotz einiger (Start-
                                )Probleme ruhen die Hoffnungen der Finanzmarktakteure weiter klar auf einem Erfolg der
                                Impfkampagnen.
                                HVPI-Inflationsrate: Im Januar 2021 größter Monatssprung im historischen Vergleich
                                Ein deutlicher Sprung der Inflationsrate zum Jahresanfang 2021 war zu erwarten gewesen,
                                das Ausmaß überraschte allerdings doch ein wenig. Bereits im Vorfeld waren viele inflati-
                                onssteigernde Effekte absehbar. Hierzu ist die (weitgehende) Rückkehr zu den normalen
                                Mehrwertsteuersätzen ebenso zu nennen wie der Effekt einer höheren Bepreisung des CO2-
                                Ausstoßes. Die veränderten Steuersätze hatten im Dezember zu einem markanten Unter-
                                schied zwischen der „normalen“ HVPI-Inflationsrate (-0,7% Y/Y) einerseits und der um Steu-
                                eränderungen bereinigten Jahresrate (+1,4% Y/Y) andererseits geführt. Zwar ist wie bei der
9 / Economic Adviser  März 2021

                       temporären Absenkung der Steuersätze Mitte des letzten Jahres nicht damit zu rechnen,
                       dass sich dieser rein rechnerische Effekt tatsächlich auch vollständig einstellt. Dennoch er-
                       klärt dies sicher einen Gutteil des außergewöhnlichen Inflationsanstiegs im Januar. Aller-
                       dings sind auch krisenbedingt einige Sonderfaktoren zu berücksichtigen. Der entscheidende
                       Faktor dürfte hierbei die Umstellung auf das neue Wägungsschema sein. Zwar findet jährlich
                       eine Anpassung des Warenkorbs an die Konsumgewohnheiten statt, bei der jüngsten An-
                       passung wurde jedoch der Konsum im Krisenjahr 2020 (t-1 statt t-2) zu Grund gelegt. Dies
                       hat nicht nur eine größere Unsicherheit wegen noch unvollständiger Statistiken für 2020 zur
                       Folge, was die Preisdaten revisionsanfälliger macht. Auch das Saisonmuster dürfte sich ver-
                       schieben, da auch die Gewichte von Komponenten mit starker Saisonalität (z.B. Pauschalrei-
                       sen) starken Veränderungen unterlagen. Von besonderer Relevanz für die ausgewiesene In-
                       flationshöhe ist aber, dass nunmehr Güter, die pandemiebedingt 2020 deutlich stärker nach-
                       gefragt wurden, höher gewichtet werden. Zumindest im Januar wirkte die Veränderung der
                       Gewichte sicher inflationssteigernd. Hierauf deutet der starke Unterschied zwischen dem
                       Anstieg der HVPI-Inflationsrate (+2,3 Prozentpunkte) und dem Anstieg der Jahresrate des
                       nationalen VPI (+1,3 Prozentpunkte). Tendenziell ist diese konstruktionsbedingte (Laspey-
                       res-Indizes) leichte Überzeichnung der tatsächlichen Inflation normal. Durch die starken Ver-
                       schiebungen des Konsumverhaltens bzw. der Konsummöglichkeiten in der Pandemie 2020
                       fällt dieser Effekt jedoch stärker als üblich aus. Nicht nur an den Finanzmärkten ist nun die
                       weitere Preisentwicklung von besonderem Interesse. Laut ZEW-Finanzmarkttest erwarteten
                       im Februar die befragten Finanzexperten fast einhellig (+73,5 Saldenpunkte) eine auf Sicht
                       von sechs Monaten steigende Inflationsrate in Deutschland. Alles andere wäre aber auch
                       verwunderlich: Die Jahresrate der Verbraucherpreise wird im zweiten Halbjahr durch den
                       Effekt der unterschiedlichen MWSt-Sätze in 2021 und 2020 für sechs Monate zusätzlich er-
                       heblich nach oben verzerrt. In Deutschland sind so zeitweise Inflationsraten im Bereich von
                       gut 3% Y/Y wahrscheinlich. Anfang 2022 werden die Raten wieder deutlich zurückfallen.

                       Fundamentalprognosen Deutschland
                                                                  2020                            2021                            2022
                       BIP                                        -5,0                             3,5                             4,1
                       Privater Konsum                            -6,0                             2,5                             3,6
                       Öffentlicher Konsum                         3,5                             2,6                             1,3
                       Investitionen                              -3,5                             4,6                             5,4
                       Exporte                                    -9,9                            11,7                             5,3
                       Importe                                    -8,6                            12,3                             5,4
                       Außenbeitrag1                              -1,1                             0,3                             0,2
                       Inflation2                                  0,4                             2,1                             1,4
                       Arbeitslosenquote3                          5,9                             5,9                             5,4
                       Haushaltssaldo4                            -4,8                            -4,7                            -1,2
                       Leistungsbilanzsaldo4                       6,9                             6,7                             7,1
                       Veränderung gg. Vj. in %, 1Wachstumsbeitrag; 2HVPI; 3in % der ziv. Erwerbspersonen (BA-Definition); 4 in % des BIP

                       Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research

                       Quartalsprognosen Deutschland
                                                   I/20                II/20                III/20               IV/20                  I/21
                       BIP sa Q/Q                  -9,7                  8,5                  0,1                 -1,3                   2,3
                       BIP nsa Y/Y                -11,3                 -3,9                 -2,9                 -3,6                  10,1
                       Inflation Y/Y                0,7                 -0,2                 -0,6                  1,5                   1,5
                       Veränderung in %

                       Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research
10 / Economic Adviser  März 2021

Schweiz
Regierung avisiert Lockerung der Coronamaßnahmen
Analyst: Christian Lips, Chefvolkswirt

                                Zweiter Lockdown bremst Wirtschaftsdynamik – Aussicht auf Lockerungen stimmt positiv
                                Der im Januar beschlossene zweite Lockdown hat in der Alpenrepublik wie erwartet kon-
                                junkturelle Spuren hinterlassen. Die Schweizer hatten zuvor einen wirtschaftsfreundlichen
                                Kurs eingeschlagen und somit deutlich weniger drastische Eindämmungsmaßnahmen ver-
                                ordnet als die europäischen Nachbarländer. Doch die Gefährlichkeit der aufkommenden Vi-
                                rusmutationen hatte die Eidgenossen schlussendlich zu einem Richtungswechsel in der
                                Coronapolitik bewegt. Das KOF Konjunkturbarometer ist daraufhin im Januar von 104,1 auf
                                96,5 Punkte abgesunken. Der wichtigste Schweizer Konjunkturindikator fiel damit erstmals
                                seit Juli vergangenen Jahres wieder unter seinen langfristigen Durchschnitt. Besonders das
                                Gastgewerbe und die übrigen Dienstleistungen zeigen sich für die Konjunkturdelle verant-
                                wortlich. Diese Entwicklung hat sich auch in einem Anstieg der Arbeitslosigkeit niederge-
                                schlagen. In den vergangenen Monaten wurden wieder mehrheitlich Arbeitsplätze abge-
                                baut, so dass die Arbeitslosenquote von 3,3% im Oktober auf 3,5% im Januar anstieg. Das
                                verarbeitende Gewerbe zeigt sich trotz Lockdown relativ robust. Der procure.ch Manufac-
                                turing PMI notierte auch im Januar mit 59,4 Punkten erneut recht deutlich über der Expan-
                                sionsschwelle. In Bezug auf den weiteren Fahrplan in der Coronapolitik hat die Schweizer
                                Regierung kürzlich verkündet, dass vom 1. März an alle Läden, Museen, Zoos und Erlebnis-
                                parks wieder öffnen können. Treffen im Freien sollen künftig mit 15 Personen erlaubt sein.
                                Eine endgültige Entscheidung steht jedoch noch aus. Man befinde sich in einer „positiven
                                Ausgangslage“ und könne somit stufenweise Lockerungen angehen. Wir halten weiterhin an
                                unserer BIP-Prognose für 2021 fest und erwarten ein Wachstum von 3,1 %. Die recht dyna-
                                mische Erholung wird in unserem Basisszenario zudem bis weit ins Jahr 2022 hinein anhal-
                                ten.
                                Franken wird 2021 trotz nachlassender Safe-Haven Ströme fest bleiben
                                Trotz der fortschreitenden globalen Erholung erwarten wir, dass die Schweizer Währung
                                aufgrund der hohen Krisenresistenz der Schweizer Wirtschaft und des realen Renditevorteils
                                gegenüber dem Dollar und dem Euro stark bleiben wird. Daher sind wir weiterhin der Über-
                                zeugung, dass der EUR/CHF im laufenden Jahr in der Nähe von 1,08 EUR/CHF verharrt. Eine
                                Besserung der globalen Konjunktur würde zwar den Aufwertungsdruck des Franken vermin-
                                dern. Dies würde jedoch zunächst vor allem der SNB erlauben, das Ausmaß ihrer Interven-
                                tionen am Devisenmarkt zu reduzieren. Dennoch wird die SNB in den kommenden Monaten
                                stets wachsam sein, um etwaigen Aufwertungstendenzen wirksam begegnen zu können.

                                Fundamentalprognosen* Schweiz                                   Zinsen und Wechselkurse Schweiz
                                                               2020       2021        202“                       18.02.    3M      6M     12M
                                BIP                            -3,2        3,1         3,7      LIBOR Zielsatz   -0,75    -0,75   -0,75   -0,75
                                Inflation (CPI)                -0,7        0,1         0,4      3M Satz          -0,76    -0,75   -0,75   -0,75
                                Arbeitslosenquote1              3,1        3,5         3,3      10J              -0,29    -0,30   -0,20   -0,30
                                Haushaltssaldo2                -4,0       -2,2        -0,6      Spread 10JBund      5        0       0      0
                                Leistungsbilanzsaldo2           8,0        8,5         9,5      EUR in CHF        1,08     1,08    1,09   1,08
                                *Veränderung gg. Vj. in %, 1 in % der Erwerbstätigen, 2 in % des BIP

                                Quelle: Feri, Bloomberg, NORD/LB Macro Research
11 / Economic Adviser  März 2021

Japan
Freundliche BIP-Zahlen zum Ende des Jahres 2020
Analysten: Tobias Basse // Bernd Krampen

                             Freundliche BIP-Zahlen zum Ende des Jahres 2020
                             Die noch vorläufigen realen japanischen BIP-Zahlen für das IV. Quartal haben fast alle inte-
                             ressierten Beobachter mit einem Anstieg um beachtliche 3,0 Q/Q positiv überraschen kön-
                             nen. Nach dem starken Zuwachs der ökonomischen Aktivität im III. Quartal war zum Ab-
                             schluss des Jahres 2020 mit einem verringerten Tempo beim Wirtschaftswachstum zu rech-
                             nen gewesen; diese grundsätzlich vorhersehbare Abschwächung der Dynamisierung der Er-
                             holung der Ökonomie des Landes hat sich nun im Vergleich zu den an den Finanzmärkten
                             eigepreisten Erwartungen als weniger ausgeprägt erwiesen. Zum Start des neuen Jahres wird
                             der aufgrund der Coronavirus-Krise ausgerufene Notstand das Wirtschaftswachstum im Land
                             der aufgehenden Sonne ohne jeden Zweifel in gewissem Umfang belasten. Anfang März soll-
                             ten diese Maßnahmen im Kampf gegen das Virus dann aber wohl enden können, was der
                             Wirtschaft Japans natürlich helfen wird. Zudem müssen kurzfristig die dämpfenden Effekte
                             des Erdbebens im Nordosten des Landes im Auge behalten werden, die aufgrund der bishe-
                             rigen Nachrichtenlage allerdings noch schwer abzuschätzen sind. Mittelfristig bleibt die Un-
                             klarheit über eine mögliche Absage der Olympischen Spiele in Tokio noch immer ein Unsi-
                             cherheitsfaktor für die Wachstumsprognose. Sicher ist momentan wohl nur, dass die aktuell
                             gemeldeten BIP-Zahlen als positive Überraschung bezeichnet werden müssen. Entsprechend
                             konnte der Nikkei von den Daten profitieren – und die Low-Beta-Währung Yen kam entspre-
                             chend unter einen gewissen zusätzlichen Abwertungsdruck.
                             Die Bank of Japan will warten
                             Die Bank of Japan will ganz offenkundig auch weiterhin nicht agieren. Man sieht bei der No-
                             tenbank in Tokio grundsätzlich Chancen auf eine nachhaltige ökonomische Erholung, diag-
                             nostiziert aber noch immer signifikante Risiken. Entsprechend wartet man zunächst einmal
                             auf die Ergebnisse des „Reviews“ der geldpolitischen Strategie – und dann (zur Sicherheit)
                             wohl einfach noch etwas länger. Ein Notenbanker wird sich weiterhin für neue Zinssenkun-
                             gen aussprechen. Dies dürfte aber eine Mindermeinung bleiben. Asahi Noguschi, der „Neue“
                             im Führungsgremium der Bank of Japan, gilt zwar als großer Anhänger einer expansiven geld-
                             politischen Ausrichtung – und hat sich beispielsweise schon in 2019 eher positiv zu den MMT-
                             Ideen geäußert – ist aber auch dafür bekannt, voll hinter der Strategie Haruhiko Kurodas zu
                             stehen. Insofern sollte man von ihm wohl keine zu kritischen Anmerkungen erwarten.

                             Fundamentalprognosen* Japan                                 Zinsen und Wechselkurse Japan
                                                              2020         2021   2022                    18.02.    3M      6M     12M
                             BIP                               -4,8         2,6    2,0   Leitzins         -0,10    -0,10   -0,10   -0,10
                             Inflation                          0,0         0,0    0,5   3M Satz          -0,08     0,05    0,05   0,10
                             Arbeitslosenquote1                 2,8         3,1    2,9   10J               0,10     0,05    0,05   0,10
                             Haushaltssaldo2                  -12,7        -8,0   -5,3   Spread 10JBund     44       35      25     40
                             Leistungsbilanzsaldo2              3,2         3,2    3,3   EUR in JPY        128      124     125     128
                             * Veränderung gg. Vj. in %                                  USD in JPY        106      106     108     110
                             1   in % der Erwerbstätigen, 2 in % des BIP

                             Quelle: Feri, Bloomberg, NORD/LB Macro Research
12 / Economic Adviser  März 2021

China
Eine „dritte“ Covid-19-Welle mit gewissen Auswirkungen
Analysten: Tobias Basse // Bernd Krampen

                             „Dritte“ Welle von Covid-19 scheint bezwungen zu sein – Einbußen sind dennoch spürbar
                             China bleibt auch weiterhin auf der Überholspur, allerdings ist eine Drosselung des Tempos
                             zu konstatieren. In den letzten zwei Monaten ging der Optimismus etwas zurück. Insbeson-
                             dere die Erholungsprozesse im Dienstleistungssektor und im Export scheinen mittlerweile
                             leicht an Dynamik zu verlieren. Der offizielle CFLP Einkaufsmanagerindex der China Federa-
                             tion of Logistics and Purchasing gab, wie auch der etwas exportlastigere Caixin PMI für den
                             verarbeitenden Sektor, moderat nach. Sogar deutlich rückläufigere Ergebnisse waren von
                             den beiden Umfragen zum Dienstleistungssektor zu verzeichnen: Jene des CFLP fiel von 55,7
                             auf 52,4 Punkte, des Caixin von 56,3 auf 52,0 Punkte. Eine wesentliche Rolle spielt dabei,
                             dass China Ende Januar die stärksten Zuwächse seit einem Jahr bei den Neuinfektionszahlen
                             zu verzeichnen hatte. Diese „dritte“ Covid-19-Welle wurde mit den etablierten Methoden
                             wie lokalen Abriegelungen, Ausgangssperren, Massentests und technologischer Observie-
                             rung der Bevölkerung bekämpft und nach derzeitigem Stand auch wieder bezwungen. Dabei
                             versah Peking allerdings auch das chinesische Neujahrsfest (ab 12. Februar) mit umfangrei-
                             chen Reisebeschränkungen. Dies hatte zur Folge, dass viele Arbeitsmigranten am Arbeitsort
                             bleiben mussten, was wiederum die Produktion mehr als sonst üblich zu stützten ver-
                             mochte. Der Dienstleistungssektor geriet aber durchaus unter Druck. Dennoch: China hat
                             das Niveau von vor der Corona-Krise überschritten. Das belegen die vorgelegten BIP-Wachs-
                             tumszahlen für das IV. Quartal, in dem das Reich der Mitte einen Zuwachs von 2,6% Q/Q
                             erreichte und in der Jahresrate sogar mit 6,5% beträchtlich angestiegen ist. Wie üblich fallen
                             während des Neujahrsfests im Februar die Veröffentlichungen der wichtigen Makrodaten
                             zur Industrieproduktion und zu den Einzelhandelsumsätzen aus.
                             Fiskal- und Geldpolitik warten zunächst noch ab – Covid-19 bestimmt weiter den Trend
                             Auch wenn die Infektionszahlen relativ zu anderen Ländern weiter sehr niedrig sind, hat
                             China Obacht zu geben. Zur angestrebten Antreibung des Binnenkonsums muss jede Verun-
                             sicherung in der Bevölkerung durch eine erneute Covid-Ausbreitung vermieden werden. Die
                             Verantwortlichen der Geld- und Fiskalpolitik können angesichts der aufgehellten Aussichten
                             weiter abwarten. Im Jahresverlauf wird es aber sukzessiv zu leicht restriktiveren Tendenzen
                             der PBoC und zu einer Konsolidierung der Staatsausgaben kommen. Die Leitzinsen werden
                             dagegen konstant gehalten. Eine konjunkturelle Schwächephase in den USA gegenüber der
                             stabileren Situation in China beflügeln den Renminbi weiter. So fiel der US-Dollar kurzzeitig
                             bis unter 6,45 CNY. Eine moderate Gegenbewegung dürfte aber in 2021 erfolgen.

                             Fundamentalprognosen* China                                 Zinsen und Wechselkurse China
                                                               2020        2021   2022                    18.02.   3M     6M     12M
                             BIP                                2,3         8,4    5,5   Einlagesatz       1,50    1,50   1,50   1,50
                             Inflation                          1,6         1,6    2,3   3M SHIBOR         2,82    2,80   2,90   2,90
                             Arbeitslosenquote1                 3,8         3,8    3,6   10J               3,28    3,30   3,30   3,40
                             Haushaltssaldo2                   -6,9        -5,8   -4,3   Spread 10JBund    363     360    350    370
                             Leistungsbilanzsaldo2              1,5         1,4    1,0   EUR in CNY        7,85    7,66   7,66   7,77
                             * Veränderung gg. Vj. in %                                  USD in CNY        6,49    6,55   6,60   6,70
                             1   in % der Erwerbstätigen, 2 in % des BIP

                             Quelle: Feri, Bloomberg, NORD/LB Macro Research
13 / Economic Adviser  März 2021

Großbritannien
Double-Dip-Recession abgewendet – Impfvorreiter in Europa
Analysten: Tobias Basse // Bernd Krampen

                             Double-Dip-Recession im IV. Quartal abgewendet – Wettlauf Virus vs. Impfungen
                             Mit recht soliden Konjunkturdaten für November hatte sich in Großbritannien bereits ange-
                             deutet, dass eine Double-Dip-Recession vermieden werden sollte, dennoch überraschte das
                             BIP-Wachstum im IV. Quartal mit +1,0% Q/Q positiv. Der durch die erneute Ausbreitung von
                             Covid-19 erforderlich gewordene Lockdown hatte demnach deutlich geringere Spuren hin-
                             terlassen als noch im II. Quartal, was daran lag, dass diesmal Bau und Produktion (sowie die
                             Schulen) geöffnet blieben. Dennoch liegt das BIP zum Jahresende 2020 über 6,5% unter dem
                             Niveau von vor der Krise. Im ebenfalls schwach zu erwartenden I. Quartal wird entscheidend
                             sein, ab wann der Lockdown gelockert werden kann. Es bahnt sich ein Wettlauf zwischen
                             der ansteckenderen Virusvariante B.1.1.7 und der im Vereinigten Königreich weit rasanter
                             als in der EU verlaufenden Impfkampagne – bereits ein Viertel der Bevölkerung ist geimpft.
                             Insofern bietet das Land beim Wettlauf „Anschauungsunterricht“ für den Kontinent und
                             dürfte schneller konjunkturell „durchstarten“. Die miserabel ausgefallenen Einzelhandel-
                             sumsätze für Januar belegen mit -8,8% M/M aber, dass der private Verbrauch in Zeiten eines
                             Lockdowns stark in Mitleidenschaft gerät. Die Fiskalpolitik ist wieder einmal gefordert!
                             BoE wartet ab – Negativzinsen als letzte Möglichkeit später – besser aber gar nicht
                             Die BoE hat trotz der coronabedingten sowohl konjunkturellen als auch medizinischen Ka-
                             tastrophe im Vereinigten Königreich Anfang Februar erwartungsgemäß beschlossen, die
                             Bank Rate bei 0,10% zu belassen und das Quantitative Easing gemäß des im November an-
                             gepassten Kaufplans fortzusetzen. Aktuell seien die geldpolitischen Maßnahmen „angemes-
                             sen“, die Aussichten allerdings „ungewöhnlich unsicher“. Die BoE werde sich dennoch un-
                             verändert mit aller Macht gegen die dämpfenden Effekte für die Konjunktur stemmen. Da-
                             mit dürften Zinssenkungen perspektivisch also nicht grundsätzlich vom Tisch sein. Für
                             Governor Andrew Baileys ist es ein schwieriges Abwägen: Einerseits könnten niedrigere Zin-
                             sen der Konjunktur helfen, andererseits implizieren Negativzinsen einen erhöhten Stress-
                             faktor für das Bankensystem. Letztlich wurde die Quintessenz gezogen, dass Negativzinsen
                             zwar im Fall einer sich weiter verdüsternden Konjunktur ein Mittel der Wahl sein könnten,
                             sie aber für Banken belastend wären. Die BoE bedient sich dabei eines Bluffs, jederzeit noch
                             etwas Wirksames in der Hinterhand zu haben (ohne es aber eigentlich einsetzen zu wollen).
                             Folglich bleiben Anpassungen der Aufkaufprogramme praktisch die entscheidenden Mittel
                             der Wahl. Ungleiche Fortschritte bei der Impfkampagne drücken den Euro unter 0,87 GBP.

                             Fundamentalprognosen* Großbritannien                           Zinsen und Wechselkurse Großbritannien
                                                              2020       2021       2022                     18.02.   3M     6M     12M
                             BIP                               -9,9       4,6        5,7    Reposatz          0,10    0,10   0,10   0,10
                             Inflation (CPI)                    0,9       1,5        1,9    3M Satz           0,06    0,05   0,05   0,10
                             Arbeitslosenquote1                 4,5       6,0        5,5    10J               0,62    0,50   0,60   0,70
                             Haushaltssaldo2                  -18,5      -8,6       -5,5    Spread 10JBund     97      80     80    100
                             Leistungsbilanzsaldo2             -2,7      -3,8       -3,9    EUR in GBP        0,87    0,90   0,90   0,90
                             *Veränderung gg. Vj. in %                                      GBP in USD        1,40    1,30   1,29   1,29
                             1   in % der Erwerbstätigen nach ILO Konzept, 2 in % des BIP

                             Quelle: Feri, Bloomberg, NORD/LB Macro Research
14 / Economic Adviser  März 2021

Kanada
Kanadas Wirtschaft zeigt sich überraschend widerstandsfähig
Analysten: Tobias Basse // Bernd Krampen

                             Kanada meldet überraschend starke BIP-Zahlen für November und Dezember
                             Das kanadische BIP stieg im November um 0,7 % und konnte damit den Erwartungen trot-
                             zen. Die Schnellschätzung für Dezember zeigte einen weiteren, wenn auch bescheideneren
                             Anstieg (0,3 %), was die positive Überraschung noch verstärkte. Leider scheint dieser uner-
                             wartete Aufschwung Anfang 2021 nachzulassen, da die Eindämmungsmaßnahmen (insbe-
                             sondere in den beiden größten kanadischen Provinzen) wieder zugenommen hatten. Im Ja-
                             nuar wurden zum zweiten Mal in Folge Arbeitsplätze abgebaut – die Arbeitslosenquote no-
                             tiert derzeit bei 9,4% – wobei die Industrie mit hoher Wert-schöpfung wieder einmal die
                             Hauptlast des Rückgangs trug. Dennoch hat die langsamere Ausbreitung des Virus bereits zu
                             einer allmählichen Lockerung der Eindämmungsmaßnahmen geführt, was den negativen
                             Trend auf dem Arbeitsmarkt möglicherweise bereits im Januar wieder beendet hat. Das Aus-
                             maß, in dem sich die wirtschaftliche Aktivität vollständig erholen kann, ist begrenzt, solange
                             die Bedrohung durch das Virus weiterhin besteht – insbesondere in Branchen mit hohem
                             Kontakt zum Dienstleistungssektor. Aber eine allmähliche Entspannung deutet daraufhin,
                             dass die Beschäftigung wahrscheinlich schon im Februar wieder zu wachsen begann. Im
                             II. Quartal und darüber hinaus sollte sich die Konjunktur beleben, auch wenn Verzögerungen
                             bei der Auslieferung von Impf-stoffen leicht dämpfend wirken dürften.
                             BoC mit „hawkisheren“ Tönen
                             Die BoC hatte im Rahmen ihrer letzten Zinssitzung einen leicht „hawkishen“ Tonus einge-
                             schlagen. So denkt man aktuell darüber nach, die Geschwindigkeit der Anleihekäufe zu dros-
                             seln, sollte man ein zunehmendes Vertrauen in eine robuste Erholung gewinnen. Mit einem
                             „QE-Tapering“ ist unserer Einschätzung nach jedoch erst zu rechnen, sobald die Fed ähnliche
                             Schritte zumindest kommuniziert. Folglich verbinden wir diese Ankündigung auch nicht
                             zwangsläufig mit einem Aufwertungspotential für den Wechselkurs. Da wir derzeit nicht von
                             einem nachhaltig steigenden Entwicklungsverlauf an den Ölmärkten ausgehen, sehen wir
                             den „Loonie“ tendenziell schwächer – auf drei, sechs und zwölf Monate Sicht bei
                             1,30 CAD/USD.

                             Fundamentalprognosen* Kanada                                Zinsen und Wechselkurse Kanada
                                                               2020        2021   2022                    18.02.   3M     6M     12M
                             BIP                                -5,5        4,7    4,0   O/N Zielsatz      0,25    0,25   0,25   0,25
                             Inflation                           0,7        1,7    1,9   3M Satz           0,08    0,15   0,20   0,20
                             Arbeitslosenquote1                  9,6        7,9    6,4   10J               1,14    1,00   1,15   1,30
                             Haushaltssaldo2                   -16,0       -6,8   -3,5   Spread 10JBund    149     130    135    160
                             Leistungsbilanzsaldo2              -1,9       .2,1   -1,9   EUR in CAD        1,53    1,52   1,51   1,51
                             *Veränderung gg. Vj. in %                                   USD in CAD        1,27    1,30   1,30   1,30
                             1   in % der Erwerbstätigen, 2 in % des BIP

                             Quelle: Feri, Bloomberg, NORD/LB Macro Research
15 / Economic Adviser  März 2021

Australien
RBA erwartet keinen Zinsschritt bis 2024 – vermutlich länger
Analysten: Tobias Basse // Bernd Krampen

                             Bis auf wenige lokale Ausbrüche bleibt Covid-19 eingedämmt
                             Australien befindet sich als eines der wenigen größeren Länder in der beneidenswerten Si-
                             tuation, trotz lokaler, kurzer Ausbrüche von Covid-19 sehr niedrige Neuinfektionszahlen auf-
                             zuweisen. Seit Anfang Oktober waren insgesamt weniger als zehn Todesfälle zu beklagen.
                             Die „zweite“ Welle der Ausbreitung des Coronavirus im Juli und August konnte durch sehr
                             restriktive Maßnahmen gebrochen werden. Nun dürfte der Sommer auf der Südhalbkugel
                             dem Land etwas Zeit verschaffen, um mit der noch in diesem Monat zu startenden Impf-
                             kampagne für mehr Entspannung sorgen zu können. Allerdings wird es dauern, bis ausrei-
                             chend viele Australier geimpft sein werden. Die zwischenzeitlichen Restriktionen sorgten für
                             weniger starke Beeinträchtigungen als befürchtet: Dem Einbruch des BIP um -7,0% Q/Q im
                             II. Quartal folgte ein Rebound im III. Quartal um +3,3% Q/Q, dem sich vermutlich auch im IV.
                             Quartal ein Zuwachs angeschlossen haben dürfte. Darauf deuten die monatlichen Konjunk-
                             turdaten in den letzten drei Monaten des Jahres hin. Das BIP wird am 3. März veröffentlicht.
                             Die Umfragen zur Unternehmensstimmung zeigen mittlerweile anhaltend optimistische
                             Aussichten der befragten Firmen an, was u.a. die Markit PMIs sowohl für das verarbeitende
                             Gewerbe (56,6 Punkte) als auch für den Dienstleistungssektor (54,1 Punkte) belegen. Der
                             Arbeitsmarkt konnte mit deutlichen Beschäftigungszuwächsen von Oktober bis Januar auf-
                             warten, so dass die Arbeitslosenquote weiter zügig auf 6,4% zurückging. Die Einzelhandel-
                             sumsätze legen dagegen eine wenig aussagekräftige regelrechte Zick-Zack-Bewegung hin. In
                             jedem Fall unterstützen die erhöhten Ersparnisse der privaten Haushalte sowie die fiskalpo-
                             litischen Maßnahmen den Konsum. Chinas Erholung spielt eine große Rolle für Down Under
                             (insbesondere die stabile Eisenerznachfrage), andererseits bleiben die bilateralen Beziehun-
                             gen aber angespannt. Stabile Rohstoffpreise stützen die (Bergbau-)Wirtschaft Australien,
                             wohingegen der anhaltend feste australische Dollar den Exportsektor durchaus belastet.
                             Überraschende Ausweitung des Aufkaufprogramms der RBA – AUD bleibt stark
                             Überraschend war die Entscheidung der RBA Anfang Februar zu einer Ausweitung des Wert-
                             papierankaufprogramms, was sicherlich auch in der Stärke der Währung begründet lag. Den-
                             noch blieb der AUD stark bei über 0,78 USD. RBA Governor Philip Lowe erwartet die Leitzin-
                             sen – trotz der konjunkturell gesehen vergleichsweise komfortablen Position des Landes –
                             noch „für eine ganze Weile“ niedrig. Genau genommen sieht er eine erste Zinsanhebung
                             frühestens in 2024 voraus – vermutlich noch später. Er begründet dies mit den Aussichten
                             von niedrigen Lohnzuwachsen und damit gedämpfter Inflation noch auf Jahre hinaus.

                             Fundamentalprognosen* Australien                             Zinsen und Wechselkurse Australien
                                                               2020        2021    2022                      18.02.   3M     6M     12M
                             BIP                               -2,8         3,7     3,3   Cash target rate    0,10    0,10   0,10   0,10
                             Inflation                          0,8         1,6     1,6   3M Satz             0,02    0,10   0,10   0,15
                             Arbeitslosenquote1                 6,5         6,5     5,9   10J                 1,35    1,25   1,35   1,50
                             Haushaltssaldo2                   -8,0        -10,0   -5,0   Spread 10JBund      170     155    155    180
                             Leistungsbilanzsaldo2              2,2         0,8     0,2   EUR in AUD          1,56    1,56   1,58   1,58
                             *Veränderung gg. Vj. in %                                    USD in AUD          0,78    0,75   0,74   0,74
                             1   in % der Erwerbstätigen, 2 in % des BIP

                             Quelle: Feri, Bloomberg, NORD/LB Macro Research
16 / Economic Adviser  März 2021

Portfoliostrategien
Zinsstrukturkurve Euroland

Renditen und Prognosen (Bunds/Swap)                           Prognosen Zinsstrukturkurve (Bunds)
     Renditen (in %)         NORD/LB Prognose auf Sicht von
                                                              1,00 %
                Aktuell        3M         6M         12M
3M               -0,54        -0,55      -0,53       -0,50    0,75
1J               -0,63        -0,60      -0,55       -0,65    0,50
2J               -0,69        -0,65      -0,60       -0,70
3J               -0,70        -0,64      -0,60       -0,70    0,25
4J               -0,67        -0,62      -0,58       -0,68    0,00
5J               -0,63        -0,60      -0,55       -0,65
6J               -0,60        -0,56      -0,50       -0,60    -0,25
7J               -0,55        -0,51      -0,44       -0,53    -0,50
8J               -0,48        -0,45      -0,37       -0,46
9J               -0,42        -0,38      -0,29       -0,39    -0,75
10J              -0,35        -0,30      -0,20       -0,30    -1,00
2J (Swap)        -0,50        -0,45      -0,40       -0,50             3M     1       2   3    4    5     6    7   8   9     10
5J (Swap)        -0,35        -0,30      -0,30       -0,35
                                                                         Aktuell              3M              6M           12M
10J (Swap)       -0,02         0,05       0,10       0,05
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research                     Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research

Prognosen und Total Returns                                   Erwartete Total Returns
                 Total Returns (in %) auf Sicht von…                  in %
                                                              0,5
               3M                   6M            12M
3M            -0,14                -0,27          -0,53
1J            -0,18                -0,35          -0,63       0,0
2J            -0,26                -0,51          -0,73
3J            -0,33                -0,22          -0,70
4J            -0,33                -0,61          -0,58       -0,5
5J            -0,27                -0,60          -0,42
6J            -0,34                -0,72          -0,36
                                                              -1,0
7J            -0,30                -0,76          -0,23
8J            -0,26                -0,82          -0,16
9J            -0,28                -0,95          -0,07       -1,5
10J           -0,34                -1,13          0,05                3M     1        2   3   4   5       6    7   8   9    10
                                                                                 3M            6M               12M
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research                     Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research

Der Total Return misst den absoluten Ertrag einer Anlage im betrachteten Zeithorizont unter Berücksichtigung der
zeitanteiligen Rendite zuzüglich der aufgrund der prognostizierten Zinsstrukturkurvenveränderung zu erwartenden
Kursgewinne bzw. –verluste.
17 / Economic Adviser  März 2021

Portfoliostrategien
Zinsstrukturkurve international: 3-Monats- & 12-Monatssicht

Auf 3-Monatssicht

        Erwartete Total Returns (in %) in Euro                  Erwartete Total Returns (in %) in Landeswährung
             EUR         USD        GBP     JPY    CHF                     USD            GBP         JPY    CHF
1J           -0,2        3,3        -4,0    3,0    0,1    1J                0,0           -0,1        -0,1   -0,2
2J           -0,3        3,2        -3,9    3,0    0,1    2J               -0,1            0,0        -0,1   -0,1
3J           -0,3        3,2        -3,8    3,0    0,2    3J               -0,1            0,0        -0,1   -0,1
4J           -0,3        3,5        -3,9    3,0    0,3    4J                0,1           -0,1        -0,1    0,0
5J           -0,3        3,7        -3,8    2,9    0,3    5J                0,4            0,0        -0,2    0,0
6J           -0,3        4,2        -3,7    2,9    0,5    6J                0,8            0,1        -0,1    0,2
7J           -0,3        4,3        -3,5    3,1    0,3    7J                0,9            0,4         0,0    0,0
8J           -0,3        4,3        -3,2    3,2    0,4    8J                0,9            0,7         0,1    0,1
9J           -0,3        4,4        -2,6    3,4    0,4    9J                1,0            1,3         0,3    0,1
10J          -0,3        4,9        -2,8    3,7    0,5    10J               1,5            1,1         0,6    0,2
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research                 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research

Auf 12-Monatssicht

        Erwartete Total Returns (in %) in Euro                  Erwartete Total Returns (in %) in Landeswährung
             EUR         USD        GBP     JPY    CHF                     USD            GBP         JPY    CHF
1J           -0,6        4,3        -4,0    -0,3   -0,5   1J                0,1           -0,1        -0,1   -0,8
2J           -0,7        4,3        -4,0    -0,4   -0,4   2J                0,0           -0,2        -0,2   -0,7
3J           -0,7        4,4        -3,9    -0,3   -0,2   3J                0,1           -0,1        -0,1   -0,5
4J           -0,6        4,6        -4,0    -0,3    0,1   4J                0,3           -0,2        -0,1   -0,2
5J           -0,4        4,7        -4,0    -0,3    0,1   5J                0,4           -0,2        -0,2   -0,2
6J           -0,4        4,7        -4,0    -0,3    0,3   6J                0,4           -0,1        -0,2   -0,1
7J           -0,2        4,7        -3,8    -0,2    0,2   7J                0,4            0,1        -0,1   -0,1
8J           -0,2        4,6        -3,6    -0,2    0,4   8J                0,3            0,2         0,0    0,1
9J           -0,1        4,4        -3,2     0,0    0,5   9J                0,1            0,7         0,2    0,2
10J           0,1        3,9        -3,4     0,2    0,6   10J              -0,3            0,4         0,4    0,3
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research                 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research

Der Total Return misst den absoluten Ertrag einer Anlage im betrachteten Zeithorizont unter Berücksichtigung der
zeitanteiligen Rendite zuzüglich der aufgrund der prognostizierten Zinsstrukturkurven- und Wechselkursveränderung
zu erwartenden Kursgewinne bzw. –verluste.
18 / Economic Adviser  März 2021

  Portfoliostrategien
  Aktienmarktstrategie; 3-Monats-, 6-Monats- & 12-Monatssicht

  Werte und Performance
                                       Wert am                      Stand                              Performance seit
            Index                     18.02.2021        Vormonat            Jahresbeginn         Vormonat        Jahresbeginn
            DAX                        13.909,27        13.432,87             13.718,78            3,55%             1,39%
           MDAX                        32.637,16        31.086,78             30.796,26            4,99%             5,98%
        EuroSTOXX50                     3.699,85         3.481,44              3.552,64            6,27%             4,14%
          STOXX50                       3.227,95         3.075,34              3.108,30            4,96%             3,85%
         STOXX600                        416,10           395,85                399,03             5,12%             4,28%
         Dow Jones                     31.613,02        29.982,62             30.606,48            5,44%             3,29%
          S&P 500                       3.931,33         3.714,24              3.756,07            5,84%             4,67%
           Nikkei                      30.236,09        27.663,39             27.444,17            9,30%            10,17%
  Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research

  Prognosen Indizes                                       EuroSTOXX50 und S&P500
                             NORD/LB Prognose             4000                                                                4200
       Index
                              auf Sicht von ...           3800                                                                4000
                        3M        6M            12M                                                                           3800
                                                          3600
           DAX        13.200    13.500         13.800                                                                         3600
                                                          3400
         MDAX         29.500    30.100         30.800                                                                         3400
  EuroSTOXX50          3.420     3.460          3.570     3200
                                                                                                                              3200
      STOXX50          3.025     3.050          3.150     3000
                                                                                                                              3000
     STOXX600           390       395            405      2800
                                                                                                                              2800
     Dow Jones        30.000    30.500         31.250     2600                                                                2600
       S&P 500         3.750     3.800          3.900     2400                                                                2400
         Nikkei       27.500    27.750         28.750     2200                                                                2200
  Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research
                                                          2000                                                                2000
                                                           19.02.2020 19.05.2020           19.08.2020   19.11.2020 19.02.2021
                                                                    EuroSTOXX50                            200-Tage-Linie
                                                                    S&P 500 (r.S.)                         200-Tage-Linie (r.S.)
                                                          Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research

Redaktionsschluss für Daten, Prognosen und Texte war Freitag, 19. Februar 2021.

Der nächste Economic Adviser erscheint am 26. März 2021.
19 / Economic Adviser  März 2021

Übersicht Prognosen

Fundamentalprognosen
       in %                    BIP Wachstum                          Inflationsrate                Arbeitslosenquote1              Haushaltssaldo2
                          2020      2021   2022              2020         2021      2022           2020   2021 2022          2020      2021      2022
USA                       -3,5       3,7    2,1                1,2         2,4       2,4           8,1     6,0    5,5        -15,7     -11,2     -7,0
Euroland                  -6,8       4,3    4,2                0,3         1,6       1,3           8,0     8,2    7,8         -9,2      -5,8     -3,9
Deutschland               -5,0       3,5    4,1                0,4         2,1       1,4           5,9     5,9    5,4         -4,8      -4,7     -1,2
Japan                     -4,8       2,6    2,0                0,0         0,0       0,5           2,8     3,1    2,9        -12,7      -8,0     -5,3
Großbritannien            -9,9       4,6    5,7                0,9         1,5       1,9           4,5     6,0    5,5        -18,5      -8,6     -5,5
Schweiz                   -3,2       3,1    3,7               -0,7         0,1       0,4           3,1     3,5    3,3         -4,0      -2,2     -0,6
China                      2,3       8,4    5,5                1,6         1,6       2,3           3,8     3,8    3,6         -6,9      -5,8     -4,3
Kanada                    -5,5       4,7    4,0                0,7         1,7       1,9           9,6     7,9    6,4        -16,0      -6,8     -3,5
Australien                -2,8       3,7    3,3                0,8         1,6       1,6           6,5     6,5    5,9         -8,0     -10,0     -5,0
Veränderung gg. Vj. in %, 1 in % der Erwerbstätigen (Deutschland: BA-Definition), 2 in % des BIP

Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research

Leitzinsen                                                                       Wechselkurse
  In %        18.02.21         3M              6M               12M               EUR in…          18.02.21        3M                6M            12M
USD             0,25           0,25           0,25               0,25            USD                 1,21          1,17              1,16          1,16
EUR             0,00           0,00           0,00               0,00            JPY                 128           124               125           128
JPY             -0,10         -0,10           -0,10             -0,10            GBP                 0,87          0,90              0,90          0,90
GBP             0,10           0,10           0,10               0,10            CHF                 1,08          1,08              1,09          1,08
CHF             -0,75         -0,75           -0,75             -0,75            CNY                 7,85          7,66              7,66          7,77
CNY             1,50           1,50           1,50               1,50            CAD                 1,53          1,52              1,51          1,51
CAD             0,25           0,25           0,25               0,25            AUD                 1,56          1,56              1,58          1,58
AUD             0,10           0,10           0,10               0,10
                                                                                 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research

Zinsen (Staatsanleihen)
                    3M-Sätze                              Renditen 2J                              Renditen 5J                        Renditen 10J
         18.02.      3M        6M      12M      18.02.      3M         6M      12M     18.02.        3M      6M     12M    18.02.        3M      6M    12M
USD        0,18     0,25      0,25     0,30       0,10     2,60       0,20     0,25      0,55       0,55    0,65    0,85      1,30      1,15    1,30   1,55
EUR       -0,54    -0,55     -0,53    -0,50      -0,69    -0,65      -0,60    -0,70     -0,63      -0,60   -0,55   -0,65     -0,35     -0,30   -0,20   -0,30
JPY       -0,08     0,05      0,05     0,10      -0,13    -0,10      -0,10    -0,10     -0,08      -0,04   -0,04   -0,03      0,10      0,05    0,05    0,10
GBP        0,06     0,05      0,05     0,10      -0,04    -0,05       0,00     0,05      0,14       0,16    0,23    0,29      0,62      0,50    0,60   0,70
CHF       -0,76    -0,75     -0,75    -0,75      -0,80    -0,80      -0,75    -0,85     -0,59      -0,60   -0,55   -0,60     -0,29     -0,30   -0,20   -0,30
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research

Spreads (Bp)
                  3M EURIBOR                                2J Bund                                  5J Bund                            10J Bund
         18.02.     3M        6M      12M      18.02.       3M        6M      12M        18.02.      3M     6M     12M     18.02.       3M      6M     12M
USD          73      80        78        80        79        85        80        95        118      115    120     150        164       145    150        185
JPY          46      60        58        60        56        55        50        60         55       56     51      63         44        35     25         40
GBP          60      60        58        60        65        60        60        75         77       76     78      94         97        80     80        100
CHF         -21     -20       -22       -25       -11       -15       -15       -15          4        0      0       5          5         0      0          0
Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research
20 / Economic Adviser  März 2021

  Anhang
  Ansprechpartner in der NORD/LB
  Macro Research

              Dr. Martina Noss
              Leitung Research/Volkswirtschaft

              +49 511 361-2008
              martina.noss@nordlb.de

              Christian Lips
              Chefvolkswirt
              Head of Macro Research
              +49 511 361-2980
              +49 172 735 1531
              christian.lips@nordlb.de

              Tobias Basse
              Macro Research
              +49 511 361-9473
              tobias.basse@nordlb.de

              Bernd Krampen
              Macro Research
              +49 511 361-9472
              bernd.krampen@nordlb.de

unter Mitwirkung von: Daniel von Ahlen
21 / Economic Adviser  März 2021

Sales                                          Trading

Institutional Sales        +49 511 9818-9440   Covereds/SSA                +49 511 9818-8040

Sales Sparkassen &
                           +49 511 9818-9400   Financials                  +49 511 9818-9490
Regionalbanken

Sales MM/FX                +49 511 9818-9460   Governments                 +49 511 9818-9660

Sales Europe               +352 452211-515     Länder/Regionen             +49 511 9818-9550

Sales Asia                 +65 64 203131       Frequent Issuers            +49 511 9818-9640

Origination & Syndicate                        Sales Wholesale Customers

Origination FI             +49 511 9818-6600   Firmenkunden                +49 511 361-4003

Origination Corporates     +49 511 361-2911    Asset Finance               +49 511 361-8150

Treasury

Collat. Management/Repos   +49 511 9818-9200

                           +49 511 9818-9620
Liquidity Management       +49 511 9818-9650
22 / Economic Adviser  März 2021

  Wichtige Hinweise
Diese Studie (nachfolgend als „Information“ bezeichnet) ist von der NORDDEUTSCHEN LANDESBANK GIROZENTRALE („NORD/LB“)
erstellt worden. Die für die NORD/LB zuständigen Aufsichtsbehörden sind die Europäische Zentralbank („EZB“), Sonnemannstraße 20,
D-60314 Frankfurt am Main, und die Bundesanstalt für Finanzdienstleitungsaufsicht („BaFin“), Graurheindorfer Str. 108, D-53117 Bonn
und Marie-Curie-Str. 24-28, D-60439 Frankfurt am Main. Sofern Ihnen diese Information durch Ihre Sparkasse überreicht worden ist, un-
terliegt auch diese Sparkasse der Aufsicht der BaFin und ggf. auch der EZB. Eine Überprüfung oder Billigung dieser Präsentation oder
der hierin beschriebenen Produkte oder Dienstleistungen durch die zuständige Aufsichtsbehörde ist grundsätzlich nicht erfolgt.

Diese Information richtet sich ausschließlich an Empfänger in Deutschland, Australien, Belgien, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Grie-
chenland, Indonesien, Irland, Italien, Japan, Kanada, Korea, Luxemburg, Neuseeland, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Republik China
(Taiwan), Schweden, Schweiz, Singapur, Spanien, Thailand, Tschechische Republik, Vereinigtes Königreich, Vietnam und Zypern (nachfolgend
als „relevante Personen“ oder „Empfänger“ bezeichnet). Die Inhalte dieser Information werden den Empfängern auf streng vertraulicher Basis
gewährt und die Empfänger erklären mit der Entgegennahme dieser Information ihr Einverständnis, diese nicht ohne die vorherige schriftliche
Zustimmung der NORD/LB an Dritte weiterzugeben, ganz oder in Teilen zu kopieren oder in andere Sprachen zu übersetzen und/oder zu reprodu-
zieren. Diese Information ist nur an die relevanten Personen gerichtet und andere Personen als die relevanten Personen dürfen nicht auf die
Angaben in dieser Information vertrauen. Insbesondere darf weder diese Information noch eine Kopie hiervon nach Japan oder in die Vereinigten
Staaten von Amerika oder in ihre Territorien oder Besitztümer gebracht oder übertragen oder an Mitarbeiter oder an verbundene Gesellschaften in
diesen Rechtsordnungen ansässiger Empfänger verteilt werden.

Bei dieser Information handelt es sich nicht um eine Anlageempfehlung/Anlagestrategieempfehlung, sondern um eine lediglich Ihrer allgemeinen
Information dienende Werbemitteilung. Aus diesem Grund ist diese Information nicht unter Berücksichtigung aller besonderen gesetzlichen Anfor-
derungen an die Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Anlageempfehlungen/Anlagestrategieempfehlungen erstellt worden. Ebenso we-
nig unterliegt diese Information dem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung, wie dies für Anlageempfehlungen/Anlagestrategieempfehlungen
gilt.

Die hierin enthaltenen Informationen wurden ausschließlich zu Informationszwecken erstellt und werden ausschließlich zu Informationszwecken
bereitgestellt. Es ist nicht beabsichtigt, dass diese Information einen Anreiz für Investitionstätigkeiten darstellt. Sie wird für die persönliche Informa-
tion des Empfängers mit dem ausdrücklichen, durch den Empfänger anerkannten Verständnis bereitgestellt, dass sie kein direktes oder indirektes
Angebot, keine Empfehlung, keine Aufforderung zum Kauf, Halten oder Verkauf sowie keine Aufforderung zur Zeichnung oder zum Erwerb von
Wertpapieren oder anderen Finanzinstrumenten und keine Maßnahme, durch die Finanzinstrumente angeboten oder verkauft werden könnten,
darstellt.

Alle hierin enthaltenen tatsächlichen Angaben, Informationen und getroffenen Aussagen sind Quellen entnommen, die von der NORD/LB für zu-
verlässig erachtet wurden. Für die Erstellung dieser Information nutzen wir emittentenspezifisch jeweils Finanzdatenanbieter, eigene Schätzungen,
Unternehmensangaben und öffentlich zugängliche Medien. Da insoweit allerdings keine neutrale Überprüfung dieser Quellen vorgenommen wird,
kann die NORD/LB keine Gewähr oder Verantwortung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hierin enthaltenen Informationen übernehmen. Die
aufgrund dieser Quellen in der vorstehenden Information geäußerten Meinungen und Prognosen stellen unverbindliche Werturteile dar. Verände-
rungen der Prämissen können einen erheblichen Einfluss auf die dargestellten Entwicklungen haben. Weder die NORD/LB, noch ihre Organe oder
Mitarbeiter können für die Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der Informationen oder für einen Renditeverlust, indirekte Schäden,
Folge- oder sonstige Schäden, die Personen entstehen, die auf die Informationen, Aussagen oder Meinungen in dieser Information vertrauen
(unabhängig davon, ob diese Verluste durch Fahrlässigkeit dieser Personen oder auf andere Weise entstanden sind), die Gewähr, Verantwortung
oder Haftung übernehmen.

Frühere Wertentwicklungen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen. Währungskurse, Kursschwankungen der Finanzinstru-
mente und ähnliche Faktoren können den Wert, Preis und die Rendite der in dieser Information in Bezug genommenen Finanzinstrumente oder
darauf bezogener Instrumente negativ beeinflussen. Im Zusammenhang mit Wertpapieren (Kauf, Verkauf, Verwahrung) fallen Gebühren und Pro-
visionen an, welche die Rendite des Investments mindern. Die Bewertung aufgrund der historischen Wertentwicklung eines Wertpapiers oder
Finanzinstruments lässt sich nicht zwingend auf dessen zukünftige Entwicklung übertragen.

Diese Information stellt keine Anlage-, Rechts-, Bilanzierungs- oder Steuerberatung sowie keine Zusicherung dar, dass ein Investment oder eine
Strategie für die individuellen Verhältnisse des Empfängers geeignet oder angemessen ist, und kein Teil dieser Information stellt eine persönliche
Empfehlung an einen Empfänger der Information dar. Auf die in dieser Information Bezug genommenen Wertpapiere oder sonstigen Finanzinstru-
mente sind möglicherweise nicht für die persönlichen Anlagestrategien und -ziele, die finanzielle Situation oder individuellen Bedürfnisse des Emp-
fängers geeignet.

Ebenso wenig handelt es sich bei dieser Information im Ganzen oder in Teilen um einen Verkaufs- oder anderweitigen Prospekt. Dementsprechend
stellen die in dieser Information enthaltenen Informationen lediglich eine Übersicht dar und dienen nicht als Grundlage einer möglichen Kauf- oder
Verkaufsentscheidung eines Investors. Eine vollständige Beschreibung der Einzelheiten von Finanzinstrumenten oder Geschäften, die im Zusam-
menhang mit dem Gegenstand dieser Information stehen könnten, ist der jeweiligen (Finanzierungs-) Dokumentation zu entnehmen. Soweit es sich
bei den in dieser Information dargestellten Finanzinstrumenten um prospektpflichtige eigene Emissionen der NORD/LB handelt, sind allein verbind-
lich die für das konkrete Finanzinstrument geltenden Anleihebedingungen sowie der jeweilig veröffentlichte Prospekt und das jeweilige Registrie-
rungsformular der NORD/LB, die insgesamt unter www.nordlb.de heruntergeladen werden können und die bei der NORD/LB, Georgsplatz 1, 30159
Hannover kostenlos erhältlich sind. Eine eventuelle Anlageentscheidung sollte in jedem Fall nur auf Grundlage dieser (Finanzierungs-) Dokumen-
tation getroffen werden. Diese Information ersetzt nicht die persönliche Beratung. Jeder Empfänger sollte, bevor er eine Anlageentscheidung trifft,
im Hinblick auf die Angemessenheit von Investitionen in Finanzinstrumente oder Anlagestrategien, die Gegenstand dieser Information sind, sowie
für weitere und aktuellere Informationen im Hinblick auf bestimmte Anlagemöglichkeiten sowie für eine individuelle Anlageberatung einen unabhän-
gigen Anlageberater konsultieren.

Jedes in dieser Information in Bezug genommene Finanzinstrument kann ein hohes Risiko einschließlich des Kapital-, Zins-, Index-, Währungs-
und Kreditrisikos, politischer Risiken, Zeitwert-, Rohstoff- und Marktrisiken aufweisen. Die Finanzinstrumente können einen plötzlichen und großen
Sie können auch lesen