Elise 7 - Vereinszeitung der Freinet Gruppe Wien Frühjahr 2ß14 - Kooperative Freinet Österreich
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Liebe Leserin, lieber Leser! Jetzt kommt die Frühjahrs-Elise erst zum Über „Tradition und Kultur in unseren Klas- Sommerbeginn daher. Sonst eine zuverläs- sen“ behandelt die Frage, was diese Themen- sige Person, entschuldigt sie sich mit akuter komplexe in unserem Unterricht zu suchen Überlastung (nicht burn out). haben und was es im Sinne eines säkula- ren Schulwesens (welches ja eine elemen- Immerhin war das Atelier Freinet 2014 in tare Forderung der Freinet-Bewegung ist) Pressbaum vorzubereiten und es hat statt- nicht heißen dürfte. - Aber tatsächlich gang gefunden - wie wir meinen ziemlich gut und und gäbe ist. Da gibt es an vielen Schulen, erfolgreich. in vielen Klassen sicherlich großes Potential Und wie immer war auch dieses Treffen (ne- für Diskussionen (und Kämpfe). ben den Ermüdungserscheinungen wegen durchdiskutierter und/oder -zechter Näch- Das diesjährige internationale Treffen der te) zugleich wunderbare Quelle von Inspi- Freinet-Bewegung, das 30. RIDEF findet in ration und Motivation, jedenfalls, weniger Italien, in Reggio Emilia statt. Wir freuen geschwollen, Ansporn zum Dranbleiben, uns schon! Weitermachen. - Immer wieder leiwand, Aus diesem Anlass drucken wir einen Bei- wenn so viele tolle Leute z´ammkommen trag ab, der einen Überblick über die „Reg- und super Sachen machen miteinand... Auf gio-Pädagogik“ gibt. http://freinetisch.wordpress.com findet ihr eine kleine Nachschau und einige Einblicke. Wir wünschen euch Spaß mit der Lektüre Unter anderem wurde auf diesem Oster- und einen wunderschönen Sommer! treffen auch zu SQA, Inklusion und Ge- werkschaftsarbeit diskutiert, wozu wir Re- Ich jedenfalls bin reichlich ferienreif! ferentInnen eingeladen und danach kurze Wanda Stellungnahmen verabschiedet haben. Die- se findet ihr in dieser Elise. Inklusion ist ein Schwerpunkt dieser Num- mer: Wir bringen eine Zusammenfassung unserer Diskussionen auf Stammtischen des letzten Jahres „Inklusion ist eine Chance für alle!“, einen Beitrag der apfl-UG: „Sparklu- sion“ (...) und als Ansatz einer praktischen Umsetzung die Beschreibung eines interes- santen Modellversuchs im Vorschulbereich (- danke Barbara!) 2
Inklusion ist eine Chance für alle! In den letzten Jahren haben wir uns in Links zu diesem Abend kannst du der Freinetgruppe Wien immer wieder nachlesen unter: mit dem Thema „Inklusion“ beschäftigt. http://freinetgruppewien.wordpress. Viele von uns arbeiten in sogenannten com/2013/12/12/inklusions-stamm- „Integrationsklassen“, daher betrifft tisch-teil-1/ uns das Thema der Inklusion in unserem beruflichen Arbeitsfeld. • Im Jänner war Rainer Grubich Als Lehrerinnen mit politischem vom Büro für Inklusive Bildung Bewusstsein befürworten wir eine (PH Wien) Teilnehmer unseres Gesellschaft, die auf Inklusion aller Stammtisches. Leider konnte er uns Menschen beruht. keine konkreten Details zur geplanten Die Idee, dass alle Menschen Umsetzung der Inklusion mitteilen (auf gleichberechtigt miteinander leben den Leitfaden für Inklusion des SSR und arbeiten (lernen) unterstützen wir für Wien haben wir lange sehnsüchtig voll. gewartet. Inzwischen ist er erschienen: http://www.lehrerweb.at/fileadmin/ Im vergangenen Schuljahr war die user_files/redakteure/lw_spezial/ssr/ Inklusion zweimal Thema bei unseren doc/integration/Leitfaden_Ink_Mai_ Stammtischen: 2014.pdf. Und die Gerüchteküche über schulische Ressourcen brodelt heftig • Im Dezember diskutierten wir weiter. Aber Hr. Grubich schilderte mit Fr. Pinetz und Hr. Neumayer, uns seine Vision von Inklusion, die die beide als VertreterInnen des hoffentlich in den konkreten Vorhaben Vereins „Integration Wien“ des Stadtschulrates Umsetzung (integrationwien.at) bei uns waren, findet. über das „Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderung“, • Auch am jährlichen Treffen das Österreich 2008 unterzeichnet der FreinetpädagogInnen am Anfang hat und dessen Umsetzung sich der Osterferien „Atelier Freinet nicht so einfach gestaltet, wie es bei 2014“ war ein Nachmittag der Unterzeichnung angenommen wurde. Diskussionsschiene „Wo der Schuh Weitere Inhalte waren der „Index für drückt“ der Inklusion gewidmet. Den Inklusion“ und der Ort Wiener Neudorf Text, der im Zuge dieser Diskussion (Niederösterreich), in dem Inklusion entstandenen ist, kannst du in dieser in der Gemeinde praktiziert wird. Elise (auf Seite 8) nachlesen. In dieser Hr. Neumayer erzählte aus dem Leben Diskussion fiel auch der Satz „Inklusion mit seiner Tochter und ihre schulische ist eine Chance für alle!“ Laufbahn als „Integrationskind“. Be- sonders in Erinnerung ist uns seine Durch alle diese Diskussionen zog sich Antwort auf die Frage, was Eltern sich die grundsätzliche Befürwortung der wünschen würden: Eltern kommen in Vision einer inklusiven Schule und auch die nächstgelegene Schule mit ihrem die Bereitschaft etwas dafür zu tun, 6jährigen Kind zum Schuleinschreiben. dass unsere Schulen und Schulklassen Die PädagogInnen begrüßen die offen werden für alle Kinder. Familie freundlich: „Schön, dass Sie Gleichzeitig tauchte aber auch immer da sind! Wir werden alles tun, um wieder die Frage auf, wie das in einer ihrem Kind eine gute Betreuung zu Zeit, die von laufenden Sparmaßnahmen ermöglichen.“ Und in den folgenden geprägt ist, verwirklicht werden soll. Wochen wird von Seiten der Schule Bei vielen Lehrerinnen, gibt es leider alles getan, um gute und genügend das Gefühl mit sehr schwierigen Unterstützungsmöglichkeiten für das Klassensituationen allein gelassen neue Erstklasskind zu organisieren. zu werden. Dabei geht es vor allem 3
um Kinder, mit großen sozialen und und die Kinder so auffällig werden, dass emotionalen Schwierigkeiten, deren sie aus dem Regelsystem herausfallen Verhalten so auffällig ist, dass sie nicht und in „Sonderklassen“ (Förderklasse, in der Lage sind in einer Gruppe von Mosaikklasse…) untergebracht werden. 20 – 25 Kindern lernen und arbeiten Diese Maßnahme ist aber wieder zu können, unabhängig davon, ob ein Ausschluss aus dem System sie eine körperliche oder geistige und widerspricht einer inklusiven Behinderung haben oder nicht. Im Schule. Diese Kinder brauchen derzeitigen System dauert es für viele eine verlässliche Bezugsperson, die Kinder viel zu lange, bis geeignete dauerhaft verfügbar ist, bis sie sich Unterstützungsmaßnahmen anlaufen. stabilisiert haben. Das kann eine Das führt dann immer wieder dazu, dass Klassenlehrerin, die für mindestens 20 Lehrerinnen am Ende ihrer Kräfte sind Kinder zuständig ist, unmöglich leisten. „Sparklusion“ ist Inklusion ohne entsprechende Rahmenbedingungen Das ist ein Know How Bruch, Sonderpädagogik wird der Selbstregulation (Weiterbildung der LehrerInnen) überlassen INKLUSION – behindertenpädagogik, Körperbe- Eine Einleitung ins Thema hindertenpädagogik, Krankenpäda- gogik, Lernbehindertenpädagogik, Integrative schulische Ausbildung Mehrfachbehindertenpädagogik,…) bedeutet, behinderte Kinder ge- Eine wichtige Unterstützung bei der meinsam mit nicht behinderten Kin- Feststellung der Schulreife stellen dern zu betreuen und zu unterrich- die mehr als 200 Sonderpädago- ten. Optimal ist, integrative Erzie- gischen Zentren in Österreich dar, hung bereits im Kindergarten zu be- die einzelnen Sonderschulen ange- ginnen. gliedert sind. Es handelt sich dabei Der Unterricht von Kindern und Ju- um Koordinationsstellen mit dem gendlichen mit sonderpädagogi- Auftrag, den Unterricht von be- schem Förderbedarf kann in Öster- hinderten Kindern an allgemeinen reich auf Wunsch der Eltern bzw. Schulen in bestmöglicher Weise zu Erziehungsberechtigten entweder organisieren. Dies erfolgt u.a. durch in einer der Behinderungsart ent- die Bereitstellung von personellen sprechenden Sonderschule oder in und materiellen Ressourcen sowie integrativer/inklusiver Form in Beratung und Unterstützung von El- der Regelschule erfolgen. Die Orga- tern sowie Lehrerinnen/Lehrern. nisationsstruktur der Sonderschu- http://www.wien.gv.at/bildung/ le umfasst elf Sonderschulsparten, stadtschulrat/schulsystem/pflicht- in welchen ein breites Spektrum schulen/sonder-integration.html an behinderungsspezifischen Ange- Mit der Unterzeichnung der UN-Be- boten und Fördermaßnahmen zur hindertenrechtskonvention im Jahr Verfügung steht. (Blindenpädago- 2008 hat sich Österreich verpflich- gik, Gehörlosenpädagogik, Geistig- tet, Schritt für Schritt ein inklusi- 4
ves Bildungssystem aufzubauen. UN-Konvention über die Rechte von Im Nationalen Aktionsplan Behin- Menschen mit Behinderungen zitier- derung 2012 – 2020 vom Juli 2012 te Begriff weist über die Inklusion konkretisiert die Bundesregierung hinaus: „Es trifft auf alle Länder zu, ihre Ziele: „Bund, Länder und Ge- dass weiterhin enorme strukturel- meinden sollen zunächst in Modell- le Anstrengungen auf allen Hand- regionen inklusive Schul- und Un- lungsebenen erforderlich sind, um terrichtsangebote erproben und mit die UN-Behindertenrechtskonventi- der Zeit diese ausbauen.“ (S. 63) In on mittel- und langfristig erfolgreich der Maßnahme 125 wird das Jahr umzusetzen und überdies kurzfris- 2020 als Ziel für einen „flächende- tig das individuelle Recht auf einen ckenden Ausbau der Inklusiven Re- diskriminierungsfreien Zugang zu gionen“ genannt (S. 64) einem sinnvollen wohnortnahen Bil- Gab es bis 2012 in Wien einen Be- dungsangebot an einer Regelschule zirksschulinspektor für den Sonder- praktisch einzulösen.“ schulbereich, so gibt es seit 2013 einen Landesschulinspektor für In- 1. Bildung nach wie vor Erb- klusion. Dr. Rupert Corazza wurde pacht Hinsichtlich Bildungsgerech- im Stadtschulrat für Wien erstmals tigkeit hat sich in den letzten 30 in Österreich ein Landesschulins- Jahren in Österreich nicht viel ver- pektor für Inklusion betraut. Der im ändert. „Der Bildungsstand wird Bereich der Wiener Pflichtschule tä- weitgehend vererbt“ so Konrad Pe- tige Schulaufsichtsbeamte bezeich- sendorfer von Statistik Austria in ei- nete es als Ziel seiner neuen Aufga- ner Aussendung. Dieser Umstand be, „alles angemessen Mögliche zu habe sich über die Generationen unternehmen, um die mir betrau- nicht verbessert. Von den 25- bis ten Schulen im Sinne der Inklusion 44-Jährigen, die aus Akademiker- weiterzuentwickeln.“ Wiens Amts- haushalten stammen, hatten 2007 führende Stadtschulratspräsiden- rund 42,8% ebenfalls einen akade- tin S. Brandsteidl: „Unser Ziel ist mischen Abschluss. Im Gegensatz es, für jeden Schüler die individuell dazu erreichten nur 10,3% aus bil- beste schulische Lösung zu finden. dungsfernen Haushalten einen Ter- Die Vielfalt der schulischen Ange- tiärabschluss. Für die Altersgruppe bote hat der Vielfalt der Ansprüche der 45- bis 64-Jährigen zeigt sich und Bedürfnisse der SchülerInnen eine ähnliche Verteilung. gerecht zu werden.“ (http://www. wien.gv.at/rk/msg/2013/04/24015. 2. Bildung als Prävention gegen html ) Armut Ein hohes Ausbildungsni- veau reduziert nicht nur das Risiko Unter Inklusive Pädagogik ist ein von Arbeitslosigkeit, sondern auch pädagogischer Ansatz zu verstehen, das Armutsrisiko. 2008 waren 8,2% in dessen Zentrum Wertschätzung der Erwerbspersonen mit Pflicht- und Anerkennung von Diversität schulausbildung arbeitslos, aber nur (=Vielfalt) steht. Ist für die einen die 1,9% der Personen mit Tertiärab- Heterogenität ein Alltagszustand so schluss. Fast ein Fünftel der Per- ist sie für andere eine Ideologie, ge- sonen ohne formalen Bildungsab- gen die sie ankämpfen. Wird in ho- schluss nach der Pflichtschule wa- mogenen Lerngruppen/-klassen un- ren 2007 armutsgefährdet. Schon terrichtet so findet Selektion statt. ein Sekundarabschluss reduziert Es ist normal, verschieden zu sein ist das Armutsrisiko auf die Hälfte, für ein Slogan wie auch Vielfalt macht die Bevölkerung mit Hochschulab- stark bzw. Jedes Kind ist besonders schluss liegt das Armutsrisiko bei oder Alle sind behindert. Der in der nur noch 5,6%. 5
3. Abnahme der geschlechtsspe- Sonderpädagogik – Inklusion zifischen Unterschiede Die ge- Der schulische Lebensraum kann schlechtsspezifischen Unterschiede und soll dazu beitragen, dass sich im Bildungsniveau haben sich in den ALLE Schülerinnen und Schüler letzten Jahren deutlich verringert. wohlfühlen – egal ob sie ein Han- Dennoch verfügt mehr als ein Fünf- dicap oder eine Behinderung ha- tel der Frauen im Alter zwischen 25- ben oder auch nicht behindert be- und 64 Jahren über keinen weiter- ziehungsweise hochbegabt sind. führenden Schulabschluss, bei den Die Veränderung der Lernkulturen Männern sind es 12,5%. Im Terti- bewirkt, dass viel besser auf die in- ärbereich hingegen haben Frau- dividuellen Bedürfnisse eingegan- en nicht nur aufgeholt, sondern die gen werden kann. Die gegenseiti- Männer sogar überholt: So können ge Wertschätzung und Respektie- 14,5% einen Hochschul-, Akademie rung der einzelnen Bedürfnisse ist oder Kollegabschluss vorweisen, die Grundvoraussetzung damit sich aber nur 13,2% der Männer. In der Schülerinnen und Schüler, Lehrerin- Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen nen und Lehrer und Eltern im schu- steigt der Anteil mit Tertiärabschluss lischen Prozess wohlfühlen. Durch unter den Frauen sogar auf ein Fünf- die Gestaltung eines gesunden tel (19,6%) gegenüber 14,3% bei Lehr- und Lernklimas wird es mög- den Männern. (aus: http://erwach- lich, bei den Stärken der Schülerin- senenbildung.at/aktuell/nachrich- nen und Schüler anzusetzen und ten_details.php?nid=3435 ) nicht bei den Schwächen. Das Re- Individualisiertes, differenziertes ferat für„Sonderpädagogik und In- und gemeinsames Lernen und Ar- klusion“ stellt den Lehrerinnen und beiten aller Schüler/innen ist daher Lehrern für diese große Herausfor- ein wesentliches Qualitätskriterium derung Materialien und Broschüren für alle Schulen und im SQA-Pro- zur Verfügung und organisiert dar- zess zentral zu denken. Behinde- über hinaus bundesweite Veranstal- rung wird laut UN-Konvention nicht tungen, die für Lehrer/innen und als Defekt, als Schädigung der in- Lehrer aller Schularten attraktiv und dividuellen Schüler/innen gesehen, informativ ist. www.cisonline.at sondern als unzureichende Parti- Das zur Theorie: Die Praxis sieht an- zipation beschrieben, als fehlende ders aus – auch aufgrund des Man- Möglichkeiten, das eigene Potenzi- gels an SonderpädagogInnen, der al zu entwickeln und angemessene nicht gesetzlich verankerten am- Herausforderungen für den Entwick- bulanten Systeme, der räumlichen lungs- und Bildungsprozess inner- Missstände und ungeeigneter Rah- halb der Gemeinschaft zu finden. In- menbedingungen für SchülerInnen klusion bezieht sich in dieser Heran- und LehrerInnen. gehensweise daher auf alle Kinder, legt aber besonderes Augenmerk In Finnland steht die Frage: „Was auf Schüler/innen mit besonderen nützt dem einzelnen Schüler/ der Bedarf wegen eines besonders ho- einzelnen Schülerin?“ als Ausgangs- hen Risikos der Exklusion bzw. Mar- punkt im Zentrum. Alle 3 Wochen ginalisierung oder des Underachie- trifft sich der „Ausschuss für Schüle- vement. (Rüdiger Teutsch, BMUKK, rInnenfürsorge“, bestehend aus der Leiter der Abteilung für Diversitäts- SchulleiterIn, LehrerInnen, Sonder- und Sprachenpolitik sowie Sonder- pädagogInnen, SozialarbeiterInn- pädagogik und Inklusion) ne, PsychologInnen, Schullaufbahn- beraterInnen, PolizeibeamtInnen, 6
SchulkrankenbetreuerInnen – je gogische Förderungen genannt, die nach Bedarf. Schon nach dem ers- jedoch automatisch zur LehrerIn- ten Schuljahr soll jedes Kind flie- nenarbeit gehören werden, da In- ßend lesen können. Um das zu er- klusion flächendeckend spätestens reichen gehen oft 50% der Klas- 2020 umgesetzt sein soll. senschülerInnen temporär in einen LehrerInnen sollen wieder einmal Förderunterricht. Somit ist „Förder- mehr leisten ohne dafür verbale unterricht“ keine Stigmatisierung und finanzielle Anerkennung zu er- mehr. Bis Ende des 9. Schuljahres halten! Mit anderen Worten klappt ist jede/r zweite SchülerIn einmal die Integration aufkosten des riesi- ein/e FörderschülerIn gewesen! Ob gen Engagements der Sonderschul- alleine oder in Kleingruppen werden kollegInnen, doch wie soll Inklusion sie von SpeziallehrerInnen unter- gelingen? stützt. Nur wenn die SchülerInnen Inklusives Lernen ist nicht (wie das Ziel nicht erreichen, trotz aller manche vielleicht meinen), wenn möglicher und umfangreicher Un- die behinderten Kinder in einer terstützungen, erhalten sie ein son- Schule auch nichtbehinderte Kinder derpädagogisches Gutachten und SEHEN und umgekehrt. Es geht um demnach einen eigenen Lehrplan in das miteinander Leben und Lernen einem oder mehreren Fächern. – das ist ein Prozess, der adäquate SonderpädagogInnen genießen in institutionelle Rahmenbedingungen Finnland ein noch höheres Ansehen braucht, die erst geschaffen werden als die anderen sehr geschätzten müssen. Weder von nah noch fern LehrerInnen. Ihr Gehalt ist höher, ist davon etwas zu entdecken – zum da sie SchülerInnen testen, für die- Nachteil aller ! se Förderpläne erarbeiten und diese optimal durch das Schulsystem be- Zu allerletzt geht es auch um die In- gleiten. In Wien ist es so, dass oft klusion aller ArbeitnehmerInnen, ob die/der IntegrationslehrerIn alleine nun BeamtInnen oder nicht: Lehre- in der Klasse steht, wenn die/der rInnen sind bzgl. ArbeitnehmerIn- NMS-Kollegin/Kollege krank od. an- nenschutzgesetzen schlechter ge- stellt als Arbeiter und Angestellte. derweitig verhindert ist – also Arbeit Österreichs Unternehmen sind ge- von zweien macht und keine Abgel- setzlich verpflichtet, Belastungen im tung (weder Stundenreduzierung Job zu evaluieren! Bei Säumigkeit noch Supplierreduzierung, noch drohen Verwaltungsstrafen. Noch Geld). Wenn es Probleme im Team sind arbeitsbedingte Belastungen gibt, muss immer die Integrations- von LehrerInnen (zB Pausenlärm, lehrerin die Klasse und damit meist ergonomische Sessel erhalten die auch die Schule verlassen. Oft wird Schulärztinnen nicht aber die Leh- sie als „Hilfslehrerin“ bezeichnet, rerInnen, psychische Belastungen, was ihrer Qualifikation diametral ist. etc). Es gibt für LehrerInnen kein Laut Statistik Austria gab es 2012 in Arbeitsinspektorat. Österreich 6468 Sonderschullehre- Ilse Seifried http://www.apflug.at/ rInnen. Im LehrerInnendienstrecht- Okt. 2013 sentwurf werden keine sonderpäda- 7
Betreff: Bitte um Kenntnisnahme und Aushang 78 Teilnehmer_innen der bundesweiten Fortbildungsveranstaltung „Atelier Freinet“, die von 11.-15.4.2014 in Pressbaum, Niederösterreich stattgefun- den hat, wollen zu aktuellen bildungspolitischen Themen Stellung nehmen: SQA (Schulqualität Allge- meinbildung) Wenn wir verpflichtet werden, ei- nen Prozess mitzugestalten, wie SQA das vorsieht, dann wollen wir nicht in stundenlangen Sitzungen Papier für die Schublade produzie- ren, sondern erwarten uns die Er- füllung bestimmter Grundvoraus- setzungen: – entsprechende Begleitung des Prozesses, – entsprechende Ausbildung der Koordinator_innen, – eine bessere Vorbereitung der Leiter_innen, – kein Wettbewerb, kein Missbrauch für Vergleiche oder Konkurrenz an Stand- orten, – es muss geklärt werden, welche Themen für SQA geeignet sind und welche Inhalte in andere Kompetenzbereiche fallen (Schulbehörde, Schulerhalter, Dienstrecht, Jahresnorm...) – das Thema muss wirklich in einem Diskussionsprozess vom Kollegium erar- beitet worden sein. Wir würden SQA gerne als Chance begreifen, mit solchen Prozessen zu beginnen, und werden uns in unseren Schulen dafür einsetzen, dass diese Grundvoraussetzungen erfüllt werden. Inklusion Inklusion ist eine Chance für alle. Die Idee, dass Menschen gleichberechtigt miteinander leben, arbeiten und beschult werden, unterstützen wir in ihrer Aussage vollinhaltlich. Dazu braucht es klare Rahmenbedingungen: Wir Lehrer_innen wollen, dass wir allen Kindern die bestmögliche Unterstüt- zung geben können. Wir benötigen eine fundierte Ausbildung, um den wachsenden Anforderungen einer inklusiven Gesellschaft gerecht zu werden und rasche Hilfe durch Ex- pert_innen in Krisenfällen. Das Entwicklungspotential aller Kinder muss mit ausreichenden personellen (pädagogisches und helfendes Personal) und räumlichen Ressourcen geför- dert werden. Bildungsreform und Gewerkschaftsarbeit Bildungs“reform“ durch Budgeteinsparung? „Her mit der Bildungsmilliarde!“ Der ständige Sparkurs seit den 1990er-Jahren hat so weit geführt, dass unser Schulsystem darniederliegt. Wir halten uns über Wasser, es herrscht Mange- lumverteilung und ein Flickwerk an Verschiebungen.. Das neue Dienstrecht ist ein einziges Sparpaket, und wurde „verhandelt“ be- vor eine Bildungsreform stattgefunden hat. 8
Ein Modellversuch der reformpädagogischen, inklusiven und psychoanalytisch-pädagogischen Beschulung von Vorschulkindern mit sozialen und/oder emotionalen Problemen im Rudolf-Ekstein-Zentrum Im Frühjahr 2014 versammelten sich Die natürliche Methode: einige Kinder um eine Linde, um Feu- erwanzen zu betrachten, darüber zu „Das Individuum selbst muss die fes- sprechen, sich gegenseitig die Tiere ten Grundlagen seines Lernens schaf- auf die Hände zu setzen und darüber fen, wobei es die Möglichkeit haben nachzudenken, was diese Tiere wohl sollte, auf Erwachsene und ein Mili- fressen würden bzw. warum so oft ein eu zurückzugreifen, die ihm hilfreich Tier auf dem anderen sitzen würde. zur Seite stehen.“ (E. Freinet, 1997, Alle Kinder der MOK 1 (Vorschulklasse 131) des SPZ Rudolf-Ekstein-Zentrum) ent- „Beim Lernen muss man unaufhörlich wickelten gemeinsam ein Interesse für experimentelle Theorie und experi- ein Thema und tauschten sich darüber mentelle Praxis miteinander verknüp- aus. In Folge gab es ein Feuerwanzen- fen, wobei das eine immer zum an- Projekt, in dem wir die Lebensweise der dern führt.“ (E. Freinet, 1997, 137) Feuerwanzen erforschten. So wurde z.B. eine Feuerwanze mit in die Klas- Neben dem reformpädagogischen Zu- se genommen, um ihr ein Stück Gur- gang gründet das von meiner Kollegin ke anzubieten und es wurde erforscht, Regine Prinz und mir konzipierte Mo- ob Feuerwanzen schwimmen könnten dell einer einjährigen Beschulung in (das Ergebnis war, dass sie das wohl einer Vorschulmosaikklasse auch auf nicht gerne machen würden, weil sie den Grundsätzen der Inklusion: im Wasser nervös herumgestrampelt haben.) Die UNO hat die Einhaltung der UN- Behindertenrechtskonvention in Ös- Die Form des Rückenpanzers der Feu- terreich überprüft und eine Liste mit erwanzen brachte uns zu den geomet- Empfehlungen erstellt. Kritisiert wurde rischen Formen Kreis und Dreieck, die etwa die mangelnde Inklusion im Bil- weiteren Körperteile wurden benannt. dungsbereich. So steige die Zahl der Im Laufe des Projektes besuchten wir Kinder in Sonderschulen und es wer- den „Feuerwanzenbaum“ noch mehr- de zu wenig getan, um die inklusive mals. Langsam nahm die Anzahl der Bildung von Kindern mit Förderbedarf Feuerwanzen und auch das Interesse aufgrund unterschiedlicher körperli- der Kinder an diesen Tieren wieder ab. cher, geistiger oder emotional-sozialer Beeinträchtigungen voranzutreiben. Sowohl die geometrischen Formen als auch weitere Insekten beschäftigten So werden auch Kinder mit dem För- uns aber noch eine Weile. derbedarf emotionale und soziale Ent- wicklung durch segregative Beschu- Dies ist ein Beispiel, wie durch natür- lung gefördert. Nur sollte in diesen liches Interesse von Kindern ein Pro- Fällen der Forderung nachgekommen jekt angestoßen werden kann, das in werden, diese Art der Beschulung so dieser Form zwar nicht im Jahresplan kurz wie möglich zu halten. So hat sich vorgesehen war, aber durch das Inte- unter anderem gezeigt, dass die sepa- resse der Kinder auf guten Nährboden rate Beschulung nicht nur dem beson- gefallen ist. deren Förderbedarf und Bildungsan- spruch der SchülerInnen gerecht wird, sondern auch zusätzliche Verhaltens- 5
probleme schafft. So kann das Zusam- schließlich dazu befähigen, vermehrt mentreffen von SchülerInnen mit einer aus eigener Kraft bestehende Konflikte hohen sozialen Belastung abweichend und Spannungen zu bewältigen. Diese soziales Verhalten verstärken und so Befähigung soll dazu beitragen, dass der Entwicklung eines positiven Selbst- weitere segregative Maßnahmen inner- konzepts entgegenwirken. halb der Schullaufbahn dieser Schüle- rInnen vermieden werden. Organisationsformen von kleineren und intensiv unterstützten Gruppen Der Unterricht ist folgendermaßen or- (für kürzere oder mittelfristige Zeiträu- ganisiert: me) können jedoch dann als inklusive Maßnahme angesehen werden, • LehrerInnen • wenn sie eine hohe Durchlässig- Zwei PsychagogInnen unterrichten keit zum Regelschulwesen anstre- im Team. Beide PädagogInnen un- ben terrichten im Ausmaß einer vollen • und das Ziel verfolgen, manifeste Lehrverpflichtung. Probleme des Lernens und Verhal- tens bei Kindern durch frühzeitige • Gruppengröße/Gruppenzusam- Förderung zu verhindern. mensetzung Zu Schulbeginn startet eine homo- Die Grundideen unseres Konzepts, das gene Gruppe von sechs Kindern einer psychoanalytisch-pädagogi- (Schulanfänger). Es werden nur schen Haltung entspringt, sind fol- SchülerInnen aufgenommen, die gende: zumindest eine durchschnittlich kognitive Begabung aufweisen. Kinder, bei denen angenommen wer- Eine ausgewogene Geschlechter- den kann, dass sie sich aufgrund emo- zusammensetzung (2-3 Mädchen, tionaler und sozialer Defizite in der 2-3 Buben) ist zu berücksichti- Großgruppe einer ersten Klasse nicht gen. zurechtfinden, können für die Dauer eines Jahres in eine Vorschul-Mosa- • Curriculum ikklasse (Kleingruppe) aufgenommen Es wird nach dem Lehrplan der werden. Ziel ist es, dass sich diese Vorschule gearbeitet. Kinder trotz ihrer sozialen und emoti- onalen Beeinträchtigungen geborgen Der Unterricht bietet Möglichkei- fühlen, und der Einstieg in die erste ten, Situationen und Gefühle der Klasse einer Großklasse vorbereitet SchülerInnen zu thematisieren wird. Die (Re)integration in eine Re- und einen angemessenen Umgang gelschulklasse (1. Klasse) soll nach damit zu erarbeiten. Die Schüle- Ablauf eines Jahres erfolgen. Durch die rInnen erleben durch den Unter- intensive Betreuung in einer Vorschul- richtsalltag Situationen, die dazu Kleingruppe sollen Entwicklungsschrit- beitragen, veränderte Interakti- te im sozial-emotionalen Bereich ange- ons- und Kommunikationsfähig- stoßen werden. So soll ein intensives keiten aufzubauen und somit eine Beziehungsangebot diesen Kindern er- Stabilisierung des Sozialverhal- möglichen, ihre Umwelt angemessen tens zu ermöglichen. wahrzunehmen, adäquate Verhaltens- weisen zu entwickeln und ein positiv • Didaktik gestärktes Selbstwertgefühl aufzubau- Die didaktische Ausrichtung folgt en. Manifeste Probleme des Lernens den Grundsätzen einer reform- und Verhaltens sollen innerhalb dieser pädagogischen Lern- und Bezie- frühzeitigen Entwicklungsarbeit wahr- hungskultur. Individualisierte Un- genommen und in ihrer Bedeutung ver- terrichtsformen sowie Module aus standen werden. Dieser psychoanaly- den Bereichen Motopädagogik, tisch-pädagogische Verstehenszugang Kunstpädagogik sowie Erlebnispä- ermöglicht das Erleben von tragfähigen dagogik sind wesentliche Bestand- Beziehungen und soll die SchülerInnen teile dieses Unterrichtsangebots. 10
Folgende Aufnahmekriterien in die Mo- So soll die Einschulung in eine erste saikklasse werden berücksichtigt: Klasse einer VS erfolgen: • Diagnostik • Kontakt zur Stammschule Eine verpflichtende entwicklungs- Die Stammschule zeigt Bereit- diagnostische Abklärung (psycho- schaft zu regelmäßigem Kontakt logisch, neurologisch, ergothera- mit KlassenlehrerInnen und An- peutisch) soll bei den aufzuneh- sprechpartnerInnen im REZ. In- menden SchülerInnen bereits zu formationen über Entwicklungs- Schulbeginn vorliegen. fortschritte der SchülerInnen sind vorgesehen. Das Kennenlernen • Elternmitarbeit der zukünftigen Klassenlehrerin in Die Eltern verpflichten sich zur re- der Regelschule wäre wünschens- gelmäßigen Zusammenarbeit mit wert. der Schule. Insbesondere sind re- • Ambulantes Team begleitet/be- gelmäßige Gesprächstermine mit treut in der ersten Klasse der Re- den KlassenlehrerInnen vorgese- gelschule hen. Zurzeit (im März 2014) wird einerseits Kurzbeschreibung des psychoanaly- daran gearbeitet, passende Schulplätze tisch-pädagogischen Verstehenszu- für die Kinder der Vorschulmosaikklas- gangs: se zu finden, andererseits wird bereits über die Zusammensetzung der Klas- • Psychoanalytisch-pädagogische se für das Schuljahr 2014/15 nachge- Grundsätze dacht. Insbesondere wird danach gefragt, (1) wie es zu verstehen ist, dass Es wird spannend, ob/wie die Integra- Kinder bestimmte Verhaltenswei- tion/Inklusion für die Kinder gelingen sen als Ausdruck innerpsychischen kann und wie das Konzept im Folgen- Geschehens zeigen und (2) wie auf den adaptiert und weitergeführt wer- Grundlage dieser Erkenntnisse die den kann. bestmöglichen Entwicklungschan- cen angebahnt werden können. • Entwicklung individueller entwick- lungsdiagnostischer Förderpläne Durch das Anlegen förderdiagnos- tischer Profile (nach Wilfried Dat- ler) sollen insbesondere begrün- dete Überlegungen zur Ausbildung psychischer Strukturen der Schü- lerInnen angestellt werden. • Reflexion Regelmäßig stattfindende Refle- xionsgruppen (zum Beispiel Su- pervision, Work Disussion Semi- nare oder Intervisionsgruppen Barbara Peyrl, Dipl.-Päd., MA (Psychago- (mit Schulleitung, MOMO-Team gik), Kunsttherapeutin das Mobile Mosaikteam, das als Rudolf-Ekstein-Zentrum, 1220 Wien Clearingteam fungiert), Psycha- barbara.peyrl@gmail.com gogInnen) leisten einen wesent- lichen Beitrag, um differenzierte Verstehenszugänge zur aktuellen Literatur: Problemlage der SchülerInnen zu - Freinet, Elise (1959): Erziehung ohne entwickeln. Zwang. Klett-Cotta: Stuttgart (1997) 11
Aus der Praxis: Was haben „Tradition“ und „Kultur“ in unseren Klassen zu suchen? Den Anlass meiner derzeitigen Überle- Das Argument „Das ist unsere Kul- gungen zu „Tradition“ und „Kultur“ im tur!“ war heuer wieder zu hören, ge- Klassenzimmer liefert eine Feierlichkeit koppelt mit der Aussage: „Alle Kinder an unserer Schule, die mir seit über 10 bekommen zu Weihnachten gerne Ge- Jahren regelrecht „im Magen liegt“. schenke, da sollen sie wissen was ein Advenkranz ist“. Die in der Konferenz Immer am Beginn der Adventzeit gibt beschlossene „Abstimmung über die es traditioneller Weise im Turnsaal mit Adventkranzweihe“ blieb aus, die rea- allen Kindern der Schule die „Advent- len Machtverhältnisse in unserer Schu- kranzweihe“, bei der ein römisch-ka- le lassen keine Demokratie zu (Hab ich tholischer Pfarrer anwesend ist, dessen schon erwähnt, dass wir eine öffentli- Aufgabe es ist, die Adventkränze und che Schule sind?). alle Kinder am Ende der Feier zu seg- nen. Da stellen sich Fragen: Wird in einer Vor 10 Jahren, als wir Freinetpädagog- Adventkranzweihe die inhaltliche Be- Innen in einer LehrerInnenkonferenz deutung eines Adventkranzes erläutert das Thema ansprachen und meinten, oder passt das nicht besser in den Re- dass diese Feier mit röm.-katholischer ligionsunterricht? Pfarrer-Segung so nicht ganz passend Wollen wir als FreinetpädagogInnen wäre, wurden wir verbal aus der Kon- das „Geschenke-Weihnachtsfest“ als ferenz getragen. Stimmen wie: „Wenn Hochfest des Kapitalismus unterstüt- du in der Türkei leben würdest, wür- zen? de dein Kind auch an islamischen Fei- erlichkeiten mitmachen müssen. Das Als FreinetpädagogInnen haben wir ist unsere Kultur!“, wurden unten den viele Traditionen in unserer Klasse. Da- Lehrerinnen laut. bei denke ich gerne an Christine Wie- Nun sind doch eltliche Jahre vergan- dermann zurück, die großartige Wiener gen, die röm-kath. Kirche ist in Wien Freinetpädagogin, die uns in Fortbil- unter die 50%-Marke gerutscht, an dungen öfters von den Schulanfangs- unserer Schule werden Klassen auch ritualen in ihrer Klasse erzählt hat. Bei für den röm.-katholischen Religionsun- Christine haben die Kinder immer am terricht zusammengelegt, damit dieser Schuljahresbeginn Kressesamen ge- zweistündig sein kann- und ich weiß, pflanzt, die in der Klassenbezeichnung dass mein Kind, wenn wir in der Tür- angeordnet waren (also, z.B.: in der 2. kei leben würden, nicht an islamischen Klasse bildeten die Samen ein 2A, der Feiern teilnehmen müsste, Stichwort: 3. Klasse ein 3A,...). Ihren Erzählungen Säkularisierung1. nach bildeten die gepflanzten Samen Am Beginn dieses Schuljahres bat ich längere Zeit einen zentralen Punkt des in einer Konferenz, ob es nicht mög- Klassenlebens am Schulbeginn. Chris- lich wäre, dieses Jahr den Hr. Pfarrer tine pflegte Klassentraditionen mit ih- nicht einzuladen und eine gemeinsame ren Schulkindern. Feierstunde für ALLE Kinder der Schule somit zu ermöglichen. Den Religions- Auch wir haben in unserer Klasse eine lehrerInnen wären es meines Erach- Reihe an „Traditionen2“, die unser Zu- tens wohl auch möglich, eine schöne sammenleben, das gemeinsame Leben Feier zu gestalten. der SchülerInnen und der LehrerInnen, regeln, es gibt z.B.: 12
• monatliche der Mädchen untereinander: „Warum Geburtstags- bist du gerne ein Mädchen? Was macht feiern, nach Mädchensein für dich aus?“ und nicht demselben zuletzt ein Lehrausgang ins Radio mit Ablauf lauter Mädchen (und die Buben bleiben mal in der Schule). • die Ferien- Unsere „Klassen-Traditionen“ sind für schachteln, uns Teil der „Klassenkultur3“ und für uns stimmig, also für die Lehrerinnen die am Schnuppertag und die SchülerInnen. Diese Feste oder zusammen mit den Neu- Abläufe bleiben auch veränderbar und lingen gebastelt werden werden an die beteiligten Personen an- gepasst. (Das neue Geburtstagslied • das Abschlussfotoal- zum Geburtstagsfest ist wunderschön! bum für die 4.-Klasse- Den schon traditionellen Geschwister- Kinder, das die Kinder tag haben wir als Lehrerinnen wieder selber als Buch binden abgeschafft, obwohl die Kinder ihn ein- und in das wir gefordert haben, weil er uns persönl- Lehrerinnen cih zu stressig war. Und wenn es zum Fotos von 4-5 englischen Frühstück keine „sausages“ Jahren Schul- gibt, weil sie nicht schmecken, geht die zeit einkleben anglophile Welt auch nicht unter und wir schlagen uns mit „toast“ die Bäu- • die Mädchen- che voll.) Radiosendung Unsere Klasse ist eine Mehrstufenklas- se, da ist in diesen Angelegenheiten zum internatio- sicher auch einiges andres als in ein- nalen Frauentag stufigen Klassen: den Kindern lieb ge- am 8. März (nach- wonnene Traditionen werden von Jahr zuhören unter: zu Jahr weitergegeben (und ich kann h t t p : / / w w w. ra - nicht als Lehrerin mit einer „neuen diobande.at oder Klasse“ alle 4 Jahre „neu beginnen“). die Sendung von 2013: http://cba. Im Umgang mit vermeintlichen „Tra- fro.at/109210) ditionen“ scheint es mich wichtig, den kritischen Umgang, mit dem wir Frei- • die Tausenderausstellung der Schüle- netpädagoginnen so oft anecken, zu rInnen, die den Zahlenraum 1000 bear- pflegen. Durchbrechen wir mit unseren beiten (www.fbklasse.wordpress.com) Teams und unseren Klassen das, „was schon immer so war“. (Unser Konflikt • Spieletage, häufig vor Ferien mit den Hierarchien lässt grüßen!) • das englische Frühstück,... Für den nächsten Advent nehme ich mir wieder mal vor, die Ruhe zu bewahren, Diese „festgefahrenen Abläufe“ erleich- die Kinder ohne Weihnachtswahnsinn, tern uns als LehrerInnen den Alltag. So der uns alle umgibt, sicher bis in die müssen wir beispielsweise nicht jedes Ferien zu begleiten. Was bleibt ist eine Jahr neu überlegen, was unsere Großen Vision: vielleicht gibt es in einigen Jah- zum Abschied bekommen. Die jünge- ren das „Absingen der Internatione- ren Kinder warten schon darauf, auch len“ zum Fest- und Kampftages des 1. eine Tausenderausstellung zu machen Mai? Da die ArbeiterInnenkultur nicht und sind hochmotiviert bei der Arbeit. der sozialen Herkunft der meisten Leh- Und was wäre ein 8. März ohne die rerInnen entspricht, wird diese Vision Auseinandersetzung mit Frauenwahl- nicht realisiert werden. recht, ungleicher Bezahlung, der Frage 13
Zum Abschluss möchte ich noch einen Fußnoten Wiener Freinet-Freizeitpädagogen zitie- 1 https://de.wikipedia.org/wiki/Säkularisierung ren. Wenn Basti von KollegInnen oder der Direktion gefragt wird, ob er dies 2 „Tradition“ = „Überlieferung, Herkommen, Brauch, Gepflogenheit“, im 16. Jahrhundert oder jenes mit seinen Kindern machen aus dem lat. traditio - Übergabe, Überlieferung- könnte, weil das für die Schule gerade entlehnt; lat. tradere = übergeben, über-liefern; gut wäre, gibt er zur Antwort: lat. dare = geben; nach: Duden, Herkunftswör- terbuch/ 2001/ Band 7 „Du, das kann ich nicht sagen, da muss ich erst die Kinder fragen, ob sie das 3 „Kultur“: seit dem 17. Jahrhundert, aus dem wollen!“ lat. „cultura“ = Landbau, Pflege (des Körpers und Geistes), von Anfang an im Sinne von „Feldbau“ und „Pflege geistiger Güter“ be-trachtet; nach: eva neureiter Duden, Herkunftswörterbuch/ 2001/ Band 7 Übertritt Volksschule - AHS ein Schülerbericht Seit September gehe ich in ein Gymnasium in Wien. An der neuen Schule gibt es viele nette und auch gemeine Lehrer. Man muss die LehrerInnen mit „Sie“ ansprechen, in der VS sagten wir „du“. In den Pausen kann man in den Hof gehen, in der VS durften wir in der Pause nicht aufstehen. Außerdem muss man sein Benehmen mehr den LehrerInnen anpassen als den Richtlinien (bei der Mathelehrerin kann ich nicht so schlimm sein wie bei der Englischlehrerin). In der 1. Klasse gibt es bei uns viele Buben- Mädchen-Kämpfe. Von den LehrerInnen finde ich die AHS besser als die VS. Am Schulanfang habe ich mich einmal im Schulhaus verirrt, weil es so groß ist. In Bio ist es schön, dass wir im Biologiesaal sind, weil es da viele Tiere gibt: Fische von unserer BU-Lehrerin (meine Lieblingslehrerin). Aber im Zeichensaal ist es besch****n: 3 Stockwerke runter, 4 Minuten gehen und 2 Stockwerke rauf... … versteht ihr mich???? :::::DDDDD Insgesamt ist es aber eigentlich cooler als die Volksschule!!!!!! Euer LEON 14
Reggio-Pädagogik Der folgende Beitrag, ein knapper Über- den Kindertagesstätten, sowie der blick zur „Reggio-Pädagogik“, ist der Vision der Kita als Zentrum für kul- Website der italienischen Bewegung turelle Belebung in den Vierteln, entnommen und eine Übersetzung aus konkretisiert. dem Italienischen. Diese Pädagogik wird als Aufgabe Nachdem das diesjährige RIDEF diesen Juli in Reggio Emilia stattfindet, liegt der gesamten Stadt gesehen, das es nahe, sich (wieder) einmal mit die- bedeutet, dass auch andere Orga- ser Strömung zu befassen, die, wenig nisationen und die Eltern an der Er- verwunderlich, viele Überschneidungen ziehung der Kinder beteiligt sind. mit der Freinet-Pädagogik hat, viele Das Grundkonzept der Reggio-Pä- ähnliche Gedanken denkt und Anregun- dagogik ist, dass die ErzieherInnen gen gibt. mit den Stärken und nicht gegen die Schwächen der Kinder arbeiten. Mit dem Begriff Reggio-Pädago- gik wird die Konzeption und Praxis Die Kinder der kommunalen Kindertagesstät- Die Kinder sollen sich individuell ten in der italienischen Stadt Reg- nach ihren Möglichkeiten entfalten gio nell’Emilia bezeichnet. Es han- und selbst verwirklichen. Dabei ler- delt sich um gemeinsame Ideen und nen sie in Projekten, die ihre unter- Konzepte, die sich in Kindertages- schiedlichen Ausdrucksmöglichkei- stätten und Kindergärten in Reggio ten fördern. Wesentlich hierbei ist am Ende der 60er Jahre entwickelt die Wertschätzung der jeweiligen haben. Pädagogen, welche eine kontinuier- liche Dokumentation der pädagogi- Die Konzeption stammt aus der Pra- schen Arbeit und Entwicklungen des xis und von pädagogischen Erfah- Kindes anfertigen. rungen, welche die Entwicklungs- theorien und Theorien der Sozia- Die Aufgabe der ErzieherInnen lisierung laut Piaget, Bruner und Die Aufgabe der ErzieherInnen in Watzlawick ergänzen. der Reggio-Pädagogik differenziert sich von den sogenannten traditio- Eine wichtige Persönlichkeit, die an nellen Aufgaben. dem Projekt mitgearbeitet war, ist Die ErzieherInnen sind BegleiterIn- Loris Malaguzzi (Correggio, 1920- nen des Kindes. Sie gestalten eine Reggio nell’Emilia, 1994), Koordina- Umgebung, in der Wohlfühlen, Ver- tor der Kindergärten in Reggio und trauen und Dialog im Mittelpunkt Gewinner des Preises Lego. stehen. Sie hören dem Kind zu, be- obachten es und unterstützen durch Die großen Linien der Reggio-Päda- Anteilnahme und aktive Begleitung gogik sind eine humanistische Sicht die Beobachtungen des Kindes. Au- des Menschen und die Idee einer ßerdem stellen sie dem Kind die nö- demokratischen Gesellschaft. tigen Ressourcen für seine Aktivitä- Diese werden durch die Abwesen- ten zur Verfügung, teilen dem Team heit von Hierarchien in den Kinder- die Fortschritte mit, welche das Kind gärten, der gemeinsamen Führung erreicht hat und sprechen mit den durch ErzieherInnen und Eltern in Eltern. 15
Der Raum in der Reggio-Päda- rige (die ersten kommunalen Kin- gogik dergärten). 1970 wurde auf Anfra- Der Raum wird auch als „dritter Er- ge von arbeitenden Müttern die ers- zieher“ gesehen, was man verschie- te Kindertagesstätte eingerichtet. den interpretieren kann. 1976 war Malaguzzi Direktor der Der Raum dient zur Kommunikation Zeitschrift ‘Zerosei’. zwischen drinnen und draußen, bie- Im Jahr 1980 gründete Malaguzzi tet den Kindern Sicherheit (Räum- den Nationalverband der Krippen lichkeiten zum Energie tanken) und und Kindergärten. dient den Aktivitäten (Atelier, Treff- 1991 zeichnete das US-Magazin punkte). Die Orte für Kreation und Newsweek den Kindergarten Diana Entdeckung sind offen und die Kin- als die beste vorschulische Einrich- der und ErzieherInnen können sie tung weltweit aus. erweitern und je nach Bedürfnissen 1992 gewann er den Preis Lego. einrichten. Typischerweise findet Er starb 1994 und im selben Jahr man Spiegel in verschiedenen For- wurde die Stiftung „Reggio-Child- men, die Ecke zum Verkleiden und ren“ ins Leben gerufen. Schattenspiel, Briefkästen, Projek- toren und Lampen. All dies stimu- Malaguzzi propagierte ein neues Bild liert die Kinder und verleitet es seine vom Kind. Kinder lernen nicht durch körperliche Identität zu realisieren, einen linearen Prozess von Leh- andere Rollen einzunehmen und mit ren und Lernen, sondern vielmehr anderen zu kommunizieren. durch ihre Aktivitäten und Ressour- cen. Das Lernen ist ein konstrukti- Loris Malaguzzi (*23. Februar ver Prozess, wobei die Kinder eine 1920 in Correggio; † 30. Januar aktive Rolle einnehmen. 1994 ebenda) Die Schule muss ein Ort zum Wohl- „Sie sagen ihm, dass das Spielen fühlen sein, wo die richtigen Voraus- und die Arbeit die Wirklichkeit und setzungen zum Lernen geschaffen die Phantasie die Wissenschaft und wurden. die Vorstellungskraft der Himmel Der ästhetischen Bildung schrieb er und die Erde die Vernunft und der in diesem Zusammenhang eine be- Traum Dinge sind, die nicht zusam- sondere Bedeutung zu. Im Lernpro- mengehören. Sie sagen also, dass zess ist immer zu bedenken, dass es die 100 nicht gibt. Und das Kind das, was wir realisieren gefällt. sagt: Aber es gibt sie doch.“ „Jedes Kind hat die Fähigkeit sich In den Schulen hat Malaguzzi das selbst zu bilden, die Erwachsenen Atelier eingeführt. In seiner Idee helfen lediglich, diese Fähigkeiten von Schule müssen die Hände mit zu entdecken und zu erschließen.“ dem Geist kommunizieren. Nach seinem Pädagogikstudium in Urbino unterrichtete er von 1941 bis Im Vordergrund soll stehen: 1943 in Salegno im Emilianischen Appenin. • Das Kind, nicht das Unterrichts- 1945 gründete er zusammen mit fach Arbeitern und Bauern einen Volks- • Die kulturelle Transversalität und kindergarten. Weitere folgten. nicht das Fachwissen • Der Prozess und nicht das Pro- Er besuchte einen Kurs über Psy- dukt chologie in Rom und arbeitete in der • Die Beobachtung und Dokumenta- Gemeinde Reggio als Berater für tion der individuellen und Gruppen- Kinder mit Schwierigkeiten und in prozesse den Schulen. • Die Konfrontation und Diskussion Im Jahr 1963 gründete Reggio eine • Die Selbstbildung der Lehrer_in- Reihe von Einrichtungen für 3-6jäh- nen 16
Für alle, die auch gerne einmal ins Museum gehen, heute ein Museumstipp: Das “Neue Wien” der 1920er und frühen 1930er Jahre war ein einzigartiges gesellschaftspolitisches Experiment, das sämtliche Lebensbereiche der Menschen erfasste – von der Sozial- und Gesundheitspolitik über das Bildungswesen bis zum Wohnbau. Die Dauerausstellung “Das Rote Wien im Waschsalon Karl-Marx-Hof” widmet sich dieser aufregenden Epoche in der Geschichte unserer Stadt. Die Ausstellung umfasst vier Themenbereiche: Die Geschichte des “Roten Wien” von 1919 bis 1934 Kommunaler Wohnbau und Folgeeinrichtungen Bildungs- und Kulturarbeit Die Fest- und Feierkultur der Wiener Arbeiterbewegung Das Museum „Das Rote Wien im Waschsalon“ befindet sich in der Halteraugasse 7, 1190 Wien (Waschsalon Nr. 2, Karl-Marx-Hof). Es ist öffentlich gut erreichbar mit der U4/ Heiligenstadt (3 Gehminuten) oder der Straßenbahnlinie D (Halteraugasse). Geöffnet ist das Museum immer am Donnerstag 13 bis 18 Uhr und am Sonntag 12 bis 16 Uhr, sowie für Gruppen nach Voranmeldung. Der Eintritt für Erwachsene beträgt EUR 3,- Als „Migrantin“ in Wien finde ich es spannend, weil das Museum einen Teil der Zeitgeschichte unserer Stadt erzählt und einiges der heutigen Lebenskultur in Wien in dieser Zeit begründet ist (Stichworte: Kinderfreibäder, Babywäschepaket, öffentliche Büchereien,...). In der Ausstellung tauchen viele Namen auf, die wir aus unserem Alltag in Wien kennen (Franz Schuhmeier, Otto Glöckel, Albert Sever,...) und die hier in einen geschichtlichen Kontext gebracht werden. Oder wie groß war eine Gemeindewohnung im Karl-Marx-Hof bei seiner Eröffnung und warum hatten die Wohnungen kein Badezimmer (obwohl das damals schon möglich gewesen wäre)? Antworten darauf finden sich im Waschsalon. Zeitweise gibt es eine Sonderausstellung, derzeit werden auch Sommerführungen durch den Karl- Marx-Hof angeboten (sonntags um 13 Uhr vor dem Bahnhof Heiligenstadt, Endstelle U4; 5€ pro Person, Anmeldung nicht erforderlich) Nähere Infos unter: http://www.dasrotewien-waschsalon.at eva n. 17
Ankündigungen und Termine - Ankündigungen und Termine ------------------------------------------------------------- Stammtische der Freinet Gruppe Wien: Einmal im Monat treffen sich Freinet-PädagogInnen in Wien zum Austausch im Amerlinghaus, 1070, Stiftgasse 9, 1. Stock. Das Treffen findet jeden ersten Donnerstag im Monat statt. (vorläufige) Termine und Themen für unsere Stammtische im Schuljahr 2014/15 (= jenes nach den Sommerferien) 2.10.2014: „plaudern“ übers neue Schuljahr 6.11.2014: PV-Wahlen, Gewerkschaftswahlen 2014: KandidatInnen, Themen, wozu überhaupt? 4.12.2014: Siebdruck mit Elisen-Sieb 8.1.2015: noch offen Michael Sertl anfragen 12.2.2015: noch offen: Ingrid Teufel? 5.3.2015: Radio: Studioführung und Live-Sendung 9.4.2015: noch offen 7.5.2015: Exkursion: Campus? 11.6.2015: Jahresabschluss Ideen: * Diskussion (mit Michael Sertl - anfragen) * Schulentwicklung: Campus besuchen gehen * Sekundaria in der MSK (I.Teufel anfragen!) ...und sonst? fällt uns sicher was ein... Außerdem haben wir einen Termin für die Generalversammlung des Vereins freinetgrup- pe Wien vereinbart, und zwar am Donnerstag, den 18.9.2014, 18.00 Uhr Amerlinghaus ------------------------------------------------------------- Die freinetgruppe Wien gratuliert sehr herzlich und wir freuen uns! Wir hoffen, bald wieder von euch zu hören (oder zu lesen!) Schön, dass Ursula und Samuel am Juni-Stammtisch waren! Liebe Freundinnen und Freunde aus aller Welt! Unser Sohn Samuel wurde am Freitag den 14.3. geboren. Wir erleben gerade eine ganz besondere Zeit an der wir euch gerne teilhaben lassen. Begeistert vom Leben grüßen euch ganz herzlich, Ursi, Georg und der kleine Samuel ;-) 18
Geschafft! bleibt! - zumindest vorläufig! In einem Gespräch mit dem Vorstand des Kulturzentrums im Amerlinghaus am 21. Mai teilte uns Stadtrat Oxonitsch uns mit, dass für 2014 die volle Sub- vention in gleicher Höhe wie im Vorjahr bewilligt wird. Im Gemeinderat wird Anfang Juni zusätzlich zu den bereits gesicherten 113.000,- € (davon 60.000,- direkt an die GESBA!) eine Nachtragsförderung beschlossen werden, die demnach rund 132.000,- ausmachen wird. Damit ist die Existenz unseres Zentrums für 2014 gesichert! Mit dieser Förderung sind die Grundkosten für das Haus (Miete, Energie) ge- deckt, und auch die für den Betrieb nötigen Arbeitsplätze können erhalten werden. Allerdings müssen wir auch darüber nachdenken und diskutieren, wie wir mit solcherlei Disziplinierungs- und Zermürbungstaktiken, einer de facto sinkenden Förderung und steigenden Kosten zukünftig umgehen sollen und können. Doch für jetzt gilt: Diese Entscheidung war keineswegs vorhersehbar, son- dern ist das Ergebnis unserer Anstrengungen und Kämpfe! Wir möchten allen herzlich danken, die sich an den Protestaktionen zum Er- halt des Kulturzentrums Spittelberg im Amerlinghaus beteiligt haben: Ihr wart großartig! Solidarität ist unsere Waffe! VertreterInnen des Amerlinghauses www.amerlinghaus.at und wir als freinetgruppe Wien sind froh, dass wir auch weiterhin ... das Amerlinghaus nützen können, um uns dort zu unseren Stammtischen zu treffen! 19
Impressum: http://freinetgruppewien.wordpress.com
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