Einleitung - RWTH Aachen University
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Erfahrungsbericht Auslandssemester an der Tongji Universität in Shanghai von Lukas Ptock lukas.ptock@rwth-aachen.de Wintersemester 2017/18 1. Einleitung Hallo zusammen, mein Name ist Lukas Ptock und ich studiere seit dem Wintersemester 2016/17 im Masterstudiengang an der RWTH Aachen und habe von Anfang September 2017 bis Ende Januar 2018 ein Auslandssemester an der Tongji Universität in Shanghai, China, absolviert. Während dieses Semesters habe ich einige Erfahrungen gesammelt, die ich mit euch im Folgendem teilen möchte. Vorweg kann ich schonmal sagen, dass es eine wunderschöne Zeit war und ich mir China wesentlich anders vorgestellt habe, als es ist. Ich würde mich auch jederzeit nochmal auf dieses Abenteuer einlassen. Auf den nächsten Seiten werde ich euch deshalb von meinen Erfahrungen in Shanghai, an der Tongji Universität und von meinen Reisen in China berichten.
Inhalt 1. Einleitung ........................................................................................................................... 1 2. Vorbereitungen .................................................................................................................. 4 2.1 Planung des Auslandssemesters ...................................................................................... 4 2.2 Visum................................................................................................................................ 5 2.3 Flüge ................................................................................................................................. 6 2.4 Krankenversicherung ....................................................................................................... 6 2.5 Geld .................................................................................................................................. 7 2.6 Kursanmeldung und Anrechnungen ................................................................................ 7 2.7 Urlaubssemester .............................................................................................................. 7 2.8 Was sollte man mit nach China nehmen? ....................................................................... 7 3 Leben in Shanghai .............................................................................................................. 8 3.1 Ankunft in Shanghai & Die ersten Tage ........................................................................... 8 3.2 Mobilität in Shanghai ....................................................................................................... 9 3.3 Einkaufen und Essen ........................................................................................................ 9 3.4 Handyvertrag, Internet, WLAN und VPN ....................................................................... 10 4. Tongji Universität ............................................................................................................. 11 4.1 Wohnen.......................................................................................................................... 11 4.2 Kurse .............................................................................................................................. 12 4.2.0 Shuttlebusse ...................................................................................................... 12 4.2.1 Blockveranstaltungen ........................................................................................ 13 4.2.2 Semesterbegleitende Veranstaltungen ............................................................. 14 4.2.3 Chinakompetenz ................................................................................................ 18 4.2.4 Fazit über die Lehrveranstaltungen ................................................................... 19 4.3 Campusleben ............................................................................................................. 20 4.3.1 CDHK Veranstaltungen....................................................................................... 20
4.3.2 Studdybuddy ...................................................................................................... 20 4.3.3 Sportliche Aktivitäten ........................................................................................ 20 5. Reisen ............................................................................................................................... 21 5.1 Residence Permit ........................................................................................................... 21 5.2 Reiseziele........................................................................................................................ 21 6. Fazit................................................................................................................................. 30
2. Vorbereitungen Die Vorbereitungen für das Auslandssemester in Shanghai sind wahrscheinlich etwas umfassender als bei einem innereuropäischen Auslandssemester. So müsst ihr euch neben Visumanträgen z.B. auch medizinisch auf den Aufenthalt vorbereiten. Deswegen schildere ich euch im in den nächsten Abschnitten mein Vorgehen und Dinge, die zu beantragen bzw. erledigen sind. 2.1 Planung des Auslandssemesters Eine sehr gute Informationsquelle sind die Informationsveranstaltungen der RWTH. So habe ich wenige Wochen nach Beginn meines Studiums im Wintersemester 2016/17 an einer Informationsveranstaltung der WiWi-Fakultät teilgenommen und bin auf die außereuropäischen Programme aufmerksam geworden. Auf diesem Event wurden uns alle relevanten Möglichkeiten vorgestellt, wie wir an einem Auslandssemester bzw. Auslandspraktikum teilnehmen können. Neben den Auslandspraktikumsoptionen und der Möglichkeit, als Freemover ins Ausland zu gehen, sind dabei wahrscheinlich vor allem zwei Möglichkeiten interessant: 1. Die Bewerbung um einen Platz an einer Partneruniversität der RWTH (Bewerbung über das fakultätsübergreifende „International Office der RWTH) und 2. die Bewerbung um einen Platz an einer Partneruniversität der WiWi-Fakultät der RWTH (Bewerbung über den „Exchange Office“ der WiWi-Fakultät). Dabei habe ich mich persönlich nur über den „Exchange Office“ der WiWi-Fakultät beworben, der Bewerbungen an bis zu drei Universitäten, nach Prioritätenliste, ermöglicht. In Verbindung mit dem „International Office“ der RWTH, konnten wir uns aber auch bei bis zu sieben Universitäten bewerben. Für die Bewerbung sind dabei alle möglichen Dokumente wie Zeugnisse, aktuelle Notenübersicht, Praktikumsbescheinigungen und ein Motivationsschreiben notwendig. Einige Wochen später erhielt ich dann die Zusage für meine Bewerbung vom Exchange Office für die Tongji Universität, woraufhin man sich dann offiziell auch noch um die Zulassung an der Tongji Universität bewerben musste. Das Ergebnis des Bewerbungsverfahrens an der
RWTH gilt nämlich nur als „Nominierung“ zum Auslandssemester. Allerdings kann man euch beruhigen, denn die Bewerbung an der Tongji-Universität ist nach unserer Kenntnis nur noch Formsache und ihr habt den Platz mit der Nominierung sicher. Für die Bewerbung an der Tongji Universität müsst ihr dann erneut die Standarddokumente, sowie zusätzlich eine Kopie des Reisepasses, ein Passfoto, eine Studienbescheinigung und ein sogenannter Guarantee Letter online sowie auch postalisch und unterschrieben nach Shanghai schicken. Nach Einreichen der Bewerbung an der Tongji Universität kann man dann Online den Stand der Bewerbung verfolgen. Hier wird erstmal wochenlang nichts passieren, bis dann plötzlich die finale Bestätigung sowie alle weiteren notwendigen Informationen und Dokumente geschickt werden. Wundert euch also nicht, wenn auch mal über einen Monat warten müsst, bis der Prozess weiterläuft. Die Uhren in China ticken etwas anders und wenn es euch wirklich unter den Fingernägeln brennt, könnt ihr auch bei Frau Liu nachfragen. Schont sie aber bitte ein wenig, denn sie ist viel beschäftigt. Ein wichtiger Punkt der an dieser Stelle zu erwähnen ist, ist, dass ihr euch nach eurer Nominierung für die Tongji Universität zeitgleich mit der offiziellen Bewerbung für die Tongji Universität für einen Wohnheimplatz bewerben könnt. Dies solltet ihr auch tunlichst machen, da die Plätze sehr begehrt sind und euch eine Menge Geld einsparen können. 2.2 Visum Wenn ihr ein Semester lang in China studieren wollt, benötigt ihr ein X2 Visum (Studentenvisum). Damit könnt ihr einmal nach China einreisen und dann 180 Tage verbleiben. Wenn ihr erstmal dort seid, gibt es die Möglichkeit, sich um ein Residence Permit zu bewerben, mit der man auch mehrfach ein- und ausreisen kann. Die Bewerbung um mein Visum habe ich über die RWTH vornehmen lassen. Ansprechpartner ist dort Herr Hartges. Er ist der Koordinator für China und Thailand. Ein Visum kann natürlich aber auch über die normalen Wege, wie z.B. über ein Konsulat oder die Botschaft beantragt werden. Auf den Seiten der Outgoings für China findet ihr zudem sämtliche andere Informationen, wie z.B. Stipendienmöglichkeiten etc. worüber ich euch allerdings nichts berichten kann, da ich aufgrund vorgehender Komplikationen nicht in den Genuss gekommen bin. An sich soll es aber gar nicht so schwer sein ein Stipendium zu erhalten.
2.3 Flüge Flüge sind ein Fachgebiet für sich selbst. Hier am besten sämtliche Portale vergleichen und den besten Preis bzw. Bedingungen auswählen. Ich habe zuletzt nur noch über die Plattform C-Trip gebucht, die mich auch in ganz China begleitet hat. Dort könnt ihr dann auch Rabatte auf weiter Buchungen von Hotels und Hosteln erhalten. 2.4 Krankenversicherung In Shanghai seid ihr über die Tongji Universität verpflichtet eine ziemlich einfache Versicherung abzuschließen, auf die ihr allerdings im Ernstfall aufgrund der Bedingungen nicht zurückgreifen wollt. Da meine Krankenversicherung über die Techniker Krankenkasse läuft, habe ich über den Partner der Techniker Krankenkasse, die Envivas, eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung abgeschlossen. Dort zahlt ihr mit der Travel XL Versicherung für Langzeitreisen einen Tagessatz auf den im Vorfeld angegeben Zeitraum, der bei ca. einem Euro liegt. Leistungen, die ihr dafür erhaltet sind: Erstattung der Kosten für ambulante und stationäre Heilbehandlung sowie für ärztlich verordnete Arznei-, Verband-, Heil- und Hilfsmittel Erstattung der Aufwendungen für schmerzstillende Zahnbehandlung, unfallbedingten provisorischen Zahnersatz und einfache Reparatur von Zahnersatz und Zahnkronen Krankentransport zum Krankenhaus oder Notfallarzt sowie medizinisch sinnvoller und vertretbarer Krankenrücktransport nach Deutschland Kostenerstattung für die unfallbedingte Suche, Rettung und Bergung Wie es im Ernstfall aussieht kann ich euch nicht sagen, da ich die Leistungen zum Glück nicht beanspruchen musste. Ihr sollte eine solche Versicherung aber auf jeden Fall abschließen, denn die Kosten für ärztliche Behandlungen können schnell in die hunderte von Euros gehen. Diese müsst ihr zwar vorstrecken, aber soweit ich mitbekommen habe wurden diese von allen Versicherungen schnell zurückerstattet.
2.5 Geld „Ohne Moos nichts los.“ Plant bei eurer Reise genug Reserven ein, sowie auch Härtefälle. Tages bzw. Wochenlimits können einen an den Rand des Verzweifelns bringen, wenn man schnell einen größeren Betrag wie z.B. die Miete in bar zahlen muss. Des Weiteren solltet ihr China nicht als günstiges Land abstempeln. Sobald ihr anfangt Dinge zu unternehmen, vor allem in den Großstädten, kann der Lebensunterhalt auch schnell teurer werden als in Deutschland. Essen, Sightseeing, Flüge, Züge, Hostels und Hotels sind hierbei zu erwähnen. 2.6 Kursanmeldung und Anrechnungen Eine weitere Vorbereitung, die man vor Beginn seines Auslandssemesters treffen muss, ist die Planung und Anmeldung der Kurse, die man während des Auslandssemester ablegen bzw. auch anrechnen lassen will. Hierfür könnt ihr die jeweiligen Modulhandbücher vom Studiengangs-Management auf Anrechenbarkeit überprüfen lassen bzw. ihr fragt bei den jeweiligen Lehrstühlen nach, ob diese eine Eins-zu-eins-Anrechnung absegnen und reicht diese dann dem Studiengangs-Management ein. 2.7 Urlaubssemester Ich habe für den Aufenthalt in China ein Urlaubssemester angemeldet, welches mir nach Stand WS2017/18 erlaubt 19 Credits im Ausland abzulegen. Des Weiteren kann ich zusätzlich unbegrenzt Credits in Deutschland ablegen. Prüft jedoch, ob die Regelung für euch auch noch zutrifft. Ihr könnt somit ein Semester an eure Regelstudienzeit dranhängen und steht nicht so unter Leistungsdruck und könnt das Land China deutlich mehr genießen. 2.8 Was sollte man mit nach China nehmen? Grundsätzlich ist es ratsam nicht mehr als nötig mit nach Shanghai zu nehmen. Es werden nämlich in der Regel einige Dinge über das halbe Jahr zu eurem Kleiderschrank hinzukommen. Hier ist vor allem der Tailormarkt zu nennen, bei dem ihr euch Anzüge, Hemden und Mäntel etc. für verhältnismäßig kleines Geld schneidern lassen könnt. Meiner Erfahrung nach habt ihr über die Airlines ein Kilogrammspektrum von 23kg bis 46kg frei. Dass ist davon abhängig,
ob ihr zwei oder nur einen Koffer mitnehmen dürft. Bei Emirates hatte ich zuletzt dann nur noch 30kg Gewicht ohne Kofferbegrenzung inklusive. Deswegen musste ich einen Koffer mit China Post nach Deutschland schicken, da die Aufpreise jeglichen Rahmen gesprengt hätten. 3 Leben in Shanghai 3.1 Ankunft in Shanghai & Die ersten Tage Meinen Hinflug habe ich über Moskau mit Aeroflot gebucht. Aeroflot kann ich auch nach wie vor nur empfehlen, da sie kostengünstig sind und trotzdem einen guten Service bieten (zwei Koffer á 23kg, gutes Essen und Getränke und nettes Personal). Nach eurer Landung solltet ihr aufpassen, denn es werden euch private Taxifahrer empfangen, die euch versuchen in ihr Auto zu locken und euch übermäßig viel Geld abzuknöpfen. Hier gibt es bessere Möglichkeiten: 1. Die offizielle Taxischlange aufsuchen. Für den Anfang die teuerste, aber auch schnellste und bei weitem entspannteste Alternative, denn ihr wollt mit dem vielen Gepäck nicht durch eine solche Megastadt fahren und mehrfach umsteigen. Kostenpunkt liegt hier bei ca. 22 Euro am Tag. Die zweite Möglichkeit ist die Metro Linie 2 in Verbindung mit Linie 10. Und als 3te Option steht euch der Maglev in Verbindung mit Linie 2 Linie 10 zusammen. Zielhaltestelle ist jeweils Linie 10 Tongji University. Wenn ihr in ein Taxi steigt schaut auch bei den offiziellen Taxis, dass das Taxameter an ist und nicht rasend schnell hochzählt. Ist dies der Fall weißt den Fahrer darauf hin oder nehmt das nächste Taxi. Mit dem Taxi werdet ihr auch direkt einen Eindruck von der Stadt bekommen. Ich war überwältigt von der Hochhauslandschaft und den Klamotten, die überall aus den Fenstern hingen. Angekommen am Wohnheim gab es dann die erste riesige Überraschung für mich. Ich sollte direkt die ganze Miete in bar zahlen oder man würde mir keinen Eintritt in das Zimmer lassen. Da die Gesamtmiete mein Tagesabhebelimit gesprengt hat, bin ich sofort in die Bredouille geraten, denn eure Bank wird es gar nicht lustig finden, wenn ihr euch über ein chinesisches WLAN plus VPN in Skype einwählt und dann versucht euch zu autorisieren. Handytarife funktionieren in der Regel nicht in China und mit einem chinesischen Anbieter könnt ihr auch
nur das Internet benutzen. Setzt also eure Limits für ein paar Tage hoch bzw. nehmt eine gute Reserve and Yuan mit. Wenn ihr dann eure Wohnung bezogen habt, werdet ihr relativ schnell auf den neuen Mitbewohner stoßen. Mit diesem werdet ihr auch eng verbunden sein, da die Größenverhältnisse es gar nicht anders zulassen bzw. ihr sogar einen Raum mit ihm teilt. In meinem Fall war es Markus, mit dem ich eine sehr coole Zeit verbringen durfte. Was für euch auch noch interessant sein dürfte ist es, direkt Kontakt zu euren Studybuddys aufzubauen. Nutzt diese Chance, denn sie ist einmalig. Mein Studybuddy Chang wird für immer ein Freund bleiben und ich bin sogar zweimal mit ihm auf Reise gewesen, wobei ich seine Heimat und Familie kennenlernen durfte. Mir sind aber auch viele Fälle bekannt, in denen kein Kontakt zustande gekommen ist, eine verpasste Chance. Ansonsten werdet ihr die ersten zwei Tage wahrscheinlich damit verbringen euch um euren Handyvertrag und Internet zu kümmern, den Campus zu erkunden und die Nanjing Road in Verbindung mit dem Bund - der Shanghaier Skyline - besichtigen. 3.2 Mobilität in Shanghai Shanghai hat ein sehr gut ausgebautes Metronetz. Ihr könnt euch eine Metrokarte kaufen und immer wieder aufladen. Das fahren mit der Metro ist zudem sehr günstig und ihr könnt für ca. einen Euro einmal komplett durch die Stadt fahren. Die Metros fahren allerdings nur bis zu einer gewissen Uhrzeit. Ab 23Uhr müsst ihr dann auf Taxis umsteigen, die aber auch recht erschwinglich sind. Passt dabei nur auf, dass ihr nicht über den Tisch gezogen werdet. Das Taxameter sollte immer eingeschaltet sein und wenn der der Zähler beim Einstieg bereits viel zu hoch ist oder er wesentlich zu schnell hochzählt, dann steigt lieber aus und nehmt das nächste Taxi. Alternativen sind Uber und DiDi, welche allerdings nur über Online-Payment und somit über chinesische Bankkonten funktionieren. 3.3 Einkaufen und Essen In der Umgebung um den Siping-Campus gibt es diverse Möglichkeiten zum Einkaufen. Dort findet ihr viele kleine Stores wie Family-Mart und Lawsons, aber auch große Märkte wie z.B. Carrefour. Des Weiteren gibt es viele Restaurants. In China ist es gar nicht so üblich selber zu
kochen, denn man geht einfach essen. In den Studentenwohnungen werdet ihr deswegen auch keine wirklichen Küchen vorfinden. Alternativen sind natürlich die zahlreichen Mensen auf dem Campus, die super günstig sind. Die Restaurants in Campusumgebung nehmen aber teilweise auch eure Studentenkarte an und geben euch Rabatte. Ihr werdet also nicht verhungern. Was allerdings beachtet werden muss ist, dass wenn ihr in der Innenstadt essen geht, es sehr teuer werden kann. Vor allem Orte wie rund um die West-Nanjing RD. können dabei sehr schnell ins Geld gehen. Grundsätzlich kann man auch jeglich erdenkliches Essen in Shanghai erstehen, jedoch ist die chinesische Küche im Schnitt deutlich günstiger als z.B. westliches Essen. Wenn ihr am Jiading-Campus unterwegs seid, gibt es auch diverse Möglichkeiten sogar auf dem Campus-Gelände einzukaufen bzw. Essen zu gehen. 3.4 Handyvertrag, Internet, WLAN und VPN Meinen Handyvertrag hatte ich direkt zu Anfang bei China-Mobile abgeschlossen. In Shanghai habt ihr damit nahezu unbegrenztes Datenvolumen. Sobald ihr aus Shanghai herauskommt ist dieses jedoch ziemlich schnell aufgebraucht und man steht auf einmal ohne Empfang da. Dies gilt wohl aber auch für Verträge von anderen Anbietern wie z.B. China Unicom. Welche Beträge man genau zahlen muss, ist mir bis heute unklar. Ich habe einfach ca. alle zwei Monate 100RMB neu im Store aufgeladen und es hat bis auf zwei Aussetzer immer funktioniert. WLAN-Verträge könnt ihr auf dem Campus bei China Unicom abschließen. Es gibt zwar ein Campus Netz, dieses ist aber extrem schwach. Um dies zu umgehen habe ich mir einen WLAN- Router für mein Zimmer gekauft, den man nur durch das China Unicom Netz speisen kann. Dort zahlt ihr auch ca. 100RMB für zwei Monate. Da es in China eine strikte Netzzensur gibt, habe ich um Google und Co. weiterbenutzen zu können auf einen VPN zurückgegriffen. Zuletzt hat bei mir nur noch Express-VPN funktioniert, wobei ab Februar 2018 eigentlich kein VPN Dienst mehr für private Nutzer zur Verfügung stehen soll. Ihr müsst euch dann wohl komplett auf das chinesische Internet und deren Dienste wie z.B. WeChat beschränken. Aber keine Sorge, es ist nur halb so schlimm und man gewöhnt sich daran. Nur etwas lästig für Freunde und Verwandtschaft in Deutschland bzw.
den Rest der Welt, da diese auch alle den entsprechenden Dienst installieren müssen, um mit euch zu kommunizieren. 4. Tongji Universität 4.1 Wohnen Wenn ihr euch um einen Platz im Studentenwohnheim bewerbt, habt ihr die Auswahl zwischen Einzelzimmer, Doppelzimmer und WG. Meine Wohnung war im International Students Building Nr.1, direkt auf dem Siping-Campus der Tongji Universität. Dort habe ich in einem Einzelzimmer in einer zwei Mann WG gelebt. Die WG bestand aus zwei kleinen Zimmern (mit jeweils Bett, Kleiderschrank, Schreibtisch, Regal und Schreibtischstuhl), einem kleinen Badezimmer mit Dusche, Waschbecken und Toilette und einem Flur, in dem ein Kühlschrank und ein weiterer Schrank/Ablage mit Wasserkocher standen. Für die fünf Monate dort habe ich ca. 9000RMB gezahlt, wobei die Förderung durch die Kooperation der RWTH noch oben drauf zu rechnen ist. Das Zimmer ist relativ klein im Vergleich zu deutschen Standards (6m^2), aber man muss sich bewusstwerden, dass es für die chinesischen Verhältnisse schon einen gewissen Luxus darstellt. Woran man sich auch gewöhnen sollte sind Kontrollbesuche durch die Wohnheimleitung. Es kann sein, dass ihr morgens Frühs von einer fünf Mann starken Besatzung geweckt werdet. Des Weiteren kommen Dinge wie Reparaturen an den Klimaanlagen etc. hinzu, die gerne ausfallen. Man gewöhnt sich allerdings schnell daran diese Probleme zu regeln und es geht erstaunlich schnell diese beheben zu lassen, wenn man ein wenig hartnäckig bleibt.
Im Wohnheim gibt es ziemlich simple aber funktionierende Waschmaschinen, die man für wenig Geld nutzen kann; außerdem gibt es auf jeder Etage eine kleine Küche, für die man sich aber auch anmelden und bezahlen muss, weshalb sie im Prinzip nie genutzt wurden. Andere Formen des Wohnens sind die Doppelzimmer, die es in der Regel für chinesische Regierungsstipendiaten gibt, welche ein wenig außerhalb des Campusgeländes liegen und die Doppelzimmer, welche es auch noch auf dem Campus im International Students Building 2 gibt. Des Weiteren kann man natürlich auch privat eine Wohnung bzw. Zimmer anmieten, aber dies zu wesentlich höheren Kosten von 400€ plus. 4.2 Kurse In meiner Zeit habe ich sowohl Kurse am Jiading Campus (Ingenieure), sowie auch am Siping Campus (WiWis) wahrgenommen. Diese unterteilen sich in Blockveranstaltungen (meist mit deutschen Gastdozenten), semesterbegleitende Veranstaltungen und die Chinakompetenz. Im Folgenden werde ich euch ein wenig zu den von mir belegten Kursen erzählen. 4.2.0 Shuttlebusse Zwischen dem Jiading und dem Siping Campus verkehren Shuttlebusse. Diese müssen über eine App gebucht werden. Informationen wird euch darüber Frau Liu zukommen lassen. Stellt euch schonmal auf Diskussionen mit den chinesischen Busfahrern ein. Es war eigentlich jeden
Tag ein Katz- und Maus Spiel, da es immer zu wenig Tickets gab. Letztendlich wurde aber immer jeder mitgenommen. Treffpunkt auf dem Siping Campus ist der große Bushof. Am Jiading Campus gibt es ebenfalls eine zentrale Bushaltestelle. 4.2.1 Blockveranstaltungen Moderne Fahrzeugtechnik: Methoden und Prozesse zur Entwicklung antriebstechnischer Systeme Die Blockveranstaltung Moderne Fahrzeugtechnik wurde von Prof. Albert Albers vom KIT in deutscher Sprache gehalten. Prof. Albert Albers ist dabei so etwas wie eine Koryphäe und sitzt auf dem ältesten Maschinenbaulehrstuhl Deutschlands. Dies merkt man auch an seinem Vortragsstil und seinem Wissen aus Theorie und Praxis, welches er in seine Vorlesung einbaut. Dabei ist alles situationsbezogen angepasst. Er hält sich an kein genaues Skript, nur an seinen roten Faden. Eine sehr spannende und interaktive Veranstaltung von der sich einige Dozenten eine Scheibe abschneiden können. Im Rahmen der Vorlesung wurde zunächst die Einordung der Entwicklung im Umfeld des Unternehmens und des Markts diskutiert. Nach der Diskussion der Produktkosten im Entwicklungsprozess wurden dann die Grundbegriffe der Entwicklungsmethodik besprochen. Ausgehend von einer Analyse des Konstruktionsprozesses hatte die Vorlesung weiterhin die Vermittlung einer systematisierten und produktneutralen Vorgehensweise, dem sogenannten Spalten-Prozess, bei den Hauptabschnitten Planung, Konzeptentwicklung und Entwerfen zum Ziel. Anhand praxisnaher Beispiele wurden dabei Lösungen vermittelt. Darüber hinaus stand die Vermittlung systembezogener Kompetenzen für das Design energieeffizienter und gleichzeitig komfortabler Antriebssystemlösungen im Fokus der Vorlesung. Abgerundet wurde die Vorlesung mit einem Ausblick über Trends und Grenzen der Antriebsstrangentwicklung. Die Blockveranstaltung Moderne Fahrzeugtechnik endete mit einer Klausur, in der vier Credit Points zu erreichen waren. Auch wenn ich mir leider keinen Credit Point davon anrechnen lassen kann, kann ich die Veranstaltung, nicht zuletzt aufgrund des hervorragenden Dozenten, nur empfehlen.
Planung intralogistischer Systeme im internationalen Kontext Vor dem Hintergrund zunehmender Globalisierung und Internationalisierung der Logistik wurde in dieser Veranstaltung am Lehrstuhl für technische Logistik des CDHK der Tongji- Universität in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl Fördertechnik Materialfluss Logistik der TU München eine Art Projektarbeit am Beispiel der Firma Jungheinrich durchgeführt. Die Veranstaltung wurde dabei in die Vorlesungen und drei Projektabschnitte aufgespalten. Beginnend mit einer jeweils in das wöchentliche Thema einführenden Vorlesung wurden anhand der im Verlauf der Wochen durchgeführten Projektarbeit eine Ist-Aufnahme und der Analyse von Daten der Firma Jungheinrich in China aufgezeigt, wie aus der Ist-Situation mit Hilfe geeigneter Planungsinstrumente und Bewertungsverfahren Planungsvarianten erstellt und die beste Lösung für eine Problemstellung der Intralogistik ausgewählt werden kann. Herausforderung der Lehrveranstaltung waren dabei die Arbeiten in Gruppen mit unterschiedlichsten Nationalitäten, verschiedensten Vorkenntnissen und vor allem die Arbeit über Kontinente und Zeitzonen hinweg. Highlight der Veranstaltung war sicherlich die Werksbesichtigung der Firma Jungheinrich in Shanghai, in der man die Umsetzung moderner Logistiksysteme sehen konnte. Die Prüfungsleistung setzte sich aus Tests, die zu jedem der drei Teilabschnitte geschrieben wurden, den jeweiligen Dokumentationen zu den Teilabschnitten und einer Gruppenpräsentation zu einem Teilthema zusammen. Die Veranstaltung ist thementechnisch hochgradig interessant, jedoch war vor allem die technische Hürde zwischen China und Deutschland ein großes Problem, da es Übertragungsprobleme gab. Die Gruppenarbeiten gestalteten sich teilweise auch als schwer, da die Englischkenntnisse mancher Teilnehmer zu wünschen übrigließen. Letztendlich hat man viel Zeit investiert, viel gelernt, aber auch einige Nerven verloren. Am Ende gab es dann aber wohl verdiente 4 Credit Points. 4.2.2 Semesterbegleitende Veranstaltungen Informationsmanagement Der Kurs Informationsmanagement wurde von Prof. Guanwei Huang in Verbindung mit der Blockveranstaltung von Prof. Ludwig Nastansky: Cognitive Computing, Machine Intelligence and Deep Learning and Neural Networks, fast über das ganze Semester hinweg auf Deutsch
gehalten. Im Vordergrund stand die Vermittlung konzeptioneller Grundlagen von Informationsmanagement, einschließlich von IT-Konzepten, Informationssystemen und Anwendungsszenarien. Fokus lag dabei im Wesentlichen auf Datenmanagement, Prozessmanagement, Lebenszyklus von Informationssystemen und verschiedenen betrieblichen Informationssystemen. An sich fand ich den Lehrinhalt der Veranstaltung durchaus interessant, da ich zuvor noch nie so einen breiten Einblick in das Thema Informationsmanagement erhalten habe. Jedoch gibt es auch durchaus Kritikpunkte, die ich hier einbringen möchte. Prof. Guanwei Huang ist ein sehr sympathischer und lockerer Mensch, mit dem man durchaus gut sprechen kann, jedoch ist sein Deutsch, wenn zwar auch größtenteils auch verständlich, reichlich gebrochen. Dadurch ist es ab einem gewissen Zeitpunkt anstrengend der Veranstaltung zu folgen, da sie über mehrere Stunden verläuft. Der zweite Kritikpunkt ist, dass sich die Veranstaltung nur auf einem oberflächlichen Niveau Einblicke in Teilthemen des Informationsmanagements gibt. So wurde bei mir zwar immer ein Interesse für gewisse Themen geweckt, welches ich dann im Nachhinein weiterverfolgt habe, aber während der Veranstaltung wurde mein Wissen nicht wirklich vertieft. Hier ist also Eigeninitiative gefragt und ihr könnt die Veranstaltung als Anreiz nehmen. Die Prüfungsleistung im Informationsmanagement bestand aus einer (Gruppen-)Präsentation (15 Minuten pro Person) über ein Thema der IT-Wirtschaft (Big Data, IoT, AI, etc.) und einer zweistündigen Abschlussklausur über alle Inhalte des Semesters, zu der man alle Materialien mitbringen durfte. Die Veranstaltung gab 4 CP, zusammen mit der im nächsten Absatz beschriebenen Blockveranstaltung 6 CP. Blockveranstaltung: „After the Dark Ages: Machine Intelligence and Deep Learning. Neural Networks are conquering the world – progressively – Impacts on research, manufacturing and automation, business management, society.” Die Blockveranstaltung von Prof. Ludwig Nastansky gehörte zu den sehr interessanten Veranstaltungen des Semesters und wurde auf Deutsch gehalten. Die Veranstaltung vermittelte einen konzeptionellen Überblick in die Entwicklung von AI, den Aufstieg der Maschinen. Dabei wurden unter anderem Einblicke in Konzepte und Technologien der Bildverarbeitung und deren Anwendungen in Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft gegeben, die durch Demonstrationen in der Klasse begleitet wurden. Zudem wurde uns der aktuelle
Stand der Technik in sich schnell verändernden Bereichen vermittelt, die derzeit von kognitiven Computern, maschinellem Lernen, künstlicher Intelligenz und vor allem von neuronalen Netzen definiert werden. Da der Dozent sehr kompetent war und uns in den wenigen Tagen ein sehr breites und tiefes Wissen über die angesprochenen Themen vermittelt hat, kann ich die Veranstaltung nur jedem weiterempfehlen. Zu erwähnen ist hier allerdings auch noch, dass es in der Blockveranstaltung ursprünglich um vertiefende Themen des Informationsmanagements und der eCollaboration gehen sollte, jedoch hatte sich wenige Tage vor Beginn der Blockveranstaltung wohl herausgestellt, dass es durch die Zensur des chinesischen Internets nicht möglich gewesen wäre, die notwendige Software an alle Studenten zu verteilen. Das Thema wurde deswegen kurzfristig komplett geändert und ging dann um die erwähnten Themen der Artificial Intelligence, was allen Beteiligten wahrscheinlich sehr gelegen kam, da die Veranstaltung nun hoch interessant und aktuell wurde. Insgesamt dauerte die Veranstaltung 5 Tage und konnte mit 2 Credit Points abgeschlossen werden. Dafür musste eine Hausarbeit angefertigt werden. In Verbindung mit dem Informationsmanagement-Kurs konnten insgesamt 6 Credit Points erreicht werden. Es wurde allerdings auch die Möglichkeit eingeräumt, mit einem größeren Projekt in der Blockveranstaltung bis zu 5 Credit Points zu erzielen und auf die semesterbegleitende Veranstaltung zu verzichten. eCommerce Die Veranstaltung eCommerce handelte von verschiedenen Aspekten des eCommerce, welches in China eine wesentlich größere Rolle spielt als in Deutschland. Sie wurde ebenfalls wie der Informationsmanagement-Kurs von Prof. Guanwei auf Deutsch gehalten und ich hatte somit mit den selben Problemen zu kämpfen, wie beim Informationsmanagement (Veranstaltungslänge und Sprachproblematik). Jede Woche handelte von einem anderen Generalaspekt des eCommerce wie der Vermittlung konzeptioneller Grundlagen von eCommerce, einschließlich eCommerce-Prozeduren, Transaktions- und Kommunikationsmanagement, eZahlung, Sicherheit, Warenmanagement/Logistik und verwandten Problemstellungen. Zudem wurden verschiedene Geschäftsmodelle aktueller eCommerce Big Player vorgestellt. Somit gab auch diese Veranstaltung nur einen groben Einblick in die vielfältige Themenwelt des eCommerce, den man unbedingt in Eigeninitiative
vertiefen sollte. Die Prüfungsleistung bestand aus einer Gruppenpräsentation (15 Minuten pro Student) über ein selbst ausgedachtes eCommerce-Projekt. Der Kurs gab 5 Credit Points. Fabrikplanung und Logistikdesign Die Veranstaltung Fabrikplanung und Logistikdesign setzte sich aus einer semesterbegleitenden Veranstaltung, die durch Prof. Dr.-Ing. Dianjun FANG gehalten wurde und einer Blockveranstaltung, die durch Prof. Dr.-Ing. Axel Kuhn und Dr.-Ing. Tobias Hegmanns gehalten wurde, zusammen. Beide Veranstaltungen wurden jeweils auf Deutsch vorgetragen. Prof. Dr.-Ing. Dianjun FANG muss man dabei vor allem für sein exzellentes Deutsch loben. Er hat sehr viel Zeit in Deutschland, so wie auch China verbracht und versteht es, die Vorteile und Nachteile beider Nationen zu erkennen und daraus das Beste zu entwickeln. Hochgradig interessant! Das Ziel der Vorlesung war die Entwicklung fundierter Kompetenzen in der prozessorientierten Planung von Fabriken. Mit Hilfe adäquater Beschreibungsmodelle, Methoden und Werkzeuge sollten dabei moderne Fabriken analysiert und entsprechend typischer Planungsphasen und -Anstöße rekonstruiert werden. Im Vordergrund stand die Entwicklung von prozessorientiertem Denken und Handeln unter Berücksichtigung individueller und äußerer Einflüsse. Dabei waren die Unterschiede zwischen Deutschland und China immer wieder ein interessanter Anlaufpunkt für kleine Diskussionen. Grundlagen und Methoden die uns beigebracht wurden, waren z.B. systematische Planungsvorgehensweise, Standortanalysemethode, ABC-/XYZ-Analyse, Flussanalyse und die Transportmatrixanalyse. Des Weiteren wurden Ingenieurmäßige Fähigkeiten hinsichtlich technischer Kreativität, Anpassung an rasch veränderliche Umweltbedingungen, Analyse und Bewertung komplexer technischer und wirtschaftlicher Zusammenhänge, Einschätzung und Beurteilung gesellschaftlicher und volkswirtschaftlicher Konsequenzen entwickelt und gefördert. Die Prüfungsleistung setzte sich aus einer abschließenden Klausur zusammen, die in den Teil Fabrikplanung und den Teil Logistikdesign aufgegliedert war. Zu erreichen waren 4Credit Points. Ich kann diesen Kurs inhaltlich, so wie auch dozententechnisch nur weiterempfehlen, da er mir sehr viele neue Einblicke, vor allem in die chinesische Fabrikplanung, die wesentlich anders abläuft als in Deutschland, geboten hat und die Dozenten sehr kompetent waren.
Praxisorientiertes Management Die Veranstaltung Praxisorientiertes Management wurde in verschiedene Teile aufgegliedert, die durch Gastdozenten aus der Wirtschaft gehalten wurden. Themen waren die Steuerlehre: Introduction to the PRC Tax Regime, die Wirtschaftsprüfung und internationales Steuerrecht, welche durch die Dozenten Frau Oemmelen und Herrn Berghaus, Manager und Partner von PWC und Herrn Titus von dem Bongart, Partner von E&Y, vorgetragen wurden. Herr Prof. Dr. WANG Xuyi war letztendlich nur für den Teil M&A zuständig, zudem es für die deutschen Studierenden keine Vorlesung gab, sondern lediglich eine Hausarbeit angefertigt werden musste. Die Veranstaltung ergab insgesamt mit einer abschließenden Klausur 5 Credit Points. Persönlich habe ich mir die Veranstaltung nicht anrechnen lassen, da es zu viel Aufwand geworden wäre und ich mich auf andere Dinge fokussiert habe. Jedoch kann ich nur empfehlen die Veranstaltungen der Gastdozenten zu besuchen, da man von ihnen auch wertvolle Einblicke in die Praxis bekommt. 4.2.3 Chinakompetenz Kompakteinführung in die Kultur und Gesellschaft Chinas Der grundlegende China-Kompetenz-Kurs, welcher von Marcus Hernig gehalten wurde, vermittelte innerhalb von 5 Tagen einen groben Überblick über die Geschichte, die Kultur und die prägenden Aspekte der chinesischen Gesellschaft. Marcus Hernig ist absoluter Spezialist auf diesem Thema und hat unter anderem schon mehrere Bücher über China geschrieben. Zudem war er Leiter verschiedener Institutionen, wie z.B. dem Götheinstitut und lebt seit über 25 Jahren in China bzw. Asien. Der Frontalunterricht von ihm wurde durch Gruppenarbeitsphasen, indem unsere Eindrücke gesammelt wurden, ergänzt. Diese gesammelten Eindrücke wurden dann von ihm aufgefasst und in den Kontext der Vorlesung eingebracht. So wurden uns einige Auffälligkeiten bzw. Gewohnheiten der Chinesen erklärt, die wir sonst nicht verstanden hätten. Abgeschlossen hat die Veranstaltung dann mit einem Ausflug in einen Stadtteil Shanghais, an dem man die Entwicklung Shanghais bzw. Chinas gut nachvollziehen konnte. Die Prüfungsleistung bestand aus einer Klausur, in der die Inhalte der letzten Tage abgefragt wurden. Zu erreichen waren 2CPs wovon ich mir allerdings keinen anrechnen lassen kann.
China im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne Dieser weiterführende China-Kompetenz-Kurs wurde ebenfalls von Marcus Hernig gehalten. Die Gegensätze zwischen der alten chinesischen Kultur und dem modernen China wurden anhand verschiedene Aspekte aus Politik, Gesellschaft, Bildungswesen und Wirtschaft beleuchtet, wobei vor allem die Extreme des Aufeinanderprallens von Tradition und Moderne noch einmal deutlich wurde. In China sprich man z.B. nicht nur von neureichen Personen, sondern von explosionsartig reichgewordenen Personen. Die Veranstaltung wurde ebenfalls im Format einer Blockveranstaltung von einer Woche gehalten und endete auch mit einer Klausur am Ende der Woche. Sprachkurse Es bestehen diverse Möglichkeiten an Sprachkursen teilzunehmen. Ihr könnt euch dafür direkt am CDHK bewerben, wobei es nicht genug Plätze geben wird. Andere Möglichkeiten sind die International School, sowie die SEM. Hier werdet ihr auf jeden Fall einen Platz bekommen. Die Sprachkurse haben unterschiedliche Niveaus. An der International School werdet ihr deutlich mehr Stunden ableisten als z.B. am CDHK und im Gegensatz zum CDHK findet der Unterricht auch in gemischten Gruppen und somit auch auf Englisch statt. Ich empfand dies als gelungene Abwechslung. 4.2.4 Fazit über die Lehrveranstaltungen Die Lehrveranstaltungen entsprechen definitiv einem anderen Standard als die in Deutschland. Eine Besonderheit sind vor allem die Blockveranstaltungen mit Gastdozenten und Ausflüge in Fabriken und das Stadtbild. Mir persönlich haben vor allem die Chinakompetenz-Kurse bei Herrn Hernig gefallen, sowie auch die Veranstaltungen Fabrikplanung und Logistikdesign und Moderne Fahrzeugtechnik am Jiading-Campus. Die WiWi-Kurse am Siping Campus haben teilweise etwas zu wünschen übriggelassen. So war die Blockveranstaltung des deutschen Gastprofessors in Informationsmanagement noch sehr gelungen, die semesterbegleitende Veranstaltung des chinesischen Professors allerdings sehr träge, was auch an den Sprachkenntnissen lag. Die Veranstaltung Praxisorientiertes
Management hatte ebenfalls gute und schlechte Seiten. Zu Besuch kamen sehr interessante Gastdozenten aus der Wirtschaft (Partner von EY und PWC), jedoch schien das ganze ziemlich chaotisch geplant. Ich habe mir dann die Vorträge nur noch angehört, aber keine Prüfungsleistung abgelegt. 4.3 Campusleben 4.3.1 CDHK Veranstaltungen Bis auf eine fehlende Einführungsveranstaltung und ziemliche späte Informationen über bevorstehende Veranstaltungen fand ich das Angebot seitens des CDHK und der chinesischen Studierenden am CDHK sehr gut. So war immer wieder etwas los wie z.B. BBQ Partys, zwei Weihnachtsfeiern und diverse andere Veranstaltungen. Stellt euch nur darauf ein, dass ihr einen Tag vorher informiert werdet. Leider etwas ungünstig gestaltet. Am CDHK präsentieren auch öfters mal Firmen ihr aktuelles Vorhaben und werben und Studenten. So könnt ihr auch durchaus während eurer Zeit Praktika bei Porsche Consulting, Bosch und Co. Absolvieren. 4.3.2 Studdybuddy Eines der besten Dinge, die mir in Shanghai passiert sind, war die Anmeldung zum Studybuddy-Programm. Ich habe mich sehr gut mit meinem Studybuddy Chang verstanden, sodass eine anhaltende Freundschaft entstanden ist. Wir waren zweimal zusammen im Urlaub und ich durfte sogar seine Familie und Heimat kennen lernen. Meldet euch also zum Studybuddy-Programm an und versucht von Anfang an einen guten Kontakt herzustellen. Bei vielen hat dies leider nicht geklappt und ich denke sie haben dadurch einiges verpasst. Durch Chang war ich dann auch öfter mit Chinesen unterwegs und habe ganz andere Einblicke gewonnen. Wir haben ihn und seine Freunde aber auch zu diversen Aktivitäten eingeladen und so entstand ein schöner Austausch. 4.3.3 Sportliche Aktivitäten Auf dem Campus stehen euch sehr viele Möglichkeiten für Sport zur Verfügung. So gibt es unter anderem viele Basketballplätze, zwei Fußballplätze, Tennisplätze, sowie auch eine
Schwimmhalle. Viele andere Sportarten sind auch vertreten. Ein Fitnessstudio gibt es auf dem Campus, so wie bessere außerhalb des Campus. 5 Reisen China ist ein vielfältiges Land, das durch seine schiere Größe unheimlich viele verschiedene Reiseziele anbieten kann. Es sind glatt so viele, dass es unmöglich ist alle Orte zu besuchen, die einem empfohlen werden. Im Folgenden möchte ich euch deshalb meine Reiseziele vorstellen und eventuelle weitere Empfehlungen geben, an denen Kommilitonen aus Shanghai waren. 5.1 Residence Permit Sehr wichtig für die Reiseplanung ist die Residence Permit, wenn ihr z.B. nach Hong Kong, Macau oder in andere Länder, z.B. Taiwan, Japan, Korea etc. reisen möchte. Dort müsst ihr nämlich unbedingt die Visumsbestimmungen einhalten und das geht nur mit einer Residence Permit, um wieder in China einreisen zu können. Für dieses Residence Permit müsst ihr euch einem Gesundheitscheck in Shanghai unterziehen und dann das Visum in eine temporäre Residence Permit umwandeln lassen, mit der man dann innerhalb des Semesters beliebig oft ein- und ausreisen kann. Die Residence Permit zu beantragen nimmt etwa einen ganzen Tag in Anspruch und kostet um die 90€. Informationen dafür werdet ihr aber auch von Frau Liu bzw. der Tongji Universität erhalten. Wollt ihr nur im Inland Chinas reisen, dann spart euch den Aufwand aber lieber, die Gesundheitsuntersuchung gehörte zu den eher unangenehmeren Erfahrungen meines Lebens. 5.2 Reiseziele Bejing Beijing - übersetzt: die Hauptstadt des Nordens - ist die Hauptstadt der Volksrepublik China und hat eine über dreitausendjährige Geschichte. Als Hauptstadt stellt Beijing das politische Zentrum Chinas dar, welches aufgrund der langen Geschichte in ein bedeutendes Kulturerbe, welches durch die Dynastien geprägt wurde, eingebettet ist. Dies kann man im ganzen Stadtbild wiedererkennen. Empfehlen kann ich euch einen mindestens vier Tage langen
Besuch, denn darunter wird es wahrscheinlich ein ziemliches abklappern von Sehenswürdigkeiten darstellen, da es einfach viel zu viele davon gibt. Mein Plan würde im Nachhinein ca. wie folgt aussehen: Zwei Tage würde ich für die Altstadt einplanen, einen Tag für den Beijinger Norden und einen Tag für den Besuch an der Chinesischen Mauer. Beijinger Altstadt Die Altstadt Beijings bietet eine Menge an Sehenswürdigkeiten. Im Folgenden habe ich ein paar von Ihnen aufgelistet, wobei es bestimmt nur die bekanntesten sind und man noch wesentlich mehr interessante Orte besuchen könnte. Wir sind auf unserem Trip in Beijing auf jeden Fall auch in netten Coffeeshops gelandet, da Simon mein Reisebuddy eine Vorliebe für Kaffee hat. Eine ebenfalls sehr interessante und aufstrebende Szene in China. Ansonsten findet ihr hier meinen Vorschlag für Peking, der zugegebener Weise zeitlich immer noch ziemlich straff ist. Wenn ihr Zeit habt, könnt ihr locker ein paar Tage mehr dranhängen. Tag 1: Himmelstempel, Wangfujing, Verbotene Stadt, Tor des Himmlischen Friedens, Tian´anmen-Platz, Stadtplanungsausstellung von Peking Tag 2: Beihai-Park, Qianhai Lake, Houhai, Gulou und Zhonglou, Konfuziustempel, Yonghe- Tempel Beijinger Norden Olympic Green, Yu Yuan, Neuer Sommerpalast
Tagesausflug Chinesische Mauer Auf unserer Reise sind uns zwei Abschnitte der Mauer empfohlen worden. Der wohl bekannteste Mauerabschnitt erstreckt sich bei Badaling, 70 km nordwestlich von Peking. Es war das erste Teilstück, das 1957 restauriert wurde. Ihr Verlauf folgt dem Grat einer Hügelkette und hätte verteidigungsstrategisch kaum besser angelegt sein können. Dieser Abschnitt ist am besten restauriert, jedoch wohl auch völlig überlaufen. Deshalb ist unsere Wahl auf den etwas weniger bekannten Abschnitt bei Mutianyu, 90 km nordöstlich von Peking gefallen. Der dortige, 1368 erbaute und 1983 ebenfalls sehr gut restaurierte Abschnitt mit seinen zahlreichen Wachtürmen ist zwei Kilometer lang und erstreckt sich entlang eines Hügelkamms in grüner, sanft gewellter Landschaft. Hier kommt man noch ganz gut hin und ist nicht von übermäßigen Touristenströmen befallen. Highlight ist die Sommerrodelbahn, die man am Ende des Tages von der Mauer hinab zum Basisdorf fahren kann. Achtet nur darauf, dass ihr ausreichend Abstand zum Vordermann habt, denn die Chinesen bremsen gerne die ganze Strecke über, anstatt mit ordentlich Schwung zu fahren. Nanjing Nanjing ist auch als die Hauptstadt des Südens bekannt und war von 1912 bis 1949 Hauptstadt der Republik China. Sie gehört zu den historischen Hauptstädten Chinas aus der Zeit der chinesischen Kaiserreiche und ist dadurch traditionell und geschichtlich sehr geprägt. Zudem wird sie inzwischen aber auch durch die moderne geprägt. Dies sieht man sehr schön am
Xuanwu Lake, wo sich Traditionen mit dem modernen Wolkenkratzerbild mischen. Ich würde euch empfehlen ca. zwei Tage in Nanjing zu verbringen. Ziele die ich euch empfehlen kann sind: Xuanwu Lake, Exhibition of the Nanjing Massacre (sehr bewegend), Presidential Palace, Ming-Xiaoling-Mausoleum, Purple Mountain, Sun-Yat-sen-Mausoleum. Guilin – Longsheng – Yangzhou Vielleicht mein schönster Urlaub während meiner Zeit in China. Guilin ist dabei jedoch nicht die schönste Stadt, es sei denn es wird dunkel und die Lichter gehen an. Schaut also, dass ihr Guilin am Abend bzw. in der Nacht erlebt und lasst euch von den vielen Lichtern bezaubern. Orte die ihr dabei besuchen solltet sind alle in der Innenstadt angesiedelt und fußläufig erreichbar. Ich kann euch die folgenden Orte empfehlen: Elefantenrüssel-Hügel, die Reed Flute Cave, sowie die ganzen Scenic Areas und Spots in der Umgebung, die nicht zu übersehen sind. Ein Gang durch die Innenstadt mit ihren Bars und Händlern lohnt sich auch.
Mein Highlight in Guilin bzw. an Guilin in 80km Entfernung angrenzend waren vor allem die Reisterrassen von Longsheng. Die Reisterrassen von Longsheng sind besonders idyllisch. Diese könnt ihr nicht nur besuchen, sondern auch mitten in den Reisterrassen übernachten. Da die Region um Longsheng sehr bergig ist und es von Natur aus kaum eine flache Stelle gibt, wurden ganze Täler von der Yao-Minderheit bereits vor über 1000 Jahren für den Reisanbau per Hand terrassiert. In den angelegten Becken für den Reisanbau kann das Wasser wochenlang stehen und fließt nicht den Berg hinab. In den Reisterrassen gibt es Höhenunterschiede von mehr als 1000 Metern auf nur wenigen Kilometer. Auf Besucher sind die Longji-Terrassenfelder oberhalb des Dorfes Jinjiang und das Gebiet Dazhai eingestellt. Die ganze Gegend ist Minderheitengebiet. Die Zhuang, Miao Yao und Dong erfreuen auch mit ihren schönen Trachten und Dörfern in traditioneller Baukunst. Ein ganz besonderer Augenblick ist der Sonnenaufgang und Untergang in den Reisterrassen!
Yangshuo Ein Sprichwort besagt, "Guilin's Landschaft ist die schönste der Welt, Yangshuo's Landschaft ist die schönste in Guilin". Allein im Landkreis Yangshuo gibt es über 20,000 Hügel und über 250 sehenswerte Stätten, wie die Karstgipfel und den grünen Bambus, der sich im glasklaren Wasser spiegelt. Die alten Gebäude und Brücken reflektieren das kulturelle Erbe Yangshuos. Yangshuo ist einer der ersten Landkreise, die als nationales Touristengebiet ernannt wurden. Jedes Jahr kommen mehr als 1,5 Millionen Besucher nach Yangshuo. Xian Xi’an ist die Hauptstadt der chinesischen Provinz Shaanxi. Xi’an besitzt eine nahezu vollständig erhaltene Stadtmauer und war der Ausgangspunkt der Seidenstraße. Die Stadt ist ebenfalls Ausgangspunkt für Besichtigungen der Terrakotta-Armee und des Huanshan Gebirges. Die Stadtmauer von Xi´an Die Stadtmauer von Xi´an erstreckt sich einmal rundläufig im historischen Zentrum. Dort kann man sich Fahrräder mieten. Highlight sind die Tandems auf denen ihr zu zweit fahren könnt. Weitere Orte die ihr innerhalb von Xi´an besichtigen könnt sind das Mausoleum Qin Shihuangdis, die Große Wildganspagode, die kleine Wildganspagode und der Glockenturm von Xi'an.
Huanshan Moutain Ein weiterer Ausflugort von Xi´an aus ist das Huashan-Gebirge, für welches ihr ein bis zwei Tage einplanen solltet. Man kann auf dem Gebirgszug in einem Hostel übernachten und am nächsten Morgen den Sonnenaufgang genießen. Das Huashan-Gebirge ist eines der fünf heiligen Gebirge in China und liegt 120km entfernt von Xi'an auf einer Höhe von 2.100 m über dem Meeresspiegel. Vom Hauptgipfel des Gebirges aus kann man im Norden den Huanghe (Gelber Fluß) und dessen Nebenfluß sehen. Im Süden geht das Gebirge in das Qinling-Gebirge über. Huashan bietet eine Menge an religiösen Seiten: den taoistischen Tempel, Pavillons und gravierte Skripte sind über das Gebirge verteilt. Es gibt fünf Spitzen, die den Berg insgesamt ausmachen: Die Terrasse mit Wolken Spitze (die nördliche Spitze bei 1613 m), die jungfräuliche Jade Spitze (die mittlere Spitze mit 2042 m), die Sonnenaufgang Spitze (die südliche Spitze bei 2160 m), die nördliche Spitze ist die niedrigste der Spitzen und auch der Startpunkt. Hangzhou Hangzhou ist eine der Wiegen der chinesischen Zivilisation, die Liangzhu-Kultur lässt sich bis vor 4700 Jahren nachweisen. Die dokumentierte Geschichte der Stadt reicht bis ins Jahr 221 v. Chr. zurück. Hangzhou war zudem die Hauptstadt der südlichen Song-Dynastie (1132– 1276). Der Chinareisende Marco Polo soll die Stadt als „schönste und großartigste Stadt der Welt“ bezeichnet haben. Orte, die ihr besuchen solltet sind, der Westsee, welcher zu den berühmtesten Touristenmagneten der Volksrepublik China gehört, die Three Pools Mirroring the Moon, der Yue Fei Temple und die Leifeng-Pagode.
Souzhu Suzhou liegt westlich von Shanghai und ist bekannt für seine Kanäle, Brücken und klassischen Gärten und wird deshalb auch das Venedig Chinas genannt. Orte die ihr dort besuchen solltet sind der Tai Hu, drittgrößter Süßwassersee Chinas, der Humble Administrator's Garden, der Liu-Garten, der Garten des Meisters der Netze, der Hanshan-Tempel und die Pagode des Yunyan-Tempels. Hongkong und Shenzhen Weitere Städte, die ihr besuchen solltet sind Hongkong und Shenzhen. Zum einen die bereits bekannte Weltstadt Hongkong und davor gelagert die aufstrebende chinesische Wirtschaftsmetropole Shenzhen. Beide könnt ihr zusammen besuchen, aber achtet auf eure Residence Permit, denn die Einreise nach Hongkong stellt eine Ausreise aus China dar. In Hongkong sind folgende Orte empfehlenswert: Victoria Harbour, Lantau Island, Victoria Peak, Kowloon.
In Shenzhen sind die beiden Themenparks, sowie der komplette Innenstadtbereich mit seinen Grünanlagen zu empfehlen.
6. Fazit Mit den Worten „Crazy and Beautiful China“ möchte ich in mein Fazit überleiten und sagen, dass mir mein Auslandssemester in Shanghai und China richtig gut gefallen hat. China ist ein sich im Wachstumsrausch befindliches Land, welches durch eine jahrtausend alte Kultur und Geschichte geprägt wird. Dies wird einem in sämtlichen Regionen und vor allem in den Großstädten bewusst, in denen Traditionen und Moderne knallhart aufeinandertreffen. Vor allem die Kultur und Bräuche heben sich deutlich von den westlichen Vorstellungen und Werten ab, sodass ihr einen dauerhaft spannenden Aufenthalt mit immer neuen Eindrücken erleben dürft. Meine Grundperspektive gegenüber vielen Dingen, wie z.B. Essengewohnheiten, politischen Denkweisen und Gepflogenheiten im Umgang mit anderen Menschen haben sich durch meinen Aufenthalt definitiv verändert. Des Weiteren ist China wunderbar zum Reisen geeignet, da es sehr viele spannende Städte und Regionen gibt (mehr als ihr in der Zeit vor Ort besuchen könntet) die nicht vielfältiger sein könnten, als in einem so großen Land wie China. Zwischen den unterschiedlichsten Klimazonen trifft man auf unterschiedlichste Kulturen und Minderheiten, die alle auf irgendeine Weise vereint sind. Ich habe mich auch immer gut von den Chinesen behandelt gefühlt, obwohl man sich oftmals nur mit Händen und Füßen unterhalten konnte - ein sehr gastfreundliches Land. Zu Shanghai kann man sagen, dass es mit Ausnahme von Hongkong die westlichste Stadt in China ist, aber vielleicht auch die verdorbenste. Reichtum und Armut treffen hier aufeinander, wie in keiner anderen Stadt. Jedoch bietet Shanghai meiner Erfahrung nach als größte Stadt Chinas aber auch die meisten Möglichkeiten hinsichtlich Sightseeing, kulturellen Angeboten, Essen, Nachtleben, Shopping und so weiter an. Die Tongji Universität hat mir auch grundsätzlich gut gefallen und der Siping Campus ist ein kleines Juwel in Mitten von Shanghai. Es gibt dort alles, was man braucht und man kann verhältnismäßig günstig über die Runden kommen. Abgesehen davon kann man sämtliche Orte durch das Metronetz schnell erreichen. Das CDHK ist für chinesische Verhältnisse traumhaft organisiert, auch wenn es uns teilweise chaotisch vorkommt, funktioniert am Ende irgendwie alles und vor allem Frau Liu muss man hier einen Dank aussprechen, denn Sie hat sich immer schnell um jeden gekümmert, wenn man mal Fragen oder Probleme hatte. Kritikpunkte sind die Schwächen innerhalb der WiWI- Veranstaltungen am CDHK, die wahrscheinlich durch die Länge der Veranstaltungen und die Deutschkenntnisse auftreten. Des Weiteren ist die Wohnheimverwaltung als Kritikpunkt
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