EINFÜHRUNG IN PLANUNG UND DURCHFÜHRUNG KLINISCHER PRÜFUNGEN - PD DR. MED. THOMAS SUDHOP - BFARM
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Einführung in Planung und Durchführung Klinischer Prüfungen PD Dr. med. Thomas Sudhop PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 1
Arzneimittelenwicklung Präklinisches Zellen Entwicklungs- programm Tiermodelle Phase I Klinisches Phase II Entwicklungs- programm Phase III Phase IV PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 3
Risiken & Chancen der Arzneimittelentwicklung PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 4
Phase I „Human Pharmacology“ • Erste Anwendung am Menschen – Normalerweise Probanden – Ev. Patienten (z.B. Zytostatika) • Sicherheit und Verträglichkeit • Pharmakokinetik und Pharmakodynamik • Metabolisierung und Interaktionen • Erste Dosis-/Wirkungsbeziehungen, wenn möglich PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 5
Phase II „Therapeutic Exploratory“ • Untersuchung zur Indikation – symptomtragenden Probanden – Patienten Wirkung • Dosis-/Wirkungsbeziehungen • Dosisabschätzung für Folgestudien Dosis • Datenerhebung zur Planung von Bestätigungsstudien – Design – Endpunkte – Methodik PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 6
Phase III „Therapeutic Confirmatory“ • Wirksamkeitsnachweis – Beweis der Effizienz • Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil • Datengrundlage zur Abschätzung der Nutzen/Risikoabwägung zur Zulassung Zulassung bei EMA, BfArM oder PEI PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 7
Phase IV und IIIb • Phase IV: Klinische Prüfungen innerhalb der Zulassungsbedingungen – Größere Populationen, besondere Populationen – Seltene Nebenwirkungen – Vergleichende Studien („Head-to-Head Studien“) • Phase IIIb: Klinische Prüfungen außerhalb der Zulassungsbedingungen – Neue Populationen – Neue Indikationen PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 8
Leitlinie Deklaration von Helsinki (1964, 2008, 2013*) 1964+ ICH Topic E 6 „Note for Guidance on Good Clinical Leitlinie 1995 Practice“ CPMP/ICH/135/95 „alias“ ICH GCP Richtlinie 2001/20/EG des EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES EU-Richtlinie vom 4. April 2001 … über die Anwendung der 2001 (Gesetzesgrundlage) Guten Klinischen Praxis (GCP) bei der Durchführung von klinischen Prüfungen mit Humanarzneimitteln Arzneimittelgesetz Rechtsverordnung Gesetz (AMG, 12. Novelle) nach §42 Abs. 3 AMG 2004 GCP-Verordnung (GCP-V) PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 10
http://www.gesetze-im-internet.de/amg_1976/ Relevante AMG Bereiche • § 4 Abs. AMG – Definitionen: Abs. 14 (Herstellen), 23 (Prüfung), 24 (Sponsor), 25 (Prüfer) • § 40 AMG – Allgemeine Voraussetzungen der klinischen Prüfung • § 41 AMG – Besondere Voraussetzungen der klinischen Prüfung (Patienten) • § 42 AMG 6. Abschnitt – Verfahren bei der Ethik-Kommission, Genehmigungsverfahren bei der Bundesoberbehörde, Ermächtigungsgrundlage für die GCP-Verordnung • 42a AMG – Rücknahme und Widerruf • 42b AMG – Ergebnisberichte Klinischer Prüfungen • § 67 Abs. 1 und 3 AMG – Anzeigepflichten gegenüber Behörden • §§ 96 und 97 AMG – Straf- und Bußgeldvorschriften PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 11
GCP-Verordnung • „Verordnung über die Anwendung der Guten Klinischen Praxis bei der Durchführung von klinischen Prüfungen mit Arzneimitteln zur Anwendung am Menschen“ • Beinhaltet nicht die „Gute Klinische Praxis“ (GCP) selbst – GCP ist in der ICH E6 Leitlinie definiert • Regelt Definitionen, Kennzeichnung von Prüfpräparaten (IMPs), Antragstellung und Meldepflichten in klinischen Prüfungen PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 12
GCP-Verordnung (GCP-V) Abschnitt 1 - Allgemeine Vorschriften Abschnitt 4 - Dokumentations- und § 1 Zweck der Verordnung Mitteilungspflichten, Datenbanken, § 2 Anwendungsbereich § 3 Begriffsbestimmungen Inspektionen § 12 Anzeige-, Dokumentations- und Abschnitt 2 - Anforderungen an Prüfpräparate Mitteilungspflichten des Prüfers § 4 Herstellung und Einfuhr § 13 Dokumentations- und § 5 Kennzeichnung von Prüfpräparaten § 6 Entblindung in Notfallsituationen und Mitteilungspflichten des Sponsors Rücknahme § 14 Mitteilungspflichten der zuständigen Bundesoberbehörde Abschnitt 3 - Genehmigung durch die Bundesoberbehörde und Bewertung durch die § 15 Inspektionen Ethik-Kommission § 7 Antragstellung § 8 Bewertung durch die Ethik-Kommission Abschnitt 5 - Übergangs- und Schlussbestim- § 9 Genehmigung durch die zuständige mungen Bundesoberbehörde § 10 Nachträgliche Änderungen § 16 Ordnungswidrigkeiten § 11 Maßnahmen zum Schutz vor § 17 Übergangsbestimmungen unmittelbarer Gefahr § 18 Inkrafttreten PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 13
Guidelines und Bekanntmachungen • ICH-Guidelines – International Conference on Harmonization – ICH Guideline zu GCP (ICH-GCP) • Internationale Ethische Guidelines – Deklaration von Helsinki • EU-Guidelines – Teilweise identisch zu ICH-Guidelines – CT Guidance-Texte • CT-1 zur Antragstellung bei den Behörden • CT-2 zur Antragstellung bei den Ethik-Kommissionen • CT-3 zur Meldung von Nebenwirkungen aus klinischen Prüfungen • … – Eudralex-Volume 10: Zusammenfassung aller regulatorischen Texte zu klinischen Prüfungen der EU • Nationale Bekanntmachungen der BOB und des BMG – 3. Bekanntmachung zur Klinischen Prüfung PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 14
GXP – „Gute … Praxis“ • Leitlinien zu Qualitätsansprüchen im Rahmen der Arzneimittelentwicklung und -herstellung – GCP: Good Clinical Practise – GLP: Good Laboratory Practise – GMP: Good Manufacturing Practice – … • Harmonisierung dieser Guidelines über den ICH-Prozess – ICH: International Conference on Harmonization – Harmonisierung in den Regionen Nordamerika, Japan, EU – Beteiligte Einrichtungen: Industrieverbände und Behörden PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 15
Großes Bild innerhalb ICH: International Conference on des Satzspiegels Harmonisation Gegründet von 6 Parteien aus 3 Regionen • EU Kommission • European Federation of Pharmaceutical Industries and Associations (EFPIA) • Japan Ministry of Health, Labour and Welfare • Japan Pharmaceutical Manufacturers Association (JPMA) • Food and Drug Administration (FDA) • Pharmaceutical Research and Manufacturers of America (PhRMA) PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 16
© 2013 ICH (ICH.org) PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 17
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Wichtige ICH Guidelines • ICH E6 - Guideline for Good Clinical Practice • ICH M3 - Non-clinical safety studies for conduct of human clinical trials • ICH S6 - Preclinical safety evaluation of biotechnology-derived • ICH S8 - Immunotoxicity Studies for Human Pharmaceuticals • ICH S9 - Nonclinical Evaluation for Anticancer Pharmaceuticals • ICH Q Diverse Qualitäts- Guidelines http://www.ich.org/products/guidelines.html PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 19
Gute Klinische Praxis (GCP) Die gute klinische Praxis umfasst einen Katalog international anerkannter ethischer und wissenschaftlicher Qualitätsanforderungen, die bei – der Planung, – Durchführung und – Aufzeichnung klinischer Prüfungen an Menschen – sowie der Berichterstattung über diese Prüfungen eingehalten werden müssen. Die Einhaltung dieser Praxis gewährleistet, dass die Rechte, die Sicherheit und das Wohlergehen der Teilnehmer an klinischen Prüfungen geschützt werden und dass die Ergebnisse der klinischen Prüfungen glaubwürdig sind. Artikel 2 der EU-Richtlinie 2001/20 PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 20
Klinische Prüfung Definition § 4 Abs. 23 AMG Klinische Prüfung bei Menschen ist jede am Menschen durchgeführte Untersuchung, die dazu bestimmt ist, PD – klinische oder pharmakologische Wirkungen von Arzneimitteln zu erforschen oder nachzuweisen oder ADR – Nebenwirkungen festzustellen oder PK – die Resorption, die Verteilung, den Stoffwechsel oder die Ausscheidung zu untersuchen, mit dem Ziel, sich von – der Unbedenklichkeit oder – Wirksamkeit der Arzneimittel zu überzeugen. PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 21
Voraussetzungen zur Durchführung einer klinischen Prüfung • Vorhandensein eines Sponsors mit Sitz in der EU (ggf. gesetzlichen Vertreter) • Leitung durch einen verantwortlichen Prüfer • Abschluss einer Versicherung nach § 40 AMG (Ausnahme u.U. Phase IV Studien) • Zustimmende Bewertung durch zuständige Ethik-Kommission (EK) • Genehmigung durch zuständige Bundesoberbehörde (BOB) • Anzeige bei den zuständigen Behörden (=Landesbehörden) PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 22
Sponsor Sponsor ist eine natürliche oder juristische Person, die die Verantwortung für die Veranlassung, Organisation und Finanzierung einer klinischen Prüfung bei Menschen übernimmt PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 23
Prüfer • Prüfer ist der für die Durchführung der klinischen Prüfung in einer Prüfstelle verantwortliche Arzt (z.B. Praxis-Arzt) • Wird in einer Prüfstelle die klinische Prüfung von mehreren Personen durchgeführt, ist der verantwortliche Leiter dieser Gruppe der Prüfer (z.B. Chefarzt, Oberarzt) • Wird eine klinische Prüfung in mehreren Prüfstellen durchgeführt, ernennt der Sponsor einen Prüfer zum Leiter der klinischen Prüfung [LKP] § 4 Abs. 25 AMG PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 24
Prüfer • Prüfer ist der für die Durchführung der klinischen Prüfung in einer Prüfstelle verantwortliche Arzt (z.B. Praxis-Arzt) • Wird in einer Prüfstelle die klinische Prüfung von mehreren Personen durchgeführt, ist der verantwortliche Leiter dieser Gruppe der Prüfer (z.B. Chefarzt, Oberarzt) • Wird eine klinische Prüfung in mehreren Prüfstellen durchgeführt, ernennt der Sponsor einen Prüfer zum Leiter der klinischen Prüfung [LKP] PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 25
Ethik-Kommission • Definition – Unabhängiges Gremium bestehend aus Experten und Laien, das sicherstellt, dass die Rechte, die Sicherheit und das Wohlergehen der Prüfungsteilnehmer geschützt werden • Nur ein Ethik-Votum pro Mitgliedsstaat (Richtlinie 2001/20/EG) • In DE: Zuständig sind die nach Landesrecht gebildeten Ethik- Kommissionen bei den – Ärztekammern oder – Medizinische Fakultäten – z.Zt. 53 in DE PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 26
Regulatorische Voraussetzungen Betei- Betei- Betei- Betei- ligte ligte ligte ligte EK EK EK EK Zustimmende Bewertung der Genehmigung zuständigen durch zuständige Ethik- Bundesoberbehör Kommission de (BfArM oder PEI) Beginn der klinischen Prüfung PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 27
Ethik-Kommissionen Zuständige Ethik-Kommission Beteiligte Ethik-Kommissionen • Verantwortlich für die • Verantwortlich für die zustimmende Bewertung einer Geeignetheit von Prüfern und klinischen Prüfung Prüfstellen • Benötigen die Stellungnahme der • Arbeiten der zuständigen Ethik- beteiligten EKs Kommission zu • Verfahrensführend (Benehmensverfahren) • Kommunikation mit dem Sponsor • Berufsrechtliche sollte nur über die zuständige Beratungspflicht für Ärzte damit Ethik-Kommission erfolgen abgegolten • Zuständigkeit ergibt sich durch den Sitz des Leiters der klinischen Prüfung PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 28
§ 40 AMG (1) Allgemeine Voraussetzungen der klinischen Prüfung • Zustimmende Bewertung der zuständigen EK und Genehmigung der Bundesoberbehörde (BOB) • Sponsor/Vertreter in der EU/EWR • Positive Nutzen-/Risikoabwägung • Anforderung an die betroffene Person (nicht in einer Anstalt) • Anforderung an Aufklärung und Einwilligung • Eignung der Prüfeinrichtung, Qualifikation der Prüfer • Vorherige Durchführung einer pharmakologisch-toxikologischen Prüfung • Information des Prüfers über die Ergebnisse durch einen verantwortlichen Wissenschaftler • Für medizinische Versorgung muss ein Arzt (ZA) verantwortlich sein PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 29
§ 40 AMG (2) Allgemeine Voraussetzungen der klinischen Prüfung • Aufklärung durch Arzt (ZA) – schriftliche Unterlagen, Rücktrittsrecht, Datenschutz … • Versicherung – haftungsunabhängig, Sitz des Versicherers, risikoadaptierter Gesamtumfang, Einzelleistung bei Tod oder dauerhafter Erwerbsunfähigkeit: 500.000 €, nicht zwingend erforderlich bei Phase IV- Studien • Prüfung an Minderjährigen – Aufklärung, Einbeziehung des Willens des Betroffenen, gesetzlicher Vertreter, „möglichst wenig Belastungen und Risiken“ • Einrichtung einer Kontaktstelle für betroffene Personen und gesetzliche Vertreter bei der BOB PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 30
§ 41 AMG Besondere Voraussetzungen der klinischen Prüfung • Absatz 1: Volljähriger Patient – Individualnutzen oder Gruppennutzen – Verzögerte Einwilligung in Notfallsituationen • Absatz 2: Minderjähriger Patient – Keine gesunden minderjährigen Probanden – Individualnutzen oder Gruppennutzen – „Minimal Risk – Minimal Burden“ • Absatz 3: Volljähriger aber nichteinwilligungsfähiger Patient – NUR Individualnutzen - KEIN Gruppennutzen! – Forschung muss sich auf einen lebensbedrohlichen oder sehr geschwächten klinischen Zustand beziehen, in dem sich die betroffene Person befindet – Geringe Belastung, Belastungsgrad muss im Prüfplan definiert sein und vom Prüfer ständig überwacht werden PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 31
§ 42 AMG Verfahren bei der EK, Genehmigungsverfahren bei der BOB • Art und Umfang der vom Sponsor vorzulegenden Unterlagen • Fristen für – Bestätigung, Mängelbehebung, Bearbeitung • Implizite Genehmigung bei Fristablauf durch BOB außer bei xenogenen Zelltherapeutika • Gegenseitige Unterrichtung von EK und BOB • Regelung zu Aufgaben und Verantwortungsbereichen von Sponsor und Prüfer durch Rechtsverordnung (GCP-Verordnung) PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 32
Antragstellung PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 33
Was muss eingereicht werden? • Einreichung kann parallel bei BOB und EK erfolgen • Unterlagen sind teilweise identisch für BOB / EK • Wesentliche Unterlagen – Studienprotokoll (Prüfplan) – Anschriften aller Prüfstellen – Investigator’s Brochure, IB (Prüferinformation) – Dossier zum Prüfpräparat (IMPD) • IMP = Prüfpräparat, IMPD=IMP-Dossier (nur BOB) – Texte der Patienteninformation/ Patienteneinwilligungserklärung (nur EK) – Versicherungsunterlagen (nur EK) – Wo beschrieben: § 7 GCP-V • http://www.gesetze-im-internet.de/gcp-v/__7.html PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 34
Inhalt eines IMP-Dossier (IMPD) • Unterlagen über Qualität und Herstellung • Vorgesehene Kennzeichnung (Labelling) • Herstellungserlaubnis(se) • Einfuhrerlaubnis(se) • Unterlagen über die pharmakologisch-toxikologischen Prüfungen – kann auch in der IB stehen • Unterlagen über Ergebnisse von bisher durchgeführten klinischen Prüfungen sowie weitere bekannt gewordene klinische Erkenntnisse – kann auch in der IB stehen • Zusammenfassende Nutzen-Risiko-Bewertung – kann auch in der IB stehen PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 35
Validierung Ablauf des Genehmigungsverfahrens Klinischer Prüfungen Überprüfung auf Formmängel Formaler Bescheid Phase 1 ja nein Inhaltliche Bewertung einwandfrei? Genehmigung Mit Gründen versehene Einwände Bescheid 1 Phase 2 nein ja Einwände ausgeräumt? Bescheid 2 Versagung Genehmigung PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 36
Kurze Fristen / Implizite Genehmigung • 30 Tage Bewertungszeit für einen vollständigen Antrag – Validierungsfrist von 10 Tagen enthalten • Falls BfArM innerhalb der 30 Tage nach Einreichung keine Entscheidung mitteilt gilt der Antrag als genehmigt – Implizite Genehmigung! BfArM Sponsor 14/30 Tage 15d 90 Tage Genehmigung Genehm.o. oder Mängelbescheid Versagung PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 37
Genehmigungsverfahren Klinischer Prüfungen im BfArM Pharm. Präklinik Qualität Klinik Verfahrensführung & Validierung PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 38
Genehmigungs- Verfahrensführung verfahren Formale Prüfung Sachgebiet Sachgebiet Sachgebiet Klinische Pharmazeut. Pharmakologie/Klinik Präklinik Qualität Formale Vollständigkeit oder formale Mängel Inh. Prüfung 1 Sachgebiet Sachgebiet Sachgebiet Klinische Präklinik Pharmazeut. Qualität Pharmakologie/Klinik Genehmigung oder begründete Einwände Inh. Prüfung 2 Ggf. Klinik Ggf. Präklinik Ggf. Pharm.Qualität Finaler Bescheid EudraCT-Eintrag PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 39
Versagensgründe der BOB § 42 Abs. 2 AMG • Unterlagen sind - auch nach Ablauf einer dem Sponsor gesetzten angemessenen Frist zur Ergänzung – unvollständig • Vorgelegte Unterlagen entsprechen nicht dem Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse • Prüfung insbesondere ungeeignet den Nachweis der Unbedenklichkeit oder Wirksamkeit eines AMs, einschließlich Geschlechtsunterschieden, zu erbringen • Nichterfüllung der Bedingungen nach §40 Abs. 1 Satz 3 Nr. 1, 2 und 6 (bei xenogenen Zelltherapeutika auch Nr. 8) • Der BOB liegen Erkenntnisse vor, dass die Prüfeinrichtung für die Durchführung nicht geeignet ist oder dass von dieser die in Anforderungen an die klinische Prüfung nicht eingehalten werden können • Die § 40 Abs. 4 oder § 41 AMG sind nicht erfüllt PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 40
Versagungsgründe: Nichterfüllung der Bedingungen nach § 40 Abs. 1 Satz 3 BfArM/PEI EK 1. Fehlen eines Sponsors/Sponsorvertreters mit 2a. Falls GVO: GVO hat unvertretbaren Sitz in der EU schädlichen Auswirkungen auf Dritte 2. Die vorhersehbaren Risiken und Nachteile sind und Umwelt gegenüber dem Nutzen für die betroffenen Personen und der voraussichtlichen Bedeutung 3. betroffene Person ist nicht geeignet für die Heilkunde nicht ärztlich vertretbar sein (einwilligungsfähig, aufgeklärt, 2a. Falls GVO: GVO hat unvertretbaren schädlichen eingewilligt, Datenschutzaufklärung und Auswirkungen auf Dritte und Umwelt -einwilligung liegt vor) 6. Keine vorherige Durchführung einer dem 4. betroffene Person ist auf gerichtliche jeweiligen Stand der wiss. Erkenntnisse oder behördliche Anordnung in einer entsprechende pharm./tox. Prüfung des AMs Anstalt untergebracht 8. Versicherung deckt bei xenogenen Arzneimittel * nicht auch die Risiken Dritter ab 5. Durchführung in ungeeigneter Einrichtung oder nicht von angemessen qualifizierten Prüfern durchgeführt. 7. Prüfer sind nicht über Pharm/Tox. aufgeklärt worden *Arzneimittel, die lebende tierische Gewebe oder Zellen sind oder enthalten 9. Medizinische Versorgung wird nicht durch einen Arzt (oder ZA) verantwortet PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 41
Praktische Antragstellung? PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 42
Noch Fragen? Ansprechpartnerin für organisatorische oder administrative Belange: Anna Zokol Tel.: (0228) 207 – 3129 Anna.zokol@bfarm.de Die Folien finden Sie unter: http://www.bfarm.de/DE/Service/Veranstaltungen/functions/_node.html PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 43
Backup Slides PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 44
1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000 8000 0 Germany UK Italy France Spain Belgium Netherland Sweden Czech Rep. Austria Hungary Denmark Poland Finland Norway Slovakia Portugal Ireland Greece Lithuania Bulgaria Latvia Estonia Romania Slovenia Iceland Malta EudraCT: Clinical Trial Applications Cyprus 1 May 2004 until 24 August 2010 Luxembourg PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 45
Ethik-Kommission vs. BOB Ethik-Kommission Bundesoberbehörde • Beurteilung der Prüfung mit • Beurteilung der Prüfung mit Schwerpunkten Schwerpunkten Studiendurchführung und Studiendurchführung und Belange des Prüfpräparat Patienten/Probanden – Pharmazeutische – Aufklärung Eigenschaften – Datenschutz – Finanzierung PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 46
Genehmigung: Implizit / Explizit • Erhebt die BOB nach Vorliegen eines ordnungsgemäßen Antrages keine gegründeten Einwände innerhalb der vorgesehenen Frist, gilt die Klinische Prüfung als genehmigt (implizite Genehmigung!) – Aber: Sobald im Genehmigungsverfahren begründete Einwände erhoben wurden, muss Sponsor auf explizite Genehmigung warten! (§9 GCP-V) • Explizite Genehmigungen immer erforderlich bei AM, – die unter die Nummer 1 des Anhangs der Verordnung (EG) Nr. 726/2004 fallen, – die somatische Zelltherapeutika, xenogene Zelltherapeutika, Gentransfer-Arzneimittel sind, – die genetisch veränderte Organismen enthalten oder – deren Wirkstoff ein biologisches Produkt menschlichen oder tierischen Ursprungs ist oder biologische Bestandteile menschlichen oder tierischen Ursprungs enthält oder zu seiner Herstellung derartige Bestandteile erfordert PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 47
Nummer 1 des Anhangs der Verordnung (EG) Nr. 726/2004 • Arzneimittel, die mit Hilfe eines der folgenden biotechnologischen Verfahren hergestellt werden: – Technologie der rekombinierten DNS; – kontrollierte Expression in Prokaryonten und Eukaryonten, einschließlich transformierter Säugetierzellen, von – Genen, die für biologisch aktive Proteine kodieren; – Verfahren auf der Basis von Hybridomen und monoklonalen Antikörpern PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 48
Inhaltliche Prüfung nein ja Liegen Einwände vor? Implizites Verfahren Zwischenbescheid: Mit Gründen versehene Einwände Geänderte Keine geänderten Unterlagen Unterlagen Explizites Verfahren ja Einwände nein ausgeräumt? Finaler Bescheid: Finaler Bescheid: Genehmigung des Antrags Versagung des Antrags PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 49
Antrag auf nachträgliche Änderung gemäß § 10 GCP-V ja Antrag ordnungsgemäß? nein (vollständig) Finaler Bescheid: Implizites Verfahren Ablehnung nein ja Begründete Einwände? Finaler Bescheid: Finaler Bescheid: Begründete Einwände Genehmigung Aufforderung zur Abänderung nach Maßgabe der BOB PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 50
Beteiligte Behörden Bundesoberbehörden (BOB) Behörden (Landesbehörden) • BfArM und PEI • Multiple (ZLG) • Direkt dem BMG unterstellt • Den Ländern unterstellt • Genehmigungsbehörden des • Überwachungsbehörden des AMG AMG • Klinischen Prüfung • Klinische Prüfungen – Genehmigung – Anzeige (Anfang / Ende) – Sicherheitsüberwachung – Inspektionen – Ergebnismitteilung – Kommunikation mit der EU – Inspektionen PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 51
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Wissenschaftlicher Service Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 53175 Bonn Ansprechpartner PD Dr. Thomas Sudhop Thomas.Sudhop@bfarm.de www.bfarm.de Tel. +49 (0)228 99 307-4360 Fax +49 (0)228 99 307-3424 PD Dr. Thomas Sudhop | Ringvorlesung- Einführung | 18.10.2016 | Seite 52
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