Ein Zeughaus für alle - Kultur- und Begegnungszentrum Uster c h - SP Uster
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Zeitschrift für Politik, Arbeit & Kultur der SP Uster n lin e.ch ru m o .fo www Nr. 262 Mai 2021 Kultur- und Begegnungszentrum Uster Ein Zeughaus für alle P.P. Uster
2 FORUM Mai 2021 Aus dem Gemeinderat Editorial S ind Sie bereit für einen Ab- Viel Arbeit im Parlament stimmungsmarathon? Wenn nicht, wird Sie unser FORUM gut darauf vorbereiten: Zu allen wichtigen Abstimmungen finden Sie unsere Erläuterungen in dieser Ausgabe. Der Ustermer Gemeinderat kann sich aktuell über man- I n Uster werden wir über den Projektierungs- kredit für zwei Neubauten auf dem Zeughaus- areal abstimmen. Es ist ein weiterer Schritt in gelnde Arbeit nicht beklagen. Verschiedene wichtige der Entwicklung des Areals zu einem Kultur- und Themen haben uns in den Begegnungszentrum, welches schon in zwei letzten Monaten beschäftigt, Volksabstimmungen gutgeheissen wurde. von den Finanzen über Jetzt, wo es konkret wird, will ein Referendum die Tagesschulen bis hin der SVP den Prozess abklemmen. Lesen Sie auf zum Klima. den Seiten 4 und 5 im Interview mit unserer Stadtpräsidentin Barbara Thalmann, weshalb es Um die Finanzen der Stadt Uster eini- eine klares JA zu dieser Vorlage braucht. germassen ins Lot zu bringen, fanden während der Budgetdebatte intensive G erade Corona zeigt uns, wie wichtig Kultur, der Service Public und die Umwelt sind. Die regelmässigen Treffen mit Bekannten und Gespräche mit der GLP, EVP und den Grünen statt. Die vonder SVP bean- tragte globale Kürzung des Budgets Freunden wurden aber massiv eingeschränkt. um 5 Prozent machte für uns keinen Ausgang, wie wir ihn kennen, wurde gestrichen. Sinn, aber in Absprache mit unseren Unterhaltung wurde auf die eigenen vier Wände Partnern rangen wir uns bei einzelnen beschränkt. Die sozialen Kontakte im näheren Geschäftsfeldern zu Kürzungen durch. Umkreis haben sich verbessert, wir gaben und Im Gegenzug trug die GLP/EVP-Fraktion eine ort, helfen sie doch, dass Beruf- und Familien- geben mehr Acht auf unsere Nachbarn. Haben Steuerfusserhöhung mit, ein Schritt, der schon arbeit gut organisiert werden kann und steigern Sie auch die Natur als interessante Abwechslung lange angezeigt gewesen wäre. Aufatmen somit die Attraktivität einer Stadt als Wohnort. entdeckt? Sind Sie auch mehr in der näheren können wir aber noch nicht: Denn wir wissen Das Klima ist sowohl in den Medien wie auch im Umgebung spazieren gegangen? Gehören Sie nicht, wie sich etwa Corona auf die Steuererträge Rat immer wieder ein grosses Thema. Der Stadt- auch zu denjenigen, welche die regionalen Pro- auswirkt. rat hat hierzu einen Massnahmenplan erarbeitet dukte und gar Bio entdeckten? Das Essen wurde Die Tagesschule in Niederuster ist seit sechs und dem Gemeinderat zur Kenntnisnahme zu- ja nicht verboten. Im Gegenteil, dank diesem Jahren in Betrieb, als Provisiorium. Sie ist ein geleitet. Auch hat die SP zahlreiche Vorstösse Umstand verbesserte sich die Qualität. grosser Erfolg. Die Aufnahme von Kindern ist in diesem Bereich eingereicht, für Solarstrom- durch die räumlichen Strukturen begrenzt und anlagen auf städtischen Liegenschaften, Asphalt- A uf Vieles mussten wir im privaten Bereich ver- zichten. Die öffentlichen Dienste aber, ganz besonders die Gesundheitsdienste, haben gerade es können nicht alle Anmeldungen berücksichtigt werden. Aufgrund des Erfolges wird die Tages- schule in Niederuster nun in einen Regelbetrieb recycling und Nachhaltigkeitsstandards bei städ- tischen Bauvorhaben. Aber auch die Folgen der Corona-Krise verlieren in dieser Zeit hervorragend funktioniert. Sie gilt es überführt. Da es aber Sinn macht, nicht nur in wir nicht aus den Augen: Vom Stadtrat, Primar- zu erhalten, ja sogar wo nötig zu verbessern, sei es einem Quartier eine Tagesschule zu führen, sol- und der Sekundarschulpflege wollen wir mit in der Region, im Kanton. Wir danken Ihnen, len in den folgenden Jahren weitere Tagesschu- Vorstössen wissen, was es an Massnahmen wenn Sie uns dabei unterstützen. len in anderen Quartieren dazu kommen. Damit braucht, um nach dem Abklingen der Pandemie eine Tagesschule in Betrieb genommen werden Lücken und Defizite insbesondere in der Bildung E in Thema ist in den letzten Monaten fast etwas aus unserer Betrachtung gefallen: der Klima- wandel. Als Folge der Corona-bedingten Ein- kann, braucht es aber eine gewisse Vorlaufzeit. Tagesschulen sind ein Gewinn für einen Wohn- und dem Sozialen zu schliessen. Angelika Zarotti, SP-Fraktionspräsidentin schränkungen haben sich verschiedene Umwelt- belastungen deutlich verringert. Das müsste uns zu denken geben. Ein JA zum CO2-Gesetz ist die IMPRESSUM FORUM richtige Schlussfolgerung. Ebenso gilt dies für die Zeitschrift für Politik, Arbeit & Kultur der SP Uster Pestizid- und auch die Trinkwasser-Initiative. www.forumonline.ch Auch hier ist ein klares JA richtig. Herausgeberin: Sozialdemokratische Partei Uster Anschrift: SP Uster, Postfach, 8610 Uster 1 Z um Schluss noch einen Satz frei nach der Men- schenrechtskonvention: Jeder Mensch hat das Recht in einer gesunden und geschützten Umwelt Auflage: 18 000 Exemplare Erscheinungsweise: mindestens zweimal im Jahr Layout: Ewald Feldmann, Druck: Ropress Zürich zu leben. Denken Sie daran, wenn die Stimmzettel Hinweis: Bei dieser Zeitung handelt es sich weder um Werbung noch um Reklame, son- vor Ihnen liegen. Ich vertraue auf Sie. dern um politische Information. Darum darf sie auch in jene Briefkästen gesteckt werden, auf denen sich ein Stopp-Kleber befindet. Wir danken für Ihr Verständnis. Peter Mathis-Jäggi, Mitglied GL SP Uster
Mai 2021 FORUM 3 Eidgenössische Abstimmungen vom 13. Juni: 3 x JA für die Umwelt Keine Zeit verlieren – JA zum CO2-Gesetz Langsam sollte es allen Menschen klar sein: Die Schweiz muss beim Klima- und Umweltschutz einen gehörigen Zacken zulegen. Am 13. Juni kommen gleich drei Vorlagen zur Abstimmung, welche hier einen Beitrag leisten. Zum einen geht es um das CO2-Gesetz, mit welchem die Schweiz bis 2050 Netto- Null erreichen will. Zum anderen um zwei Initiativen, die eine umweltnähere Landwirtschaft fördern wollen, die Pestizid- und die Trinkwasser-Initiative. Von Priska Seiler Graf, SP-Nationalrätin, Kloten Um den Klimakollaps abzuwenden, hat sich die Schweiz zusammen mit anderen Ländern im Pari- ser Abkommen von 2015 dazu verpflichtet, den Ausstoss von Treibhausgasen bis zum Jahr 2030 auf 50 Prozent zu reduzieren. Der Bundesrat hat dieses Ziel im August 2019 ergänzt und will bis 2050 Netto-Null erreichen. Mit dem nun revidier- ten CO2-Gesetz werden in einem ersten konkreten und verbindlichen Schritt die bisherigen Redukti- onsziele für die Treibhausgasemissionen verschärft und an das Pariser Klimaabkommen angepasst. Die Reduktion muss dabei zu mindestens 75 Pro- zent mit Massnahmen im Inland durchgeführt werden. Das Ziel ist, sich von den fossilen Energie- Für die Klimawende braucht es sowohl bei der Energiegewinnung wie beim Verkehr eine Abkehr trägern abzuwenden und vermehrt auf erneuer- von den fossilen Energieträgern. Das CO2-Gesetz ein wichtiger Schritt in diese Richtung. bare Energien und Energieeffizienz zu setzen. Die wichtigsten Bestandteile des Gesetzes sind: eine Erhöhung der CO2-Abgabe auf Brennstoffe, schwache Massnahmen beinhalte. Aber es geht onssystem einen regelmässigen Einsatz von Anti- verschärfte CO2-Zielwerte für Neuwagen, eine in die richtige Richtung, denn es enthält viele biotika nötig macht, wären künftig ebenfalls von Erhöhung der Treibstoffaufschläge beim Benzin- neue und gute Instrumente, die wir bei einem Direktzahlungen ausgeschlossen. und Dieselpreis, die Einführung einer Flugticket- Nein wieder verlieren würden. Und aus sozial- Die Pestizidinitiative wiederum verlangt, dass der und Privatflugabgabe, ein neuer CO2-Grenzwert demokratischer Sicht wichtig: Diese Instrumente Einsatz von synthetischen Pestiziden in der land- bei Heizungsersatz, sowie eine Schaffung eines wurden sozialverträglich ausgestaltet, ewa mit wirtschaftlichen Produktion, in der Verarbeitung Klimafonds. Rückerstattungen an die Bevölkerung, von denen landwirtschaftlicher Erzeugnisse und in der Boden- Wenig-FliegerInnen und Haushalte mit einem tie- und Landschaftspflege verboten wird. Auch die Von einer breiten Allianz getragen fen Energieverbrauch profitieren. Einfuhr von Lebensmitteln, die synthetische Pesti- Das neue CO2-Gesetz legt die Basis für die Um- zide enthalten oder mit Hilfe solcher hergestellt setzung der Schweizer Klimaziele bis 2030. Es ist Für sauberes Trinkwasser worden sind, sollen verboten werden. ein erster, aber entscheidender Schritt und ein Um Umweltschutz geht es auch bei der Trinkwas- klares Bekenntnis: Wir müssen jetzt handeln! ser- und der Pestizidinitiative. Die Trinkwasser- Agrarpolitik braucht Druck Eine breite Allianz von SP bis FDP hat im Parlament initiative verlangt, dass Direktzahlungen an die Die Agrarpolitik 2022+ wurde sowohl vom Stän- eine gut abgestützte und ausgewogene Revision Bauern nur noch geleistet werden unter der Vor- derat wie auch Nationalrat auf die lange Bank ge- des CO2-Gesetzes erarbeitet. Diese breite Unter- aussetzung eines ökologischen Leistungsnach- schoben. Die Bürgerlichen und Bauern wollen die stützung sorgt dafür, dass wenigstens dieser erste weises. Dieser umfasst die Erhaltung der Biodiver- Ökologisierung der Landwirtschaft verzögern Schritt so bald als möglich geschieht. Denn der sität, eine pestizidfreie Produktion und einen bzw. nicht gesetzlich geregelt haben. Aus diesen Zeitdruck ist enorm, es gibt keine Zeit mehr zu Tierbestand, der mit dem auf dem Betrieb produ- Gründen ist es umso wichtiger, die beiden Initiati- verlieren! zierten Futter ernährt werden kann. Landwirt- ven zu unterstützen, um den Druck zu erhöhen, Klar: Es gibt auch Stimmen, die sagen, dass das schaftsbetriebe, die Antibiotika in der Tierhaltung damit der ökologische Umbau der Schweizer CO2-Gesetz noch zu wenig weit gehe und zu prophylaktisch einsetzen oder deren Produkti- Agrarpolitik endlich realisiert wird.
4 FORUM Mai 2021 Städtische Abstimmung vom 13. Juni: JA zum Projektierungskredit Zeughaus «Was ist ’elitär’ an einem Neujahrsball Am 13. Juni stimmt Uster über einen bauten werden «angedockt» ans Zeughaus K2 turwettbewerb. Im Juni stimmen wir nun ab über Kredit von 2,3 Millionen Franken ab, und werden die grosse Fläche zwischen den Zeug- die Projektierung des siegreichen Vorschlags. mit dem zwei Neubauten auf dem häusern gliedern; im Erdgeschoss des K2 werden Zeughausareal projektiert werden die zugehörigen Foyers, Garderoben, Sanitär und Die Gegner des Kredits sagen, die geplanten können. Gegen diesen Beschluss des Gastro untergebracht. Hinzu kommen die ener- Bauten würden den Kostenrahmen sprengen. Gemeinderats hat die SVP das Refe- getische Sanierung des K2 und eine Parkgarage. Stimmt das? rendum ergriffen. Worum geht es? Nein, das stimmt nicht. Offenbar erinnern sich Antworten von Stadtpräsidentin Wie ist es überhaupt zur heutigen nicht mehr alle Gemeinderatsmitglieder an ihren Barbara Thalmann. Abstimmungsvorlage gekommen? damaligen Beschluss oder sie waren damals 2009 hat das Volk mit 70 Prozent Ja-Stimmen noch nicht dabei. Sie haben einen Richtwert von FORUM: Barbara Thalmann, worüber stimmen entschieden, dass auf der einen Hälfte des Zeug- wir am 13. Juni ab, worüber nicht? hausareals ein Kultur- und Begegnungszentrum Barbara Thalmann: Es geht (noch) nicht darum, entwickelt werden soll. Darauf wurde ein ent- «Vereinsversamm- ob wir diese Gebäude bauen wollen. Sondern um sprechender Gestaltungsplan entwickelt; er legt lung, Aktionärs-GV, einen Kredit, mit dem wir die Bauten konkret pro- fest welche Neubauten und Nutzungen in welchen Rockkonzert, Poetry jektieren und die Kosten genauer bestimmen kön- Dimensionen auf dem Areal grundsätzlich möglich Slam, Platz zum Ver- nen. Erst dann, vorausichtlich 2023, wird eine sind. weilen - JA zum Be- neuerliche Volksabstimmung Ja oder Nein zur 2016 hat eine weitere Volksabstimmung diesen gegnungszentrum!» konkreten Ausführung sagen. Plan erneut sehr deutlich angenommen. Darauf Rolf Heckendorn, konnte die Stadt die Hälfte des Areals von der Ar- Mitorganisator H2U, Wofür braucht es überhaupt Neubauten? masuisse erwerben und hat damit auch die «Ho- Geschäftsleiter Wir planen keine neuen Räume oder Angebote, heit» über die Zwischennutzung und Entwicklung IT-Dienstleistungen sondern Ersatzbauten für bestehende, die in der der Räume und Flächen erlangt. Für die nun geplanten Neubauten wurde in einem breiten Mitwirkungsprozess mit Mitgliedern des 20 Mio. Franken zulasten der Stadt, also abzüglich Gemeinderats und interessierten Personen das von Beiträgen z.B. des Kantons und ohne Parkie- «Der Kostenrah- Raumprogramm erarbeitet: ein grosser Saal, eine rung, verlangt – und dieser wird mit dem vor- men ist für den kleine Bühne, zwei kleine Kinosäle, ein Ausstel- liegenden Projekt eingehalten und sogar etwas Stadtrat verbind- lungsraum und ein Restaurant. Im Januar 2018 unterschritten. Letzte Gewissheit gibt uns aber lich und wird hat der Gemeinderat dieses Programm fast ein- erst die Detailprojektierung! eingehalten.» stimmig (30 zu 3 Stimmen) verabschiedet. Dieser Fakt ist: Der Kostenrahmen ist für den Stadtrat Beschluss bildete die Grundlage für den Architek- verbindlich und er wird auch eingehalten. Es wird Barbara Thalmann, Stadtpräsidentin Stadt verstreut sind und dort nicht bleiben können: Der Mietvertrag für das heutige Kulturhaus Cen- tral mit Kleinkunstbühne und Kino läuft definitiv aus. Und sowohl dort wie im heutigen Stadthof- saal sind die Raumverhältnisse und die Infrastruk- turen beengt und ungenügend. Baulich und ener- getisch bestünde dringender Erneuerungs- und Sanierungsbedarf. Beides zwingt uns zum Handeln und eröffnet die Chance, diese zwei wichtigen Veranstaltungsorte auf dem Zeughausareal zu konzentrieren. Könnte man nicht die riesigen Zeughäuser dafür nutzen? Nein, sie stehen unter Schutz und können nicht beliebig verändert werden. Ein Saal für 700 Perso- nen mit Bühne wäre darin niemals machbar. Auch Kino- und Theaterräume sind in Neubauten ein- Das Zeughaus ist ein Ort für alle Menschen, von KonzertbesucherInnen bis hin facher und kostengünstiger möglich. Diese Neu- zu den TeilnehmerInnen eines Gross-Picknicks.
Mai 2021 FORUM 5 oder einem Abend mit Mike Müller?» Das Zeughausareal soll mit dem Kultur- und Begegnungszentrum zu einem identitässtiftenden Ort für Uster werden. nur gebaut, was sich die Stadt leisten kann; die Kunstausstellungen, Street-Food-Festivals, Open- nötigen Beträge sind in der Finanzplanung für die Air-Konzerte oder Parteiveranstaltungen von SVP, kommenden Jahre aufgeführt. «Mit dem KUZU FDP und SP statt. Es ist und bleibt ein öffentlicher stärkt sich Uster als Begegnungsort für die ganze Stadt! Könnte das Projekt allenfalls etappenweise Regionalzentrum. umgesetzt werden, um Geld zu sparen? Davon werden Be- Was passiert bei einem Nein zum Kredit? Eine solche Möglichkeit kann im Rahmen der Pro- völkerung und Wirt- Dann stehen wir nach einem breit abgestützten jektierung geprüft werden – wenn wir den Projek- schaft profitieren.» und fruchtbaren Prozess wieder bei Punkt Null. tierungskredit erhalten. Auch zu verschiedenen François With, Für das Kulturhaus Central gibt es keinen Ersatz, Parkplatzzahlen in einer Tiefgarage wird die Pro- Präsident KGU, ehem. der Stadthofsaal bleibt am alten Ort, muss teuer jektierung Varianten prüfen. Wirtschaftsförderer saniert werden und blockiert eine Entwicklung, die der Stadt neue finanzielle Erlöse brächte. Weiter sagt das Referendumskomitee, das Zeughausareal sei mit diesem Projekt tur- und Wirtschaftsveranstaltungen, Jugend- Kurz zusammengefasst: Warum braucht es nicht mehr «für alle», sondern elitär. events und nicht zuletzt für die Schülerinnen und ein JA zu dieser Vorlage? Was sagst Du zu diesem Vorwurf? Schüler des nahen Bildungszentrums, welches Das Zeughausareal ist eine einzigartige Chance Das ist demagogisch! Die neuen Veranstaltungs- über keine genug grosse Aula verfügt. für die Stadt- und Zentrumsentwicklung. Es ist räume werden gebaut für eine ganz breite Palette Das Zeughausareal ist schon heute ein Treffpunkt super gelegen und ein toller Begegnungsort für von Nutzungen: Vereinsanlässe, Unterhaltung, für alle mitten im Stadtzentrum und wird das auch die Bevölkerung, auch für Junge. Mit den Neu- Feste, städtische Anlässe, den Neujahrsball, Kul- in Zukunft bleiben! Hier finden Public-Viewings, bauten wird es noch an Kraft gewinnen!
6 FORUM Mai 2021 Städtische Abstimmung vom 13. Juni: JA zur Baulinie Breitackerstrasse Ein kleiner, aber wichtiger Schritt in Richtung Velostadt Seit 1984 ist eine Veloverbindung vom Spital über die Breitackerstrasse zur Nordseite des Bahnhofs eingetragen. Die Strasse ist teilweise ein Flurweg, auf einer kurzen Strecke eine Privat- strasse. Mit der Festsetzung einer Baulinie, die es übrigens entlang fast jeder Strasse gibt, soll nun sicher- gestellt werden, dass der Veloweg vom Spital zum Bahnhof auch lang- fristig dort durchführen kann – ein kleiner Schritt in Richtung Velostadt. Von Balthasar Thalmann, SP-Gemeinderat Es ist eine Seltenheit, dass eine Baulinienvorlage so viel zu reden gibt. Worum geht es überhaupt? Seit 1984 ist im Richtplan der Stadt Uster festge- legt, dass der Radweg vom Spital hin zum Bahnhof durch die Breitackerstrasse führen soll. Dies wurde aber noch nie umgesetzt. Die Strasse ist heute teilweise noch ein Flurweg und teilweise im Pri- vateigentum mehrerer Anwohnerinnen und An- wohnern. Mit einer Baulinie, die es entlang der meisten Strassen gibt, kann sich die Stadt ihre Rechte sichern. Und so kann die Strasse später ins Eigentum der Stadt überführt werden. Das ist ge- rade bei so komplizierten Eigentumsverhältnissen, wie wir es an diesem Ort vorfinden, richtig und wichtig. Und es kann garantiert werden, dass der Veloweg auch in Zukunft als solcher zur Verfü- gung steht. Die Stadt kann alle nötigen Anord- richtig, dass nun die Baulinien festgesetzt werden umso mehr als dass die Bebauungsmöglichkeiten nungen zum Beispiel für die Sicherheit der Velo- und die Breitackerstrasse wie jede andere Strasse der angrenzenden Parzellen nicht eingeschränkt fahrenden treffen und ist für den Winterdienst behandelt wird. Damit wird Klarheit, Rechtssicher- werden – im Gegenteil, die Eigentümerschaft er- verantwortlich. Für mich ist klar: Wenn ein öffent- heit und Rechtsgleichheit geschaffen. hält sogar mehr Spielraum. Damit ist dieser Eingriff liches Interesse besteht, dann soll die Stadt auch ins private Eigentum verhältnismässig und richtig. die entsprechenden Rechte und Pflichten an den Eigentümerschaft erhält mehr Spielraum Und das Wichtigste: Es wird etwas für eine sichere Strassen erhalten und übernehmen. Natürlich ist die Vorlage ein Eingriff ins Privatei- Velostadt auch in Zukunft gemacht. Daher ist ein gentum. Dieser Eingriff ist aber überschaubar, JA zur Vorlage die logische Sache. Sichere Velowege sichern Diese Linienführung der Veloverbindung vom Spi- tal zum Bahnhof wurde kürzlich überprüft und es Es geht vorwärts mit der Veloförderung wurde festgestellt, dass sie auch heute noch die richtige ist. Es gibt also keinen Anlass von dieser Die SP Uster setzt sich seit vielen Jahren für die und an der Oberlandstrasse sollen Veloschwach- Führung der Veloroute abzusehen. Das Referen- Veloförderung ein. Und der Stadtrat hat diesbe- stellen behoben werden. Auf Initiative der Stadt dumskomitee sagt, man könne das Ganze auch züglich nun auch einen Gang höher geschaltet. gibt es an vier – bald fünf – Orten Cargo-E-Velos anders regeln. Das stimmt – falls überhaupt – nur So wurden 2020 an der Seestrasse, der Gschwa- für den Warentransport zu mieten. Das wohl beschränkt und würde zu unheimlicher Bürokratie derstrasse und Sonnenbergstrasse drei Kilometer wichtigste Projekt läuft aber aktuell an der Brand- führen. Die Stadt müsste nämlich mit jeder Eigen- Radweg neu markiert. Im Herbst 2021 soll es mit strasse: In einem Testbetrieb wird zusammen mit tümerin und jedem Eigentümer einen Vertrag ab- dem Bau des Veloweges nach Freudwil losgehen der Kantonspolizei ausprobiert, wie sich beidsei- schliessen, in dem alles geregelt wird, was sonst in und im Rahmen der Sanierungsarbeiten des Kan- tige Velowege auf einer schmalen Fahrbahn be- einem Gesetz für alle gleich geltend schon festge- tons an der Aathalstrasse wird der Veloweg bis währen. Verläuft der Test positiv, eröffnet das im schrieben ist. Das ist kompliziert. Kein Wunder zur Ottenhauserstrasse verlängert. Der Bahnweg urbanen Gebiet, wo der Platz oft knapp ist, neue konnte in den letzten Jahren auf diesem Weg nach Werrikon soll neu eine Beleuchtung erhalten Möglichkeiten für die Veloförderung. keine Einigung erzielt werden. Es ist deshalb folge-
Mai 2021 FORUM 7 Kantonale Abstimmungen: JA zur Volksinitative «Raus aus der Prämienfalle» Der drückenden Prämienlast begegnen Die kantonale Volksinitiative «Raus derprämienverbilligungen berechtigt, zu erhöhen, verbilligungstopf mit möglichst hohen Beiträgen aus der Prämienfalle», lanciert von der ohne andere IPV-Beziehende schlechter zu stellen. zu füllen und so die unteren und mittleren Ein- Mitte-Partei, will den Kantonsbeitrag Seit 2020 beträgt der Kantonsbeitrag deshalb im- kommen zu entlasten. Die heute viel zu niedrige für die Individuelle Prämienverbilli- merhin 92 Prozent des Bundesbeitrags. IPV trifft ausgerechnet jene Einkommen, die nun gung (IPV) von mindestens 80 Prozent Eine Erhöhung des Kantonsanteils auf mindestens in der Corona-Krise erneut massiv unter Druck auf mindestens 100 Prozent des 100 Prozent bedeutet, dass der Kanton zusätzlich geraten sind. Das können wir nicht zulassen. Des- Bundesbeitrags erhöhen. Auch wenn 40 Millionen Franken für Prämienverbilligungen halb JA zur Volksinitiative «Raus aus der Prämien- wir erst mit der nationalen «Prämien- zur Verfügung stellt. Damit wird für viele Haus- falle». Entlastungs-Initiative» der SP aus der halte die untragbare Last der Krankenkassenprä- Prämienfalle heraus finden werden, mie gedämpft. Mehr Geld für Familien so ist diese kantonale Initiative ein Am 13. Juni gelangt noch eine weitere sozialpoli- Schritt in die richtige Richtung. Wichtige SP-Initiatitve kommt noch tische Volksinitiative zur Abstimmung: Die Initia- Aus der Prämienfalle heraus werden wir allerdings tive «Mehr Geld für Familien» verlangt, die Höhe Von Esther Straub, SP-Kantonsrätin, Zürich erst mit der nationalen «Prämien-Entlastungs-In- der Familienzulagen auf mindestens 150 Prozent itiative» der SP gelangen. Sie verlangt, dass kein der bundesrechtlich vorgeschriebenen Mindest- 1994 wurde die Individuelle Prämienverbilligung Haushalt mehr als 10 Prozent seines Einkommens ansätze festzulegen. Neu sollen Kinderzulagen (IPV) als Korrektiv zu den ungerechten Kopfprä- für Krankenkassenprämien aufwenden muss. Was also mindestens 300 Franken und Ausbildungszu- mien eingeführt. Erklärtes Ziel des Bundesrats war darüber ist, bezahlen Bund und Kanton. Das be- lagen mindestens 375 Franken betragen. Ein be- es damals, die Krankenkassenprämien für untere deutet einen Systemwechsel weg vom begrenzten rechtigtes Anliegen: Obwohl Zürich der wirt- und mittlere Einkommen in dem Masse zu verbil- Prämienverbilligungstopf hin zu einem garantier- schaftlich stärkste Kanton ist, bildet er zurzeit bei ligen, dass kein Haushalt mehr als 8 Prozent ten Anspruch auf IPV und zur Überwindung des den Kinderzulagen das Schlusslicht. Ein Gegen- seines Einkommens für Krankenkassenprämien unfairen Kopfprämiensystems. vorschlag der SP zur Initiative fand im Kantonsrat aufwenden muss. Mittlerweile haben sich die Prä- Bis die 10 Prozent-Initiative der SP zum Durch- leider keine Mehrheit, und so empfiehlt die SP mien mehr als verdoppelt. Die Prämienverbilli- bruch kommt, ist es jedoch wichtig, den Prämien- nun, auch diese Initiative zu unterstützen. gungen stiegen im selben Zeitraum jedoch nur gerade um 40 Prozent. Die immer grösser werdende Diffe- renz wird von der niedrigen Lohn- entwicklung nie und nimmer wett- gemacht. Zweithäufigster Grund für Schulden Das Resultat dieser dramatischen Entwicklung: Ein immer kleinerer Teil der Bevölkerung erhält Geld aus dem Prämienverbilligungstopf und wird immer weniger entlastet. Bis zu 20 Prozent ihres Einkommens wenden Haushalte mit niedrigen Einkommen heute für Krankenkassenprämien auf. Es verwundert nicht, dass die Prämienlast der zweithäufigste Grund für Schulden ist und zu den grössten Sorgen der Bevölkerung ge- hört. Ein Teil der Prämienverbilligung wird den Berechtigten vom Bund ausge- richtet, der Kanton budgetiert seinen Beitrag in Relation zum Bundesbei- trag. 2012 senkte der Kanton Zürich im Rahmen einer Sparübung den Kantonsanteil von 100 Prozent auf 80 Prozent. 2019 forderte ein Postu- lat der SP erfolgreich, die Einkom- Immer mehr Familien mit tiefen und mittleren Einkommen müssen für die Krankenkassenprämien mensgrenze, die zum Bezug von Kin- das Sparschwein schlachten. Das soll in Zukunft nicht mehr nötig sein.
8 FORUM Mai 2021 Grammy-Award-Gewinner aus Uster Abstimmungsparolen Hohe Ehrung für den 13. Juni 2021 für Dani Weiss STÄDTISCHE ABSTIMMUNGEN UND WAHLEN JA zum Projektierungskredit Kultur- und Begegnungszentrum (siehe Interview Seiten 4 und 5) Hohe Ehre für JA zur Verkehrsbaulinie Breitackerstrasse SP-Mitglied (siehe Artikel Seite 6) Dani Weiss: Er hat für sein JA zur Statutenrevision Gruppenwasser- Lebenswerk versorgung Oberes Glatttal den «Technical Grammy Award» JA zur Statutenrevision Gruppenwasser- erhalten. versorgung Vororte und Glatttal Eveline Fuchs als Friedensrichterin für Uster KANTONALE ABSTIMMUNGEN JA zur Volksinitiative Raus aus der Prämienfalle JA zur Volksinitiative Mehr Geld für Familien (zu beiden Vorlagen siehe Artikel Seite 7) JA zum Einführungsgesetz zum Bundesgesetz über Geldspiele EIDGENÖSSISCHE ABSTIMMUNGEN Am 14. März 2021 wurde dem Ustermer Wenn es um die digitale Bearbeitung JA zum CO2-Gesetz Elektroingenieur Daniel «Dani» Weiss von Tonaufnahmen geht, finden sich für sein Lebenswerk den «Technical Geräte aus Uster weltweit in vielen Ton- JA zur Volksinitiative für sauberes Trinkwasser GrammyAward» verliehen. Das ist ge- studios. und gesunde Nahrung wissermassen der Oscar für Tonbearbei- Zur Kundschaft zählen so berühmte tungen. Dani Weiss sei «one of the true Namen wie Herbie Hancock, Céline Dion JA zur Volksinitiative für eine Schweiz ohne pioneers oft digital technology» begrün- oder Dweezil Zappa, Sohn von Frank synthetische Pestizide dete die Recording Academy in Los An- Zappa. Und unter früheren Preisträgern (zu allen drei Vorlagen siehe Artikel Seite 3) geles ihren Entscheid. Seine weltweit er- des Technical Grammy stossen wir auf folgreiche «Weiss Engineering Ltd» ist die Firma Apple oder die Erfinder-Le- JA zum Covid-19-Gesetz ein Ustermer High-Tech-KMU. Dani gende Thomas Edison. Weiss ist seit vielen Jahren Mitglied der NEIN zum Bundesgesetz über polizeiliche SP Uster. Wir gratulieren ihm und seiner Fachlich Interessierte erfahren mehr auf Massnahmen zur Bekämpfung von Terrorismus achtköpfigen Belegschaft herzlich! www.weiss.ch
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