EinBlick Endlich wieder normal!? - IN DIE EVANGELISCHE KIRCHENGEMEINDE HILDEN - Evangelisches Hilden
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einBlick IN DIE EVANGELISCHE KIRCHENGEMEINDE HILDEN 63. JAHRGANG, FEBRUAR & MÄRZ 2022 Endlich wieder normal!?
Inhalt Editorial 8 3 PORTAL 6 ENDLICH WIEDER NORMAL!? Ganz normale Liebe Leserin, lieber Leser, Was ist denn normal? Gottesdienste? endlich wieder normal! Als das Redaktions- Ganz normale Gottesdienste? team diese Ausgabe des einBlicks geplant 10 ÜBER DEN TELLERRAND hat, haben wir auf eine andere Normali- tät gehofft, als sie nun vor uns liegt. Und Besonderheiten akzeptieren gleichzeitig ist uns in unserem Gespräch 12 KIRCHE UND STADT aufgefallen, dass wir das eigentlich immer tun – auf eine andere Normalität hoffen. Wer sich ändert, bleibt sich treu Und dass wir das auch alle etwas anders 14 AUS DEM PRESBYTERIUM tun. Für jede:n ist etwas anderes normal und gleichzeitig ist normal das, was die Hinschauen – Helfen - Handeln meisten immer so machen. Das, was der Norm entspricht. Das, was üblich ist. Das, 15 GEISTREICH was für einige auch unerreichbar ist. Für Aufregend, neu und kostbar andere gar nicht wünschenswert. 16 GOTTESDIENSTE Was erstaunlich ist: Mit dieser Sehnsucht 18 ADRESSEN + TELEFONNUMMERN Impressum nach Normalität im Herzen schaffen wir Herausgeberin: gleichzeitig neue Normalitäten. Mit diesem 20 TIPPS Evangelische Kirchengemeinde Heft wollen wir an die Oberfläche holen, 22 Johannespassion Hilden, Markt 18, 40721 Hilden wonach wir uns sehnen und was wir davon Redaktion: Dr. Susanne Pramann einfach machen. Und wir wollen Lust darauf ausBlick ist erschienen (ViSdP), Bettina Bredlau, Anne Grone- machen, neben der Rückkehr zum dem, was meyer, Oliver Mast, Sara Schäfer, Anja 22 GEMEINDELEBEN wir kennen und vermissen, auch die neuen Schmitz, Ilonka Ulbrich, Ute Walter- Gastfreundschaft Funke Normalitäten auszubauen. Beides. Einfach Gastfreundschaft in weiter gastfreundlich sein, Andachten und in Corona-Zeiten Corona-Zeiten Anschrift der Redaktion: Evangeli- sche Erwachsenenbildung Hilden, Gottesdienste vielfältig gestalten, andere Durch die Maske hindurchlachen Martin-Luther-Weg 1 c, 40723 Hilden, Menschen mit ihren Besonderheiten in un- Tel.: 53948 (E-Mail: einblick@evange- serer Gesellschaft einen Platz geben, ganz 26 ANDERS LEBEN lisches-hilden.de) normal wie immer so weiter und anders. Anzeigenverwaltung: Leben will geübt sein Dr. Susanne Pramann 28 IM PORTRAIT Druck: Das Druckhaus, Korschenbroich Wir freuen uns über Ihr Reinhold Egger Der Redaktionsschluss für die Feedback zum einBlick. April-Mai-Ausgabe 29 FREUD UND LEID ist der 1.3.2022 einblick@evangelisches-hilden.de 2 3
PORTAL „Endlich wieder nor- mal“, das bedeutet für mich ... - wieder spontan ins Restaurant zu gehen - Ausflüge machen zu können - Sport zu machen - ohne Sorge in den Urlaub fahren zu können - mit Freunden ins Kino gehen zu können - ohne Maske rumzu- laufen - Verwandte besuchen zu können - mit Freunden ins Schwimmbad zu gehen - ins Fußballstadion gehen zu können - Familie wiederzusehen - keinen Abstand zu anderen Menschen halten zu müssen - dass sich die Eltern keine Sorgen um ihren Job machen müssen - unbeschwert in die Schule gehen zu können - Grimassen ziehen zu können Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse Bild: Clea Männel, 6. Klasse Bild: Lilly Frank, 10. Klasse 4 5
THEMA: ENDLICH WIEDER NORMAL!? Was ist denn normal? Andrea Viele wünschen sich, dass Corona vorbei ist und alles wieder normal. Doch was verbindet Stefanie Grube-Holz jede:r mit Normalität und wonach sehnt sich jede:r Einzelne? Die Redaktion des ein- Stauf Blicks hat Menschen aus Hilden gefragt. Was ist schon normal? Das Leben Ich glaube, es wird noch eine Weile dauern, bis alles geht nicht geradeaus, sondern oben wieder normal sein wird. Ich wünsche mir, dass bald und unten und rechts und links und alle Einschränkungen wegfallen und das Leben ohne quer. Ich möchte gar nicht normal Corona wieder normal wird. sein, wenn damit diese Norm ge- meint ist, dass alle in eine Richtung laufen, dunkel und unauffällig gekleidet sind, gleiche Gedanken Annette Cornelia denken. Wenn Menschen, die mich Hiemenz Geißler gut kennen, mich als verrückt be- zeichnen, fühle ich mich geehrt. Endlich wieder normal – das heißt für Ich habe Sehnsucht danach, Menschen wieder Das heißt für mich „aus der Reihe mich, dass große Gruppen endlich wie- von Stirn bis Kinn ins Gesicht schauen und die gerückt“. Gabriele der miteinander musizieren können und Regungen wahrnehmen zu können. Für mich ist Jancke für einen guten Klang ohne Hemmungen jetzt besonders wichtig, innere Normalität zu Die Treffen der Amnesty Gruppe sind für mich ein zusammenrücken können. Dass man praktizieren. Menschen sind immer durch Hochs wichtiger Teil des normalen Lebens. Leider können endlich wieder frei ohne Maske singen und Tiefs gegangen. Ich habe die Erfahrung ge- momentan keine Treffen stattfinden. Es wäre wichtig, kann. Und natürlich auch, dass man das macht, dass aus dem Glauben eine innere Kraft dass die Gruppe wieder präsent sein dürfte. Außerdem Publikum dafür erwarten darf. und Beständigkeit wachsen kann, die Sicherheit wünsche ich mir mehr ganz normalen Optimismus. und Zukunft gibt. Janina Bogdanski Ich wünsche mir eine ande- gie- und Kreislaufwirtschaft löst re Normalität: Schon Kinder weltweit die Atomenergie ab. Endlich wieder mit Familie und lernen die „Giraffensprache“ Die Pharmaindustrie verzich- Freunden ohne Einschränkung der gewaltfreien Kommuni- tet auf Patente und Impfstoff zusammen sein können und sich kation. Die Bundesrepublik wird weltweit hergestellt. Wir frei im öffentlichen Raum bewegen Reinhold Deutschland unterstützt den besinnen uns auf die Tatsache, können, das ist es, was mir zu „end- und Silvia Atomwaffenverbotsvertrag und dass wir das Geschenk eines lich wieder normal“ einfällt. Man ist Egger die Rüstungsindustrie wird begrenzten Planeten nur ge- ja regelrecht gefangen vom Thema umgebaut zur Produktion von meinsam in Gerechtigkeit und Corona. Wir wünschen uns, dass die Einschränkungen bald Inge Dingen, die den Klimawandel Frieden genießen können. nicht mehr sein müssen und Präsenzgottesdienste, so Niewerth aufhalten. Regenerative Ener- wie sie früher waren, wieder stattfinden können. 6 7
THEMA: ENDLICH WIEDER NORMAL!? Ganz normale Gottesdienste? „Endlich wieder normale Gottesdienste!“ – so hört man es immer wieder. Doch: Was war vor Corona eigentlich normal? Hinter dem Horizont gehtʼs weiter - Pfarrer i.R. Andreas Pasquay und Prädikant Udo Damrich lassen ihre ehrenamtliche Andacht in der Erlöserkirche von Udo Lindenberg inspirieren. Zum einen gab es die klassischen Got- von Gottesdienst und Andacht bieten. dienst sieht. Menschen, die nicht mehr Diese Frage ist schwer zu beantworten. tesdienste am Sonntagmorgen, mit li- Dabei reichte die Bandbreite von On- in Hilden wohnen, schalten den Got- Ich persönlich nehme eine große Of- turgischem Ablauf, Gebeten, biblischer line-Formaten über Telefonandachten tesdienst ein und hinterlassen gerne fenheit wahr. Auf der einen Seite gibt Lesung, Predigt und Liedern. Gleichzei- bis hin zu Haus-Andachten. auch mal einen Gruß. Gemeindeglieder es klassische Gottesdienste, auf der tig gab es immer wieder Überlegungen, schauen die Gottesdienste zu unter- anderen Seite Anfragen in Richtung wie man Gottesdienste anders gestal- Einiges hiervon hat sich bis heute er- schiedlichsten Tageszeiten - so, wie es Kindergottesdienst oder Gottesdienste ten könnte – sei es für bestimmte Ziel- halten – obwohl Gottesdienste inzwi- in den Tages- oder auch Wochenablauf für Familien, es werden Lektor*innen gruppen oder zu bestimmten Anlässen. schen wieder in Präsenz stattfinden. passt. geschult, Ehrenamtliche gestalten An- Dass der klassische Gottesdienst am Die Telefonandachten werden gut dachten,... Sonntagmorgen nicht die breite Masse angenommen, genauso wie die Online- Umgekehrt ist nach wie vor eine große an Gemeindegliedern erreicht, war Angebote, die es zuletzt zu Weihnach- Sehnsucht nach der Zusammenkunft Die Leitung unserer Gemeinde hat damals schon klar. ten gab. im Gottesdienst vor Ort erkennbar. einiges in Bewegung gesetzt. Manches Viele nutzen den Gottesdienst, um wird schon konkret ausprobiert. Wohin Im Frühjahr 2020, im ersten Lockdown, Bei diesen Angeboten im Internet zeigt andere Menschen zu sehen, ein paar genau die Reise geht, werden wir wurden Gottesdienste ‚in Präsenz‘ sich, dass sie vieles erfüllen, wovon Worte zu wechseln und gleichzeitig sehen. Unsere Gemeinde ist lern- und nicht angeboten. Die Kirchen blieben man vor Corona geträumt hat: Es wird seinen Glauben gemeinsam zu leben. anpassungsfähig. geschlossen, um Ansteckungen zu ein breites Publikum erreicht, das nicht vermeiden. Andere Angebote sollten nur aus den bekannten Gesichtern Was wird nun das neue „Normal“ in Sara Schäfer den Menschen alternative Formen besteht, die man sonntags im Gottes- Sachen Gottesdienst? 8 9
ÜBER DEN TELLERRAND Alle Menschen sollten mit ihren Besonderheiten akzeptiert werden Durch meine pflegerische Ausbildung habe ich viele Jahre lang in Kliniken ge- einBlick: Was haben Sie niemals als sein. Behinderte werden behindert, arbeitet. Oftmals habe ich mich im Umgang mit den mir anvertrauten Menschen normal empfunden? weil die „normale“ Welt sie nicht be/ gefragt, „Was ist eigentlich normal“? Eine Antwort habe ich nicht gefunden. achtet und berücksichtigt. Normalität hat sich mir auf so unterschiedliche Weise dargestellt, hat meinen Heike Schulze: Viele Bereiche sind Blick für die breite Palette der Normalität geöffnet und dafür bin ich sehr dank- für behinderte Menschen nicht zu Ich bin gern mit Menschen zusammen, bar. Heute treffe ich Heike Schulze. Sie wird mir aus ihrer Normalität berichten. erreichen. Die Gedankenlosigkeit, helfe gern, denn es gibt auch Dinge, Rücksichtslosigkeit und der Egois- die ich tun könnte, wenn man mich einBlick: Frau Schulze, Sie kamen vor 51 Als ich noch beruflich tätig sein durfte, mus haben, so empfinde ich es, in nur ließe. Jeder braucht eine Aufgabe, Jahren mit starken Einschränkungen der hatte ich diese Gefühle nicht. 15 Jahre den vergangenen Jahrzehnten stetig keine Isolation. Gehfähigkeit zur Welt, dazu kam später war ich mit Freude als Hausaufgaben- zugenommen. In meiner Jugend gab einer starke Hörbehinderung. Ist Ihr betreuung in einer Schule tätig. Nach- es mehr Gemeinschaft und Nachbar- einBlick: Was hat sich für Sie in den Leben normal verlaufen? dem diese abgebrannt war, konnte mir schaftshilfe, Menschen lebten nicht so vergangenen Jahren verändert? kein barrierefreier Zugang in der neuen anonym, nahmen sich Zeit einander Heike Schulze: Nein, leider nicht. Schule ermöglicht werden. Für mich zuzuhören. Heike Schulze: Hektik und Rastlosig- Schon in der Schule und auch in der ist es normal, Hilfe anzunehmen und keit haben sich, verbunden mit Stress, Ausbildung konnte man mir keine regelmäßig Unterstützung im Alltag zu einBlick: Was sollte für die Gesell- breit gemacht. Viele Menschen hören angemessene Unterstützung im schuli- erhalten. Heute sind diese Hilfen durch schaft aus Ihrer Sicht normal sein? einander nicht mehr zu, sehen oft schen und beruflichen Alltag anbieten. die Pflegeversicherung möglich, aber nicht genau hin. Inklusion bedeutet für Ich bin eine wache Person und liebe es, an vielen Stellen im öffentlichen Leben Heike Schulze: Alle Menschen sollten mich, dass alle Bedürfnisse Beachtung Kontakte zu haben. Zu Hause langweile mangelt es an notwendigen Vorausset- mit ihren Besonderheiten akzeptiert finden, die der gesamten Gruppe, nicht ich mich oft, wenn ich viel allein bin. zungen. werden, sofern sie andere Menschen nur die der behinderten Person. nicht schädigen. Begegnung sollte auf Heike Schulze Augenhöhe stattfinden. Dazu gehört einBlick: Gibt es ein Motto, das Ihnen wünscht sich ande- zum Beispiel, dass man beim Einkauf besonders gut gefällt? ren Menschen helfen von Möbeln mit mir spricht und nicht zu können. automatisch mit der Begleitung, die Heike Schulze: „Jeder Tag, an dem mich nur gefahren hat. du nicht lächelst, ist ein verlorener Städteplanung muss zwingend Barrie- Tag.“ von Charlie Chaplin. (sagt es und refreiheit beinhalten, Mobilität muss lächelt :) auch Menschen mit körperlichen Be- hinderungen uneingeschränkt möglich Das Gespräch führte Ilonka Ulbrich 10 11
KIRCHE UND STADT Wer sich ändert, bleibt sich treu „Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert“ sagt ein bekann- cher mit Lichtern in der Hand „O Du heiten? Finden wir uns damit ab, tes Sprichwort. Trotzdem versuchen wir es immer wieder mit den guten fröhliche“ und lauschten anschlie- dass Event-Strukturen noch aus- Vorsätzen, besonders am Jahresbeginn. Leider wird daraus nur selten ßend der Predigt. Ein ungewohn- gefeilter die Konsumgelüste hervor- Realität. Aber was würde mir im neuen Jahr wirklich gut tun, was wäre tes Bild! Die Kirche, auf einmal so locken und dass es laut und trubelig besser für mich und auch für andere, für unsere Stadt und vielleicht auch mittendrin im Leben unserer Stadt! sein muss, damit sich Menschen in für unsere Kirchengemeinde? Nicht dominant, vielmehr beschei- unserer Stadt besonders wohlfühlen? den, aber sichtbar und hörbar! Ein neuer, andersartiger Auftritt der Gewohnheiten können uns die Erkenntnis auf, dass wir uns Kirche. Ganz nah bei den Menschen, Öffnung in die Stadt hinein sich ändern grundsätzlich ändern müssen. Aber durchaus störbar, aber ansprechbar wie wollen und sollen wir denn in und zugänglich für jeden. Könnte Christen bilden in Deutschland nur Corona hat uns jetzt zum zweiten Zukunft leben? Wie kann das neue das ein Modell für die Kirche der Zu- mehr die Minderheitsgesellschaft. Mal gezwungen, den Jahreswech- „Normal“ aussehen, zum Beispiel kunft sein? Nicht abgeschirmt hinter Wie gehen wir als Kirchengemeinde sel anders zu gestalten als noch hier in Hilden oder in unserer Kir- altehrwürdigen Kirchenmauern, son- mit dieser Tatsache um? Schließen vor zwei Jahren. Keine Party, keine chengemeinde? dern mitten unter den Menschen als wir uns als „Wagenburg“ zusammen Böller, weniger Menschen beieinan- ein wichtiges Segment der Stadtge- gegen die vermeintlich feindliche der. Viele fragen, manche jammern: sellschaft. Mit neuen und zukunfts- Mehrheit? Oder öffnen wir uns nach Wann wird unser Leben endlich Die Kirche ganz nah weisenden Angeboten und Anstößen innen und in die Stadt hinein mit wieder normal, einfach so, wie es bei den Menschen für den Fortbestand unseres Plane- kreativen und lebendigen Ideen. immer war? Gleichzeitig machen ten und für ein sinnerfülltes Leben. Der Hang zur Trägheit ist stark und wir während der Coronakrise aber Ein kleiner Rückblick: Am vergan- Was können wir als Kirchengemein- Gewohnheiten ändern fällt schwer. auch die erstaunliche Beobachtung, genen Heiligabend gab es unter de zum Beispiel im Laufe eines Jah- Aber Veränderungen können auch dass wir unsere Gewohnheiten, anderem, anders als bisher, zwei res für die Stadtgemeinde anbieten? beflügeln und ungeahnte Kräfte frei- wenn die Verhältnisse es fordern, Gottesdienste unter freiem Himmel. Haben wir Alternativen zu Bierbör- setzen. Die Kirche ist kein Auslauf- durchaus ändern können. Wollen Während Menschen auf dem Alten sen, Weinfesten und Autoschauen? modell, solange wir als Gemeinde es wir also wirklich zurück zum alten Markt ihre Hunde und Kinder aus- Fühlen wir uns als Kirche angespro- nicht zulassen. „Normal“, oder wagen wir mutig mal führten und andere mit Glühwein chen, wenn Menschen auf der Suche was Neues? Sowohl die Pandemie ein Schwätzchen vor der Kneipe sind nach den Höhepunkten im Jahr Anne Gronemeyer als auch die Klimakrise drängen hielten, sangen Gottesdienstbesu- und nach sinnstiftenden Besonder- 12 13
AUS DEM PRESBYTERIUM GEISTREICH GEISTREICH Aufregend, neu und kostbar! Stellen Sie sich vor, Sie sind zwei Jahre Auch in der Bibel alt und alle Menschen, die Sie in Ihrem stoße ich immer bisherigen Leben gesehen haben, hat- wieder auf über- ten fast immer Masken im Gesicht. Das raschende Dinge. war für Sie völlig normal. Dinge, bei denen ich dachte, dass Hinschauen – Stellen Sie sich vor, Sie gehen in ein ich die Antwort Konzert oder in einen Gottesdienst. In längst kennen Helfen - den letzten zwei Jahren haben Sie sich würde, die für daran gewöhnt, etwas Platz zu haben, mich also normal Handeln und auf einmal werden die Reihen wie- sind. Schauen Sie der enger belegt. Es war für Sie völlig doch mal, wer alles in welcher Stück- Seit 1. Januar 2021 gilt das „Kirchen- geschätzt, wohl und sicher fühlen. Ebenso normal, sowohl das eine wie auch das zahl auf die Arche durfte oder warum gesetz der Evangelischen Kirche im möchten wir, dass die Eltern ihre Kinder andere. heißt Gottes Sohn Jesus und nicht Rheinland zum Schutz vor sexualisierter bei uns gut aufgehoben wissen. Damit Immanuel? Gewalt“ und wird in unserer Gemeinde tragen wir eine große Verantwortung für Stellen Sie sich vor, Sie erfahren von aktiv umgesetzt. Es verpflichtet Kirchen- das Wohl der uns anvertrauten Kinder, einer persönlichen Krise, welche dann Ich glaube, es ist viel reizvoller nicht kreise, Gemeinden und Einrichtungen Jugendlichen und anderen Schutzbefohle- zwei Jahre anhält. Aus der anfäng- das Normale zu suchen, auch in unse- unter anderem dazu, Schutzkonzepte zu nen und wollen sie bestmöglich vor einer lichen Schockstarre wird häufig auch rem Glauben. Besser ist es, vieles auch erstellen und Mitarbeitende flächende- gewaltbereiten oder sexualisierten Atmo- eine Form von normal. aus verschiedenen Perspektiven zu ckend zu schulen. sphäre und vor Übergriffen schützen. betrachten, dann ist es vielleicht nicht Ist es also erstrebenswert, dass wir uns normal, sondern aufregend neu und Dazu wurde im letzten Jahr eine Multi- Teil der Entwicklung des Schutzkonzeptes wieder Normalität wünschen? Kann es kostbar. plikatorengruppe mit Beteiligten aller ist die Schulung aller haupt-, neben- und die überhaupt geben? Ihr Christoph Simons Arbeitsbereiche ins Leben gerufen, um ehrenamtlichen Mitarbeiter unserer Ge- ein spezifisches Schutzkonzept für unsere meinde im Sinne der Entwicklung einer Gemeinde zu entwickeln und zu imple- Kultur der Achtsamkeit und Sensibilisie- mentieren. rung für das Thema. In unserer Kirchengemeinde begegnen Diese Schulungen sind ins Programm der sich viele Menschen. Viele Kinder, Ju- Evangelischen Erwachsenenbildung Hilden gendliche und andere Schutzbefohlene aufgenommen und an alle Mitglieder des begleiten wir mit unseren Angeboten und Presbyteriums und haupt- und ehrenamt- Einrichtungen. Uns ist es ein besonderes lich Tätigen gerichtet. Anliegen, dass alle Menschen gerne zu uns kommen, sich angenommen, wert- Brunhilde Seitzer 14
GOTTESDIENSTE Aufgrund der Corona-Pandemie kann es jederzeit zu Änderungen bei den Gottes- diensten kommen. Friedens- Bitte informieren Sie sich in unseren kirche Reformationskirche Erlöserkirche Schaukästen, auf den Webseiten der Evan- gelischen Kirchengemeinde unter www. Molzhausweg am Markt St.-Konrad-Allee evangelisches-hilden.de oder in der Tages- presse. 6.2.22 11.00 Gottesdienst 10.00 Abendmahlsgottesdienst 11.00 Gottesdienst Pfarrerin Schäfer Pfarrer Hergarten Pfarrerin i.R. Braun-Wolf 12.30 Taufgottesdienst Andachten & Bibelkreise 13.2.22 11.00 Andacht 10.00 Gottesdienst 11.00 Gottesdienst Hausbibelkreis: jeden Donnerstag, 20 Uhr, Pfarrerin i.R. Braun-Wolf mit Pfarrerin Schüller Pfarrer Hergarten bei Familie Bertram (Tel.: 910030) dem Ensemble Mélomane 19.2.22 15.00 Taufgottesdienst Ökumenischer Gottesdienst zum Samstag Pfarrerin Schüller Weltgebetstag 20.2.22 11.00 Abendmahlsgottesdienst 10.00 Andacht 11.00 Abendmahlsgottesdienst Freitag, 4.3.2022, 17 Uhr in der Friedenskirche Pfarrerin Pippig Pfarrerin Schäfer 27.2.22 11.00 Gottesdienst für alle 10.00 Gottesdienst 11.00 Andacht Nicht nur für Frauen, auch für Männer und Diverse. Generationen Pfarrer i.R. Pasquay Diakonin Pasquay & Team Der Gottesdienst wurde von Frauen aus Eng- land, Wales und Nordirland vorbereitet unter 4.3.22 17.00 Ökumenischer Gottesdienst dem Motto: Zukunftsplan: Hoffnung! Freitag zum Weltgebetstag Wir wollen zu „Gott unserer Mutter und unse- 6.3.22 11.00 Andacht 10:00 Abendmahlsgottesdienst 11.00 Gottesdienst rem Vater“ beten, nicht um zu provozieren, Pfarrer Hergarten Pfarrerin Schüller 11.30 Taufgottesdienst sondern um einen Schritt auf ein umfassendes Pfarrer Hergarten Gottesbild hin zu tun. Wir wollen Kerzen der Hoffnung anzünden. Wir wollen die Freude über 13.3.22 11.00 Gottesdienst 10.00 Andacht 11.00 Gottesdienst für alle Generationen Pfarrerin Schäfer mit Taufen die Vielfalt der Menschen und der Natur feiern. Pfarrerin Pippig & Team Wir wollen Geschichten der Hoffnung hören 20.3.22 11.00 Abendmahlsgottesdienst 11.00 Gottesdienst mit Einführung 11.00 Vorstellungsgottesdienst der Kon- von Menschen, denen Gott anders als erwartet Pfarrerin Pippig der Lektor:innen firmanden Frieden und Gerechtigkeit geschenkt hat. Wir Pfarrer Hergarten & Team Pfarrerin Schüller & Prädikant wollen den Samen der Hoffnung empfangen Damrich und hinaus in unsere Welt tragen. 27.3.22 11.00 Andacht 10.00 Gottesdienst 11.00 Abendmahlsgottesdienst Wir hoffen, dass wir vor dem Gottesdienst im Ge- Konfis für Konfis Pfarrerin Schäfer Pfarrer Hergarten 12.30 Taufgottesdienst meindehaus ab 15.30 Uhr zusammen Kaffee und Diakonin Pasquay und Tee trinken können mit Kuchen und Gebäck und Pfarrer Hergarten uns über das Land des Weltgebetstags austau- 3.4.22 11.00 Gottesdienst 10.00 Andacht 11.00 Vorstellungsgottesdienst der schen können. Bitte informieren Sie sich darüber Diakonin Pasquay Konfirmanden zeitnah. www.evangelisches-hilden.de Pfarrerin Schüller & Prädikant Damrich 16 17
ADRESSEN + TELEFONNUMMERN Seelsorgedienst und Seniorenarbeit Gemeindebüro (ehemals Seniorenbüro) Markt 18, 40721 Hilden ORT IM einBLICK Öffnungszeiten: Dienstag, Telefon 0 21 03 / 98 42-30 Es tut uns leid, dass wir Sie zur Zeit auf- Donnerstag, Freitag 10 – 12 Uhr; Telefax 0 21 03 / 98 42-70 Verena Elena Mittwoch 15 - 18 Uhr gemeindebuero.hilden@ekir.de Tschaschler Koltschin grund der Corona Krise nicht besuchen können. Der Himmel auf Erden Reformationskirche Stattdessen sind wir telefonisch für Sie da Zugegeben, es ist kein Ort im räum- Pfarrer Ole Hergarten Neustraße 87 0 21 03 / 2 24 78 ole.hergarten@ekir.de lichen Sinne. Aber etwas, das wir Pfarrerin Nicole Hagemann Clarenbachweg 2 0 21 03 / 6 57 11 nicole.hagemann@ekir.de - In Fragen rund um das Thema Älterwer- Küster Richard Kinast Molzhausweg 2 0173 / 421 79 87 den aufsuchen, dem wir Raum verschaffen - Für die Unterstützung von pflegenden und Platz machen können. Ein Ort, an Friedenskirche Angehörigen dem wir vielleicht sogar schon ein- Pfarrerin Esther Pippig Schumannstr. 18 02103 / 9634822 esther.pippig@ekir.de mal waren, oder in den wir zumindest Diakonin Tanja Pasquay tanja.pasquay@ekir.de - Für die Begleitung in Trauerphasen Küsterin Dorota Kinast Molzhausweg 2 0 21 03 / 4 00 68 - Mit zwei offenen Ohren für das, was Sie einen kurzen Blick werfen konnten. Wo bewegt finden wir den Himmel auf Erden? Erlöserkirche Pfarrer Joachim Rönsch Wilbergstr. 17 0 21 03 / 6 30 82 joachim.roensch@ekir.de Pfarrerin Sonja Schüller St.-Konrad-Allee 76 0 21 03 / 6 31 53 sonja.schueller@ekir.de Änderung der telefonischen Sprechzeiten: Küsterin Tanja Herriger St.-Konrad-Allee 76a 0 21 03 / 8 78 16 tanja.herriger@ekir.de Montag 9.00 – 12.00 Uhr Kirchenmusik Mittwoch 9.00 – 12.00 Uhr Kantorin Dorothea Haverkamp Markt 18 0 15 7 / 76 64 85 66 dorothea.haverkamp@ekir.de Donnerstag 9.00 - 12.00 Uhr Kinder- & Jugendarbeit, Kitas & Familienzentren Nicole Kagerer, Eisengasse 4 0 21 03 / 9 76 08 00 nicole.kagerer@ekir.de unter 02103 398233 KiTa Sonnenschein, Christiane Hoffmann, Kalstert 84 0 21 03 / 6 34 39 kita.sonnenschein.hilden@ekir.de FZ Friedenskirche, Doris Mees, Molzhausweg 2 0 21 03 / 4 26 78 kita.friedenskirche.hilden@ekir.de FZ Erlöserkirche, Claudia Brink, Martin-Luther-Weg 3 0 21 03 / 8 78 17 kita.erloeserkirche.hilden@ekir.de Oder per Email unter: Erwachsenenbildung ev.seelsorgedienst.hilden@ekir.de Susanne Pramann Martin-Luther-Weg 1c 0 21 03 / 5 39 48 spramann@eeb-hilden.de In uns selber? In unseren Gedanken, Seelsorgedienst und Seniorenarbeit (ehemals Seniorenbüro) Ansonsten sprechen Sie bitte Ihren Namen Worten, Taten? In der Begegnung mit Sabine Jäger Molzhausweg 2 0 21 03 / 39 82 33 ev.seelsorgedienst.hilden@ekir.de und Ihre Telefonnummer auf unseren An- Anderen? Auf jeden Fall können wir Diakonie rufbeantworter. diesen Ort, wenn wir ihn gefunden Nachbarschaftszentrum Haus im Süden 0 21 03 / 62154 h.thoering@diakonie- haben, nach Herzenslust gestalten, ihn Heidi Thöring, St. Konrad-Allee 76a kreis-mettmann.de sogar beliebig vergrößern. Doch eines Sozialpädagogische Familienhilfe 0 21 03 / 21907 e.raiber@diakonie- sollten wir sicher nicht: Die Tür schlie- Eva Raiber, Martin-Luther-Weg 1c kreis-mettmann.de Trennungs- und Scheidungsberatung 0 21 03 / 908269-5 b.moellemann@diakonie- ßen. Lieber ein großes Schild darüber Bernd Möllemann, Markt 20 kreis-mettmann.de hängen: „Tritt ein, bring Glück hinein!“ Betreuungsverein, 0 21 03 / 908269-2 h.kranenburg@diakonie- Henk Kranenburg, Markt 20 kreis-mettmann.de Sabine Petra Diakoniestation, Martin-Luther-Weg 1c 0 21 03 / 397171 c.awe@diakonie- Jäger Mantovan Anja Schmitz kreis-mettmann.de 18 19
TIPPS J. S. Bach: Johannes-Passion Bachs Vertonungen der Leidensgeschichte Jesu gehören jedes Jahr zu den Höhepunk- ten der Passionsmusiken. In diesem Jahr möchten wir endlich die Johannes-Passion aufführen – die kürzere Passion, die mit ihren vielen dramatischen Chören und beseelten Arien spannungsvoll die Passion vom Verrat in Gethsemane bis hin zur Grablegung miterle- ben lässt. Junge Solisten und ein engagiertes Barockorchester musizieren zusammen mit Johann Sebastian Bach der Kantorei. Ein Konzert in historischer Auf- führungspraxis. Marina Schuchert, Sopran Leitung: Dorothea Haverkamp ausBlick auf das 1. Halbjahr 2022 Irina Makarova, Alt Der Veranstaltungskalender der Evangelischen Kirchengemeinde ist erschienen. Ab Scott Wellstead, Tenor Sonntag, 20. März, 18 Uhr Friedenskirche sofort liegt das Heft in allen Evangelischen Gemeinde- und Familienzentren sowie an Johannes Wedeking, Bass anderen öffentlichen Orten in Hilden aus. Henning Jendritza, Evangelist Eintritt: 20 Euro, ermäßigt 10 Euro Sebastian Neuwahl, Jesus Neu im Programm ist eine Filmreihe für Fami- Taliban im Sommer 2021 einen Großteil von Kantorei Hilden Karten bei www.neanderticket.de und lien und pädagogische Fachkräfte im Nachbar- Afghanistan sowie die Hauptstadt Kabul einge- Barockcompaney Petar Mancev an der Abendkasse schaftskino. Die Filme „Das stille Leuchten“ nommen. Drei Veranstaltungen – darunter der und „Teachers for Life“ erzählen, wie sich mit Film „Kabul, City in the Wind“ - werfen einen Achtsamkeitspraxis und einfühlsamen Bezie- vertieften Blick in die Geschichte, die Kultur Allein zu Hause hungen die Kultur in unseren Bildungs- und und die politische Gegenwart Afghanistans. Betreuungseinrichtungen verwandeln kann. Für Menschen in der zweiten Lebenshälfte geht Nicht nur die fortschreitende selbst in Kontakt bringen. Wir fra- Ebenso neu im Programm ist eine digitale Gar- die Veranstaltungsreihe „Treffpunkt zweites Digitalisierung, auch die Pande- gen, woher dieses Gefühl kommt? tenwerkstatt, Workshops zu Rosenschnitt und Wohnzimmer“ mit drei neuen Themenvormit- mie fördert soziale Isolation. Sich Welche Möglichkeiten gibt es, mit Obstbaumschnitt im Nachbarschaftsgarten, tagen weiter – in diesem Halbjahr zu Spiegel- einsam zu fühlen wird offenbar der Einsamkeit umzugehen, ohne eine online Übungsgruppe zu „Wertschätzen- neuronen, zu emotionaler Intelligenz und zu einem generationsübergrei- in ihr unterzugehen? der Kommunikation“ nach Marshal Rosen- Resilienz. Die Onlineversion des neuen Ver- fenden Phänomen. Einsamkeit berg, ein Yogakurs für Schwangere und ein anstaltungskalenders kann von den Webseiten ist aber auch ein Grundgefühl, Gesprächskreis mit dem Titel „Frischer Wind“ der Evangelischen Kirchengemeinde (www. was mit unserem Menschsein als Mittwoch // 16.2. // 19.30-21 Uhr für Menschen zwischen 40 und 70. In der Reihe evangelisches-hilden.de) oder von der Home- Individuum zu tun hat. Einsam- // Dr. Dieter Funke // Gemeinde- „Brennpunkte der Weltpolitik“ widmen sich page der Evangelischen Erwachsenenbildung keit hat zwei Seiten: Sie kann zentrum Reformationskirche // eeb und VHS in diesem Halbjahr dem Land Hilden (www.eeb-hilden.de) heruntergeladen uns isolieren, aber auch mit uns Gebühr: 6 Euro // Anmeldung: eeb Afghanistan: Nach dem Abzug internationaler werden. Truppen unter der Führung der USA haben die 20 21
GEMEINDELEBEN Gastfreundschaft in Corona-Zeiten Im Jugendhaus ist die Stimmung gedämpft und gut Ich komme Punkt fünf ins Jugendhaus und als ich mein Rad im Innenhof ab- schließe, öffnet hinter mir schon ein großer Junge die Tür: „Ich bin der Chef hier,“ grinst er und lädt mich mit einer freundlichen Geste ein, hereinzukommen. Später wird er über diese Begrüßung lachen und mir sagen, dass er Tim heißt und nicht der Chef ist. Martin ist der Chef. Zumindest heute. Martin Rönsch steht in der Küche und „Alles! Rumlaufen ohne Maske, einfach Kurze Zeit hintereinander stecken zwei nicht mehr so verlaufen,“ erklärt Martin schneidet Paprika und Zwiebeln. Es zusammensitzen, wie früher...“ Er zuckt Mädchen den Kopf durch die Tür. Martin Rönsch. Stattdessen gibt es jetzt über- riecht nach Hefeteig. Ich mache es mir mit den Achseln und lacht wieder. Da Rönsch kennt alle, die hier reinkommen wiegend Angebote für die ganze Gruppe. mit Tim am Küchentisch bequem. Tim klopft es an der Tür und Tim springt und hat für jeden ein persönliches Wort. Dass die Stimmung im Haus trotzdem so kommt schon länger ins Jugendhaus. auf. Wenig später kommt er mit Lil- „Hey Vanessa, schön dich wiederzuse- gut, die Atmosphäre so locker und herz- Erinnert sich noch daran, wie es früher ly zurück in die Küche und wir sitzen hen, wie geht‘s, wie war dein Tag?“ Die lich ist, das liegt an den Menschen. An hier war. Vor Corona. Ob er was ver- jetzt zu dritt um den Küchentisch. Lilly Jugendlichen grüßen kurz zurück und denen, die hier arbeiten und an denen, misst, frage ich ihn und er antwortet: kommt ins Jugendhaus, weil sie die verziehen sich nach nebenan. Als wäre die kommen und ein Teil der guten Gemeinschaft schätzt. Den Nachmittag alles wie immer. Und so ist es ja auch. Stimmung sind. zusammen verbringen, sich unterhalten, Und gleichzeitig auch nicht. Spiele spielen – das alles mag sie und Im großen Saal des Jugendhauses sitzen die Stimmung hier ist gut, findet sie. Für Martin Rönsch ist es ein großer inzwischen etwa acht Jugendliche in Trotz Corona. „Wir haben eben andere Unterschied, ob er mit oder ohne Maske großer Runde zusammen. Ich setze mich Themen,“ erzählt sie, „es geht ums Spiel und Abstand arbeitet. „Es ist hier viel noch für einen Moment dazu. Neben mir oder wir erzählen uns, wie der Tag war.“ stiller geworden, wie gedämpft ist das, sitzt Vanessa, die heute zum zweiten Ähnlich sieht es ein anderer Junge, der „erzählt er. Nicht nur, dass jetzt weni- Mal da ist. Sie mag die Gastfreundlich- kurz nach Lilly angekommen ist. Ob er ger Jugendliche kommen, sondern viel, keit des Jugendhauses: „Als ich das erste was vermisse, frage ich ihn. Er denkt was früher im Jugendhaus normal war, Mal hier war, habe ich mich ein biss- kurz nach, „eigentlich nicht,“ sagt er ist heute auch aufgrund der räumlichen chen unsicher gefühlt, aber ich wurde dann und lenkt noch ein: „Vielleicht Gegebenheiten nicht mehr möglich. so herzlich begrüßt und mir wurde alles „Just dance.“ Das ist so ein Tanzspiel“, So können sich die Jugendlichen kaum gezeigt. Da habe ich mich gleich wohl erklären mir die Jugendlichen und das noch in kleinen Gruppen zurückziehen gefühlt.“ Ich kann das sofort nachvoll- geht gerade nicht. Wegen Corona. „Für – zum Beispiel mit einem Brettspiel, ziehen. Denke daran, wie Tim mich Sportangebote gelten andere Regeln,“ weil dann der Abstand nicht mehr ge- begrüßt hat. So schelmisch und offen- erläutert Martin Rönsch, der im Hinter- wahrt bleibt. Viele persönliche Gesprä- herzig zugleich. grund den Pizzateig ausrollt. che fallen dadurch weg. „Es kann sich Susanne Pramann 23
GEMEINDELEBEN Durch die Maske hindurchlachen Das Nachbarschaftszentrum Diakonie-Haus im Süden ist auch in schwierigen Zeiten ein guter Ort für die Menschen Heidi Thöring hat Kaffee gekocht für unser Treffen. Damit sitzen wir jetzt im Zeitraum im Diakonie-Haus im Süden. Zwischen uns liegen drei Meter Tisch und ein irgendwie zäher Frust. Die Tasse Kaffee ist ein kleiner Trost, der daran erinnert, wie es hier mal war. Und wie ist es jetzt? Ein normaler Tag der Leiterin des Nach- Kuchen an. Die Menschen sind mit dem „Ich kenne das gar nicht anders,“ erzählt den Kuchen an und lachen einfach barschaftszentrums beginnt im Büro: Diakonie-Haus durch Dick und Dünn sie. „Seit ich hier bin, ist Corona. Ich durch ihre Maske hindurch. Und wenn Sie schaut, was reingekommen ist, be- gegangen. Nach dem Lockdown in 2020 wünsche mir so sehr, dass wir hier un- das mit der Maske mal nicht mehr geht, antwortet E-Mails und ruft zurück. Dann haben sie alles getan, damit sie wieder bekümmert zusammen sein können, dann gehen sie eben kurz raus und at- schaut sie, was für Veranstaltungen an den Angeboten teilnehmen konnten. ohne dass wir die ganze Zeit aufpassen men im Garten einmal tief durch. Heidi anstehen: Literatur- und Kulturkreise, Die meisten sind inzwischen drei Mal müssen. Ich habe so viele Ideen für Thöring lächelt. Das Nachbarschaftszen- Skat- und Spielerunden, Tanzen und geimpft und haben sich daran gewöhnt, dieses Haus und die Menschen hier. Aber trum ist auch in schwierigen Zeiten ein Gymnastik finden im Nachbarschafts- sich am Eingang die Hände zu des- im Moment ist die Situation wie sie ist, guter Ort für die Menschen. Der Frust zentrum statt. Und jede Menge Kaffee- infizieren und auf den Wegen im Haus und wir können nur das Beste daraus hat sich verkrümelt, als der Kuchen an- stunden. Sie geht runter in den großen eine Maske zu tragen. Doch im Moment machen.“ geschnitten wurde. Saal, der den vielversprechenden Namen sagen viele Gäste ab. Die ganze Zeit im „Jungbrunnen“ trägt und bereitet den Haus eine Maske tragen, das ist ihnen Und das macht Heidi Thöring und die Raum für die Gäste vor. Schmückt die zu viel. Heidi Thöring versteht den Frust Gäste, die noch kommen, machen mit. Tische, kocht Kaffee und schneidet den der Menschen. Sie ist selbst frustriert. Unten im Jungbrunnen schneiden sie Susanne Pramann 24 25
ANDERS LEBEN Einzelgespräch mit der Kursbeglei- lich festlegt, aus unseren Rollen Leben will geübt sein tung zur Sprache bringen, was sie und Masken. Unser Weg kann bewegt. durch Wüsten führen. Und auf dem Das diesjährige Fastenmotto: „Üben! Sieben Wochen ohne Stillstand“ Weg wird uns manches widerfah- soll uns ermutigen, Neues auszuprobieren und einzuüben. Denn Leben Ich spreche mit Gisela Lenz, die ren, das wir uns so nicht gewählt heißt Entwicklung und Bewegung. zusammen mit Inge Niewerth hätten. Aber all das will uns in eine „Exerzitien im Alltag“ als Angebot größere Weite und Lebendigkeit der Evangelischen Erwachsenen- führen. Damit wir am Ende ankom- Damit unser Leben eine ständi- Ort der Stille verbunden sind, bildung (eeb) und der katholischen men, bei Gott und bei uns selbst.“ ge Weiterentwicklung sein kann, verschiedene Formate: Gruppen- Gemeinde Hilden begleitet. Von ihr müssen wir immer wieder Neues exerzitien, Straßenexerzitien und erfahre ich, dass für diesen geist- Anja Schmitz einüben, uns neuen Herausforde- die in den Alltag integrierten täg- lichen Übungsweg keine Vorkennt- rungen stellen. Nicht nur äußerlich lichen Übungen. Diese „Exerzitien nisse notwendig sind, nur Offen- und rein praktisch; das Fundament im Alltag“ sind ein Angebot für heit und ein wenig Zeit für sich für eine gute Orientierung auf alle, die ganz bewusst und intensiv und den persönlichen Glaubens- unserem Weg ist eine klare und Achtsamkeit und Stille, Gebet und weg. Alle dürfen sich angesprochen bewusste innere Ausrichtung. Doch Begegnung einüben möchten, ohne fühlen: kirchennahe und kirchen- einen guten Kontakt mit unserem sich dafür in ein Haus der Stille ferne Menschen. inneren Selbst herzustellen braucht zurückzuziehen. Übung. „Exerzitien im Alltag können uns aufmerksamer werden lassen, sie Exerzitien im Alltag lassen uns den eigenen Wurzeln Exerzitien heißt Übung nachgehen, die Brüche in unserem Im Zentrum steht hierbei die ganz Leben erkennen, die Sehnsucht Die winterliche Fastenzeit als Zeit persönliche tägliche Gebets- und erspüren; sie können uns helfen, der Besinnung und inneren Ein- Meditationszeit. Für jeden Tag anzukommen in unserem Leben kehr bietet eine gute Gelegenheit, gibt es einen Text mit Impulsen. und in der Gegenwart Gottes, auch Exerzitien im Alltag sich dieser geistigen Ausrichtung Die wöchentlichen Gruppentref- in unserem Alltag“, erzählt mir zu widmen. Immer mehr Menschen fen bieten neben gemeinsamen Gisela Lenz. Informationsabend 2.03.2022, entdecken die christliche Tradition Stilleübungen die Möglichkeit zum weitere Termine 9.03., 16.03., 23.03., 30.03., 6.04. der Exerzitien. Dabei gibt es heute Austausch mit den anderen Üben- Ähnlich formulierte es auch der neben den klassischen Exerzitien, den. Außerdem können die Teil- Benediktiner Anselm Grün: „Sei- Uhrzeit 19-21 Uhr im Atrium, die mit einem Rückzug an einen nehmenden beim wöchentlichen ner Sehnsucht trauen und dieser Hochdahler Str. 1, Hilden Sehnsucht folgen, sich aufmachen. Begleitung: Gisela Lenz, Inge Niewerth Das ist der Beginn des spirituellen „Nicht das Vielwissen sättigt die Seele, sondern das Nähere Informationen und Anmeldung Weges. bei der Evangelischen Erwachsenenbildung innere Fühlen und Verkosten der Dinge.“ Hilden (E-Mail: info@eeb-hilden.de / Aufbrechen aus dem Gewohnten, Telefon: 02103-53948) (Ignatius von Loyola, Begründer der klassischen Einzelexerzitien) ausziehen aus dem, was uns äußer- 26 27
IM - im November und Dezember 2021 EHREN IM PORTRAIT FREUD UND LEID AMT Reinhold Egger ist 54 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder. Er lehrt und forscht als Professor für theoretische Physik an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und ist seit 2012 ehrenamtlich in der Evangelischen Kirchengemeinde als Presbyter tätig. Von Januar 2015 bis Dezember 2021 war er stellvertretender In der Screen-Version des einBlick Vorsitzender des Presbyteriums, seit werden keine Namen veröffentlicht. Januar 2022 ist er Vorsitzender. einBlick: Herr Egger, welche Bedeutung hat gewählt, weil das mittlerweile kleiner ge- der Glaube für Sie als Naturwissenschaftler? wordene Pfarrteam nicht mehr alle Auf- Kommt das Theologische dem Naturwissen- gaben einfach wie bisher leisten kann. Die schaftlichen in die Quere? Arbeit innerhalb unseres fast 30-köpfigen Presbyteriums wird jetzt mehr auf verschie- Reinhold Egger: Nein, das kommt es über- dene Schultern verteilt. haupt nicht. Für mich stehen Theologie und Naturwissenschaft nicht im Widerspruch. einBlick: Denken Sie, dass die evangelische Es ist nicht so, dass wir alles verstehen. Die Kirche die Krise als Chance begreift? Wissenschaft hat immer Grenzen. Reinhold Egger: Ja, unsere Landeskirche einBlick: Unser Heft trägt den Titel „End- bot schon immer eine Palette an ehren- lich wieder normal“. 2021 war ein von amtlichen Tätigkeiten, aber derzeit fördert Krisen geschütteltes Jahr. Sie, Herr Egger, sie die Mitarbeit Ehrenamtlicher verstärkt. wurden im Rahmen einer neuen Normalität In unserer Gemeinde zum Beispiel werden vor kurzem zum Presbyteriumsvorsitzenden gerade interessierte Gemeindemitglieder gewählt. Normalerweise wird ein Presbyte- dazu befähigt, selbstständig Andachten „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich rium von einer Pfarrerin oder einem Pfarrer durchzuführen. Sollten Sie, liebe Leserin / glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt. Und wer geleitet. Ist es nicht außergewöhnlich für lieber Leser, auch an einer Mitarbeit in der Sie als Ehrenamtlicher den Vorsitz innezu- Gemeinde interessiert sein, melden Sie sich lebt und an mich glaubt, der wird niemals sterben.“ haben? Wie kann man sich das vorstellen? einfach, z.B. im Gemeindebüro! (Joh 11, 25) Reinhold Egger: Das Presbyterium hat mich zum Vorsitzenden des Presbyteriums Das Gespräch führte Ute Walter-Funke 28 29
ERBRECHT – 14 Jahre Erfahrung. 02103 249555 VORSORGEBERATUNG. TESTAMENT. IMMOBILIEN. BETREUUNG . BERATUNG UND BEGLEITUNG IM EINGETRETENEN ERBFALL. Sicherheit auf Knopfdruck. Der Johanniter-Hausnotruf. 4 Wochen Sicherheit kostenlos testen 01.02. – 15.03.2022 § Servicenummer: 02103 97831-60 www.johanniter.de/ BÖSCH & KALAGI Rechtsanwälte - Heiligenstraße 7, 40721 Hilden bergischesland Fachanwälte für Erbrecht I Familienrecht www.anwalt-hilden.de Sylvia Hall, Rotdornweg 21, 40723 Hilden, Tel.:0177/2507510 sylvia.hall@arcor.de, www.wellhall-hilden.de die ganzheitliche Praxis für Wellness – Massage, Entspannung und Rückengesundheit ►Klassische Massage ►Pilates Familienbetrieb ►Sportmassage ►Qigong seit 1950 in 3. Generation ►„avela-Wellnessmassage“ ►Tuinatherapeutin (SMI) ►Rückenschule ►Faszientraining ►Faszienrollmassage ►Wirbelsäulengymnastik Walder Straße 6 (An der Gabelung) Inh.: Kerstin Schmidt Für alle Bestattungsangelegenheiten ►Engpassdehnungen für Senioren Walder Straße 6 (An der Gabelung) 40724 Hilden Erikaweg 54 • 40723 Hilden nach Liebscher und Bracht ►AROHA Für alle Bestattungsangelegenheiten 40724 Hilden Telefon: 0 21 03-2 01 90 Tel.: 02103 650 90 und Vorsorgeberatungen. Telefon: 0 21 03-2 01 90 info@kreuer-bestattungen.de www.hilden-bestattungen.de Bleiben Sie sicher in Bewegung – ich bin für Sie da: Trainieren Sie mit 2G+, im Freien oder per Zoom und Vorsorgeberatungen. info@kreuer-bestattungen.de www.kreuer-bestattungen.de www.kreuer-bestattungen.de SEHTEST IM WERT VON Natürlich – besser – hören 25€ JETZT GRATIS! „Haben Sie in letzter Zeit eine Veränderung Ihrer Sehkraft RENOVA® HÖRTRAINING bemerkt? Dann kommen Sie doch zu unserem kostenlosen Hören ist nicht nur eine Sache der Ohren, sondern auch des Gehirns. Stand Januar Sehtest! 2022 Ihre Sehkraft, kontrollieren das Wir überprüfen Um wieder besser verstehen zu können, braucht es meist mehr als nur das Zusammenspiel beider Augen und bestimmen bei Bedarf richtige Hörsystem. Wir bieten daher unseren Kunden nicht nur auf sie zu- die Werte für Ihre neue Brille. geschnittene Hörlösungen an, sondern nutzen das RENOVA® HÖRTRAINING*, Ich freue mich auf Ihren Besuch!“ Harald Hanraths um den Hörerfolg merklich zu steigern. Probieren Sie es aus! *Selbst längjährige Hörgeräteträger können davon profitieren. Ralph Schirner Rufen Sie uns Hörakustikmeister aus Leidenschaft reinbaren jetz t an und ve enlosen Mittelstr. 23 • 40721 Hilden Hilden | Warrington Platz 25 Sie einen kost min. Beratungster Tel. 0 21 03 - 24 00 95 www.optik-hanraths.de Tel. 0 21 03.24 30 22 | www.hoerstudio-schirner.de 30 31
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